DE19522222C2 - Scharnierbeschlag für ein Fenster, eine Tür od. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Scharnierbeschlag für ein Fenster, eine Tür od. dgl., mit einem Scharnier aus einem am feststehenden Rahmen des Fensters, der Tür od. dgl. zu befestigenden Rahmenbandteil und einem über einen Achs­ bolzen mit dem Rahmenbandteil drehbar verbundenen Flügel­ bandteil, der mittels eines Lagers mit dem Flügel zu kuppeln ist, wobei das Lager insbesondere in eine hinter­ schnitten ausgebildete Profilnut eines Holms des Rahmens des Flügels derart einzubringen ist, daß Längsstege des Lagers die die Öffnungsbreite der Profilnut begrenzenden Querstege untergreifen und das Lager in der Profilnut festlegbar ist, z. B. über eine Klemmbefestigung, und das Lager zur formschlüssigen Aufnahme eines Lappens des Flü­ gelbandteils mit einer Längsausnehmung versehen ist, der zur Links-/Rechtsumstellung aus der Längsausnehmung aus­ hebbar und in um 180° gewendeter Lage wieder in die Längsausnehmung einlegbar ist, wobei das Lager zumindest im Bereich der Längsausnehmung und der Lappen des Flügel­ bandteils zu ihren Längsachsen jeweils symmetrisch ausge­ staltet sind und mit einer Stellschraube zur Veränderung des Abstands zwischen festrahmenseitigem Achsbolzen des Scharniers und flügelseitigem Lager, deren Betätigungs­ ausnehmung von der vom Lappen des Flügelbandteils abge­ wandten Stirnfläche des Lagers aus zugänglich ist.

Ein derartiger Scharnierbeschlag ist aus der DE 42 34 863 A1 bekannt.

Das Lager dort ist zweiteilig ausgebil­ det und besteht aus einem mittels Gewindestiften in der hinterschnittenen Profilnut des Flügels ortsfest ange­ brachten Befestigungsteil und einem den Befestigungsteil übergreifenden Schiebeteil, wobei sowohl der Befesti­ gungsteil als auch der Schiebeteil jeweils über Längs­ stege in der hinterschnittenen Profilnut des Holms des Flügels gehalten sind. Zusätzlich sind Führungsnuten und Führungsstege zwischen Befestigungsteil und Schiebeteil vorhanden. Die Längsausnehmung zur Aufnahme des Lappens des Flügelbandteils befindet sich am Schiebeteil, wobei die Öffnung der Längsausnehmung in der dem Boden der Profilnut zugewandten Breitseite angeordnet ist. Das Kopfstück des Befestigungsteils ragt in einen Ausschnitt des Schiebeteils hinein und ist C-förmig profiliert zur Aufnahme eines als Pilzkopf ausgebildeten freien Endes einer Stellschraube, die eine Gewindebohrung an der vom Lappen des Flügelbandteils abgewandten Stirnfläche durch­ setzt. Bei Betätigung der Stellschraube bewegt sich diese axial zur Gewindebohrung im Schiebeteil und ist drehbar, aber axial unverschiebbar am Befestigungsteil gelagert, so daß der Schiebeteil entlang dem Befestigungsteil ver­ stellbar angeordnet ist. Um dabei auf das Scharnier ein­ wirken zu können, muß das Flügelbandteil in Verstellrich­ tung kraftschlüssig am Schiebeteil gehalten sein. Dies erfolgt dadurch, daß der Lappen nahe seinem freien Ende zwei Seitenansätze aufweist, die spielfrei und form­ schlüssig in von Ausklinkungen gebildete Verbreiterungen der Längsausnehmung des Schiebeteils eingreifen. Die Kupplung zwischen dem Schiebeteil und dem Lappen des Flügelbandteils erfolgt ausschließlich durch eine form­ schlüssige Steckkupplung, deren Zusammenhalt durch das Einbringen in die Profilnut des Rahmens des Flügels gesi­ chert ist.

