DE1951839B2 - Verfahren zum sauerstoff-brennschneiden - Google Patents
Verfahren zum sauerstoff-brennschneidenInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Ve fahren zum Sauerstoff-Brennschneiden von Strängen, Brammen,
Blöcken u. dgl. mit Brennschneidmaschinen, bei dem die Anschneidstelle an der Kante des Werkstückes
durch Heizflammen des Schneidbrenners auf Zündtemperatur vorgewärmt wird.
Beim Brennschneiden von Stahl wird zu Schneidbeginn die Werkstückkante mit der Heizflamme des
Schneidbrenners auf Zündtemperatur angeheizt, bevor der Schneidsauerstoff eingeschaltet und der
Schneidbrenner mit Schneidgeschwindigkeit gegen das Werkstück gefahren wird. Erreicht der Schneidsauerstoffstrahl
die genügend heiße Anschneidstelle, so verbindet sich der Sauerstoff leicht mit dem Eisen
zu einer leichtflüssigen Eisenoxydschlacke, die nach unten abtropft bzw. durch die kinetische Energie des
Sauerstoffstrahls nach unten weggeblasen wird. Dadurch entsteht eine Kerbe am Werkstück, die sich
durch kontinuierliche Brennerbewegung zur Schneidfuge vertieft, bis das Werkstück durchgetrennt ist.
Das Anheizen mit dem relativ kleinen Heizflammenkranz um den Schneidsauerstoffaustritt herum ist
beim Handbrennschneiden wegen der guten Sichtverhältnisse einigermaßen leicht zu bewerkstelligen, da
der Ausführende nahe am Werkstück ist und den Heizkranz ziemlich genau auf die Werkstückkante
richten und gegebenenfalls die Heizflammenlage noch verbessern kann, wenn die Flammen nicht
genau den gewünschten Punkt anheizen, was sich z. B. an den entstehenden Glühfarben feststellen läßt.
Entsprechendes gilt auch beim maschinellen Brennschneiden, wenn die Steuerelemente der Brennschneidmaschine
und die Sichtverhältnisse ein genaues Einrichten und eventuell Nachsteuern der Heizflammen auf den Zündpunkt erlauben.
Bei schlechten Sichtverhältnissen dagegen, wie z. B. beim Strang-Brennschneiden, ist die genaue Ansteuerbarkeit
der Werkstückkante, insbesondere wenn diese abgerundet ist, nicht gewährleistet.
Zur Erleichterung des Anschneidens ist es bekannt, während des kontinuierlichen Vorschubes mit
brennender Heizflamme und eingeschaltetem Schneidsauerstoff einen Zünddraht in die Heizflamme
zu schieben. Dieser Draht schmilzt un-i wird
auf die Zündstelle der Werkstückkante geblasen. Eine kleine Menge des geschmolzenen heißen Zünddrahtes
genügt hier, um dem nachfolgenden Schneidsauerstoffstrahl den Beginn der Reaktion zu ermöglichen.
Statt des Zünddrahies kann auch Eisenpulver mit Hilfe von Preßluft auf das Werkstück geblasen
werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, vor dem eigentlichen Schneidbrenner einen Vorheizbrenner
mit länglicher Düse anzuordnen, die sich leicht über der Werkstückkante einrichten läßt, so c'a3
trotz ungenauer Ansteuerung und runder Werkstückkante genügend Heizung für ein sicheres Anheizen
vor dem Schneidbeginn über der Werkstückkante ur Verfügung steht. Ist die Düse des Vorheizbrenne/s
lang genug, dann genügt es zur Erreichung der Zündtemperatur, wenn bei kontinuierlichem Schneidvorschub
die Heizflammen über die Weikstückkante laufen.
Alle genannten Maßnahmen zum schnellen und genauen Anschneiden von Werkstücken aus Stahl
beim maschinellen Sauerstoff-Brennschneiden sind bei sachgemäßer Anwendung befriedigend in ihrer
Wirkung, jedoch sind für diese Anschneidhilfen zusätzliche Hilfsmittel und Einrichtungen erforderlich,
die einer Wartung und Ersatzteilhaltung bedürfen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu schaffen, das mit einfachen Mitteln ein genaues
und schnelles Anschneiden des Werkstückes auch bei schlechten Sichtverhältnisse;: und abgerundeten
Kanten ermöglicht. Dies wird gemäß der Erfindung auf vorteilhafte Weise dadurch erreicht, daß
der Brenner der Brennschneidmaschine zum Vorwärmen mehrere Hin- und Herbewegungen über die anzuschneidende
Kante des Werkstückes ausführt, bevor durch Einschalten des Sauerstoffstrahles der
eigentliche Schneidvorgang eingeleitet wird.
