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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung von Strukturgrößen und
Arbeitspunkten eines einmodigen direkt modulierbaren Halbleiter-Mehrsektionslasers
mit großer
optischer Modulationsbandbreite für Großsignalmodulation bei Datenraten
bis 80 Gb/s mit zumindest einer DFB-Sektion und einer Feedback-Sektion in
monolithisch integriertem Aufbau.
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Eine
kostengünstige
Variante für
Sendequellen in kurzen optischen Übertragungsstrecken sind direkt-modulierbare
Halbleiterlaser (DML). Direktmodulierbare Laser sind im Bereich
bis 10 Gbit/s als kommerzielle Sendequellen auf dem Markt vorhanden.
Für höhere Übertragungsgeschwindigkeiten
bis zu 40 Gbit/s (höherer
Bandbreite) existieren derzeit noch keine kommerziellen Lösungen.
Auf dem Stand von Forschung und Entwicklung werden für diese
hohen Übertragungsgeschwindigkeiten
drei unterschiedliche Ansätze
diskutiert.
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Stand der Technik
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1. Einsektions-DFB-Laser
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Hier
wurden Bandbreitenerhöhungen,
basierend auf der Optimierung der Ladungsträger-Photonen Wechselwirkung
an Einsektionslasern, theoretisch und experimentell bearbeitet.
Die Maßnahmen
umfassen Al-haltiges quaternäres
Heterostrukturmaterial (gegenüber
dem üblichen
quaternären
InGaAsP-Materialsystem), kurze Laserlängen, hohe Betriebsströme. Die
erreichte Augenöffnung
lag zwischen 3 dB und 5 dB (vergleiche Veröffentlichung I: "Design optimization
of InGaAsP-InGaAlAs 1,55 μm
straincompensated MQW lasers for direct modulation applications", M.N. Akram et al.
Semicond. Sci. Technol., 19, p. 615, 2004 und Veröffentlichung
II: „4×40 Gbit/s
Dense WDM Transmission over 40-km SMF using Directly Modulated DFB
Lasers", K. Sato
et al., Proc. of the 30th ECOC 2004, Stockholm, Sweden, p. We1.5.7,
2004).
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2. „Injection
Locking"
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Basierend
auf dem optischen „Injection-Locking" kann die Bandbreite
eines Sendelasers variabel über die
Wahl der Resonanzfrequenz erhöht
werden. Die Resonanzfrequenz hängt
von der wählbaren
Wellenlängenverschiebung
zwischen den beiden beteiligten Lasern (Master-Slave-Prinzip) ab.
Bisher wurde experimentell noch über
keine geöffneten
Augen im hochbitratigen Betrieb berichtet.
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3. Mehrsektionslaser
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Die
Bandbreitenerhöhung
beim Mehrsektionsansatz beruht auf dem Wechselwirkungseffekt zwischen benachbarten
Longitudinalmoden der verschiedenen im Laser nebeneinander existierenden
Resonatoren. Die Ausnutzung der so genannten Photon-Photon-Resonanz
erlaubt eine Erhöhung
der Bandbreite bis zu Frequenzen, die die üblichen Ladungsträger-Photonen-Resonanzfrequenzen
um ein Vielfaches übersteigen
(vergleiche Veröffentlichung
III, von der die vorliegende Erfindung als nächstliegendem Stand der Technik
ausgeht: „Design
of Multisection Semiconductor Laser for 40 Gb/s Direct Modulation", M. Radziunas et
al., Proc. of the 31th European Conference an Optical Communication
(ECOC2005), Glasgow, Scotland; p. We4.P.o88, 2005).
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Experimentelle
Verifikationen zur Bandbreitenerhöhung in Mehrsektionslasern
in stationärem
(einmodigen) Betrieb bis nahe 40 GHz gibt es für die Bauformen des Zweisektions-Single-DFB-Lasers
unter Push-Pull-Regime, des Zweisektions-DBR-Lasers (Bauform: Verstärker- und
DBR-Gittersektion) sowie des „Coupled
Cavity Injection Grating" Dreisektionslasers
(zwei Verstärkersektionen
mit einer DBR-Gittersektion in der Mitte). Großsignalmodulationseigenschaften
(Augendiagramme) bzw. Übertragungsexperimente
für 40 Gbit/s
wurden bisher nur in einigen wenigen Fällen (vergleiche beispielsweise
Veröffentlichung
II) berichtet. Eine komplexe Parameterbestimmung zur Identifikation
geeigneter Arbeitspunkte liegt gegenwärtig im Stand der Technik noch
nicht vor. Es gibt bisher keine kommerziellen Bauelemente für 40 Gbit/s
direktmodulierte Laser. Großsignal-
(max. 5 dB Extinktion) und Übertragungsexperimente
für 40
Gbit/s auf dem Level von Labormustern wurden nur für optimierte
Einsektionslaser berichtet. Die notwendigen Optimierungsschritte
an den Einsektionslasern erhöhen
und verkomplizieren den technologischen Herstellungsaufwand erheblich.
Mehrsektionslaser innerhalb erprobter Technologien haben das Potential
für eine
ausreichende Bandbreite.