Die Zweiteilung des Lagers in Befestigungsteil und Schie­ beteil, die nicht nur jeweils in der hinterschnittenen Profilnut geführt sind, sondern auch untereinander wir­ kende Führungsmittel benötigen, erfordert einen erhöhten Herstellungs- und Einbauaufwand. Auch ist eine speziell geformte Stellschraube notwendig.

Die Aufgabe der Erfindung liegt nunmehr darin, einen gattungsgemäßen Scharnierbeschlag zu schaffen, der einen wesentlich vereinfachten konstruktiven Aufbau unter Er­ leichterung der Herstellung des Lagers und der Montage des Scharnierbeschlags am Flügel aufweist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Lager aus einem einteilig ausgebildeten Lagerstück besteht, in dessen Längsausnehmung der Lappen des Flügel­ bandteils verschiebbar gelagert ist, und das Lagerstück mit einer von der Längsausnehmung in Richtung zur vom Lappen abgewandten Stirnfläche des Lagerstücks beabstan­ deten Querausnehmung versehen ist und Längsausnehmung und Querausnehmung mittels einer Längsnut verbunden sind, wobei die Öffnungen von Längsausnehmung und Längsnut auf gegenüberliegenden Breitseiten des Lagerstücks angeordnet sind und der Kopf der Stellschraube in der Querausnehmung drehbar, aber axial unverschiebbar gelagert ist, der Schaft der Stellschraube die Längsnut durchsetzt, deren Breite kleiner ist als der Durchmesser des Kopfes der Stellschraube und der Gewindeteil der Stellschraube in eine Gewindebohrung im Lappen des Flügelbandteils einge­ dreht ist, wobei die Längsnut um mindestens den Durch­ messer des Schaftes der Stellschraube in den Bereich der Längsausnehmung hineinragend ausgebildet ist und daß der Abstand zwischen der Abschluß-Querwand der Längsausneh­ mung und der benachbarten Stirnwand der Querausnehmung größer ist als die Stärke des Lagerstücks im Bereich der Längsausnehmung.

Die Befestigungsfunktion und die Verstellfunktion des Lagers sind damit in einem einzigen und einteiligen Bau­ teil integriert, so daß eine wesentliche konstruktive Vereinfachung unter Vereinfachung der Handhabung und des Einbaus des Lagers am Flügel vorliegend ist, da das Lager einteilig ausgebildet ist.

Die Längenverstellung des Scharnierbeschlags kann nur unmittelbar durch eine Relativbewegung zwischen Lager­ stück und Lappen des Flügelbandteils erfolgen, indem der Lappen längsverschiebbar in der Längsausnehmung des La­ gerstücks angeordnet ist. Dazu ist die Stellschraube mit ihrem Gewinde in einer Gewindebohrung im Lappen einzudre­ hen. Um eine axiale Unverschiebbarkeit der Stellschraube im Lagerstück zu erhalten, ist dieses mit einer Queraus­ nehmung versehen, in welche der Kopf der Stellschraube eingreift. Die Länge der Querausnehmung entspricht im wesentlichen der Höhe des Kopfes der Stellschraube, so daß wohl eine Drehbarkeit der Stellschraube gegeben ist, diese aber gegenüber dem Lagerstück nicht längsverlager­ bar ist.

Die Verbindung zwischen Längsausnehmung und Querausneh­ mung wird durch eine Längsnut hergestellt, welche zur Aufnahme des Schaftes der Stellschraube dient. Die Längs­ ausnehmung ist über die gesamte Länge gegenüber einer der Breitseiten des Lagerstücks mit einer Öffnung versehen, während sich die Öffnungen für die Längsnut und die Quer­ ausnehmung auf der gegenüberliegenden Breitseite des Lagerstücks befinden.

