DE19518127A1 - Legierungsmaterial zum Thixo-Gießen, Verfahren zum Zubereiten semi-geschmolzenen Legierungsmaterials zum Thixo-Gießen und Thixo-Gießverfahren - Google Patents
Legierungsmaterial zum Thixo-Gießen, Verfahren zum Zubereiten semi-geschmolzenen Legierungsmaterials zum Thixo-Gießen und Thixo-GießverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Legierungsmaterial zum Thixo-
Gießen, ein Verfahren zum Zubereiten eines semi-geschmol
zenen Legierungsmaterials zum Thixo-Gießen und einen Thixo-
Gießprozeß. Der Begriff "Thixo-Gießen" bezeichnet hierbei
einen Gießprozeß, bei welchem Material mit thixotropen
Eigenschaften verwendet wird.
Herkömmlich bekannte Legierungsmaterialien zum Thixo-Gießen,
bspw. Aluminiumlegierungen, umfassen Legierungen der
2000′er Serie nach der AA-Spezifikation (AA specification
2000-series alloys), die eingesetzt werden, um das Gußteil
mit einer verbesserten Wärmewiderstandsfähigkeit zu verse
hen, und Legierungen der 6000′er Serie nach der AA-Spezifi
kation (AA specification 6000-series alloys), die zur Erhö
hung der Widerstandsfähigkeit und Festigkeit eines Gußteils
eingesetzt werden.
Bei der Durchführung des Thixo-Gießprozesses wird ein Ver
fahren eingesetzt, bei welchem ein Aluminiumlegierungsma
terial zur Zubereitung eines semi-geschmolzenen Aluminium
legierungsmaterials einer Wärmebehandlung unterzogen wird,
welches eine feste Phase (womit eine im wesentlichen feste
Phase usw. gemeint ist) und eine flüssige Phase aufweist,
die darin koexistieren, wobei weiter das semi-geschmolzene
Aluminiumlegierungsmaterial unter Druck in einen Hohlraum
in einer Gußform gegossen wird und das semi-geschmolzene
Aluminiumlegierungsmaterial unter Druck verfestigt wird.
Bei der Durchführung des Thixo-Gießprozesses ergibt sich
jedoch folgendes Problem: Bei Einsatz eines herkömmlichen
Aluminiumlegierungsmaterials werden leicht Defekte, bspw.
Leerstellen der Größenordnung Mikrometer, in einem Grenz
bereich zwischen den körnigen festen Phasen des Gußteils
erzeugt.
Die Erzeugung der Defekte ist an einem dicken Abschnitt
des Gußteils, einem Abschnitt komplexer bzw. komplizierter
Gestalt und dergl. bemerkenswert und führt zu einer Vermin
derung der Ermüdungsfestigkeit des Gußteils.
Die bekannten Materialen dieser Art umfassen ein Legie
rungsmaterial, bei welchem in einem differentialthermo
analytischen Thermographen (differential thermal analysis
thermograph; im folgenden kurz "DTA-Thermograph" genannt)
sowohl ein durch eutektisches Schmelzen hervorgerufener
V-förmiger erster endothermer Abschnitt (first angle
entdothermic section) als auch ein V-förmiger zweiter
endothermer Abschnitt (second angle entdothermic section)
vorhanden sind, der durch Schmelzen eines Anteils mit einem
Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen Punkts hervorgerufen
wird, und eine Differenz (T₅-T₄) zwischen der Spitzentempe
ratur T₄ des V-förmigen ersten endothermen Abschnitts und
der Spitzentemperatur T₅ des V-förmigen zweiten endothermen
Abschnitts in einem durch (T₅-T₄) < 20°C dargestellten Be
reich liegt.
Der erste endotherme Abschnitt und der zweite endotherme
Abschnitt werden hierbei aufgrund der Gestalt der beiden
diese Abschnitte charakterisierenden Maxima als "V-förmig"
bezeichnet. Diese beiden Maxima weisen nämlich in der in
den Zeichnungen getroffenen Darstellungsweise der DTA-
Thermographen jeweils die Gestalt eines auf der Seite
liegenden "V" auf. Im folgenden wird die sich auf die
Gestalt der Maxima beziehende Bezeichnung "V-förmig" der
beiden endothermen Abschnitte aus Gründen der einfacheren
Terminologie weggelassen werden und die beiden Abschnitte
kurz als "erster endothermer Abschnitt" und "zweiter endo
thermer Abschnitt" bezeichnet werden.
Der Grund dafür, daß die Differenz (T₅-T₄) der beiden Tem
peraturen T₄ und T₅, wie vorstehend beschrieben, auf einen
kleinen Wert festgesetzt ist, liegt in der Einengung des
Temperaturbereichs der Flüssig/Fest-Koexistenz des Alumi
niummaterials, um die Erzeugung von Schrumpfungshohlräumen
während der Verfestigung zu verhindern.
Bei dem Legierungsmaterial mit einer auf einen kleinen Wert
festgesetzten Temperaturdifferenz (T₅-T₄) variiert der An
teil der festen Phase bei einer Änderung der Erwärmungstem
peratur. Um ein derartiges Legierungsmaterial gleichmäßig
zu erwärmen, muß aus diesem Grund die Temperaturanstiegs
rate herabgesetzt werden, d. h. die Erwärmungszeit muß auf
einen großen Wert festgesetzt werden. Als Folge ist der
Nachteil des Zusammenwachsens von Primärkristallen aufge
treten, die die Hauptbestandteile der festen Phase bilden.
Falls die Temperaturanstiegsrate erhöht wird, d. h. falls
die Erwärmungszeit kurz festgesetzt ist, ist andererseits
die Verteilung des festen Anteils in dem semi-geschmolze
nen Legierungsmaterial ungleichmäßig, was zu dem Nachteil
führt, daß das semi-geschmolzene Legierungsmaterial im Ver
lauf des Gießens in einem Sprühzustand in den Hohlraum ge
laden wird und infolgedessen Luft in dem semi-geschmolzenen
Legierungsmaterial eingeschlossen wird und relativ große
Leerstellen erzeugt.
Bei diesem Typ von Legierungsmaterial ist der Temperatur
bereich, der die Existenz der von eutektischem Schmelzen
herrührenden flüssigen Phase im Verlauf der Verfestigung
ermöglicht, zur Vermeidung der Erzeugung von Schrumpfungs
hohlräumen auf einen relativ engen Bereich festgesetzt.
Bei der Wärmebehandlung des Legierungsmaterials ist es er
forderlich, die Temperaturanstiegsrate für das Legierungs
material zu erhöhen und das Legierungsmaterial innerhalb
kurzer Zeit schnell auf eine Gießtemperatur zu erwärmen,
um für einen Anstieg des Wirkungsgrads zu sorgen.
Wenn jedoch herkömmliches Legierungsmaterial schnell er
wärmt wird, tritt folgendes Problem auf: Es ist unmöglich,
die flüssige Phase derart fließen zu lassen, daß sich im
Verlauf der Verfestigung eine gleichmäßige Verteilung der
flüssigen Phase ergibt, da der die Existenz der flüssigen
Phase zulassende Temperaturbereich relativ eng ist. Als
Folge hiervon ist die metallographische Struktur des er
zeugten Gußteils ungleichmäßig und somit weist das Gußteil
eine geringe Ermüdungsfestigkeit auf.
Es gibt einen herkömmlich bekannten Prozeß zum Zubereiten
eines semi-geschmolzenen Legierungsmaterials zum Thixo-
Gießen durch Erwärmen eines Legierungsmaterials, bei wel
chem in einem DTA-Thermographen ein durch eutektisches
Schmelzen hervorgerufener erster endothermer Abschnitt und
ein zweiter endothermer Abschnitt vorhanden sind, der durch
Schmelzen eines Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des
eutektischen Punkts hervorgerufen wird, auf eine Gießtempe
ratur zwischen einem abfallenden Endpunkt des ersten endo
thermen Abschnitts und einer Spitze des zweiten endothermen
Abschnitts, so daß in dem semi-geschmolzenen Legierungs
material feste und flüssige Phase koexistieren. In diesem
Fall ist die mittlere Temperaturanstiegsrate für das Le
gierungsmaterial im wesentlichen konstant und beträchtlich
hoch festgesetzt. Der Grund, aus dem die mittlere Tempera
turanstiegsrate in dieser Weise festgesetzt ist, liegt
darin, daß das Zusammenwachsen (coalescence) der metallo
graphischen Struktur aufgrund des Wachstums eines Primär
kristalls oder dergl. vermieden wird, um das Erwärmungs
verhalten zu verbessern.
Der bekannte Prozeß leidet jedoch an dem Problem, daß das
Temperaturprofil der flüssigen Phase in dem semi-geschmol
zenen Legierungsmaterial leicht ungleichmäßig wird und auf
grunddessen Leerstellen der Größenordnung Mikrometer er
zeugt werden. Aus diesem Grund ist es schwierig, ein Guß
teil mit hochwertigen mechanischen Eigenschaften, bspw.
ausgezeichneter Ermüdungsfestigkeit, herzustellen.
Bei der Durchführung des Thixo-Gießprozesses ist es her
kömmliche Praxis, die Temperatur des semi-geschmolzenen Le
gierungsmaterials beim Gießen, d. h. die Gießtemperatur, auf
einen Wert zwischen einem ansteigenden Anfangspunkt des er
sten endothermen Abschnitts und einem abfallenden Endpunkt
des ersten endothermen Abschnitts festzusetzen, um das
semi-geschmolzene Legierungsmaterial zur Verbesserung
seiner Handhabbarkeit auf einem hohen Festphasenanteil zu
halten.
Falls der Thixo-Gießprozeß bei hohem Festphasenanteil
durchgeführt wird, wie bei dem bekannten Verfahren, ergibt
sich jedoch folgendes Problem: trotz der Verwendung von
bspw. untereutektischem (hypoeutectic) Legierungsmaterial
wird ein Primärkristall von Legierungselementen mit einer
eutektischen Reaktion des semi-geschmolzenen Legierungs
materials abgeschieden und aufgrunddessen ein Gußteil mit
verminderter Duktilität und Festigkeit erhalten. Dieses
Phänomen tritt in einer Al-Si-Legierung, einer Al-CuAl₂-
Legierung, einer Al-Mg₂Si-Legierung und dergl. auf.
Die Erfinder haben zur Lösung der vorstehend genannten Pro
bleme Untersuchungen durchgeführt und als Ergebnis haben
sie herausgefunden, daß die Defekte des Gußteils davon her
rühren, daß aufgrund einer kleinen latenten Wärme der flüs
sigen Phase in dem semi-geschmolzenen Aluminiumlegierungs
material die flüssige Phase in Antwort auf die Verfestigung
und Schrumpfung der festen Phase nicht in ausreichendem
Maße in die Umgebung der festen Phase zugeführt wird.
Die Erfindung wurde unter Berücksichtigung der Ergebnisse
dieser Untersuchungen gemacht und es ist Aufgabe der Erfin
dung, eine Aluminiumlegierung der vorstehend genannten Art
bereitzustellen, aus welcher in einem Thixo-Gießprozeß ein
Gußteil gefertigt wenden kann, welches frei von Defekten
ist und eine tadellose Qualität aufweist.
Zur Lösung der vorstehend genannten Aufgabe wird erfin
dungsgemäß ein Legierungsmaterial zum Thixo-Gießen bereit
gestellt, bei welchem in einem DTA-Thermographen ein Spit
zenwert E₁ eines durch eutektisches Schmelzen hervorgerufe
nen ersten endothermen Abschnitts größer ist als ein Spit
zenwert E₂ eines zweiten endothermen Bereichs, der durch
Schmelzen eines Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb
des eutektischen Punkts hervorgerufen wird.
Ein semi-geschmolzenes Legierungsmaterial mit darin koexi
stierenden festen und flüssigen Phasen wird zubereitet,
indem das Legierungsmaterial einer Wärmebehandlung unter
worfen wird. In diesem semi-geschmolzenen Legierungsmate
rial weist die durch das eutektische Schmelzen erzeugte
flüssige Phase aufgrund der Tatsache, daß der Spitzenwert
E₁ des ersten endothermen Abschnitts größer ist als der
Spitzenwert E₂ des zweiten endothermen Abschnitts, eine
große latente Wärme auf. Als Folge hiervon wird die flüs
sige Phase in ausreichenden Maße in die Umgebung der festen
Phase zugeführt und dann in Antwort auf die Verfestigung
und Schrumpfung der festen Phase im Verlauf der Verfesti
gung des Thixo-Gießprozesses verfestigt. Somit ist es mög
lich, ein Gußteil herzustellen, welches frei von Defekten,
bspw. Leerstellen der Größenordnung Mikrometer, ist und
eine tadellose Gußqualität aufweist.
Die Erfinder haben zur Lösung der vorstehend beschriebenen
Probleme Untersuchungen durchgeführt und in der Folge her
ausgefunden, daß die Defekte des Gußteils ferner von einer
verschlechterten Kompatibilität zwischen den festen und
flüssigen Phasen herrühren, da die latente Wärme der flüs
sigen Phase in dem semi-geschmolzenen Legierungsmaterial
klein ist und somit die flüssige Phase in Antwort auf die
Verfestigung und Schrumpfung der festen Phase nicht in aus
reichendem Maße in die Umgebung der festen Phase zugeführt
wird, sondern auch ein Außenumfang der festen Phase sich im
wesentlichen im festen Zustand befindet.
Die Erfindung wurde unter Berücksichtigung der Untersu
chungsergebnisse gemacht und es ist Aufgabe der vorliegen
den Erfindung, ein Legierungsmaterial der vorstehend ange
gebenen Art bereitzustellen, welches eine gute Zuführbar
keit der flüssigen Phase zu einer festen Phase und eine
gute Kompatibilität zwischen den festen und flüssigen Pha
sen in einem Thixo-Gießprozeß zeigt, und aus welchem ein
Gußteil in dem Thixo-Gießprozeß gefertigt werden kann, wel
ches frei von Defekten ist und eine tadellose Gußqualität
und hohe Ermüdungsfestigkeit aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Legie
rungsmaterial zum Thixo-Gießen bereitgestellt, bei welchem
in einem DTA-Thermographen ein Verhältnis (E₁/E₂) eines
Spitzenwerts E₁ eines durch eutektisches Schmelzen hervor
gerufenen ersten endothermen Abschnitts zu einem Spitzen
wert E₂ eines zweiten endothermen Abschnitts, der durch
Schmelzen eines Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des
eutektischen Punkts erzeugt wird, in einem Bereich von
1 < (E₁/E₂) < 2,5 liegt, und eine Differenz (T₂-T₁) zwi
schen einer Temperatur T₁ an einem ansteigenden Startpunkt
des ersten endothermen Abschnitts und einer Temperatur T₂
an einem abfallenden Endpunkt des zweiten endothermen Ab
schnitts in einem Bereich von 10°C < (T₂-T₁) < 120°C liegt.
Ein semi-geschmolzenes Legierungsmaterial mit darin koexi
stierenden flüssigen und festen Phasen und eutektischer Zu
sammensetzung wird dadurch zubereitet, daß man das vorste
hend beschriebene Legierungsmaterial einer Wärmebehandlung
unterzieht. In diesem semi-geschmolzenen Legierungsmaterial
weist die flüssige Phase aufgrund der Tatsache, daß das
Verhältnis (E₁/E₂) der Spitzenwerte E₁ und E₂ spezifiziert
ist, eine große latente Wärme auf. Als Folge hiervon wird
die flüssige Phase in ausreichenden Maße in die Umgebung
der festen Phase zugeführt und dann in Antwort auf die Ver
festigung und Schrumpfung der festen Phase im Verlauf der
Verfestigung des Thixo-Gießprozesses verfestigt. Ein Auße
numfang der festen Phasen befindet sich aufgrund der Tatsa
che, daß die Temperaturdifferenz (T₂-T₁) spezifiziert ist,
in einem Gelzustand. Als Folge hiervon ist die Kompatibili
tät zwischen dem gelierten Außenumfang der festen Phase und
der flüssigen Phase verbessert. Somit ist es möglich, die
Erzeugung von Leerstellen der Größenordnung Mikrometer beim
Gießen zu vermeiden.
Das Mengengleichgewicht zwischen den flüssigen und festen
Phasen ist aufgrund des in der vorstehend angegebenen Art
und Weise spezifizierten Verhältnisses (E₁/E₂) ausgezeich
net und somit wird das semi-geschmolzene Legierungsmaterial
im Verlauf des Gießens ein homogenes Fluid. Somit ist es
möglich, die Erzeugung von Segregation in dem Gußteil zu
verhindern. Ein derartiges Gußteil weist eine tadellose
Gußqualität und eine hohe Ermüdungsfestigkeit auf.
Falls jedoch das Verhältnis (E₁/E₂) des Spitzenwerts E₁ zum
Spitzenwert E₂ kleiner oder gleich 1 ist (E₁/E₂ 1), so
ist die latente Wärme der flüssigen Phase vermindert und
aus diesem Grund die Zufuhr der flüssigen Phase in die
Umgebung der festen Phase im Verlauf der Verfestigung und
Schrumpfung nicht ausreichend. Als Folge hiervon werden
leicht Leerstellen der Größenordnung Mikrometer in dem Guß
teil erzeugt. Falls andererseits (E₁/E₂) 2,5 segregieren
Primärkristalle und wachsen zusammen, und somit werden
ebenfalls leicht Leerstellen erzeugt. Die Segregation von
Primärkristallen rührt von der Tatsache her, daß das semi
geschmolzene Legierungsmaterial aufgrund der großen Menge
an flüssiger Phase im Verlauf des Gießens ein inhomogenes
Fluid wird (z. B. während das Legierungsmaterial durch einen
Zugang (gate) einer Form hindurchtritt). Andererseits rührt
das Zusammenwachsen von Primärkristallen von der Tatsache
her, daß die Primärkristalle aufgrund einer großen latenten
Wärme der flüssigen Phase verzögert abkühlen, wenn eine
übermäßige Menge an flüssiger Phase verfestigt wird.
