DE2853202A1 - Verbessertes verfahren zur herstellung thixotroper aufschlaemmungen - Google Patents
Verbessertes verfahren zur herstellung thixotroper aufschlaemmungenInfo
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Description
Verbessertes Verfahren zur Herstellung thixotroper Aufschlämmungen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zum Herstellen und Austragen einer halbfesten thixotropen
Metallaufschlämmung zur Verwendung in Metallformungsprozessen.
Die derzeit eingesetzten gewerblichen Metallformungsverfahren verwenden entweder vollständig flüssige oder vollständig feste
Metalle. Metallformungsprozesse wie das Sand- oder Spritzgießen und dergl. verwenden vollständig flüssige Metalle, während man
beim Schmieden, Auspressen usw. vollständig festen Werkstoff einsetzt. Die bekannten Gießverfahren, bei denen ein Metall
in den flüssigen Zustand gebracht und dann in eine Form gegossen oder gedrückt wird, haben eine Anzahl von Nachteilen.
Wenn beim Gießen die Flüssigkeit fest wird, tritt eine Schrumpfung von etwa 5 % auf, die zu Spannungen führt, die ihrerseits Risse
und Porosität im Gußstück verursachen können. Weiterhin wirkt die flüssige Schmelze auf die Formen stark erodierend und die hohe
Temperatur der Schmelze und ihre Erosionskraft machen das Spritz-
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gießen einiger hochschmelzender Legierungen schwierig. Diese Nachteile lassen sich abschwächen, indem man eine kontrollierte
halbfeste Mischung in Form einer fchixotropen Aufschlämmung
gießt. Bisher hat man in Formgebungsverfahren halbfeste Metalle nicht eingesetzt,, da bei der üblichen Verfestigung von
Metallen eine dendritische Netzstruktur sich schon bildet, wenn die Legierung nur zu 20 % verfestigt ist. Ein solches
teilverfestigtes Metall läßt sich nicht ohne Rißbildung oder Seigern homogen verformen.
Die Metallzusammensetzung einer thixotropen Aufschlämmung
enthält primäre feste diskrete Teilchen und eine sekundäre Phase, die bei eingefrorener ("frozen") Metallzusammensetzung
fest und bei teils fester und teils flüssiger Metallzusammensetzung flüssig ist. Die primären Festteilchen sind kleine
degenerierte Dendriten oder Klümpchen ("nodules") allgemein kugeliger Gestalt. Sie setzen sich aus einer einzigen Phase
oder einer Vielzahl von Phasen zusammen, deren Zusammensetzung im Mittel sich von der durchschnittlichen Zusammensetzung des
umgebenden Material unterscheidet, das seinerseits bei weiterer Verfestigung aus einer primären und einer sekundären Phase bestehen
kann. Die in der Zusammensetzung erhaltenen Primärfeststoffe unterscheiden sich von normalen dendritischen
Strukturen dahingehend, daß sie aus diskreten Teilchen in einem flüssigen Einbettmaterial ("matrix") bestehen. Normalerweise
weisen verfestigte Legierungen in den frühen Stadien der Ver-
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festigung voneinander getrennte verzweigte Dendriten auf, die sich bei sinkender Temperatur und zunehmendem Gewichtsanteil der Feststoffe zu einem Netzgefüge verbinden. Andererseits
besteht das in thixotropen Metallaufschlänunungen erhaltene
Gefüge aus diskreten Primärteilchen, die voneinander von einem flüssigen Einbettmaterial getrennt sind,
und dies bis zu einem Festanteil bis hinauf zu 80 Gew.-%. Die Primärfestanteile sind dabei degenerierte Dendriten, da
sie glattere Oberflächen und eine schwächere Verzweigung aufweisen; sie nähern sich der Kugelgestalt. Der sekundäre
Feststoff, der sich während der Verfestigung nach dem Bilden des primären Feststoffs aus dem flüssigen Einbettmaterial
bildet, enthält eine oder mehrere Phasen derjenigen Art, die man während der Verfestigung der flüssigen Legierung in
gewerbeüblichen Gußverfahren erhält. D.h., der sekundäre Feststoff kann Dendriten, ein- oder mehrphase Verbindungen,
feste Lösungen oder Mischungen von Dendriten, Verbindungen und/oder feste Lösungen aufweisen.
