DE19514401C2 - Orthopädischer Stützverband - Google Patents
Orthopädischer StützverbandInfo
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- A61F13/00—Bandages or dressings; Absorbent pads
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Description
Die Erfindung betrifft einen orthopädischen Stützverband, der an oder
auf einen Körperteil, insbesondere den verletzten Körperteil eines Pati
enten angelegt bzw. aufgesetzt wird, um den verletzten Körperteil zur
Behandlung eines Knochenbruchs, einer Verstauchung, einer Verren
kung oder dergleichen oder zum Schutz eines derartigen beeinträchtig
ten Körperteils zu fixieren und stützen.
Im Bereich der orthopädischen Therapie, der Notfallbehandlung und
dergleichen sind verschiedene Methoden zum Fixieren und Stützen des
verletzten Körperteils eines Patienten durch Aufsetzen oder Anlegen
eines orthopädischen Stützverbandes auf bzw. an den verletzten Kör
perteil zum Behandeln eines Knochenbruchs, einer Verstauchung, einer
Verrenkung oder dergleichen oder zum Schutz eines derart beeinträch
tigten Körperteils bekannt. Insbesondere sind Verfahren bekannt, in
welchen ein Material, wie beispielsweise Holz, Plastik, Metall oder
dergleichen entsprechend der Form des verletzten Körperteils des Pati
enten bearbeitet oder behandelt und eine Baumwollbinde oder derglei
chen um das derart behandelte Material gewickelt wird. Das entstan
dene Produkt wird an dem verletzten Körperteil angelegt und eine wei
tere Binde wird zur Fixierung herumgewickelt. Nach einem weiteren
Verfahren wird eine Lage aus thermoplastischem Harz zurechtgeschnit
ten und so bearbeitet, daß sie an das verletzte Körperteil paßt. An der
hautseitigen Oberfläche der derart behandelten thermoplastischen Lage
wird ein Polstermaterial angebracht, und das derart erhaltene Produkt
wird mittels eines Fixierelements, wie beispielsweise einer Schnur, an
dem verletzten Körperteil befestigt. In einem weiteren bekannten Ver
fahren wird ein mit wasserhärtbarem Harz getränktes, biegsames
Grundmaterial auf das verletzte Körperteil aufgelegt, so daß beim Här
ten des wasserhärtbaren Harzes das Grundmaterial aushärtet.
Im Falle des ersten Verfahrens werden zum Bearbeiten des Materials
Zeit und Geschick erfordert. Darüber hinaus muß die Fixierung des der
art erhaltenen orthopädischen Stützverbandes dadurch erfolgen, daß
eine Binde um ihn herumgewickelt wird, so daß das Anbringen und
Lösen des orthopädischen Stützverbandes sehr aufwendig ist. Des
weiteren ist ein Einstellen der auf bestimmte Abschnitte des ange
brachten orthopädischen Stützverbandes wirkenden Fixierkraft unmög
lich. Im Falle des zweiten Verfahrens sind eine hochgradige Abdruck
technik und Heizmittel zum Bearbeiten der wärmeaushärtenden Pla
stiklage erforderlich. Des weiteren ist das Anlegen oder Lösen des or
thopädischen Stützverbandes nicht einfach durchführbar und darüber
hinaus ist die Fixierkraft schwer einzustellen. Im Falle des dritten Ver
fahrens ist es, obwohl das Grundmaterial dem verletzten Körperteil ein
fach angepaßt werden kann, aufwendig, das Grundmaterial anzulegen
oder abzunehmen, wenn es einmal härtet. Außerdem kann die Fixier
kraft nicht einfach eingestellt werden.
Weitere Möglichkeiten für einen orthopädischen Stützverband ergeben
sich beispielsweise aus dem DE-Gbm-76 02 467. Dieser Stützverband
wird unter Verwendung einer flüssigen, aber verschäumbaren und er
härtbaren Kunststoffmischung an einen Körperteil angelegt. Dazu weist
der Stützverband eine rohrartige Hülle auf, die aus einer schmiegsamen
Innenhülle und einer dehnungsfesten Außenhülle zusammengesetzt ist.
