DE19513198A1 - Selbstpulsierender Mehrsektionslaser - Google Patents
Selbstpulsierender MehrsektionslaserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen selbstpulsierenden Mehrsektionslaser, der zwei DFB-
Sektionen aufweist.
Für die Signalregeneration in ultraschnellen optischen Telekommunikationsnetzen sind
in den letzten Jahren funktionelle Mehrsektions-Laser entwickelt worden, um rein
optisch, unter Vermeidung opto-elektronischer Wandlungen, höhere
Operationsgeschwindigkeiten mit vereinfachten und kompakteren
Signalverarbeitungsmodulen zu erreichen.
Niederfrequente Selbstpulsationen in Halbleiterlasern können dem Stand der Technik
nach durch Ausbleichen eines Absorbers z. B. in Drei-Sektions-DFB (Distributed
Feedback)-Lasern (ELECTROMCS LETTERS, 10 th November 1988, Vol. 24, No.
23, pp. 1426-1427) oder in Zwei-Sektions-Fabry-Perot(FP)-Lasern (IEEE Photonics
Technology Letters, Vol. 3, No. 10, October 1991, pp. 942-945) erzeugt werden. Die
physikalische Geschwindigkeitsgrenze ist direkt korreliert mit der
Ladungsträgerlebensdauer in der Absorbersektion. Bei Nutzung absorptiver Effekte
sind die Selbstpulsationsfrequenzen deshalb auf einige Hundert MHz bis einige GHz
beschränkt. Weiterhin muß die Lebensdauer der Ladungsträger im Absorber kleiner
sein als in der Pumpsektion, damit eine Selbstpulsation überhaupt auftreten kann, was
eine technologische Sonderbehandlung der Absorbersektion erfordert.
Höhere Selbstpulsationsfrequenzen sind durch Ausnutzen dispersiver Effekte in Zwei-
Sektions-DFB-Lasern realisiert worden, bei denen die Gestaltung der einzelnen
Sektionen keinen zusätzlichen Aufwand erfordert.
Der Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht, betrifft einen Mehrsektions-
DFB-Laser, der zwei DFB-Sektionen aufweist, und ist in IEEE Photonics Technology
Letters, Vol. 4, No. 9, September 1992, pp. 976 bis 978, beschrieben. Die beiden
optisch gekoppelten DFB-Sektionen des Mehrsektionslasers weisen die gleiche
Schichtstruktur auf und sind in ihrer Längsausdehnung durch einen Ätzgraben
elektrisch getrennt. Die Struktur vom Typ eines Rippenwellenleiters weist quaternäre
aktive Schichten mit einer Wellenlänge der Bandlücke von 1,55 µm auf. Die DFB-
Gitter erster Ordnung wurden holographisch erzeugt und durch einen Naßätzprozeß in
die obere Wellenleiterschicht übertragen. Die Facetten der beiden DFB-Sektionen
waren nicht beschichtet. Für die Entstehung der Selbstpulsationen in diesem Zwei-
Sektions-DFB-Laser sind bestimmte kritische spektrale Korrelationen von Lasermoden
in den beiden DFB-Sektionen notwendig, die durch Einstellung bestimmter
Kombinationen von Strömen in den beiden Sektionen erreicht werden können.
Mit dem beschriebenen Zwei-Sektions-DFB-Laser wurden eine Größenordnung höhere
Pulsationsfrequenzen realisiert als in den oben erwähnten Lasern mit Absorber. Die
Pulsationsfrequenz kann dabei rein elektrisch durch Einstellung der Betriebsströme in
den Sektionen kontinuierlich über einen großen Frequenzbereich abgestimmt werden.
Über Ergebnisse von weiterführenden Arbeiten wird in Proc. of 14th IEEE Intern.
Semicond. Laser Conf., September 19-23, 1994, pp. 227-228 berichtet. Eine
Optimierung der DFB-Laserstruktur erfolgte dahingehend, daß die aktive Schicht als
Multi-Quantum-Well ausgebildet und ein größerer Kopplungskoeffizient des DFB-
Gitters realisiert wurde. In einem solchen optimierten Zwei-Sektions-DFB-Laser
konnte durch Änderung des Betriebsstromes nur einer DFB-Sektion - bei konstantem
Betriebsstrom der anderen Sektion - die Pulsationsfrequenz kontinuierlich zwischen 12
und 64 GHz abgestimmt werden.
