-
Die
Erfindung bezieht sich auf einen abstimmbaren, selbstpulsierenden
Mehrsektions-Laser zur optischen Taktfrequenzerzeugung mit zwei
hochgepumpten DFB-Laser-Sektionen, die durch einen Offset ihrer
beiden, zumindest auf die Phasengeschwindigkeit der Lichtwelle mit
dem Realteil der Brechzahl des laseraktiven Materials einwirkenden DFB-Gitter
auf unterschiedlichen Wellenlängen
eingestellt und über
eine Modenkorrelation miteinander optisch gekoppelt sind, und zumindest
zwei zwischen den beiden DFB-Laser-Sektionen angeordneten Abstimmsektionen
zur Feinabstimmung der Taktfrequenz, von denen die eine passiv als
Phasenschiebersektion und die andere aktiv als Dämpfungs-/Verstärkungssektion
ausgebildet ist, und auf dessen Verwendung.
-
Gegenwärtig werden
in Telekommunikationsnetzwerken in der Hauptsache die Verbindungen optisch
ausgeführt.
Das Schalten und Prozessieren der optischen Daten in den Verteilungsknoten
erfolgt in der Regel elektrisch. Das starke Wachstum des Internets
beschleunigt jedoch die Entwicklung volloptischer Netzwerke mit
optischen Schaltern auch in den Knoten und Bitraten von 160 Gbit/s
und bedeutend höher.
Die optischen Signale müssen
dann jedoch nach ihrem Durchgang durch den Verteilungsknoten optisch
aufbereitet werden. In einer 3R-Regeneration werden die optischen
Pulse deshalb bezüglich
Amplitude, Form und Phasenlage aufgearbeitet. Eine der wesentlichen
Schlüsselfunktionen
ist dabei die optische Taktregeneration, die die Qualität der Pulswiedergewinnung
nach der Datenübertragung
bestimmt.
-
In
den letzten Jahren wurden selbstpulsierende Laser entwickelt, die
auf multisektionalen DFB-Lasern mit einer Phaseneinstellsektion
zur kritischen Modenkorrelation beruhen. Die grundlegende Physik
wurde erforscht, in Theorie und Praxis beschrieben und umgesetzt.
Es konnte experimentell ein Locking der Selbstpulsation mit einem
eingehenden Datenstrom bei 10 Gbit/s und 40 Gbit/s gezeigt werden.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass derartige selbstpulsierende
Laser besonders vorteilhaft als Taktregenerator in optischen Übertragungssystemen
eingesetzt werden, wo sie folgende Bedingungen erfüllen müssen
- • gute
Einstellbarkeit einer gewünschten
Taktfrequenz
- • hohe
Extinktion von mehr als 10 dB
- • geringer
Zeit-Jitter im Bereich eines Fünftels
der Pulsbreite
- • geringer
Amplituden-Jitter und
- • gute
Pulsform für
die weitere Pulsübertragung
in der Faser.
-
Experimentelle
Beobachtungen haben ergeben, dass sich nominell identische DFB-Laser
insbesondere in ihrem Jitterverhalten stark unterscheiden. Nur sehr
wenige DFB-Laser mit einem ausreichend geringen Jitter konnten ermittelt
werden, sodass die Selektion sehr groß war. Eine Optimierung der
selbstpulsierenden DFB-Laser ist also im Sinne einer wirtschaftlichen
Herstellbarkeit derartiger Bauelemente dringend gefragt.
-
Der
Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht, wird in der
EP 0 818 069 B1 beschrieben.
Gegenstand dieses Patents ist ein selbstpulsierender Mehrsektions-Laser
mit zwei unterschiedlichen DFB-Sektionen,
von denen die eine als gepumpter aktiver DFB-Laser und die andere
als dämpfungsfreier
Reflektor betrieben wird. Zwischen die beiden Sektionen ist ein
aus zwei Reflektoren und einem Distanzstück als einstellbare Steuersektion
gebildeter Fabry-Perot-artiger Resonator monolithisch integriert
und optisch eingekoppelt. Jede DFB-Sektion weist ein reales Gitter
(Bragg- Gitter) zur
Veränderung
des Brechungsindex auf, was sich auf die Phasengeschwindigkeit der
geführten
Lichtwelle auswirkt. Durch die periodische Variation des Brechungsindex
kann die optische Resonatorlänge
und damit die spektrale Modenlage des Mehrsektionslasers bestimmt
werden. Die Gitter können
unterschiedliche Gitterkonstanten haben, die den Offset der beiden
DFB-Sektionen festlegen. Durch den Offset kann die eine kritische
DFB-Modenkorrelation eingestellt werden, die die Taktfrequenz des
Mehrsektionslasers festlegt. Eine andere Grobeinstellung ist nicht
möglich.