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Aufgabenstellung
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Die
Aufgabe für
die vorliegende Erfindung ist darin zu sehen, ein Verfahren zur
Bestimmung von Strukturgrößen und
Arbeitspunkten eines direkt modulierbaren Mehrsektionslasers für stationären Betrieb
mit großer
optischer Modulationsbandbreite und einstellbarer Ausgangsfrequenz
mit zumindest einer DFB-Sektion und einer Feedback-Sektion in monolithisch
integriertem Halbleiterschichtaufbau anzugeben, mit dessen Hilfe in
einfacher Weise unter Beachtung der technologischen und betrieblichen
Randbedingungen besonders vorteilhafte Modulationseigenschaften
erreicht werden. Dabei sollen die wesentlichen Strukturgrößen so ausgewählt werden,
dass sie zur Abstimmung der Arbeitspunkte im Betrieb des Lasers
beitragen und somit eine unkomplizierte Nachjustierung der Arbeitspunkte
durch Regelung zulassen. Der mit dem Verfahren ausgelegte Halbleiterlaser
soll ein hohes Extinktionsverhältnis
der Großsignalmodulation
aufweisen und technologisch beherrschbar herstellbar sein.
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Die
Lösung
für diese
Aufgabe ist dem Verfahrensanspruch zu entnehmen. Weiterhin wird
ein mit dem Verfahren konzeptionierter Halbleiter-Mehrsektionslaser
angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen sind jeweils den Unteransprüchen zu
entnehmen und werden im Folgenden im Zusammenhang mit der Erfindung
näher erläutert.
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Das
Herausfinden der für
die jeweilige Anwendung geeigneten Strukturparameter und Arbeitspunkte ist
ein vieldimensionales Problem und wird bei der Erfindung durch ein
iteratives Vorgehen gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren
beruht auf der Nutzung des in der Veröffentlichung III theoretisch
ermittelten Zusammenhanges zwischen dem Dämpfungsverhalten von Relaxations-Oszillationen
und Photon-Photon-Resonanzen. Dort wird erstmals beschrieben, dass
unter der Voraussetzung eines ausreichend starken Feedbacks dort,
wo die Photon-Photon-Resonanz im Laser hinreichend, ohne Auftreten
von Selbstpulsation oder chaotischem Verhalten gedämpft ist,
nutzbare Inseln in der Einstellung von DFB-Ansteuerstrom und Phasen-Ansteuerstrom (Arbeitspunkte)
liegen. Die Dämpfung
der Relaxations-Oszillation
zeigt in diesen Inseln ein charakteristisches Minimum. Dieses Minimum
kann durch einfach zu realisierende RIN-Messungen identifiziert
werden. Somit genügen
einfache RIN-Messungen zur Identifikation der optimalen Arbeitspunkte,
was sich die Erfindung zu Nutze macht. Bislang besteht das Problem
beim Herausfinden der optimalen Arbeitspunkte in der separaten Variation
der einzelnen Sektionsströme
unter realen Übertragungsszenarien,
was sehr zeit- und geräteaufwändig ist.
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Es
werden also bei der Erfindung physikalische Feedback- und Phaseneffekte
zur Erhöhung
der Bandbreite von Mehrsektionslasern nutzbar gemacht. Entscheidend
ist dabei, dass durch die richtige Wahl der Strukturparameter bezogen
auf die integrierte Feedback-Sektion und der Arbeitspunkte die so
konzipierte Mehrsektionslaserstruktur das gewünschte Gschwindigkeitspotenzial
für hohe
Datenraten erhält.
Das erfindungsgemäße Verfahren
wird durch signifikante Messungen einiger einfach zu bestimmender
Basisstrukturgrößen des
Lasers ergänzt.
Die Verbindung zwischen diesen Basislaserdaten und den eigentlich
entscheidenden Lasercharakteristiken wie das Extinktionsverhältnis der
Großsignalmodulation
liefert ein Simulationsmodell. Das Verfahren nach der Erfindung
basiert auf der Anwendung von Simulationsrechnungen zur longitudinalen
Laserdynamik zum Design des Mehrsektionslasers in einem ersten Schritt
und zur Bestimmung und Adaption von Strukturgrößen und Arbeitspunkten in einem
zweiten Schritt. Es beinhaltet in einer Ausführungsform weiterhin vorteilhaft
neben der Analyse der Laserdynamik unter cw-Ansteuerung (continous
wave) der DFB-Sektion, eine Kleinsignalanalyse mit harmonischer
Modulation und/oder die Modellierung einer Großsignalmodulation bei der gewünschten
Datenrate.
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Im Überblick
läuft das
erfindungsgemäße Verfahren
folgendermaßen
ab:
Zunächst
wird ein longitudinales Strukturdesign durch Simulationsrechnungen
ermittelt. Dann werden Überlegungen
angestellt, welches konkrete Design jede einzelne Sektion des Lasers
haben soll, d.h. es wird eine DFB Sektion überlegt, eine Phasensektion,
deren Kopplung zueinander etc. unter Beachtung technologischer Randbedingungen.
Hierdurch werden konkrete Strukturen gefunden, die technologisch
umsetzbar ist und durch deren konkrete Ausführung (Transversalstruktur)
auch die in den Simulationsrechnungen verwendeten Parameter erreichen
können.
Dabei erfolgt die Parameterbelegung iterativ. Ergeben sich für theoretisch
ermittelte Parameter (z.B. die differenzielle Verstärkung im
Laser) nur angenäherte
Werte in der konkreten Laserstruktur, wird erneut eine Simulationsrechnung
durchgeführt.
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Nähere Einzelheiten
zu dem Verfahre nach der Erfindung sind dem nachfolgenden speziellen
Beschreibungsteil zu entnehmen.