Falls die Differenz (T₂-T₁) zwischen den Temperaturen
kleiner oder gleich 10°C ist, so können ein Flüssig/Fest-
Phasenkoexistenz-Zustand mit einem vorbestimmten Festanteil
sowie die Gelbildung am Außenumfang der festen Phase nicht
stabil aufrechterhalten werden. Auch als Folge hiervon
werden leicht Leerstellen erzeugt. Falls andererseits
(T₂-T₁) 120°C ist, so werden aufgrund einer verlängerten
Verfestigungszeit der flüssigen Phase im Verlauf der Ver
festigung leicht Schrumpfungshohlräume in dem Gußteil
erzeugt.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Legierungs
material der vorstehend genannten Art bereitzustellen, wel
ches eine gute Zuführbarkeit der flüssigen Phase zu einer
festen Phase zeigt, und aus welchem in dem Thixo-Gießprozeß
ein Gußteil gefertigt werden kann, das frei von Defekten
ist und eine tadellose Gußqualität und hohe Ermüdungs
festigkeit aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Legie
rungsmaterial zum Thixo-Gießen bereitgestellt, bei welchem
in einem DTA-Thermographen die Beziehung E₁ < E₂ gilt zwi
schen einem Spitzenwert E₁ eines durch eutektisches Schmel
zen hervorgerufenen ersten endothermen Abschnitts und eines
Spitzenwerts E₂ eines zweiten endothermen Abschnitts, der
durch Schmelzen eines Anteils mit einem Schmelzpunkt ober
halb des eutektischen Punkts hervorgerufen wird; und wenn
eine Temperaturgerade, welche eine Spitze des ersten endo
thermen Abschnitts und einen Temperatur-Teilstrich der
Spitze auf einer Erwärmungstemperaturachse verbindet, eine
Grundlinie schneidet, welche einen ansteigenden Anfangs
punkt des ersten endothermen Abschnitts und einen abfal
lenden Endpunkt des zweiten endothermen Abschnitts ver
bindet, und wenn eine Teilungslinie, welche eine zwischen
der Spitze und einem ersten Schnittpunkt der Temperatur
gerade mit der Grundlinie liegende Strecke der Temperatur
geraden halbiert, ein zwischen dem ansteigenden Anfangs
punkt und der Spitze liegendes ansteigendes Liniensegment
des ersten endothermen Abschnitts schneidet, die Beziehung
(Tb/Ta) 0,68 gilt zwischen Ta (= T₄-T₁) und Tb
(= T₃-T₁), wobei T₁ die Temperatur an dem ansteigenden
Anfangspunkt darstellt, T₃ die Temperatur an einem zweiten
Schnittpunkt zwischen dem ansteigenden Liniensegment und
der Teilungslinie darstellt, und T₄ die Spitzentemperatur
darstellt.
Erfindungsgemäß wird ferner ein Legierungsmaterial zum
Thixo-Gießen bereitgestellt, bei welchem in einem DTA-
Thermographen die Beziehung E₁ < E₂ gilt zwischen einem
Spitzenwert E₁ eines durch eutektisches Schmelzen hervor
gerufenen ersten endothermen Abschnitts und einem Spitzen
wert E₂ eines zweiten endothermen Abschnitts, der durch
Schmelzen eines Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des
eutektischen Punkts hervorgerufen wird, und die Beziehung
(Sm/St) 0,365 gilt zwischen (1) einer Fläche St eines Be
reichs, der umgeben ist von (i) einer Grundlinie, die einen
ansteigenden Anfangspunkt des ersten endothermen Abschnitts
und einen abfallenden Endpunkt des zweiten endothermen
Abschnitts miteinander verbindet, (ii) einer ersten Tem
peraturgeraden, die eine Spitze des ersten endothermen Ab
schnitts und einen Temperatur-Teilstrich der Spitze auf
einer Erwärmungstemperaturachse miteinander verbindet, und
(iii) einem ansteigenden Liniensegment des ersten endother
men Abschnitts, das zwischen dem ansteigenden Anfangspunkt
und der Spitze liegt, und (2) einer Fläche Sm eines Be
reichs, der umgeben ist von (i) einer zweiten Temperaturge
raden, die miteinander verbindet (a) einen zweiten Schnitt
punkt des ansteigenden Liniensegments mit einer Teilungsli
nie, die eine zwischen einem ersten Schnittpunkt der ersten
Temperaturgeraden mit der Grundlinie und der Spitze liegen
de und das ansteigende Liniensegment schneidende Strecke
der ersten Temperaturgeraden halbiert, und (b) einen Tem
peratur-Teilstrich des zweiten Schnittpunkts auf der Erwär
mungstemperaturachse, (ii) einem Teil des ansteigenden
Liniensegments, der zwischen dem ansteigenden Anfangspunkt
des ansteigenden Liniensegments und dem zweiten Schnitt
punkt liegt, und (iii) der Grundlinie.
Ein semi-geschmolzenes Legierungsmaterial mit darin koexi
stierenden festen und flüssigen Phasen wird zubereitet,
indem man das Legierungsmaterial einer Wärmebehandlung
unterzieht. In diesem semi-geschmolzenen Legierungsmaterial
weist die durch eutektisches Schmelzen hervorgerufene flüs
sige Phase aufgrund der Tatsache, daß der Spitzenwert E₁
des ersten endothermen Abschnitts größer ist als der Spit
zenwert E₂ des zweiten endothermen Abschnitts, eine große
latente Wärme auf. Als Folge hiervon wird die flüssige
Phase im Verlauf der Verfestigung in dem Thixo-Gießprozeß
in ausreichendem Maße in die Umgebung der festen Phase
zugeführt und dann verfestigt. Somit ist es möglich, die
Erzeugung von Leerstellen der Größenordnung Mikrometer in
einem relativ dünnen Teil, einem Teil einfacher Gestalt
oder dergl. eines Gußteils zu verhindern.
Falls die latente Wärme der flüssigen Phase im Verlauf der
Verfestigung des semi-geschmolzenen Legierungsmaterials auf
1/2 der maximalen freigesetzten latenten Wärme, d. h. E₁/2,
vermindert wird, geliert die flüssige Phase hierauf, so daß
die Viskosität allmählich ansteigt. Aufgrunddessen ist die
Zuführbarkeit in die Umgebung der festen Phase, insbeson
dere in einem dickeren Teil, einem Teil komplizierter bzw.
komplexer Gestalt oder dergl. eines Gußteils, schlecht und
somit werden in dem dickeren Teil oder dergl. leicht Leer
stellen der Größenordnung Mikrometer erzeugt.
Ta stellt einen Temperaturabfall dar, der zur Verfestigung
der flüssigen Phase erforderlich ist, und Tb stellt einen
Temperaturabfall dar, der zur Verfestigung der aus der
flüssigen Phase erzeugten Gel-Phase erforderlich ist. Falls
(Tb/Ta) in einem Bereich von (Tb/Ta) 0,68 festgesetzt
ist, ist daher der zur Verfestigung der Gel-Phase erforder
liche Temperaturbereich verengt und andererseits der die
Erzeugung der Gel-Phase aus der flüssigen Phase erlaubende
Temperaturbereich relativ erweitert. Somit ist es möglich,
in dem dickeren Teil des Gußteils oder dergl. die Zuführ
barkeit der flüssigen Phase in die Umgebung der festen
Phase zu verbessern, um die Erzeugung von Leerstellen der
Größenordnung Mikrometer zu verhindern.
Die Fläche St gibt die Menge an freigesetzter latenter
Wärme an, die zur Verfestigung der flüssigen Phase erfor
derlich ist, und die Fläche Sm gibt die Menge an freige
setzter latenter Wärme an, die zur Verfestigung der aus der
flüssigen Phase erzeugten Gel-Phase erforderlich ist. Falls
(Sm/St) in einem Bereich von (Sm/St) 0,365 festgesetzt
ist, ist daher die Menge an freigesetzter latenter Wärme,
die zur Verfestigung der Gel-Phase erforderlich ist, ver
ringert und andererseits die Menge an freigesetzter laten
ter Wärme, die die Erzeugung der Gel-Phase aus der flüssi
gen Phase erlaubt, relativ erhöht. Somit ist es möglich, in
dem dickeren Teil des Gußteils oder dergl. die Zuführbar
keit der flüssigen Phase in die Umgebung der festen Phase
zu verbessern, um die Erzeugung von Leerstellen der Größen
ordnung Mikrometer zu verhindern. Ein derartiges Gußteil
weist eine tadellose Gußqualität auf.
Ferner ist es eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Le
gierungsmaterial zum Thixo-Gießen der vorstehend genannten
Art bereitzustellen, aus welchem ein Gußteil mit tadelloser
Gußqualität und hohen mechanischen Eigenschaften, wie aus
gezeichneter Ermüdungsfestigkeit, erzeugt werden kann, in
dem man die Differenz (T₅-T₄) zwischen den Spitzentempera
turen T₄ des ersten endothermen Abschnitts und T₅ des zwei
ten endothermen Abschnitts spezifiziert.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Legie
rungsmaterial zum Thixo-Gießen bereitgestellt, bei welchem
in einem DTA-Thermographen ein durch eutektisches Schmelzen
hervorgerufener erster endothermer Abschnitt und ein zwei
ter endothermer Abschnitt vorhanden sind, der durch Schmel
zen eines Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des eu
tektischen Punkts hervorgerufen wird, und bei welchem eine
Differenz (T₅-T₄) zwischen einer Spitzentemperatur T₄ des
ersten endothermen Abschnitts und einer Spitzentemperatur
T₅ des zweiten endothermen Abschnitts im Bereich von
20°C (T₅-T₄) 80°C liegt.
Bei dem Legierungsmaterial, bei welchem die Differenz
(T₅-T₄) zwischen den Temperaturen T₄ und T₅ in dem vorste
hend genannten Bereich spezifiziert ist, wird die Variation
des Festphasenanteils bei Änderung der Erwärmungstemperatur
abgeschwächt. Daher ist es möglich, die Temperaturanstiegs
rate zu erhöhen, so daß das Legierungsmaterial innerhalb
kurzer Zeit auf eine Gießtemperatur (eine Temperatur des
Materials während des Gießens usw.) erwärmt wird, wodurch
das Zusammenwachsen von Primärkristallen verhindert wird.
Zusätzlich wird die Diffusion von Primärkristallen aktiv
als Ergebnis der Erweiterung des Temperaturbereichs durch
geführt, der die Koexistenz flüssiger und fester Phasen
erlaubt, und daher werden das feine Weichglühen bzw. das
Feinkugeligglühen (fine spheroidization) und die gleich
mäßige Verteilung des Primärkristalls unterstützt. Dies
bringt eine Vergleichmäßigung der metallographischen
Struktur in dem semi-geschmolzenen Legierungsmaterial mit
sich, so daß die gleichmäßige Verfestigung des Materials
erreicht und dadurch die Erzeugung von Schrumpfungshohl
räumen in einem Gußteil vermieden wird. Ein derartiges Guß
teil weist eine tadellose Gußqualität und hohe mechanische
Eigenschaften, bspw. ausgezeichnete Ermüdungsfestigkeit
auf.
Falls jedoch die Temperaturdifferenz (T₅-T₄) kleiner als
20°C ist, tritt der vorstehend beschriebene Nachteil auf.
Falls andererseits (T₅-T₄) < 80°C gilt, ist der Temperatur
bereich der Flüssig/Fest-Phasenkoexistenz des Legierungsma
terials zu weit, und somit treten während der Verfestigung
leicht Schrumpfungshohlräume auf.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Legierungs
material der vorstehend genannten Art bereit zustellen, aus
welchem ein Gußteil mit gleichmäßiger metallographischer
Struktur selbst dann hergestellt werden kann, wenn das
Legierungsmaterial schnell erwärmt wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Legie
rungsmaterial zum Thixo-Gießen bereitgestellt, bei welchem
in einem DTA-Thermographen ein durch eutektisches Schmelzen
hervorgerufener erster endothermer Abschnitt und ein zwei
ter endothermer Abschnitt vorhanden sind, der durch Schmel
zen eines Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des
eutektischen Punkts hervorgerufen wird, wobei der zweite
endotherme Abschnitt einen abfallenden Abschnitt zwischen
einer Spitze des zweiten endothermen Abschnitts und einem
abfallenden Endpunkt des zweiten endothermen Abschnitts auf
weist, wobei der abfallende Abschnitt derart schwache bzw.
geringe Steigung aufweist (is shelvy) ist, daß er längs
einer Geraden verläuft, die einen ansteigenden Anfangspunkt
des ersten endothermen Abschnitts und den abfallenden End
punkt des zweiten endothermen Abschnitts verbindet; und ein
Verhältnis Rt (Td/Tc × 100) eines Temperaturbereichs Td
zwischen der Spitze des ersten endothermen Abschnitts und
der Spitze des zweiten endothermen Abschnitts in einem
Fest/Flüssig-Phasenkoexistenz-Temperaturbereich Tc zwischen
dem ansteigenden Anfangspunkt des ersten endothermen Ab
schnitts und dem abfallenden Endpunkt des zweiten endother
men Abschnitts in dem Bereich von Rt 69% liegt.
Falls der zweite endotherme Abschnitt in dem DTA-Thermo
graphen den sanft abfallenden Abschnitt aufweist und das
Verhältnis Rt (Td/Tc × 100) eines Spitze-Spitze-Temperatur
bereichs Td zwischen der Spitze des ersten endothermen Ab
schnitts und der Spitze des zweiten endothermen Abschnitts
in dem Flüssig/Fest-Phasenkoexistenz-Temperaturbereich Tc
in dem vorstehend beschriebenen Bereich festgesetzt ist,
wird der Temperaturbereich, der die Existenz einer von eu
tektischem Schmelzen herrührenden Flüssigphase im Verlauf
der Verfestigung erlaubt, erweitert. Daher ist es selbst
dann, wenn das Legierungsmaterial schnell erwärmt wird,
möglich, die flüssige Phase in ausreichendem Maße zwischen
die festen Phasen fließen zu lassen und hierdurch die Ver
teilung der flüssigen Phase zu vergleichmäßigen.
Selbst wenn trotz des schnellen Erwärmens keine gleichmäßige
Verteilung der Wärme in dem semi-geschmolzenen Legie
rungsmaterial erzielt wird, kann somit die Fließfähigkeit
des Materials verbessert werden, um die Formbarkeit zu ver
bessern, und es kann ein Gußteil mit gleichförmiger metal
lographischer Struktur und hoher Ermüdungsfestigkeit her
gestellt werden. In diesem Fall wird das semi-geschmolzene
Legierungsmaterials aufgrund der vergleichmäßigten Vertei
lung der flüssigen Phase im wesentlichen in seinem gesamten
Volumen verfestigt, und daher wird die Erzeugung von
Schrumpfungshohlräumen vermieden.
Falls jedoch in dem DTA-Thermographen ein derartiger sanft
abfallender Abschnitt, wie er vorstehend beschrieben wurde,
nicht existiert, und Rt < 69% gilt, weist ein unter
schneller Erwärmung hergestelltes Gußteil eine ungleich
mäßige metallographische Struktur auf.
Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, einen Herstellungs
prozeß der vorstehend angegebenen Art bereitzustellen, bei
welchem beim Erwärmen des Legierungsmaterials die mittlere
Temperaturanstiegsrate entsprechend den thermischen Eigen
schaften des Legierungsmaterials gesteuert werden kann und
dadurch die Zubereitung eines semi-geschmolzenen Legie
rungsmaterials ermöglicht wird, aus welchem ein Gußteil
mit tadelloser Gußqualität hergestellt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Prozeß
zum Zubereiten eines semi-geschmolzenen Legierungsmaterials
zum Thixo-Gießen mit darin koexistierenden flüssigen und
festen Phasen bereitgestellt, umfassend den Schritt: Er
wärmen eines Legierungsmaterials, in welchem in einem DTA-
Thermographen ein durch eutektisches Schmelzen hervorgeru
fener erster endothermer Abschnitt und ein zweiter endo
thermer Abschnitt vorhanden sind, der durch Schmelzen eines
Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen
Punkts hervorgerufen wird, auf eine Gießtemperatur, die
zwischen einem abfallenden Endpunkt des ersten endothermen
Abschnitts und einer Spitze des zweiten endothermen Ab
schnitts liegt, wobei ein Verhältnis (α/β) zwischen den
beiden folgenden mittleren Temperaturanstiegsraten α und β
in einem Bereich von (α/β) < 1 festgesetzt ist: (1) die
mittlere Temperaturanstiegsrate α für das Legierungsmate
rial zwischen einem ansteigenden Anfangspunkt des ersten
endothermen Bereichs und dem abfallenden Endpunkt, und (2)
der mittleren Temperaturanstiegsrate β für das Legierungs
material zwischen dem abfallenden Endpunkt und der Gieß
temperatur.
Falls das Verhältnis (α/β) zwischen den mittleren Tempera
turanstiegsraten α und β in dem Bereich von (α/β) < 1 fest
gesetzt ist, findet eutektisches Schmelzen bei der relativ
hohen mittleren Temperaturanstiegsrate α statt und daher
das Zusammenwachsen der metallographischen Struktur auf
grund des Wachstums und/oder des Zusammenwachsens eines
Primärkristalls. Andererseits steigt nach dem eutektischen
Schmelzen die Erwärmungsbehandlung mit der relativ niedri
gen mittleren Temperaturanstiegsrate β fort und daher wird
die Bildung einer flüssigen Phase eines eutektischen An
teils unterstützt, und das Temperaturprofil der flüssigen
Phase vergleichmäßigt. Somit ist es möglich, ein Gußteil
mit einer tadellosen Gußqualität herzustellen.