Das Flügelbandteil kann dadurch um das mit der Gewinde­ bohrung versehene freie Ende des Lappens aus der Längs­ ausnehmung herausgeschwenkt werden, während gleichzeitig Kopf und Schaft der Schraube sich aus der gegenüberlie­ genden Öffnung der Längsnut herausbewegen. Diese Schwenk­ bewegung des Flügelbandteils ist dadurch möglich gemacht, daß sich die Längsnut mindestens um das Maß des Durchmes­ sers des Schaftes der Stellschraube hinein in die Längs­ ausnehmung erstreckt. Während des Schwenkbewegungsvor­ gangs gleitet die Kante des freien Endes des Lappens am Abschlußboden der Längsausnehmung entlang und die Schwenkbewegung wird bei noch innerhalb der Längsausneh­ mung befindlichem freien Ende des Lappens durch das An­ schlagen des Schaftes der Stellschraube am längsausneh­ mungsseitigen Ende der Längsnut abgebremst. Nunmehr kann der Lappen unter Führung des Schaftes der Stellschraube an der Längsnut aus der Längsausnehmung ausgehoben wer­ den. Das Flügelbandteil ist dabei unverlierbar am Lager­ stück gehalten, da die Breite der Längsnut geringer ist als der Durchmesser des Kopfes der Stellschraube und etwas größer als der Durchmesser des Schaftes.

Um einen solchen großen Schwenkbereich des Flügelband­ teils gegenüber dem Lagerstück zu erhalten, daß der Lap­ pen mit seinem freien Ende vollständig aus der Längsaus­ nehmung des Lagerteils ausgehoben ist, damit nachfolgend das Wenden um 180° zur Links-/Rechtsumstellung vorgenom­ men werden kann, ist der Abstand zwischen der Abschluß-Querwand der Längsausnehmung und der benachbarten Stirn­ wand der Querausnehmung größer als die Stärke des Lager­ stücks im Bereich der Längsausnehmung. Damit ist auch der Abstand zwischen der Unterseite des Kopfes der Stell­ schraube und der Stirnfläche des freien Endes des Lappens des Flügelbandteils größer als die Stärke des Lager­ stücks, so daß der Lappen vollständig aus der Längsaus­ nehmung auszuheben ist, um dann zur Links-/Rechtsumstel­ lung um 180° gewendet zu werden, ohne daß es einer Betä­ tigung der Stellschraube bedarf. Insbesondere kann durch die Lagerung des Kopfes der Stellschraube in der Quer­ ausnehmung nunmehr eine genormte Schraube mit Kopf ange­ wendet werden, wobei der Kopf in eingebautem Zustand so­ wohl gegen Zug als auch gegen Druck infolge der an die Kopfhöhe angepaßten Länge der Querausnehmung abgestützt ist.

Bedingt durch die Einteiligkeit des Lagerstücks und sei­ nen vereinfachten Aufbau ist das Lagerstück als preisgün­ stiges Zinkdruckgußteil herstellbar.

In bevorzugter Weise wird als Stellschraube eine Zylin­ derkopfschraube angewendet, deren Betätigungsausnehmung als Innensechskant oder als Längsschlitz im Kopf ausge­ bildet ist. Ein Zylinderkopf ist zur Aufnahme der axial in beiden Richtungen wirksamen Zug- und Druckkräfte zwi­ schen Flügel und Festrahmen besonders geeignet.

Um insbesondere das Ausschwenken des Kopfes der Stell­ schraube aus der Querausnehmung zu erleichtern, ist die der Längsausnehmung benachbarte Stirnwand der Querausneh­ mung mit einer von der Breitseite des Lagerstücks ausge­ henden Führungsschräge versehen, die auch das Einführen des Kopfes der Stellschraube in die Querausnehmung hinein erleichtert.

Die gegenüberliegende Stirnwandung der Querausnehmung weist eine Einlaufschräge auf, die beim Einschwenken des Kopfes der Stellschraube in die Querausnehmung eine Zen­ trierung bildet und der Kopf in die Querausnehmung hinein­ gleitet.

Bei einem Scharnierbeschlag, bei dem die Längsausnehmung des Lagerstücks mit einer Verbreiterung zur Aufnahme von nahe dem freien Ende des Lappens des Flügelbandteils ausgehenden Seitenansätzen versehen ist, ist es vorteil­ haft, daß die Länge der Verbreiterung größer ist als die Länge des Verstellweges des Lappens, so daß die in die Verbreiterung vorstehenden Seitenansätze die Relativbewe­ gung zwischen Lappen und Lagerstück nicht behindern. Die vorstehenden Seitenansätze wirken zudem als zusätzliche Sicherheit, da bei einer versehentlichen Montage ohne Stellschraube oder bei einem Bruch der Stellschraube dann die Seitenansätze mit den am Übergang zur Längsausnehmung vorliegenden Verengungen zusammenwirken und dadurch ein Lösen des Lappens vom Lagerstück verhindern.

