DE1950252B2 - Spritzgußformmassen aus Polyester - Google Patents
Spritzgußformmassen aus PolyesterInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08K5/04—Oxygen-containing compounds
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- C08K5/098—Metal salts of carboxylic acids
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Description
Es ist bekannt, daß man thermoplastische Fonnmassen aus linearen Polyestern aromatischer Dicarbonsäuren
nach dem Spritzgußverfahren zu teilkristallinen Formkörpern verarbeiten kann. Von
besonderer technischer Bedeutung ist die Spritzgußverarbeitung von Polyäthylenterephthalat. Die aus
den Polyesterformmassen hergestellten Formkörper sollen einen hinreichend hohen Kristallisationsgrad
haben, da durch einen hohen Kristallisationsgrad eine Reihe von wertvollen Eigenschaften wie Härte,
Dimensionsstabilität und Formstabilität gewährleistet ist. Der hohe Kristallisationsgrad soll möglichst rasch
erreicht werden, da die Formstandzeit beim Verspritzen in den Spritzgußzyklus eingeht und dessen
Länge die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens mitbestimmt.
Da Polyester ohne Zusätze relativ langsam kristallisieren,
muß erstens die Polyesterformmasse mit einem kristallisationsfördernden Mittel modifiziert
werden und zweitens die Spritzgußform hinreichend erwärmt werden. Zur Förderung der Kristallisation
des Po5yäthylenterephthalats können bekanntlich feinverteilte feste anorganische Stoffe verwendet werden.
Diese auch Nukleierungsmittel genannten Stoffe sollen zweckmäßig eine Korngröße von unter 2 um
haben. Als feste anorganische Stoffe wurden in der deutschen Offenlegungsschrift 1 569 591 Metalloxide,
Erdalkalisalze. Glaspulver, Pyrophyllit, Ruß, Talkum oder Metalle vorgeschlagen. Die meisten festen anorganischen
Stoffe haben, auch bei sehr kleiner Teilchengröße, nur eine unzureichende nukleictende
Wirkung.
Obwohl die genannten anorganischen Nukleierungsmittel die Kristallisationsfähigkeit von Polyestern bereits
verbessern, besteht immer noch das Bedürfnis nach einer weiteren Erhöhung der Kristallisationsgeschwindigkeit, um dadurch die Formstandzeiten zu
verkürzen. Die bisher üblichen Fortnstandzeiten von einer bis mehreren Minuten stehen einer rationellen
Verarbeitung von gesättigten, linearen Polyestern sehr hinderlich im Wege, weil dadurch die Kapazität wertvoller
Maschinen nicht optimal ausgenutzt wird. Es stellte sich deshalb die Aufgabe, nach Nukleicrungsmitteln
zu suchen, die eine Verkürzung der Formstandzeit bei der Herstellung von Formkörpern aus
Polyestern ermöglichen. Es wurde deshalb in der deutschen Offenlegungsschrift 1 945 101 bereits vorgeschlagen,
feinteilige Li-, Na- oder Ba-Salze von Monocarbonsäuren als Nukleierungsmittel in linearen
gesättigten Polyestern einzusetzen. Weiterhin wurde in der deutschen Offenlegungsschrift 1 945 967 vorgeschlagen,
Li- oder Natriumsalze von Polycarbonsäuren als Nukleierungsmittel linearen gesättigten
Polyestern zuzusetzen.
Es wurde nun gefunden, daß die im Anspruch angegebenen Spritzgußformmassen sich besonders
gut zur rationellen Verarbeitung zu teilkristallinen Form teilen eignen.