Falls jedoch (α/β) 1 gilt, so wächst die metallographi
sche Struktur aufgrund des Wachstums von Primärkristallen
oder dergl. leicht zusammen und das Temperaturprofil der
flüssigen Phase wird leicht ungleichmäßig.
Die Erfinder haben ferner Untersuchungen durchgeführt, um
die vorstehend beschriebenen Probleme des Thixo-Gießprozes
ses zu lösen, und als Ergebnis haben sie herausgefunden,
daß die Abscheidung eines Primärkristalls der Legierungs
elemente davon herrührt, daß die Kühlungsrate während einer
eutektischen Reaktion des semi-geschmolzenen Legierungsma
terials höher ist.
Die Erfindung wurde unter Berücksichtigung der Untersu
chungsergebnisse gemacht, und es ist Aufgabe der Erfindung,
einen Thixo-Gießprozeß der vorstehend genannten Art bereit
zustellen, bei welchem die Kühlungsrate während der eutek
tischen Reaktion des semi-geschmolzenen Legierungsmaterials
vermindert werden kann, um die Abscheidung des Primärkri
stalls der Legierungselemente zu vermeiden und dadurch ein
Gußteil herzustellen, welches eine hohe Duktilität und eine
hohe Festigkeit aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Thixo-
Gießprozeß bereitgestellt, welcher ein Legierungsmaterial
verwendet, bei welchem in einem DTA-Thermographen ein durch
eutektisches Schmelzen hervorgerufener erster endothermer
Abschnitt und ein zweiter endothermer Abschnitt vorhanden
sind, der durch Schmelzen eines Anteils mit einem Schmelz
punkt oberhalb des eutektischen Punkts hervorgerufen wird,
bei welchem eine Gießtemperatur T₆ des Legierungsmaterials
in einem Bereich von T₇ T₆ T₅ festgesetzt ist, wobei T₇
eine Temperatur an einem abfallenen Endpunkt des ersten
endothermen Abschnitts und T₅ die Temperatur einer Spitze
des zweiten endothermen Abschnitts darstellen.
Falls die Gießtemperatur T₆ des Legierungsmaterials in dem
vorstehend genannten Bereich festgesetzt ist, wird das
Legierungsmaterial in einen semi-geschmolzenen Zustand
gebracht, und darüber hinaus weist das semi-geschmolzene
Legierungsmaterial einen niedrigeren Festphasenanteil auf.
D.h. das Maß einer flüssigen Phase wird relativ dazu
erhöht.
Als Folge hiervon wird die Kühlungsrate in der eutektischen
Reaktion des semi-geschmolzenen Legierungsmaterial vermin
dert, da die relativ große Menge an flüssiger Phase eine
relativ große latente Menge aufweist. Dies ermöglicht es,
die Abscheidung von Primärkristallen von Legierungselemen
ten zu vermeiden.
Ein in dieser Art und Weise hergestelltes Gußteil weist
hohe Duktilität und hohe Festigkeit auf.
Falls jedoch die Gießtemperatur T₆ niedriger ist als T₇,
kommt es leicht zu einer Abscheidung von Primärkristallen
der Legierungselemente. Falls andererseits T₆ < T₅, ist die
Formhaltbarkeit des semi-geschmolzenen Legierungsmaterials
vermindert, was zu verschlechterter Handhabbarkeit dessel
ben führt.
Die vorstehenden und anderen Ziele, Merkmale und Vorteile
der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung der
bevorzugten Ausführungsformen mit Bezug auf die beigefügte
Zeichnung ersichtlich. Es stellt dar:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt einer Druckgußvorrichtung;
Fig. 2 ein Zustandsdiagramm einer Legierung auf Al-Cu-
Basis;
Fig. 3 einen differentialthermoanalytischen Thermo
graphen (im folgenden kurz "DTA-Thermograph"
genannt) für ein Beispiel A;
Fig. 4A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A;
Fig. 4B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A;
Fig. 5A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a₁;
Fig. 5B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils a₁;
Fig. 6A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a₂;
Fig. 6B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils a₂;
Fig. 7 ein Diagramm, das einen semi-geschmolzenen
Zustand eines Beispiels darstellt;
Fig. 8 ein Zustandsdiagramm einer Legierung auf Al-Si-
Basis;
Fig. 9A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
das Beispiel A₁;
Fig. 9B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₁;
Fig. 10A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
das Beispiel A₂;
Fig. 10B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₂;
Fig. 11A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a;
Fig. 11B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils a;
Fig. 12 einen DTA-Thermographen für ein Beispiel A₁;
Fig. 13 ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₁;
Fig. 14A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₂;
Fig. 14B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₂;
Fig. 15A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₃;
Fig. 15B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₃;
Fig. 16A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₄;
Fig. 16B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₄;
Fig. 17A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a₁;
Fig. 17B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils a₁;
Fig. 18A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a₂;
Fig. 18B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils a₂;
Fig. 19A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a₃;
Fig. 19B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils a₃;
Fig. 19C einen wesentlichen Teil des in Fig. 19B gezeig
ten Mikrobilds;
Fig. 20A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a₄;
Fig. 20B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils a₄;
Fig. 21A einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a₅;
Fig. 21B ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils a₅;
Fig. 22 einen Graphen, der die Ermüdungsfestigkeiten ver
schiedener Aluminiumlegierungs-Gußteile zeigt;
Fig. 23 einen Schnitt eines Aluminiumlegierungs-Gußteils;
Fig. 24 einen Vertikalschnitt einer Druckgußvorrichtung;
Fig. 25 einen DTA-Thermographen für ein Beispiel A₁;
Fig. 26 ein vergrößertes Diagramm eines wesentlichen, in
Fig. 25 gezeigten Teils;
Fig. 27 einen DTA-Thermographen für ein Beispiel A₂;
Fig. 28 einen DTA-Thermographen für ein Beispiel A₃;
Fig. 29 ein vergrößertes Diagramm eines wesentlichen, in
Fig. 28 gezeigten Teils;
Fig. 30 einen DTA-Thermographen für ein Vergleichsbei
spiel a₁;
Fig. 31 einen DTA-Thermographen für ein Vergleichsbei
spiel a₂;
Fig. 32 ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines unter Verwendung des Beispiels A₁ herge
stellten Aluminiumlegierungsgußteils;
Fig. 33 ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines unter Verwendung des Beispiels A₂ herge
stellten Aluminiumlegierungsgußteils;
Fig. 34A ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines unter Verwendung des Vergleichsbeispiels
a₁ hergestellten Aluminiumlegierungsgußteils;
Fig. 34B einen wesentlichen Teil des in Fig. 34A gezeig
ten Mikrobilds;
Fig. 35 einen Graphen, der die Beziehung zwischen dem
Verhältnis (Tb/Ta) und dem Flächenanteil von
Defekten in einem dickeren Abschnitt zeigt;
Fig. 36 einen Graphen, der die Beziehung zwischen dem
Verhältnis (Sm/St) und dem Flächenanteil von
Defekten in einem dickeren Abschnitt zeigt;
Fig. 37 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₁;
Fig. 38 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₂;
Fig. 39 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₃;
Fig. 40 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₄;
Fig. 41 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₅;
Fig. 42 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₆;
Fig. 43 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₇;
Fig. 44 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a₁;
Fig. 45 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a₂;
Fig. 46 ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₇;
Fig. 47A ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils a₁;
Fig. 47B einen wesentlichen Teil des in Fig. 47A gezeig
ten Mikrobilds;
Fig. 48 ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils a₃;
Fig. 49 ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils a₂;
Fig. 50 einen Graphen, der die Beziehung zwischen der
Temperaturdifferenz (T₅-T₄) und dem Festigkeits
verhältnis (S₁/S₂) zeigt;
Fig. 51 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₁;
Fig. 52 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₂;
Fig. 53 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₃;
Fig. 54 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₄;
Fig. 55 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a₁;
Fig. 56 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a₂;
Fig. 57 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Vergleichsbeispiel a₃;
Fig. 58 ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₁,
Fig. 59 ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₂;
Fig. 60 ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₄;
Fig. 61 ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils a₁;
Fig. 62 einen Graphen, der die Beziehung zwischen dem
Anteil Rt eines Spitze-Spitze-Temperaturbereichs
Td in einem Fest/Flüssig-Phasenkoexistenz-Tempe
raturbereich Tc zeigt;
Fig. 63 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₁;
Fig. 64 einen Graphen zeigt, der die Beziehung zwischen
der Erwärmungszeit und der Temperatur des Bei
spiels A₁ eines Aluminiumlegierungsmaterials
zeigt;
Fig. 65 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₂;
Fig. 66 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₃;
Fig. 67 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₄;
Fig. 68 einen wesentlichen Teil des DTA-Thermographen für
ein Beispiel A₅;
Fig. 69A ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₁₁;
Fig. 69B ein Diagramm zur Erläuterung der Messung der
Größe von α-Al;
Fig. 70A ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₁₂;
Fig. 70B ein Diagramm zur Erläuterung der Messung der
Größe von α-Al;
Fig. 71 einen Graphen, der die Ermüdungsfestigkeiten ver
schiedener Aluminiumlegierungs-Gußteile zeigt;
Fig. 72 einen DTA-Thermographen für ein Aluminiumlegie
rungsmaterial;
Fig. 73 einen wesentlichen Teil einer Kühlungskurve für
das Aluminiumlegierungsmaterial;
Fig. 74 ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₁;
Fig. 75 ein Mikrobild der metallographischen Struktur
eines Aluminiumlegierungs-Gußteils A₅;
Fig. 76 einen Graphen, der die Beziehung zwischen der
Gießtemperatur T₆ der Kühlungsrate während einer
eutektischen Reaktion, die Bruchdehnung und den
Charpy-Testwert zeigt (Charpy-Test = Kerbschlag
biegeversuch nach Charpy).
Mit Bezug auf Fig. 1 ist eine Druckgußvorrichtung 1 darge
stellt, die zur Herstellung eines Aluminiumlegierungs-Guß
teils in einem Thixo-Gießprozeß unter Einsatz eines Alumi
niumlegierungsmaterials als Legierungsmaterial hergestellt
wird. Die Druckgußvorrichtung 1 umfaßt ein stationäres
Formteil 2 und ein bewegbares Formteil 3 mit vertikalen und
zueinander passenden Flächen 2a und 3a. Ein Gußform-Hohl
raum 4 ist zwischen den beiden zueinander passenden Flächen
2a und 3a gebildet. Eine Kammer 6 zur Aufnahme eines Alumi
niumlegierungsmaterials 5 ist in dem stationären Formteil 2
ausgebildet und steht mit einem unteren Teil des Hohlraums
4 über einen Zugang 7 in Verbindung. Eine Hülse 8 ist hori
zontal in dem stationären Formteil 2 angebracht und steht
mit der Kammer 6 in Verbindung. Ein Druckkolben 9 ist
gleitverschieblich in der Hülse 8 aufgenommen und kann in
die Kammer 6 eingeführt und aus dieser zurückgezogen wer
den. Die Hülse 8 weist eine Materialbeladeöffnung 10 in
einem oberen Abschnitt ihrer Umfangswandung auf.
In dem Beispiel 1 wird hauptsächlich ein untereutektisches
(hypoeutectic) Legierungsmaterial auf Al-Cu-Basis beschrie
ben werden.
- (A) Fig. 2 zeigt ein Zustandsdiagramm einer Legierung auf Al-Cu-Basis und Tabelle 1 zeigt Zusammensetzungen eines Beispiels A und von Vergleichsbeispielen a₁ und a₂ von Le gierungsmaterialien auf Al-Cu-Basis. In Fig. 2 entsprechen A, a₁ und a₂ dem Beispiel A und den Vergleichsbeispielen a₁ und a₂. Sowohl das Beispiel A als auch die Vergleichsbei spiele a₁ und a₂ wurden aus einem kontinuierlichen, in einem kontinuierlichen Gießprozeß hergestellten Hochquali tätsgußteil geschnitten. Bei der Fertigung des Gußteils wurde eine Weichglühbehandlung eines α-Al-Primärkristalls durchgeführt. Sowohl das Beispiel A als auch die Ver gleichsbeispiele a₁ und a₂ weisen einen Durchmesser von 76 mm und eine Länge von 85 mm auf.
Das Beispiel A wurde einer kalorimetrischen Messung mit
differentieller Abtastung bzw. Differentialscanning-Kalori
metrie (DSK) unterzogen, um das in Fig. 3 dargestellte Er
gebnis zu erhalten. In einem differentialthermoanalytischen
Thermographen (im folgenden "DTA-Thermograph" genannt) in
Fig. 3 beträgt ein Spitzenwert E₁ eines von eutektischem
Schmelzen herrührenden ersten endothermen Abschnitts e
2,7 mcal/sec und ein Spitzenwert E₂ eines zweiten endother
men Abschnitts f, der von Schmelzen eines Anteils mit einem
Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen Punkts herrührt, be
trägt 2,6 mcal/sec. Aus vorstehendem wurde bestätigt, daß
E₁ < E₂ gilt. In analoger Weise wurden die Vergleichsbei
spiele a₁ und a₂ einer kalorimetrischen Messung mit diffe
rentieller Abtastung (DSK) unterzogen, um die weiter unten
beschriebenen Ergebnisse bereitzustellen.
Dann wurde das Beispiel A in eine Heizspule einer Induk
tionserwärmungsvorrichtung gebracht und unter den Bedin
gungen einer Frequenz von 1 kHz und einer maximalen Aus
gangsleistung von 37 kW erwärmt, um ein semi-geschmolzenes
Beispiel A mit darin koexistierenden festen und flüssigen
Phasen zuzubereiten. In diesem Fall ist ein Festphasen
anteil in einem Bereich von 50% (inklusive) bis 60%
(inklusive) festgesetzt.
Hierauf wurde das semi-geschmolzene Beispiel A (mit 5 be
zeichnet) in die Kammer 6 gebracht, durch den Zugang 7 ge
leitet und in den Hohlraum 4 geladen, während es unter den
Bedingungen einer Bewegungsgeschwindigkeit des Druckkolbens
9 von 0,07 m/sec und einer Formtemperatur von 250°C unter
Druck gesetzt wurde. Auf das in den Hohlraum 4 eingefüllte
Beispiel A wird eine Druckkraft ausgeübt, indem der Druck
kolben 9 an einem Hubende gehalten wird, und das Beispiel A
wurde unter Druck verfestigt, um ein Aluminiumlegierungs
gußteil A bereitzustellen. Ferner wurden in einem analogen
Gießverfahren unter Verwendung der Vergleichsbeispiele a₁
und a₂ Aluminiumlegierungsgußteile a₁ und a₂ hergestellt.
Fig. 4A und 4B bis 6A und 6B zeigen wesentliche Teile
von DTA-Thermographen für das Beispiel A und die Ver
gleichsbeispiele a₁ und a₂ sowie Mikrobilder der metallo
graphischen Strukturen der Aluminiumlegierungsgußteile A,
a₁ und a₂.
Im Fall des Beispiels A gilt, wie vorstehend beschrieben,
die Beziehung E₁ < E₂ zwischen den beiden Spitzenwerten E₁
und E₂, wie in Fig. 4A dargestellt. Aufgrund dieser Tat
sache wurden in dem Aluminiumlegierungsgußteil A keine
Defekte, bspw. Leerstellen der Größenordnung Mikrometer,
gebildet, wie in Fig. 4B dargestellt ist.
Im Fall des Vergleichsbeispiels a₁ beträgt der Spitzenwert
E₁ des ersten endothermen Abschnitts e 0,61 mcal/sec und
der Spitzenwert E₂ des zweiten endothermen Abschnitts f be
trägt 5,6 mcal/sec, wie in Fig. 5A dargestellt. Somit gilt
E₁ < E₂. Aufgrund dieser Tatsache ist die latente Wärme der
flüssigen Phase niedriger als jene des Beispiels A. Als
Folge hiervon wurde in dem Aluminiumlegierungsgußteil a₁ an
Grenzflächen zwischen den körnigen festen Phasen eine große
Anzahl von Leerstellen der Größenordnung Mikrometer gebil
det, wie dies in Fig. 5B dargestellt ist.
Im Fall des Vergleichsbeispiels a₂ trat kein eutektisches
Schmelzen auf (siehe Fig. 2), wie dies in Fig. 6A darge
stellt ist, und somit wurde lediglich ein endothermer Ab
schnitt erzeugt. Aufgrund dieser Tatsache ist die latente
Wärme der flüssigen Phase verglichen mit dem Vergleichs
beispiel a₁ niedrig. Folglich wurden in dem Aluminium
legierungsgußteil a₂ an Grenzflächen zwischen den körnigen
festen Phasen relativ große Leerstellen gebildet, wie dies
in Fig. 6B dargestellt ist.
- (B) In dem in Fig. 3 dargestellten DTA-Thermographen d sind ein abfallendes Liniensegment s des ersten endothermen Abschnitts e und ein ansteigendes Liniensegment w des zwei ten endothermen Abschnitts f miteinander in einem Bereich Ed verbunden, der einem stärker endothermen Verhalten ent spricht als eine Grundlinie i, welche einen ansteigenden Anfangspunkt g des ersten endothermen Abschnitts e und einen abfallenden Endpunkt h des zweiten endothermen Abschnitts f miteinander verbindet.