Zur Feineinstellung der Taktfrequenz weist der bekannte Mehrsektionslaser
in dem Distanzstück,
dessen Länge
fest vorgegeben ist, zwei steuerbare Abstimmsektionen in Form einer passiven
Phasenschiebersektion zur zusätzlichen gezielten
Einstellung von Brechzahländerungen
und einer aktiven Verstärkungssektion
zur Steuerung der Dämpfung
oder der Verstärkung
der Lichtwelle bei nur schwachem Brechungsindex-Effekt auf. Die
beiden Abstimmsektionen bewirken eine künstliche Entkopplung der beiden
Lasersektionen, die dann über die
beiden Steuerelemente gezielt wieder herstellbar ist. Damit sind
diejenigen Betriebsbedingungen für verbesserte
Selbstpulsation im Mehrsektionslaser gezielt einstellbar, die bisher
zufällig
und unkontrollierbar vorhanden waren und starke Selektionen notwendig
machten. Trotzdem sind immer noch Selektionsprozesse erforderlich,
da auch mit der erweiterten Einstellbarkeit über Phasenschieber und Dämpfungsglied
nicht alle auftretenden Abweichungen, insbesondere ist häufig der
auftretende Jitter zu hoch, kompensiert werden können.
-
Aus
der
EP 0 818 069 B1 ist
somit ein gattungsgemäßer abstimmbarer,
selbstpulsierender Mehrsektions-Laser zur optischen Taktfrequenzerzeugung
mit zwei hochgepumpten DFB-Laser-Sektionen bekannt. Dabei werden
die beiden DFB-Lasersektionen durch einen Offset ihrer beiden, zumindest auf
die Phasengeschwindigkeit der Lichtwelle mit dem Realteil der Brechzahl
des laseraktiven Materials einwirkenden DFB-Gitter auf unterschiedlichen Wellenlängen eingestellt
und über
eine Modenkorrelation miteinander optisch gekoppelt. Zumindest zwischen
den beiden DFB-Laser-Sektionen sind außerdem Abstimmsektionen zur
Feinabstimmung der Taktfrequenz angeordnet, von denen die eine passiv als
Phasenschiebersektion und die andere aktiv als Dämpfungs-/Verstärkungssektion
ausgebildet ist. Bei diesem bekannten Mehrsektions-Laser wird jedoch nur
eine zur Selbstpulsation geeignete Mode gezielt gefördert, die
allerdings im Betrieb instabil sein kann.
-
Ein ähnlicher
Laser ist aus der
EP 0890204 (vergleiche
auch die zur Patentfamilie gehörende WO
97/37406 A1) bekannt. Hierbei handelt es sich um einen gütegesteuerten
Laser, der zur Erzeugung hoher Impulsleistungen eine verstärkende und
eine reflektierende Lasersektion aufweist. Der Offset zwischen beiden
Sektionen wird hier so gewählt,
dass eine der beiden bevorzugten Bragg-Moden der Lasersektion in Überdeckung
mit einer der beiden Flanken höchsten
Leistungsanstiegs bzw. -abfalls des Reflektors gelangt. Damit kann
der Offset bei diesem bekannten Laser nur in einem relativ engen
Bereich eingestellt werden. Ein Phasentuning zur Voreinstellung
der Emissionsfrequenz erfolgt bei diesem Laser durch eine elektrische
Einstellung des Brechungsindex im passiven Resonator. Ein Feintuning
erfolgt durch thermische Beeinflussung.
-
Aus
der WO 0036718 ist die Erzeugung von kurzen optischen Pulsen mittels
komplex gekoppelter DFB-Laser bekannt. Die komplexe Kopplung wird
dabei durch das Einwirken der Gitter auch auf das Verstärkungsprofil
in den beiden Lasern Gitter hervorgerufen. Neben der periodischen Änderung
im Realteil der Brechzahl zur Phasenverschiebung liegt nunmehr auch
eine periodische Änderung
im Imaginärteil
der komplexen Brechzahl vor, die sich durch eine periodische Änderung
in der Verstärkung
zeigt. Der bekannte Zweisektions-Laser
mit gleichberechtigter Laserfunktion für beide DFB-Laser dient als
reine Pulsquelle. Seine Hauptaufgabe besteht in der Generierung
von besonders kurzen Pulsen in Form einer Sinuswelle mit sehr vielen
Oberwellen (hochfrequente Mikrowelle). Eine Synchronisation als
Taktregenerator mit einem optischen Datenstrom ist nur unoptimiert
möglich.
Ein vorhandener Phasenschieber dient nicht der Steuerung der Moden
zwischen den beiden DFB-Lasern. In der optischen Verbindung zwischen
den beiden DFB-Lasern sind hingegen keine Abstimmsektionen vorgesehen,
da davon ausgegangen wurde, dass die erreichte Frequenzstabilität keiner
weiteren Feineinstellung bedarf. Hierbei handelt es sich jedoch
um eine Fehleinschätzung,
wie experimentelle Überprüfungen insbesondere
für höhere Übertragungsraten
ergeben haben.
