DE1952534B2 - Ausziehverfahren zum Färben von Fasermaterial unter Verwendung wasserlöslicher oder in Wasser dispergierbarer Farbstoffe - Google Patents
Ausziehverfahren zum Färben von Fasermaterial unter Verwendung wasserlöslicher oder in Wasser dispergierbarer FarbstoffeInfo
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Description
verwendet, wobei die wäßrigen Farbstofflösungen oder Dispersionen in den organischen Lösungsmitteln
dispergiert sind und der Wassergehalt der Färbeflotte 0,5 bis 3 Gewichtsprozent beträgt, nach
Patent 16 19578, dadurch gekennzeichnet, daß man das Färben unter einem Druck vornimmt,
der bei der angewendeten Färbetemperatur um mindestens 25% höher ist als der Dampfdruck des
Wassers bei dieser Färbetemperatur, und daß man beim Färben die Bildung von Kondensat im
Innenraum der Färbeeinrichtung vermeidet
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Färben unter dem Eigendruck
des Färbesystems vornimmt, der sich beim Erwärmen des mit der Färbeflotte beschickten, gasdicht
verschlossenen Innenraumes auf die Färbetemperatur einstellt und die Kondensatbildung durch
gleichmäßiges Erwärmen des Innenraumes der Färbeeinrichtung vermeidet.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den erforderlichen Druck durch
Zuführung eines Fremdgases einstellt und die Kondensatbildung im Innenraum der Färbeeinrichtung
durch fortwährendes Bespülen der Innenwandungen mit der Färbeflotte vermeidet.
JO
J5
Das Hauptpatent 16 19 578 betrifft ein Ausziehverfahren zum Färben von Fasermaterial unter Verwendung
wasserlöslicher oder in Wasser dispergierbarer Farbstoffe, bei dem man eine Färbeflotte aus
a) organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln,
b) wäßrigen Lösungen oder Dispersionen von Färb- ^0
stoffen, die in den Lösungsmitteln schwer- oder unlöslich sind, und
c) grenzflächenaktiven Dispergiermitteln
verwendet, wobei die wäßrigen Farbstofflösungen oder Dispersionen in den organischen Lösungsmitteln
dispergiert sind und der Wassergehalt der Färbeflotte 0,5 bis 3 Gew.-% beträgt.
Diesem Verfahren sind jedoch durch die relativ niedrigen Siedepunkte der azeotropen Gemische aus wi
Lösungsmittel und Wasser obere Grenzen gesetzt, so daß nicht alle Faserarten wegen des mangelnden
Ziehvermögens mancher Farbstoffe bei niederen Temperaturen in der gewünschten Farbtiefe gefärbt
werden können.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, solche Bedingungen zu finden, die es
erlauben, das Verfahren des Hauptpatents auch unter Druck durchzuführen, ohne die für das Gelingen dieser
Färbemethode erforderliche Stabilität der Färbeflotte zu gefährden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man das Färben unter einem Druck vornimmt, der bei der
angewendeten Färbetemperatur um mindestens 25% höher ist als der Dampfdruck des Wassers bei dieser
Färbetemperatur, und daß man beim Färben die Bildung von Kondensat im Innenraum der Färbeeinrichtung
vermeidet
Der erfindungsgemäß anzuwendende Druck wird z. B. in der Weise erzeugt, daß man in geschlossenen
Färbeeinrichtungen färbt, in denen sich beim Erwärmen auf die gewünschte Färbetemperatur von 90 bis 125° C
ein dem Partialdnick des Wassers und des Lösungsmittels
bei dieser Temperatur entsprechender Oberdruck einstellt Nach einer anderen Variante des Verfahrens
wird im Innenraum der Färbeeinrichtbcgen mittels eines Fremdgases, z. B. Druckluft oder Stickstoff, ein
statischer Oberdruck in der erforderlichen Höhe erzeugt
Die Kondensatbildung im Innenraum der Färbeeinrichtung wird dadurch vermieden, daß man den
Innenraum der Färbeeinrichtung derart gleichmäßig erwärmt, daß dort keine Temperaturdifferenzen auftreten.
Weitere Möglichkeiten zur Verhinderung der Kondensatbildung sind: Rotierende Bewegung der
Färbemaschine und/oder des Färbegutes und/oder Zirkulation der Färbeflotte oder fortgesetztes Bespülen
oder Besprühen der Innenwandungen der Färbeeinrichtung mit der Färbeflotte.