Die Verbreiterung der Längsausnehmung kann dabei angren­ zend an den Bereich der Abschluß-Querwand der Längsaus­ nehmung angeordnet sein, so daß die Seitenansätze nahe dem freien Ende des Lappens des Flügelbandteils angeord­ net sind und damit die Gewindebohrung am Lappen insbeson­ dere im Bereich der durch die Seitenansätze gegebenen Verstärkung des Lappens angeordnet ist.

Zur Erleichterung der Zugänglichkeit des Kopfes der Stellschraube ist die dem Lappen abgewandte Stirnwandung der Querausnehmung mit einer Betätigungsöffnung versehen, durch welche das Werkzeug dem mit einer Betätigungsaus­ nehmung versehenen Kopf der Stellschraube zugeführt wer­ den kann.

Damit die korrekte Zuordnung des Lagerstücks zum Flügel erleichtert ist, ist das Lagerstück mit einem von einer Breitseite ausgehenden Vorsprung zum Anschlagen am ver­ tikalen Holm des Rahmens des Flügels versehen.

Besonders günstig ist es, den Vorsprung in Verlängerung der Breitseite des Lagerstücks anzuordnen und mit einer T-Form zu versehen, wobei der Längsschenkel zur Anlage auf den Querstegen der Profilnut des vertikalen Holms des Rahmens des Flügels und/oder der kurze Querschenkel zur Anlage am Boden dieser Profilnut bestimmt ist. Bei einer Profilnut üblicher Tiefe schlägt der Querschenkel des T-förmigen Vorsprungs an dem Boden an und die Längsschenkel liegen auf den beiden Querstegen der Profilnut auf. Ist eine vertiefte Profilnut vorliegend, stützt sich der Vorsprung mittels der Längsschenkel ausschließlich an den Querstegen der Profilnut ab. Damit ist sichergestellt, daß auch bei vertieften Profilnuten die korrekte Zuord­ nung des Lagerstücks zum Flügel erreichbar ist.

Um nach dem Einbau des Scharnierbeschlags am Fenster, der Tür od. dgl. eine Höhenverstellung des Flügels zu ermög­ lichen, ist der Lappen des Flügelbandteils und die Stell­ schraube derart mit Spiel im Lagerstück gelagert, daß Lappen und Stellschraube quer zur Ebene der Breitseiten des Lagerstücks begrenzt verstellbar sind.

Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 einen Scharnierbeschlag zur Befestigung an ei­ ner oberen Ecke eines Fensters, in Explosions­ darstellung,

Fig. 2 eine Draufsicht auf das Lagerstück mit Flügel­ bandteil und Stellschraube in vergrößertem Maß­ stab,

Fig. 3 einen Teilschnitt durch das Bauteil von Fig. 2,

Fig. 4 das Bauteil von Fig. 3 mit um 90° ausgeschwenk­ tem Lappen des Flügelbandteils, bereit zur Links-/Rechtsumstellung, und

Fig. 5 einen Querschnitt durch das Bauteil in in der Profilnut des Rahmens des Flügels eingebautem Zustand.

Fig. 1 zeigt den oberen Scharnierbeschlag für ein Fen­ ster, eine Tür od. dgl., bei dem der Flügel 1 um eine vertikale Achse drehbar am feststehenden Rahmen 2 ange­ lenkt ist. Sowohl der feststehende Rahmen 2 als auch der Rahmen 3 des Flügels 1 bestehen jeweils aus Strangpreß­ profilen einer Aluminiumlegierung und sind mit Profilnu­ ten 4, 5 versehen.

Am vertikalen Schenkel 6 des feststehenden Rahmens 2 ist an einer Profilnut 5 das Rahmenbandteil 7 eines Schar­ niers 8 klemmbefestigt, in dessen Rahmenbandhülse 9 ein Achsbolzen 10 einzuschieben ist, der dazu dient, die Flügelbandhülse 11 des Flügelbandteils 12 mit dem Rahmen­ bandteil 7 drehbar zu verbinden.