Die Außenhülle ist mit einem Anschlußteil zum Einlaß der Kunststoff
mischung in die zwischenliegende Kammer versehen. Aus der DE-OS-
20 52 817 ist darüber hinaus eine Form zur Schaffung eines Stützver
bands für ein gebrochenen Körperglied bekannt. Dieser Stützverband
weist eine dem gebrochenes Körperglied angepaßte Form auf und be
steht wenigstens aus zwei Teilen, die über Schnellverschlüsse zusam
mensetzbar sind. Die Herstellung des Stützverbands erfolgt derart, daß
ein einen Schaumstoff bildender flüssiger Kunststoff in den Zwischen
raum zwischen dem Inneren der Form sowie dem gebrochenen Kör
perglied eingefüllt wird. Dieser Kunststoff bildet nach der Aushärtung
den Stützverband. Aus der DE-OS-38 00 041 ist weiterhin eine medi
zinische Binde bekannt, die aus einem durch Feuchtigkeit aushärtbaren
Kunststoffmaterial hergestellt ist. Dazu umfaßt das Material ein
Substrat, das aushärtet, wenn es genügend Feuchtigkeit ausgesetzt
wird. Dadurch bildet das Substrat einen festen, selbsttragenden Auf
bau. Als dämpfende Barriere zwischen dem Substrat und der Haut des
Benutzers ist weiterhin eine weiche, biegsame Bandage vorgesehen,
die das Substrat entlang seiner Länge einschließt. Schließlich ist aus
der WO 90/14060 ein orthopädischer Stützverband bekannt, der ein
rohrförmiges Substrat aus aushärtbarem Harz umfaßt. Zusätzlich dazu
kann eine weitere Polsterschicht vorgesehen sein. Diese Polsterschicht
bildet im Hinblick auf ein zu behandelndes Körperteil die innere Schicht,
während das Substrat aus aushärtbarem Material die äußere, stützende
Schicht des Stützverbands bildet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen orthopä
dischen Stützverband bereitzustellen, der der Form des verletzten Kör
perteils eines Patienten einfach anpaßbar ist, dessen Anlegen bzw.
Abnehmen einfach durchführbar ist und dessen Fixierkraft außerdem
einfach einstellbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Stützverband
vorgeschlagen, umfassend
- (a) ein Fixierelement mit einem in feuchtigkeitsundurchlässigem Ma terial hermetisch eingeschlossenen Grundfixierkörper, der einen Stützkörper aus einem biegsamen Grundmaterial, das mit härtba rem Harz getränkt ist, das bei Kontakt mit Wasser aushärtet, ein Abdeckelement, das die Außenseite des Stützkörpers bedeckt und mit dem härtbaren Harz verbindbar ist, sowie ein abtrennba res Oberflächenschutzelement aufweist, das die Innenseite des Stützkörpers bedeckt,
- (b) ein Polsterelement aus einem nachgiebigen dicken Material, in dem Spalte oder Schlitze formbar sind,
- (c) Klettverschlüsse, die an der Außenseite des Polsterelements be festigbar sind,
wobei das Polsterelement eine direkt auf ein verletztes Körperteil eines
Patienten aufzulegende Innenseite aufweist und beide Seitenendab
schnitte der Außenseite des Polsterelements mittels Klettverschlüssen
zusammengehalten sind, wodurch das Polsterelement lösbar an dem
verletzten Körperteil anbringbar ist, und wobei der Grundfixierkörper
aus dem feuchtigkeitsundurchlässigen Material herausgenommen und
mit Wasser getränkt wird, woraufhin die Innenseite des Stützkörpers
mit der Außenseite des Polsterelements in Berührung gebracht wird
und in diesem Zustand zum Härten verbleibt, wodurch der Stützkörper,
das Abdeckelement und das Polsterelement des Grundfixierkörpers in
eine integrale Form gebracht werden.
