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Flämmaschine
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RohblöckenSchneiden ähnelt, jedoch den Unterschied aufweist, dass sich die Bearbeitung lediglich auf eine Oberi flächenschicht beschränkt. Es wird also gewissermassen "gehäutet" und demnach ein Sauerstoffstrom von vergleichsweise geringerer Geschwindigkeit bzw. Stärke verwendet. Das Flämmen kann von Hand aus vor- genommen werden, wofür ein Gerät zur Verfügung steht, das im wesentlichen aus einer Brenngas-Sauer- stoffdüse und einer Halte - bzw. Zuführvorrichtung für einen Zünddraht besteht. Der bei Beginn des Ar- beitsvorganges vor die Düse in die Flamme geschobene Zünddraht entzündet sich zufolge seiner geringen Stärke nahezu plötzlich.
Diese Entzündung wirkt'dann als Initialzündung für den eigentlichen Flämmvor- gang, so dass es nicht notwendig ist, den zu bearbeitenden Rohling selbst an seiner Oberfläche bis zur
Zündtemperatur vorzuwärmen. Da aber das händische Flammen eine verhältnismässig anstrengende, müh- selige und zeitraubende Arbeit darstellt, wurden bereits Flämmaschinen entwickelt. Die Flämmaschinen weisen einen Satz von Flämmdüsen auf, wobei entweder das Düsenaggregat entlang der Oberfläche des i zu bearbeitenden Rohlings oder dieser bei feststehendem Düsensatz bewegt wird. Bei den bisherigen
Flämmaschinen liegen die Düsen in der Bewegungsrichtung, d. h. die Projektionen der Düsenachsen auf die Oberfläche des Rohlings fallen mit der Bewegungsrichtung zusammen.
Es sind keine Zünddrähte vor- handen, zumal es auch kaum möglich wäre, bei der notwendigerweise engen Zusammenfassung der
Flämmdüsen für jede einen Zünddraht mit der entsprechenden Vorschubeinrichtung vorzusehen. Es kann daher auch keine Initialzündung durch einen Zünddraht stattfinden, sondern es muss zur Einleitung des
Flämmvorganges die Werkstückoberfläche selbst durch die Flämmdüsen auf die Zündtemperatur erhitzt werden, was einen bedeutenden Zeitverlust mit sich bringt (die Anwärmperiode dauert oft länger als ein
Durchlauf durch die Maschine) und auch zur Bildung einer ungünstigen, quer zur späteren Bewegungsrich- tung verlaufenden Oberflächenmulde führt, da die Flammen der Düsenreihe ohne Relativbewegung längere
Zeit hindurch an der gleichen Stelle auf die Oberfläche des Rohlings einwirken müssen,
bis die Zündung erfolgt und die relative Vorschubbewegung beginnen kann.
Zweck der Erfindung ist die Beseitigung dieser Mängel und die Schaffung einer Flämmaschine, die bei einfacher Konstruktion und mit geringem technischem Aufwand eine wesentliche Beschleunigung des
Arbeitsvorganges gewährleistet sowie eine Einsparung von Brenngas ermöglicht.
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arbeitenden Rohlings bewegten Flämmdüsen aufweist, zeichnet sich im wesentlichen dadurch aus, dass die Projektionen der Düsenachsen auf die Oberfläche des Rohlings bei in einer gemeinsamen Normalebene zur Bewegungsrichtung liegenden Düsenöffnungen mit der Bewegungsrichtung einen Winkel bilden und ausschliesslich die erste Düse in an sich bekannter Weise mit einem Zünddraht ausgestattet ist. Bei der ersten Düse geht demnach der Zündvorgang wie bei den bekannten Handflämmgeräten vor sich.
Durch die erfindungsgemässe Schrägstellung der Düsen wird nun erreicht, dass die Schmelze nicht in der Bewegungsrichtung vorgetrieben, sondern schräg dazu unmittelbar vor die Auftreffstelle des Strahles der benachbarten Düse geworfen wird und dort ähnlich wie der Zünddraht bei der ersten Düse die Zündung bewirkt. Die Flämmschlacke, die von der zweiten Düse erzeugt wird, führt in gleicher Weise die Zündung im Bereich des dritten Strahles herbei, und dieser Vorgang setzt sich von Düse zu Düse fort. Dabei erfolgt die Zün-
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dung im Bereich der einzelnen Strahlen nahezu gleichzeitig, so dass durch Einsparung der bisher noten" digen Anwärmperiode die Gesamtarbeitszeit bedeutend herabgesetzt und die Muldenbildung als Folge des Anwärmens vermieden wird.
Es ist zwar bereits ein Gerät bekannt, das mehrere in einer Leiste angeordnete Brennerdüsen und in i ihrer Spurrichtung einstellbare Führungsrollen aufweist, so. dass die Düsen je nach der Stellung der Führungsrollen schräg zur Vorschubrichtung über die Werkstückoberfläche streichen bzw. die Projektionen der Düsenachsen auf die Werkstückoberfläche mit der Verschubrichtung ebenfalls einen Winkel einschlie- ssen. Dabei handelt es sich. aber lediglich um eine Entzunderungsvorrichtung, die ohne Zünddraht unter andern Voraussetzungen bzw. mit anderer Wirkung arbeitet, und es liegen die Düsenöffnungen nicht in einer Normalebene zur jeweiligen Bewegungsrichtung, sondern in einer Ebene, die mit der Bewegungsrichtung den Komplementärwinkel zur Düsenschräge bildet.