Durch die Hin- und Herbewegungen des Brenners beim Anschneidvorgang gemäß der Erfindung findet
eins gleichmäßige und ausreichende Erwärmung des Werkstückbereiches statt, der für den Anschnitt in
Betracht kommt, so daß beim Einschalten des Schneidsauerstoffes eine sichere Zündung gewährleistet
ist und eine genaue und saubere Anschnittstelle entsteht.
Eine weitere Möglichkeit für die Verbesserung des Anschnittes ergibt sich nach der Erfindung, wenn
die Heizleistung des Schneidbrenners während der Hin- und Herbewegungen beim Anheizvorgang
durch erhöhte Zuführung von Heizgas und Heizsauerstoff verstärkt wird. Die Erhöhung der Heizleistung
wird dabei auf die Anheizdauer beschränkt, um beim eigentlichen Brennschneiden ein Anschmelzen der
Schnittkanten zu vermeiden. Die Steuerung der Hin- und Herbewegungen des Schneidbrenners und die
Einschaltung des Schneidsauerstoffes wird zweckmäßig selbsttätig von der Brennschneidmaschine (z.B.
mit Hilfe von Endschaltern, Zeitrelais, Abtasteinrichtungen u. dgl.) ausgeführt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung in vereinfachter und schematischer
Form dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 die Ausgangsstellung des Brenners neben dem Werkstück bei Beginn der Hin- und Herbewegungen
zum Vorwärmen beim Anschneiden,
Fig.2 die Endstellung des Brenners bei den Hin-
und Herbewegungen und
Fig.3 die Einschaltung des Schneidsauerstoffstrahles
und den Beginn des Schneidvorganges.
In der Zeichnung ist der Schneidbrennerkopf mit I1 die Brennerdüse mit 2, das zu schneidende
Werkstück mit 3, die Heizgaszuleitung mit 4, die Heizsauerstoö'zuleitung mit 5 und die Schneidsauerstoffzuleitung
mit 6 bezeichnet. Die Düse 2 besitzt eine Mittelbohrung 7 für den Schneidsauerstoffstrahl
9, um die ein Kranz mit Bohrungen 8 für die Vorwärmflammen 10 und 11 angeordnet ist.
Nach der Erfindung erhält die Brennschneidmaschine nur eine einfache elektrische Zusatzsteuerung,
die es ermöglicht, daß der Schneidbrenner 1 nach Ansteuerung der Kante aus der Stellung nach F i g. 1
mit einer geeigneten Vorschubgeschwindigkeit = Schneidgeschwindigkeit in die Stellu'.g nach Fig.2
mit eingeschalteten Heizflammen 10, 11 fährt. Von dieser Stellung wird er dann wieder zurück in die
Stellung nach F i g. 1 und so fort bewegt, bis die Zündstelle der Werkstückkante nach einer gewissen
Anzahl von Pendelbewegungen auf Zündtemperatur erwärmt ist und der Schneidbrenner 1 aus der Stellung
nach F i g. 3 heraus mit eingeschaltetem Schneidsauerstoffstrahl 9 den eigentlichen Anschneid-
und Schneidvorgang beginnen kann.
Die auf Grund der Ungenauigkeit der Brennschneidmaschine beim Ansteuern der Kante des
Werkstückes 3 oder der abgerundeten Ecken des Werkstückes erforderliche Anheizstrecke von der
Stellung nach Fig.l bis zur Stellung nach Fig.2
kann durch ein Zeitrelais bei gegebener Vorschubgeschwindigkeit des Brenners 1 oder durch Nocken und
Endschalter bei mechanischer/elektnscher Ablas ung der Werkstücklage oder durch zusätzliche Zahlelemente
mit Schaltkontakten bei digitaler Wegmessung ziemlich genau begrenzt werden.