Das Flügelbandteil 12 greift mit seinem Lappen 13 form­ schlüssig in eine Längsausnehmung 14 des Lagerstücks 15 ein, über das die Verbindung des Scharnierbeschlags mit dem Flügel 1 erfolgt.

Das Lagerstück 15 wird in die hinterschnitten ausgebilde­ te Profilnut 4 des horizontalen Holms 16 des Rahmens 3 des Flügels 1 eingesetzt. Die Profilnut 4 weist einen lichten, T-förmigen Freiraum auf, der von dem Boden 17, den Seitenwänden 18 und den an den Seitenwänden 18 an­ geordneten, die Öffnungsbreite a der Profilnut 4 begren­ zenden Querstege 19 umgeben wird, wie insbesondere Fig. 5 entnehmbar. In diese Profilnut 4 wird das Lagerstück 15 derart eingeschoben, daß seine Längsstege 20 die Quer­ stege 19 der Profilnut 4 hintergreifen. Die Einschiebebe­ wegung ist durch das Anschlagen eines Vorsprungs 21 des Lagerstücks 15 an dem vertikalen Holm 24 des Flügels 1 beendet.

Der Vorsprung 21 befindet sich in Verlängerung der unte­ ren Breitseite 22 des Lagerstücks 15 und weist eine ins­ besondere aus Fig. 2 ersichtliche T-Form auf, wobei der Längsschenkel 23 an den Querstegen 19 der Profilnut 4 des vertikalen Holms 24 des Flügels 1 und/oder der Querschen­ kel 25 des Vorsprungs 21 am Boden 17 dieser Profilnut 4 zur Anlage gelangt. Nunmehr sind zur Klemmbefestigung des Lagerstücks 15 am Flügel 1 die vier Gewindestifte 26 des Lagerstücks 15 festzudrehen, die mit einem Stanzansatz 27 ausgerüstet sind, der den Quersteg 19 perforiert, wie in Fig. 5 links dargestellt.

Der in der Längsausnehmung 14 des Lagerstücks 15 unterge­ brachte Lappen 13 des Flügelbandteils 12 ist nahe seinem freien Ende mit zwei Seitenansätzen 28 ausgerüstet, die in eine Verbreiterung 29 der Längsausnehmung 14 eingrei­ fen. Drei Durchbrüche 30 durchsetzen den Lappen 13. Vom freien Ende des Lappens 13 her ist dieser mit einer Durchgangsbohrung 31 versehen, die sich bis in den be­ nachbarten Durchbruch 30 erstreckt. In den Zwischenwän­ den 32 zwischen dem ersten Durchbruch 30 und dem zweiten Durchbruch 30 bzw. nach dem zweiten Durchbruch 30 und dem dritten Durchbruch 30 ist eine Gewindebohrung 33 unterge­ bracht.

Die Längsausnehmung 14 des Lagerstücks 15 und die daran anschließende Verbreiterung 29 sind mit ihren Öffnun­ gen 34 in der oberen Breitseite 35 des Lagerstücks 15 angeordnet. Im Abstand von der Abschluß-Querwand 36 der Längsausnehmung 14 mit Verbreiterung 29 ist im Lager­ stück 15 eine Querausnehmung 37 eingebracht. Querausneh­ mung 37 und Längsausnehmung 14 sind mittels einer Längs­ nut 38 miteinander verbunden, deren Öffnung 39 der gegen­ überliegenden, unteren Breitseite 22 des Lagerstücks 15 zugeordnet ist. Die Längsnut 38 erstreckt sich im Ab­ schlußboden 40 in den Bereich der Längsausnehmung 14 bzw. deren Verbreiterung 29 hinein, wie insbesondere aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht.

Querausnehmung 37, Längsnut 38 und die Bohrungen 31, 33 des Lappens 13 des Flügelbandteils 12 dienen insbesondere ausweislich der Fig. 3 und 4 der Aufnahme einer als Zy­ linderkopfschraube ausgebildeten Stellschraube 41 mit Kopf 42, Schaft 43 und Gewindeteil 44.