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Ausführungsbeispiele
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Das
Verfahren nach der Erfindung wird nachfolgend anhand der schematischen
Figuren näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1 links
ein Diagramm zur Kleinsignalantwort für verschiedene Feedbackphasen,
rechts ein Diagramm zur Großsignalantwort
für verschiedene
DFB-Ansteuerströme,
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2 ein
Diagramm zum Einfluss der Länge
der DFB-Sektion,
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3 Diagramme
zu simulierten Antworten der konzipierten Laserstruktur (links Augendiagramm, rechts
Injektionsstrom und Ausgangsleistung),
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4a,
b Ergebnisse von Charakterisierungsmessungen der
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5 konzipierten
Laserstruktur,
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6 ein
Flussdiagramm zum Verfahren nach der Erfindung,
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7 Schema
und REM-Aufnahme eines realisierten Lasers und
-
8a,
b Augendiagramme für
Großsignalmodulation
für verschiedenen
Datenraten.
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Die
nachfolgend erläuterte
Berechnung nach dem beanspruchten Verfahren bezieht sich auf ein
Verfahren zur Parameterbestimmung eines Halbleiterlasers mit mehreren
Sektionen, die monolithischen integriert sind und mindestens eine
DFB Sektion beinhalten, für
eine Anwendung als direkt modulierter Transmitterlaser, wobei dessen
optische 3 dB Modulationsbandbreite durch ein integriertes Feedback
auf Werte bis zu 50 GHz erhöht
ist, bei Ansteuerströmen
für die
DFB-Sektion kleiner als 100 mA, unter Beachtung, dass die Laser-Struktur
ihr Geschwindigkeitspotenzial auch in der Großsignalmodulation beibehält und die Übertragungen von
schnellen optischen Datensignalen bis zu 80 Gb/s erlaubt.
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Im
Ausführungsbeispiel
wird zunächst
eine Struktur ausgewählt,
deren Photon-Photon-Resonanzfrequenz
n einem vorgegebenen Bereich zu finden ist. Für die vorgesehene Anwendung
der Laser-Bandbreitenerhöhung
bis 50 GHz können
Photon-Photon-Resonanzen im Bereich zwischen 30 und 50 GHz gefunden werden.
Das Verfahren zur Bestimmung von Strukturgrößen und Arbeitspunkten eines
direkt modulierbaren Mehrsektionslasers nach der Erfindung verwendet
ein Modell zur Simulation der Laserdynamik eines Mehrsektionslasers.
Zur Beschreibung der Laserdynamik kann das Travelling-Wave-Modell genutzt
werden, so wie es im Programmpaket LDSL (Papier 1: WIAS Weierstraß-Institut
Berlin, LDSL ist eine Software zur Simulation und Analyse von „(L)ongitudinal
(D)ynamics in multisection (S)emiconductor (L)asers", Produktinformation
abrufbar unter http://www.wias-berlin.de/ software/ldsl/,
Stand 20.09.2006) umgesetzt wurde. Es beschreibt die räumliche
und zeitliche Entwicklung der optischen Felder E+ und E- eines Lasers
und ist dem Fachmann bekannt. Die verwendeten Parameter werden näher in der
Veröffentlichung
IV: „Impact
of Gain Dispersion an the Spatio-Temporal
Dynamics of Multisection Lasers",
U. Bandelow et al., IEEE J. of Quantum Electronics, Vol. 37, No.
2, Febr. 2001, pp183-188, beschrieben. Sie werden in nachstehender
Tabelle aufgezeigt und repräsentieren
die jeweiligen Eigenschaften der einzelnen Lasersektionen. Bei den
Parametern handelt es sich im Einzelnen:
- l
- Sektionslänge
- κ
- Kopplungskoeffizient
- α
- interne Absorption
- g'
- differenzielle Verstärkung (gain)
- αH
- Henry-Faktor
- I
- Strominjektion
- vg
- Gruppengeschwindigkeit
- σ
- Querschnittsfläche von
AZ
- ζG
- nichtlineare Verstärkungsunterdrückung
- ntr
- transparente Ladungsträgerdichte
- A
- inverse Ladungsträger-Lebensdauer
- B
- bimolekulare Rekombination
- C
- Auger-Rekombination
- U'F/RS
- Stromselbstverteilungsfaktor
- g
- Lorentzsche Verstärkungsamplitude
- ω
- Verstimmung des Verstärkungsmaximums
- 2
- γ FWHM
der Verstärkungskurve
- λ0
- zentrale Wellenlänge
- r0
- DFB-Facettenreflektivität
- rL
- EC-Facettenreflektivität
-
Unter
der Verwendung geeigneter realistischer Parameter für die Halbleiterlaserstruktur
lassen sich für Laser
mit einer DFB-Sektion sowie ein oder mehreren zusätzlichen
Sektionen Photon-Photon-Resonanzen im Bereich von 30 bis 50 GHz
finden. Photon-Photon-Resonanzen erzeugen je nach Dämpfung bzw.