Im Fall des Beispiels A, für welches der DTA-Thermograph d
beschrieben wurde, geliert ein Außenumfang 12 einer festen
Phase 11 in dem semi-geschmolzenen Zustand des Beispiels A,
wie dies in Fig. 7 dargestellt ist, so daß die Kompatibi
lität zwischen dem gelierten Außenumfang 12 und der flüssi
gen Phase 13 verbessert ist. Als Folge hiervon wird in dem
Aluminiumlegierungsgußteil A die Bindungsstärke zwischen
der körnigen festen Phase, die eine aus der festen Phase 11
abgeleitete verfestigte Phase ist, und einer Matrix, die
eine aus der flüssigen Phase 13 abgeleitete verfestigte
Phase ist, erhöht und somit wird eine Erhöhung der Festig
keit des Aluminiumlegierungsgußteils A erhalten.
In dem Vergleichsbeispiel a₁ sind das abfallende Linienseg
ment s des ersten endothermen Abschnitts e und das anstei
gende Liniensegment w des zweiten endothermen Abschnitts f
miteinander auf der Grundlinie i verbunden, wie dies in
Fig. 5A dargestellt ist. In diesem Fall ist der Außenumfang
der festen Phase wenig geliert.
Dann wurden unter Verwendung des Beispiels A und des Ver
gleichsbeispiels a₁ jeweils fünf Aluminiumlegierungsguß
teile A bzw. a₁ in einem dem vorstehend beschriebenen ähn
lichen Gießprozeß hergestellt und dann zur Bereitstellung
der in Tabelle 2 angegebenen Ergebnisse einem Zugtest
unterworfen.
Al-Legierungsgußteil A | |
Zugfestigkeit (MPa) | |
Nr. 1 | |
307 | |
Nr. 2 | 357 |
Nr. 3 | 359 |
Nr. 4 | 337 |
Nr. 5 | 343 |
mittlere Zugfestigkeit | 341 |
Al-Legierungsgußteil a₁ | Zugfestigkeit (MPa) |
Nr. 1 | 289 |
Nr. 2 | 251 |
Nr. 3 | 301 |
Nr. 4 | 274 |
Nr. 5 | 212 |
mittlere Zugfestigkeit | 265 |
Aus Tabelle 2 ist zu ersehen, daß die unter Verwendung des
Beispiels A hergestellten Aluminiumlegierungsgußteile A im
Vergleich zu den unter Verwendung des Vergleichsbeispiels
a₁ hergestellten Aluminiumlegierungsgußteilen a₁ eine hohe
Festigkeit aufweisen. Anstelle der Gelbildung am Außenum
fang 12 der festen Phase 11 kann in dem Material auch ein
Anteil enthalten sein, der auf der festen Phase abgeschie
den und in der vorstehend beschriebenen Situation gelieren
kann.
- (C) In dem in Fig. 3 dargestellten DTA-Thermographen d ist der Gradient des ansteigenden Liniensegments w des zweiten endothermen Abschnitts f dem Betrage nach kleiner als jener des abfallenden Liniensegments s des ersten endothermen Abschnitts d.
Im Fall des Beispiels A, für das der DTA-Thermograph d be
schrieben wurde, ist der annehmbare Bereich der Gießtempe
ratur erweitert, da die Gießtemperatur in einem Bereich von
einem abfallenden Endpunkt u des ersten endothermen Ab
schnitts e bis zu einer Spitze v des zweiten endothermen
Abschnitts f festgesetzt ist. Somit ist es möglich, die
Gußqualität eines Aluminiumlegierungsgußteils zu stabili
sieren.
In diesem Beispiel 2 wird hauptsächlich ein untereutek
tisches Legierungsmaterial auf Al-Si-Basis beschrieben
werden.
Fig. 8 zeigt ein Zustandsdiagramm einer Legierung auf Al-
Si-Basis, und Tabelle 3 zeigt Zusammensetzungen von Bei
spielen A₁ und A₂ und einem Vergleichsbeispiel a von Legie
rungsmaterialien auf Al-Si-Basis. In Fig. 8 entsprechen
die Bezugszeichen A₁, A₂ und a den Beispielen A₁ und A₂ und
dem Vergleichsbeispiel a. Jedes der Beispiele A₁ und A₂ und
das Vergleichsbeispiel a wurde aus einem langen, kontinu
ierlichen, in einem kontinuierlichen Gießprozeß hergestell
ten Hochqualitätsgußteil geschnitten. Bei der Herstellung
des Gußteils wurde eine Weichglühbehandlung des α-Al-Pri
märkristalls durchgeführt. Jedes der Beispiele A₁ und A₂
und das Vergleichsbeispiel a weist einen Durchmesser von
76 mm und eine Länge von 85 mm auf.
Das Beispiel A₁ wurde einer kalorimetrischen Messung mit
differentieller Abtastung (DSK) unterzogen, um das in
Fig. 9A dargestellte Ergebnis bereitzustellen. In dem DTA-
Thermographen gemäß Fig. 9A beträgt ein Spitzenwert E₁
eines von eutektischem Schmelzen herrührenden ersten endo
thermen Abschnitts e 3,2 mcal/sec und ein Spitzenwert E₂
eines zweiten endothermen Abschnitts f, der von Schmelzen
eines Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des eutekti
schen Punkts herrührt, beträgt 2,9 mcal/sec. Es wurde aus
dem vorstehenden bestätigt, daß E₁ < E₂ gilt. In analoger
Weise wurde das Beispiel A₂ und das Vergleichsbeispiel a
einer kalorimetrischen Messung mit differentieller Abta
stung (DSK) unterworfen, um die weiter unten zu beschrei
benden Ergebnisse bereitzustellen.
Dann wurde das Beispiel A₁ in die Heizspule der Induktions
erwärmungsvorrichtung gebracht und dann unter den Bedingun
gen einer Frequenz von 1 kHz und einer maximalen Ausgangs
leistung von 37 kW erwärmt, um ein semi-geschmolzenes Bei
spiel A₁ mit darin koexistierenden festen und flüssigen
Phasen zuzubereiten. In diesem Fall ist ein Festphasenan
teil in einem Bereich von 50% (inklusive) bis 60%
(inklusive) festgesetzt.
Hierauf wurde das semi-geschmolzene Beispiel A₁ (mit 5 be
zeichnet) in die Kammer 6 gebracht, durch den Zugang 7 ge
leitet und in den Hohlraum 4 geladen, während es unter den
Bedingungen einer Bewegungsgeschwindigkeit des Druckkolbens
9 von 0,07 m/sec und einer Formtemperatur von 250°C unter
Druck gesetzt wurde. Auf das in den Hohlraum 4 eingefüllte
Beispiel A₁ wurde eine Druckkraft ausgeübt, indem der
Druckkolben 9 an dem Hubende gehalten wurde, und das Bei
spiel A₁ wurde unter Druck verfestigt, um das Aluminium
legierungsteil A₁ bereitzustellen. Ferner wurden in einem
ähnlichen Gießverfahren unter Verwendung des Beispiels A₂
und des Vergleichsbeispiels a Aluminiumlegierungsgußteile
A₂ und a hergestellt.
Fig. 10A und 11A zeigen wesentliche Teile der DTA-Ther
mographen d für das Beispiel A₂ und das Vergleichsbeispiel
a, und Fig. 9B bis 11B zeigen Mikrobilder der metallo
graphischen Strukturen der Aluminiumlegierungsgußteile A₁,
A₂ und a.
Im Fall des Beispiels A₁ gilt die vorstehend beschriebene
Beziehung E₁ < E₂ zwischen den beiden Spitzenwerten E₁ und
E₂, wie dies in Fig. 9A dargestellt ist. Aufgrund dieser
Tatsache wurden in dem Aluminiumlegierungsgußteil A₁ keine
Defekte, wie Leerstellen der Größenordnung Mikrometer, er
zeugt, wie in Fig. 9B dargestellt ist.
Im Fall des Vergleichsbeispiels A₂ beträgt der Spitzenwert
E₁ des ersten endothermen Abschnitts e 9,1 mcal/sec und der
Spitzenwert E₂ des zweiten endothermen Abschnitts f beträgt
4,5 mcal/sec, wie in Fig. 10A dargestellt ist, und somit
gilt E₁ < E₂. Somit ist auch das Aluminiumlegierungsgußteil
A₂ tadellos, wie in Fig. 10B dargestellt ist.
Im Fall des Vergleichsbeispiels a trat kein eutektisches
Schmelzen auf (siehe Fig. 8), wie in Fig. 11A dargestellt
ist. Es wurde lediglich ein endothermer Abschnitt erzeugt.
Aufgrund dieser Tatsache ist die latente Wärme der flüssi
gen Phase äußerst niedrig und infolgedessen wurden an
Grenzflächen zwischen den körnigen festen Phasen in dem
Aluminiumlegierungsgußteil A relativ große Leerstellen er
zeugt, wie in Fig. 11B dargestellt ist.
Die Beschreibung unter den Punkten (B) und (C) für das Bei
spiel 1 trifft auch auf die Legierung auf Al-Si-Basis zu.
Tabelle 4 zeigt Zusammensetzungen von Beispielen A₁ bis A₄
und von Vergleichsbeispielen a₁ bis a₅. Jedes dieser Bei
spiele und Vergleichsbeispiele wurde aus einem langen, kon
tinuierlichen, in einem kontinuierlichen Gießprozeß herge
stellten Hochqualitätsgußteil geschnitten. Bei der Herstel
lung des Gußteils wurde eine Weichglühbehandlung eines α-
Al-Primärkristalls durchgeführt. Jedes der Beispiele und
der Vergleichsbeispiele weist einen Durchmesser von 50 mm
und eine Länge von 65 mm auf.
Das Beispiel A₁ wurde einer kalorimetrischen Messung mit
differentieller Abtastung (DSK) unterzogen, um das in
Fig. 12 dargestellte Ergebnis bereitzustellen. In dem DTA-
Thermographen d gemäß Fig. 12 beträgt ein Spitzenwert E₁
eines von eutektischem Schmelzen herrührenden ersten endo
thermen Abschnitts 2,7 mcal/sec und ein Spitzenwert E₂
eines zweiten endothermen Abschnitts f, der von Schmelzen
eines Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des eutekti
schen Punkts herrührt, beträgt 2,6 mcal/sec. Aus vorste
hendem wurde bestätigt, daß das Verhältnis (E₁/E₂) der
Spitzenwerte E₁ und E₂ 1,04 beträgt.
Andererseits beträgt in dem DTA-Thermographen d die Tem
peratur T₁ eines ansteigenden Anfangspunkts g des ersten
endothermen Abschnitts e 540°C und die Temperatur T₂ eines
abfallenden Endpunkts h des zweiten endothermen Abschnitts
f beträgt 636°C. Hieraus wurde bestätigt, daß die Differenz
(T₂-T₁) zwischen den Temperaturen T₁ und T₂ 96°C beträgt.
Dann wurde das Beispiel A₁ in die Heizspule der Induktions
erwärmungsvorrichtung gebracht und unter den Bedingungen
einer Frequenz von 1 kHz und einer maximalen Ausgangslei
stung von 37 kW erwärmt, um ein semi-geschmolzenes Beispiel
A₁ mit darin koexistierenden flüssigen und festen Phasen
zuzubereiten. In diesem Fall ist ein Festphasenanteil in
einem Bereich von 50% (inklusive) bis 60% (inklusive)
festgesetzt.
Hierauf wurde das semi-geschmolzene Beispiel A₁ (mit 5
bezeichnet) in die Kammer 6 gebracht, durch den Zugang 7
geleitet und in den Hohlraum 4 geladen, während es unter
den Bedingungen einer Bewegungsgeschwindigkeit des Druck
kolbens 9 von 0,07 m/sec und einer Formtemperatur von 250°C
unter Druck gesetzt wurde. Auf das in den Hohlraum 4 einge
füllte Beispiel A₁ wurde eine Druckkraft ausgeübt, indem
der Druckkolben 9 an dem Hubende gehalten wurde, und das
Beispiel A₁ wurde zur Bereitstellung eines Aluminiumlegie
rungsgußteils A₁ unter Druck verfestigt.
Jedes der Beispiele A₂ bis A₄ und jedes der Vergleichsbei
spiele a₁ bis a₅ wurde der DSK unterzogen, und unter Ver
wendung dieser Beispiele bzw. Vergleichsbeispiele wurden
acht Aluminiumlegierungsgußteile A₂ bis A₄ und a₁ bis a₅ in
analogen Gießprozessen hergestellt.
Tabelle 5 zeigt die Spitzenwerte E₁ und E₂, das Verhältnis
(E₁/E₂), die Temperatur T₁ am ansteigenden Anfangspunkt g,
die Temperatur T₂ am abfallenden Endpunkt h, die Tempera
turdifferenz (T₂-T₁) zwischen den Temperaturen T₂ und T₁
und die Gießtemperatur für die Beispiele A₁ bis A₄ und die
Vergleichsbeispiele a₁ bis a₅, sowie das Vorhandensein oder
Fehlen von Defekten in dem hergestellten Aluminiumlegie
rungsgußteil.
Fig. 13 ist ein Mikrobild, das die metallographische
Struktur des Aluminiumlegierungsgußteils A₁ zeigt. Fig.
14A bis 16A zeigen wesentliche Teile der DTA-Thermographen
d für die Beispiele A₂ bis A₄. Fig. 14B bis 16B zeigen
Mikrobilder, die die metallographischen Strukturen der un
ter Verwendung der Beispiele A₂ bis A₄ gefertigten Alumi
niumlegierungsgußteile A₂ bis A₄ zeigen.
Wie aus Tabelle 5 und Fig. 14A bis 16B zu ersehen ist,
liegt bei jedem der Beispiele A₁ bis A₄ das Verhältnis
(E₁/E₂) in einem Bereich von 1 < (E₁/E₂) < 2,5 und die
Temperaturdifferenz (T₂-T₁) liegt in einem Bereich von
10°C < (T₂-T₁) < 120°C. Da die flüssige Phase eine größere
latente Wärme aufwies, wurde die flüssige Phase daher in
Antwort auf die Verfestigung und Schrumpfung der festen
Phase in ausreichendem Maße in die Umgebung der festen
Phase zugeführt und gelierte am Außenumfang 12 der festen
Phase, so daß die Kompatibilität zwischen dem gelierten
Außenumfang 12 und der flüssigen Phase 13 verbessert wurde.
Daher wurden in keinem dieser Aluminiumlegierungsgußteile
A₁ bis A₄ Defekte, wie Leerstellen der Größenordnung
Mikrometer, erzeugt.
Fig. 17A bis 21A zeigen wesentliche Teile von DTA-Ther
mographen d für die Vergleichsbeispiele a₁ bis a₅. Fig.
17B bis 21B sind Mikrobilder, die die metallographische
Strukturen der unter Verwendung der Vergleichsbeispiele a₁
bis a₅ gefertigten Aluminiumlegierungsgußteile a₁ bis a₅ zeigen.
Wie aus Tabelle 5 zu ersehen ist, war keine der beiden
erforderlichen Bedingungen für das Verhältnis (E₁/E₂) bzw.
die Temperaturdifferenz (T₂-T₁) erfüllt. Aufgrund dieser
Tatsache wurden in jedem der Aluminiumlegierungsgußteile
a₁, a₂, a₄ und a₅ an Grenzflächen Leerstellen der Größen
ordnung Mikrometer (schwarze Bereiche) erzeugt, wie dies
in Fig. 18B, 20B und 21B dargestellt ist. Bei dem Alumi
niumlegierungsgußteil a₃ wurde Segregation und Zusammen
wachsen von feinteiligen tiefgrauen Si-Primärkristallen
erzeugt, wie dies in Fig. 19B dargestellt ist, da das Ver
hältnis (E₁/E₂) größer oder gleich 2,5 war. Darüber hinaus
wurden aufgrund der Temperaturdifferenz (T₂-T₁) schwarze
Schrumpfungshohlräume erzeugt, wie es in Fig. 19B darge
stellt ist. Dies ist auch aus Fig. 19C zu ersehen.
Dann wurde jedes der Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis A₄
und a₁ bis a₅ einer T6-Behandlung unter den in Tabelle 6
zusammengefaßten Bedingungen unterworfen.
Zur Durchführung eines Ermüdungstests wurden aus jedem der
sich aus der T6-Behandlung ergebenden Aluminiumlegierungs
gußteile A₁ bis A₄ und a₁ bis a₅ sechs Teststücke gefer
tigt, welche jeweils einen parallelen Abschnitt mit einem
Durchmesser von 4 mm und einer Länge von 20 mm aufwiesen.
Diese Teststücke wurden einem Test mit verschiedenen Span
nungsamplituden unter Verwendung eines elektrohydraulischen
Ermüdungstestgeräts unterworfen, um die Anzahl von Wieder
holungen bis zum Bruch zu bestimmen. Aus diesen Daten wurde
eine Ermüdungsfestigkeit bei einer Anzahl von Wiederholun
gen von 10⁷ bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7
zusammengefaßt.
Fig. 22 ist ein Graph, der die Ermüdungsfestigkeiten der
Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis A₄ und a₁ bis a₅ dar
stellt, wie sie in Tabelle 7 zusammengefaßt sind.
Wie aus Tabelle 7 und Fig. 22 zu ersehen ist, weist jedes
der unter Verwendung der Beispiele A₁ bis A₄ des Aluminium
legierungsmaterials in dem Thixo-Gießprozeß gefertigten
Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis A₄ eine Ermüdungsfestig
keit auf, die größer ist als jene der unter Verwendung der
Vergleichsbeispiele a₁ bis a₅ des Aluminiumlegierungsmate
rials hergestellten Aluminiumlegierungsgußteile a₁ bis a₅.
Aus dieser Tatsache wurde herausgefunden, daß die Beispiele
A₁ bis A₄ als Aluminiumlegierungsmaterialien zum Thixo-
Gießen geeignet sind.