Das bekannte, zur Herstellung einer wie oben beschriebenen thixotropen Aufschlämmung verwendete Verfahren ist in den
US-PSn 3 948 650 und 3 902 544 offenbart. Hierbei erhöht man die Temperatur einer Legierung auf einen Wert, bei dem die
Legierung zum größten Teil oder vollständig flüssig ist, und bewegt bzw. rührt dann das flüssige bzw. halbfeste Metall.
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Die Temperatur der Schmelze wird reduziert, um den Festanteil zu erhöhen, während man die Schmelze rührt bzw. bewegt, um
diskrete degenerierte Dendriten zu bilden, während man die Bildung eines Dendritennetzwerks verhindert. Es ist erforderlich,
daß die vom Bewegen bzw. Rühren erzeugten Scherwerte
ausreichen, um das Dendritennetzwerk aufzubrechen, das sich während der Verfestigung normalerweise bildet, und eine
Aufschlämmung aus in einer Flüssigkeit dispergierten festen Kügelchen zu bilden. Wie in den obengenannten Patentschriften
offenbart, ist die bevorzugte Vorrichtung zum Bewegen bzw. Rühren der Schmelzmetallaufschlämmung ein Metallstab, der in ein
zylindrisches Rohr bzw. eine solche Kammer eingeführt ist, das bzw. die die sich verfestigende Legierung enthält. Um die
erforderlichen Scherraten zu erzeugen, die zum Aufbrechen des Dendritennetzwerks beim mechanischen Rühren führen, wie in
den genannten Patentschriften gelehrt, sind zwei Parameter kritisch. Zunächst muß man, um die erforderlichen Scherraten im Bereich
des Rührstabs zu erzeugen, den Stab mit Geschwindigkeiten im
Bereich von 1000 U/min umlaufen lassen. Da weiterhin die effektive Scherrate in der Aufschlämmung in radial vom Stab
entfernten Bereichen schnell abnimmt, ist zweitens von einem kritischen Ringwinkel zwischen dem Stab und der das Metall
einfassenden Zylinderwand auszugehen, den man aufrechterhalten muß, um die erforderliche Scherrate innerhalb der gesamten
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Metallaufschlämmung beizubehalten. Als Ergebnis dieses Vorgangs
wird der Rührstab stark abgenutzt und erodiert; als Ergebnis der kritischen Spaltgröße zwischem dem Stab und
dem Zylinderrohr ist außerdem der Volumendurchsatz sehr begrenzt. Infolge dieser Nachteile der Verfahren nach den
oben genannten Patentschriften ist die Herstellung thixotroper Aufschlämmungen für das "Rheocasting"- und das "Thixocasting"-Verfahren
bisher gewerblich kaum genutzt worden.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zum Herstellen und Austragen halbfester thixotroper Metallauf
schlämmungen zur Verwendung in Gießprozessen, die große Volumina der halbfesten Aufschlämmung einbringen.
Es ist also das Hauptziel der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Schwingenlassen einer Metallschmelze
während der Verfestigung anzugeben, um eine hochfließfähige halbfeste Aufschlämmung mit einer degenerierten Dendritenstruktur
aus in einer Flüssigkeit dispergierten festen Kügelchen herzustellen.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung einer thixotroper Aufschlämmung anzugeben,
die ein Austragen der halbfesten Aufschlämmung mit hoher
Strömungsrate erlaubt.
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Es ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung, ein wirkungsvolles wirtschaftliches und gewerblich geeignetes
Verfahren zum Herstellen und Austragen halbfester thixotroper Flüssigkeiten für Metallformgebungsverfahren anzugeben.
Die vorgehend genannten Ziele und Vorteile lassen sich mit der vorliegenden Erfindung leicht erreichen.
Die vorliegende Erfindung stellt ein neuartiges und bisher nicht bekanntes Verfahren mit Vorrichtung zum Herstellen und
Austragen halbfester thixotroper Metallaufschlämmungen unter Ausnutzung elektromagnetischer Kräfte dar, um die Schmelze
in Schwingung zu versetzen, während man ihre Abkühlrate unter Kontrolle hält. Nach dem Verfahren sieht man eine Metallcharge
vor, die mindestens 35 % flüssig ist, und hält diese durch elektromagnetische oder mechanische Mittel in einem ausreichend
starken elektromagnetischen Feld, um die zum Aufbrechen der dendritischen Netzstruktur erforderlichen Scherraten zu erzeugen.
