DE19503412A1 - Verfahren zur Herstellung eines Keramiklangkörpers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines KeramiklangkörpersInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Herstellung eines Keramiklangkörpers. Das Verfahren
ist beispielsweise auf ein Verfahren zur Herstellung
eines keramischen rohrförmigen Körpers anwendbar, der als
Wärmeübertragungsrohr eines Wärmetauschers einer Mantel-
und -Rohr-Bauart oder dergleichen verwendet wird.
Bislang wurden lange keramische Elemente (nachstehend als
"Keramiklangkörper" bezeichnet) hergestellt, und zwar mit
dem Ziel der Anwendung als keramisches
Wärmeübertragungsrohr eines Wärmetauschers einer Mantel-
und -Rohr-Bauart oder dergleichen. Ein derartiger
Keramiklangkörper wird generell dadurch hergestellt, daß
ein Rohmaterialpulver mittels verschiedener Arten von
Formen in einen Preßling geformt wird, der eine
vorbestimmte längliche Form aufweist, daß der Preßling
falls nötig kalziniert wird und daß der kalzinierte
Keramikkörper in einem derartigen Zustand gebrannt wird,
bei dem der Keramikkörper innerhalb einer Hülle
aufgehängt ist, so daß der Keramikkörper die Hülle nicht
direkt berührt.
Wenn ein Keramikelement hergestellt wird, ergibt sich das
Problem, daß ein leichter Unterschied der Dichte
innerhalb des Preßlings den Keramikkörper im Brennprozeß
anfällig für Verformung macht. Das vorstehend erwähnte
herkömmliche Verfahren zur Herstellung eines
Keramiklangkörpers hat das Problem, daß ein
Keramiklangkörper insbesondere auf seiner unteren Seite
anfällig für eine Formänderung ist.
Der Grund dafür, daß der Keramiklangkörper insbesondere
auf seiner Unterseite anfällig für eine Formänderung ist,
ist folgender:
Wenn der Keramiklangkörper in einem Zustand gebrannt
wird, bei dem der Keramikkörper aufgehängt ist, wird der
obere Teil des Keramiklangkörpers durch sein eigenes
Gewicht nach unten gezogen, wodurch eine Formänderung
kontrollierbar ist. Jedoch weist der untere Teil des
Keramiklangkörpers kaum eine derart hemmende Wirkung auf.
Unlängst wurde die Streckung eines
Wärmeübertragungsrohres bei der Entwicklung eines
Keramikwärmetauschers einer Mantel- und -Rohr-Bauart
untersucht. Die Verformung eines als
Wärmeübertragungsrohr zu verwendenden rohrartigen
Keramikkörpers ist eines der Hindernisse, um die
Streckung des rohrförmigen Keramikkörpers zu erreichen.
Die vorliegende Erfindung wurde in Bezugnahme auf das
vorstehend erwähnte Problem geschaffen. Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ist es, einen Keramiklangkörper
herzustellen, dessen Verformung so stark wie möglich
verringert ist.
Um die vorstehend erwähnte Aufgabe zu erreichen, ist
erfindungsgemäß ein Verfahren zur Herstellung eines
Keramiklangkörpers geschaffen worden, das folgendes
aufweist: Aufhängen eines ungesinterten Keramikkörpers
mit einer länglichen Form innerhalb einer Hülle, so daß
der Keramikkörper die Hülle nicht berührt; Brennen des
ungesinterten Keramikkörpers bei einer Temperatur, bei
der der ungesinterte Keramikkörper sintert, und zwar so
lange, bis das Sintern abgeschlossen ist, um einen
gesinterten Keramikkörper zu erhalten; Aufhängen des
gesinterten Keramikkörpers mit der Unterseite nach oben;
und abermaliges Brennen des gesinterten Keramikkörpers
bei einer Temperatur, bei der der ungesinterte
Keramikkörper sintert.
Es ist anzumerken, daß bei der vorliegenden Erfindung
"ein ungesinterter Keramikkörper" einen grünen
Keramikkörper und einen kalzinierten Keramikkörper
einschließt.
Überdies bedeutet "Sintern ist abgeschlossen", daß die
Schrumpfung des ungesinterten Keramikkörpers 98% der
Schrumpfung erreicht, welche bewirkt wird, solange der
ungesinterte Keramikkörper ein gesinterter Körper wird,
der eine relative Dichte von 100% hat.
