DE19509409A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Tragbeuteln aus thermoplastischem Kunststoff - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Tragbeu­ teln aus thermoplastischem Kunststoff mit zwei U-förmig gefalte­ ten, an den Innenwänden im Bereich der Öffnungsränder ange­ schweißten, aus flachen Materialstreifen bestehenden Traggrif­ fen, bei dem die beiden Traggriffe ausgehend von einem doppel­ lagigen Materialstreifen gemeinsam durch Falten vorgeformt und die Griffe mit ihren Enden zwischen die Öffnungsränder der Trag­ beutel oder einer doppellagigen, intermittierend voranbewegten Kunststoffolienbahn geschoben und an deren Innenwände während der Bahnstillstände im Abstand der gewünschten Beutellänge bzw. -breite angeschweißt werden, von der sodann einzelne Beutelwerk­ stücke abgetrennt und durch Schweißnähte zu Beuteln fertigge­ stellt werden.

Ein Verfahren der eingangs angegebenen Art sowie eine Vorrich­ tung zur Durchführung dieses Verfahrens zur Herstellung von Kunststoff-Tragbeuteln ist aus der DE-PS 14 36 861 bekannt. Die­ ses Verfahren, das sich zur Herstellung von Kunststoff-Tragbeu­ teln bewährt hat, ist jedoch dadurch in seiner Leistung einge­ schränkt, daß zum Anschweißen der durch die doppellagigen Mate­ rialstreifen gebildeten Traggriffe lange Taktzeiten benötigt wer­ den, da die über die Schweißbacken von außen zugeführte Wärme durch die eine Wand des Tragbeutels bildende Materiallage hin­ durchwandern muß, bevor eine Verschweißung mit den die Traggrif­ fe bildenden Materialstreifen erfolgen kann. Diese Schweißzeit wird insbesondere dann noch verlängert, wenn die Öffnungsränder der Beutel auf sich selbst umgeschlagen werden, um verstärkte Öffnungsränder zu schaffen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art zu schaffen, das in seiner Leistung dadurch er­ höht ist, daß die Taktzeiten bzw. die Zeiten zum Verschweißen der Traggriffenden mit den Innenwandungen der Beutel verkürzt werden können.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der gat­ tungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß die Enden der Traggriffe im Bereich ihrer späteren Anschweißstellen vorgewärmt werden.

Dadurch, daß die mit den Innenwandungen der Tragbeutel zu ver­ schweißenden Traggriffe im Bereich ihrer späteren Anschweißstel­ len vorgewärmt werden, braucht nur eine geringere Wärmemenge durch die die Anschweißung der Traggriffe bewirkenden Schweißbacken durch die die äußere Wand des Tragbeutels bildende Material­ lage zugeführt zu werden, so daß die erforderlichen Schweißzei­ ten wesentlich verkürzt werden können. Weiterhin wird durch das Vorwärmen der Anschweißstellen der Traggriffe auch die Qualität der die Traggriffe mit den Beuteln verbindenden Schweißnähte er­ höht. Das erfindungsgemäße Verfahren führt insbesondere dann zu einer Verkürzung der Schweißzeiten, wenn die Randbereiche der Beutel, mit denen die Handgriffe zu verschweißen sind, zu ihrer Verstärkung auf sich selbst zurückgefaltet sind.

Das Vorwärmen der zu verschweißenden Traggriffbereiche kann zu einem geeigneten Zeitpunkt vor dem Zuführen und Einschieben der Traggriffenden zwischen die Beutelöffnungen bzw. späteren Beutel­ öffnungen geschehen. Da schweißbarer Kunststoff ein relativ schlechter Wärmeleiter ist, speichern die vorgewärmten Bereiche die Wärme über eine ausreichend lange Zeit, so daß sie im Zeit­ punkt des Anschweißens der Traggriffe an die Innenwandungen der Tragbeutel noch zur Verfügung steht.

Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, in einer ersten Station beispielsweise den oberen in einer zweiten Stati­ on anschließend den unteren Traggriff mit dem Rand des Tragbeu­ tels zu verschweißen.

Werden die Traggriffe gleichzeitig mit den Beutelrändern ver­ schweißt, ist es zweckmäßig, die doppellagigen Materialstreifen im Bereich ihrer anzuschweißenden Enden mit unverschweißbaren Schichten oder Oberflächen zur Vermeidung des Aneinander­ schweißens dieser Enden zu versehen.

Zweckmäßigerweise werden die Enden der Traggriffe auf ihren Außenseiten im Bereich ihrer späteren Anschweißstellen vorge­ wärmt.

Zweckmäßigerweise werden die Anschweißstellen vor dem Abtrennen der doppellagigen Materialstreifen von einer doppellagigen Mate­ rialbahn vorgewärmt. Die doppellagige Materialbahn läßt sich ein­ facher behandeln als von dieser abgetrennt Traggriffstreifen, die anschließend U-förmig gefaltet und den Traggriffbeuteln bzw. einer Halbschlauchbahn zugeführt werden, von der sodann die Trag­ griffbeutel abgeschweißt werden.