Während des Beaufschlagens mit elektromagnetisch erzeugten
Schwingungen wird die Abkühlrate des Metalls so kontrolliert, daß man eine thixotrope Aufschlämmung mit einem Feststoff-Volumenanteil
zwischen 20 und 80 % erhält. Dann trägt man diese thixotrope Aufschlämmung mit mechanischen oder elektromagnetischen
Mittel aus und gießt sie zu kleinen Barren oder löscht sie für ein späteres Wiedererwärmen ab oder man führt sie kontinuierlich
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oder halbkontinuierlich einer Arbeitsstation zur Weiterverarbeitung
zu. Es ist einzusehen, daß die Verwendung einer elektromagnetischen Kraft zum Schwingen lassen des halbgeschmolzenen
Metalls dem oben erwähnten rein mechanischen Verfahren weit überlegen ist. Das Verfahren nach der vorliegenden
Erfindung überwindet den geringen Volumendurchsatz, der für die Gießverfahren nach den oben genannten
Patentschriften charakteristisch ist. Zusätzlich stellt das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ein wirkungsvolles,
wirtschaftliches und gewerblich nutzbares Verfahren zur Herstellungen halbfester thixotroper Metallaufschlämmungen zur Verwendung
bei bekannten Metallformgebungsverfahren dar.
Die Fig. 1 ist ein Gefügebild einer Kupferlegierung Nr. 510,
die nach dem üblichen Kokillenverfahren gegossen wurde;
Fig. 2 ist ein Gefügebild einer Kupferlegierung Nr. 950, die aus einer nach dem bekannten Verfahren unter
mechanischen Schwingen zubereiteten thixotropen Aufschlämmung hergestellt wurde;
Fig. 3 ist ein Gefügebild einer Kupferlegierung Nr. 510, die aus einer nach der vorliegenden Erfindung zubereiteten
thixotropen Aufschlämmung hergestellt wurde.
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Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren mit Vorrichtung zum Herstellen und Austragen halbfeseer thixotroper Metallaufschlämmungen
zur Verwendung bei bekannten Metallformgebungsverfahren - bspw. dem "Rheocasting" - und dem "Thixocasting"-Verfahren.
Die vorliegende Erfindung richtet sich auf ein verbessertes Verfahren zum In-Schwingung-halten der Schmelze unter
kontrollierten Abkühlraten und auf das Austragen derselben mit kontrollierter Strömungsrate, so daß man eine halbfeste
thixotrope Aufschlämmung mit einem Peststoffanteil von 20 bis
80 Gew.-% erhält. Die halbfeste thixotrope Aufschlämmung kann
dann kontinuierlich oder halbkontinuierlich mit bekannten mechanischen oder elektromagnetischen Mittel der Weiterverarbeitung
zugeführt werden. Insbesondere richtet sich das Verfahren darauf, eine Schmelze während des Verfestigens in
einem elektromagnetischen Feld bei kontrollierten Abkühlraten schwingen zu lassen und die Aufschlämmung mechanisch oder
elektromagnetisch im elektromagnetischen Feld zu halten, so daß man eine hochfließfähige halbfeste thixotrope Metallaufschlämmung
erhält, die durch eine degenerierte Dendritenstruktur aus in einer Flüssigkeit dispergierten festen Kügelchen gekennzeichnet
ist.
Nach der vorliegenden Erfindung bringt man einen Metallvorrat in ein elektromagnetisches Feld ein, wo er gerührt werden soll,
und hält ihn mit dem gleichen oder einem zweiten elektromagnetischen
Feld dort fest. Das Metall kann zu 100 % flüssig oder auch teils
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flüssig und teils fest sein. Um das Dendritennetzwerk aufzuscheren,
sollte das Metall zu mindestens 35 % flüssig sein. Nach der vorliegenden Erfindung rührt man die Schmelze während
des Verfestigens bzw. läßt sie mittels entweder eines induzierten elektromagnetischen Wechselfeldes oder mit Gleichstromimpulsen
in einem angelegten Magnetfeld schwingen. Verwendet man einen induzierten elektromagnetischen Wechselstrom,
um die Schmelze schwingen zu lassen, wird die Schmelze in eine Wechselstrom-Induktionspule geführt und dort vorgehalten.