-
Weiterhin
ist aus der Veröffentlichung „Multiwavelength
Gain-Coupled DFB Laser Cascade: Design Modeling and Simulation" von W. Li at al.
(aus IEEE Journal of Quantum Electronics, Vol. 36, No. 10, 2000,
pp 1110-1116) die theoretische Betrachtung einer Multiwellenlängen-Laserdiode
mit einer Ausprägung
von Multimoden bekannt, die auf einer Kaskade von DFB-Lasern beruht.
Es werden die optischen und thermischen Wechselwirkungen entlang der
Lasersektionen betrachtet sowie Design-Kriterien und Bedingungen
für einen
stabilen Dauerstrichbetrieb – mit
der Möglichkeit
einer Pulserzeugung – anhand
eines Wanderwellenmodells angegeben. Aus der Veröffentlichung „Modeling
Self-Pulsating DFB Lasers with an Integrated Phase Tuning Section" von M. Radziunas
et al. (aus IEEE Journal of Quantum Electronics, Vol. 36, No. 9,
2000, pp 1026-1034) ist weiterhin eine theoretische Betrachtung
eines selbstpulsierenden DFB-Lasers mit einer integrierten Phasenfeinabstimmungssektion
bekannt mit dem Ziel, die Mechanismen des Frequenztunings zu erkennen. Eine
komplexe Kopplung der jeweiligen DFB-Gitter zur eindeutigen, stabilen
Auswahl jeweils genau einer Mode pro DFB-Laser-Sektion zu einem
koppelnden Modenpaar ist jedoch aus beiden Veröffentlichungen nicht bekannt.
-
Aufgabe
für die
vorliegende Erfindung ist es daher, einen einstellbaren, selbstpulsierenden
Mehrsektions-Laser der eingangs genannten Art in der speziellen
Betriebsart als Taktregenerator so weiterzubilden, dass er durch
eine umfassende Einstellbarkeit nach der Herstellung ein optimales
reproduzierbares Betriebsverhalten im Sinne der oben formulierten
Bedingungen, insbesondere einer ausgezeichneten Frequenzstabilität, mit einem
großen Arbeitsbereich
auch für
höchste Übertragungsraten
aufzeigt, ohne dass einzelne gefertigte Laser aussortiert werden
müssen.
Dazu beitragen soll auch eine verbesserte Grobeinstellbarkeit vor
der Laserfertigung.
-
Als
Lösung
für diese
Aufgabe ist bei dem erfindungsgemäßen Mehrsektions-Laser der gattungsgemäßen Art
deshalb vorgesehen, dass die beiden DFB-Gitter zur eindeutigen, stabilen Auswahl
jeweils genau einer Mode pro DFB-Laser-Sektion
zu einem koppelnden Modenpaar auch auf das Verstärkungsprofil mit dem Imaginärteil der
Brechzahl des laseraktiven Materials einwirken und somit die beiden DFB-Laser-Sektionen
komplexe Kopplungen aufweisen, und dass die Taktfrequenz durch die
Wahl des Offsets in Abhängigkeit
vom Verstärkungsprofil
des laseraktiven Materials der beiden DFB-Laser-Sektionen in einem
großen
Frequenzbereich grob abstimmbar ist, wobei die Modenauswahl durch
eine Wahl der Phasenrelation zwischen Real- und Imaginärteil der komplexen
Kopplungen mitbestimmbar ist.
-
Für eine optimierbares
Verhalten des erfindungsgemäßen Mehrsektions-Lasers, der aufgrund seines
symmetrischen Aufbaus auch als „Tandem-Laser" bezeichnet werden
kann, als Taktregenerator ist es Voraussetzung, dass sein Arbeitsbereich
so groß wie
möglich
ist. Nur so können
alle auftretenden Abweichungen auch kompensiert werden. Die Kompensation
kann dann durch Veränderung
der entsprechenden Parameter erfolgen. Hierbei handelt es sich um
die elektrischen Steuerströme
für die DFB-Laser,
den Phasenschieber, das Dämpfungsglied
und um den thermischen Steuerstrom für den Offset der Gitter. Eine
auftretende Zeitverzögerung zwischen
den Moden der beiden Laser durch deren Abstand zueinander hat dabei
keinen begrenzenden Einfluss auf die maximale Taktfrequenz und behindert
die Selbstpulsation nicht.
-
Ein
einfacher DFB-Laser mit einem gleichförmigen Bragg-Gitter zeigt zwei
Bragg-Moden, die voneinander durch das Stoppband getrennt sind.
Hierbei handelt es sich um die Hauptmoden, die miteinander in Beziehung
treten.