Die bisher vorgestellten Ergebnisse sind jedoch nicht beliebig reproduzierbar. Es ist
bekannt, daß die Phasenlage des an einer Facette reflektierten Lichtes relativ zum DFB-
Gitter die spektrale Charakteristik eines DFB-Lasers erheblich beeinflußt. Bei den
durch Spalten erzeugten Facetten ist die entstehende Phasenlage für jeden DFB-Laser
eine individuelle, technologisch nicht beherrschbare Größe. Da hochfrequente
Selbstpulsationen experimentell bisher nur an DFB-Lasern mit mindestens einer
nichtentspiegelten Facette nachgewiesen werden konnten, ist es bisher notwendig,
Bauelemente zu selektieren, um Laser mit geeigneter Pulsationscharakteristik zu
erhalten. Auch nominell gleiche, direkt benachbart auf einem Chip hergestellte Laser
zeigten bezüglich Erzeugung und Eigenschaft (z. B. Frequenz) der Selbstpulsation sehr
große Unterschiede.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen selbstpulsierenden Mehrsektionslaser
anzugeben, bei dem ohne Selektion eine reproduzierbare definierte Einstellung von
Selbstpulsationen mit hoher Frequenz möglich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem selbstpulsierenden
Mehrsektionslaser der eingangs erwähnten Art ein aus zwei Reflektoren und einem
Distanzstück gebildeter FP-artiger Resonator in den Mehrsektionslaser integriert und
mit mindestens einer DFB-Sektion optisch gekoppelt ist und das Distanzstück eine
ähnliche Schichtstruktur wie die benachbarten DFB-Sektionen, jedoch kein DFB-
Gitter, aufweist und als elektrisch von den DFB-Sektionen getrennt betreibbare
Steuersektion ausgebildet ist.
Durch die Integration der zusätzlichen Sektion, die mit den als Reflektor wirkenden
beiden benachbarten DFB-Sektionen bzw. mit einer benachbarten DFB-Sektion und
einer nichtentspiegelten Facette einen Fabry-Perot-(FP)-artigen Resonator bildet,
müssen die anschwingenden Lasermoden sowohl den DFB-Modenbedingungen als
auch den FP-Modenbedingungen genügen. DFB-Lasermoden, die der
Modenbedingung für den FP-Resonator nicht genügen, werden deshalb sehr effektiv
ausgeblendet. Sind die Betriebsströme der beiden DFB-Sektionen geeignet für eine
Selbstpulsation eingestellt, so kann über die FP-Selektivität die zur Selbstpulsation
geeignete Mode gezielt gefördert oder unterdrückt und damit die Selbstpulsation ein-
oder ausgeschaltet werden. Über die von den beiden DFB-Sektionen getrennte
elektrische Ansteuerung des als Steuersektion ausgebildeten Distanzstücks kann
durch Strominjektion der Brechungsindex in dieser Sektion gezielt verändert werden.
Dadurch sind die optische Resonatorlänge und die spektrale Lage der FP-Moden
elektrisch einstellbar und die zusätzliche Sektion ohne DFB-Gitter erfüllt die Funktion
einer Steuersektion. Damit wurde erstmals ein modenselektiver, elektrisch abstimmbarer
optischer Resonator als selbstpulsierender Mehrsektionslaser realisiert.
Außerdem kann die Laserwellenlänge - bei gegebenen festen Strömen in den DFB-
Sektionen - elektrisch noch fein über den Steuerstrom abgestimmt werden. Hierdurch
ist eine Feineinstellung der Pulsationsbedingungen für z. B. optimale Frequenzstabilität
möglich. Diese Optimierung kann variabel, d. h. für jeden Arbeitspunkt neu
vorgenommen werden. Eine Abstimmung der Pulsationsfrequenz über die DFB-Ströme
kann so über weite Bereiche unter optimalen Pulsationsbedingungen erfolgen, weil die
durch (unvermeidliche) Erwärmungseffekte bewirkte Veränderungen der
Modenkorrelationen durch Nachziehen des Steuerstromes kompensiert werden
können′.
