DE19501835C2 - Verfahren zur Anregung der Schwingungen von Ionen in Ionenfallen mit Frequenzgemischen - Google Patents
Verfahren zur Anregung der Schwingungen von Ionen in Ionenfallen mit FrequenzgemischenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen resonanten Anregung der
Schwingungen von Ionen verschiedener Masse-zu-Ladungs-Verhältnisse in Ionenfal
len, besonders für den Auswurf unerwünschter Ionensorten, durch das Anlegen von
Hochfrequenzspannungen mit verschiedenen Frequenzkomponenten an Elektroden
der Ionenfalle.
Für verschiedene Zwecke ist es wünschenswert, in Ionenfallen gleichzeitig Ionen
mehrerer verschiedener Masse-zu-Ladungs-Verhältnisse in ihrer lokalen Schwin
gung resonant anzuregen, andere Ionen dagegen unangeregt zu lassen. Beispielswei
se kann man so unerwünschte Ionen aus der Falle entfernen, und nur Ionen selek
tierter Masse-zu-Ladungs-Verhältnisse in der Ionenfalle behalten. Oder man kann
Ionen mit mehreren Masse-zu-Ladungs-Verhältnissen gleichzeitig mit Schwingungs
energie versorgen, um sie zu Reaktionen mit anderen Gasmolekülen oder durch Stö
ße mit Stoßgasmolekülen zum Selbstzerfall zu bringen.
Ein besonders wichtiger Anwendungsfall ist die selektive Einspeicherung von Ionen
eines vorgegebenen m/z-Verhältnisses in die Ionenfalle. Dabei möchte man uner
wünschte Ionen bereits während des Vorgangs der Einspeicherung aus der Falle
herauswerfen, um die beschränkte Aufnahme- und Speicherkapazität der Falle voll
für die erwünschten Ionen nutzen zu können.
Wie aus US 4761 545 (A. G. Marshall, T. L. Ricca, T-C. L. Wang) bekannt, kann man
Ionen mit verschiedenen Masse-zu-Ladungs-Verhältnissen in etwa gleichzeitig reso
nant anregen, indem man Gemische von diskreten Frequenzen an bestimmte Elek
troden der Ionenfallen anlegt. Diese Möglichkeit ist sowohl für magnetische Ionen
fallen nach Penning (Ionen-Zyklotron-Resonanz-Ionenfallen, ICR) wie auch für
Hochfrequenz-Quadrupol-Ionenfallen nach Paul gegeben. Das Frequenzgemisch
wird im genannten Patent digital erzeugt, digital gespeichert, und dann über geeig
nete Wandler und Nachverstärker an mindestens eine Elektrode der betreffenden
Ionenfalle ausgegeben. Das erwünschte Frequenzgemisch wird durch inverse Fou
riertransformation aus einem gewünschten Frequenzprofil erhalten, wobei das
Frequenzprofil die Schwingungsfrequenzen der unerwünschter Ionen enthält, und
die Schwingungsfrequenzen erwünschter Ionen als Lücken des Profils ausläßt. Um
den benötigten dynamischen Bereich für die Speicherung klein zu halten, werden
dabei die Phasen der diskret aufeinanderfolgenden Frequenzen in einer nichtlinea
ren, aber stetigen Funktion geändert. Bevorzugt wird dabei eine quadratische Funk
tion der Frequenz empfohlen. Abhängig von der Anzahl von Punkten, über die das
Frequenzprofil dargestellt wird, wird durch die inverse Fouriertransformation in der
Zeitdomäne eine Folge von Frequenzwerten für ein Zeitintervall erzeugt, dessen
zeitliche Länge durch die Transformation vorgegeben ist. Am Anfang wird der ge
speicherte Wellenzug von Null auf den vollen Wert gesteuert, und am Ende vom
vollen Wert auf Null, um Randunsauberkeiten des rücktransformierten Frequenz
gemisches und ihre Wirkung auf die gespeicherten Ionen zu vermeiden (eine Me
thode, die von den Autoren als "Apodisierung" bezeichnet wurde, als Zeitanalog zu
der in der Optik bekannten Methode zur Vermeidung von Beugungserscheinungen
am Rand von Blenden). Diese Methode ist im Bereich der ICR-Massenspektrometrie
unter dem Acronym "SWIFT" (Stored Waveform by Inverse Fourier Transformation)
weithin bekannt geworden. Das Frequenzgemisch des Zeitintervalls ist im genann
ten Patent ganz wesentlich auf eine einmalige Ausgabe an die Ionenfalle zugeschnit
ten.