Ferner bedeutet "ein Keramiklangkörper" ein keramisches
Element, das die Form eines Stabs, eines Rohrs oder einer
Kombination aus diesen (eine Form mit sowohl einem
Stababschnitt als auch einem Rohrabschnitt in einem
Element) aufweist. Es zeigen:
Fig. 1(a) und Fig. 1(b) Ansichten eines Verfahrens zum
Brennen von Keramiklangkörpern;
Fig. 2 eine Ansicht der Geradlinigkeit eines
Keramiklangkörpers;
Fig. 3(a), 3(b), 3(c) und 3(d) Ansichten eines Verfahrens
zur Messung der Geradlinigkeit eines Keramiklangkörpers.
Bei der vorliegenden Erfindung wird ein ungesinterter
Keramiklangkörper bei einer Temperatur gebrannt, bei der
der Keramikkörper solange gesintert wird, bis das Sintern
abgeschlossen ist, und zwar in einem Zustand, bei dem der
Keramikkörper in einer Hülle aufgehängt ist (dieser
Brenn-Schritt wird nachstehend als "erstes Brennen"
bezeichnet). Der durch das erste Brennen erhaltene
gesinterte Körper hat insbesondere in der Unterseite eine
Formänderung. Anschließend wird der gesinterte Körper mit
der Unterseite nach oben gehängt und abermals bei einer
Temperatur gebrannt, bei der das Sintern abgeschlossen
wird (dieser Brenn-Schritt wird nachstehend als "zweites
Brennen" bezeichnet). Das heißt, daß der aus dem ersten
Brennen erhaltene gesinterte Körper, der eine große
Formänderung in der Unterseite aufweist, derart mit der
Unterseite nach oben gehängt wird, daß er eine große
Formänderung in der Oberseite aufweist, und der
gesinterte Körper einem zweiten Brennen unterworfen wird,
so daß die durch das erste Brennen bewirkte große
Formänderung während des zweiten Brennens durch ihr
eigenes Gewicht nach unten gezogen wird, woraus ein
Ausgleichen der großen Formänderung resultiert.
Da das Sintern beim ersten Brenn-Schritt abgeschlossen
wird, wird durch das zweite Brennen kaum Schrumpfung
bewirkt. Daher ist die Verformung durch Schrumpfung
steuerbar.
Die Heizgeschwindigkeit (die
Temperaturanstiegsgeschwindigkeit) bis zur Temperatur (zu
haltende Temperatur), bei der ein Keramikkörper beim
ersten Brennen gesintert wird, ist vorzugsweise so gering
wie möglich. Die Geschwindigkeit beträgt vorzugsweise
200°C/Stunde oder weniger. Wenn die Geschwindigkeit zu
schnell ist, wird der Keramikkörper schlagartig
geschrumpft, wodurch nicht nur ein Anstieg der Verformung
sondern auch eine übrigbleibende Spannung erzeugt wird,
welche in Hinblick auf die Festigkeit nicht vorzuziehen
ist.
Die Heizgeschwindigkeit beim zweiten Brennen ist
vorzugsweise die gleiche oder geringer als die des ersten
Brennens. Die Brenntemperatur beim ersten und zweiten
Brennen ist nicht begrenzt, solange der Keramikkörper
sintern kann, wobei es nicht erforderlich ist, daß die
Brenntemperatur des ersten Brennens der zweiten
Brenntemperatur gleicht.
Außerdem kann als Verfahren zum Aufhängen des
Keramiklangkörpers ein Verfahren verwendet werden, wie
etwa beispielsweise das Anordnen eines Durchgangsloches
an jedem Ende des Keramiklangkörpers und das Durchsetzen
des Durchgangslochs mit einem nadelartigen Zapfen, wobei
der Zapfen oben auf der Hülle aufgelegt wird, oder das
Anordnen eines engen Abschnittes an jedem Ende des
Keramikkörpers und das Aufhängen des Keramikkörpers
mittels der Hülle, die den Keramikkörper am engen
Abschnitt hält, etc.
Bei der vorliegenden Erfindung ist das Materialpulver für
den Keramiklangkörper nicht auf ein Oxid beschränkt,
wobei das Materialpulver in Abhängigkeit der Verwendung
geeigneterweise gewählt werden sollte. Wenn
beispielsweise der Keramiklangkörper als
Wärmeübertragungsrohr eines Keramikwärmetauschers einer
Mantel- und -Rohr-Bauart verwendet wird, wird als
Material hauptsächlich Siliziumnitrid mit hoher Festigkeit
und hoher thermischer Beständigkeit verwendet. Es besteht
keine Begrenzung der Länge des Keramiklangkörpers oder
des Durchmessers des Durchgangsloches, sofern der
Keramiklangkörper rohrartig ist, wobei diese Größen
geeigneterweise ausgewählt werden sollten, und zwar in
Abhängigkeit von der Anwendung, den Bedingungen, bei
denen der Keramikkörper verwendet wird, oder dergleichen.
