Die Erfindung betrifft eine zum Formpressen von Eine erfindungsgemäß ausgebildete Schale ist
Blechwerkstücken bestimmte Matrize aus Kunststoff, leichter herstellbar als eine aus mehreren Lamellen
deren formgebende Seite gegen Verschleiß mit einer oder eine aus einem einzigen dicken Blech.
Schale aus Metall bekleidet ist. Vorausgesetzt, daß die durch Metallisieren gebil-
Solche Matrizen werden derart hergestellt, daß man 5 dete Schicht mindestens so viel stärker als das Verzunächst
die Matrize in Kunststoff zu einer Form der schleißschutzteil aus gepreßtem Blech ist und daß der
Preßfläche gießt, die sich von der endgültigen Form Verschleißschutzteil und die Schicht zusammen eine
um die Stärke der Schutzschale unterscheidet. Mittels stärkere Schale als das zu pressende Blech bilden,
der unbekleideten Preßfläche wird darauf die Schale erhält man einen wirksamen Schutz gegen destruktive
zur Form dieser Fläche aus einem so dünnen Blech ίο Erhitzung des Kunststoffmaterials der Matrize,
gepreßt, daß das Pressen ohne Beschädigung der Der durch die Erfindung erzielte Fortschritt besteht
unbekleideten Matrize durchgeführt werden kann. insgesamt darin, daß durch die Beseitigung der
Mit dieser Schale bekleidet ist die Matrize zum Erhitzungsschwierigkeit der Anwendungsbereich für
Pressen von gröberen Blechwerkstücken gebrauchs- die an sich verhältnismäßig billigen und leicht herfertig.
Matrizen für komplizierte Preßformen können 15 stellbaren bekleideten Kunststoffmatrizen weiter wird
in dieser Weise erheblich billiger hergestellt werden und auch Preßvorgänge umfaßt, bei denen diese
als durch Ausfräsen der Preßfläche im metallischen Schwierigkeiten früher ein Hindernis gewesen sind.
Grundmaterial. In der Zeichnung zeigt als Beispiel
Wenn das Pressen eine große, wenn auch lokal F i g. 1 einen Abschnitt eines zu pressenden Blechs
begrenzte Deformationsarbeit, erfordert, ist eine 30 im Schnitt von der Seite und
solche Kunststoffmatrize jedoch trotz der sehr Fig.2 einen Abschnitt einer Matrize gemäß der
guten Festigkeitseigenschaften des Kunststoffmaterials Erfindung zum Pressen des Blechwerkstücks, z.B.
weniger geeignet. Es hat sich nämlich gezeigt, daß gegen Gummi, ebenfalls im Schnitt von der Seite,
das Kunststoffmaterial dicht unter der Schale an Das zu pressende Blechwerkstück 1 besitzt die
Stellen, wo eine besonders starke Deformation an 35 Stärke S. Die Matrize 2 besteht aus Kunststoffmaterial
der Preßfläche stattfindet, infolge der dort entwickelte und besitzt ein Verschleißschutzteil aus gepreßtem
Wärme leicht zerfällt, wodurch das Anwendungs- Blech 3, dessen Stärke S1 geringer ist als die Stärke S,
gebiet der Matrize stark begrenzt wird. und das auf seiner dem Kunststoff material zuge-
Die Ursache für diese Wirkung liegt darin, daß kehrten Seite mit der wärmeleitenden Schicht 4 von
die dünne Schale eine geringe Wärmekapazität be- 30 der Stärke S1 belegt ist, die größer als die Stärke S1
sitzt und örtlich zugeführte Wärme über die übrigen ist. Zusammen bilden die Schicht 4 und das Ver-
Teile der Schale nicht schnell genug verteilen kann, " schleißschutzteil 3 eine Schale 3,4 mit der Stärke S3,
was zu einer sehr hohen Erwärmung der Schale sowie die größer als S ist.
auch des Kunststoffmaterials an allen Stellen führt, Hierdurch erhält diese Schale 3,4 eine hohe
wo das Blechwerkstück am stärksten deformiert wird. 35 Wärmekapazität- und ein hohes Wärmeleitungsver-Dies
könnte durch eine erheblich stärkere Schale mögen. Dadurch wird erzielt, daß bei jedem Preßverhindert
werden. Eine solche Verstärkung durch Vorgang eines Blechwerkstückes die durch. Biegen
. Erhöhung der Blechstärke ist jedoch im Rahmen des und Strecken des Materials hauptsächlich örtlich ererwähnten
einfachen Verfahrens zur Herstellung der zeugte Wärme schnell sich derart verbreitet, daß man
Schale aus Blech durch Pressen nicht durchführbar. 40 als Ergebnis eine mäßige Erhitzung erhält, die über
Zur Lösung der Aufgabe, die Kunststoffmatrize so große Teile der Schale sich verteilt, daß beim
mit einer Schale von hoher Wärmekapazität und Freilegen der Preßfläche zwischen jeden Preßvorgang
hohem Wärmeleitungsvennögen zu bekleiden, wurde " ein so großer Teil der zugeführten Wärme an die
bereits vorgeschlagen, daß die Schale aus von inein- Umgebung abströmen kann, daß keine schädliche
andergepreßten Lamellen aus dünnerem Blech als 45 Erwärmung des Kunststoffmaterials eintritt,
.das zu pressende Blechwerkstück besteht und so
viele dieser Lamellen enthält, daß die Gesamtdicke Patentansprüche:
der Lamellen die Dicke des Blechwerkstückes übersteigt, wobei die äußere Lamelle "den Verschleiß- 1. Zum Formpressen von Blechwerkstücken
schutzteil darstellt, während der innere Teil der 50 bestimmte Matrize aus Kunststoff, deren form-Schale
durch die weiteren Blechlamellen gebildet - gebende Seite gegen Verschleiß mit einer Schale
wird. Die Schale ist also dicker als das zu pressende aus Metall bekleidet ist, die mit Rücksicht auf
Blechwerkstück und enthält einen äußeren Ver- ihre Wärmekapazität und Wärmeleitung dicker
schleißschutzteil aus gepreßtem Blech, das dünner , als das zu pressende Blechwerkstück ist und einen
als das zu pressende Blechwerkstück ist. 55 äußeren Verschleißschutzteil aus gepreßtem Blech
Eine bessere Wärmeleitung als mit den bereits enthält, das dünner als das zu pressende Blechvorgeschlagenen
Lamellen wird erreicht, indem werkstück ist, dadurch gekennzeichnet,
gemäß der Erfindung der innere Teil der Schale aus , daß der innere Teil der Schale (3,4) aus einer
einer durch Metallisieren des Verschleißschutzteiles durch Metallisieren des Verschleißschutzteils (3)
gebildeten wärmeleitenden Schicht besteht. 60 gebildeten wärmeleitenden Schicht (4) besteht.
Die innere wärmeleitende Schicht der Schale kann 2. Matrize nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
entweder durch Aufspritzen oder galvanisch herge- zeichnet, daß die innere wärmeleitende Schicht
stellt werden. Als Beispiele für Material, das dabei (4) durch Aufspritzen von metallischem Material
in Frage kommen kann, können für Aufspritzen gebildet ist.
Zink, Kupfer, Stahl und Metallegierungen sowie für 65 3. Matrize nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
galvanische Behandlungen Zink, Kupfer und Nickel zeichnet, daß die innere wärmeleitende Schicht
genannt werden. ■ (4) galvanisch gebildet ist.