Die Schmelze kann dabei in der Spule auf herkömmliche mechanische Weise gehalten werden. Nach der bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung hält man die Schmelze elektromagnetisch in der Wechselstrom-Induktionsspule. Die elektromagnetische
Halteeinrichtung kann dabei eine separate Wechselstrom-Induktionsspule sein, die um den Auslaßkand.1 der Rührkammer herumgelegt
ist oder ein Teil der Wechselstrom-Induktionsspule sein kann, die zum Schwingenlassen der Schmelze dient. Indem man ein geeignetes
elektromagnetisches Feld im Auslaßkanal aufbaut, kann man die Schmelze in der Induktionsspule "aufhängen" und/oder aus
der Induktionsspule mit jeder gewünschten Geschwindigkeit ausfließen lassen. Verwendet man zum Rühren des sich verfestigenden
Metalls eine Wechselstrom-Induktionsspule, sind die wesentlichen Variablen, die die Schwingungsstärke der Schmelze
und damit die Scherrate bestimmen, die Frequenz, von der die Eindringtiefe abhängt, und der Strom, von dem die Stärke der
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eingeprägten Kraftvektoren abhängt. Typischerweise liegt die Frequenz im Bereich von 60 bis 10.000 Hz und der Strom
im Bereich von 500 bis 10.000 A. Zusätzlich sind die Spulenabmessungen - wie die Länge, Anzahl der Windungen,
die relative Geometrie - und der Querschnitt der Schmelze Variable, die man verändern kann, um das Geschwindigkeitsvektorfeld einzustellen, das sich aus den induzierten
elektromagnetischen Kräften ergibt. Es wird darauf verwiesen, daß der Wechselstrom phasengesteuert in einer aufgeteilten
Induktionsspule fließen kann, um eine kontinuierliche schwingende Bewegung zu erzeugen. Entsprechend hängen auch
die Frequenz und der eingeprägte Strom von der Geschwindigkeit ab, mit der ggf. die Schmelze kontinuierlich
aus der Induktionsspule herausfließen soll. Wie bereits erwähnt, wird die Abkühlrate der Schmelze so kontrolliert, daß
man eine halbfeste thixotrope Metallaufschlämmung erhält, die gekennzeichnet ist durch einen Feststoff-Volumenanteil
zwischen 20 und 80 % und vorzugsweise zwischen 40 und 70 %. Die Scherrate, die erforderlich ist, um die degenerierte Dendritenstruktur
aus in einer Flüssigkeit dispergierten festen Kügelchen herzustellen, wird durch die Relativbewegung aneinandergrenzender
Bereiche innerhalb des teilverfestigten Metalls erzeugt, wobei die Bewegung von dem induzierten
Wechselfeld verursacht wird. Die Beaufschlagung mit dem induzierten Wechselfeld, wie oben erläutert, führt der Schmelze Wärme zu und
bÄnflußt daher ihr Flüssig/Fest-Gleichgewicht. Man muß daher für
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eine Kühlung - bspw. durch eine zusätzliche Kühlschlange oder eine gekühlte Induktionsspule - sorgen, um die Schmelze
mit der gewünschten Rate zu kühlen und damit dem induzierten Stromerwärmungseffekt so entgegenzuwirken, daß der gewünschte
Feststoff-Volumenanteil erhalten bleibt.