-
Besteht
ein Offset zwischen den beiden DFB-Lasern, sind die beiden Hauptmodenpaare
zueinander verschoben, sodass im Allgemeinen vier Moden auftreten,
die zur Oszillation des Tandem-Lasers beitragen können. Für eine gut
verwendbare Oszillation werden jedoch genau zwei Moden benötigt. Die
anderen Moden, die zu unterschiedlichen Oszillationsfrequenzen führen können, müssen deshalb unterdrückt werden.
Eine präzise
Modenkontrolle bzw. Modenunterdrückung
als Feineinstellung ist deshalb von besonderer Bedeutung. Dies kann
bei dem erfindungsgemäßen Mehrsektions-Laser
durch eine Einstellung der Phase und der Dämpfung/Verstärkung erreicht
werden. Die Auslegung der Bragg-Gitter bezüglich Länge und Kopplungskoeffizienten
zur Offseterzeugung spielt dabei nur eine unterordnete Rolle. Bei
der Oszillation handelt es sich um eine Überlagerung der beiden Moden,
die zum Locken des Datenstroms phasensynchron sind. Es kann gezeigt
werden, dass für
bestimmte Werte der Phasenverschiebung und der Dämpfung/Verstärkung besonders
stabile und frequenzgenaue Oszillationen zur Verwendung als Taktfrequenzen
erreichbar sind. Die besten Oszillationen werden bei drei verschiedenen
Frequenzen gefunden. Hierbei handelt es sich um die Offset-Frequenz, die Frequenz aus
der Addition von Offset- und Stopbandfrequenz und die Frequenz aus
der Subtraktion der Stoppbandfrequenz von der Offsetfrequenz, relevant
sind jeweils die Beträge. Über die
Wahl der koppelnden Modenpaare kann also für den erfindungsgemäßen Mehrsektions-Laser eine bevorzugte
Taktfrequenz ausgesucht werden.
-
Die
Auswahl der Taktfrequenz kann bei dem erfindungsgemäßen Mehrsektions-Laser
noch über die
Phasenlage der beiden Gitteranteile zueinander in jedem DFB-Laser
unterstützt
werden, die der gewählten
Modenkopplung zugeordnet ist und zu der gewünschten Unterdrückung der
jeweils anderen Moden führt.
Deshalb ist bei dem Mehrsektions-Laser vorgesehen, dass zur zusätzlichen
groben Auswahl der Taktfrequenz die Gitter der komplex gekoppelten
DFB-Laser eine gleiche in-Phasenrelation oder außer-Phasenrelation oder eine
unterschiedliche Phasenrelationen aufweisen. In einem komplex gekoppelten
DFB-Laser liegen ein Indexgitter mit einer refraktiven Kopplungskonstanten,
das einzig von einer Variation des Brechungsindex geformt ist, und ein überlagertes
Gitter mit einer Kopplungskonstanten vor, das einzig von einer Variation
der Verstärkung/Dämpfung geformt
ist. Beide Gitter sind in-Phase zueinander, wenn an Stellen maximaler
Dämpfung
minimale Brechungsindizes auftreten. Außer-Phase sind die Gitter zueinander,
wenn die Maxima und Minima übereinstimmen.
Durch die Wahl der Art der komplexen Gitter zueinander können nun
bevorzugte Modenpaare der beiden DFB-Laser selektiert und die anderen
Moden gezielt unterdrückt
werden. Näheres
hierzu ist dem speziellen Beschreibungsteil zu entnehmen.
-
Des
Weiteren kann in jedem groben Frequenzbereich eine erste Auswahl
der angestrebten Taktfrequenz über
die Einstellung des Offsets als vorgebbarem Fertigungsparameter
erfolgen. Dieser ist bei dem erfindungsgemäßen Mehrsektions-Laser nicht
an eine einzige kritische Modenkorrelation gebunden, sondern kann
beliebig ausgewählt
werden („Offsetdesign"). Die Taktfrequenz
hängt linear
vom gewählten
Offset ab und kann beispielsweise zwischen 40 GHz und 640 GHz voreingestellt
werden. Durch das Feintuning bei der Modenselektion über die
beiden Abstimmsektionen für
die Phasen- und Dämpfungs-/Verstärkungseinstellung
im Mehrsektions-Laser wird der Jitter verringert und es ist jeweils noch
eine Feineinstellung von ± 5
GHz möglich.
Damit ist die Taktfrequenz bei dem erfindungsgemäßen Mehrsektions-Laser sehr
genau und hochstabil einstellbar, ohne dass einzelne Mehrsektions-Laser
wegen nicht justierbarer Abweichungen aussortiert werden müssten.