Erfindungsgemäß wird das Polsterelement derart um das verletzte Kör
perteil eines Patienten herumgewickelt, daß die Innenseite des Polster
elements sich in Berührung mit dem verletzten Körperteil befindet, wo
bei beide Endabschnitte der Außenseite des Polsterelements mittels
Klettverschlüssen zusammengehalten sind, wodurch das Polster
element an dem verletzten Körperteil fixiert wird. Die aus feuchtig
keitsundurchlässigem Material bestehende hermetisch verschlossene
Packung, in welcher das Fixierelement enthalten ist, wird geöffnet und
das Fixierelement wird herausgenommen. Das herausgenommene Fi
xierelement wird in Wasser getaucht, damit es eine geeignete Menge
Wasser aufnehmen kann. Daraufhin wird das Fixierelement derart ge
gen die Außenseite des Polsterelements gedrückt, daß die Innenseite
des Stützkörpers ohne das abgenommene Oberflächenschutzelement
mit der Außenseite des Polsterelements in Berührung gebracht wird.
Während dieser Zeit härtet das wasserhärtbare Harz, mit dem der
Stützkörper getränkt ist, aus, mit dem Ergebnis, daß der derart gehär
tete Stützkörper, das Polsterelement sowie die Abdeckelemente auf
beiden Seiten des Stützkörpers in eine integrale Form gebracht werden.
Durch Abnehmen der Klettverschlüsse an dem Polsterelement wird der
Grundfixierkörper zusammen mit dem Polsterelement von dem verletz
ten Körperteil abgenommen.
Die vorliegende Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiels im folgenden näher erläutert und be
schrieben.
Fig. 1a zeigt eine Schnittdarstellung eines in einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform verwendeten Fixierelements.
Fig. 1b und 1c zeigen eine Schnittdarstellung bzw. eine Draufsicht
eines in der erfindungsgemäßen Ausführungsform verwendeten Pol
sterelements.
Fig. 1d zeigt eine Draufsicht auf einen Klettverschluß.
Fig. 2a bis 2j zeigen in schematischen Darstellungen, wie die in den
Fig. 1a bis 1d dargestellte erfindungsgemäße Ausführungsform
verwendet wird.
Fig. 1a bis 1d zeigen die jeweiligen Komponenten eines orthopädi
schen Stützverbands, wobei Fig. 1a eine Schnittdarstellung eines Fi
xierelements 1 zeigt, in welchem ein Hauptfixierkörper 5 in einer her
metisch verschlossenen Packung 6 eingelassen ist, welche aus einem
flüssigkeitsundurchlässigen Material besteht und mit einem inerten Gas
gefüllt ist. Der Hauptfixierkörper 5 umfaßt einen Stützkörper 2, der aus
einem elastischen Grundmaterial besteht, welches mit einem soge
nannten wasserhärtbaren Harz getränkt ist, das bei Kontakt mit Was
ser aushärtet. Der Hauptfixierkörper 5 umfaßt des weiteren ein Ab
deckelement 3, welches diejenige Fläche des Schutzkörpers 2 bedeckt,
die zur Außenseite weist, wenn der orthopädische Stützverband an das
verletzte Körperteil des Patienten angelegt ist, sowie ein Oberflächen
schutzmaterial 4, welches die andere Fläche des Stützkörpers 2 be
deckt, d. h. die Fläche, die bei angelegtem Stützverband zur Innenseite
weist.
Fig. 1b zeigt eine Schnittdarstellung eines Polsterelements 7 und
Fig. 1c zeigt eine Draufsicht dieses Polsterelements. Das Polsterele
ment 7 umfaßt ein Kernmaterial 8, das mit einem Vorderseitenmaterial
9 bedeckt ist, welches zur Außenseite weist, wenn der orthopädische
Stützverband an das verletzte Körperteil des Patienten angelegt ist.
Das Kernmaterial 8 ist des weiteren von einem Rückseitenmaterial 10
bedeckt, welches bei angelegtem orthopädischen Stützverband auf der
Seite des verletzten Körperteils des Patienten liegt. In dem Polsterele
ment 7 können abhängig von dem Körperteil des Patienten, an dem der
orthopädische Stützverband angelegt wird, gestrichelt dargestellte
Spalte oder Schlitze 11 vorgesehen sein.