Dieses Zeitintervall für die Speicherung eines Frequenzgemisches werden im Folgen
den als "Zeitperiode" oder "Gemischperiode" bezeichnet, da das Gemisch dieser
Periode ohne Nachteile oder Störungen zyklisch wiederholt ausgegeben werden
kann. Es gibt keine Phasensprünge einzelner Frequenzen des Gemischs, wenn die
zyklische Wiederholung ohne Zeitverzug anschließt. Es findet daher keine Störung
der Anregung durch nichterwünschte Frequenzen, die durch die Phasensprünge
erzeugt werden könnten, statt.
Dieses Verfahren ist jedoch, bei Anwendung eines von Marshal et al. als optimal be
zeichneten Faktors zwischen Phase und dem Quadrat der Frequenz, für die mehrfa
che Ausgabe über längere Zeit mit erheblichen Nachteilen behaftet. Es erzeugt in der
Gemischperiode im wesentlichen einen kurz anhaltenden, schnellen Frequenzdurch
lauf. In der Gemischperiode, die durch die inverse Fourier-Transformation erzeugt
wird, schwingt die Frequenz zunächst an, durchläuft dann die einzelnen Frequenzen
im wesentlichen nacheinander, und läuft dann wieder aus (siehe Fig. 2, Spur A).
Ein Ion wird also - näherungsweise - nur während einer sehr kurzen Zeitspanne in
nerhalb der gesamten Zeitperiode angeregt, in der übrigen Zeit ist seine Anregung
praktisch nicht vorhanden. Dieses Verhalten wird durch die nichtlineare Phasenver
schiebung - insbesondere durch die quadratische Abhängigkeit von der Frequenz -
erzeugt. Die Frequenzfunktion ist dabei der Ableitung der Phasenfunktion propor
tional, die als optimal bezeichnete quadratische Phasenverschiebung erzeugt somit
einen streng linearen Frequenzdurchlauf.
Da während der
Ionenerzeugung aber ein möglichst kontinuierlicher Auswurf der Ionen wünschens
wert ist, um Überladungen der Ionenfalle zu vermeiden, ist dieses Verfahren, trotz
großer Verdienste in der ICR-Massenspektrometrie, für den vorliegenden Zweck
mangelhaft.
In EP 362 432 A1 (J. Franzen, R.-H. Gabling) wurde daher für diesen Zweck ein digi
tal hergestelltes "Breitband-Signal" vorgeschlagen, das eine Mischung diskreter,
kontinuierlich präsenter Frequenzen darstellt. Diese Schrift gibt allerdings keine
Auskunft, wie dieses Gemisch von Frequenzen so hergestellt werden kann, daß es in
beschränkte dynamische Werte- und Spannungsbereiche paßt, wie es sowohl für die
digitale Darstellung, aber auch für die elektronische Weiterverarbeitung in Verstär
kern notwendig ist.
In US 5 324 939 A (J.N. Louris, D. M. Taylor) wird das Verfahren nach Marshall, Ricca
und Wang durch eine kritische Wahl des Proportionalitätsfaktors zwischen Phase
und Frequenzquadrat, und durch kammartige Ausformung der Amplituden be
nachbarter Frequenzen so optimiert, daß vorgeblich eine einigermaßen gleichförmi
ge Präsenz aller Frequenzen erreicht wird. Das Verfahren liefert nach Abbildung im
Patent einen Frequenzzug, der bei Null beginnt und endet, und dazwischen ein
Breitband-Signal recht günstiger Ausformung liefert.
Da dieses Patent den nächstliegenden Stand der Technik bildet, sei eine kritische
Betrachtung angebracht.
Zwischen Phase und Frequenz gilt bei der von Marshall et al., aber auch von Louris
und Taylor bevorzugten quadratischen Abhängigkeit die folgende Beziehung:
Phase = 2π p Frequenz2/n,
wobei n die Anzahl der Amplitudenwerte in der Zeitperiode, und p der besprochene
Proportionalitätsfaktor ist. Der Proportionalitätsfaktor p werde im Folgenden kurz
als "Phasenfaktor" bezeichnet.
Wählt man p = 1, so erhält man den Fall eines kurzen linearen Frequenzdurchlaufs,
wobei der Frequenzdurchlauf gerade die volle Zeitperiode einmal überstreicht
(siehe Fig. 2). Dieser Fall wurde von Marshall, Ricca und Wang für ihre Zwecke als
optimal angesehen.
Mit p = ½ überstreicht der Frequenzdurchlauf nur die erste Hälfte der Zeitperiode,
die zweite Hälfte ist leer. Mit p = 2 wird der Frequenzdurchlauf auf das Doppelte
der Zeitperiode gedehnt, und zweimal zyklisch über die Zeitperiode gezogen. Die
erste Hälfte des Frequenzdurchlaufs und die zweite Hälfte überlagern sich dabei
additiv. Es bleibt aber dabei, daß jede Frequenz nur einmal pro Zeitperiode in einer
sehr kurzen Zeitspanne ausgegeben wird. Mit größeren Faktoren p wird der Fre
quenzdurchlauf p-fach zyklisch über die Zeitperiode gezogen. Auch hier wird jede
Frequenz nur einmal pro Zeitperiode in einer sehr kurzen Zeitspanne ausgegeben.