Die besondere und überraschende Wirkung der Kombination von ungelösten anorganischen Stoffen
mit Natrium-, Lithium- oder Bariumsalzen von Carbonsäuren zur Nukleierung von Formmassen aus
Polyäthylenterephthalat besteht darin, daß die Kombination dieser Stoffe als Nukleierungsmittel wirksamer
ist als die ungelösten anorganischen Stoffe oder die Natrium-, Lithium- oder Bariumsalze von
Carbonsäuren für sich allein. Bei der Verarbeitung der erfindungsgemäßen Formmassen werden in der
geheizten Form schon nach kurzen Formstandzeiten Formkörper mit ausreichendem Kristallisationsgrad
erhalten.
Als feste anorganische Stoffe können beispielsweise verwendet werden: Calciumcarbonat, Calciumsulfat.
Magnesiumoxid, Titanoxid oder Ruß. Vorzugsweise wird Pyrophyllit, Talkum oder Bornitrid verwendet.
Die anorganischen Feststoffe sollen eine Korngröße kleiner als 5 um, vorzugsweise kleiner als 2 um
haben.
Als Salze von Mono- oder Polycarbonsäuren — im folgenden auch als carbonsaure Salze bezeichnet —
können die Natrium-, Lithium- oder Bariumsalze von aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder
heterocyclischen Mono- oder Polycarbonsäuren mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen verwendet werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polyesterformmassen können beispielsweise die Salze folgender
Säuren verwendet werden:
Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, Caprylsäure, Stearinsäure,
Cyclohexancarbonsäure, Benzoesäure, p-tert.-Butylbenzoesäure, Naphthalin-1-carbonsäure. Bernsteinsäure,
Adipinsäure, Korksäure, 1,10-Decandicarbonsäure,
Cyclohexandicarbonsäure-M. Terephthalsäure, Propan-1,2,3-tricarbonsäure, Cyclohexantricarbonsäure-1,3,5.
Trimellithsäure, Cyclopentan-1.2,3.4-tetracarbonsäure
oder Pyromellithsäure.
Es ist auch im Sinne der Erfindung, Gemische aus Salzen der genannten Säuren mit den genannten Metallen zu verwenden. Mit besonderem Vorzug werden die Natriumsalze der genannten Säuren verwendet.
Es ist auch im Sinne der Erfindung, Gemische aus Salzen der genannten Säuren mit den genannten Metallen zu verwenden. Mit besonderem Vorzug werden die Natriumsalze der genannten Säuren verwendet.
Die Salze werden mit einer Korngröße unter ΙΟμίη
'0 vorzugsweise in gemahlener Form eingesetzt.
Die Polyesterformmasse soll 0,01 bis 5,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,05 bis 1,1 Gewichtsprozent,
der Kombination der anorganischen Nukleierungsmittel und der carbonsauren Salze enthalten, wobei
der Anteil der Salze mindestens 0,005 Gewichtsprozent, vorzugsweise mindestens 0,02 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Polyestermasse, betragen soll.
Die Zumischung der anorganischen Nukleierungsraittel und der carbonsauren Salze zum Polyester
kann in verschiedener Weise erfolgen. Man kann das anorganische Nukleierungsmittel und das carbonsaure
Salz gleichzeitig der Polyestermasse zumischen. Diese Zumischung kann an verschiedenen Stellen des
Herstellungsprozesses der Polyesterformmasse erfolgen. So kann man beispielsweise Polyestergranulat
möglichst gleichmäßig mit der Kombination aus anorganischem Nukleierungsmittel und carbonsaurem
Salz im Taumeltrockner mischen, wobei sich das anorganische Nukleierungsmittel und das Salz gleichmäßig
auf der Oberfläche der Granulatkörner verteilt. Die eigentliche Durchmischung erfolgt dann
durch die Schnecke der Spritzgußmaschine.
Man kann aber auch das, wie eben beschrieben,
mit der Kombination aus anorganischem Nukleierungsmittel und carbonsaurem Salz gerollte Granulat im
Extruder aufschmelzen und homogenisieren, in Wasser extrudieren und granulieren. Das so behandelte
Material muß dann noch getrocknet und eventuell nochmals in fester Form nachkondensiert werden.