Ein alternatives Verfahren zur gewünschten Scherung der Schmelze und damit zur Herstellung der gewünschten halbfesten thixotropen
Metallaufschlämmung besteht darin, in einem angelegten Magnetfeld
für einen gepulsten Gleichstrom zu sorgen. Das gemeinsame Anlegen des Gleichstroms in einem angelegten Magnetfeld bewirkt
in der Schmelze ein im wesentlichen gleichförmiges Geschwindigkeitsfeld. Um die Schmelze wirkungsvoll in Schwingung zu bringen,
muß der Gleichstrom gepulst werden, während das Magnetfeld konstant gehalten wird, oder umgekehrt. Die Größe des Gleichstroms
und die Stärke des Magnetfeldes bestimmen die Stärke der eingeprägten Kraftvektoren und· damit die Scherrate innerhalb
des halbfesten Metalls. Typischerweise liegen die Gleichströme im Bereich von 100 bis 5000 A, die Magnetfelddichten
im Bereich von 1,55 χ 10δ bis 75,5 χ 106 G (0,1 bis 5 Wb/in.2)·
Indem man den Gleichstrom und die Felddichte verändert, lassen sich die effektive Relativbewegung und die turbulente Strömung
in der Schmelze steuern. Leitfähige Keramikwerkstoffe, die der
Schmelze gegenüber inert sind (bspw. nichtstöchiometrische reaktionsfähige Metallboride wie Zirconborid, Titanborid,
Zinnoxid, Graphit usw.) lassen sich zum Einleiten des Gleich-
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Stroms in die Schmelze verwenden. Wie auch im vorgehenden Beispiel können herkömmliche mechanische Mittel dazu dienen,
die Schmelze in dem gepulsten Gleichstrom und dem Magnetfeld während der Schwingungsbeaufschlagung und Teilverfestigung
aufzuhängen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das elektromagnetische Feld um den Auslaßkanal aufgebaut,
um die Schmelze im Gleichstrom und dem Magnetfeld aufzuhängen ("suspend"). Die Stärke dieses eingeprägten
elektromagnetischen Feldes kann variiert werden, um die Strömungsrate der thixotropen Aufschlämmung aus der Rührkammer
zu kontrollieren. So kann das elektromagnetische Feld so stark gewählt werden, daß die Aufschlämmung in der Rührkammer aufgehängt
("suspended") bleibt, oder variiert werden, um die gewünschte Ausflußrate aus der Kammer zu erzeugen. Zusätzlich wird
darauf verwiesen, daß man, falls erwünscht, ein zusätzliches elektromagnetisches Feld anlegen kann, um die thixotrope Aufschlämmung
zwangsweise aus der Rührkammer auszutreiben. Weiterhin kann man ein einziges elektromagnetisches Feld in einer
durchgehenden Kammer anwenden, um die Schmelze wirkungsvoll in Schwingungen zu versetzen und gleichzeitig durch die durchgehende
Kammer einem Verwendungsort zuzuführen.
Bei beiden oben beschriebenen Methoden der Schwingungsbeaufschlagung
(Wechselstrom-Induktionsspule oder Gleichstrom in einem
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angelegten Magnetfeld) kann man die turbulenten Schwindungen
der sich abkühlenden Schmelze verstärken, indem man in der Schwingungskammer für mechanische Unterstützung sorgt
- bspw. Unstetigkeiten in den Seitenwänden, eine variierende Kammergeometrie oder dergl.
Eine auf elektromagnetischem Wege in Schwingungen versetzte Metallschmelze, wie oben offenbart, bietet Vorteile gegenüber
dem in den obengenannten Patentschriften offenbarten mechanischen Verfahren, die in der bekannten Offenbarung
nicht einmal angedeutet sind. Um, wie oben erläutert, die erforderlichen Scherraten zu erzeugen, die ausreichen, um
die dendritische Netzstruktur innerhalb des gesamten Schmelzbades mit mechanischem Rühren aufzubrechen, muß man den
Rührstab mit hoher GeschwindiQkeit laufen lassen und eine kritische Spaltgröße zwischen dem Stab und der Kammerwand
aufrechterhalten. Als Ergebnis ist der Volumendurchsatz bei diesem mechanischen Verfahren sehr begrenzt. Im Gegensatz
zu dieser Lehre wird, wenn man das Schwingverfahren nach der vorliegenden Erfindung verwendet, das elektromagnetische
Feld, das zum Umrühren der Schmelze dient, nicht auf die gleiche Weise und im gleichen Ausmaß abgebaut ("dissipated")
wie bei einem mechanischen Rühren. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung erfordert also nicht die Verwendung von Kammern
mit kritischen Spaltgrößen und begrenzt daher auch nicht den Volumendurchsatz. Weiterhin entfallen die Probleme der
Erosion und des Verschleißes gegenüber dem vorgenannten Verfahren,
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wie bereits erwähnt.