Fig. 1d zeigt eine Draufsicht auf einen Klettverschluß 12, der über
eine bekannte Klettverschlußstruktur verfügt.
Die Anwendung eines erfindungsgemäßen orthopädischen Stützver
bands wird nachfolgend anhand der Fig. 2a bis 2j beschrieben, in
denen beispielhaft der Fall dargestellt ist, in welchem der orthopädi
sche Stützverband bei einem Knochenbruch im Unterschenkelbereich
eines Patienten angelegt wird. Zuerst wird das Polsterelement 7 wie in
Fig. 2a dargestellt vorbereitet. Das Polsterelement 7 wird derart in
eine schmale Form zugeschnitten, daß es von einem oberen Ende 13
zu seinem unteren Ende 14 hin schmaler wird. In dem Polsterelement 7
sind des weiteren eine Vielzahl von querverlaufenden Schlitzen 11 vor
gesehen. Daraufhin wird das Polsterelement 7 derart an den Unter
schenkel angelegt, daß, wie in Fig. 2b dargestellt, das obere Ende 13
mit der größten Breite an dem Wadenabschnitt des Unterschenkels an
liegt und der Abschnitt des Beines des Patienten, der sich vom hinteren
Unterschenkel bis zur Fußsohle erstreckt, von dem Polsterelement 7
umgeben wird. Wie in Fig. 2c dargestellt, werden dann die Seitenkan
ten 15 und 16 des Polsterelements 7 um das Bein herum zur Vorder
seite des Unterschenkels gebracht und dort mittels Klettverschlüssen
12 zusammengehalten, wodurch das Polsterelement 7 am Unterschen
kel des Patienten fest angelegt ist.
Des weiteren wird die Packung 6 des Fixierelements 1 geöffnet und
der darin enthaltene Grundfixierkörper 5 wird herausgenommen (vgl.
Fig. 2d). Daraufhin wird der Grundfixierkörper 5 direkt in Wasser 17
getaucht, wie in Fig. 2e dargestellt, so daß er eine entsprechende
Menge von Wasser aufnehmen kann. Das Oberflächenschutzelement 4
wird, wie in Fig. 2f dargestellt, von dem Stützkörper 2 abgezogen,
und die nunmehr freigelegte Innenseite des Stützkörpers 2 wird auf
denjenigen Abschnitt der hinteren Außenseite des Polsterelements 7
aufgelegt, der sich entlang des hinteren Unterschenkelabschnitts zur
Fußsohle erstreckt (vgl. Fig. 2g). Daran schließt sich ein Modelliervor
gang 18 an, der von außen an dem Abdeckmaterial 3 des Grundfixier
körpers 5 vorgenommen wird, so daß der Grundfixierkörper 5 die
Oberflächenform dieses Unterschenkelabschnitts annimmt. Als näch
stes wird beispielsweise, wie in Fig. 2h dargestellt, eine elastische
Binde 19 um den Grundfixierkörper 5 und das Polsterelement 7 gewick
elt und fest angelegt und in diesem Zustand für etwa 10 Minuten ge
lassen. Während dieser Zeit härtet das wasserhärtbare Harz des Stütz
körpers 2 aus, so daß die Innenseite des Stützkörpers 2 und die Au
ßenseite des Polsterelements 7 sich fest miteinander verbinden.
Daraufhin wird die elastische Binde 19 abgenommen, wodurch die in
Fig. 2i dargestellte Struktur erhalten wird, in welcher der Grundfixier
körper 5 und das Polsterelement 7 in eine integrale Form gebracht sind.
Fig. 2j zeigt eine Schnittdarstellung dieser Struktur. Durch Öffnen und
Wiederverschließen der Klettverschlüsse 12 des Polsterelements 7
kann die Kompressionskraft, d. h. die Fixierkraft der entsprechenden
Abschnitte des Polsterelements 7, eingestellt werden. Werden die
Klettverschlüsse 12 entfernt, so wird der Frontabschnitt des Polster
elements 7 geöffnet, so daß das Polsterelement 7 und der Grundfixier
körper 5 von dem Bein des Patienten abgenommen werden können.