Weiterhin kann die Kombination aus anorganischem Nukleierungsmittel und carbonsaurem Salz dem
Polyesteransatz vor oder während der Polykondensation zugesetzt werden. Hierbei ist es zweckmäßig,
durch geeignete Reaktionsführung dafür zu sorgen, daß die nachfolgende Polykondensation in der
Schmelze weniger als 4 Stunden dauert.
Es ist auch möglich, das anorganische Nukleierungsmittel und das carbonsaure Salz getrennt an verschiedenen
Stellen des Hcrstellungsprozesses der Polyesterformmasse zuzumischen. So kann man beispielsweise
Polyestergranulat zunächst mit dem anorganischen Nukleierungsmittel im Taumeltrockner
mischen, im Extruder aufschmelzen und homogenisieren, in Wasser extrudieren und granulieren. Anschließend
wird das getrocknete und gegebenenfalls nachkondensierte Polyestergranulat mit dem carbonsauren
Salz im Taumeltrockner gerollt.
Man kann auch das anorganische Nukleierungsmittel dem Polyesteransatz vor oder während der
Schmelzkondensation zufügen und das nachkondensierte Granulat mit dem carbonsauren Salz rollen.
Als linearer gesättigter Polyester aromatischer Dicarbonsäuren wird vorzugsweise Polyäthylenterephthalat
verwendet. Es können aber auch andere Polyester, beispielsweise Polycyclohexan-M-dimethylolterephthalat,
verwendet werden.
Man kann auch modifizierte Polyäthylenterephthalate verwenden, die neben Terephthalsäure
noch andere aromatische oder auch aliphatische Dicarbonsäuren als Grundeinheiten, z. B. Isophthalsäure.
Naphthalindicarbonsäure-2,6 oder Adipinsäure enthalten. Ferner können modifizierte PoIyäthylenterephthalate
eingesetzt werden, die neben Äthylenglykol noch andere aliphatische Diole, wie
beispielsweise Neopentylglykol oder Butandiol-1,4, als alkoholische Komponente enthalten. Auch Polyester
aus Oxycarbonsäuren können verwendet werden.
Die Polyesterformmasse soll möglichst wenig Feuchtigkeit enthalten, vorzugsweise weniger als
0,01 Gewichtsprozent.
Man kann, falls es gewünscht wird, das Granulat der Polyesterformmasse mit einem Überzug aus
Wachs, Paraffin oder Polyolefinwachs versehen. Solche Wachse können zur Verbesserung der Fließeigenschaften,
also zur Beeinflussung des rheologischen Verhaltens, von Bedeutung sein. Eine zusätzsätzliche
Beeinflussung der Entformbarkeit des fertigen Spritzteiles kann gegebenenfalls durch spezielle
Zusätze zum fertigen Polyestergranulat erreicht werden. Beispielsweise seien erwähnt: neutrale oder
teilneutralisierte Montanwachssalze oder Montanwachseste rs alze, ferner Alkaliparaffinsulfonate oder
Alkaliolefinsulfonate.
ίο Zur Verbesserung der Schlagzähigkeit kann man
den Polyestern in bekannter Weise geeignete Hochpolymere zumischen, wie beispielsweise Copolymerisate
aus Äthylen mit Vinylacetat, Äthylen mit Acrylestern oder Butadien mit Styrol.
Der Polyesteranteil der fertigen Formmasse soll eine reduzierte spezifische Viskosität, gemessen an
einer Lösung von 1 g Polyester in 100 ml eines Gemisches von Phenol/Tetrachloräthan im Gewichtsverhältnis 3 :2 bei 25" C zwischen 0,9 und 2,0 dl/g,
so vorzugsweise zwischen 1,0 und 1,6 dl/g, haben. Ist
die reduzierte spezifische Viskosität des Polyesteranteils der Formmasse zu niedrig, so kann die Formmasse
nach bekannten Verfahren in fester Phase nachkondensiert werden. Wird die Formmasse durch
Homogenisieren im Extruder hergestellt, so ist es zweckmäßig, bei der Wahl des Ausgangspolyesters
einen eventuellen Abbau des Polyesters und den damit verbundenen Abfall der reduzierten spezifischen
Viskosität zu berücksichtigen.