Wie ebenfalls bereits festgestellt, liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch das Austragen (auf die oben
beschriebene Weise) der erzeugten halbfesten thixotropen Metallaufschlämmungen auf kontinuierliche oder halbkontinuierliche
Weise durch eine Steuerung der Kraft des in dem oder um den Auslaßkanal· der Kammer herum , in der die
Metallaufschlämmung gerührt wird, aufgebauten elektromagnetischen
Feldes. Die nach dem oben erläuterten Verfahren erzeugten thixotropen Aufschlämmungen lassen sich unmittelbar
als Speisematerial - bspw. im "Rheocasting"-Verfahren verwenden oder zu kleinen Barren vergießen, die später
erneut erwärmt werden sollen, wie beim "Thixocasting"-Verfahren. Vorzugsweise wird man bei der vorliegenden
Erfindung die thixotrope Aufschlämmung durch Verwendung der Wechselstrominduktion oder eines Gleichstroms in einem
Magnetfeld der gleichen Art austragen, wie es oben beschrieben wurde. Benutzt man die Wechselstrominduktion zum
Austragen der Aufschlämmung, verwendet man einen Strom von
500 bis 10.000 A bei einer Frequenz von 60 bis 10.000 Hz. Prägt man einen Gleichstrom in einem Magnetfeld ein, sind
Stromstärken von 100 bis 5000 A in einem Magnetfeld von 1,55 χ 10 bis 75,5 χ 10 G (0,1 bis 5,ο Wb/in.2) vorgesehen.
Auch hier ist einzusehen, daß man mechanische Vorrichtungen wie
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Ventile einsetzen kann, um die Steuerung der Strömung der halbfesten thixotropen Aufschlämmung zu unterstützen.
Es ist eine wesentliche Forderung der vorliegenden Erfindung, daß die erzeugte halbfeste thixotrope Aufschlämmung von einem
Feststoff-Volumenanteil zwischen 20 und 80 % gekennzeichnet ist, wobei der Feststoff seinerseits in seiner Struktur durch
degenerierte Dendriten kugeliger Gestalt gekennzeichnet ist. Vorzugsweise beträgt der Feststoff-Volumenanteil der nach
der vorliegenden Erfindung erzeugten Aufschlämmung mehr als 40 % bis 70 %. Wie ebenfalls bereits festgestellt, bestimmen
das Ausmaß der Schwingungsbeaufschlagung und die Abkühlrate
der Schmelze den Volumenanteil des in der thixotropen Aufschlämmung sich bildenden Feststoffanteils. Wie bereits erwähnt,
hängt das Ausmaß der Schwingungsbeaufschlagung, d.h.
die Scherrate, von der Frequenz, der Stromstärke, den Spulenabmessungen, der Magnetfelddichte usw. ab, denen das sich verfestigende
Metall in beiden oben erläuterten Rührverfahren ausgesetzt ist.
Es soll nun die vorliegende Erfindung an einem Beispiel weiter erläutert werden.
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4,54 kg (1o Ib.) Kupferschmelze der Cu-Legierung Nr. 510
(4,7 % Sn, 0,04 % P, Rest Gu) wurde in eine Wechselstrom-Induktionsspule
aus 3 Windungen gegossen und dort festgehalten. Die Induktionsspule bestand aus gezogenem Kupferrohr
mit 9,53 mm (3/8") Durchmesser; die Spule war 50,8 mm (2"") hoch und hatte einen Durchmesser von 114,3 mm (4-1/2 in.).
Die Energiezufuhr zur Induktionsspule erfolgte mit 26 V bei 1345 A und einer Frequenz von 2600 Hz. Die Schmelze wurde
zu einer Abkühlrate von 4°C/min gekühlt. Die Cu-Legierung konnte sich vollständig verfestigen; danach wurde der Rohling aus
der Induktionsspule ausgestoßen, erneut auf 10630C erwärmt und
abgeschreckt, dann Schnitte zur mikroskopischen Untersuchung hergestellt.
Die Fig. 1 ist Gefügebild einer Probe aus nach einem herkömmlichen
Kokillenverfahren gegosssener Cu-Legierung Nr. 510. Wie in Fig. 1 ersichtlich, zeigt das Gefüge in Gußstücken
aus der Cu-Legierung Nr., 510, wenn nicht aus einer thixotropen
Aufschlämmung gegossen, eine typische säulenartige Dendritenstruktur.
Die Fig. 2 zeigt ein Gefügebild einer Probe aus der Cu-Legierung Nr. 905, die aus einer nach dem herkömmlichen
mechanischen Rührverfahren der oben genannten US-PS 3 948 650 hergestellten thixotropen Aufschlämmung gegossen worden war.
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Wie in Fig. 2 zu erkennen, ist das Gefüge frei von der typischen dendritischen Netzstruktur; der Festanteil erscheint
nun als eine degenerierte Dendritenstruktur aus festen Kügelchen.