Das Grundmaterial des Stützkörpers des Grundfixierkörpers muß vo
luminös geformt sein, biegsam sein und darf, damit es gut an das Harz
anformbar ist, nicht mit diesem reagieren; dies sind unerläßliche Be
dingungen für das Grundmaterial. Als Grundmaterial können Naturfa
sern, Kunstfasern (wie beispielsweise anorganische Fasern, wieder
verwertete Kunstfasern, halbsynthetische Fasern oder synthetische
Fasern) oder beide Faserarten zusammen verwendet werden. Was die
Faserstruktur des Grundmaterials anbelangt, so wird vorteilhafterweise
eine räumliche Wirkware oder ein räumlich gewirkter Stoff verwendet,
der aus einer Dreischichtstruktur mit einer Oberflächenschicht, einer
Bodenschicht und einem verbindenden Abschnitt besteht. Für die
Oberflächen- und die Bodenschicht werden beispielsweise Polyesterfä
den mit 27,8 tex in der Form eines Kettengewirkes bzw. einer Wirkwa
re mit 5,7 pro cm in Langreihenrichtung und 9 pro cm in der Maschen
reihenrichtung verwendet. Als verbindende Fäden werden vorzugswei
se Polyesterfäden mit 33,3 tex verwendet. Als endgültige Dicke ist
eine Dicke von 1 bis 10 mm wünschenswert.
Die Anforderungen an das härtbare Harz, mit dem das Grundmaterial
getränkt ist, sind wie folgt: das härtbare Harz sollte mit Wasser aus
härtend reagieren, nicht reizend und sicher bezüglich des menschlichen
Körper sein und eine hervorragende Lagerbeständigkeit sowie eine Vis
kosität von 18 bis 50 Pas bei Zimmertemperatur und eine Aushärtzeit
von 2 bis 30 Minuten bei Zimmertemperatur aufweisen. Das in der
vorliegenden Erfindung verwendete härtbare Harz beinhaltet ein Vorpo
lymerisat, einen Reaktionsbeschleuniger, einen Stabilisator, einen De
mulgator, ein Antioxidationsmittel usw.
Als Vorpolymerisat können verwendet werden: ein Polyol (wie bei
spielsweise ein Polyethylenglykol, ein Polypropylenglykol, ein Poly
esterpolyol, ein Polycaprolactondiol, ein Polyoxyethylensorbitanester,
ein ethoxyliertes Rizinusöl oder dergleichen), ein Polyisocyanat (wie
beispielsweise 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat, Methylen-bis-(4-cyclo
hexyl-isocyanat), 5′-Naphthalin-diisocyanat, Xylol-diisocyanat, Tolylen
diisocyanat oder Hexamethylen-diisocyanat). Als Reaktionsbeschleuni
ger kann ein tertiäres Amin verwendet werden (wie beispielsweise eine
Morpholinsystem-Substanz (wie beispielweise 4-{2-(1-Methyl-2-(4-
morphonyl)ethoxy)ethyl}-morpholin (MEMPE), Dimorpholinodiethyl
ether oder Bis-(2,6-dimethylmorpholino)diethylether) oder Bis-(di
methylaminoethyl)ether oder dergleichen. Als Stabilisator kann eine
organische Säure verwendet werden (wie beispielsweise Methansul
fonsäure oder Ethansulfonsäure). Als Demulgator kann ein Siloxan-
Copolymer verwendet werden (wie beispielsweise Polydimethylsiloxan
oder eine abgewandelte Substanz davon oder dergleichen). Als Anti
oxidationsmittel kann beispielsweise Tetrakis [Methylen-3-(3′,5-di
tertiär-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat]methan. Des weiteren können
verschiedene andere Substanzen verwendet werden, die schon als üb
liche wasserhärtende Gipsmaterialien verwendet wurden. Diese sind
beschrieben in der ungeprüften japanischen Patentanmeldung mit Ver
öffentlichungsnummer Sho 53-61184, der ungeprüften japanischen
Patentanmeldung mit Veröffentlichungsnummer Sho 58-146351, der
geprüften japanischen Patentanmeldung mit Veröffentlichungsnummer
Sho 59-13216, der ungeprüften japanischen Patentanmeldung mit
Veröffentlichungsnummer Sho 61-41465, der ungeprüften japanischen
Patentanmeldung mit Veröffentlichungsnummer Sho 61-37165, der
ungeprüften japanischen Patentanmeldung mit Veröffentlichungsnum
mer Sho 62-172008, der ungeprüften japanischen Patentanmeldung
mit Veröffentlichungsnummer Sho 62-87162, der ungeprüften japani
schen Patentanmeldung mit Veröffentlichungsnummer Sho 63-28615,
der ungeprüften japanischen Patentanmeldung mit Veröffentlichungs
nummer Sho 63-197461, der ungeprüften japanischen Patentanmel
dung mit Veröffentlichungsnummer Hei 1-175854 und der ungeprüften
japanischen Patentanmeldung mit Veröffentlichungsnummer Hei 3-
503611.