Um Spritzgußartikel mit gutem Kristallisationsgrad zu erhalten, ist es zweckmäßig, die Formtemperatur
genügend hoch oberhalb der Einfriertemperatur zu halten. Bei Polyesterformmassen auf Basis eines
modifizierten Polyäthylenterephthalats werden Formtemperaturen zwischen 120 und 160° C bevorzugt.
Die erfindungsgemäßen Formmassen erlauben die Herstellung hochwertiger Formkörper mit großer
Dimensionsstabilität wie beispielsweise Zahn- und Kegelräder, Zahnstangen, Kupplungsscheiben. Führungselemente
u. ä.
Polyalkylenterephthalat mit einer Korngröße von
etwa 2,5 mm, einer reduzierten spezifischen Viskositat von 1,48 dl/g (gemessen bei 25° C an einer
Lösung von 1 g Polyester in 100 ml eines Gemisches von Phenol und 1.1,2,2-Tetrachloräthan im Gewichtsverhältnis
3 : 2) und einem Wassergehalt von 0.009 o/o wurde mit 0,025% Bornitrid (getempert
8 Stunden bei 1700 C. mittlere Teilchengröße 1 bis 2 um) 6 Stunden in einem luftdicht verschlossenen
Mischer unter Feuchtigkeitsausschluß bei 50 Umdrehungen des Mischers pro Minute gemischt.
Das so oberflächlich mit den beiden Nukleierungsmitteln versehene Polvestergranulat wurde auf einer Spritzgußmaschine zu Platten mit den Dimensionen 60-60-2 mm verspritzt, wobei die Formtemperatur 140 C betrug. Nach einer Einspritz- und Nachdruckzeit von 15 Sekunden wurden die Platten noch für eine gewisse Standzeit zur Auskristallisation in der Form belassen. Die mittlere Dichte der so erhaltenen Platten in Abhängigkeit von der jeweils eingestellten Standzeit ist in der folgenden Tabelle angegeben.
Das so oberflächlich mit den beiden Nukleierungsmitteln versehene Polvestergranulat wurde auf einer Spritzgußmaschine zu Platten mit den Dimensionen 60-60-2 mm verspritzt, wobei die Formtemperatur 140 C betrug. Nach einer Einspritz- und Nachdruckzeit von 15 Sekunden wurden die Platten noch für eine gewisse Standzeit zur Auskristallisation in der Form belassen. Die mittlere Dichte der so erhaltenen Platten in Abhängigkeit von der jeweils eingestellten Standzeit ist in der folgenden Tabelle angegeben.
Dichte in g/cm3 ...
Standzeit in Sekunden
10 I 25 I 45 I 60
1,373 I 1,374 j 1,375 | 1,375
Die Werte der Tabelle zeigen, daß nach einer Standzeit von 25 Sekunden die Dichte und damit der
Kristallisationsgrad genügend hoch ist, um einen Verzug des Materials durch Nachkristallisation im
Einsatz bei erhöhter Temperatur zu verhindern.
In einem Vergleichsbeispiel wurde das PoIyäthylenterephthalat-Granulat
mit 0,05°/ο Bornitrid ohne Zusatz von Natriumacetat gemischt und verspriizt.
Bei einer Formstandzeit von 25 Sekunden hatten die Platten eine Dichte von 1,369, die somit deut-Hch
niedriger lag als im oben beschriebenen Beispiel.