Für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Mehrsektionslasers sind keine - im
Vergleich zur Schichtstruktur der DFB-Sektionen - aufwendigen Technologieschritte
notwendig, d. h. mit annähernd gleichem technologischen Aufwand wie bisher für
"reine" Zwei-Sektions-DFB-Laser ist der Zwei-Sektions-DFB-Laser mit elektrisch
abstimmbarer Steuersektion realisierbar. Eine bisher notwendige Selektion geeigneter
DFB-Laserstrukturen entfällt, da über den Strom in der Steuersektion die Pulsation -
bei geeigneten Betriebsströmen in den DFB-Sektionen - einfach eingeschaltet wird.
Damit sind diejenigen Betriebsbedingungen für optimale Pulsation im
Mehrsektionslaser elektrisch gezielt einstellbar, die bisher zufällig und unkontrollierbar
vorhanden waren.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Distanzstück als passive Steuersektion
ausgebildet und weist keine aktive Schicht auf. Die passive Steuersektion kann in einer
vorteilhaften Ausführungsform zwischen einer den Mehrsektionslaser begrenzenden
Facette und einer DFB-Sektion angeordnet sein. Diese Facette ist hierbei nicht
entspiegelt, so daß über die einstellbaren Phasenbedingungen im FP-Resonator die
Selbstpulsation des Mehrsektionslasers schalt- und optimierbar ist. Die andere Facette
kann entspiegelt sein.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, das als passive Steuersektion
ausgebildete Distanzstück zwischen den beiden DFB-Sektionen anzuordnen. Beide
Facetten, die den Mehrsektionslaser begrenzen, können in dieser Ausführungsform
entspiegelt sein. Damit ist eine Integrierbarkeit in optische Schaltkreise möglich.
In den erwähnten Ausführungsformen wird dominierend der Brechungsindex der
Steuersektion über den an diese Sektion angelegten Strom bei sonst konstanten
Betriebsströmen der beiden DFB-Sektionen verändert.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Distanzstück als aktive
Steuersektion ausgebildet. Diese weist die gleiche aktive Schicht wie die benachbarten
DFB-Sektionen auf und ist zwischen den beiden DFB-Sektionen angeordnet. Bei dieser
Ausführungsform wird die Dämpfung oder Verstärkung der Lichtwelle bei nur
schwachem Brechungsindex-Effekt durch den Strom gesteuert.
Ist das Distanzstück sowohl aus einer aktiven Steuersektion als auch aus einer passiven
Steuersektion gebildet und zwischen den beiden DFB-Sektionen angeordnet - wie in
einer anderen Ausführungsform vorgesehen - können Brechungsindex und Verstärkung
bzw. Dämpfung separat angesteuert werden. Über die aktive Steuersektion kann hier
die optische Kopplung der DFB-Sektionen verändert und damit die Pulsationsfrequenz
erweitert abgestimmt werden.
Um die kritische DFB-Modenkorrelation gezielt einstellen zu können, die unter
normalen Bedingungen durch die unterschiedliche Erwärmung - hervorgerufen durch
die in den beiden DFB-Sektionen fließenden unterschiedlich großen Ströme - entsteht,
ist in einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, daß die Gitter in den beiden DFB-
Sektionen verstimmt gegeneinander in der Bragg-Wellenlänge sind. Eine angestrebte
Verstimmung kann dadurch mit kleineren Strömen erreicht werden bzw. es können
wesentlich größere Verstimmungen realisiert werden.