In US 5 134 286 A (P. E. Kelley) wird ein Verfahren beschrieben, das für den Zweck der
Ionenanregung ein elektronisches Rauschen benutzt. Durch das Ausfiltern bestimm
ter Frequenzen kann man Ionen selektierter Masse-zu-Ladungs-Verhältnisse da
durch unangeregt lassen, daß man ihre Resonanzfrequenzen aus dem Rauschen
ausfiltert. Dieses Verfahren ist für obengenannte Zwecke der selektiven Einspeiche
rung sehr viel besser geeignet, weil im Prinzip alle Frequenzen über den gesamten
Zeitraum des Rauschens kontinuierlich vorhanden sind, abgesehen von statistischen
Schwankungen der einzelnen Frequenzamplituden nach Frequenz und Zeit. Das
Patent macht allerdings keine Aussagen über Definition oder Erzeugung des Rau
schens.
In (WO 94/04 252 A1 (P. E. Kelley) wird ein Verfahren zur digita
len Erzeugung des elektronischen Rauschens nach obigem US 5 134 286 durch Ad
dition von diskreten Sinusschwingungen angegeben. Dabei wird allerdings der Be
griff des Rauschens eingeschränkt auf Frequenzen gleicher Amplituden und gleicher
Abstände. Es wird dabei durch eine schrittweise Optimierung der Phasen der dis
kreten Frequenzen ein Rauschsignal erzeugt, das einen geringen dynamischen Be
reich der Amplituden hat. Für jede hinzuzuaddierende Frequenz wird ausprobiert,
welche Phase die geringste Vergrößerung des dynamischen Bereichs ergibt. Die Fil
terung kann man durch Auslassen der betreffenden Frequenzen bei der Addition
erzeugen. Über die Länge der Zeitperiode für die Addition der Sinusschwingungen
oder über die Möglichkeit, eine wiederholbare Gemischperiode zu schaffen, ist im
Patent nichts gesagt, man muß die Zeitperiode eben so lang wählen, wie man das
Rauschen anlegen möchte. Für eine Ionisierungsperiode von 1000 Millisekunden
und bei einer Ausgaberate von 10 Megahertz, die für ein kommerziell erhältliches
Gerät nach diesem Patent für eine genügend hohe Oversampling-Rate so spezifiziert
wurde, braucht man einen sehr schnellen Speicher mit 20 Megabyte Kapazität.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß das Rechenverfahren zur Erzeugung des
Frequenzgemisches sehr aufwendig ist. Sowohl die erforderliche zeitliche Länge des
Frequenzgemischs, wie auch das Verfahren zu seiner Berechnung tragen zur Re
chenzeit bei.
Die Erzeugung der Ionen bis zur optimalen Füllung der Falle kann je nach Konzen
tration der Untersuchungssubstanz kürzere oder längere Zeit dauern und sich bei
spielsweise über den Bereich von 10 Mikrosekunden bis 1000 Millisekunden erstrec
ken. Der Prozeß der Schwingungsanregung zur Eliminierung der unerwünschten
Ionen muß daher über diese Zeitspannen hinweg anhalten können. Darüber wird in
den oben beschrieben Patenten nichts gelehrt.
Aus einer Reihe von Gründen kann man für optimale Einspeichervorgänge ohne
wesentliche Ionenverluste eigentlich gar keine gute Massenauflösung der Auswurf
prozesse erwarten, die besser ist als etwa eine Masseneinheit. Außerdem gilt für
kommerziell erhältliche Ionenfallen, daß die Schwingungsfrequenz der Ionen von
ihrer Schwingungsamplitude abhängt, woraus folgt, daß für den Auswurf einige
Gemischperioden erforderlich sind. Die Anzahl der Gemischperioden ist von den
Abständen der Frequenzen im Gemisch abhängig.
Darum geht man zur massenselektiven Einspeicherung von Ionen zweckmäßiger
weise in zwei Schriften vor. Der erste der beiden Schritte muß während der Ionener
zeugung stattfinden und nach deren Ende noch eine kleine Weile anhalten, bis alle
unerwünschten Ionen aus der Falle ausgeschieden sind. Dieser erste Schritt wird
zweckmäßigerweise mit weiter Frequenzlücke für die erwünschten Ionen durchge
führt, wobei man in Kauf nimmt, daß dabei unerwünschte Nachbarionen der er
wünschten Ionensorte in der Ionenfalle verbleiben. Der zweite Schritt folgt dann
nach einer anschließenden Dämpfungszeit, die die Ionen zunächst im Zentrum ver
sammelt, und wird mit der gewünschten Massenauflösung durchgeführt. Beide
Schritte sind im Prinzip gleich, im zweiten Schritt wird aber ein anderes Frequenz
gemisch mit besserer Massenauflösung verwendet.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren für die selektive Anregung der Schwing
ungen einzelner Ionensorten unter möglichst kontinuierlicher Anregung der unerwünschten
Ionen durch ein resonant anregendes Frequenzgemisch zu
finden.