Die Querausnehmung 37 ist zur Aufnahme des mit einer als Innensechskant ausgebildeten Betätigungsausnehmung 45 versehenen Kopfes 42 bestimmt, der eng durch die der Längsausnehmung 14 benachbarte Stirnwand 46 und die ge­ genüberliegende Stirnwandung 47 geführt ist. Der Kopf 42 der Stellschraube 41 ist dabei drehbar, aber axial unver­ schiebbar in der Querausnehmung 37 gehalten. Die Stirn­ wand 46 ist mit einer Führungsschräge 48 und die Stirn­ wandung 47 mit einer Einlaufschräge 49 versehen, die eine konische Erweiterung der Querausnehmung 37 in Richtung auf die untere Breitseite 22 des Lagerstücks 15 ergeben. Der Schaft 43 der Stellschraube 41 liegt in der Längs­ nut 38 ein und der Gewindeteil 44 ist in die Gewindeboh­ rung 33 des Lappens 13 des Flügelbandteils 12 eingedreht.

Durch Betätigen der Stellschraube 41 mittels eines Sechs­ kantschlüssels 50, der durch die Betätigungsöffnung 53 in der Stirnwandung 47 des Lagerstücks 15 hindurchgeführt ist, wird die Drehbewegung der in Längsrichtung des La­ gerstücks 15 ortsfest festgelegten Stellschraube 41 in eine Schiebebewegung des Lappens 13 des Flügelband­ teils 12 innerhalb der Längsausnehmung 14 des Lager­ stücks 15 umgewandelt. Damit verändert sich der Abstand zwischen der vom Achsbolzen 10 bestimmten Drehachse des Flügels 1 zum flügelseitigen Lagerstück 15. Ist sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite des Fensters jeweils ein derartiger Scharnierbeschlag vorhanden, kann der Flügel 1 unter Änderung der vertikalen Falzluft hori­ zontal verschoben werden. Wird nur einer der Scharnierbe­ schläge betätigt bzw. ist nur ein oberer Scharnierbe­ schlag vorhanden, kann sich bei einer Verstellung der Flügel 1 um das andere Lager schräg stellen.

Um eine Links-/Rechtsumstellung zu erhalten, ist der Flügelbandteil 12 um 180° zu wenden. Ausgehend von Fig. 3 ist dazu der Flügelbandteil 12 vom Abschlußboden 40 des Lagerstücks 15 unter einer Winkelbildung zum Abschlußbo­ den 40 abzuheben. Dadurch wandert der Schaft 43 der Stellschraube 41 in Richtung der Breitseite 22 und der Kopf 42 verläßt seine enge Führung innerhalb der Quer­ ausnehmung 37 und gelangt in den Bereich der Führungs­ schräge 48. Beim Weiterwandern verläßt der Kopf 42 die Längsnut 38 vollständig und gelangt hinter die Breitsei­ te 22 des Lagerstücks 15. Da der Abstand zwischen der Abschluß-Querwand 36 und der Stirnwand 46 der Querausneh­ mung 37 deutlich größer ist als die Stärke des Lager­ stücks 15 im Bereich der Längsausnehmung 14, ist auch der Abstand zwischen der Unterseite des Kopfes 42 und der Stirnseite 51 des Lappens 13 größer als die Stärke des Lagerstücks 15, so daß, wie Fig. 4 entnehmbar, der Lap­ pen 13 vollständig aus der Längsausnehmung 14 des Lager­ stücks 15 ausgehoben ist und nunmehr in um 180° gewende­ ter Lage erneut in die Längsausnehmung 14 des Lager­ stücks 15 eingeführt werden kann.

Damit diese Winkelbewegung zwischen Lagerstück 15 und Lappen 13 ermöglicht wird, muß sich die Längsnut 38 in den Abschlußboden 40 um mindestens den Durchmesser des Schaftes 43 der Stellschraube 41 hinein in die Längsaus­ nehmung 14 erstrecken. Die Breite der Längsnut 38 ist etwas größer als der Durchmesser des Schaftes 43, aber deutlich enger als dem Durchmesser des Kopfes 42 der Stellschraube 41 entspricht, so daß Lagerstück 15, Flü­ gelbandteil 12 und Stellschraube 41 zusammenhängend sind und dennoch zum Wenden des Flügelbandteils 12 für die Links-/Rechtsumstellung ein Lösen der Bauteile vonein­ ander nicht erforderlich ist.