In einem weiteren Vergleichsbeispiel wurde das Polyäthylenterephthalat-Granulat mit O,ü5°/o Natriumacetat
ohne Zusatz von Bornitrid gemischt und verspritzt. Bei einer Formstandzeit von 25 Sekunden
hatten die Platten eine Dichte von 1,371; auch in diesem Fall lag die Dichte deutlich riedriger als bei Verwendung
der Kombination der beiden Nukleierungsmittel.
Die in diesem und den folgenden Beispielen angegebenen Dichten sind die des reinen Polyesters, da
nur diese über seinen Kristallisationsgrad Auskunft geben. Der Anteil der zugemischten Komponenten an
der Dichte wurde rechnerisch unter Annahme einfacher anteilmäßiger Additivität der Dichten abgezogen,
was in erster Näherung zulässig ist. Gemessen wurde die Dichte in Anlehnung an DIN 53 479
in Cyclohexan bei 25° C.
B e i s ρ i e 1 2
In bekannter und üblicher Weise wurden 10 kg
Dimethylterephthalat und 8,8 kg Äthylenglykol mit einem handelsüblichen Umesterungskatalysator umgeestert.
Hierauf wurde der Ansatz mit einem Kondensationskatalysator (z. B. Sb2O3 oder GeO2) versetzt.
Nachdem 15 Minuten gerührt worden war. wurde eine Suspension von 10 g Talkum (mittlere
Teilchengröße 1 bis 2 μΐη) in 500 ml Äthylenglykol
hinzugefügt. Dann wurde in bekannter Weise polykondensiert, bis die Polyesterschmelze eine reduzierte
spezifische Viskosität von 0,85 dl/g erreicht hatte. Das erhaltene Granulat wurde 2 Stunden bei 100' C
und einem Druck von 0,2 Torr in einem Taumeitrockner getrocknet. Anschließend wurde bei 240° C
und 0,2 Torr in 8 Stunden auf eine reduzierte spezifische Viskosität von 1,45 dl/g nachkondensiert.
Das erhaltene Polyestergranulat, welches eine reduzierte spezifische Viskosität von 1,45 dl/g hatte,
wurde mit 0,012 Gewichtsprozent wasserfreiem Natriumacetat (mittlere Teilchengröße 5 um) 8 Stunden
in einem luftdicht verschlossenen Mischer unter Feuchtigkeitsausschluß intensiv gemischt.
Aus dem Material wurden auf einer Spritzgußmaschine mit Stickstoffüberlagerung am Vorratstrichter
Platten mit den Dimensionen 60-60-2 mm gespritzt, wobei die Formtemperatur 141C C betrug.
Nach einer Einspritz- und Nachdruckzeit von 15 Sekunden wurden die Platten noch für eine gcwis=?
Standzeit zur Auskristallisation in der Form belassen. Die mittlere Dichte der so erhaltenen Platten in Abhängigkeit
von der jeweils eingestellten Standzeit ist in der folgenden Tabelle angegeben.
Die Werte der Tabelle zeigen, daß nach einer Standzeit von 25 Sekunden die Dichte und damit der
Kristaliisaiiünfgrad genügend hoch ist, um einen Verzug des Materials durch Nachkristallisation im
Einsatz bei erhöhter Temperatur zu verhindern.
In einem Vergieichsbeispiel wurde Polyestergranulat, das 0.112 Gewichtsprozent Talkum enthielt, ohne
den Zusatz von Natriumacetat verspritzt. Bei einer Formstandzeit von 25 Sekunden hatten die Platten
eine Dichte von 1,366 und lag somit deutlich niedriger als im oben beschriebenen Beispiel.
In einem zweiten Vergleichsbeispiel wurde PoIyäthylenterephthalat-Granulat
einer reduzierten spezifischen Viskosität von 1,45 dl/g, das ohne Zusatz
von Talkum hergestellt worden war, mit 0,112 Gewichtsprozent Natriumacetat (mittlere Teilchengröße
5 μΐη) gemischt und verspritzt. Bei einer Formstandzeit
von 25 Sekunden hatten die Platten eine Dichte von 1,372; auch in diesem Fall lag die Dichte deutlich
niedriger als in dem oben beschriebenen Beispiel.
