DE19503883A1 - Verfahren zum Bearbeiten der Bügelfläche einer Bügeleisensohle - Google Patents
Verfahren zum Bearbeiten der Bügelfläche einer BügeleisensohleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten der Bügelfläche einer aus Blech
geringer Dicke hergestellten Bügeleisensohle, deren Innenseite an einem mit einer
elektrischen Heizung versehenen Bügeleisenschuh gut wärmeleitend befestigbar ist und
deren Außenseite die Bügelfläche bildet.
In der älteren, noch nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung
P 44 11 790.6-26 wird bereits ein Bügeleisen beschrieben, bei dem auf einem Bügel
eisenschuh mittels eines Silikonklebers eine aus Aluminiumblech hergestellte Bügel
eisensohle befestigt ist. Die Bügeleisensohle wird aus einem Aluminiumwalzblech
ausgestanzt, geprägt, gebogen oder sonstwie mechanisch bearbeitet, bis sie geeignet
ist, am Bügeleisenschuh befestigt zu werden. Derartige Bügeleisensohlen sind beispiels
weise auch aus den deutschen, ebenfalls noch nicht veröffentlichten Patentanmeldun
gen 44 22 089 und 44 22 090 bekannt. Um einerseits einen möglichst gleichmäßigen
Flächenkontakt auf der als Gleitfläche dienenden Bügeleisensohlenoberfläche mit dem zu
bügelnden Gut und andererseits auch auf der der Bügeleisensohlenoberfläche gegen
überliegenden Oberfläche eine möglichst gleichmäßige Klebefläche zu erhalten, müssen
beide Oberflächen besonders plan bzw. eben ausgebildet sein. Dies ist auch insbesonde
re deshalb erforderlich, damit die vom Bügeleisenschuh auf die Bügeleisensohle über
tragene Wärme gleichmäßig über die gesamte Bügeleisensohlenoberfläche auf das
Bügelgut übertragen wird. Dadurch können örtliche Temperaturspitzen und somit
Beschädigungen des Bügelgutes vermieden werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren für eine aus Blech geringer Dicke
hergestellte Bügeleisensohle zu schaffen, bei der trotz einer Bearbeitung der Bügelfläche
deren Planizität nicht erheblich verändert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patent
anspruchs 1 gelöst. Bei der erfindungsgemäßen Bearbeitung der Bügelfläche durch
Bestrahlen mittels fester körniger Teilchen, insbesondere Sandstrahlen, wird diese von
Unreinheiten und sonstigen Verschmutzungen befreit. Auch können beim Sandstrahlen
die Rauhigkeiten an der Bügeleisensohlenoberfläche verkleinert bzw. egalisiert werden.
Gleichzeitig kann mit diesem Bearbeitungsvorgang die Bügelfläche, je nachdem, wie
heftig und mit welchem Strahlmittel sie bestrahlt wird, diese mit einer bestimmten
festgelegten Rauhigkeit versehen werden, wobei sogar noch beim Strahlungsvorgang
Material des Strahlmittels auf der Bügelfläche geringfügig aufgetragen werden kann. Je
heftiger der Bestrahlungsvorgang ist, also je größer die Geschwindigkeit und die Masse
der Teilchen ist, die auf die Bügelfläche auftreffen, desto mehr kann hierdurch das
Aussehen und die Oberflächenbeschaffenheit der Bügelfläche verändert werden.
Werden mit hohem Druck feinste Teilchen, beispielsweise Metallteilchen, Quarzsand
etc. auf die Bügelfläche der Bügeleisensohle aufgestrahlt, so verformt sich durch die
Druckbeaufschlagung die Bügelfläche derart, daß diese sich nach einer Seite hin
einwölbt, das heißt, einzelne Bereiche der Bügelfläche sind aufgrund der erhöhten
Biegebelastung stärker eingewölbt als andere Bereiche. Dies gilt insbesondere für den
Mittenbereich. Um dieser Verformung beim Strahlvorgang entgegen zu wirken, wird nun
gemäß der Erfindung auch die Innenseite, also die der Bügelfläche gegenüberliegende
Seite der Bügeleisensohle bestrahlt. Die Auswölbungen aufgrund der Bestrahlung
gleichen sich dadurch aus und die Bügelfläche bleibt im wesentlichen plan. Je dünner die
Bügeleisensohle ist, um so stärker wirkt sich die einseitige Bestrahlung nachteilig aus
und umso wirkungsvoller kann die Erfindung eingesetzt werden. Nachträgliche
Bearbeitungs- oder mechanische Planizitäts- bzw. Ausrichtungsvorgänge können durch
die Erfindung vermieden werden, wodurch die Herstellung der Bügeleisensohle verein
facht und kostengünstiger wird.
Durch die Merkmale des Patentanspruchs 2 können gleiche Strahlmaterialen, gleiche
Stahldrücke und Düsen verwendet werden, das heißt, es können auf beiden Seiten der
Bügeleisensohle gleiche Parameter verwendet werden. Dadurch werden die Auswölbun
gen in unterschiedlichen Richtungen vor ihrem entstehen ausgeglichen.
Gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 3 können die gegenüberliegenden Strahldü
sen, aus denen die Teilchen austreten und mit Druck auf die Bügelfläche auftreffen,
auch auf den gegenüberliegenden Seiten der Bügeleisensohle im Abstand zu dieser und
versetzt gegeneinander angeordnet sein, so daß die jeweils gegenüberliegenden Flä
chenteile der Innen- und Außenseite der Bügeleisensohle mit einem zeitlichen Verzug
bestrahlt werden.
Nach den Merkmalen des Patentanspruchs 4 wird erst die Innenseite und dann an
schließend die Außenseite der Bügeleisensohle bestrahlt, so daß die beim ersten Be
strahlungsvorgang hervorgerufene Wölbung auf der Bügeleisensohle ausschließlich bei
dem von der anderen Seite der Bügeleisensohle vorgenommenen Bestrahlungsvorgang
wieder aufgehoben wird, also die Bügeleisensohle wieder völlig eben ist. Es ist dabei
möglich, nur Strahldüsen auf einer Seite vorzusehen, wenn die Bügeleisensohle während
des Bearbeitens gedreht wird.
In vorteilhafter Weise genügen bereits zwei auf den gegenüberliegenden Seiten der
Bügeleisensohle angeordnete Bestrahlungsdüsen (Anspruch 5). Es können aber auch auf
beiden Seiten in einer Reihe mehrere Bestrahlungsdüsen ausgebildet sein, allerdings
sollte dann die Zahl der Düsen auf beiden Seiten gleich sein. Vorteilhaft ist es, wenn die
Düsen fest in einer Vorrichtung gehalten werden, während die Bügeleisensohlen auf
einem Förderband an den Düsen vorbeigeführt werden. Es ist aber auch denkbar, daß
die Düsen an den ortsfest gelagerten Sohlen vorbei geführt werden.
Das Verfahren nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1 hat sich besonders bei
verhältnismäßig dünnen oder weichen Metallblechen, insbesondere Aluminium, als
vorteilhaft erwiesen. Bei Stahlblech ist das Verfahren natürlich ebenfalls wirkungsvoll
durchführbar, vorzugsweise in einem Dickenbereich von 0,1 bis 0,7 mm. Bei Aluminium
hat sich das Verfahren bei Blechdicken von etwa 1 bis 6 mm als vorteilhaft erwiesen. Es
sind aber auch zur Gewichtsverminderung durchaus Bleche aus Zweischichtmaterial
denkbar, wobei, wenn Stahl und Aluminium verwendet werden, die dem Bügeleisen
schuh zugewandte Innenseite die Aluminiumseite und die als Bügelfläche dienende
Außenseite die Stahlseite ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Skizze einer im Längsschnitt dargestellten Bügeleisensohle nach dem Stand
der Technik mit einer angenommenen Durchwölbung, die in etwa beim
einseitigen Bestrahlen entstehen kann,
Fig. 2 skizzenhafte Darstellung der Einrichtung zum Herstellen der Bügeleisensohle
nach der Erfindung im Betrieb und
Fig. 3 Skizze eines im Teilschnitt dargestellten Bügeleisenschuhs, an dem eine nach
der Erfindung hergestellte Bügeleisensohle befestigt wurde.
Nach den Fig. 1 bis 3 besteht die Bügeleisensohle 1 aus einem in Draufsicht (nicht
dargestellt) im wesentlichen dreieckförmigen Blech, das vorzugsweise aus Aluminium,
Edelstahl oder einem aus beiden Teilen zusammengesetzten Blech besteht. Die Bügel
eisensohle weist eine Bügelfläche 2 auf, die zum Bügeln von Bügelgut (nicht dargestellt),
wie Stoffe, dient. Die Bügeleisensohle 1 ist an beiden Enden nach oben gewölbt, um so
eine Beschädigung des Bügelgutes und ein Verhaken mit diesem zu verhindern. Die
Bügeleisensohle 1 kann mit Dampfaustrittsöffnungen 3, wie sie in Fig. 3 dargestellt
sind, versehen sein. In Fig. 3 ist auf die Innenseite 4 ein Kleber 5, vorzugsweise tempe
raturbeständiges Silikon, aufgebracht, der die Bügeleisensohle 1 mit einem Bügeleisen
schuh 6 über die Klebefläche 7 gut wärmeleitend verklebt. In den Bügeleisenschuh 6 ist
eine elektrische Heizung 8 integriert, die den Bügeleisenschuh 6 und insbesondere die
Bügeleisensohle 1 im Betrieb des Bügeleisens (nicht dargestellt) aufheizt.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist die Bügeleisensohle 1 nach dem Stand der Technik
eine Durchwölbung 20 kann auf, deren Tiefe mit ( t) bezeichnet wurde. Diese Durch
wölbung 20 entsteht, wenn die Bügeleisensohle 1 von der Innenseite 4 her bestrahlt
wird. Die Durchwölbung 8 kann aber selbstverständlich auch ungleichmäßig über die
Bügeleisensohle 1 verteilt sein.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt,
wobei im Abstand zur Innenseite 4 und zur Bügelfläche 2 gegenüberliegend Düsen 9, 10
in einer Vorrichtung (nicht dargestellt) angeordnet sind, deren Öffnungen 11, 12 im
wesentlichen senkrecht auf die Oberfläche der Bügeleisensohle 1 gerichtet sind. Die
Bügeleisensohle 1 ist an ihren beiden Enden außerhalb der Bestrahlungsfläche fest
eingespannt, was durch die Einspannstellen 13, 14 skizzenhaft dargestellt ist. Die
Einspannstellen 13, 14 sind auf einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten Förder
einrichtung befestigt, so daß diese - und somit auch die Bügeleisensohle 1 - von der
Fördereinrichtung nach links gemäß der Pfeilführung 15 oder auch nach rechts beweg
bar sind. Die Düsen 9, 10 sind hierbei ortsfest in einer Bestrahlungsvorrichtung be
festigt. Sie können aber auch, ebenfalls wie die Auflager 13, 14, bewegbar in der
Bestrahlungseinrichtung gelagert sein.
