DE19504554C2 - Herstellung von Pottasche in Pharmaqualität - Google Patents
Herstellung von Pottasche in PharmaqualitätInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
- C01D7/00—Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general
- C01D7/22—Purification
- C01D7/24—Crystallisation
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Description
Die Herstellung von Pottasche in Pharmaqualität (DAB, USP, BP usw.) er
folgte bisher diskontinuierlich in Rührwerken von ca. 20 m³ Inhalt unter
Eindampfen von frischer, gereinigter Pottaschelauge unter Vakuum bei
gleichzeitigem Rühren. Die so erhaltenen übersättigten Lösungen wurden
durch Umstellen auf Kühlung zur Kristallisation gebracht. Durch die An
zahl der Rührwerke war die produzierte Qualität mengenmäßig begrenzt.
Pottasche in Pharmaqualität läßt sich aber auch kontinuierlich herstel
len. In Ullmann′s Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5th Ed., Vol. A22
(1993), wird auf die Möglichkeit verwiesen, durch kontinuierliche Kri
stallisation Pottasche von hoher Qualität herzustellen. Der Betrieb einer
kontinuierlichen Anlage erfordert jedoch die Anwesenheit einer ausrei
chenden Anzahl von Kristallisationskeimen. Dies wird durch den Einsatz
einer Mischlauge sichergestellt, welche durch die Vermischung von fri
scher Pottaschelauge mit Mutterlauge aus der vorhergehenden Produktion
hergestellt wird (Kreislaufführung der Mutterlauge). Durch die ständige
Rückführung der Mutterlauge reichern sich Verunreinigungen im Kristaller
bis zu einer Gleichgewichtskonzentration an.
In der DE 38 16 061 C1 wird ausschließlich der Natriumgehalt aus einem
Teilstrom des Mutterlauge-Kreislaufs herabgesetzt durch Abtrennung in
Form des Doppelsalzes NaKCO₃; die bei dieser zweiten Kristallisationsstufe
anfallende natriumarme Mutterlauge wird in den Hauptkreislauf zurückge
führt. Mit dem Verfahren kann die Konzentration des Natriums in der Mut
terlauge unter der kritischen Grenzkonzentration gehalten werden. Vor
teil: Das schlagartige Ausfallen des Doppelsalzes im Zielprodukt wird
vermieden (Qualitätsverbesserung); ebenso entfallen die mit einer Aus
schleusung des Mutterlauge-Teilstroms verbundenen Verluste an K₂CO₃ (Erhö
hung der Ausbeute). Dieses Verfahren bezieht sich ausschließlich auf die
Ausschleusung von Natriumionen, eine Entfernung anderer Verunreinigungen,
Chlorid, Sulfat, Eisen, Silikat findet nicht statt. Bei Anwendung dieses
Verfahrens in Verbindung mit der kontinuierlichen Kristallisation ist die
Herstellung einer Pottasche in reiner Pharmaqualität nicht möglich.
In der US 1 562 891 wird ein Verfahren beschrieben, das von einer
Kaliumhydroxid-Lösung "geeigneter Konzentration" ausgeht, welche nur
teilweise mit Kohlendioxid zu Kalium-Carbonat umgesetzt wird. Über Kon
zentrationen, Temperaturen, Reinheiten der Edukte und der Restlauge des
Produktes werden keine Angaben gemacht.
Die DE-AS 12 32 936 beschreibt die kontinuierliche oder diskontinuierli
che Herstellung von Soda aus Natronlauge und Natriumhydrogencarbonat, es
wird nicht von der bekannten kontinuierlichen Kristallisation von Kalium
carbonat × 1,5 Hydrat aus einer Kaliumcarbonatlösung ausgegangen.