Zum Färben mit wäßrigen Bädern sind bereits Färbemaschinen bekannt die starke Rotationsbewegungen
ausführen, z. B. Trommelfärbemaschinen, die ein kräftiges Bewegen des Färbegutes und eine gute
Flottenbewegung bewirken, z. B. Haspeln und Paddeln. Diese bekannten Färbemaschinen sind jedoch für das
Färben mit Farbstoffemulsion nicht verwendbar, da in ihnen die Emulsionen unter den Färbebedingungen
nicht beständig sind, sondern nach kurzer Zeit brechen. Das liegt daran, daß die Färbeeinrichtungen entweder
keine gleichmäßig erwärmbaren Systeme darstellen (Haspel, Druckhaspel, Paddel, Druckpaddel) oder aber
gleichmäßig erwärmbar sind, dann aber nicht die erforderliche Warenbewegung gestatten (z. B. Baumfärbeapparate)
oder zwar eine gleichmäßige Erwärmung der Innenwandungen durch eine gute Flotten- und
Färbegut-Bewegung bieten (z. B. Trommelfärbemaschinen), die aber nicht gestatten, einen ausreichenden
Überdruck zu erzeugen.
Die folgenden Beispiele dienen der näheren Erläuteru.ig
der Erfindung. Die angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
100 Teile konfektionierter Strickstücke aus Polyacrylnitril
werden in einer neu entwickelten, gleichmäßig erwärmbaren Trommeldruckfärbemaschine mit einer
Emulsion, bestehend aus
0,7 Teilen | des Farbstoffes 1, |
1,0 Teil | des Farbstoffes 11, |
1,8 Teilen | des Farbstoffes IH, |
1,0 Teil | N.N-Dioctadecyl-N.N-dimethylam |
moniumchlorid, | |
1,0 Teil | Oleylalkoholheptadecaäthylengly- |
koläther, | |
8,0 Teilen | Isopropanol, |
0,5 Teilen ölsäureäthanolamid,
14,0 Teilen Wasser,
2,0 Teilen Essigsäure 98% ig und
1970,0 Teilen Perchloräthylen,
14,0 Teilen Wasser,
2,0 Teilen Essigsäure 98% ig und
1970,0 Teilen Perchloräthylen,
in der Weise gefärbt, daß man die Trommeldruckfärbemaschine
innerhalb von 20 Minuten gleichmäßig auf 100° C erwärmt und diese Temperatur mit einer
Konstanz von ±1°C 60 Minuten lang hält Dabei stellt sich ein Druck von etwa 33 atü ein. Anschließend wird ι ο
die Färbemaschine abgekühlt und entlüftet und das Textilmaterial durch Schleudern von der gut ausgezogenen
Färbeemulsion befreit und mit frischem Perchloräthylen bei 65°C gespült. Das Textilmaterial wird
abermals geschleudert und dann durch Einblasen von Heißluft bei rotierender Trommel getrocknet Man
erhält eine gleichmäßig braune Färbung.
Behandelt man das Textilmaterial bei gleicher Temperatur in einem nicht abgeschlossenen System
ohne Oberdruck, d. h. in den bekannten Trommelfärbemaschinen,
so eihält man eine um 50% schwächere Färbung.
50 Teile Wickelkörper aus texturiertem ε-CaproIactam
werden in einem mit einem Überdruckventil versehenen, gleichmäßig erwärmbaren Garnfärbeapparat
mit einer Emulsion, bestehend aus so
1 Teil des Farbstoffes IV,
1,6 Teilen Benzylalkohol,
1,6 Teilen Benzylalkohol,
1 Teil Oleylalkoholheptadecaäthylengly-
koläther,
0,4 Teilen ölsäureäthanolamid,
8 Teilen Wasser,
8 Teilen Wasser,
2 Teilen 60%iger Essigsäure und
1586 Teilen Perehloräthylen,
1586 Teilen Perehloräthylen,
in der Weise gefärbt, daß man den gesamten Innenraum
des Apparates vollständig mit der Färbeemulshn füllt, anschließend den Apparat verschließt und innerhalb
von 30 Minuten auf 100° C erwärmt Bei dem Erwärmen stellt sich über das Überdruckventil ein Druck von
1,8 atü ein. Es wird I Stunde bei 100°C unter diesem
Druck und unter periodischem Wechsel in der Flottenzirkulationsrichtung gefärbt Nach dem Abkühlen
und Entlüften des Apparates und dem Ablassen der gut ausgezogenen Emulsion wird der Wickelkörper mit
frischem, 65° C wannen Perchloräthylen gespült und getrocknet Es wird eine Färbung mit guten Echtheitseigenschaften
erhalten.
Färbt man mit der gleichen Emulsion unter Druck, aber in einem nicht vollgefluteten Apparat so erhält
man eine um 50% schwächere, ungleichmäßige Färbung.
