DE19511956C2

DE19511956C2 - Vorrichtung zum Befestigen von Druckplatten auf einem Plattenzylinder einer Druckmaschine

Info

Publication number: DE19511956C2
Application number: DE19511956A
Authority: DE
Inventors: Dieter Wieland; Arnfried Jehring; Lutz Halbach
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1995-03-31
Filing date: 1995-03-31
Publication date: 2003-02-20
Anticipated expiration: 2015-04-01
Also published as: DE19511956A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen von Druckplatten auf einem Plattenzy linder einer Druckmaschine, bestehend aus einer feststehenden oberen Klemmleiste und einer unteren Klemmleiste, die in eine Klemm- und eine Wechselposition verbringbar ist.

Aus der DE 41 29 831 C2 ist eine derartige Plattenklemmvorrichtung bekannt, bei der eine untere Klemmleiste verschiebbar in einer sich über die Breite des Plattenzylinders erstre ckenden radialen Führung angeordnet ist. Die untere Klemmleiste stützt sich gegen in der Führung angeordnete vorgespannte Federelemente ab und wird durch die Federn mit der gewünschten Klemmkraft gegen die obere Klemmschiene gepresst. Die untere Klemmschie ne weist Aussparungen auf, in welche das eine Ende schwenkbar angeordneter Hebel ein greift, während am anderen Ende der Hebel als Pneumatikzylinder ausgebildete Stellele mente angreifen, durch die über die Hebel unter Überwindung der Kraft der Federelemente die untere Klemmschiene in eine Wechselposition verbracht wird.

Mit dieser Vorrichtung ist es zwar möglich, eine Druckplatte mit einer definierten Klemmkraft zu klemmen, jedoch sind die zu erzielenden Klemmkräfte gering bzw. höhere Klemmkräfte, die auch eine partielle Plattenkorrektur durch Nachspannen gestatten, nicht oder nur mit ei nem hohen Aufwand zu realisieren. Darüber hinaus müssen zusätzliche Mittel an den Klemmflächen der Klemmleisten vorgesehen werden, um ein sicheres Halten der Druckplatte zu ermöglichen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach zu realisieren ist und die Druckplatte durch hohe Klemmkräfte befestigt.

Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, dass mit einfachen und wenig Bauraum beanspruchenden Mitteln eine Plattenklemmvorrichtung der eingangs genannten Art zu realisieren ist, mit der hohe Klemmkräfte aufgebracht werden können. Diese hohen Klemmkräfte können insbesondere wirkungsvoll durch die Kniehebelwirkung der als untere Klemmleiste vorgesehenen Blattfederpaketen aufgebracht werden.

Eine zusätzliche Sicherung einer geklemmten Druckplatte gegen ein Herausziehen aus dem Klemmspalt ergibt sich dadurch, dass die durch den Querschnitt der einzelnen Federlagen des Blattfederpaketes am freien Ende gebildeten Flächen mit der Klemmfläche der oberen Klemmleiste einen Klemmspalt bilden und bedingt durch die leichte Krümmung der Blattfe derpakete beim Klemmen einer Druckplatte zwangsläufig die einzelnen Federlagen als wi derhakenartige Klemmlinien wirken.

In einem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen

Fig. 1 die Plattenklemmvorrichtung in der Klemmposition ohne Druckplatte in einer geschnit tenen Seitenansicht,

Fig. 2 die Vorrichtung gem. Fig. 1 in einer Wechselposition mit eingelegter Druckplatte

Fig. 3 einen Ausschnitt der Vorrichtung gem. Fig. 1 in der Draufsicht,

Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung der geklemmten Druckplatte.