Diese Aufgabe wird mit den Maßnahmen gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen aufgeführt.
Es ist der Grundgedanke der Erfindung, zur Anregung der Ionenschwingungen
durch ein Frequenzgemisch über eine lange Zeitdauer T hinweg zunächst ein Über
lagerungsgemisch kurzer Zeitdauer t zu erzeugen, das Wechselspannungen aller für
die Anregung notwendigen Frequenzen mit in der kurzen Zeitdauer t ganzzahliger
Periodizität enthält, wobei die Phasen der Wechselspannungen relativ zum Beginn
der kurzen Zeitdauer t statistisch zufällig ausgewählt werden, und dann das Über
lagerungsgemisch unmittelbar hintereinander so häufig wiederholt an die Elektro
den der Ionenfalle auszugeben, bis die lange Zeitdauer T erreicht ist, wobei das ent
stehende Signal der langen Zeitdauer T am Ende der Zeitdauer T vom vollen Span
nungswert stetig auf 0 gefahren wird.
Dabei kann die Länge der kurzen Zeitdauer t aus dem minimal erforderlichen Mas
senauflösungsvermögen für den Ionenauswurf, und der dadurch gegebenen maxi
mal erlaubbaren Frequenzabstände bestimmt werden. Da das Massenauflösungs
vermögen bei der selektiven Einspeicherung der Ionen aus physikalisch vorgegebe
nen Gründen bereits relativ schlecht ist, kann für die Speicherung des Frequenzge
mischs ohne jeden sonstigen Nachteil eine sehr kurze Zeitperiode t gewählt werden.
Nur durch sehr kurze Wertefolgen für das auszugebende Frequenzgemisch und de
ren häufige Wiederholung kann eine gleichmäßige Ejektion unerwünschter Ionen
über die Zeit erfolgen, da die Übernahme der Anregung durch Nachbarfrequenzen,
wie sie wegen der Abhängigkeit der Frequenz von der Schwingungsamplitude in
kommerziellen Ionenfallen notwendig ist, immer nur einmal pro Zeitperiode der
Zeitdauer t erfolgen kann, da die Übernahme nur möglich ist, wenn die beiden be
nachbarten Schwingungen phasengleich schwingen.
Für weitere, nachfolgende Schritte mit einer Isolierung höheren Massenauflösungs
vermögens für die erwünschten Ionen kann eine etwas längere Gemischperiode t
benutzt werden, wobei aber auch hier die Länge der Gemischperiode t so kurz wie
eben möglich gewählt werden soll.
Diese Wiederholbarkeit der Gemischperioden ist bei Herstellung der Gemische
durch FFT-Methoden automatisch gegeben, da diese automatisch Wellenzüge mit
ganzzahliger Peridizität der Einzelfrequenzen liefern, bei Additionsverfahren für
einzelne Sinuskurven muß diese Bedingung eigens hergestellt werden.
Bei Anwendung der inversen Fouriertransformation ergeben sich so Zeitperioden
mit zyklischer Wiederholbarkeit ohne besonderes Zutun automatisch. Bei Anwen
dung von FFT-Verfahren (Fast Fourier Transform nach Sande-Tukey oder Cooley-
Tukey) sind die Zeitperioden allerdings auf solche Wertefolgen beschränkt, deren
Anzahlen von Werten gerade volle Zweierpotenzen bilden. Für Ausgaberaten von 1
MHz (bei 1 MHz Antriebsfrequenz der Ionenfalle) ergeben sich daher beispielsweise
Zeitperioden von 0,512, 1,024, 2,048 oder 4,069 Millisekunden, wobei sich die
Dauern der Zeitperioden aus den Frequenzabständen von 2, 1, 0,5 oder 0,25 Kilo
hertz automatisch ergeben.
Durch die Einführung optimal kurzer Zeitperioden für zyklische Wiederholung er
geben sich weitere Vorteile. So wird der Bedarf an elektronischer Speicherkapazität
verringert, und es wird die Berechnung (oder die spätere Bearbeitung) des Fre
quenzgemisches erleichtert, da es viel weniger gespeicherte Werte gibt. Bei FFT-
erzeugten Wertefolgen mit Anzahlen in Zweierpotenzen ergibt sich zusätzlich der
Vorteil einer leichten Adressierbarkeit der gespeicherten Werte für zyklische Ausga
ben an angeschlossene Digital-zu-Analog-Wandler.