Eine Vorrichtung zum Vorwärmen der Anschweißstellen von doppella­ gigen Materialstreifen für die Durchführung des erfindungsgemä­ ßen Verfahrens mit einem in einem Gestell gelagerten, die doppel­ lagige Materialbahn intermittierend um jeweils eine Streifenbrei­ te vorziehenden Vorzugswalzenpaar und einem die Streifen abtren­ nenden Querschneidmesser zeichnet sich erfindungsgemäß durch beidseits der Materialbahn im Gestell aufeinander zu und vonein­ ander weg bewegbare und im zusammengeführten Zustand die Bahn zwischen sich einschließende Stempel aus, deren der Kontur der Schweißnähte oder der zu verschweißenden Bereiche angepaßten Stirnflächen oder Stirnflächenbereiche beheizbar sind. Zum Zweck der Beheizung können die Stempel mit einer elektrischen Heizein­ richtung, beispielsweise einer üblichen Heizspirale oder einem Heizdraht, versehen sein.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, deren einzige Figur eine perspek­ tivische Ansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des erfin­ dungsgemäßen Verfahrens in schematischer Darstellung zeigt.

In einem nicht dargestellten Maschinengestell ist ein intermit­ tierend angetriebenes Vorzugsrollenpaar 1, 2 gelagert, das zwei zusammenlaufende Materialbahnen 3, 4 aus thermoplastischem Kunst­ stoff gemeinsam um jeweils eine Breite a der die späteren Trag­ griffe bildenden Materialstreifen 5 vorschiebt. Während der takt­ weisen Stillstände der doppellagigen Materialbahn 3, 4 bringen im Gestell aufeinander zu und voneinander weg bewegbare Stempel 6, 7 während der Taktzeiten, in denen diese die doppellagige Ma­ terialbahn zwischen sich einschließen, an den späteren Endberei­ chen der die Traggriffe bildenden Materialstreifen vorgewärmte Bereiche 8 an, deren Form den späteren die Traggriffenden mit den Innenwandungen der Tragbeutel verschweißenden Schweißnähte entspricht. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, weisen die vorgewärmten Bereiche 8 die Form von ovalen Ringen auf.

Mit jedem Vorschubtakt trennt ein Quertrennmesser 9, das mit ei­ ner Gegenleiste 10 zusammenwirkt, von der doppellagigen Material­ bahn 3, 4 einen doppellagigen Materialstreifen 5 ab, der dann in der beispielsweise aus der DE-PS 14 36 681 bekannten Weise U-för­ mig gefaltet und zwischen die Öffnungsränder eines Beutels bzw. einer Halbschlauchbahn, von der die Beutel abgeschweißt werden, eingeführt wird. Fluchtend mit den vorgewärmten Bereichen 8 fah­ ren dann beidseits auf die Beutelränder zangenartig Schweiß­ backen nieder, die dann die Beutelränder durch entsprechende ovale Schweißnähte mit den Traggriffenden verschweißen. Zwi­ schen die beiden Materialstreifen ist eine Trennschicht einge­ bracht oder mindestens eine der beiden aufeinanderliegenden Ober­ flächen der Materialstreifen ist mit einem Trennlack behandelt, der ein Zusammenschweißen der Traggriffpaare während des Schweiß­ vorgangs verhindert.

Claims (5)

1. Verfahren zum Herstellen von Tragbeuteln aus thermoplasti­ schem Kunststoff mit zwei U-förmig gefalteten, an den Innen­ wänden im Bereich der Öffnungsränder angeschweißten, aus flachen Materialstreifen bestehenden Traggriffen, bei dem die beiden Traggriffe ausgehend von einem doppellagigen Ma­ terialstreifen gemeinsam durch Falten vorgeformt und die Ma­ terialstreifen mit ihren Enden zwischen die Öffnungsränder der Tragbeutel oder einer doppellagigen, intermittierend vo­ ranbewegten Kunststoffolienbahn geschoben und an deren Innen­ wänden während Bahnstillständen im Abstand der gewünschten Beutellänge bzw. -breite angeschweißt werden, von der sodann einzelne Beutelwerkstücke abgetrennt und durch Schweißnähte zu Beuteln fertiggestellt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Traggriffe im Bereich ihrer späteren An­ schweißstellen vorgewärmt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Traggriffe auf ihren Außenseiten im Bereich ihrer späteren Anschweißstellen vorgewärmt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschweißstellen vor dem Abtrennen der doppellagigen Materialstreifen von einer doppellagigen Materialbahn vorge­ wärmt werden.

4. Vorrichtung zum Vorwärmen der Anschweißstellen von doppella­ gigen Materialstreifen aus thermoplastischem Kunststoff zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem in einem Gestell gelagerten, die doppellagige Mate­ rialbahn intermittierend um jeweils eine Streifenbreite vor­ ziehenden Vorzugswalzenpaar (1, 2) und einem die Streifen abtrennenden Querschneidmesser, dadurch gekennzeichnet, daß beidseits der Materialbahn (3, 4) im Gestell aufeinander zu und voneinander weg bewegbare und in ihrem zusammengefah­ renen Zustand die Bahn zwischen sich einschließende Stempel (6, 7) vorgesehen sind, deren der Kontur der Schweißnähte oder der zu verschweißenden Bereiche angepaßten Stirnflächen oder Stirnflächenbereiche beheizbar sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stempel (6, 7) mit einer elektrischen Heizeinrichtung verse­ hen sind.