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend ausführlicher
auf der Grundlage von Beispielen beschrieben. Jedoch ist
die vorliegende Erfindung nicht auf diese Beispiele
beschränkt. (Beispiele 1 bis 8, Vergleichsbeispiele 1 bis
3).
Zu 1000 g Si₃N₄-Pulver wurden 10 g Y₂O₃, 10 g MgO und 5
g ZrO₂ als Sinterhilfsstoffe, 1 g Polyvinyl-Alkohol als
organisches Bindemittel und 1000 g Wasser hinzugefügt.
Das Material wurde mittels einer Reibungsmühle unter
Verwendung von Si₃N₄-Kugeln (Durchmesser 5 mm) gemahlen
und gemischt. Das erhaltene gemahlene Gemisch wurde mit
Hilfe eines Sprühtrockners getrocknet und granuliert, um
ein Startmaterialpulver zu erhalten. Das Pulver wurde
extrusionsgeformt, um einen langen Preßling zu bilden.
Der Preßling wurde für 10 Stunden bei einer Temperatur
von 110°C getrocknet und anschließend für 5 Stunden bei
500°C kalziniert, um das Bindemittel zu entfernen, so daß
ein kalzinierter Körper erhalten wurde. Außerdem wurde
jeder Endabschnitt des kalzinierten Körpers mit einem
Durchgangsloch versehen, um es mit einem Zapfen für die
Auflage auf der Hülle zu durchsetzen.
Anschließend wurde gemäß den Fig. 1(a) und 1(b) ein
kalzinierter Körper 1 in einer Hülle 4 festgelegt und
einem ersten Brennen in Stickstoffatmosphäre unter den
Bedingungen aus Tabelle 1 unterworfen. Fig. 1(a) zeigt
eine Seitenansicht und Fig. 1(b) eine Draufsicht. Das
heißt, daß zwei winklige Stäbe 3 auf die Oberfläche der
Hülle 4 einer rohrartigen Form mit einem Boden gelegt
wurde, wobei ein Zapfen 2 durch ein an jeder Seite des
Endabschnitts des kalzinierten Körpers 1 befindliches
Durchgangsloch ging, wobei der kalzinierte Körper 1 in
der Hülle 4 aufgehängt wurde, und zwar durch ein
derartiges Festlegen des Zapfens 2, daß beide Enden des
Zapfens auf den Stab 3 platziert waren und der
kalzinierte Körper 1 einem ersten Brennen unterworfen
wurde.
Nach dem ersten Brennen wurde der erhaltene gesinterte
Körper mit der Unterseite nach oben gehängt und einem
zweiten Brennen unter den in Tabelle 2 gezeigten
Bedingungen (ausgenommen Vergleichsbeispiel 3)
unterworfen. Die Temperaturen wurden jeweils beim ersten
und beim zweiten Brennen für eine Stunde gehalten. Somit
wurden rohrartige Keramikkörper erhalten, von denen jeder
einen Außendurchmesser von 8 mm, einen Innendurchmesser
von 6 mm und eine Länge von 600 mm (ausgenommen dem
stabartigen Körper aus Beispiel 8) aufwies. Bei jedem der
Beispiele und Vergleichsbeispiele wurden 10 Stück auf
Geradlinigkeit untersucht, wobei der Durchschnitt in
Tabelle 1 gezeigt ist. Es ist anzumerken, daß die
Geradlinigkeit mit einem Grad Δ einer Formänderung eines
Keramiklangkörpers nach dem Sintern gemäß Fig. 2
bezeichnet ist. Insbesondere liegt gemäß den Fig. 3(a)
und 3(b), 3(c) und 3(d) der Keramiklangkörper 5 auf
Auflagern 9 zwischen einem Ausstrahlungsabschnitt 7 und
einem Aufnahmeabschnitt 8 von durch Schräglinien
veranschaulichten Laserstrahlen 6. Der Keramiklangkörper
5 wurde auf den Auflagern 9 rotiert. Es wurden die
Abstände D und d vom Boden der Laserstrahlen 6 zum
Keramiklangkörper 5 in der Position erhalten, bei der der
verformte Abschnitt des Keramikkörpers 5 jeweils am
größten (Position A) und am kleinsten (Position B) wurde.
Die Geradlinigkeit wurde mit Hilfe der unten gezeigten
Formel 1 erhalten.