Ein in Fig. 23 dargestelltes Aluminiumlegierungsgußteil 14
wird in einem Thixo-Gießprozeß unter Verwendung eines Alu
miniumlegierungsmaterials hergestellt. Das Aluminiumlegie
rungsgußteil 14 umfaßt einen Abschnitt 14a mittlerer Dicke,
der mit einem Zugang 7 einer Druckgußvorrichtung i zu ver
binden ist, einen dünneren Abschnitt 14b, der mit dem Ab
schnitt 14a mittlerer Dicke verbunden ist und ein relativ
kleines Volumen aufweist, und einen dickeren Abschnitt 14c,
der mit dem dünneren Abschnitt 14b verbunden ist und ein
relativ großes Volumen aufweist. Falls die Dicke des dicke
ren Abschnitts 14c durch t₁ dargestellt ist, und die Dicke
des dünneren Abschnitts 14b durch t₂ dargestellt ist, gilt
die Beziehung t₁ = 2·t₂.
In der in Fig. 24 dargestellten Vorrichtung 1 umfaßt ein
Gußformhohlraum 4 im unteren Teil einen Bereich 4a zum For
men des Abschnitts mittlerer Dicke, im mittleren Teil einen
Bereich 4b zum Formen des dünneren Abschnitts und im oberen
Teil einen Bereich 4c zum Formen des dicken Abschnitts. Der
weitere Aufbau ist der gleiche wie bei der in Fig. 1 dar
gestellten Druckgußvorrichtung. Daher sind Bereiche oder
Teile, die jenen der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung
entsprechen mit gleichen Bezugszeichen versehen, und deren
detaillierte Beschreibung ist hier weggelassen.
Tabelle 8 zeigt Zusammensetzungen von Beispielen A₁ bis A₃
und Vergleichsbeispielen a₁ und a₂ von Aluminiumlegierungs
materialien. Jedes dieser Materialien wurde aus einem lan
gen, kontinuierlichen, in einem kontinuierlichen Gießver
fahren hergestellten Hochqualitätsgußteil geschnitten. Bei
der Herstellung des Gußteils wurde eine Weichglühbehandlung
eines α-Al-Primärkristalls durchgeführt. Jedes der Bei
spiele A₁ und dergl. weist einen Durchmesser von 76 mm und
eine Länge von 85 mm auf.
Beispiel A₁ wurde einer kalorimetrischen Messung mit dif
ferentieller Abtastung (DSK) unterzogen, um die in Fig.
25 und 26 dargestellten Ergebnisse bereitzustellen. In dem
in jeder der Fig. 25 und 26 dargestellten DTA-Thermogra
phen d beträgt ein Spitzenwert E₁ eines von eutektischem
Schmelzen herrührendes ersten endothermen Abschnitts e
2,7 mcal/sec und ein Spitzenwert eines zweiten endothermen
Abschnitts f, der von Schmelzen eines Anteils mit einem
Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen Punkts herrührt,
beträgt 2,6 mcal/sec. Aus dieser Tatsache wurde bestätigt,
daß E₁ < E₂ gilt.
In dem DTA-Thermographen d schneidet eine Temperaturgerade
m, die eine Spitze j des ersten endothermen Abschnitts e
und einen Temperatur-Teilstrich der Spitze j auf einer Er
wärmungstemperaturachse k verbindet, eine Grundlinie i, die
einen ansteigenden Anfangspunkt g des ersten endothermen
Abschnitts e und einen abfallenden Endpunkt h des zweiten
endothermen Abschnitts f verbindet. Eine Teilungslinie o,
die eine zwischen der Grundlinie i und der Spitze j lie
gende Strecke m₁ der Temperaturgeraden m halbiert, schnei
det ein ansteigendes Liniensegment p des ersten endothermen
Abschnitts e, das zwischen dem ansteigenden Anfangspunkt g
und der Spitze j liegt. Unter dieser Bedingung beträgt die
Temperatur T₃ am Schnittpunkt q des ansteigenden Linienseg
ments p mit der Teilungslinie o 545°C.
Ferner beträgt die Temperatur T₁ am ansteigenden Anfangs
punkt g 540°C und die Temperatur T₄ an der Spitze j 549°C.
Ta = (T₄-T₁) beträgt somit 9°C, und Tb = (T₃-T₁) be
trägt 5°C. In dem Beispiel A₁ gilt daher die Beziehung
(Tb/Ta) = 0,55, d. h. (Tb/Ta) 0,68, zwischen den
Temperaturabfällen Ta und Tb.
Mit St sei der Flächeninhalt des Bereichs bezeichnet, der
umgeben ist von (1) der Grundlinie i, die den ansteigenden
Anfangspunkt g des ersten endothermen Abschnitts e und den
abfallenden Endpunkt des zweiten endothermen Abschnitts f
verbindet, (2) einer ersten Temperaturgeraden m, die der
vorstehend beschriebenen Temperaturgeraden entspricht,
welche die Spitze j des ersten endothermen Abschnitts e und
den Temperatur-Teilstrich der Spitze j auf der Achse k der
Erwärmungstemperatur verbindet, und (3) dem ansteigenden
Liniensegment p des ersten endothermen Abschnitts, das
zwischen dem ansteigenden Anfangspunkt g und der Spitze j
liegt.
Die Teilungslinie o, die die zwischen dem ersten Schnitt
punkt n der ersten Temperaturgeraden m mit der Grundlinie i
und der Spitze j liegende Strecke m₁ der Temperaturgeraden
m halbiert, schneidet ferner das ansteigende Liniensegment
p. Demzufolge sei mit Sm der Flächeninhalt des Bereichs be
zeichnet, der umgeben ist von (1) einer zweiten Temperatur
geraden r, die den zweiten Schnittpunkt q der Teilungslinie
o mit dem ansteigenden Liniensegment p und den Temperatur-
Teilstrich des zweiten Schnittpunkts q auf der Erwärmungs
temperaturachse k verbindet, (2) einem Abschnitt p₁ des an
steigenden Liniensegments p, das zwischen dem ansteigenden
Anfangspunkt g und dem zweiten Schnittpunkt q liegt, und
(3) der Grundlinie i.
In dem Beispiel A₁ gilt die Beziehung (Sm/St) = 0,138, d. h.
(Sm/St) 0,365, für die beiden Flächen St und Sm. Zum Mes
sen der Flächen St und Sm wurde ein Planimeter verwendet.
Um die Beziehung (Tb/Ta) 0,68 und/oder die Beziehung
(Sm/St) 0,365 zu erhalten, ist es erforderlich, die Menge
von Mg und dergl., die zusätzliche Bestandteile mit einem
niedrigen Schmelzpunkt sind, zu erniedrigen, anstatt die
Mengen von Cu, Si und dergl. zu erniedrigen, die eutekti
sche Bestandteile sind, und dadurch die Festphasenlinie zu
höherer Temperatur hin zu verschieben.
Dann wurde das Beispiel A₁ in die Heizspule der Induktions
erwärmungsvorrichtung gebracht und unter den Bedingungen
von einer Frequenz von 1 kHz und einer maximalen Ausgangs
leistung von 37 kW erwärmt, um ein semi-geschmolzenes Bei
spiel A₁ mit darin koexistierenden flüssigen und festen
Phasen zuzubereiten. In diesem Fall ist ein Festphasen
anteil in einem Bereich von 50% (inklusive) bis 60%
(inklusive) festgesetzt.
Daraufhin wurde das semi-geschmolzene Beispiel A₁ (mit 5 be
zeichnet) in die Kammer 6 gebracht, durch den Zugang 7 ge
leitet und in den Hohlraum 4 geladen, während es unter den
Bedingungen einer Bewegungsgeschwindigkeit des Druckkolbens
9 von 0,07 m/sec und einer Formtemperatur von 250°C unter
Druck gesetzt wurde. Auf das in den Hohlraum eingefüllte
Beispiel A₁ wurde eine Druckkraft ausgeübt, indem der
Druckkolben 9 an dem Hubende gehalten wurde, und das Bei
spiel A₁ wurde unter Druck verfestigt, um ein Aluminium
legierungsgußteil 14 bereitzustellen.
Im Hinblick auf die in Fig. 27 bis 31 dargestellten Er
gebnisse der DSK entspricht Fig. 27 einem Beispiel A₂ und
Fig. 28 und 29 entsprechen einem Beispiel A₃, während
Fig. 30 einem Vergleichsbeispiel a₁ entspricht, und Fig.
31 einem Vergleichsbeispiel a₂ entspricht.
Unter Verwendung dieser Beispiele A₂ und A₃ und Vergleichs
beispiele a₁ und a₂ wurden in dem gleichen Gießprozeß, wie
er vorstehend beschrieben wurde, vier Aluminiumlegierungs
gußteile gefertigt.
Tabelle 9 zeigt die Spitzenwerte E₁ und E₂, das Verhältnis
(E₁/E₂), die Temperaturabfälle Ta und Tb, das Verhältnis
(Tb/Ta), das Verhältnis (Sm/St) der Flächen St und Sm für
die Beispiele A₁ bis A₃ und die Vergleichsbeispiele a₁ und
a₂, sowie das Vorhandensein oder Fehlen von Defekten in den
aus den Beispielen A₁ bis A₃ und den Vergleichsbeispielen
a₁ und a₂ gefertigten Aluminiumlegierungsgußteilen.
Fig. 32 bis 34B sind Mikrobilder, die jeweils die metal
lographische Struktur des dickeren Abschnitts 14c des Alu
miniumlegierungsgußteile 14 zeigen. Fig. 32 entspricht dem
Fall des Beispiels A₁; Fig. 33 entspricht dem Fall des
Beispiels A₂; und Fig. 34A und 34B entsprechen dem Fall
des Vergleichsbeispiels a₁.
Wie aus Fig. 32 und 33 zu ersehen ist, werden im Fall
der aus den Beispielen A₁ und A₂ gefertigen Aluminiumlegie
rungsgußteile in dem dickeren Abschnitt 14c des Aluminium
legierungsgußteils 14 keine Defekte, wie Leerstellen der
Größenordnung Mikrometer, gebildet, da die Beziehung
E₁ < E₂ zwischen den Spitzenwerten E₁ und E₂ und die Be
ziehung (Tb/Ta) 0,68 zwischen den Temperaturabfällen
Tb und Ta gelten. In diesen Fällen gilt ferner die Bezie
hung (Sm/St) 0,365 zwischen den Flächen St und Sm.
Falls die latente Wärme der flüssigen Phase im Verlauf der
Verfestigung des semi-geschmolzenen Legierungsmaterials
auf 1/2 der maximal freigesetzten latenten Wärme, d. h. auf
E₁/2, vermindert wird, geliert die flüssige Phase hierauf,
so daß die Viskosität allmählich zunimmt. Dies bewirkt in
dem dickeren Abschnitt 14c des Aluminiumlegierungsgußteils
teilweise eine verschlechterte Zuführbarkeit der flüssigen
Phase in die Umgebung der festen Phase, und somit werden in
dem dickeren Abschnitt 14c leicht Leerstellen der Größen
ordnung Mikrometer erzeugt. Diese Tendenz verdoppelt sich,
da der Bereich 4b zum Formen des dünneren Abschnitts direkt
vor dem Bereich 4c zum Formen des dickeren Abschnitts ange
ordnet ist, wie dies in Fig. 24 dargestellt ist.
Da Ta den Temperaturabfall darstellt, der erforderlich
ist, um die flüssige Phase zu verfestigen, und Tb den Tem
peraturabfall darstellt, der erforderlich ist, um die Gel-
Phase aus der flüssigen Phase zu verfestigen, ist der zur
Verfestigung der Gel-Phase erforderliche Temperaturbereich
eingeengt und andererseits der zur Erzeugung der Gel-Phase
aus der flüssigen Phase erforderliche Temperaturbereich er
weitert, wenn das Verhältnis (Tb/Ta) in den Bereich von
(Tb/Ta) 0,68 festgesetzt ist. Somit ist es möglich, die
Zuführbarkeit der flüssigen Phase in die Umgebung der fe
sten Phase in dem dickeren Abschnitt 14c des Aluminium
legierungsgußteil 14 zu verbessern, um die Erzeugung von
Leerstellen der Größenordnung Mikrometer zu verhindern.
Da die Fläche St die freigesetzte Menge an latenter Wärme
darstellt, die zur Verfestigung der flüssigen Phase erfor
derlich ist, und die Fläche Sm die freigesetzte Menge an
latenter Wärme darstellt, die erforderlich ist, um die aus
der flüssigen Phase hergestellte Gel-Phase zu verfestigen,
wird die freigesetzte latente Wärmemenge bei der Produktion
der Gel-Phase aus der flüssigen Phase erhöht, wenn das Ver
hältnis (Sm/St) in dem Bereich (Sm/St) 0,365 festgesetzt
ist. Somit ist es möglich, in dem dickeren Abschnitt 14c
des Aluminiumlegierungsgußteil 14 die Zuführbarkeit der
flüssigen Phase in die Umgebung der festen Phase zu verbes
sern, um die Erzeugung von Leerstellen der Größenordnung
Mikrometer zu verhindern.
Im Fall des unter Verwendung des Vergleichsbeispiels a₁
erzeugten Aluminiumlegierungsgußteils 14, das in Fig. 34A
und 34B gezeigt ist, gilt die Beziehung E₁ < E₂, jedoch
gelten die Beziehungen (Tb/Ta) 0,68 und/oder die Be
ziehung (Sm/St) 0,365 nicht. Somit weist der dickere Ab
schnitt 14c darin erzeugte Leerstellen der Größenordnung
Mikrometer auf.
Bei keinem der Aluminiumlegierungsgußteile weist der
dünnere Abschnitt 14b darin erzeugte Defekte auf.
Fig. 35 zeigt die Beziehung zwischen dem Verhältnis
(Tb/Ta) und dem Defektflächenanteil in dem dickeren
Abschnitt 14c. Aus Fig. 35 ist zu ersehen, daß Defekte
erzeugt werden, wenn (Tb/Ta) < 0,68 gilt.
Fig. 36 zeigt die Beziehung zwischen dem Verhältnis
(Sm/St) und dem Defektflächenanteil in dem dickeren
Abschnitt 14c. Aus Fig. 36 ist zu ersehen, daß Defekte
erzeugt werden, wenn (Sm/St) < 0,365 gilt.
Der Defektflächenanteil in dem dickeren Abschnitt wurde
unter Verwendung einer Bildauflösungsvorrichtung gemessen.
Tabelle 10 zeigt Zusammensetzungen von Beispielen A₁ bis A₇
und Vergleichsbeispielen a₁ und a₂. Das Beispiel A₁ ist
eine Legierung auf Al-Si-Cu-Basis; die Beispiele A₂ bis A₄
sind Legierungen auf Al-Si-Mg-Basis; die Beispiele A₅ bis
A₇ und das Vergleichsbeispiel a₁ sind Legierungen auf Al-
Cu-Basis; und das Vergleichsbeispiel a₂ ist eine Legierung
auf Al-Zn-Mg-Basis. Jedes der Beispiele und Vergleichsbei
spiele wurde von einem langen, kontinuierlichen, in einem
kontinuierlichen Gießprozeß hergestellten Hochqualitätsguß
teil geschnitten. Bei der Herstellung des Gußteils wurde
eine Weichglühbehandlung eines α-Al-Primärkristalls durch
geführt. Jedes der Beispiele und der Vergleichsbeispiele
weist einen Durchmesser von 50 mm und eine Länge von 65 mm
auf.
Das Beispiel A₁ wurde einer kalorimetrischen Messung mit
differentieller Abtastung (DSK) unterworfen, um das in
Fig. 37 dargestellte Ergebnis bereitzustellen. In dem in
Fig. 37 dargestellten DTA-Thermographen d gibt es einen von
eutektischem Schmelzen herrührenden ersten endothermen Ab
schnitt e und einen zweiten endothermen Abschnitt f, der
von Schmelzen eines Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb
des eutektischen Punkts herrührt. In diesem Fall beträgt
die Temperatur T₄ bei der Spitze j des ersten endothermen
Abschnitts e 559°C und die Temperatur T₅ bei der Spitze des
zweiten endothermen Abschnitts f beträgt 579°C. Daher wurde
herausgefunden, daß die Differenz (T₅-T₄) zwischen den Tem
peraturen T₄ und T₅ 20°C beträgt.
Dann wurde das Beispiel A₁ in die Heizspule einer Induk
tionserwärmungsvorrichtung gebracht und dann unter den Be
dingungen einer Frequenz von 1 kHz, einer maximalen Aus
gangsleistung von 30 kW und einer Erwärmungszeit von 7 min
erwärmt, um ein semi-geschmolzenes Beispiel A₁ mit darin
koexistierenden flüssigen und festen Phasen zuzubereiten.
In diesem Fall ist der Festphasenanteil in einem Bereich
von 40% (inklusive) bis 60% (inklusive) festgesetzt.
Hierauf wurde das semi-geschmolzene Beispiel A₁ (mit 5
bezeichnet) in die Kammer 6 gebracht, durch den Zugang 7
geleitet und in den Hohlraum 4 geladen, während es unter
Bedingungen einer Bewegungsgeschwindigkeit des Druckkolbens
9 von 0,2 m/sec und einer Formtemperatur von 250°C unter
Druck gesetzt wurde. Auf das in den Hohlraum 4 eingefüllte
Beispiel A₁ wurde eine Druckkraft ausgeübt, indem der
Druckkolben 9 an einem Hubende gehalten wurde, und das
Beispiel A₁ wurde unter Druck verfestigt, um ein Aluminium
legierungsgußteil A₁ bereitzustellen.