Die wiederholte Ausgabe des Frequenzgemisches darf nicht abrupt aufhören, weil
sich dann stark störende Frequenzen ergeben, daher muß, wie in der Erfindung an
gegeben, das Frequenzgemisch in seiner Amplitude allmählich und stetig auf Null
heruntergesteuert werden. Das kann beispielsweise durch eine Steuerung der elek
tronischen Verstärkung für das Frequenzgemisch erreicht werden. Dieses Verfahren
der "Apodisierung" wird im Prinzip bei der Gemischherstellung durch Fourier
transformationen nach US 4 761 545 bereits angewandt, muß aber
dort beidseitig in jeder Zeitperiode benutzt werden, wodurch sich eine schlechtere
zeitliche Ausnutzung ergibt.
Für den zweiten Schritt verbesserter Ionenisolierung muß das Frequenzgemisch
auch allmählich von Null auf den gewünschten mittleren Amplitudenwert hochge
fahren werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Fig. 1 bis 3 erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Schaltung wie sie für die Ausgabe des Frequenzgemisches an eine
Hochfrequenz-Ionenfalle nach W. Paul benutzt werden kann. Die Ionenfalle wird
über die Ringelektrode mit einer Speicher-Hochfrequenzspannung versorgt, die
über eine HF-Ansteuerung und einen HF-Verstärker erzeugt wird. Sie wird von ei
nem Taktgeber mit einem Megahertz abgeleitet. Die in dem digitalen Wertespeicher
abgelegte Folge von Amplitudenwerten wird durch eine Lese- und Ausgabe-Logik
schaltung im Takte eines Takgebers an einen Digital-zu-Analog-Wandler gegeben.
Die in Spannungen gewandelten Werte werden dann über einen Zusatz-Frequenz-
Verstärker an die beiden Endkappen weitergegeben. Da derselbe Taktgeber für bei
de Vorgänge benutzt wird, haben die Seitenbänder der Ionenschwingungen nach
Mathieu und die Seitenbänder der digitalen Frequenzerzeugung die gleiche Fre
quenzstruktur, die digitalen Seitenbänder stören damit die Bewegungen erwünsch
ter Ionen nicht. Die Wertefolge für den digitalen Wertespeicher wird in einem Rech
ner nach den Regeln dieser Erfindung erzeugt. - Es ist auch möglich, die Gemisch
spannung an nur eine Endkappenelektrode auszugeben. Es ergibt sich dann - ge
genüber einer beidseitigen Versorgung - eine Überlagerung eines Dipolfeldes halber
Spannung mit einem Quadrupolfeld halber Spannung. Das Quadrupolfeld hat dabei
kaum eine Wirkung, es kann daher vernachlässigt werden.
Fig. 2 zeigt den optimalen Fall einer Anregung nach US 4 761 545.
Spur A der Fig. 2 zeigt das Frequenzgemisch mit schnellem Frequenzdurchlauf für
ein Zeitperiode von 4,096 Millisekunden, wie er mit der Beziehung
Phase = 2π p Frequenz2/n
durch Wahl des Phasenfaktors p = 1 erzeugt wird. Marshall, Ricca und Wang be
trachten diese Wahl für ihre Zwecke als optimal.
In Spur B der Fig. 2 ist eine FFT-Analyse des Frequenzspektrums aus Spur A gege
ben. Da die FFT-Analyse darauf beruht, daß das Intervall zyklisch unendlich fortge
setzt wird, ist das Frequenzspektrum identisch mit dem (nichtgezeigten) Ausgangs
spektrum, aus dem das Gemisch A erzeugt wurde. Es wurde hier im Gegensatz zu
sonstigen Darstellungen, die immer von einer konstanten Amplitude ausgehen, eine
Amplitudenfunktion benutzt, bei der die Amplitude proportional zur Wurzel aus
der Masse verändert wurde. Diese veränderliche Amplitude zeigt viel deutlicher als
die gewöhnliche Darstellung den Frequenzdurchlauf in Spur A, zu erkennen am
Amplitudenverlauf.
Die Spuren C und D der Fig. 2 zeigen die FFT-Analysen der linken und rechten
Intervallhälfte des Frequenzgemisches in Spur A. Auch hieraus kann man auf einen
Frequenzdurchlauf schließen, da die Fourier-Analyse der beiden Hälften der Zeit
periode auch die beiden Hälften des Frequenzspektrums wiedergeben.
Fig. 3 zeigt die Wirkung von zufällig ausgewählten Phasen nach dieser Erfindung.
Im Gegensatz zu der SWIFT-Methode in Fig. 2 ergibt sich eine
gleichmäßige Präsenz der Frequenzen über die Zeitperiode hinweg.