Es bestand daher die Aufgabe, den Produktionsprozeß von K₂CO₃ bei kontinu
ierlicher Kristallisation so zu variieren, daß über einen längeren Pro
duktionszeitraum ein Produkt in reiner Qualität gewonnen werden kann.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß hochreine Pottasche herge
stellt werden kann, indem anstelle von Mutterlauge und Frischlauge nur
reine K₂CO₃-Frischlauge in die Kristallisation eingespeist wird. Dabei
wird zunächst mit K₂CO₃-Frischlauge und K₂CO₃-Mutterlauge solange die Kri
stallisation gespeist, bis ein gleichmäßiger, fester Kristallisatstrom
erhalten wird. Danach wird die Einspeisung der K₂CO₃-Mutterlauge bevorzugt äquiva
lent langsam über einen Zeitraum von 30 bis 60 Minuten oder auch länger
bis Null zurückgenommen unter gleichzeitiger Substitution durch K₂CO₃-
Frischlauge.
Die anfangs eingesetzten K₂CO₃-Mutterlauge und K₂CO₃-Frischlauge können im
Verhältnis 1 : 1 bis 1 : 3 vorliegen.
Der Vorzugsbereich beträgt dabei 0,5 : 1 bis 2 : 1. Je nach eingesetzter
Frischlaugen- bzw. Mutterlaugen-Qualität führt ein zu geringer Mutterlau
genanteil zum Abriß der Kristallisatbildung (Mangel an Kristallkeimen),
ein zu hoher Mutterlaugenanteil kann zu Qualitätseinbußen im Kristallisat
führen.
Die Versuche in der kontinuierlichen Kristallisation, ausgehend von rei
ner K₂CO₃-Frischlauge als Einspeiselauge, ergaben ein matschiges Kristal
lisat, der Kristallisatstrom riß ab. Erst durch das erfindungsgemäße Ver
fahren konnte Pottasche in der geforderten Qualität erhalten werden.
Es wurden Versuche durchgeführt, bei denen anfangs K₂CO₃-Mutterlauge und
K₂CO₃-Frischlauge im Verhältnis 1 : 1 bis 3 : 1 wie üblich eingesetzt wur
de. Nach Ausbildung eines satten Kristallisatstroms wurde die Zuspeisung
so geändert, daß der Anteil an Mutterlauge langsam bis auf Null zurück
genommen und gleichzeitig die Frischlaugemenge äquivalent erhöht wurde.
Überraschenderweise zeigte der Salzstrom über einen längeren Zeitraum
keine Veränderung in der Menge (kein Abriß) und in der Konsistenz. Ein
Zeichen, daß die Kristallkeimbildung nicht unterbrochen war.
Die Qualität des gewonnenen Salzes stieg stetig an und entsprach nach
einmaligem Durchsatz des Kristallisatorvolumens einer reinen Pharmaquali
tät.
Aus Qualitätsgründen sollte ein einmaliger Austausch des Kristallervolu
mens abgewartet werden.
Die im Trennprozeß des Kristallisats von der Mutterlauge anfallende Lauge
enthielt den Großteil der Verunreinigungen; sie wurde im Produktionszeit
raum im Mutterlaugetank zwischengelagert.
Durch geeignete Prozeßführung der Trocknung und durch getrennte Lagerung
wurde Pottasche in Pharmaqualität als Kalzinat erhalten.
Nach der so beschriebenen kontinuierlichen Fahrweise wird die gewünschte
Pharmaqualität hergestellt.
Die Qualität des erhaltenen K₂CO₃ ist nur noch eine Funktion der Reinheit
der frischen Pottaschelauge.
Die erfindungsgemäße Produktionsweise hat den Vorteil, daß der Kristalli
sationsprozeß bei Einspeisung von reiner Frischlauge durch die sonst üb
lichen Verunreinigungen durch die Mutterlauge nicht tangiert wird; im
Gegenteil: erst durch die beschriebene Vorgehensweise kann die Kristalli
sationsstufe ihre volle Wirksamkeit als Reinigungsschritt entfalten.
Die geforderten Spezifikationen für Cl⁻, SO₄⁻⁻, Na₂CO₃, Fe⁺⁺⁺ und Schwerme
talle werden damit eingehalten und unterschreiten die geforderten Grenz
werte.