-
Eine
gute Garantie für
den erfindungsgemäßen Mehrsektions-Laser
in der Funktion eines besonders frequenzstabilen selbstpulsierenden
Oszillators in einem besonders großen Arbeitsbereich kann also
durch folgende Schlüsselaspekte
für dessen
Design gegeben werden
- • Komplexe Kopplung der beiden
DFB-Laser. Dadurch liegt eine Kombination aus zwei Einzelmode-Bauelementen
vor, bei denen keine Konkurrenz durch andere Moden auftritt. Eine
Selbstpulsation ist daher für
den vollen Wertebereich des Phasenschiebers von 2 π garantiert.
Dieser freie Parameter kann daher für die Einstellung eines minimalen
Jitters genutzt werden.
- • Hohes
Pumpen der beiden DFB-Laser. Dadurch wird eine sehr schnelle Antwortzeit
erreicht.
- • Dämpfer und
Phasenschieber zur Einstellung von Amplitude und Phase. Dadurch
wird das Arbeitsmodenpaar bei geringem Jitter besonders gut einstell-
und kontrollierbar.
- • Unabhängige Steuerung
der Taktfrequenz, bei der es in der Hauptsache um die durch den
frei wählbaren
Offset grob festgelegte Frequenz handelt, und der Linienbreite durch
Phasenverschiebung und Dämpfung.
Dadurch kann der Jitter ebenfalls minimiert werden.
-
Damit
ergibt sich zusammenfassend gesehen eine besonders bevorzugte Verwendungsmöglichkeit
für den
erfindungsgemäßen komplex
gekoppelten Mehrsektions-Laser. Hierbei handelt es sich um dessen
Verwendung als hochstabiler Taktregenerator für einen optischen Entscheider
in einem 3R-Regenerator
zur Pulsaufarbeitung in einem optischen Netz mit bis zu ultrahohen
Bitraten von mehren hundert Gbit/s.
-
Bei
dem bekannten Mehrsektions-Laser ist der Abstand zwischen beiden
Lasersektionen durch das Distanzstück auf einen kurzen Wert im μm-Bereich
festgelegt. Damit sind der baulichen Vereinigung der Sektionen enge
Grenzen gesetzt. Bei der Erfindung kann dagegen vorteilhaft vorgesehen
sein, dass komplex gekoppelten DFB-Laser in einem großen, bis
in einen Bereich von einigen 10 cm reichenden Abstand, zueinander
angeordnet sind. Bei dem erfindungsgemäßen Mehrsektions-Laser behindert eine
aufgrund des optischen Abstandes zwischen den beiden DFB-Lasern
vorliegende Verzögerung die
Selbstpulsation nicht. Dies ist insbesondere von Vorteil für die konstruktive
Anordnung der beiden DFB-Laser, die nun auch über größere Distanzen ausgeführt werden
kann. Des Weiteren kann bei der Erfindung vorteilhaft vorgesehen
sein, dass der Abstand zwischen den beiden komplex gekoppelten DFB-Laser-Sektionen
als weiterer Parameter zur Abstimmung, insbesondere zur Jitteroptimierung,
genutzt wird.
-
Auf
dem Aspekt des wählbaren
Abstandes aufbauend kann bei dem Mehrsektions-Laser nach der Erfindung
weiterhin vorgesehen sein, dass der erste DFB-Laser der Wellenlänge λ1 mit
einer Anzahl n von zweiten DFB-Lasern
mit unterschiedlichen Wellenlänge λ2i über ein
Wellenleiter-Netzwerk gekoppelt ist, wobei der erste DFB-Laser jeweils
nur mit einem zweiten DFB-Laser
durch eine entsprechende Laserstromansteuerung in einer Ausbildung
als Tandem-Laser zur Auswahl einer gewünschten Taktfrequenz gleichzeitig
aktiv ist. Bei einer derartigen Anordnung, die auch konstruktiven
Erfordernissen folgen kann, handelt es sich um eine parallele Aufreihung
von mehreren Tandem-Lasern, deren erster DFB-Laser jeweils identisch
ist. Durch die in ihren Wellenlängen
zum ersten DFB-Laser und untereinander unterschiedlichen zweiten
DFB-Laser weist jeder gebildete Tandem-Laser eine andere Offsetfrequenz
auf, die, wie bereits weiter oben ausgeführt, die Taktfrequenz bestimmt.
Es kann also ein ganzes Bündel
von Tandem-Lasern kosten- und platzsparend hergestellt werden, die
verschiedene Taktfrequenzen zur Generation anbieten. Welche Taktfrequenz
dann im Einzelnen zur Anwendung kommen soll, ist über eine
entsprechende Ansteuerung der Laserströme auswählbar. Die Taktfrequenz ist
also in einem nahezu beliebig großen Bereich ohne weitere optische
Schaltelemente einfach über
die entsprechenden Laserströme
schaltbar.
-
Der
bekannte Mehrsektions-Laser ist monolithisch integriert aufgebaut.