Spur A zeigt das Gemisch, Spur B die perfekte Fourier-Analyse des Gesamtinter
valls. Spur C zeigt eine Fourier-Analyse der linken Hälfte, Spur F eine solche des
dritten Viertels des Zeitperiodes. Das viel stärkere Rauschen der Spuren C und F ist
eine notwendige Folge der gleichmäßigen Präsenz, glatte Spuren ergeben sich im
mer nur dann, wenn durch Paketierungen die statistischen Wirkungen aufgehoben
werden.
Es werde die Erfindung hier an einem Verfahren zur Einspeicherung von Ionen in
eine Hochfrequenz-Ionenfalle nach W. Paul geschildert, ohne daß jedoch damit die
Erfindung auf diesen Fall beschränkt werden soll. Die Übertragung auf andere
Zwecke und auf andere Arten von Ionenfallen kann von jedem Fachmann leicht
vollzogen werden.
Für die selektive Einspeicherung von Ionen, aber auch für andere Experimente mit
Anregung von Ionen, kommt in Hochfrequenz-Ionenfallen vorzugsweise nur der
Massenbereich zwischen dem 2,5-fachen und dem 5-fachen der Masse an der Stabili
tätsgrenze in Frage. Im Bereich zwischen der Stabilitätsgrenze und dem 2,5-fachen
sind alle Experimente durch das Vorhandensein von nichtlinearen Instabilitäten ge
fährdet. Diese nichtlinearen Instabilitäten finden sich in allen kommerziell erhältli
chen Ionenfallen, sie sind eine Folge von willkürlichen Verzerrungen der Ionenfal
len, die für ein gutes Auswurf-Verhalten während der Spektenaufnahme erforder
lich sind. Über dem 5-fachen der Masse an der Stabilitätsgrenze wird der Potential
topf der Ionenfalle so flach, daß ein Einspeichern deutlich ungünstiger wird. Diese
Grenze der fünffachen Masse der Stabilitätsgrenze ist allerdings keine scharfe Gren
ze, da sich auch jenseits noch Ionen einspeichern lassen.
Die Stabilitätsgrenze läßt sich durch die Amplitude der Speicherhochfrequenzspan
nung beliebig einstellen, daher können grundsätzlich beliebige Ionen im optimalen
Bereich eingespeichert werden. Die Einspeicherung von mehreren Ionen gleichzeitig
im optimalen Bereich ist ebenfalls möglich, so lange sich die Massen nicht um we
sentlich mehr als einen Faktor 2 unterscheiden.
Im Folgenden werden daher die Verhältnisse eines Ions näher betrachtet, das die
Masse 200 u hat, in einer Ionenfalle, die so eingestellt ist, daß alle Ionen unter Masse
40 u im instabilen Bereich liegen. Die Masse 40 u bildet also die Stabilitätsgrenze.
Wird die Ionenfalle mit einer Antriebsfrequenz von einem Megahertz betrieben, so
schwingt ein Ion einer Masse von 200 atomaren Masseneinheiten (u) mit einer Seku
larfrequenz von grob geschätzt 100 Kilohertz. Dieses Ion stellt in bezug auf das
Auflösungsvermögen beim Einspeichern den ungünstigsten Fall dar.
Für eine Massenauflösung von 1 u am oberen Ende des optimalen Massenbereichs
ergibt sich notwendiger Frequenzabstand von 0,5 kHz bei Frequenzen um 100 kHz,
um, wie oben bereits ausgeführt, alle Ionen mindestens einmal überdeckend in ih
rem Resonanzprofil anregen zu können. Daraus ergibt sich eine erforderliche Zeit
periode von nur 2 Millisekunden für das zu berechnende Frequenzgemisch, da sich
in diesem Intervall die Frequenzen 100,0 und 100,5 kHz gerade um genau eine Peri
ode unterscheiden. Die beiden Frequenzen ergeben im Intervall gerade 200 bzw. 201
Schwingungsperioden.
Für eine Einspeicherung von Ionen am unteren Ende des optimalen Massenbereichs
ist nur ein Frequenzabstand von 1 kHz notwendig. Die erforderliche Zeitperiode für
das Gemisch beträgt hier nur eine Millisekunde.
Die kurze Dauer der Zeitperioden von nur ein bis zwei Millisekunden ist außeror
dentlich günstig, da sich damit das Gemisch während der Ionisierung sehr häufig
zyklisch ausgeben läßt.
Für den Auswurf von Ionen im Massenbereich oberhalb der Massen 100 bzw. 200 u
wird der Frequenzabstand beibehalten, aber unter stetiger Vergrößerung der
Amplitude, um die Auswurfzeit zu verringern und damit die Resonanzbreite zu
vergrößern. Bei stark vergrößerter Resonanzbreite auf mehrere Masseneinheiten ist
ein Übergang der Anregung auf Nachbarfrequenzen für den Ionenauswurf über
haupt nicht mehr notwendig. Sollen alle Massen bis 2000 u eliminiert werden, so ist
der Frequenzbereich bis herab zu 10 kHz in das Gemisch einzuschließen.