In der folgenden Tabelle sind die Spezifikationen von Pottasche calc.
gran. in Normalqualität und Reinstqualität gegenübergestellt. Die
typischen Werte liegen im allgemeinen bei 50% der Grenzwerte.
Bei der kontinuierlichen Herstellung von K₂CO₃ in Pharmaqualität wird die
filtrierte Frischlauge mit Mutterlauge im Verhältnis 1 : 1, 1 : 2 oder
1 : 3 gemischt (Dichte ca. 1,580). Die so hergestellte Mischlauge wird in
einer Menge von ca. 20 m³/h in die Verdampferstufe 1 (116 bis 118°C, 900
mbar) eingespeist, daran schließt sich die Verdampferstufe 2 an (80 bis
85°C, 200 mbar). Nach Trennung des erhaltenen Slurry in einen festen
Kristallisatstrom und Mutterlauge, wird die Einspeisung im Verlauf von
einer Stunde auf ca. 15 m³ zurückgenommen, bei gleichzeitiger Substitution
der eingespeisten Mutterlaugemenge durch Frischlauge. Die nun abgetrennte
Mutterlauge wird separat gebunkert und darf nicht in den Kreislauf zu
rückgefahren werden. Durch die geringere Einspeisemenge wird die Verweil
zeit im Kristallisator erhöht, was die Nahordnung der Ausbildung der Kri
stalle positiv beeinflußt, verbunden mit der notwendigen Keimbildung. Man
erhält ein monoklines K₂CO₃·1,5 Hydrat, das der Trocknung zugeführt wird.
Nach einem einmaligen Austausch des Kristallisatorvolumens entspricht das
erhaltene Produkt (ca. 4 t/h) den analytischen Spezifikationen der Phar
maqualität.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Pottasche in Pharmaqualität,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst mit K₂CO₃-Frischlauge und K₂CO₃-Mutterlauge die Kristalli
sation solange gespeist wird, bis man einen gleichmäßigen, festen Kri
stallisatstrom erhält, anschließend wird nur noch reine K₂CO₃-Frisch
lauge in die Kristallisation eingespeist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß K₂CO₃-Frischlauge und K₂CO₃-Mutterlauge im Verhältnis 1 : 1 bis
1:3 eingesetzt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Erhalt des Kristallisatstroms die Einspeisung von K₂CO₃-Mut
terlauge äquivalent langsam bis Null zurückgenommen wird unter gleich
zeitiger Substitution durch K₂CO₃-Frischlauge.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus Qualitätsgründen ein einmaliger Austausch des Kristallervolu
mens abgewartet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995104554 DE19504554C2 (de) | 1995-02-11 | 1995-02-11 | Herstellung von Pottasche in Pharmaqualität |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995104554 DE19504554C2 (de) | 1995-02-11 | 1995-02-11 | Herstellung von Pottasche in Pharmaqualität |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19504554A1 DE19504554A1 (de) | 1996-08-14 |
DE19504554C2 true DE19504554C2 (de) | 1997-03-27 |
Family
ID=7753705
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995104554 Expired - Fee Related DE19504554C2 (de) | 1995-02-11 | 1995-02-11 | Herstellung von Pottasche in Pharmaqualität |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19504554C2 (de) |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1562891A (en) * | 1924-07-21 | 1925-11-24 | Klopstock Heinrich | Process for the production of potassium carbonate |
DE1232936B (de) * | 1962-02-09 | 1967-01-26 | Solvay | Verfahren zur Herstellung von Natriumcarbonat |
DE3816061C1 (en) * | 1988-05-06 | 1989-08-03 | Mannesmann Ag, 4000 Duesseldorf, De | Process for preparing potassium carbonate |
-
1995
- 1995-02-11 DE DE1995104554 patent/DE19504554C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19504554A1 (de) | 1996-08-14 |
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