Ebenfalls über die Struktur des Gitters gestattet eine andere Ausführungsform der
Erfindung die getrennte Optimierung der beiden DFB-Sektionen in ihren
unterschiedlichen Funktionen, wie z. B. als Lichtemitter und als spektral selektiver
Lichtreflektor. So weisen in dieser Ausführungsform die Gitter in den beiden DFB-
Sektionen unterschiedlich große Kopplungskoeffizienten auf.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Mehrsektionslasers, bestehend aus zwei DFB-
Sektionen und einer zwischen einer den Mehrsektionslaser begrenzenden
Facette und einer DFB-Sektion angeordneten passiven Steuersektion;
Fig. 2 einen Querschnitt des in Fig. 1 dargestellten Mehrsektionslasers;
Fig. 3 das Einschalten der Selbstpulsation mit dem Phasenstrom bei einem in Fig. 1
dargestellten Mehrsektionslaser;
Fig. 4 Selbstpulsationsregime und Wellenlängenabstimmung des in Fig. 1
dargestellten Mehrsektionslasers in Abhängigkeit des Phasenstromes;
Fig. 5 einen Querschnitt eines Mehrsektionslasers mit einer zwischen den beiden DFB-
Sektionen angeordneten passiven Steuersektion;
Fig. 6 einen Querschnitt eines Mehrsektionslasers mit einer zwischen den beiden DFB-
Sektionen angeordneten aktiven Steuersektion;
Fig. 7 einen Querschnitt eines Mehrsektionslasers mit sowohl einer aktiven als auch
einer passiven zwischen den beiden DFB-Sektionen angeordneten
Steuersektion.
Die Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen Mehrsektionslasers
in Rippenwellenleiterstruktur, der aus zwei DFB-Sektionen D₁ und D₂ und einem
zwischen einer den Mehrsektionslaser begrenzenden Facette F₁, die unbeschichtet ist,
und der DFB-Sektion D₁ angeordneten und als passive Steuersektion Sp ausgebildeten
Distanzstücks eines FP-artigen Resonators besteht. Auf einem n-InP-Substrat 1 ist
zwischen einer 300 nm dicken n-1,3 µm-InGaAsP-Wellenleiterschicht 2 und einer
150 nm dicken p-1,18 µm-InGaAsP-Wellenleiterschicht 4 eine 1,55 µm-InGaAsP-
Schicht als aktive Schicht 3 mit einer Dicke von 150 nm angeordnet. Das DFB-Gitter
wurde mittels Elektronenstrahllithographie eingeschrieben und in den p-Wellenleiter 4
geätzt. Darauf befinden sich eine p-InP-Schicht 5 und eine isolierende nur an der Rippe
geöffnete SiNx-Schicht 6, die von einer Elektrodenschicht E₁ bedeckt ist. Der
Mittelstreifen der Rippenwellenleiterstruktur weist außerdem zur Verringerung des
Übergangswiderstandes eine 400 nm dicke p-InGaAs-Schicht 7 auf. Die beiden DFB-
Sektionen D₁ und D₂ haben eine Länge von je 200 µm, die passive Steuersektion Sp ist
400 µm lang. Die DFB-Sektion D₂ wird von einer antireflexionsbeschichteten Facette
F₂ begrenzt. Das Substrat 1 ist auf einer Basiselektrode E₁ angeordnet. Die einzelnen
Sektionen werden getrennt mit Gleichstrom angesteuert. Eine Strominjektion in der
passiven Steuersektion Sp bewirkt hier eine Änderung des Brechungsindex. Damit
kann die optische Resonatorlänge und die spektrale Lage der FP-Moden elektrisch
eingestellt werden. Zur Verringerung des technologischen Aufwandes bei der
Herstellung der Schichtstruktur wurde auf die Anordnung der p-Wellenleiterschicht 4
in der passiven Steuersektion Sp verzichtet. Das Prinzip der erfindungsgemäßen
Lösung wird dadurch nicht berührt.
In Fig. 2 ist der gleiche beschriebene Mehrsektionslaser im Querschnitt schematisch
dargestellt. Der Schnitt wurde in Längsrichtung durch den erhöhten Mittelstreifen der
Rippenwellenleiterstruktur gerührt und läßt die ähnliche Schichtstruktur der passiven
Steuersektion Sp und der beiden DFB-Sektionen D₁ und D₂ gut erkennen. Die
Schichtstruktur weist folgende Schichten auf: eine Basiselektrode E₂, ein n-InP-
Substrat 1, eine n-InGaAsP-Wellenleiterschicht 2, eine aktive InGaAsP-Schicht 3, eine
p-InGaAs-Wellenleiterschicht 4 mit DFB-Gitter, eine p-InP-Schicht 5, eine p-InGaAs-
Schicht 7 und eine sektionsweise elektrisch getrennte Deckelektrode E₁.