Jedes der Beispiele A₂ bis A₇ und der Vergleichsbeispiele
a₁ und a₂ wurde ebenfalls der DSK unterworfen. Ferner wur
den in dem gleichen Gießprozeß unter Verwendung der Bei
spiele A₂ bis A₇ und der Vergleichsbeispiele a₁ und a₂ acht
Aluminiumlegierungsgußteile A₂ bis A₇ und a₁ und a₂ herge
stellt. In diesem Fall betrug die Erwärmungszeit 7 min, wie
vorstehend beschrieben. Zum Vergleich wurde ein Aluminium
legierungsgußteil a₃ mit einer Erwärmungszeit von 20 min in
einem Widerstandsofen hergestellt.
Dann wurde jedes der Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis A₇
und a₁ bis a₃ einer T6-Behandlung unter den in Tabelle 11
zusammengefaßten Bedingungen unterworfen.
Zur Durchführung eines Ermüdungstests wurden acht Test
stücke, die jeweils einen parallelen Abschnitt mit einem
Durchmesser von 4 mm und einer Länge von 20 mm aufwiesen,
aus jedem der sich aus der T6-Behandlung ergebenden Alumi
niumlegierungsgußteile A₁ bis A₇ und a₁ bis a₃ hergestellt.
Jedes der Teststücke wurde bei Raumtemperatur einem Test
mit verschiedenen Spannungsamplituden unter Verwendung ei
nes elektrohydraulischen Ermüdungstestgeräts unterworfen,
um die Zahl der Wiederholungen bis zum Bruch zu bestimmen.
Aus diesen Daten wurde eine Ermüdungsfestigkeit S₁ bei ei
ner Anzahl von Wiederholungen von 10⁷ bestimmt. Tabelle 12
faßt die Ergebnisse zusammen.
Fig. 38 bis 45 zeigen DTA-Thermographen für die Bei
spiele A₂ bis A₇ und die Vergleichsbeispiele a₁ und a₂.
Tabelle 12 zeigt die Temperatur bei der Spitze j des ersten
endothermen Abschnitts f und die Temperatur bei der Spitze
v des zweiten endothermen Abschnitt f, die Differenz
(T₅-T₄) zwischen den Temperaturen T₄ und T₅, die Erwär
mungszeit und die Gießtemperatur für die Beispiele A₁ bis
A₇ und die Vergleichsbeispiele a₁ und a₂, sowie das Vorhan
densein oder Fehlen von Leerstellen, das Vorhandensein oder
Fehlen von Zusammenwachsen des α-Al-Primärkristalls und die
Ermüdungsfestigkeit S₁ für die Aluminiumlegierungsgußteile
A₁ bis A₇ und a₁ bis a₃.
Fig. 46 ist ein Mikrobild, das die metallographische
Struktur des Aluminiumlegierungsgußteil A₇ zeigt. Fig.
47A, 48 und 49 sind Mikrobilder, die die metallographischen
Strukturen der Aluminiumlegierungsgußteile a₁, a₃ bzw. a₁
zeigen.
Wie aus Fig. 37 bis 43 und 46 und Tabelle 12 zu erse
hen ist, wurden die Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis
A₇ aus den Beispielen A₁ bis A₇ mit einer Temperatur
differenz (T₅-T₄) hergestellt, die in einem Bereich von
20°C (T₅-T₄) 80°C festgesetzt ist, und die Änderung des
Festphasenanteils bei Änderung der Erwärmungstemperatur war
abgeschwächt. Somit ist es möglich, die Temperaturanstiegs
rate zu erhöhen und die Beispiele A₁ bis A₇ innerhalb einer
kurzen Zeit von 7 min auf die Gießtemperatur zu erwärmen,
und hierdurch das Zusammenwachsen des α-Al-Primärkristalls
zu verhindern.
Zusätzlich wird die Diffusion des α-Al-Primärkristalls
infolge der Erweiterung des Temperaturbereichs, der die
Koexistenz der flüssigen und festen Phasen erlaubt, aktiv
durchgeführt, und daher das feine Weichglühen und die
gleichförmige Verteilung des α-Al-Primärkristalls unter
stützt und ferner die Erzeugung von Schrumpfungshohlräumen
vermieden.
Aufgrund dieser Tatsache weist jedes der Aluminiumlegie
rungsgußteile A₁ bis A₇ tadellose Gußqualität und ausge
zeichnete Ermüdungsfestigkeit auf.
Im Fall des Aluminiumlegierungsgußteil a₁, das in Fig.
47A und 47B dargestellt ist, wurden Leerstellen aufgrund
von Lufteinschlüssen erzeugt, die während des Einfüllens
des Materials auftraten, da die Temperaturdifferenz (T₅-T₄)
bei dem Vergleichsbeispiel a₁ kleiner als 20°C war und die
Erwärmungstemperatur nur 7 min betrug.
Im Fall des Aluminiumlegierungsgußteil a₃, das in Fig. 48
gezeigt ist, war der Primärkristall α-Al (massiver Anteil)
zusammengewachsen, da die Erwärmungszeit für das Ver
gleichsbeispiel A₃ 20 min betrug.
Im Fall des Aluminiumlegierungsgußteil a₂, das in Fig. 48
gezeigt ist, wurden während der Verfestigung Schrumpfungs
hohlräume und somit Leerstellen (schwarze Bereiche) er
zeugt, da die Temperaturdifferenz (T₅-T₄) in dem Ver
gleichsbeispiel a₃ oberhalb von 80°C lag.
Zum Vergleich wurden unter Verwendung der Beispiele A₁ bis
A₇ und der Vergleichsbeispiele a₁ und a₂ Aluminiumlegie
rungsextrudate A₁ bis A₇, a₁ und a₂ in einem Extrudierpro
zeß unter Bedingungen einer Extrudiertemperatur von 350 bis
420°C, einer Behältertemperatur von 300°C, einer Formtem
pera 32262 00070 552 001000280000000200012000285913215100040 0002019518127 00004 32143tur von 250°C, einem Formbohrungsdurchmesser von 35 mm
und einem Extrusionsverhältnis von 4,7 hergestellt.
Jedes der Aluminiumlegierungsextrudate A₁ bis A₇, a₁ und a₂
wurde einer T6-Behandlung unter den gleichen Bedingungen
wie für die Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis A₇, a₁ und
a₂ (siehe Tabelle 11) unterworfen. Dann wurden den vorste
hend beschriebenen Teststücken ähnliche Teststücke aus den
Aluminiumlegierungsextrudaten A₁ bis A₇, a₁ und a₂ herge
stellt und einem Ermüdungstest unterworfen, der jenem vor
stehend beschriebenen ähnlich ist, um die Ermüdungsfestig
keit S₂ bei der Wiederholungsanzahl von 10⁷ zu bestimmen.
Tabelle 13 zeigt das Festigkeitsverhältnis (S₁/S₂) der Er
müdungsfestigkeit S₁ jedes der Aluminiumlegierungsgußteile
A₁ bis A₇, a₁, a₃ und a₂ zur Ermüdungsfestigkeit S₂ jedes
der Aluminiumlegierungsextrudate A₁ bis A₇, a₁, a₃ und a₂.
In Tabelle 13 ist das Aluminiumlegierungsextrudat a₃ das
gleiche wie das Aluminiumlegierungsextrudat a₁.
Fig. 50 ist ein Graph, der die Beziehung zwischen der
Temperaturdifferenz (T₅-T₄) und dem Festigkeitsverhältnis
(S₁/S₂) für die Beispiele A₁ bis A₇ und die Vergleichsbei
spiele a₁ und a₂ darstellt. In Fig. 50 entsprechen die
Punkte A₁ bis A₇, a₁ und a₂ den Fällen der Beispiele A₁ bis
A₇ und der Vergleichsbeispiele a₁ und a₂. Ein Punkt a₂ ent
spricht dem Fall, in welchem die Erwärmungszeit für das
Vergleichsbeispiel a₁ 20 min betrug.
Wie aus Fig. 50 und Tabelle 13 zu ersehen ist, können bei
Verwendung der Beispiel A₁ bis A₇ Aluminiumlegierungsguß
teile A₁ bis A₇ hergestellt werden, deren Ermüdungsfestig
keit jener der Aluminiumlegierungsextrudate A₁ bis A₇ äqui
valent ist. Auch hieraus ist zu ersehen, daß die Tempera
turdifferenz (T₅-T₄) in dem Bereich 20°C (T₅-T₄) 80°C
festgesetzt werden kann.
Tabelle 14 zeigt die Zusammensetzungen von Beispielen A₁
bis A₄ und Vergleichsbeispielen a₁ bis a₃ von Aluminium
legierungsmaterialien. Jedes der Beispiele und der Ver
gleichsbeispiele wurde aus einem langen, kontinuierlichen,
in einem kontinuierlichen Gießverfahren hergestellten Hoch
qualitätsgußteil geschnitten. Bei der Herstellung des Guß
teils wurde eine Weichglühbehandlung eines α-Al-Primärkri
stalls durchgeführt. Jedes der Beispiele und der Ver
gleichsbeispiele weist einen Durchmesser von 50 mm und
eine Länge von 65 mm auf.
Das Beispiel A₁ wurde einer kalorimetrischen Messung mit
differentieller Abtastung (DSK) unterzogen, um das in Fig.
51 dargestellte Ergebnis bereitzustellen. In dem in Fig.
51 gezeigten DTA-Thermographen d sind ein von eutektischem
Schmelzen herrührender erster endothermer Abschnitt e und
ein zweiter endothermer Abschnitt f vorhanden, der von
Schmelzen eines Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb
des eutektischen Punkts herrührt. Der zweite endotherme
Abschnitt f weist zwischen seiner Spitze v und einem ab
fallenden Endpunkt u des ersten endothermen Abschnitts e
einen in geringem Maße bzw. leicht bzw. sanft geneigten Ab
schnitt x auf, der längs einer Grundlinie i verläuft, wel
che einen ansteigenden Anfangspunkt g des ersten endother
men Abschnitts e und einen abfallenden Endpunkt h des zwei
ten endothermen Abschnitts f verbindet.
Die Temperatur T₁ am ansteigenden Anfangspunkt g des ersten
endothermen Abschnitts e beträgt 537°C, und die Temperatur
T₄ an der Spitze j beträgt 549°C. Die Temperatur T₅ an der
Spitze v des zweiten endothermen Abschnitts f beträgt 623°C
und die Temperatur T₂ am abfallenden Endpunkt h beträgt
629°C. Daher beträgt ein Flüssig/Fest-Phasenkoexistenz-
Temperaturbereich Tc (=T₂-T₁) zwischen dem ansteigenden
Anfangspunkt g des ersten endothermen Abschnitts e und dem
abfallenden Endpunkt h des zweiten endothermen Abschnitts f
92°C, und ein Spitze-Spitze-Temperaturbereich Td (= T₅-T₄)
zwischen der Spitze j des ersten endothermen Abschnitts e
und der Spitze v des zweiten endothermen Abschnitts f be
trägt 74°C. In diesem Fall beträgt der Anteil Rt (Td/Tc × 100)
des Spitze-Spitze-Temperaturbereichs Td in dem Flüs
sig/Fest-Phasenkoexistenz-Temperaturbereich Tc 80%.
Dann wurde das Beispiel A₁ in die Heizspule der Induktions
erwärmungsvorrichtung gebracht und dann schnell für 4 min
auf eine Gießtemperatur T₆ (= 595°C) unter den Bedingungen
einer Frequenz von 1 kHz und einer maximalen Ausgangslei
stung von 25 kW aufgeheizt, um ein semi-geschmolzenes Bei
spiel A₁ mit darin koexistierenden flüssigen und festen
Phasen zuzubereiten. In diesem Fall ist ein Festphasen
anteil in einen Bereich von 40% (inklusive) bis 60%
(inklusive) festgesetzt.
Hierauf wurde das semi-geschmolzene Beispiel A₁ (mit 5
bezeichnet) in die Kammer 6 gebracht, durch den Zugang 7
geleitet und in den Hohlraum 4 geladen, während es unter
den Bedingungen einer Gießtemperatur von 595°C, einer Bewe
gungsgeschwindigkeit des Druckkolbens 9 von 0,2 m/sec und
einer Formtemperatur von 250°C unter Druck gesetzt wurde.
Auf das in den Hohlraum 4 eingefüllte Beispiel A₁ wurde
eine Druckkraft ausgeübt, indem der Druckkolben 9 am Hub
ende gehalten wurde, und das Beispiel A₁ wurde unter Druck
verfestigt, um ein Aluminiumlegierungsgußteil A₁ bereitzu
stellen.
Die Beispiele A₂ bis A₄ und die Vergleichsbeispiele a₁ bis
a₃ wurden ebenfalls der DSK unterzogen und ferner wurden in
dem gleichen Gießprozeß unter Verwendung dieser Beispiele
und Vergleichsbeispiele sechs Aluminiumlegierungsgußteile
A₂ bis A₄ und a₁ bis a₃ hergestellt.
Fig. 52 bis 54 zeigen DTA-Thermographen für die Bei
spiele A₂ bis A₄ und Fig. 55 bis 57 zeigen DTA-Thermo
graphen d für die Vergleichsbeispiele a₁ bis a₃. Aus dem
Vergleich der Fig. 52 bis 54 mit den Fig. 55 bis 57
ist zu ersehen, daß für jedes der in den Fig. 52 bis
54 dargestellten Beispiele A₂ bis A₄ ein sanft geneigter
Abschnitt x existiert, ein derartiger sanft geneigter Ab
schnitt x jedoch für die Vergleichsbeispiele a₁ bis a₃, die
in den Fig. 55 bis 57 dargestellt sind, nicht existiert.
Tabelle 15 zeigt den Flüssig/Fest-Phasenkoexistenz-Tempera
turbereich Tc, den Spitze-Spitze-Temperaturbereich Td und
den Anteil Rt des Spitze-Spitze-Temperaturbereichs Td in
dem Flüssig/Fest-Phasenkoexistenz-Temperaturbereich Tc für
die Beispiele A₁ bis A₄ und die Vergleichsbeispiele a₁ bis
a₃, sowie die metallographische Struktur der entsprechenden
Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis A₄ und a₁ bis a₃.
Fig. 58 ist ein Mikrobild, daß die metallographische
Struktur des Aluminiumlegierungsgußteil A₁ zeigt, und Fig.
59 ist ein Mikrobild, daß die metallographische Struktur
des Aluminiumlegierungsgußteil A₂ zeigt. Aus Fig. 58 und
59 ist zu ersehen, daß jedes der Beispiele A₁ bis A₂ unge
achtet der Tatsache, daß sie durch schnelles Erwärmen der
Beispiele A₁ bzw. A₂ hergestellt worden sind, eine äußerst
gleichmäßige metallographische Struktur aufweist.
Fig. 60 ist ein Mikrobild, daß die metallographische
Struktur des Aluminiumlegierungsgußteil A₄ zeigt. Wie aus
Fig. 60 zu ersehen ist, beobachtet man eine etwas größere
verfestigte α-Al-Phase in dem Aluminiumlegierungsgußteil
A₄, jedoch ist die metallocraphische Struktur des Alumi
niumlegierungsgußteil A₄ im wesentlichen gleichmäßig.
Fig. 61 ist ein Mikrobild, das die metallographische
Struktur des Aluminiumlegierungsgußteil a₁ zeigt. Wie aus
Fig. 60 zu ersehen ist, war die Verteilung der flüssigen
Phase in dem Aluminiumlegierungsgußteil a₁ aufgrund der
schnellen Erwärmung des Vergleichsbeispiels a₁ nicht
gleichförmig und als Folge hiervon agglomerierten die
verfestigten α-Al-Phasen und ergaben eine ungleichmäßige
metallographische Struktur. Das gleiche gilt für die Alumi
niumlegierungsgußteile a₂ und a₃.
Aus den vorstehenden Ergebnissen kann folgendes entnommen
werden. Um ein Aluminiumlegierungsgußteil mit gleichmäßiger
metallographischer Struktur herzustellen, ist es erforder
lich, daß der zweite endotherme Abschnitt f, wie vorstehend
beschrieben, in dem DTA-Thermographen d einen sanft geneig
ten Abschnitt x aufweist, und daß der Anteil Rt des Spitze-
Spitze-Temperaturbereichs Td in dem Flüssig/Fest-Phasenko
existenz-Temperaturbreich Tc im Bereich von Rt 69%
liegt, wie bei den Beispielen A₁ bis A₄.
Bei den Beispielen A₁ bis A₄ mit einer derartigen thermi
schen Eigenschaft, ist der Temperaturbereich zwischen dem
abfallenden Endpunkt u des ersten endothermen Abschnitts e
und der Spitze v des zweiten endothermen Abschnitts f weit,
und daher wird die Gelbildung am Außenumfang der festen
Phase unterstützt. Dies verbessert die Kompatibilität
zwischen den festen und flüssigen Phasen. Somit ist es
möglich, den Nachteil der Erzeugung von Leerstellen der
Größenordnung Mikrometer an Grenzflächen zwischen den
festen und flüssigen Phasen zu vermeiden.
Zum Vergleich wurden unter Verwendung der Beispiele A₁ bis
A₄ und der Vergleichsbeispiele a₁ bis a₃ sieben Aluminium
legierungsgußteile B₁ bis B₄ und b₁ bis b₃ entsprechend den
Beispielen A₁ bis A₄ und den Vergleichsbeispielen a₁ bis a₃
in dem gleichen Gießprozeß unter den gleichen Bedingungen
hergestellt, mit der Ausnahme, daß die Beispiele B₁ bis B₄
und die Vergleichsbeispiele b₁ bis b₃ (unter normaler Er
wärmung) unter den Bedingungen einer Frequenz von 1 kHz,
einer maximalen Ausgansleistung von 12 kW und einer Erwär
mungszeit von 7 min auf die Gießtemperatur T₆ erwärmt wur
den.