100 Teile konfektionierte Wollstrickstücke werden mit einer Färbeemulsion, bestehend aus
2 Teilen des Farbstoffes V,
4 Teilen des Aminoxide der Formel
[CH3-(CH2H-CH=CH-(CH2>7—C—NH-(CH2)3]2— N-CH3
16 Teilen Wasser und
3188 Teilen Perchloräthylen,
3188 Teilen Perchloräthylen,
in einer offenen Färbepaddel gefärbt die sich ihrerseits in einem Autoklav befindet der zu 4% mit Wasser
gefüllt ist Nach dem Verschließen des Autoklav werden die Färbeemulsion in der Paddel und das Wasser im
Autoklav unabhängig voneinander durch eine regelbare Heizung auf 102° C erwärmt und das Färbegut 1 Stunde
bei dieser Temperatur und einem Druck von 0,7 atü gefärbt. Anschließend wird abgekühlt das Textilmaterial
von der gut ausgezogenen Färbeemulsion befreit, mit frischem Perchloräthylen gespült und mit Heißluft
getrocknet Man erhält eine gleichmäßige Rotfärbung.
Färbt man das Textilmaterial bei gleicher Temperatur
mit der gleichen Färbeemulsion, aber in einem offenen System ohne Anwendung von Druck, so erhält man eine
um 50% schwächere Färbung.
100 Teile Polyacrylnitril-Strickstiicke werden mit
einer Emulsion, bestehend aus
2 Teilen des Farbstoffes III,
2 Teilen N.N-Dioctadecyl-dimethylammoni-
umchlorid,
2 Teilen Oleylalkoholheptadecaglykoläther,
2 Teilen Oleylalkoholheptadecaglykoläther,
45
3 Teilen Isopropanol,
1 Teil Ölsäureäthanolamid,
16 Teilen Wasser,
4 Teilen 98%iger Essigsäure und
1970 Teilen Perchloräthylen,
1970 Teilen Perchloräthylen,
in einer mit einer Pumpe versehenen Druckhaspelmaschine gefärbt, bei der das Färbegut und die Innenwände
der Maschine während des gesamten Färbeprozesses mittels im Färberaum angebrachter perforierter Rohre
mit der im Kreislauf zirkulierenden Färbeemulsion bespritzt werden. Zu Beginn des Färbeprozesses wird
der Druck in der Maschine mittels Druckluft auf 1 atü eingestellt. Dann wird die Färbeemulsion im gasdicht
verschlossenen Gefäß innerhalb von 20 Minuten auf 98°C erwärmt und unter lebhafter Waren- und
Flottenbewegung 1 Stunde auf dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen und Entlüften der
Maschine werden die Stricksiücke mit frischem Perchloräthylen gespült und anschließend durch Einblasen
von Heißluft bei laufender Haspel getrocknet. Man erhält eine tiefblaue Färbung mit guten Echtheitseigenschaften.
Führt man den Färbeprozeß mit den bekannten
Führt man den Färbeprozeß mit den bekannten
es Druckhaspelmaschinen aus und verhindert nicht durch
das fortwährende Bespritzen der Innenwände mit Farbstoffemulsion eine Kondensatbildung, so erhält
man eine um 50% schwächere Färbung.
Konstitutionen der in den Beispielen verwendeten Farbstoffe I—V
Nr- Konstitution
~ Cl·
<A CH=CH-N CH3 X^ H2
CH3 H
Cl
CH5
CH2-CH2-N-(CH3J3
CH3OSO3
O NH-CH2-CH2-CH2-N- (CH3)3
CH3
O NH
CH3OSO3
C(CHj)3
C(CH3),
(CH3-(CH2)3—CH-CH2J2NH2
C2H5
2 [Kokosfettammonium] ■
Claims (1)
1. Ausziehverfahren zum Färben von Fasermaterialien unter Verwendung wasserlöslicher oder in
Wasser dispergierbaren Farbstoffe, bei dem man eine Färbeflotte aus
a) organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln,
b) wäßrigen Lösungen oder Dispersionen von Farbstoffen, die in den Lösungsmitteln schwer-
oder unlöslich sind, und
c) grenzflächenaktiven Dispergiermitteln
Priority Applications (12)
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DE2734689C2 (de) * | 1977-08-02 | 1986-04-17 | Rolf Robert 7090 Ellwangen Fessele | Einfassung für Kamine oder dergleichen |
DE2910327C2 (de) * | 1979-03-16 | 1986-03-13 | Rolf Robert 7090 Ellwangen Fessele | Einfassung für Kamine oder dergleichen |
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- 1966-09-01 DE DE1619578A patent/DE1619578C2/de not_active Expired
-
1969
- 1969-10-18 DE DE1952534A patent/DE1952534C3/de not_active Expired
-
1970
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