Es kann die Einspeicherung im hohen Massenbereich, wie bereits bekannt, auch
durch eine der Speicherhochfrequenzspannung überlagerte Gleichspannung verhin
dert werden. Diese Gleichspannung verringert aber auch die Potentialtiefe im nutz
baren Bereich, und sollte, wenn möglich, vermieden werden.
Wird das besondere Speicherverfahren aus DE 43 16 737 C1 (J. Franzen, G. Heinen, R.-
H. Gabling) angewandt, so kann für eine Ionenfalle mit einer Antriebsfrequenz von
1 MHz die Ausgaberate der Frequenzwerte des Gemisches auf ebendiese 1 MHz re
duziert werden. Für das Frequenzgemisch einer Zeitperiode von nur einer Millise
kunde sind also nur 1000 Werte zu berechnen und zu speichern. Bei zwei Byte Spei
cherbedarf pro Wert ergibt sich ein außerordentlich geringer Speicherbedarf von nur
2 Kilobyte für die Speicherung der Gemischperiode.
Bei der Berechnung eines Gemisches durch Addition von Einzelfrequenzen ist es
vorteilhaft, auf die Berücksichtigung der Lücken zunächst zu verzichten. Diese kön
nen leicht bei Gebrauch aus dem Gemisch erzeugt werden, indem die Sinuskurven,
die innerhalb der Lücken liegen, nachträglich subtrahiert werden. Werden insge
samt 10 Sinuskurven für eine Lücke von etwa 5 u Breite herausgerechnet, so kostet
das nur etwa 20 Millisekunden Rechenzeit, kann also in Echtzeit zwischen zwei
Spektrennahmen durchgeführt werden.
Diese umständliche Berechnung des Gemisches aus einzelnen Sinuskurven ist aber
nicht notwendig. Durch die Anwendung inverser "Fast Fourier Transform"-Metho
den (FFT) können die Frequenzgemische für die Zeitperioden weit schneller berech
net werden. Die Berechnung eines Gemisches aus beliebig vielen Frequenzen mit
einem Minimalabstand von einem Kilohertz und einer Länge von 1024 Werten (1,024
Millisekunden Periodendauer) dauert nur wenige Millisekunden. Auch in FFT-
Berechnungen können die Phasen zufällig gewählt werden.
Es ist ebenfalls
möglich, veränderte Frequenzabstände und veränderte Amplituden in die FFT-
Berechnungen einzuführen.
Bei der Verwendung von FFT-Methoden lohnt es nicht, Gemische ohne Lücken vor
zufertigen. Die Berechnungen gehen so schnell, daß jedesmal gewünschte
Gemische berechnet werden können. Insbesondere können hierbei besondere Aus
formungen der Amplitudenabhängigkeit von der Frequenz berücksichtigt werden.
So hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Amplituden in der Nähe der Lücken
relativ klein zu halten, aber mit zunehmender Entfernung zu den Lücken zu vergrö
ßern.
Die Berechnung geht so vor sich, daß man sich zunächst aus den zufällig gewählten
Phasen (durch Benutzung eines Zufallsgenerators) und vorgegebenen Amplituden
die Real- und Imaginärteile aller benutzten Frequenzen berechnet und in einem
zweidimensionalen Speicherfeld ablegt. Die Anwendung des FFT-Algorithmus er
zeugt daraus das Feld der Amplitudenwerte im Zeitbereich, wieder als Real- und
Imaginärteile. Als Frequenzgemisch können wegen der Symmetrie des Verfahrens
entweder die Real- oder die Imaginärteile verwendet werden.
Die zyklische Ausgabe der Werte an die Digital-zu-Analog-Wandler kann besonders
einfach erfolgen, wenn die Werte so abgespeichert werden, daß die Adressen eben
falls in einem Zweierpotenz-Block liegen. Durch eine entsprechende logische Filte
rung der Adreßwerte kann ein zyklischer Ablauf unter kontinuierlicher Inkremen
tierung der Adressen erzeugt werden, wie jedem Fachmann bekannt ist.