Polyäthylenterephthalat-Granulat mit einem reduzierten "spezifischen Viskosität von 1,48 dl'g (gemessen
bei 25° C an einer Lösung von 1 g Polyester in 100 ml eines Gemischs von Phenol und 1,1,2,2-Tetrachloräthan
im Gewichtsverhältnis 3 : 2) und einem Wassergehalt 0,005 % wurde mit 0,2 °/o Pyrophyllit
(mittlere Teilchengröße 1 bis 2 um) 5 Stunden in einem luftdicht verschlossenen Mischer intensiv
gemischt. Das Gemisch wurde im Extruder aufgeschmolzen und homogenisiert, in Wasser extrudiert
und granuliert. Das Granulat wurde in einem Taumeltrockner 2 Stunden bei 100L C und einem Druck von
0,2 Torr getrocknet und anschließend 3 Stunden bei 240° C und einem Druck von 0,2 Torr in fester
Phase nachkondensiert. Das erhaltene Polyestergranulat, welches eine reduzierte spezifische Viskosität
von 1.43 dl/g hatte, wurde unter Feuchtigkeitsausschluß
mit 0,1 Gewichtsprozent Natriumstearat intensiv gemischt.
Das so erhaltene Material wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, zu Platten von 2 mm Stärke verspritzt.
Die folgende Tabelle gibt die Dichte der erhaltenen Platten in Abhängigkeit von der Formstandzeit an.
Standzeit in Sekunden
10 I 25 I 45 I 60
Dichte in
1,372 | 1,373 | 1,374 | 1,374
Dichte in g/cm:i
Standzeit in Sekunden 10 I 25 I 45 I 60
1,372 1,374 1,375 1,375 Wurde in einem Vergleichsbeispiel das Natriumstearat
weggelassen, aber mit 0,3 0Zo Pyrophyllit
nukleiert. so wurde bei einer Formstandzeit von 25 Sekunden nur eine Dichte von 1,367 erreicht.
Wurde in einem weiteren Vergleichsbeispiel nur mit 0.3 Gewichtsprozent Natriumstearat nukleiert, so
wurde bei einer Formstandzeit von 25 Sekunden ebenfalls nur eine Dichte von 1,371 erreicht.
Polyäthylcnterephthalat-Granulat einer reduzierten spezifischen Viskosität von 1,52 dl/g wurde mit
0,1 Gewichtsprozent Talkum 8 Stunden unter Feuchtigkeitsausschluß gemischt. Das so präparierte Granulat
wurde im Extruder aufgeschmolzen und homogenisiert, in Drahtform in Wasser ausgepreßt und
granuliert. Das feuchte Granulat wurde im Taumel-
trockner bei 0,2 Torr 2 Stunden bei 100° C und 3 Stunden bei 180° C getrocknet und kristallisiert.
Das erhaltene Granulat, welches eine reduzierte spezifische Viskosität von 1,40 dl/g hatte, wurde mit
0,05 Gewichtsprozent des Dinatriumsalzes der 1,10-Decandicarbonsäure 8 Stunden in einem feuchtigkeitsdichten
Mischer gemischt.
Das so erhaltene Material wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, zu Platten mit den Maßen 60-60-2 mm
verspritzt. Die folgende Tabelle gibt die erhaltenen Dichten an.
Standzeit in Sekunden
10 I 25 I 45 I 60
Dichte in g/cm» ... | 1,372 | 1,374 | 1,375 | 1,375
In einem Vergleichsbeispiel wurde Polyäthylenterephthalat-Granulat,
wie oben beschrieben, mit 0,15 Gewichtsprozent Talkum verarbeitet. Das Granulat wurde aber ohne den Zusatz des Dinatriumsalzes der
1,10-Decandicarbonsäure verspritzt. Bei einer Formstandzeit
von 25 Sekunden hatten die Platten eine Dichte von nur 1,368.