Das Schalten der Selbstpulsation des erfindungsgemäßen Mehrsektionslasers ist anhand
der Fig. 3 deutlich zu erkennen. Dargestellt ist die relative Intensität Irel von
Leistungsmodulationen in Abhängigkeit von deren Frequenz f bei unterschiedlichen
Strömen IPH in der Steuersektion Sp, die die Phasenlage des reflektierten Lichtstrahls
bzw. die FP-Modenbedingung ändern. Das Einschalten von Selbstpulsationen der
Frequenz 12 GHz ist erkennbar. Der Strom in den beiden DFB-Sektionen wurde
Werten angepaßt, bei denen der Mehrsektionslaser eine Monomode-Emission zeigt und
bei denen das Einsetzen der Selbstpulsation erwartet werden kann. Die DFB-Sektion
D₂ wurde mit 8 mA als Reflektor betrieben, die Sektion D₁ bei 140 mA als
Lasersektion. Unter diesen Bedingungen wurde der Strom IPH in der
phasenabstimmbaren Steuersektion Sp variiert, um eine Selbstpulsation zu erreichen.
Es konnte festgestellt werden, daß bei kritischen Phasenströmen IPH nur eine geringe
Änderung dieses Parameters entscheidend ist für eine drastische Änderung des
Spektrums. Das untere Spektrum bei IPH = 24,5 mA entspricht einem Laser mit
konstanter Emission, mit Erhöhen des Phasenstromes IPH auf 25 mA konnte das
Einsetzen der Selbstpulsation eindeutig nachgewiesen werden. Damit wird deutlich,
daß einfach durch Abstimmen der Phasenbedingungen in der passiven Steuersektion die
Selbstpulsation in dem erfindungsgemäßen Mehrsektionslaser ein- und ausgeschaltet
werden kann.
Dieser Schalteffekt in Korrelation mit der Wellenlängenabstimmung über den
Phasenstrom ist in Fig. 4 dargestellt. Die Laserwellenlänge λ zeigt eine kontinuierliche
Blau-Verschiebung mit anschließendem periodischen Sprung zu etwa 0,5 nm größeren
Wellenlängen. Die Pulsationsregime sind dunkel markiert, und sie treten mit genau
derselben Periodizität vom Phasenstrom IPH auf. Die Selbstpulsation wird immer dann
erreicht, wenn die Laserwellenlänge λ - bei richtig eingestellten DFB-Strömen - auf
den Bereich kurz vor dem Wellenlängensprung abgestimmt wird. Die Schaltfunktion
des Phasenstromes sowie die enge Korrelation mit dem spektralen Verhalten sind hier
deutlich zu erkennen.
Die weiteren Figuren zeigen Beispiele für Anordnungen der Steuersektion zwischen
den beiden DFB-Sektionen D₁ und D₂. Diese Anordnungen gestatten die Integrierung
des Mehrsektionslasers in optische Schaltkreise. In den Figuren sind schematisch die
entsprechenden Querschnitte durch den erhöhten Mittelstreifen der
Rippenwellenleiterstruktur dargestellt.
So ist in Fig. 5 die passive Steuersektion Sp zwischen den beiden DFB-Sektionen D₁
und D₂ angeordnet. Hierbei ist der Brechungsindex der Steuersektion Sp veränderbar
über den an diese Sektion angelegten Strom. Fig. 6 zeigt die Anordnung eines als
aktive Steuersektion Sa ausgebildeten Distanzstücks im FP-Resonator ebenfalls
zwischen den beiden DFB-Sektionen D₁ und D₂. Die aktive Steuersektion Sa weist die
gleiche aktive Schicht 3 wie die benachbarten DFB-Sektionen D₁ und D₂ auf. Die
aktive Schicht 3 ermöglicht die Steuerung der Dämpfung oder der Verstärkung der
Lichtwelle bei nur schwachem Brechungsindex-Effekt über den Strom. Die in Fig. 7
dargestellte Kombination aus den beiden bereits erwähnten Sektionen, d. h. sowohl eine
aktive Steuersektion Sa als auch eine passive Steuersektion Sp sind zwischen den
beiden DFB-Sektionen D₁ und D₂ angeordnet, ermöglicht die separate Veränderung
des Brechungsindex und der Verstärkung bzw. Dämpfung.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend
beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele, da auch Varianten denkbar sind, die
von der vorliegenden Lösung ebenfalls bei grundsätzlich anders gearteten
Ausrührungen Gebrauch machen.