Geradlinigkeit: Δ = (D - d) / 2
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, sind die aus den
Beispielen 1 bis 8 erhaltenen, innerhalb des Bereichs der
vorliegenden Erfindung liegenden Keramiklangkörper mit
einem geringeren Formänderungsgrad in der Genauigkeit der
Größen und Formen besser als die aus den
Vergleichsbeispielen 1 und 2 erhaltenen, bei denen das
Sintern der Keramikkörper aufgrund der geringen
Brenntemperaturen nicht beim ersten Brennen abgeschlossen
wurde, und die Vergleichsbeispiele 3, bei denen die
Keramikkörper beim, ein herkömmliches Verfahren
repräsentierenden zweiten Brennen nicht mit der
Unterseite nach oben gehängt wurden. In jedem der
Beispiele 3, 5 und 6 wurde das erste und zweite Brennen
unter gleichen Bedingungen
(Temperaturanstiegsgeschwindigkeit, Brenntemperatur)
durchgeführt. Je geringer die
Temperaturanstiegsgeschwindigkeit war, desto besser war
das Ergebnis. Weiterhin hat der aus Beispiel 4 erhaltene
Keramiklangkörper, bei dem die
Temperaturanstiegsgeschwindigkeit beim zweiten Brennen
geringer als die des ersten Brennens war, eine geringere
Verformung als der aus Beispiel 7 erhaltene
Keramiklangkörper, bei dem die
Temperaturanstiegsgeschwindigkeit beim zweiten Brennen
schneller als die beim ersten Brennen war.
Wie vorstehend beschreiben wurde erfindungsgemäß ein
Keramiklangkörper mit geringer Verformung erhalten, wobei
die vorliegende Erfindung als Herstellungsverfahren für
beispielsweise einem Wärmeübertragungsrohr eines
Wärmetauschers der Mantel- und -Rohr-Bauart anwendbar
ist.
Das Verfahren zur Herstellung eines Keramiklangkörpers
hat die folgenden Schritte: Aufhängen eines ungesinterten
Keramikkörpers 1 mit einer länglichen Form innerhalb
einer Hülle 4, so daß der ungesinterte Keramikkörper die
Hülle nicht berührt; Brennen des Keramikkörpers bei einer
Temperatur, bei der der Keramikkörper sintert, und zwar
so lange, bis das Sintern abgeschlossen ist, um einen
gesinterten Keramikkörper zu erhalten; Aufhängen des
gesinterten Keramikkörpers mit der Unterseite nach oben;
und abermaliges Brennen des gesinterten Keramikkörpers
bei einer Temperatur, bei der der Keramikkörper sintert.
Das Verfahren verleiht dem Keramiklangkörper eine geringe
Verformung, wobei die vorliegende Erfindung
geeigneterweise als Verfahren zur Herstellung von
beispielsweise einem Wärmeübertragungsrohr eines
Wärmetauschers einer Mantel-und-Rohrbauart verwendbar
ist.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Keramiklangkörpers,
mit:
Aufhängen eines ungesinterten Keramikkörpers (1) mit einer länglichen Form innerhalb einer Hülle (4), so daß der ungesinterte Keramikkörper die Hülle nicht berührt;
Brennen des Keramikkörpers bei einer Temperatur, bei der der Keramikkörper sintert, und zwar so lange, bis das Sintern abgeschlossen ist, um einen gesinterten Keramikkörper zu erhalten;
Aufhängen des gesinterten Keramikkörpers mit der Unterseite nach oben; und
abermaliges Brennen des gesinterten Keramikkörpers bei einer Temperatur, bei der der Keramikkörper sintert.
Aufhängen eines ungesinterten Keramikkörpers (1) mit einer länglichen Form innerhalb einer Hülle (4), so daß der ungesinterte Keramikkörper die Hülle nicht berührt;
Brennen des Keramikkörpers bei einer Temperatur, bei der der Keramikkörper sintert, und zwar so lange, bis das Sintern abgeschlossen ist, um einen gesinterten Keramikkörper zu erhalten;
Aufhängen des gesinterten Keramikkörpers mit der Unterseite nach oben; und
abermaliges Brennen des gesinterten Keramikkörpers bei einer Temperatur, bei der der Keramikkörper sintert.
2. Verfahren zur Herstellung eines Keramiklangkörpers
nach Anspruch 1, wobei der ungesinterte Keramikkörper 1
ein grüner Keramikkörper oder ein kalzinierter
Keramikkörper ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines Keramiklangkörpers
nach Anspruch 1, wobei die Heizgeschwindigkeit bis zur
Temperatur, bei der der Keramikkörper sintert,
200°C/Stunde oder weniger beträgt.
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