Für die
meisten Anwendungsfälle
ist ein mehrschichtig integrierter Aufbau auch für den Mehrsektions-Laser nach
der Erfindung sinnvoll. Im Fall großer räumlicher Abstände zwischen
den beiden DFB-Lasern oder kaskadierter Aufbauten kann es gemäß einer
anderen Erfindungsfortführung
jedoch vorteilhaft sein, wenn ein hybrider Aufbau auf einer optischen
Hauptplatine vorliegt. Eine Integration in optische Schaltkreise
oder eine teilweise monolithische integrierte Ausführung, beispielsweise
des ersten DFB-Lasers und der Abstimmsektionen, ist dabei ohne weiteres
möglich.
-
Ausbildungsformen
und zugrunde liegende Prinzipien der Erfindung werden nachfolgend
anhand der schematischen Figuren und Diagramme näher erläutert. Dabei zeigt:
-
1 ein
Schema des erfindungsgemäßen Mehrsektions-Lasers
mit den relevanten Parametern,
-
2a, 2b das
optische Spektrum eines nichtoptimierten selbstpulsierenden Lasers
ohne und mit einer Modenabstimmung,
-
3a, 3b das
Frequenzspektrum und das time-domain-Spektrum eines modenoptimierten Tandem-Lasers
bei 160 GHz,
-
4 die
Abhängigkeit
der Taktfrequenz vom Offset,
-
5 die
Extinktion des bekannten und des erfindungsgemäßen Mehrsektions-Lasers,
-
6a, 6b, 6c, 6d die
Modenkopplung durch Wahl der komplexen Phasenlagen in den Gittern
des erfindungsgemäßen Mehrsektions-Lasers,
-
7a, 7b zwei
Variationstabellen zur Erzeugung der Taktfrequenzen mit dem bekannten und
dem erfindungsgemäßen Mehrsektions-Laser und
-
8 eine
Parallelschaltung mehrerer erfindungsgemäßer Mehrsektions-Laser.
-
Die 1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Mehrsektions-Laser
in der Ausführungsform
eines Tandem-Lasers TL zur Erzeugung einer Taktfrequenz fT mit seinen Parametern und Einstellmöglichkeiten
im Schema. Der Tandem-Laser
TL besteht aus einem ersten DFB-Laser DFB1,
der bei einer Wellenlänge λ1 arbeitet,
und einem zweiten DFB-Laser DFB2, der bei
einer anderen Wellenlänge λ2 arbeitet. Die
unterschiedlichen Laufrichtungen der Lichtwelle im lichtführenden
Wellenleiter des integriert aufgebauten Tandem-Lasers TL sind durch gegenläufige Pfeile
angedeutet. Beide DFB-Laser DFB1, DFB2 haben einen optischen Abstand Ldist zueinander und können in ihren weiteren Parametern übereinstimmen
oder auch variieren. Hierbei handelt es sich um die optische Weglänge Lopt in den DFB-Lasern DFB1, DFB2, um den komplexen Kopplungskoeffizienten κcomplex,
um die Steuerströme
IDFB der beiden DFB-Laser DFB1,
DFB2 für
das Hochpumpen und dem jeweiligen Stoppband SB, das den Frequenzbereich
mit geringer Amplitude zwischen den beiden Bragg-Moden der beiden
DFB-Laser DFB1, DFB2 angibt.
Diese unterscheiden sich durch den Offset OS, der bei dem Tandem-Laser
TL durch den Differenzbetrag der beiden Wellenlängen λ1, λ2 nahezu
beliebig in einem weiten Frequenzbereich einstellbar ist. Der Offset
OS als Fertigungsparameter wird durch ein entsprechendes Bragg-Gitter-Design
festgelegt und dient der groben Einstellung der Taktfrequenz fT roughly.
-
Zwischen
den beiden DFB-Lasern DFB1, DFB2 sind
zwei ansteuerbare Abstimmsektionen TS angeordnet, von denen die
linke als Phasenschiebersektion PS der Einstellung der Phase Φ und die
rechte als Dämpfungs-
bzw. Verstärkungssektion
GS der Einstellung der Dämpfung/Verstärkung α ausgebildet ist.
Dadurch kann das Frequenzverhalten des Tandem-Lasers TL in der bevorzugten
Funktion eines hochgenauen Taktregenerators optimal feineingestellt
werden (fT fein). Der optische Abstand Ldist zwischen den beiden DFB-Lasern DFB1, DFB2 verhindert
die Selbstoszillation des Tandem-Lasers TL nicht. Er kann deshalb
in weiten Bereichen bis in den cm-Bereich variiert und insbesondere
konstruktiven Anforderungen und Ausbildungen, beispielsweise zur
gezielten Jitterunterdrückung,
angepasst werden.