Entdämpfung
der Resonanzen Spitzen in den Leistungsspektren und lassen sich
somit gut in den Simulationsrechnungen untersuchen. Im Besonderen
wird Vorkommen und Dämpfung
der Photon-Photon-Resonanzen
in Abhängigkeit
von den Strukturparametern (Länge
der integrierten Feedback-Sektion IFB, Feedbackphase, Feldreflexionskoeffizient
R) der integrierten Feedback-Sektion untersucht, deren komplexe
Feedbackstärke
K durch den verallgemeinerten Ausdruck beschrieben wird:
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Für derartige
Strukturen werden zunächst
die notwendigen, aber auch realistischen und technologisch umsetzbaren
Parameter gemäß oben angeführter Tabelle
bestimmt. Damit wird die konkrete Laserstruktur für die Prozessierung
entworfen, die es erlaubt, durch moderate Dämpfung von Photon-Photon-Resonanzen die Modulationsbandbreite
der Laserstruktur einzustellen.
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Diese
Struktur entspricht der Phasenlage A der IFB-Sektion in 1.
Die 1 zeigt links die Kleinsignalantwort (normalisierte
Antwort über
der Modulationsfrequenz) für
Feedbackphasen A mit einer Dominanz von Photon-Photon-Oszillation und B mit einer Dominanz
von Relaxations-Oszillation. In der Figur rechts wird eine Großsignalmodulation
(Sinus) für
die Feedbackphase A für
verschiedene DFB-Ansteuerströme
(obere Kurve IM = 10 mA, mittlere Kurve
IM = 20 mA, im Vergleich untere Kurve IM = 10 mA bei Phase B) gezeigt (Amplitudenleistung über der
Modulationsfrequenz).
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Bei
der konkreten Festlegung der Laserstruktur wird im Detail Folgendes
bevorzugt berücksichtigt:
- 1. Aufgrund der gewünschten Emissionswellenlänge und
entsprechend jeweiliger technologischer Gegebenheiten wird die DFB-Sektion
festgelegt: Hier wird im ersten Schritt das Materialsystem bestimmt.
Im zweiten Schritt wird der transversale Schichtaufbau bestimmt
und optimiert. Dazu gehören
Forderungen, wie zum Beispiel eine hohe differenzielle Verstärkung (gain)
einzustellen und die optische Ausgangsleistung anzupassen.
- 2. Es ist danach in einem zweiten Schritt sicherzustellen, dass
die Transversalstruktur des Lasers eine Ladungsträgerdynamik
mit hoher Modulationsbandbreite zulässt. Hierbei wird unter Zuhilfenahme
von Lasersimulationsprogrammen der Zusammenhang von Ladungstransport
und optischer Wellenführung
untersucht und optimiert. In Betracht gezogen werden an dieser Stelle
auch die Veränderungen
der Strukturparameter mit veränderlicher
Temperatur. In einem MQW Laser erfolgen in diesem Arbeitsschritt
z.B. die Untersuchung der Kleinsignalmodulationsbandbreite in Abhängigkeit
von der Dotierung der Wellenleiterschichten, der Anzahl der Quantenwells
und vor allem die Auswahl der optimalen Struktur (RW, BH etc).
Folgendes
Detail gibt dazu die Schritte an, die als Beispiel die Auswahl der
Dotierung der Wellenleiterschichten unterstützen. Verwendet wurde das Lasersimulationsprogramm
WIAS-Tesca „Modellierung
und Simulation von Halbleiterelementen" (Papier 2: WIAS Weierstraß-Institut
Berlin, Produktinformation im Internet abrufbar unter http://www.wias-berlin.de/software/tesca/,
Stand 21.09.2006). Das Programm beschreibt in einem System
nichtlinearer partieller Differenzialgleichungen und gewöhnlicher
Differenzialgleichungen, welche die Optik, Elektronik und Thermodynamik
behandeln. Beispielsweise ist es für eine BH-Laserstruktur bekannt,
dass die Dotierung der Wellenleiterschichten sowohl die Leistungs-Strom
Charakteristik als auch den Frequenzgang der Kleinsignalmodulation
verändert.
- 3. Im dritten Schritt werden die eine oder mehrere integrierte
Feedbacksektionen bezüglich
Material, Wellenleiterdesign und Integration zur DFB-Sektion ausgewählt unter
der Zielsetzung, die oben genannte Feedbackstärke K einzustellen. Teilziele
sind dabei die Erreichung von geringen Wellenleitungsverlusten für die ausgewählte Laserwellenlänge, die
Möglichkeit
zur Änderung
des Brechungsindexes durch Ladungsträgerinjektion, so dass die Feedbackphase
um 2π variiert
werden kann. Dabei sind geringe Verluste in der Feedbackphase, gute
Kontrollierbarkeit, keine Verluste der optischen Leistung beim Übergang
des Feldes von DFB- zu Feedback-Sektion als weitere Randbedingungen
zu überprüfen und
führen
ggfs noch einmal zu einer optimierenden Überprüfung der Laserstruktur.
- 4. Anschließend
wird die theoretisch ermittelte Laserstruktur wird nach den Vorgaben
entworfen und prozessiert. Dabei werden bereits alle Randbedingungen,
wie beispielsweise Maskenlayout, Ätztechniken, Kontaktführung, berücksichtigt.
- 5. Anschließend
erfolgt mit Hilfe einzelner Teststrukturen ein erneutes Überprüfen der
Parameter. Im Rahmen einer Feineinstellung werden zum Beispiel anhand
der experimentell ermittelten Rückkoppelstärken der
DFB-Sektion geeignete
DFB-Sektionslängen
gewählt.