Beim Bestrahlen der Bügeleisensohle 1 nach Fig. 2 tritt mit hoher Geschwindigkeit aus
den Austrittsöffnungen 11, 12 der Düsen 9, 10 ein Strahlmittel 16 aus, das mit hoher
Geschwindigkeit zu gleicher Zeit und auf gleicher Höhe auf der einen Seite auf die
Bügelfläche 2 und auf der anderen Seite auf die Innenseite 4 der Bügeleisensohle 1
auftrifft. Der Querschnitt der beiden Sandstrahlen 17, 18, die durch Pfeile dargestellt
sind, ist dabei gleich groß gewählt, so daß von beiden Seiten die Bügeleisensohle 1 mit
der gleichen Fläche beaufschlagt wird. Auch wird bei den Sandstrahlen 17, 18 in dieser
Ausführung gleiches Strahlgut 16 aus körnigem Material verwendet, daß mit etwa
gleichem Druck auf die Oberfläche 2, 4 der Bügeleisensohle 1 auftrifft. Je nach ge
fordertem Reinheitsgrad der Oberfläche 2, 4 der Bügeleisensohle 1 läuft diese an den
auf die Oberflächen 2, 4 der Bügeleisensohle 1 auftreffenden Sandstrahlen 17, 18
durch, so daß die Innenseite 4 und die Bügelfläche 2 von Unsauberkeiten gereinigt und
dabei gleichzeitig in ihrer Rauhigkeit mechanisch verbessert werden. Durch die gleich
mäßige Beaufschlagung der Oberflächen 2, 4 der Bügeleisensohle 1 mittels der beiden
Sandstrahlen 17, 18 wird die Bügeleisensohle nicht mehr, wie in Fig. 1 skizzenhaft
dargestellt, um das Maß (t) durchgewölbt, sondern ihre Ebenheit bleibt im wesentlichen
so erhalten, wie vor dem Sandstrahlvorgang.
Gemäß Fig. 3 sind die Dampfaustrittsöffnungen 3 über in der Zeichnung nicht näher
dargestellte Dampfkammern, die im Bügeleisenschuh 6 ausgebildet sind, dichtend
verbunden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Bearbeiten der Bügelfläche (2) einer aus Blech geringer Dicke
hergestellten Bügeleisensohle (1), deren Innenseite (4) an einem mit einer elek
trischen Heizung versehenen Bügeleisenschuh (6) gut wärmeleitend befestigbar ist
und deren Außenseite die Bügelfläche (2) bildet, dadurch gekennzeichnet, daß
während des Herstellvorganges des Bügeleisens vor der Befestigung der Bügel
eisensohle (1) an dem Bügeleisenschuh (6) die Bearbeitung durch Bestrahlen mittels
fester körniger Teilchen (16, 17, 18), insbesondere Sandstrahlen, erfolgt und daß
sowohl die Innenseite (4) als auch die Außenseite (2) der Bügeleisensohle bestrahlt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügeleisensohle (1)
zur selben Zeit an dem jeweils gegenüberliegenden Flächenteil der Innenseite (4)
und Außenseite (2) bestrahlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügeleisensohle (1)
mit einem zeitlichen Verzug an den jeweils gegenüberliegenden Flächenteilen der
Innenseite (4) und Außenseite (2) bestrahlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestrahlvorgang der
Innenseite (4) bzw. Außenseite (2) erst dann erfolgt, wenn der Bestrahlvorgang der
Außenseite (2) bzw. Innenseite (4) abgeschlossen ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bügeleisensohle (1) an wenigstens zwei Strahldüsen (9, 10) vorbeigeführt wird,
deren Strahlrichtung im wesentlichen entgegengesetzt verlaufen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Blech ein Aluminiumblech oder Stahlblech ist.
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