-
In
der 2a ist das optische Spektrum (Leistung in dBm über optischer
Frequenz in GHz) eines einfachen, herkömmlichen Zweisektions-Lasers ohne Modenabstimmung
dargestellt. Deutlich ist die Ausprägung von vier Hauptmoden zu
erkennen. Eine derartige Anordnung ist nicht für eine stabile Taktregeneration
geeignet. Eingezeichnet sind die drei ausgezeichneten Oszillationsfrequenzen
f1 (Offset – Stoppband), f2 (Offset,
tritt doppelt auf) und f3 (Offset + Stoppband).
In der 2b ist dagegen das optische
Spektrum des komplex gekoppelten Tandem-Lasers TL mit einer Selektion
von zwei bevorzugten Moden zu erkennen.
-
Das
besonders gute Frequenzverhalten des Tandem-Lasers TL ist aus der 3a,
die bei einem entsprechenden Design dessen ausgeprägte, hochstabile
Taktfrequenz fT bei 160 GHz zeigt, und der 3b zu
erkennen, die die besonders hohe Extinktion des einem Datensignal
fdata überlagerten
Taktsignals fT (TL) im time-domain-Spektrum
(Leistungsamplitude in mW über
der Zeit in ns) eines modenoptimierten Tandem-Lasers bei 160 GHz
zeigt.
-
In
der 4 ist der lineare Zusammenhang zwischen dem in
weiten Frequenzgrenzen einstellbaren Offset OS als Differenz der
beiden Wellenlängen λ1, λ2 und
der generierbaren Frequenz, die im Radiofrequenzbereich RF zwischen
40 GHz und 640 GHz liegen kann, dargestellt (beide in GHz). Durch
eine gezielte Phaseneinstellung kann ein Feintuning bei dem Tandem-Laser
TL nach der Erfindung in einem Bereich von ±5 GHz erreicht werden.
-
Die 5 zeigt
das verbesserte Extinktionsverhalten des komplex gekoppelten Tandem-Lasers TL
(complex) gegenüber
einem herkömmlichen Zweisektions-Laser
(simple laser). Dieser erreicht nur in einem begrenzten Frequenzabschnitt
die anzustrebende Extinktion von mehr als 10 dB, wohingegen der
Tandem-Laser TL im gesamten Frequenzbereich eine Extinktion von
10 dB und besser aufweist.
-
Die 6a-d
zeigen die durch die Wahl der Phasenlage der Gitteranteile möglichen
verschiedenen Modenkombinationen zur groben Vorauswahl der Oszillationsfrequenz
im Tandem-Laser TL. In der 6a ist
das komplexe Gitter des ersten DFB-Lasers DFB1 in-phase
und das komplexe Gitter des zweiten DFB-Lasers DFB2 out-phase
gestaltet. Es arbeiten die beiden inneren Hauptmoden der beiden DFB-Laser
DFB1, DFB2 zusammen.
In jedem dargestellten Fall werden die beiden anderen Hauptmoden jeweils
weitgehend unterdrückt.
Die sich einstellende Oszillationsfrequenz entspricht der Offset-Frequenz abzüglich der
Stoppbandfrequenz (OS – SB).
In der 6b sind die Gitterkonstellationen
vertauscht. Hier ist das erste Gitter out-phase und das zweite Gitter
in-phase ausgelegt. Bei dieser Konstellation werden die beiden äußeren Hauptmoden
optisch miteinander gekoppelt, die Oszillationsfrequenz ergibt sich aus
der Addition von Offset- und Stoppbandfrequenz (OS + SB). Die 6c zeigt
eine Konstellation, in der die Gitter beider DFB-Laser DFB1, DFB2 in-phase
gekoppelt sind, sodass die beiden linken Hauptmoden interagieren,
in der 6d sind beide Gitter out-phase
gekoppelt und es agieren die beiden rechten Hauptmoden miteinander.
In beiden Fällen
ist die Oszillationsfrequenz gleich der Offset-Frequenz (OS). Weil
hier die ausgewählte
Mode jedes DFB-Lasers DFB1, DFB2 jeweils
das Bragg-Gitter des anderen Lasers durchläuft, ist die Extinktion für beide
DFB-Laser DFB1, DFB2 zwar
verschieden, aber besonders hoch.
-
In
der Tabelle gemäß 7a ist
die Phasenverschiebung Φ (in
Grad) über
der Dämpfung α (in dB)
für einen
nicht komplex gekoppelten Zweisektions-Laser (simple) dargestellt. Der Tabellenparameter
ist die Taktfrequenz fT in GHz. Angestrebt
wird ein möglichst
großer
Arbeitsbereich bei 160 GHz (gewähltes
Beispiel). Dieser ist jedoch bei dem herkömmlichen Zweisektions-Laser, wie in der
Tabelle erkennbar (hellgrau hinterlegt), relativ klein. In der 7b ist
die gleiche Feineinstellung für
einen komplex gekoppelten Tandem-Laser TL (complex) nach der Erfindung
dargestellt. Hier ist der erzielbare Arbeitsbereich deutlich um
ein Mehrfaches größer und sehr
stabil. Der komplex gekoppelte Tandem-Laser TL nach der Erfindung
kann daher in weiten Bereichen auf eine vorgegebne Taktfrequenz
fT abgestimmt werden.