In Fig. 1 ist ein Plattenzylinder 1 mit einem Zylinderkanal 2 und einer darin angeordneten Plattenklemmvorrichtung 6 dargestellt. Die obere Klemmleiste 3 der Plattenklemmvorrichtung 6 ist feststehend ausgebildet und beispielsweise durch Schrauben 4 mit dem Plattenzylinder 1 fest verbunden. Die obere Klemmleiste 3 weist eine Klemmfläche 3.1, eine Stützfläche 3.2 und eine Druckfläche 3.3 auf. Als untere Klemmleiste 5 ist ein Biegekräfte aufnehmendes elastisches Bauelement vorgesehen, das in den Fig. 1 bis 3 als über die Breite des Plat tenzylinders 1 nebeneinander angeordnete Blattfederpakete 5.1 ausgebildet ist. Die Blattfe derpakete 5.1 sind an ihrem unteren Ende fixiert, in dem z. B. jedes Blattfederpaket 5.1 min destens von einem ortsfest angeordneten Stift 7 durchdrungen wird. Die im oberen Bereich der Blattfederpakete 5.1 vorgesehenen Schrauben 4 haben lediglich die Aufgabe, über Dis tanzbuchsen 8 die obere Klemmleiste 3 biegesteif mit dem Plattenzylinder 1 zu verbinden. Zwischen den Distanzbuchsen 8 und den Blattfederpaketen 5.1 ist so viel Spiel vorgesehen, dass eine Schwenkbewegung der Blattfederpakete 5.1 nicht behindert wird. Die Höhe der Blattfederpakte 5.1 ist so bemessen, dass sie ohne Biegebeanspruchung spielfrei zwischen der Klemmfläche 3.1 und der Stützfläche 3.2 positioniert werden können.

Die Blattfederpakete 5.1 stützen sich auf der einen Seite gegen Anlaufflächen 9 und auf der Gegenseite gegen ein oder mehrere Stellelemente 10 ab. Im Ausführungsbeispiel sind die Stellelemente 10 als ein sich über die gesamte Breite der Plattenklemmvorrichtung 6 erstre ckender, pneumatisch oder hydraulisch aufweitbarer Schlauch 11 ausgebildet, der sich ei nerseits gegen die Druckfläche 3.3 der oberen Klemmleiste 3 und andererseits gegen die Blattfederpakete 5.1 abstützt.

Soll die Plattenklemmvorrichtung 6 in eine Wechselposition verbracht werden, wird der Schlauch 11 aufgeweitet, so dass die Blattfederpakete 5.1 auf Biegung beansprucht werden und sich so der in Fig. 2 gezeigten Form anpassen. Durch die Fixierung des unteren Endes des Blattfederpaketes 5.1 mittels der Stifte 7 und die Durchbiegung der Blattfederpakete 5.1, wobei die Blattfederpakete 5.1 sich gegen die Anlaufflächen 9 abstützen, wird ein Klemm spalt gebildet, der begrenzt wird von der Klemmfläche 3.1 der oberen Klemmleiste 3 und den aus den Querschnitten der Blattfederlagen 5.2 des freien Endes der Blattfederpakete 5.1 gebildeten oberen Begrenzungsflächen 5.3.

In diesem Klemmspalt wird eine Druckplatte 12 positioniert und nachfolgend der Schlauch 11 entspannt, so dass die Blattfederpakete 5.1 aufgrund ihrer Eigenspannung in die Ausgangsposition zurückdrängen und so die Druckplatte 12 gegen die Klemmfläche 3.1 der oberen Klemmleiste 3 drücken.

Durch die einseitig eingespannte Anordnung der Blattfederpakete 5.1 und die im oberen Be reich der Blattfederpakete 5.1 angeordneten Anlaufflächen 9 sowie die vorzugsweise waage recht und mittig auf die Blattfederpakete 5.1 wirkende Kraft wird eine Kniehebelwirkung er zielt und so mit einer hohen Haltekraft die Druckplatte 12 in der Plattenklemmvorrichtung 6 fixiert. In Fig. 4 ist vergrößert dargestellt, dass durch die Ausgestaltung der unteren Klemm leiste als Blattfederpakete 5.1 jede Blattfederlage 5.2 beim Klemmen einer Druckplatte 12 eine scharfkantige, widerhakenartig wirkende Klemmlinie 13 bildet, die als zusätzliche Siche rung gegen ein Herausziehen der Druckplatte 12 aus der Plattenklemmvorrichtung 6 wirkt. Die Wirkung dieser Klemmlinien 13 wird dadurch erreicht, wenn die geometrischen Verhält nisse so gewählt werden, dass der Schrägungswinkel ϕ größer ist als der Biegewinkel δ.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1