In einem zweiten Vergleichsbeispiel wurde PoIyäthylenterephthalat-Granulat
einer reduzierten spezifischen Viskosität von 1,43, das kein Talkum enthielt, mit 0,15 Gewichtsprozent des Dinatriumsalzes
der 1,10-Decandicarbonsäure 8 Stunden unter Feuchtigkeitsausschluß gemischt. Aus diesem Material gespritzte
Platten hatten bei einer Formstandzeit von 25 Sekunden eine Dichte von 1,371, die auch deutlich
niedriger lag als im oben beschriebenen Beispiel.
Es wurde analog Beispiel 4 verfahren, an Stelle des Dinatriumsalzes der 1,10-Decandicarbonsäure
wurde das Dinatriumsalz der Adipinsäure (0,05 Gewichtsprozent) verwendet. Die Dichte der Spritzplatten
bei Formstandzeiten von 25 Sekunden lag bei 1,375. Wurde in Vergleichsbeispielen nur mit 0,15
Gewichtsprozent Talkum nukleiert, so lagen die Dichten bei 1,367. Wurde in einem weiteren Vergleichsbeispiel
mit 0,15 Gewichtsprozent des Dinatriumsalzes der Adipinsäure nukleiert, so lagen die
S Dichten bei 1,367. Wurde in einem weiteren Vergleichsbeispiel mit 0,15 Gewichtsprozent des Dinatriumsalzes
der Adipinsäure nukleiert, so lagen die Dichten bei 1,372.
Es wurde wie im Beispiel 3 verfahren, mit dem Unterschied, daß an Stelle von 0,2% Pyrophyllit
0,05 % Bornitrid mit einer Teilchengröße von 1 bis 2 μΐη verwendet wurde. Das eingesetzte Bornitrid
war 8 Stunden bei 1700° C getempert worden. Das nachkondensierte Polyestergranulat, welches eine
reduzierte spezifische Viskosität von 1,46 dl/g hatte, wurde mit 0,1 Gewichtsprozent Natriumstearat gemischt.
ao Die Verarbeitung erfolgte, wie im Beispiel 1 beschrieben. Die Dichten sind der nachstehenden
Tabelle zu entnehmen.
Dichte in g/cm3 ...
Standzeit in Sekunden
10 I 25 I 45 I 60
1,373 I 1,375 | 1,376 | 1,376
In einem Vergleichsbeispiel wurde Polyäthylenterephthalat-GranuIat
mit 0,15 Gewichtsprozent Bornitrid verarbeitet. Das Granulat wurde ohne den Zusatz
von Natriumstearat verspritzt. Bei einer Formstandzeit von 25 Sekunden hatten die Platten eine
Dichte von 1,371. In einem zweiten Vergleichsbeispiel wurde Polyäthylenterephthalat mit einer reduzierten
spezifischen Viskosität von 1,44, das kein Bornitrid enthielt, mit 0,15 Gewichtsprozent Natriumstearat
gemischt und verspritzt. Bei einer Formstandzeit von 25 Sekunden wurden Platten mit einer
Dichte von 1,370 erhalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Spritzgußfonnmassen, bestehend aus einer Mischung ausa) linearen gesättigten Polyestern aromatischer Dicarbonsäuren und gegebenenfalls bis zu 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtdicarbonsäuremenge, aliphatischer Dicarbonsäuren mit gesättigten aliphatischen oder cycloaliphatischcn Diolen,b) einem festen und ungelösten anorganischen Stoff in Mengen von 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Polyestermasse, undc) Natrium-, Lithium- oder Bariumsalzen von Mono- oder Polycarbonsäuren einer Korngröße unter 10 μΐη in Mengen von 0,02 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Polyestermasse, und gegebenenfallsd) weiteren üblichen Zusatzstoffen.
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