-
In
der 8 ist eine Parallelschaltung mehrerer Tandem-Laser
TLi dargestellt, die alle auf einem gemeinsamen
ersten DFB-Laser DFB1 der Wellenlänge λ1 aufbauen.
Dieser ist optisch in einem Wellenleiter-Netzwerk NW mit gegebenenfalls
unterschiedlichen Verbindungsstrecken Ldist mit
einer Anzahl n von zweiten DFB-Lasern DFB2i unterschiedlicher
Wellenlängen λi parallel
gekoppelt. Im gewählten
Ausführungsbeispiel
ist n = 4 mit i als Laufindex. Jeder Tandem-Laser TLi,
der durch eine entsprechende Ansteuerung der Laserströme auswählbar ist,
weist einen anderen Offset OSI auf, der
eine andere Taktfrequenz fTi grob festlegt.
Die Laserströme der
nicht aktivierten zweiten DFB-Laser DFB2i sind dann
gleich Null. Somit kann bedarfsweise zwischen den einzelnen Taktfrequenzen
fTi einfach geschaltet werden. Das gezeigte
Ausführungsbeispiel
kann am besten in hybridem Aufbau auf einem optischen Motherboard
realisiert werden. Dabei sind jeweils die Abstimmsektionen zur Frequenzfeineinstellung
auch in hybrider Form vorhanden. Eine monolithische Integration
und Mischformen sind ebenfalls möglich.
-
Der
erfindungsgemäße Mehrsektions-Laser mit
komplex gekoppelten, hochgepumpten Lasern unterschiedlicher Wellenlängen und
einem Feintuning über
Phase und Dämpfung/Verstärkung zeigt ein
optimales frequenzstabiles Verhalten auch bei höchsten Taktfrequenzen von mehreren
hundert GHz. Er zeigt über
einen großen
Arbeitsbereich nur sehr geringe Amplituden- und Zeit-Jitter, die sogar eingestellt
werden können,
und hat eine große
Extinktion. Durch seine nachträgliche
Feineinstellbarkeit können
Selektionsprozesse vermieden werden, wodurch die Herstellung eines
derartigen Tandem-Lasers in monolithisch integrierter Form wirtschaftlich
sehr attraktiv wird. Damit ist der erfindungsgemäße Mehrsektions-Laser in besonderer
Weise als Taktgenerator für
optische Entscheider in großen optischen
Netzen mit bis zu ultrahohen Bitraten geeignet, wobei die Entscheider
insbesondere in 3R-Generatoren zur Aufbereitung der optischen Pulse
eingesetzt sind.
-
- DFB1
- erster
DFB-Laser
- DFB2
- zweiter
DFB-Laser
- DFB2i
- i-ter
zweiter DFB-Laser, i = 1...n
- fdata
- Datenfrequenz
- fT
- Taktfrequenz
- fTi
- i-te
Taktfrequenz
- f1
- Oszillationsfrequenz
Offset – Stoppband
- f2
- Oszillationsfrequenz
Offset
- f3
- Oszillationsfrequenz
Offset + Stoppband
- GS
- Dämpfungs-/Verstärkungssektion
- i
- Laufindex
- in-phase
- In-Phasen-Relation
im komplexen Gitter
- IDFB
- Steuerstrom
DFB-Laser 1, 2
- LS
- Längensektion
- Ldist
- optischer
Abstand zwischen den DFB-Lasern 1, 2
- Lopt
- optische
Weglänge
- n
- Anzahl
der zweiten DFB-Laser/Tandem-Laser
- NW
- Wellenleiter-Netzwerk
- out-phase
- Außer-Phasen-Relation
im komplexen Gitter
- OS
- Offset
- OSi
- i-ter
Offset
- PS
- Phasenschiebersektion
- RF
- Radiofrequenzbereich
- SB
- Stoppband
- TL
- Tandem-Laser
- TLi
- i-ter
Tandem-Laser
- TS
- Abstimmsektion
- α
- Dämpfung/Verstärkung
- Φ
- Phase
- κcomplex
- komplexer
Kopplungskoeffizient
- λ1
- Wellenlänge erster
DFB-Laser
- λ2
- Wellenlänge zweiter
DFB-Laser
- λ2i
- Wellenlänge i-ter,
zweiter DFB-Laser
- τ
- Verzögerung