Die metallographische Struktur jedes der Aluminiumlegie
rungsgußteile B₁ bis B₄ und b₁ bis b₃ wurde unter einem Mi
kroskop betrachtet und das Ergebnis zeigte, daß die metallo
graphische Struktur gleichförmig war.
Dann wurde jedes der Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis
A₄, B₁ bis B₄, a₁ bis a₃ und b₁ bis b₃ einer T6-Behandlung
unter den in Tabelle 16 zusammengefaßten Bedingungen unter
zogen.
Zur Durchführung eines Ermüdungstests wurden zehn Test
stücke, von denen jedes einen parallelen Abschnitt mit ei
nem Durchmesser von 4 mm und einer Länge von 20 mm aufwies,
aus jedem der Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis A₄, B₁ bis
B₄, a₁ bis a₃ und b₁ bis b₃, die sich aus der T6-Behandlung
ergaben, hergestellt. Diese Teststücke wurden einem Test
mit unterschiedlichen Spannungsamplituden unter Verwendung
eines elektrohydraulischen Ermüdungstestgeräts unterworfen,
um die Anzahl von Wiederholungen bis zum Bruch zu bestim
men. Aus diesen Daten wurde eine Ermüdungsfestigkeit bei
einer Anzahl von Wiederholungen von 10⁷ bestimmt. Tabelle
17 faßt die Ergebnisse zusammen. Unter dem in Tabelle 17
gezeigten Punkt "Festigkeitsverhältnis" bedeutet "von
schneller zu normaler Erwärmung", daß ein Ermüdungsfestig
keitswert bspw. für die durch schnelles Erwärmen erzeugte
Aluminiumlegierung A₁ durch den Ermüdungsfestigkeitswert
für die durch normales Erwärmen hergestellte Aluminium
legierung B₁ geteilt worden ist.
Fig. 62 ist ein Graph, der die Beziehung zwischen dem
Anteil Rt des Spitze-Spitze-Temperaturbereichs Td in dem
Flüssig/Fest-Phasenkoexistenz-Temperaturbereich Tc und dem
Ermüdungsfestigkeitsverhältnis für die Aluminiumlegierungs
gußteile A₁ und B₂ und dergl., die in Tabellen 15 und 17
zusammengefaßt sind, erläutert. In Fig. 62 entsprechen die
Punkte A₁ bis A₄ den Fällen der Beispiele A₁ bis A₄, und
die Punkte a₁ bis a₃ den Fällen der Vergleichsbeispiele a₁
bis a₃.
Wie aus Tabellen 15 und 17 und Fig. 62 zu ersehen ist,
weist jedes der Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis A₄, die
unter Verwendung der Beispiele A₁ bis A₄ durch schnelles
Erwärmen hergestellt wurden, eine Ermüdungsfestigkeit auf,
die jener der Aluminiumlegierungsgußteile B₁ bis B₄, die
durch normales Erwärmen hergestellt wurden, äquivalent ist.
Dies rührt von der Tatsache her, daß die Aluminiumlegie
rungsgußteile A₁ bis A₄ ebenso wie die Aluminiumlegierungs
gußteile B₁ bis B₄ eine gleichmäßige metallographische
Struktur aufweisen. Die Ungleichmäßigkeit der metallogra
phischen Struktur rührt daher, daß der Anteil Rt in den
Beispielen a₁ und dergl. größer oder gleich 69% ist
(Rt 69%).
Andererseits weist jedes der Aluminiumlegierungsgußteile
a₁ bis a₃, die unter Verwendung der Vergleichsbeispiele a₁
bis a₃ durch schnelles Erwärmen hergestellt wurden, im Ver
gleich mit den Aluminiumlegierungsgußteile b₁ bis b₃, die
durch normales Erwärmen hergestellt wurden, eine niedrige
Ermüdungsfestigkeit auf. Dies rührt von der Tatsache her,
daß die metallographische Struktur der Aluminiumlegierungs
gußteile a₁ bis a₃ ungleichmäßig ist. Die Ungleichmäßigkeit
der metallographischen Struktur wiederum rührt von der Tat
sache her, daß der Anteil Rt bei den Vergleichsbeispielen
a₁ und dergl. kleiner als 69% ist (Rt < 69%).
Tabelle 18 zeigt die Zusammensetzungen von Aluminiumlegie
rungsmaterialien A₁ bis A₅. Jedes der Beispiele A₁ bis A₅
wurde von einem langen, kontinuierlichen, in einem konti
nuierlichen Gießprozeß hergestellten Hochqualitätsgußteil
geschnitten. Bei der Herstellung des Gußteils wurde eine
Weichglühbehandlung eines α-Al-Primärkristalls durchge
führt. Jedes der Beispiele A₁ bis A₅ weist einen Durch
messer von 50 mm und eine Länge von 65 mm auf.
Das Beispiel A₁ wurde einer kalorimetrischen Messung mit
differentieller Abtastung (DSK) unterzogen, um das in Fig.
63 dargestellte Ergebnis zu liefern. In dem DTA-Thermogra
phen d gemäß Fig. 63 sind ein von eutektischem Schmelzen
herrührender erster endothermer Abschnitt e und ein zweiter
endothermer Abschnitt f vorhanden, der von Schmelzen eines
Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen
Punkts herrührt. Die Temperatur T₁ an einem ansteigenden
Anfangspunkt g des ersten endothermen Abschnitts e beträgt
537°C und die Temperatur T₇ an einem abfallenden Endpunkt u
beträgt 561°C. Die Temperatur T₅ an einer Spitze v des
zweiten endothermen Abschnitts f beträgt 624°C.
Dann wurde das Beispiel A₁ aufrechtstehend in die Heizspule
der Induktionserwärmungsvorrichtung gebracht und dann unter
den in Fig. 64 dargestellten Bedingungen auf eine Gieß
temperatur T₆ von 595°C erwärmt, um ein semi-geschmolzenes
Beispiel A₁ mit darin koexistierenden flüssigen und festen
Phasen zuzubereiten. Während die Temperatur des Beispiels
A₁ in einem Bereich zwischen 30°C und der Temperatur T₁ am
ansteigenden Anfangspunkt g von 537°C lag, wurden die Fre
quenz auf 1 kHz und die Ausgangsleistung auf 20 kW einge
stellt. Während die Temperatur des Beispiels A₁ in einem
Bereich zwischen der Temperatur T₁ am ansteigenden Anfangs
punkt g von 537°C und der Temperatur T₇ am abfallenden End
punkt u von 561°C lag, wurden die Frequenz auf 1 kHz und
die Ausgangsleistung auf 15 kW eingestellt. Während die
Temperatur des Beispiels A₁ in einem Bereich zwischen der
Temperatur T₇ am abfallenden Endpunkt u von 561°C und der
Gießtemperatur T₆ lag, wurden ferner die Frequenz auf 1 kHz
und die Ausgangsleistung auf 3 kW eingestellt. Somit wurde
die mittlere Temperaturanstiegsrate α für das Beispiel A₁
zwischen dem ansteigenden Anfangspunkt g und dem abfallen
den Endpunkt u auf 0,23°C/sec gesteuert, während die mitt
lere Temperaturanstiegsrate β für das Beispiel A₁ zwischen
dem abfallenden Endpunkt u und der Gießtemperatur T₆ auf
0,18°C/sec gesteuert wurde. In diesem Fall liegt der
Festphasenanteil bei dem Beispiel A₁ im Bereich von 40%
(inklusive) bis 60% (inklusive). Die Messung der Tempera
tur des Beispiels A₁ wurde durch Einsetzen eines Thermoele
ments in ein Meßloch durchgeführt, welches in die Mitte der
unteren Fläche des Beispiels A₁ eingebracht war.
Hierauf wurde das semi-geschmolzene Beispiel A₁ (mit 5
bezeichnet) in die Kammer 6 gebracht, durch den Zugang 7
geleitet und in den Hohlraum 4 geladen, während es unter
den Bedingungen einer Gießtemperatur T₆ von 595°C, einer
Bewegungsgeschwindigkeit des Druckkolbens 9 von 0,2 m/sec
und einer Formtemperatur von 250°C unter Druck gesetzt
wurde. Auf das in den Hohlraum 4 eingefüllte Beispiel A₁
wurde eine Druckkraft ausgeübt, indem der Druckkolben 9 am
Hubende gehalten wurde, und das Beispiel A₁ wurde unter
Druck verfestigt, um ein Aluminiumlegierungsgußteil A₁₁
vorzusehen. Unter Verwendung des Beispiels A₁ wurde ferner
Aluminiumlegierungsgußteil 12 in einem analogen Gießprozeß
hergestellt mit der Ausnahme, daß die mittleren Temperatur
anstiegsraten α und β geändert waren.
Die Beispiele A₂ bis A₅ wurden ebenfalls einer DSK unterzo
gen und ferner wurden unter Verwendung dieser Beispiele A₂
bis A₅ acht Aluminiumlegierungsgußteile A₂₁, A₃₁, A₄₁, A₅₁,
A₂₂, A₃₂, A₄₂ und A₅₂ in dem gleichen Gießprozeß herge
stellt. Fig. 65 bis 68 zeigen DTA-Thermographen d für
die Beispiele A₂ bis A₅.
Jedes der Aluminiumlegierungsgußteile A₁₁ bis A₅₁ und A₁₂
bis A₅₂ wurde unter einem Mikroskop betrachtet, um das
Vorhandensein oder das Fehlen von Leerstellen der Größen
ordnung Mikrometer und die α-Al-Größe zu bestimmen.
Fig. 69A ist ein Mikrobild, das die metallographische
Struktur des Aluminiumlegierungsgußteil A₁₁ zeigt, in wel
chem ein relativ großer körniger Anteil α-Al vorhanden ist.
Aus Fig. 69A ist zu ersehen, daß in dem Aluminiumlegie
rungsgußteil A₁₁ keine Leerstellen erzeugt wurden, wie sie
vorstehend beschrieben wurden.
Fig. 69B zeigt die Größe einer α-Al-Phase. Zur Messung
der Größe der α-Al-Phase werden zunächst zwei sich einander
schneidende Geraden L₁ und L₂ derart eingezeichnet, daß sie
eine Mehrzahl von α-Al-Phasen durchsetzen. Dann wird die
Länge einer Strecke La jeder der Geraden L₁ und L₂ in jeder
α-Al-Phase gemessen, wobei ein Mittelwert der Länge be
stimmt wird. Somit beträgt der Mittelwert der Längen aller
Liniensegmente La einer Geraden L₁ (25 µm + 35 µm +
67,5 µm)/3 = 42,5 µm und der Mittelwert der Längen aller
Liniensegmente La der anderen Geraden L₂ beträgt (60 µm +
40 µm + 75 µm)/3≈58,3 µm. Hierauf wird ferner ein Mittel
wert dieser Mittelwerte bestimmt und als Größe der α-Al-
Phase definiert. Somit beträgt die Größe der α-Al-Phase
(42,5 µm + 58,3 µm)/2 ≈ 50 µm.
Fig. 70 ist ein Mikrobild, das die metallographische
Struktur des Aluminiumlegierungsgußteil A₁₂ zeigt, bei
welchem ein relativ großer Teil eine α-Al-Phase ist. Es ist
zu ersehen, daß Leerstellen, wie sie vorstehend beschrieben
wurden, in dem Aluminiumlegierungsgußteil A₁₂ erzeugt wur
den, wie dies auch in Fig. 70B dargestellt ist. In diesem
Fall beträgt ein Mittelwert der Längen aller Liniensegmente
La einer der Geraden L₁ (62,5 µm + 60 µm)/2 = 61,25 µm, und
ein Mittelwert der Längen der Liniensegmente La der anderen
Geraden L₂ beträgt (40 µm + 67,5 µm + 87,5 µm)/3 ≈ 65 µm.
Daher beträgt die Größe der α-Al-Phase
(61,25 µm + 65 µm)/2≈63 µm.
Jedes der Aluminiumlegierungsgußteile A₁₁ bis A₅₁ und A₁₂
bis A₅₂ wurde einer T6-Behandlung unterworfen. Dann wurden
zur Durchführung eines Ermüdungstest zehn Teststücke, von
denen jedes einen parallelen Abschnitt mit einem Durchmes
ser von 4 mm und einer Länge von 20 mm aufwies, aus jedem
der sich aus der T6-Behandlung ergebenden Aluminiumlegie
rungsgußteile A₁₁ bis A₅₁ und A₁₂ bis A₅₂ gefertigt. Jedes
der Teststücke wurde einem Test mit verschiedenen Span
nungsamplituden unter Verwendung eines elektrohydraulischen
Ermüdungstestgeräts unterzogen, um die Anzahl von Wiederho
lungen bis zum Bruch zu bestimmen. Aus diesen Daten wurde
eine Ermüdungsfestigkeit bei einer Anzahl von Wiederholun
gen von 10⁷ bestimmt.
Tabelle 19 zeigt die mittleren Temperaturanstiegsraten α
und β, das Verhältnis (α/β), die Größe der α-Al-Phase, das
Vorhandensein oder Fehlen von Leerstellen und die Ermü
dungsfestigkeit für die Aluminiumlegierungsgußteile A₁₁
bis A₅₁ und A₁₂ bis A₅₂.
Fig. 71 ist ein Graph, der die Beziehung zwischen dem Ver
hältnis (α/β) und der Ermüdungsfestigkeit für die Alumini
umlegierungsgußteile A₁₁ bis A₅₁ und A₁₂ bis A₅₂ darstellt,
die Tabelle 19 entnommen sind.
Wie sich aus Tabelle 19 und Fig. 71 ergibt, weist jedes
der Aluminiumlegierungsgußteile A₁₁ bis A₅₁, die mit dem
Verhältnis (α/β) zwischen den beiden Temperaturanstiegs
raten α und β in einem Bereich von (α/β) < 1 hergestellt
wurden, eine im Vergleich mit den entsprechenden Aluminium
legierungsgußteilen A₁₂ bis A₅₂ verbesserte Ermüdungsfe
stigkeit auf.
Aus dem Vergleich der Aluminiumlegierungsgußteile A₁₁ und
A₁₂, A₃₁ und A₃₂, A₄₁ und A₄₂, A₅₁ und A₅₂ miteinander ist
zu ersehen, daß die Größe der α-Al-Phase kleiner gehalten
werden kann, wenn die mittlere Temperaturanstiegsrate α
höher ist. Die Aluminiumlegierungsgußteile A₂₁ und A₂₂
weisen aufgrund der im wesentlichen gleichen mittleren Tem
peraturanstiegsrate die gleiche Größe der α-Al-Phase auf.
Wie ebenfalls aus dem Vergleich der Aluminiumlegierungsguß
teile A₁₁ und A₁₂, A₃₁ und A₃₂, A₄₁ und A₄₂ und A₅₁ und A₅₂
miteinander zu ersehen ist, ist es möglich, die Erzeugung
von Leerstellen der Größenordnung Mikrometer zu verhindern,
indem man die mittleren Temperaturanstiegsraten α und β
derart festsetzt, daß die mittlere Temperaturanstiegsrate α
kleiner ist als die mittlere Temperaturanstiegsrate β. Dies
ist der Tatsache zuzuschreiben, daß das Temperaturprofil
der flüssigen Phase vergleichmäßigt wurde und daß sich am
Außenumfang der festen Phase Gel bildete, um für eine ver
besserte Kompatibilität zwischen den festen und flüssigen
Phasen zu sorgen.
Tabelle 20 zeigt die Zusammensetzung eines A357-Materials,
das ein Aluminiumlegierungsmaterial ist. Das Aluminium
legierungsmaterial wurde von einem langen, kontinuierli
chen, in einem kontinuierlichen Gießprozeß hergestellten
Hochqualitätsgußteil geschnitten. Bei der Herstellung des
Gußteils wurde eine Weichglühbehandlung eines α-Al-Primär
kristalls durchgeführt. Das Aluminiumlegierungsmaterial
weist einen Durchmesser von 50 mm und eine Länge von 65 mm
auf.
Das Aluminiumlegierungsmaterial wurde einer kalorimetri
schen Messung mit differentieller Abtastung (DSK) unter
zogen, um das in Fig. 72 dargestellte Ergebnis bereitzu
stellen. In einem DTA-Thermographen d gemäß Fig. 72 sind
ein von eutektischem Schmelzen herrührender erster endo
thermer Abschnitt e und ein zweiter endothermer Abschnitt
f vorhanden, der von Schmelzen eines Anteils mit einem
Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen Punkts herrührt.
Die Temperatur T₁ an einem ansteigenden Anfangspunkt g des
ersten endothermen Abschnitts e beträgt 556°C, und die Tem
peratur T₇ an einem abfallenden Endpunkt u beträgt 580°C.
Die Temperatur T₅ an einer Spitze v in dem zweiten endo
thermen Abschnitt f beträgt 598°C.
Dann wurde das Beispiel A₁ in die Heizspule einer Induk
tionserwärmungsvorrichtung gebracht und dann unter den Be
dingungen einer Frequenz von 1 kHz und einer maximalen Aus
gangsleistung von 30 kW erwärmt, um ein semi-geschmolzenes
Beispiel A₁ mit darin koexistierenden flüssigen und festen
Phasen zuzubereiten. In diesem Fall ist der Festphasen
anteil in einem Bereich von 40% (inklusive) bis 60%
(inklusive) festgesetzt.
Hierauf wurde das semi-geschmolzene Beispiel 5 in die
Kammer 6 gebracht, durch den Zugang 7 geleitet und in den
Hohlraum 4 geladen, während es unter den Bedingungen einer
Gießtemperatur von 595°C, einer Bewegungsgeschwindigkeit
des Druckkolbens 9 von 0,2 m/sec und einer Formtemperatur
von 250°C unter Druck gesetzt wurde. Auf das in den Hohl
raum 4 eingefüllte semi-geschmolzene Aluminiumlegierungs
material wurde eine Druckkraft ausgeübt, indem der Druck
kolben 9 an einem Hubende gehalten wurde, und das semi
geschmolzene Aluminiumlegierungsmaterial 5 wurde unter
Druck verfestigt, um ein Aluminiumlegierungsgußteil A₁
bereitzustellen.