Die an das Abdeckmaterial des Grundfixierkörpers zu stellenden Anfor
derungen sind wie folgt: Das Abdeckmaterial darf nicht mit dem Harz
reagieren, muß mit dem Harz verbindbar sein, muß eine hohe Luft
durchlässigkeit und ein geringes Wasser-Absorptionsvermögen aufwei
sen und biegsam sein (dehnbar mit kleinem Elastizitätsmodul). Des
weiteren sollte das Abdeckmaterial vorteilhafterweise eine solche Grö
ße aufweisen, daß es wenigstens die gesamte Außenseite des Stütz
körpers und darüber hinaus einen Teil des Randabschnitts der Innensei
te (also der Seite, auf welcher das Oberflächenschutzmaterial vorgese
hen ist) des Stützkörpers bedecken kann. Als Material für das Abdeck
element können entweder Kunstfasern oder Naturfasern verwendet
werden, wobei beispielsweise Polyester ein bevorzugtes Material ist.
Vorteilhafterweise wird ungewebtes Polyestermaterial (Vliesstoff) mit
einem Gewicht von 68 g/m², einem maximalen Längendehnquotienten
von 45% und einem maximalen Breitendehnquotienten von 120%
verwendet. Dieser Vliesstoff kann unter Anwendung verschiedener
Herstellungsverfahren erhalten werden, wie beispielsweise einem Trock
enverfahren (Hartwebeverfahren, Vernadelungsverfahren, Malimo-
Verfahren (stitch-bonded method), Wärmeverfahren oder Spitzenspinn
verfahren (spun-laced method)), einem Naßverfahren, einem Schmelz-
Blaseverfahren oder einem Schmelzverfahren (Spinnfließverfahren).
Die notwendigen Anforderungen an das auf dem Stützkörper vorgese
hene Oberflächenschutzmaterial sind, daß dieses mit dem Harz nicht
reagieren darf, daß es von der Harzkomponente abgenommen werden
kann und daß es bis zu einem gewissen Grad fest ist. Als Oberflächen
schutzmaterial wird ein Film aus Polyethylen, Polypropylen oder der
gleichen oder ein mit Silikon, Polytetrafluorethylen (Teflon®) oder der
gleichen behandeltes Papier oder Film verwendet. Die Dicke des Ober
flächenschutzmaterials sollte vorteilhafterweise zwischen 10 und
5.000 µm betragen, insbesondere zwischen 30 und 50 µm.
Die notwendigen Anforderungen an das Material der hermetisch ver
schlossenen Packung, in welcher der Grundfixierkörper untergebracht
ist, sind wie folgt: Dieses Material darf nicht mit dem Harz reagieren
und muß von dem Harz abgelöst werden können, es darf weder feuch
tigkeitsdurchlässig noch luftdurchlässig sein und muß verschweißbar
und aufreißbar sein. Beispielsweise wird ein laminierter Körper oder
eine laminierte Struktur verwendet, bestehend aus Polyethylen-
Aluminium-Polyester-Schichten mit einer Dicke von 80 µm.