Die Fig. 3 zeigt ein Gefügebild einer Probe aus der Cu-Legierung Nr. 510, die nach der vorliegenden Erfindung, wie oben
umrissen, hergestellt worden war. Das Gefüge der Fig. 3 ist dem bemerkenswert ähnlich, das man erreicht, wenn man die
Schmelze nach dem herkömmlichen mechanischen Rührverfahren behandelt. Das Ausmaß der dendritischen Sphärizität, das
man nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erreicht, ist dem ähnlich, das man mit einem mechanischen Rühren
erreicht. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung erlaubt also die Herstellung halbfester thixotroper Aufschlämmungen
für die Verwendung in bekannten Formgebungsverfahren, unterliegt aber nicht dem begrenzten Volumendurchsatz und
dem extremen Verschleiß und der Erosion überwindet, die auftreten, wenn man das in den vorgenannten Patentschriften
offenbarte herkömmliche Verfahren anwendet.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung mit elektromagnetischen Rühren ist dem bekannten mechanischen Rührverfahren überlegen
und bietet eine wirksame und wirtschaftliche Methode zur Herstellung thixotroper Aufschlämmungen mit Vorteilen, die in
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den vorgenannten Patentschriften weder erwähnt noch nahegelegt sind.
Das oben ausgeführte Beispiel soll die Erfindung nur erläutern. Die vorliegende Erfindung kann man auf jedes Metalllegierungssystem
unabhängig von dessen chemischer Zusammensetzung anwenden.
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Leerseite
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung einer thixotropen Metallzusammensetzung,
die diskrete degenerierte dendritische Primärfeststoffteilchen aufweist, die homogen in einer
Sekundärphase mit niedrigerem Schmelzpunkt als dem der Primärfeststoffteilchen suspendiert sind, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Metall erwärmt, um mindestens eine teilweise flüssige Mischung mit nicht mehr als 8 0 Vol.-%
primären Feststoffteilchen herzustellen, diese teilweise flüssige Mischung in ein erstes induziertes elektromagnetisches
Feld einbringt und die teilweise flüssige Mischung in dem ersten induzierten elektromagnetischen Feld
hält, wobei das erste induzierte elektromagnetische Feld ausreichend stark ist und man lange genug hält, um die teilweise
flüssige Mischung kräftig durchzurühren, um die Primärfeststoffteilehen
zu diskreten degenerierten Dendriten einer
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ORIGINAL INSPECTED
im wesentlichen kugelförmigen Konfiguration umzuwandeln.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste induzierte elektromagnetische Feld mit einem Wechselstromgenerator
erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste induzierte elektromagnetische Feld von einem
Gleichstromimpulsgenerator in einem angelegten magnetischen Feld erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Halten mit einem zweiten elektromagnetischen
induzierten Feld erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite induzierte elektromagnetische Feld stark genug
ist, um ein Ausströmen der mindestens teilweise flüssigen Mischung aus dem ersten induzierten elektromagnetischen
Feld zu verhindern.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite induzierte elektromagnetische Feld stark genug ist,
um ein stetiges Ausströmen der mindestens teilweise flüssigen Mischung aus dem ersten induzierten elektro-
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magnetischen Feld mit einer Geschwindigkeit zu erlauben, die ausreicht, um die diskreten degenerierten dendritischen
Primärfeststoffteilchen zu erzeugen.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wechselstromgenerator einen Strom im Bereich von 500 bis 10.000 A liefert.
8. Verfahren nach Anspruch 2 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wechselstromgenerator mit einer Frequenz im Bereich von 60 bis 10.000 Hz arbeitet.
9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleichstromgenerator einen Strom im Bereich von 100 bis
5.000 A liefert und die erzeugte magnetische Flußdichte im Bereich von 1,55 χ 10 bis 75,5 χ 10 G liegt.
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Applications Claiming Priority (1)
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US05/859,132 US4229210A (en) | 1977-12-12 | 1977-12-12 | Method for the preparation of thixotropic slurries |
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DE19782853202 Withdrawn DE2853202A1 (de) | 1977-12-12 | 1978-12-08 | Verbessertes verfahren zur herstellung thixotroper aufschlaemmungen |
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JP (1) | JPS5495924A (de) |
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