Ferner wurden sechs Aluminiumlegierungsgußteile A₂ bis A₇
in dem Gießprozeß unter den gleichen Bedingungen wie die
vorstehend beschriebenen hergestellt, mit der Ausnahme, daß
die Gießtemperatur T₆ variiert wurde.
Jedes der Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis A₇ wurde einer
T6-Behandlung unterzogen, welche ein Erwärmen für 5 Std.
auf 540°C gefolgt von Abkühlen mittels Wasser, und eine
Erwärmung von 5 Std. bei 170°C gefolgt von Abkühlen durch
Wasser umfaßt. Aus jedem der Aluminiumlegierungsgußteile
A₁ bis A₇ wurde ein Zugteststück, das einen parallelen
Abschnitt mit einem Durchmesser von 4 mm und einer Länge
von 20 mm aufwies, und ein JIS Nr.3-Charpy-Teststück herge
stellt und einem Zugtest und einem Charpy-Test unterzogen.
Tabelle 21 zeigt die Gießtemperatur T₆, die Testergebnisse
und dergl. für die Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis A₇.
Fig. 73 ist ein wesentlicher Teil einer Kühlungskurve für
das Aluminiumlegierungsmaterial im Verlauf der Herstellung
des Aluminiumlegierungsgußteils A₃. Die Temperatur an einem
Anfangspunkt y₁ einer eutektischen Reaktion beträgt 552°C,
die Temperatur an einem Endpunkt y₂ beträgt 535,8°C und
eine eutektische Reaktionszeit z zwischen dem Anfangspunkt
y₁ und dem Endpunkt y₂ beträgt 0,2 sec. Daher beträgt eine
Reaktionsrate während der eutektischen Reaktion 81°C/sec.
Fig. 74 ist ein Mikrobild, das die metallographische
Struktur des Aluminiumlegierungsgußteil A₁ zeigt. Aus Fig.
74 ist zu ersehen, daß die metallographische Struktur des
Aluminiumlegierungsgußteil A₁ von hellen α-Al-Primärkri
stallen und dunklen Abschnitten mit eutektischer Struktur
gebildet ist, welche zwischen die α-Al-Primärkristalle
gefüllt sind, und darin keine abgeschiedenen Si-Primär
kristalle (ein Legierungselement) umfassen.
Fig. 75 ist ein Mikrobild, das die metallographische
Struktur des Aluminiumlegierungsgußteils A₅ zeigt. Aus
Fig. 75 ist zu ersehen, daß eine große Anzahl von schwarzen
und eckigen Si-Primärkristallen in der eutektischen Struk
tur und dem α-Al-Primärkristall abgeschieden wurden.
Fig. 76 ist ein Graph, der die Beziehung zwischen der
Gießtemperatur T₆, der Kühlungsrate während der eutekti
schen Reaktion, der Bruchdehnung und dem Charpy-Testwert
erläutert, wie sie Tabelle 21 entnommen sind. In Fig. 76
entsprechen die Punkte A₁ bis A₇ jeweils den Aluminium
legierungsgußteilen A₁ bis A₇.
Für die in Fig. 76 gezeigten Aluminiumlegierungsgußteile
A₁ bis A₇ nimmt das Aluminiumlegierungsmaterial dann, wenn
die Gießtemperatur für das Aluminiumlegierungsmaterial in
einem Bereich von T₇ (580°C) T₆ T₅ (598°C) festgesetzt
ist, einen semi-geschmolzenen Zustand an. Darüber hinaus
wird der Festphasenanteil in dem semi-geschmolzenen Alumi
niumlegierungsmaterial relativ verringert, d. h. die Menge
der flüssigen Phase wird erhöht.
Als Folge hiervon weist in der eutektischen Reaktion des
semi-geschmolzenen Aluminiumlegierungsmaterials die flüs
sige Phase mit der relativ großen Menge eine relativ hohe
latente Wärme auf, und somit ist die Kühlungsrate für die
flüssige Phase vermindert. Somit ist es möglich, die Ab
scheidung des Si-Primärkristalls zu vermeiden.
Folglich weist jedes der Aluminiumlegierungsgußteile A₁ bis
A₄ hohe Duktilität und hohe Festigkeit auf verglichen mit
den Aluminiumlegierungsgußteilen A₅ bis A₇, also jenen, die
bei einer Gießtemperatur T₆ hergestellt worden sind, deren
Wert niedriger als T₇ festgesetzt ist, und darin abgeschie
dene Si-Primärkristalle aufweisen.
Das bei jeder der Ausführungsformen eingesetzte Legierungs
material ist nicht auf Aluminiumlegierungsmaterial be
schränkt.
Es wird ein Aluminiumlegierungsmaterial zum Thixo-Gießen
vorgestellt. In einem differentialthermoanalytischen Ther
mographen für dieses Aluminiumlegierungsmaterial zum Thixo-
Gießen gilt die Beziehung E₁ < E₂ zwischen einem Spitzen
wert E₁ eines durch eutektisches Schmelzen hervorgerufenen
ersten endothermen Abschnitts und einem Spitzenwert E₂
eines zweiten endothermen Abschnitts, der durch Schmelzen
eines Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des eutekti
schen Punkts hervorgerufen ist. Somit weist die durch das
eutektische Schmelzen erzeugte flüssige Phase aufgrund der
Tatsache, daß der Spitzenwert E₁ des ersten endothermen
Abschnitts größer als der Spitzenwert E₂ des zweiten endo
thermen Abschnitts ist, in dem semi-geschmolzenen eutekti
schen Aluminiumlegierungsmaterial, das von dem Aluminium
legierungsmaterial zum Thixo-Gießen abgeleitet ist, eine
große latente Wärme auf, und als Folge hiervon wird in ei
nem Verfestigungsschritt des Thixo-Gießprozesses eine durch
das eutektische Schmelzen erzeugte flüssige Phase in Ant
wort auf die Verfestigung und Schrumpfung der festen Phase
in ausreichendem Maße in die Umgebung einer festen Phase
zugeführt und dann verfestigt. Somit ist es möglich, ein
Gußteil herzustellen, das frei von Defekten, bspw. Leer
stellen der Größenordnung Mikrometer, ist.
Claims (11)
1. Legierungsmaterial zum Thixo-Gießen, bei welchem in
einem differentialthermoanalytischen Thermographen ein
Spitzenwert E₁ eines durch eutektisches Schmelzen her
vorgerufenen ersten endothermen Abschnitts größer als
ein Spitzenwert E₂ eines zweiten endothermen Ab
schnitts ist, der durch Schmelzen eines Anteils mit
einem Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen Punkts
hervorgerufen wird.
2. Legierungsmaterial zum Thixo-Gießen nach Anspruch 1,
bei welchem in dem differentialthermoanalytischen
Thermographen ein abfallendes Liniensegment des ersten
endothermen Abschnitts und ein ansteigendes Linienseg
ment des zweiten endothermen Abschnitts miteinander in
einem Bereich verbunden sind, der einem stärkeren
endothermen Verhalten entspricht als eine Grundlinie,
welche einen ansteigenden Anfangspunkt des ersten
endothermen Abschnitts und einen abfallenden Endpunkt
des zweiten endothermen Abschnitts miteinander verbin
det.
3. Legierungsmaterial zum Thixo-Gießen nach Anspruch 1
oder 2, bei welchem in dem differentialthermoanaly
tischen Thermographen ein Gradient des ansteigenden
Liniensegments des zweiten endothermen Abschnitts dem
Betrag nach kleiner als ein Gradient des abfallenden
Liniensegments des ersten endothermen Abschnitts ist.
4. Legierungsmaterial zum Thixo-Gießen, bei welchem in
einem differentialthermoanalytischen Thermographen ein
Verhältnis (E₁/E₂) eines Spitzenwerts E₁ eines durch
eutektisches Schmelzen hervorgerufenen ersten endo
thermen Abschnitts zu einem Spitzenwert E₂ eines zwei
ten endothermen Abschnitts, der durch Schmelzen eines
Anteils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des eutekti
schen Punkts hervorgerufen ist, in einem Bereich von
1 < (E₁/E₂) < 2,5 liegt, und eine Temperaturdifferenz
(T₂-T₁) zwischen einer Temperatur T₂ an einem abfal
lenden Endpunkt des zweiten endothermen Abschnitts und
einer Temperatur T₁ an einem ansteigenden Anfangspunkt
des ersten endothermen Abschnitts in einem Bereich von
10°C < (T₂-T₁) < 120°C liegt.
5. Legierungsmaterial zum Thixo-Gießen, bei welchem in
einem differentialthermoanalytischen Thermographen die
Beziehung E₁ < E₂ gilt zwischen einem Spitzenwert E₁
eines durch eutektisches Schmelzen hervorgerufenen
ersten endothermen Abschnitts und einem Spitzenwert
E₂ eines zweiten endothermen Abschnitts, der durch
Schmelzen eines Anteils mit einem Schmelzpunkt ober
halb des eutektischen Punkts hervorgerufen wird, und
wenn eine Temperaturgerade, die eine Spitze des
ersten endothermen Abschnitts und einen Temperatur-
Teilstrich der Spitze auf einer Erwärmungstemperatur
achse verbindet, eine Grundlinie schneidet, welche
einen ansteigenden Anfangspunkt des ersten endothermen
Abschnitts und einen abfallenden Endpunkt des zweiten
endothermen Abschnitts miteinander verbindet, und eine
Teilungslinie, die eine zwischen der Spitze und einem
ersten Schnittpunkt der Temperaturgeraden mit der
Grundlinie liegende Strecke der Temperaturgeraden
halbiert, ein zwischen dem ansteigenden Anfangspunkt
und der Spitze liegendes ansteigendes Liniensegment
des ersten endothermen Abschnitts schneidet, die
Beziehung (Tb/Ta) 0,68 zwischen Ta (= T₄-T₁) und
Tb (= T₃-T₁) gilt, wobei T₁ die Temperatur an dem
ansteigenden Anfangspunkt darstellt, T₃ die Temperatur
an einem zweiten Schnittpunkt zwischen dem ansteigen
den Liniensegment und der Teilungslinie darstellt, und
T₄ die Spitzentemperatur darstellt.
6. Legierungsmaterial zum Thixo-Gießen nach Anspruch 5,
bei welchem die Beziehung (Sm/St) 0,365 gilt
zwischen
- (1) einer Fläche St eines Bereichs, der umgeben ist von
- (i) der Grundlinie,
- (ii) der Temperaturgeraden, und
- (iii) dem ansteigenden Liniensegment, und
- (2) einer Fläche Sm eines Bereichs, der umgeben ist von
- (i) der Grundlinie,
- (ii) einer weiteren Temperaturgeraden, die den zweiten Schnittpunkt und einen Temperatur-Teilstrich des zweiten Schnittpunkts auf der Erwärmungstempera turachse miteinander verbindet, und
- (iii) einem Teil des ansteigenden Liniensegments, der zwischen dem ansteigenden Anfangspunkt und dem zweiten Schnittpunkt liegt.
7. Legierungsmaterial zum Thixo-Gießen, bei welchem in
einem differentialthermoanalytischen Thermographen die
Beziehung E₁ < E₂ gilt zwischen einem Spitzenwert E₁
eines durch eutektisches Schmelzen hervorgerufenen
ersten endothermen Abschnitts und einem Spitzenwert
E₂ eines zweiten endothermen Abschnitts, der durch
Schmelzen eines Anteils mit einem Schmelzpunkt ober
halb des eutektischen Punkts hervorgerufen ist, und
die Beziehung (Sm/St) 0,365 gilt zwischen
- (1) einer Fläche St eines Bereichs, der umgeben ist von
- (i) einer Grundlinie, die einen ansteigenden Anfangspunkt des ersten endothermen Abschnitts und einen abfallenden Endpunkt des zweiten endothermen Abschnitts miteinander verbindet,
- (ii) einer ersten Temperaturgeraden, die eine Spitze des ersten endothermen Abschnitts mit einem Temperatur-Teilstrich der Spitze auf der Erwärmungs temperaturachse miteinander verbindet, und
- (iii) einem ansteigenden Liniensegment des ersten endothermen Abschnitts, das zwischen dem ansteigenden Anfangspunkt und der Spitze liegt, und
- (2) einer Fläche Sm eines Bereichs, der umgeben ist von
- (i) einer zweiten Temperaturgeraden, die miteinander verbindet
- (a) einen zweiten Schnittpunkt des ansteigen den Liniensegments mit einer Teilungslinie, die ein zwischen einem ersten Schnittpunkt der ersten Tempera turgeraden mit der Grundlinie und der Spitze liegendes und das ansteigende Liniensegment schneidendes Segment der ersten Temperaturgeraden halbiert, und
- (b) einen Temperatur-Teilstrich des zweiten Schnittpunkts auf der Erwärmungstemperaturachse,
- (ii) einem Abschnitt des ansteigenden Linien segments, der zwischen dem ansteigenden Anfangspunkt des ansteigenden Liniensegments und dem zweiten Schnittpunkt liegt, und
- (iii) der Grundlinie.
8. Legierungsmaterial zum Thixo-Gießen, bei welchem in
einem differentialthermoanalytischen Thermographen ein
von eutektischem Schmelzen erzeugter erster endother
mer Abschnitt und ein zweiter endothermer Abschnitt
vorhanden sind, der durch Schmelzen eines Anteils mit
einem Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen Punkts
hervorgerufen wird, und bei welchem eine Temperatur
differenz (T₅-T₄) zwischen einer Spitzentemperatur T₅
des zweiten endothermen Abschnitts und einer Spitzen
temperatur T₄ des ersten endothermen Abschnitts in
einem Bereich von 20°C (T₅-T₄) 80°C liegt.
9. Legierungsmaterial zum Thixo-Gießen, bei welchem in
einem differential thermoanalytischen Thermographen ein
durch eutektisches Schmelzen hervorgerufener erster
endothermer Abschnitt und ein zweiter endothermer Ab
schnitt vorhanden sind, der durch Schmelzen eines An
teils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen
Punkts hervorgerufen wird, wobei der zweite endotherme
Abschnitt einen geneigten Abschnitt zwischen einer
Spitze des zweiten endothermen Abschnitts und einem
abfallenden Endpunkt des ersten endothermen Abschnitts
aufweist, wobei der geneigte Abschnitt eine derart
geringe Steigung aufweist, daß er längs einer Geraden
verläuft, die einen ansteigenden Anfangspunkt des er
sten endothermen Abschnitts und den abfallenden End
punkt des zweiten endothermen Abschnitts miteinander
verbindet; und
ein Anteil Rt (Td/Tc × 100) eines Temperaturbe reichs Td zwischen der Spitze des ersten endothermen Abschnitts und der Spitze des zweiten endothermen Ab schnitts in einem Flüssig/Fest-Phasenkoexistenz-Tem peraturbereich Tc zwischen dem ansteigenden Anfangs punkt des ersten endothermen Abschnitts und dem abfal lenden Endpunkt des zweiten endothermen Abschnitts in einem Bereich von Rt 69% liegt.
ein Anteil Rt (Td/Tc × 100) eines Temperaturbe reichs Td zwischen der Spitze des ersten endothermen Abschnitts und der Spitze des zweiten endothermen Ab schnitts in einem Flüssig/Fest-Phasenkoexistenz-Tem peraturbereich Tc zwischen dem ansteigenden Anfangs punkt des ersten endothermen Abschnitts und dem abfal lenden Endpunkt des zweiten endothermen Abschnitts in einem Bereich von Rt 69% liegt.
10. Verfahren zum Zubereiten eines semi-geschmolzenen
Legierungsmaterials zum Thixo-Gießen mit darin koexi
stierenden flüssigen und festen Phasen, umfassend den
Schritt: Erwärmen eines Legierungsmaterials, welches
in einem differentialthermoanalytischen Thermographen
einen durch eutektisches Schmelzen hervorgerufenen er
sten endothermen Abschnitt und einen zweiten endother
men Abschnitt aufweist, der durch Schmelzen eines An
teils mit einem Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen
Punkts hervorgerufen wird, auf eine Gießtemperatur,
die zwischen einem abfallenden Endpunkt des ersten
endothermen Abschnitts und einer Spitze des zweiten
endothermen Abschnitts liegt, wobei ein Verhältnis
(α/β) zwischen den folgenden beiden mittleren Tem
peraturanstiegsraten α und β in einem Bereich von
(α/β) < 1 festgesetzt ist: (1) die mittlere Tempe
raturanstiegsrate α für das Legierungsmaterial zwi
schen einem ansteigenden Anfangspunkt des ersten
endothermen Abschnitts und dem abfallenden Endpunkt,
und (2) die mittlere Temperaturanstiegsrate β für das
Legierungsmaterial zwischen dem abfallenden Endpunkt
und der Gießtemperatur.
11. Thixo-Gießprozeß unter Verwendung eines Legierungs
materials, welches in einem differentialthermoanalyti
schen Thermographen einen durch eutektisches Schmelzen
hervorgerufenen ersten endothermen Abschnitt und einen
zweiten endothermen Abschnitt aufweist, der durch
Schmelzen eines Anteils mit einem Schmelzpunkt ober
halb des eutektischen Punkts hervorgerufen wird, bei
welchem eine Gießtemperatur T₆ des Legierungsmaterials
in dem Bereich T₇ T₆ T₅ festgesetzt ist, wobei T₇
die Temperatur an einem abfallenden Endpunkt des er
sten endothermen Abschnitts und T₅ die Spitzentempera
tur des zweiten endothermen Abschnitts darstellen.
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