Als Polsterelement kann eine Lage verwendet werden, die so aufge
baut ist, daß ein Kernmaterial 8 mit einem Vorderseitenmaterial 9 und
einem Rückseitenmaterial 10 bedeckt ist (vgl. Fig. 1). Das Polsterele
ment sollte vorteilhafterweise eine Länge und eine Breite aufweisen,
die es ermöglichen, das verletzte Körperteil eines Patienten zu umge
ben, sowie eine Dicke von 3 bis 22 mm haben. Des weiteren sollte das
Polsterelement vorteilhafterweise aus einem Material bestehen, in wel
chem erforderliche Spalte oder Schlitze gebildet werden können. Die
notwendigen Anforderungen an das Kernmaterial sind, daß es elastisch
sein muß, daß es unnachgiebig sein muß oder nicht zerfallen darf und
daß es luftdurchlässig sein muß. Das Polsterelement besteht bei
spielsweise aus geschäumtem Polyurethan und sollte vorteilhafterwei
se eine Dicke von 3 bis 20 mm, insbesondere 5 bis 15 mm, sowie eine
Schaumdichte von 12 bis 70 kg/m³, insbesondere 16 bis 20 kg/m³,
aufweisen. Die notwendigen Anforderungen an das Vorderseitenmate
rial sind, daß es sowohl mit dem Harz als auch mit den Klettverschlüs
sen verbindbar sein muß. Ein sehr vorteilhaftes Material ist beispiels
weise ein Florgewebe aus Polyamid (aufgerauhtes Trikotgewebe) und
insbesondere ein Florgewebe aus Polyamidfäden mit 7,78 tex. Die An
forderungen an das Rückseitenmaterial sind, daß es feuchtigkeitsab
sorbierend und luftdurchlässig sein sollte. Als Rückseitenmaterial ist
beispielsweise ein Baumwollflor aus z. B. 26 Gauge (der Ausdruck
"Gauge" bedeutet die Verwendung von 26 Nadeln pro 2,54 cm), #40
(# 40 bedeutet 40 count, was einem Faden mit einer Länge von
67.734 m pro kg Gewicht entspricht) und 150 g/m bei einer Breite von
1 20 cm geeignet. Durch das Vorsehen von Schlitzen in dem Polstere
lement wird erreicht, daß das Polsterelement durch die Schlitze in eine
Vielzahl von Abschnitte aufgeteilt wird, so daß die Fixierkraft, die er
halten wird, wenn die Seitenkanten des Polsterelements mittels der
Klettverschlüsse miteinander verbunden werden, unabhängig vonein
ander in den jeweiligen Abschnitten eingestellt werden kann. Ob ein
Vorsehen von Schlitzen notwendig ist oder nicht bzw. wieviele Schlitze
ausgeformt werden müssen, kann im Einzelfall entschieden werden.
Das Fixierelement kann beispielsweise nach folgender Art hergestellt
werden: Ein auf eine große Breite gewirktes Material wird in seiner
Breite in eine vorbestimmte Form zugeschnitten. In diesem Zustand
wird ein Abschnitt in der Längsrichtung des Grundmaterials verbunden.
Das derartig bearbeitete Grundmaterial wird dann in einer Kammer mit
niedrigem Feuchtigkeitsgehalt mit härtbarem Harz einer Viskosität zwi
schen 18 und 50 Pas mittels Rollenbeschichtung getränkt, so daß die
Menge von aufgetragenem härtbarem Harz 500 bis 2.000 g/m² be
trägt. Danach wird das derart behandelte Grundmaterial in vorgegebe
ner Länge zugeschnitten und beide Seiten des Grundmaterials werden
mit einem Abdeckmaterial und einem Oberflächenschutzmaterial, die
jeweils zuvor auf vorgegebene Längen zugeschnitten wurden, bedeckt.
Das erhaltene Produkt wird in der hermetisch verschlossenen Packung
untergebracht, wobei die Luft in der Packung durch Stickstoff ersetzt
wird. Es ist auch möglich, das Grundmaterial durch Ausstanzen in eine
vorgegebene Größe zu bringen und das Harz mittels einer Rollenbe
schichtung auf das ausgestanzte Grundmaterial aufzubringen.