In am Fenster oder der Tür eingebautem Zustand des Schar­ nierbeschlags befindet sich der Lappen 13 des Flügelband­ teils 12 in einem Abstand vom Abschlußboden 40, z. B. in einem Abstand von 2 mm. Ein derartiger Abstand ist auch zwischen dem Durchmesser des Schaftes 43 der Stellschrau­ be 41 und der Begrenzung der Längsnut 38 in Richtung auf die obere Breitseite 35 des Lagerstücks 15 vorliegend. Zufolge einer derartigen Ausgestaltung kann bei einer Höhenverstellung des Flügels 1 der Scharnierbeschlag zwängungsfrei einer Veränderung in der Höhenlage des Flügels 1 folgen.

Das Lagerstück 15 ist ebenso symmetrisch zu einer durch die Längsachse 54 gehenden, senkrecht zu den Breitsei­ ten 22, 35 angeordneten Ebene ausgebildet wie der von der Längsausnehmung 14 aufzunehmende Lappen 13 des Flügel­ bandteils 12. Dabei befindet sich die durch die Bohrun­ gen 31, 33 verlaufende Längsachse höhenmittig am Lap­ pen 13.

Es ist dadurch ein Scharnierbeschlag geschaffen, bei dem die Längenverstellung unmittelbar zwischen Lagerstück 15 und Lappen 13 des Flügelbandteils 12 angeordnet ist, so daß das Lagerstück 15 nunmehr einteilig ausgebildet wer­ den kann. Lagerstück 15, Flügelbandteil 12 und Stell­ schraube 41 bilden eine zusammenhängende Baueinheit, die gemeinsam am Flügel 1 befestigbar ist, wobei ein Lösen dieser Teile für die Links-/Rechtsumstellung nicht not­ wendig ist.

Claims (10)

1. Scharnierbeschlag für ein Fenster, eine Tür od. dgl., mit einem Scharnier (8) aus einem am festste­ henden Rahmen (2) des Fensters, der Tür od. dgl. zu befestigenden Rahmenbandteil (7) und einem über einen Achsbolzen (10) mit dem Rahmenbandteil (7) drehbar verbundenen Flügelbandteil (12), der mittels eines Lagers mit dem Flügel (1) zu kuppeln ist, wo­ bei das Lager insbesondere in eine hinterschnitten ausgebildete Profilnut (4) eines Holms (16) des Rahmens (3) des Flügels (1) derart einzubringen ist, daß Längsstege (20) des Lagers die die Öffnungsbrei­ te (a) der Profilnut (4) begrenzenden Querstege (19) untergreifen und das Lager in der Profilnut (4) festlegbar ist, z. B. über eine Klemmbefestigung, und das Lager zur formschlüssigen Aufnahme eines Lappens (13) des Flügelbandteils (12) mit einer Längsausnehmung (14) versehen ist, der zur Links-/Rechtsumstellung aus der Längsausnehmung (14) aus­ hebbar und in um 180° gewendeter Lage wieder in die Längsausnehmung (14) einlegbar ist, wobei das Lager zumindest im Bereich der Längsausnehmung (14) und der Lappen (13) des Flügelbandteils (12) zu ihren Längsachsen (54) jeweils symmetrisch ausgestaltet sind und mit einer Stellschraube (41) zur Verände­ rung des Abstands zwischen festrahmenseitigem Achs­ bolzen (10) des Scharniers (8) und flügelseitigem Lager, deren Betätigungsausnehmung (45) von der vom Lappen (13) des Flügelbandteils (12) abgewandten Stirnfläche (52) des Lagers aus zugänglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager aus einem einteilig ausgebildeten Lagerstück (15) besteht, in dessen Längsausneh­ mung (14) der Lappen (13) des Flügelbandteils (12) verschiebbar gelagert ist, und das Lagerstück (15) mit einer von der Längsausnehmung (14) in Richtung zur vom Lappen (13) abgewandten Stirnfläche (52) des Lagerstücks (15) beabstandeten Querausnehmung (37) versehen ist und Längsausnehmung (14) und Queraus­ nehmung (37) mittels einer Längsnut (38) verbunden sind, wobei die Öffnungen (30, 39) von Längsausneh­ mung (14) und Längsnut (38) auf gegenüberliegenden Breitseiten (22, 35) des Lagerstücks (15) angeordnet sind und der Kopf (42) der Stellschraube (41) in der Querausnehmung (37) drehbar, aber axial unverschieb­ bar gelagert ist, der Schaft (43) der Stell­ schraube (41) die Längsnut (38) durchsetzt, deren Breite kleiner ist als der Durchmesser des Kop­ fes (42) der Stellschraube (41) und der Gewinde­ teil (44) der Stellschraube (41) in eine Gewindeboh­ rung (33) im Lappen (13) des Flügelbandteils (12) eingedreht ist, wobei die Längsnut (38) um minde­ stens den Durchmesser des Schaftes (43) der Stell­ schraube (41) in den Bereich der Längsausneh­ mung (14) hineinragend ausgebildet ist und daß der Abstand zwischen der Abschluß-Querwand (36) der Längsausnehmung (14) und der benachbarten Stirn­ wand (46) der Querausnehmung (37) größer ist als die Stärke des Lagerstücks (15) im Bereich der Längsaus­ nehmung (14).

2. Scharnierbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellschraube (41) von einer Zylinderkopf­ schraube gebildet ist.

3. Scharnierbeschlag nach mindestens einem der Ansprü­ che 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die der Längsausnehmung (14) benachbarte Stirn­ wand (46) der Querausnehmung (37) mit einer von der Breitseite (22) des Lagerstücks (15) ausgehenden Führungsschräge (48) versehen ist.

4. Scharnierbeschlag nach einem oder mehreren der An­ sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenüberliegende Stirnwandung (47) der Querausnehmung (37) mit einer Einlaufschräge (49) versehen ist.

5. Scharnierbeschlag nach einem oder mehreren der An­ sprüche 1 bis 4, wobei die Längsausnehmung (14) des Lagerstücks (15) mit einer Verbreiterung (29) zur Aufnahme von nahe dem freien Ende des Lappens (13) des Flügelbandteils (12) ausgehenden Seitenansät­ zen (28) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Verbreiterung (29) größer ist als die Länge des Verstellweges des Lappens (13).

6. Scharnierbeschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbreiterung (29) der Längsausnehmung (14) angrenzend an den Bereich der Abschluß-Querwand (36) der Längsausnehmung (14) angeordnet ist.

7. Scharnierbeschlag nach einem oder mehreren der An­ sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwandung (47) der Querausnehmung (37) mit einer Betätigungsöffnung (53) versehen ist.

8. Scharnierbeschlag nach einem oder mehreren der An­ sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerstück (15) mit einem von einer Breit­ seite (22) ausgehenden Vorsprung (21) zum Anschlagen am vertikalen Holm (24) des Rahmens (3) des Flü­ gels (1) versehen ist.

9. Scharnierbeschlag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (21) in Verlängerung der Breitsei­ te (22) des Lagerstücks (15) angeordnet ist und eine T-Form aufweist, wobei der Längsschenkel (23) zur Anlage auf den Querstegen (19) der Profilnut (4) des vertikalen Holms (24) des Rahmens (3) des Flü­ gels (1) und/oder der kurze Querschenkel (25) zur Anlage am Boden (17) dieser Profilnut (4) bestimmt ist.

10. Scharnierbeschlag nach einem oder mehreren der An­ sprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Lappen (13) des Flügelbandteils (12) und die Stellschraube (41) derart mit Spiel im Lagerstück (15) gelagert sind, daß Lappen (13) und Stellschrau­ be (41) quer zur Ebene der Breitseiten (22, 35) des Lagerstücks (15) begrenzt verstellbar sind.