Die 2 zeigt
den Einfluss der Länge
der DFB-Sektion auf das optische Spektrum durch eine passiven Feedback-Sektion
mit einer Länge
von 300 μm
und einem Koppelfaktor κ(DFB)
= 165 cm-1. Es sind drei verschiedene optische
Spektren unter dem Einfluss der Länge der DFB-Sektion und der
Feedbackphase dargestellt (links: DFB-Sektionslänge 200 μm, Mitte:250 μm, rechts:
300 μm).
Die hell berandeten Bereiche zeigen Gebiete hoher Intensität der optischen
Emission, die dunklen Gebiete zeigen geringe Intensität an. Die
Feedbackphase wird durch die Variation des Stromes einer passiven
Phasensektion verändert.
Das angestrebte Design ist in der Bildmitte gezeigt. Die Einmodigkeit
der Emission bleibt unter dem Einfluss des integrierten Feedbacks
erhalten (DFB-Länge
von 250 μm).
Eine Länge
der DFB-Sektion von 300 μm (rechts)
ist bereits zu groß,
da kein einmodiges optisches Spektrum erhalten wird. Die Signatur
des Spektrums lässt
als Ursache dafür
räumliches
Lochbrennen vermuten (κL ≈ 5). Bei kürzeren Längen der DFB-Sektion ein Szenario
von nahezu gleichberechtigten Schwellbedingungen für beide
Stoppbandmoden erreicht, was zu häufigen Modensprüngen führt. Beide
Fälle sind
für die
angestrebte Anwendung ungeeignet.
- 6. Schließlich
werden ausgehend von den Ergebnissen der Schritte 1-5 die Sektionslängen der
einen oder mehreren integrierten Feedback-Sektion gewählt. Die
Wahl der Strukturgrößen erfolgt
unter Zuhilfenahme der Simulationsrechnungen innerhalb des longitudinalen
Lasermodells mit dem Ziel, ein Zusammenspiel aus DFB- und IFB-Sektionsparametern
im Hinblick auf hohe Modulationsbandbreiten (Photon-Photon-Resonanzen
bei 30-40 GHz) ausgedehnte Gebiete mit entsprechender Dämpfung von
Photon-Photon-Resonanzen
und Relaxations-Resonanzen und Einmodigkeit zu erreichen. Abschließend wird
durch die Simulationsrechnungen sichergestellt, dass für die so
gewählten
Strukturparameter die Datenübertragung
bei entsprechenden Datenraten von ausreichender Qualität bzgl.
Augenöffnung
und Extinktionsverhältnis
ist, vergleiche 3 (links Augendiagramm der optischen
Ausgangsleistung, rechts Injektionsstrom (oben) und Ausgangsleistung
(unten) über
der Zeit).
- 7. Es folgen die präparativen
Arbeitsschritte für
eine festgelegte Struktur des Mehrsektionslasers. Anschließend werden
die Bauelemente vereinzelt und die Facetten vergütet.
- 8. Der abschließende
Arbeitsschritt umfasst das Vermessen und Festlegen der Arbeitpunkte.
Dazu werden das Intensitätsrauschen
RIN (relative intensity noise), das optische Spektrum, die Ausgangsleistung
in Abhängigkeit
von der Feedbackphase und die Kleinsignalmodulation gemessen bzw. überprüft.
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Zur
Charakterisierung der nach vorstehendem Verfahren konzipierten Struktur
einer Mehrsektionslasers werden hauptsächlich cw-Messungen (continous
wave) durchgeführt.
Dazu gehören
Standardmessungen wie die Bestimmung der optischen Ausgangsleistung
in Abhängigkeit
vom Ansteuerstrom für
DFB-Sektion und
IFP-Sektion (Phasenstrom). Die Gebiete hoher Modulationsbandbreite
lassen sich durch einfache Leistungsmessungen wieder finden.
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In 4a,
b und 5 wird das typische Ergebnis dieser Messungen
wiedergegeben: Unter dem Einfluss des Phasenstromes kommt es zu
periodischen Veränderungen
von Schwellstrom und Leistung (zeitlicher Mittelwert), letztere
wird vor allem in Gebieten mit nichtstationärem Zustand (Selbstpulsation,
Mehrmodigkeit) reduziert. In 4a (Phasenstromabhängigkeiten
von optischer Intensität über Wellenlänge, RF-Leistung über der Frequenz
und Modulationsresponse über
der Frequenz) ist das Tuning der optischen Modulationsbandbreite
(dc-Arbeitspunkt der DFB-Sektion: 40 mA) dargestellt. Obere Zeile
von links nach rechts: optisches Spektrum, HF-Powerspektrum und Kleinsignalmodulation
unter dem Einfluss einer Phasenstromvariation (Ansteuerstrom der
Feedback-Sektion zwischen 0 und 27 mA); untere Zeile: ausgewählte Linienplots
für Phasenströme bei 4
und 11 mA. Die 4a zeigt den über den
IFB-Strom abstimmbaren konstruktiven bzw. destruktiven Einfluss
des optischen Feedbacks (IFB-Stromvariation zwischen 0 und 27 mA,
was einer Phasenverschiebung von 2π entspricht). Der für die Direktmodulation
nutzbare Arbeitsbereich liegt für
eine konkrete Ausführungsform
des Mehrsektionslasers im Bereich um 11 mA IFB-Phasenstrom. Das Spektrum zeigt hier
ein stabiles, einmodiges Verhalten, das auch durch das Fehlen von
herausgehobenen Peaks im HF-Powerspektrum bestätigt wird. Die 3 dB Modulationsbandbreite
hat einen Wert von 29 GHz. Entdämpfte
Photon-Photon-Resonanzen werden für Phasenströme IIFB zwischen 13 und 18
mA beobachtet. Sie liegen außerhalb
des angestrebten Operationsregimes des direktmodulierbaren 40 Gibt/s
Lasers.