Das Polsterelement kann derart hergestellt werden, daß ein Klebeband
auf beide Seiten des Kernmaterials aufgebracht wird und auf den derart
präparierten Flächen das Vorderseitenmaterial und das Rückseitenma
terial befestigt wird. Das Ganze wird unter Druck getrocknet, wonach
das erhaltene Produkt in eine vorgegebene Größe zugeschnitten wird.
Erfindungsgemäß umfaßt der Stützkörper ein flexibles Grundmaterial
und wird in einem Zustand ausgehärtet, in welchem er direkt und paß
genau auf dem verletzten Körperteil eines Patienten aufliegt, so daß
sich der Grundfixierkörper der Form des verletzten Körperteils genau
anpaßt. Das Polsterelement wird direkt um das verletzte Körperteil ge
legt oder gewickelt und mittels Klettverschlüssen an diesem festgelegt.
Auf diesem Polsterelement wird dann der Grundfixierkörper durch Aus
härten seines härtbaren Harzes befestigt, so daß der Grundfixierkörper
über das Polsterelement selbst und ohne die Notwendigkeit anderer
Befestigungsmittel an dem verletzten Körperteil festgelegt werden
kann. Da das Polsterelement mittels der Klettverschlüsse lösbar an dem
verletzten Körperteil angebracht ist, kann der gesamte orthopädische
Stützverband sehr einfach an das verletzte Körperteil angelegt und von
diesem abgenommen werden, ohne daß in aufwendiger Weise das
Grundfixierelement zerstört bzw. die das Grundfixierelement von außen
an dem verletzten Körperteil haltenden Mittel (wie Binden) abgenom
men werden müßten. Das Grundfixierelement kann über eine lange
Zeitspanne verwendet werden, bis das verletzte Körperteil geheilt ist.
Des weiteren kann durch ein Einstellen der Anpreßkraft des Polsterelements
mittels der Klettverschlüsse die Fixierkraft des Verbands nach
Bedarf eingestellt werden. Somit sind das genaue Modellieren des or
thopädischen Stützverbands in eine mit dem verletzten Körperteil
übereinstimmende Form, das Anlegen und Abnehmen des orthopädi
schen Stützverbands während der Zeitdauer der medizinischen Behand
lung, sowie das Einstellen der Fixierkraft sehr stark vereinfacht. Gleich
zeitig zeichnet sich der orthopädische Stützverband auch in ökonomi
scher Hinsicht aus.
Claims (2)
- Orthopädischer Stützverband, umfassend
- (a) ein Fixierelement (1) mit einem in feuchtigkeitsundurch lässigem Material hermetisch eingeschlossenen Grundfi xierkörper (5), der einen Stützkörper (2) aus einem bieg samen Grundmaterial, das mit härtbarem Harz getränkt ist, das bei Kontakt mit Wasser aushärtet, ein Abdeckele ment (3), das die Außenseite des Stützkörpers (2) bedeckt und mit dem härtbaren Harz verbindbar ist, sowie ein ab trennbares Oberflächenschutzelement (4) aufweist, das die Innenseite des Stützkörpers (2) bedeckt,
- (b) ein Polsterelement (7) aus einem nachgiebigen dicken Ma terial, in dem Spalte oder Schlitze formbar sind,
- (c) Klettverschlüsse (12), die an der Außenseite des Polster elements befestigbar sind,
- wobei das Polsterelement (7) eine direkt auf ein verletztes Körperteil eines Patienten aufzulegende Innenseite auf weist und beide Seitenendabschnitte der Außenseite des Polsterelements (7) mittels Klettverschlüssen zusammen gehalten sind, wodurch das Polsterelement lösbar an dem verletzten Körperteil anbringbar ist, und
wobei der Grundfixierkörper (5) aus dem feuchtigkeitsun durchlässigen Material herausgenommen und mit Wasser getränkt wird, woraufhin die Innenseite des Stützkörpers (2) mit der Außenseite des Polsterelements (7) in Berüh rung gebracht wird und in diesem Zustand zum Härten verbleibt, wodurch der Stützkörper (2), das Abdeckele ment (3) und das Polsterelement (7) des Grundfixierkör pers (5) in eine integrale Form gebracht werden.
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