Der erfindungsgemäße selbstpulsierende Zwei-Sektions-DFB-Laser mit integrierter
Steuersektion ist zur optischen Taktregeneration in hochratigen
Kommunikationssystemen anwendbar, weil sich die Selbstpulsation durch inhärente
Effekte bezüglich optischer Signalströme selbst synchronisieren kann, d. h. das
periodische Ausgangssignal kann in Frequenz und Takt eines optisch eingespeisten
Datensignals "einrasten". Der Takt des Datensignals kann überall im Netz
wiedergewonnen werden. Die integrierte Steuersektion ermöglicht erstmals das Ein-
und Ausschalten der Selbstpulsation, die Optimierung der Selbstpulsation und eine
gezielte Variation der Wellenlänge der Lasermode. Da die Ausgangsleistung des
erfindungsgemäßen Mehrsektionslasers um einige Größenordnungen größer ist als die
benötigte Pumpleistung zum Synchronisieren der Frequenz, kann der selbstpulsierende
Zwei-Sektions-DFB-Laser mit integrierter Steuersektion auch zur Pulsverstärkung
genutzt werden. Ebenfalls möglich ist aufgrund der beschriebenen Eigenschaften sein
Einsatz als frequenzabstimmbare Pulslichtquelle.
Claims (8)
1. Selbstpulsierender Mehrsektionslaser, der zwei DFB-Sektionen aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein aus zwei Reflektoren und einem Distanzstück gebildeter Fabry-Perot-artiger
Resonator in den Mehrsektionslaser integriert und mit mindestens einer DFB-Sektion
optisch gekoppelt ist und das Distanzstück eine ähnliche Schichtstruktur wie die
benachbarten DFB-Sektionen (D₁) und (D₂), jedoch kein DFB-Gitter, aufweist und als
elektrisch von den DFB-Sektionen getrennt betreibbare Steuersektion ausgebildet ist.
2. Selbstpulsierender Mehrsektionslaser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Distanzstück als passive Steuersektion (Sp) ausgebildet ist und keine aktive Schicht
aufweist.
3. Selbstpulsierender Mehrsektionslaser nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die passive Steuersektion (Sp) zwischen einer DFB-Sektion (D₁) bzw. (D₂) und einer
den Mehrsektionslaser begrenzenden Facette (F₁) angeordnet ist.
4. Selbstpulsierender Mehrsektionslaser nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die passive Steuersektion (Sp) zwischen den beiden DFB-Sektionen (D₁) und (D₂)
angeordnet ist.
5. Selbstpulsierender Mehrsektionslaser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Distanzstück als aktive Steuersektion (Sa) ausgebildet und zwischen den beiden
DFB-Sektionen (D₁, D₂) angeordnet ist und die gleiche aktive Schicht (3) wie die
benachbarten DFB-Sektionen (D₁), (D₂) aufweist.
6. Selbstpulsierender Mehrsektionslaser nach Anspruch 2, 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Distanzstück sowohl aus einer aktiven als auch aus einer passiven Steuersektion
(Sa) und (Sp) besteht, zwischen den beiden DFB-Sektionen (D₁) und (D₂) angeordnet
ist und daß die beiden Steuersektionen (Sa) und (Sp) getrennt elektrisch ansteuerbar
sind.
7. Selbstpulsierender Mehrsektionslaser nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gitter in den beiden DFB-Sektionen (D₁) und (D₂) verstimmt gegeneinander in der
Bragg-Wellenlänge sind.
8. Selbstpulsierender Mehrsektionslaser nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gitter in den beiden DFB-Sektionen (D₁) und (D₂) unterschiedlich große
Kopplungskoeffizienten aufweisen.
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