Diese Düsenanordnung wäre für das Flammen ungeeignet, weil die Fortpflanzung der Zündung von Düse zu Düse nicht gewährleistet ist und weil stets eine verhältnismässig grosse, etwa dreieckige ungeflämmte Randzone verbleibt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung dient wenigstens eine der folgenden Düsen lediglich der Sauerstoffzufuhr. Es hat sich nämlich gezeigt, dass es keineswegs unbedingt erforderlich ist, nach erfolgter Zündung weiterhin Brenngas zuzuleiten, dass es vielmehr-genügt, nur Sauerstoff zuzuführen, um die chemische Reaktion bzw. den Schmelz- und Verbrennungsvorgang aufrecht zu erhalten. Demnach ist es also möglich, nur die erste Düse mit Brenngas und Sauerstoff zu beliefern, die übrigen Düsen aber als reine Sauerstoffdüsen auszubilden,. und dennoch den Rohling in der ganzen Breite des Düsensatzes zu flammen.
Dadurch kann nicht nur der Brenngasverbrauch auf ein Minimum herabgesetzt werden, sondern es ergibt sich auch eine wesentliche konstruktive Vereinfachung des Düsenaggregates. Da der durch die Zündung eingeleitete Prozess bei blosser Sauerstoffzufuhr weiterläuft, ist es ferner möglich, die Brenngaszufuhr zur ersten und/oder zu den folgenden Düsen nach vollzogener Zündung abzusperren. Dabei ist es selbstverständlich zur Vereinfachung der Bedienung zweckmässig, wenn die Sauerstoff- und gegebenenfalls Brenngaszufuhr zu allen Düsen gemeinsam steuerbar ist.
Da durch die erfindungsgemässe Schrägstellung der Düsen die Flämmschlacke von der einen zur andem Düse vorgetrieben wird und sich demnach die Schlackenmenge von Düse zu Düse steigert, kann es vorteilhaft sein, wenn die aus den einzelnenDüsen austretenden. Sauerstoffstrahlen eine verschiedene Stärke bzw. Geschwindigkeit aufweisen, d. h. es werden die Düsen so eingestellt und beliefert, dass beispielsweise die Stärke bzw. Geschwindigkeit des Sauerstoffstrahles von Düse zu Düse zunimmt. Die Verwendung vonsauerstoff allein nach erfolgter Zündung hat übrigens auch den Vorteil, dass niedrigere Temperaturen auftreten und als Folge davon die zwischen den einzelnen Flämmstreifen verbleibenden Grate leichter zu entfernen sind.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist ausser den für die Oberfläche des Rohlings bestimmten Düsen wenigstens eine gegen die Seitenfläche des Rohlings gerichtete Flämmdüse vorgesehen, lstheim Flämmen der in der Bewegungsrichtung liegende Rand des Rohlings erreicht, fliesst die von der letzten Düse. erzeugte Flämmschlacke über die Seitenkante, so dass die gegen die anschliessende Seitenfläche gerichtete Düse ohne weitere Zündeinrichtung ebenfalls zur Wirkung gelangen kann.
Die Zahl der gleichgerichteten Düsen ist beliebig, jedoch empfiehlt es sich, eine bestimmte Düsenanzahl nicht zu überschreiten. Die Vorschubbewegung setzt sofort mit der Zündung der ersten Düse ein.
Da zur Fortpflanzung der Zündung von der ersten zu den nächsten Düsen eine gewisse, wenn auch kurze Zeit erforderlich ist, in der bereits eine relative Bewegung zwischen den Düsen und dem Rohling stattfand, setzt der Flämmvorgang im Bereich der ersten Düse zwar am Querrand des Rohlings, für jede weitere Düse aber mit zunehmendem Abstand von diesem Querrand ein, und es verbleibt ein stufenförmig abgesetzter, ungeflämmter Randstreifen. Je mehr Düsen vorgesehen sind, desto breiter wird auch dieser Randstreifen im Bereich der letzten Düse.
Der Randstreifen kann zwar durch Nachputzen von Hand aus ohne Schwierigkeit entfernt oder überhaupt vermieden werden, wenn dem zu bearbeitenden Rohling ein Ausschussstück vorgelegt wird, auf dem der Flämmprozess eingeleitet wird, jedoch kann es auch aus andern Gründen zweckmässig sein, die Zahl der zusammenarbeitenden Düsen zu beschränken. Um trotzdem zur weiteren Zeiteinsparung mit einer grösseren Zahl von Düsen gleichzeitig arbeiten zu können, ist es möglich, die Düsen zu zwei quer zur Bewegungsrichtung verschiebbaren Gruppen mit entgegengesetzter. Düsenschräge zusammenzufassen, wobei jeweils die der andern Gruppe nächstliegende Düse mit einem Zünddraht ver- sehen wird.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel schematisch in Draufsicht dargestellt.
Mit 1 ist der Rohling, beispielsweise eine Bramme, bezeichnet. Zum Flämmen sind fünf-zu einem Satz zusammengefasste Düsen 2,3, 4,5, 6 vorgesehen, von denen die erste Düse 2 mit einem Zünd-
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