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In
der 4b ist eine dreidimensionale Darstellung zwischen
Phasenstrom, Frequenz und Antwort des Lasers bei Kleinsignalmodulation
dargestellt. Zu erkennen sind die Gebiete der Relaxations-Resonanz (linker
Hügel)
und der Photon-Photon-Resonanz (rechter Hügel). Sie kennzeichnen das
Gebiet der geforderten hohen Modulationsbandbreite zwischen 30 und
40 mA Phasenstrom.
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Die 5 zeigt
eine zweidimensionale Darstellung der optischen Ausgangsleistung
der konzipierten Laserstruktur in Abhängigkeit vom eingestellten
Ansteuerstrom für
DFB-Sektion und Feedbacksektion (Phasenstrom) mit den Längen 250 μm und 300 μm. Die Gebiete
hoher Modulationsbandbreite sind zu finden in Korrelation zu den
Modulationsresponsergebnissen.
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Zusammenfassend
gesehen umfasst das beanspruchte Verfahren nach der Erfindung folgende
Punkte:
- 1. Theoretische und konkrete Festlegung
der Strukturgrößen eines
Mehrsektionslaser mit DFB-Sektion und integrierter Feedback-Sektion
hinsichtlich Definition der Gainstruktur/Laserstruktur (Anzahl der
Quantenschichten, Dotierung, Aufbau), Konfinementfaktor, Integrationskonzept
Wahl der Phasensektion, Gitterstärke
und Lambda, Länge
der Feedback-Sektion
und Stärke
des Feedbacks
- 2. Theoretische und konkrete Festlegung der Arbeitspunkte hinsichtlich
Ausgangsleistung, optischen Spektrum, OMA (optical modulation amplitude)
und DFB-Strom. Dabei weisen die DFB-Sektion keine RC-Begrenzung
der elektrischen Modulationsbandbreite auf.
Bemerkung: Bei
den Punkten 1 und 2 werden erfindungswesentlich die Erkenntnisse
aus Veröffentlichung III
zugrunde gelegt. Physikalisch werden Feedback- und Phaseneffekte
zur Erhöhung
der Bandbreite von Mehrsektionslasern nutzbar gemacht (gegenseitige
Bedingung von Relaxations-Oszillation
und Photon-Photon-Resonanz). Das Herausfinden der für die jeweilige
Anwendung geeigneten Strukturgrößen und Arbeitspunkte
ist ein vieldimensionales Problem und wird durch ein iteratives
Vorgehen gelöst.
Das vorgeschlagene Verfahren der Parameteridentifikation beschreibt
das Ausführen
neuartiger Prozeduren, so dass im Ergebnis Halbleiterlaser-Module
mit hoher Bandbreite und hohem Extinktionsverhältnis der Großsignalmodulation
zur Verfügung
stehen, wie sie für
den Einsatz als Transmitterlaser notwendig sind. Diese Prozedur
wird durch die Messung einiger einfach zu bestimmender Laserparameter
wesentlich vereinfacht. Die Verbindung zwischen diesen Basisdaten
und den eigentlich entscheidenden Lasercharakteristiken wie das Extinktionsverhältnis der
Großsignalmodulation
liefert ein Simulationsprogramm (LDSL WIAS Berlin, Papier 1).
- 3. Fertigstellen der Struktur hinsichtlich Einmodigkeit, Rauscheigenschaften,
Phasenstrom-Inseln im Phasenraum sowie Optimierung des Chirp und
der Übertragungsstrecke
Bemerkung:
Aufgrund der einfachen Überprüfbarkeit
der eingestellten Arbeitspunkte bei der nach der Erfindung hergestellten
Laserstruktur können
die Arbeitspunkte auch im Betreib des serienmäßig hergestellten Endprodukts
ständig überwacht
und nachjustiert werden (Monitoring-Konzept). Eine Verschiebung
der Arbeitspunkte ist durch eine Reduktion der mittleren optischen
Ausgangsleistung des Lasers durch eine Reduktion der DFB-Emission zu erkennen
(5). Korelliert ist dieser Effekt mit einer Entdämpfung der
Photon-Photon-Resonanzen bei gleichzeitiger Dämpfung der Relaxations-Oszillationen.
Durch eine Regelung der Ansteuerströme von DFB- und Feedback-Sektion kann eine Nachjustierung
der Arbeitspunkte erfolgen.
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Eine Übersicht über das
Verfahren nach der Erfindung gibt auch das Flussdiagramm gemäß 6.
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Konkrete Ausführungsform eines mit dem Verfahren
nach der Erfindung konzipierten direktmodulierten Mehrsektionslasers
für Datenraten
bis 40 Gb/s
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In
Simulationsrechnungen wurden verschiedene Designansätze auf
ihre Tauglichkeit für
den Direktmodulationseinsatz übergeprüft: DBR-Laser,
Zweisektions-DFB-Laser, Dreisektions DFB-Laser, „Coupled Cavity Injection
Grating-Laser", „Active
Feedback-Laser (AFL)" und „Passive
Feedback-Laser (PFL)".