Plattenzylinder

2

Zylinderkanal

3

obere Klemmleiste

3.1

Klemmfläche

3.2

Stützfläche

3.3

Druckfläche

4

Schraube

5

untere Klemmleiste

5.1

Blattfederpaket

5.2

Blattfederlage

5.3

obere Begrenzungsfläche

6

Plattenklemmvorrichtung

7

Stift

8

Distanzbuchse

9

Anlauffläche

10

Stellelement

11

Schlauch

12

Druckplatte Klemmlinie
ϕ Schrägungswinkel
δ Biegewinkel

Claims

1. Vorrichtung (6) zum Befestigen von Druckplatten (12) auf einem Plattenzylinder (1) einer Druckmaschine,
mit einer feststehenden oberen Klemmleiste (3), die eine Klemmfläche (3.1) aufweist,
mit einer in eine Klemm- und in eine Wechselposition verbringbaren unteren Klemm leiste (5), die aus einem oder mehreren in axialer Plattenzylinder-Richtung nebenein ander angeordneten Blattfederpaketen (5.1) aus jeweils einer oder mehreren Blattfe derlagen (5.2) besteht, deren zur Klemmfläche (3.1) benachbarte obere Begren zungsflächen (5.3) zusammen mit der Klemmfläche (3.1) einen Klemmspalt bilden,
und mit mindestens einem Stellelement (10),
das zur Herbeiführung der Wechselposition die untere Klemmleiste (5) mit einer Bie gung beaufschlagt, indem es einen mittleren Bereich der Blattfederpakete (5.1) aus lenkt, dadurch eine ins Innere des Plattenzylinders (1) gerichtete Bewegung der obe ren Begrenzungsflächen (5.3) verursacht und somit eine Vergrößerung des Klemm spalts bewirkt,
und das zur Herbeiführung der Klemmposition die untere Klemmleiste (5) nicht mit der genannten Biegung beaufschlagt, so dass die Blattfederpakete (5.1) in die Aus gangsposition zurückdrängen und dabei deren obere Begrenzungsflächen (5.3) eine in den Klemmspalt eingelegte Druckplatte (12) gegen die Klemmfläche (3.1) klem men.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die untere Klemmleiste (5) an ihrem weiter im Inneren des Plattenzylinders (1) liegenden Ende fixiert ist und
dass im Bereich des zur Klemmfläche (3.1) benachbarten Endes der unteren Klemm leiste (5) Anlaufflächen (9) vorgesehen sind, gegen welche sich die untere Klemmlei ste (5) bei der Biegebeaufschlagung abstützt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Begren zungsflächen (5.3) der Blattfederpakete (5.1) in der Klemmposition ohne eingelegte Druckplatte (12) gerade die Klemmfläche (3.1) berühren.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Begrenzungsflächen (5.3) der Blattfederpakete (5.1) in der Klemmposition mit eingelegter Druckplatte (12) Klemmlinien (13) bilden.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Begrenzungsflä chen (5.3) der Blattfederpakete (5.1) gegenüber einer rechtwinkligen Ausführung unter ei nem Schrägungswinkel (ϕ) ausgebildet sind, der größer ist als der Biegewinkel (δ) der Blattfederpakete (5.1) an ihrem zur Klemmfläche (3.1) benachbarten Ende.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stell elemente (10) als aufweitbarer Schlauch (11) ausgebildet sind.