Da die Heizflammen 10, 11 der Schneidbrenneir?üse2
normalerweise rund um den Schneidsauerstoffstrahl 9 herum angeordnet sind, ist es sinnvoll,
die Anheizstrecke mindestens so lang zu machen, daß sie dem Durchmesser der Schneidbrennerdüse 2
entspricht. Einmal darf in der Stellung nach Fig. 1
der Schneidsauerstoffstrahl 9 und vorteilhafterweise auch die vor ihm hegenden Heizflammen 10 nicht über
dem Werkstück 3 stehen und zum anderen wird beim Anheizen mit hin- und herfahrendem Schneidbrenner
1 die beste Wirkung dann erzielt, wenn auch die hinter dem Schneidsauerstoffstrahl 9 liegenden Heizflammen
11 in der vorder, en Stellung nach Fig.2
noch auf das Werkstück treff;n. Auch die seitlich vom Schneidsauerstoffstrahl 9 liegenden Heizflammen
unterstützen den Anheizvorgang ganz wesentlich. _
Natürlich ist es auch möglich, für die Dauer des Anheizvorganges die Heizleistung des Brenners 1
durch verstärkte Zuführung von Heizsauerstoff und Heizgas wesentlich zu erhöben. Dabei können zusätzliche
Magnetventile, wie sie ja auch für den Vorheizbrenner erforderlich sind, mit einfachsten elektrischen
Maßnahmen geschaltet, die Heizleistungserhöhung auf die eigentliche Anheizdauer beschränken,
um beim nachfolgenden Brennschneiden ein Anschmelzen der Schnittkanten zu vermelden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Sauerstoff-Brennschneiden von Strängen, Brammen, Blöcken u. dgl. mit
Brennschneidmaschinen, bei dem die Anschneidstelle an der Kante des Werkstückes durch Heizflammen
des Schneidbrenners auf Zündtemperatur vorgewärmt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Brenner (1) der Brennschneidmaschine zum Vorwärmen mehrere Hin- und Herbewegungen über die anzuschneidende
Kante des Werkstückes (3) ausführt, bevor durch Einschalten des Sauerstoffstrahles (9) der eigentliche
Schneidvorgang eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizleistung des Schneidbrenners
(1) wäLrend der Hin- und Herbewegungen beim Anheizvorgang durch erhöhte Zuführung
von Heizgas und Heizsauerstoff verstärkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Hin- und
Herbewegungen des Schneidbrenners (1) und die Einschaltung des Schneidsauerstoffes (9) von der
Brennschneidmaschine selbsttätig ausgeführt wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691951839 DE1951839B2 (de) | 1969-10-15 | 1969-10-15 | Verfahren zum sauerstoff-brennschneiden |
GB4847670A GB1270488A (en) | 1969-10-15 | 1970-10-13 | A method of cutting metal sections, slabs or ingots by means of an oxygen torch |
FR7037062A FR2065443A5 (de) | 1969-10-15 | 1970-10-14 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691951839 DE1951839B2 (de) | 1969-10-15 | 1969-10-15 | Verfahren zum sauerstoff-brennschneiden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1951839A1 DE1951839A1 (de) | 1971-04-29 |
DE1951839B2 true DE1951839B2 (de) | 1972-11-09 |
Family
ID=5748192
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691951839 Pending DE1951839B2 (de) | 1969-10-15 | 1969-10-15 | Verfahren zum sauerstoff-brennschneiden |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
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FR (1) | FR2065443A5 (de) |
GB (1) | GB1270488A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2903541C2 (de) * | 1979-01-31 | 1986-04-17 | Daimler-Benz Ag, 7000 Stuttgart | Befestigungseinrichtung zum Einbau einer die Anzeigeinstrumente für Kraftfahrzeuge enthaltenden Kombinationseinheit in das Armaturenbrett |
DE8309304U1 (de) * | 1983-03-29 | 1983-11-03 | GeGa Gesellschaft für Gasetechnik Lotz GmbH & Co KG, 6238 Hofheim | Strangbrennschneidmaschine zum Schneiden mit Schneidpausen |
-
1969
- 1969-10-15 DE DE19691951839 patent/DE1951839B2/de active Pending
-
1970
- 1970-10-13 GB GB4847670A patent/GB1270488A/en not_active Expired
- 1970-10-14 FR FR7037062A patent/FR2065443A5/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1951839A1 (de) | 1971-04-29 |
GB1270488A (en) | 1972-04-12 |
FR2065443A5 (de) | 1971-07-23 |
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