Im Prinzip konnte für
alle Lasertypen eine Bandbreitenerhöhung festgestellt werden. Unter
den Ansätzen
mit den besten Ergebnissen besonders hinsichtlich der Großsignalmodulationseigenschaften
lag der PFL-Laser.
Die Entscheidung für
die technische Umsetzung des PFL-Laseransatzes
fiel auch aus dem Grund, da er die einfachste Bauform unter den
Mehrsektionsansätzen
darstellt, was die Chancen für
einen späteren
Systemeinsatz erhöht.
Aus den Simulationsergebnissen für
den PFL ergaben sich konkrete Designvorschriften für das im
Folgenden beschriebene Funktionsmuster. Die HF-Modulation liegt
an der DFB-Sektion an.
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Aus
dem Stand der Technik sind Mehrsektionslaser mit einer DFB-Sektion
und einer passiven Feedback-Sektion bereits bekannt (vergleiche
Veröffentlichung
V: „Excitability
of a Semiconductor Laser by a Two-Mode Homoclinic Bifurcation", H.J. Wünsche et
al., Phys. Review Lett. Vo1.88, No.2, 14.01.2002 und Veröffentlichung
VI: „Self-Organization
in Semiconductors with Ultrashort Optical Feedback", O. Ushakov et al., Phys.
Review Lett. Voll.92, No.4, 30.01.2004). Die einfachste
Variante eines 40Gb/s direkt-modulierbaren Mehrsektionslasers stellt
ein „Passive
Feedback Zweisektionslaser (PFL)" bestehend
aus einer DFB Sektion und einer passiven Phasensektion dar. Das
Problem des Herausfindens der optimalen Arbeitspunkte besteht in
der separaten Variation der zwei Sektionsströme unter realen Übertragungsszenarien
mit entsprechend hohem zeitlichem und gerätetechnischem Aufwand. Für andere
Feedbacklaservarianten mit einer größeren Anzahl von Sektionen
erhöht
sich die Dimensionen der Variationsmöglichkeiten mit der Sektionsanzahl
und damit ganz erheblich der Messzeitaufwand. Aus dem Stand der
Technik sind aber nach diesseitigem Wissen derartige Laser nur für Anwendungen
der Eigenschaft der Selbstpulsation bekannt, also hauptsächlich im
instationärem
Betrieb.
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Der
nach der Erfindung strukturierte Mehrsektionslaser ist jedoch insbesondere
für Anwendungen
als direkt modulierter Transmitterlaser geeignet, wobei dessen optische
3 dB Modulationsbandbreite durch ein integriertes Feedback auf Werte
bis zu 50 GHz erhöht
werden kann, bei DFB Strömen
kleiner als 100 mA, unter Beachtung, dass die Laser-Struktur ihr
Geschwindigkeitspotenzial auch in der Großsignalmodulation beibehält und die Übertragungen
von schnellen optischen Datensignalen bis zu 80 Gb/s erlaubt.
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Der
Mehrsektionslaser auf der Basis von Halbleiter-Heterostrukturen
sollte aus mindestens einer DFB-Sektion (Distributed FeedBack) bestehen.
Die Emissionswellenlänge
kann entsprechend des Materialsystems (beispielsweise III/V-Materialien)
frei gewählt
werden. Mindestens eine weitere Sektion zur Einstellung der Feedbackphase
wird integriert. Weitere Sektionen können aus passiven und aktiven
Phasensektionen, zusätzlichen
DFB- bzw. DBR Sektionen und deren Kombinationen bestehen. Dabei
werden die weiteren Sektionen der Longitudinalstruktur so gewählt, dass
durch Feedback- und Phaseneffekte die 3 dB optische Modulationsbandbreite
des Lasers auf Werte gesteigert wird, die mit vergleichbaren Einsektionslasern
unter vergleichbaren Ansteuerbedingungen (DFB Stromdichten) nicht
erzielt werden können.
Der Ansatz des DFB-Mehrsektionslasers erlaubt es, die Begrenzung
der Bandbreite durch Relaxations-Oszillationen aufzuheben und je
nach Wahl der Strukturgrößen und
Arbeitspunkte die Modulationsbandbreite auf das 2-5 -fache der Relaxations-Oszillationsfrequenz
zu steigern. Dabei wird durch die gewählte Anordnung die Dämpfung der
Relaxations-Oszillationen erhöht,
was es erlaubt, eine geringe Fehlerrate (offene Augendiagramme)
und ein hohes Extinktionsverhältnis
einzustellen. Die Laser-Struktur wird so gewählt, dass die HF-Bandbreite
der elektrischen Ansteuerung keine wesentliche Limitierung der optischen
Modulationsbandbreite darstellt.
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Die
Struktur erlaubt eine einstellbare Feedbackphase. Die Feedbackstärke kann
entweder durch Facettenvergütung
voreingestellt werden oder wird durch integrierte optisch-aktive
Verstärkersektionen
angepasst. Es wird insgesamt eine möglichst hohe Feedbackstärke angestrebt,
so dass auch die Kopplungsverluste zwischen den einzelnen Sektionen
minimal ausfallen sollen. Die Gesamtlänge des Mehrsektionslasers
beträgt
400 bis 1200 μm.
Die DFB Sektion des Lasers hat eine Länge von 150-300 μm. Die DFB-Sektion
wird durch ein komplex gekoppeltes Gitter charakterisiert. Der Realteil
der Koppelstärke κ beträgt 80 bis
200 cm-1, der Betrag des Imaginärteils von κ umfasst
0-10% des Realteils. Die Laserstruktur wird so gewählt, dass
der differentielle Gain möglichst
hoch ist. Die elektrische Kapazität und Widerstand der modulierten
Sektion einschließlich
Kontaktierung sind kleiner als 1 pF bzw. 4-10 Ω.
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Als
wesentliche Parameter sind für
den direkt modulierten Mehrsektionslaser mit einer Konzeption nach
dem Verfahren nach der Erfindung charakteristisch:
- • Der
Arbeitspunkt (biss) des DFB-Lasers liegt im Bereich von DFB: 50-100 mA.
- • Im
cw-Betrieb ist die Emission des Lasers einmodig mit einer Seitenmodenunterdrückung von ≥ 30 dB.
- • Die
Mehrsektionslaser erlauben PP Resonanzfrequenzen im Bereich von
25 bis 50 GHz.
- • Die
Phasenstellung der integrierten Feedback-Sektionen erfolgt derart,
dass eine maximale. Modulationsbandbreite und hohes Extinktionsverhältnis gewährleistet
sind. Das kann durch Einstellen eines einzelnen Phasenstromes erfolgen
bzw. durch eine Kombination von mehr als einem Strom im Fall von
mehr als einer integrierten Feedback-Sektion.
- • Eingestellt
wird ein Extinktionsverhältnis
der Großsignalmodulation
von 3-10 dB bei der gewünschten
Datenrate.
- • Der
direkt modulierte Mehrsektionslasers ist für den Einsatz bei Datenraten
von 10 bis 50 Gbit/s vorgesehen.
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Strukturgrößen
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Der
konkret realisierte PFL-Laser (Passive Feedback Laser) besteht aus
einer 250 μm
langen DFB-Sektion und einer 250 μm
langen integrierten Feedback-Sektion
(IFB). Die 7 zeigt auf der linken Seite
das Schema des DML (direkt modulierbarer Laser) mit Antireflexbeschichtung
(ARcoating), Hochreflexionsbeschichtung (HFcoating) und Grund- und
Signalanschluss (G, S) und rechts eine Rasterelektronenmikroskop (REM)-Aufnahme
eines realisierten Lasers mit Laserrippe (Laser ridge). Die Laserbauform
basiert auf einem optischen Rippenwellenleiter. Die aktive Region
besteht aus einem verspannten 8 Quantenwell-Schichtpaket innerhalb
des quaternären
InGaAsP-Materialsystem
auf InP. Die QW-Layer (Quantum Well) sind in asymmetrischen quaternären Wellenleitern
(Wellenlängen
relevanter Bandabstand 1,18 μm/1,3 μm) eingebettet.
Ein rechteckiges Gitter erster Ordnung ohne Phasensprung (Indexkopplung)
wurde mittels Trockenätzung
in den oberen 1,18 μm
Wellenleiter geätzt.
Die Gitterkopplungsstärke κ beträgt 170 cm-1. Nach der Gitterdefinition wurden in der
IFB-Sektion der obere Wellenleiter und die QW-Schichten entfernt.
In einem Epitaxieschritt wird der Wafer mit dem so genannten p-Top überwachsen.
Die Formierung der Laserrippe, die auf die p-Seite geführten n-Kontakte und entsprechende
galvanische Metallbrücken
komplettierten den Herstellungsprozess. Die Geometrie der Metallisierungsflächen wurde
so gewählt,
dass die Kapazität
nicht frequenzbegrenzend wirkt und dass auf Barrenlevel mit kommerziellen
HF-Messköpfen
gearbeitet kann.
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Arbeitspunkte
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Die
PFL-Sendequelle benötigt
zwei einstellbare dc-Treiberströme
für DFB-
und IFB-Sektion sowie einen Modulationsstromhub an der DFB-Sektion.
Die optimalen Arbeitspunkte für
Datenraten von 40 Gbit/s lassen sich über den Zusammenhang zwischen
optischem Spektrum, Rauschspektrum und Frequenzgang der Kleinsignalmodulation
bestimmen (siehe 4).
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Großsignalmodulation
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Der
mit dem Verfahren nach der Erfindung konzipierte Mehrsektionslaser
ist insbesondere auch für
die Großsignalmodulation
(großes
Extinktionsverhältnis
der Signale) geeignet. Zum Nachweis wurde ein Mustergenerator verwendet,
mit dessen Hilfe Pseudo-Random-Bit-Sequenzen (PRBS) der Wortlänge von
27-1 Bits im NRZ-Format erzeugt wurden. Das Ausgangssignal des Mustergenerators
wurde elektrisch verstärkt
und über
einen HF-Tastkopf an die DFB-Sektion
des Lasers gegeben. Gleichzeitig wurde über ein Bias-T der dc-Arbeitspunkt der
DFB-Sektion eingestellt. Die optische Antwort des PFL-Lasers unter
optimalen Arbeitsbedingungen ist für Datenraten von 20 Gbit/s
und 40 Gbit/s in den Augendiagrammen der 8a, b
dargestellt. Das Auge ist in beiden Fällen geöffnet und zeigt ein Extinktionsverhältnis von
8,3 dB für
20 Gbit/s und 5,3 dB für
40 Gbit/s. Die 8b zeigt oben das elektrische
Signal und unten das optische Signal.