Es ist besonders vorteilhaft, die Frequenzabstände zu höheren Frequenzen hin zu
vergrößern. Durch die Bedingung ganzzahliger Schwingungsperioden pro Gemisch
periode wird diese Möglichkeit allerdings eingeschränkt, es ist dabei nur eine Ver
vielfachung der Abstände, beginnend mit der Verdoppelung, möglich. Es werden
dann die leichten Ionenmassen besonders schnell herausgeworfen, weil erstens we
gen der vergrößerten Frequenzabstände weniger Übergänge auf Nachbarfrequenzen
nötig sind, und zweitens die Frequenzfolge für diese Frequenzen entsprechend der
Vervielfachung mehrmals pro Gemischperiode ausgegeben wird, somit auch mehre
re Übergänge der weiteren Anregung auf Nachbarfrequenzen pro Gemischperiode
stattfinden können. Bei dieser stufenweisen Vergrößerung der Frequenzabstände
können auch die Amplituden der Frequenzen stufenweise verändert werden. Be
sonders für die Untersuchung schwererer Ionen in solchen Vorgängen, die mit der
Erzeugung übermäßiger Mengen an kleinen Molekülen einhergehen, wie beispiels
weise Pyrolysen oder explosionsartige Reaktionen, ist dieses Verfahren vorteilhaft
anzuwenden. Die Speicherung von leichten Ionensorten, wenn auch nur befristet,
wirkt sich hemmend auf die Speicherung von größeren Ionen aus. Die leichteren
Ionen werden besonders schnell gedämpft, und bilden so sehr schnell eine kleine
Wolke im Zentrum der Ionenfalle. Die Raumladung dieser Wolke verhindert dann
die Speicherung größerer Ionen.
Das Verfahren für den ersten Schritt verläuft nicht viel anders, wenn ein Ion der
Masse 2000 u bei einer Stabilitätsgrenze von 400 u eingespeichert werden soll, da
hier die Resonanzbreiten, gemessen auf der Frequenzskala, ganz ähnlich liegen. Die
Massenauflösung ist allerdings hier um einen Faktor 10 schlechter. Alle übrigen
Verhältnisse bleiben konstant.
Wie schon oben erwähnt, liegt der Speicherbedarf bei nur 2 Kilobyte, wenn 1024
Werte von 16 bit Breite gespeichert werden. Die Ausgabe des auf 1,024 Millisekun
den beschränkten Frequenzgemisches kann zyklisch so lange erfolgen, wie es not
wendig erscheint. Nach Beendigung der Ionisierungsphase ist die Einstrahlung des
Frequenzgemisches noch eine Weile fortzusetzen, um alle im letzten Moment der
Ionisierung erzeugten unerwünschten Ionen zu eliminieren. Störungen treten nicht
auf, da alle Frequenzen des Gemisches nahtlos und ohne Phasensprünge aneinander
anschließen.
Um die Einstrahlung des Frequenzgemisches störungsfrei abzuschließen, wird die
Amplitude des Gemisches durch Steuerung des Verstärkungsgrades des Nachver
stärkers allmählich und stetig gegen Null gefahren.
Für den zweiten Schritt einer verbesserten Isolierung der selektiv eingespeicherten
Ionen kann leicht mit wesentlich höherer Massenauflösung gearbeitet werden. Zu
dieser Zeit ist die Ionenfalle nicht mehr überfüllt, die Massenauflösung wird also
nicht mehr durch die Raumladung eingeschränkt. Die Ionen befinden sich, gedämpft
durch das in der Ionenfalle befindliche Bremsgas, als kleine Wolke im Zentrum der
Ionenfalle, es findet sich also keine Verschiebung der Resonanzfrequenz durch Feld
verzerrungen statt. Die Abstände der Frequenzen können jetzt kleiner gehalten wer
den, durch Abstände von 0,125 kHz ergibt sich beispielsweise eine Massenauflösung
von 0,25 Masseneinheiten, so daß eine saubere Abtrennung unerwünschter Nach
barmassen möglich wird. Es ist jedoch auch hier zu beachten, daß Übergänge der
Resonanz auf Nachbarfrequenzen möglich sein müssen.
Das Beispiel einer Frequenzauflösung von 0,125 kHz erfordert eine Zeitperiode von
8,192 Millisekunden, für die das Frequenzgemisch zu berechnen ist. Das ist immer
noch recht speicher- und rechenzeitsparsam. Bei 16 bit Wortbreite werden 16 Kilo
byte Speicher benötigt, die Berechnung dauert auch jetzt in der Regel nur einige 10
Millisekunden, wenn FFT-Methoden zur Anwendung kommen.
Damit die bessere Massenauflösung auch wirksam wird, ist die Amplitude (Span
nung) der Frequenzeinstrahlung in diesem zweiten Schritt sehr gering zu wählen.
Nur wenn die durchschnittliche Zeit für den Auswurf der verbliebenen uner
wünschten Ionen auch bei etwa 8 Millisekunden oder länger liegt, kann das er
wünschte Auflösungsvermögen auch wirksam erreicht werden. In der Regel sind
längere Auswurfzeiten anzusetzen, um optimale Verhältnisse zu erhalten.
Die elektronische Verstärkung, die die Spannung des Frequenzgemisches an den
Elektroden der Ionenfalle, und damit auch die Aufenthaltszeit der Ionen in der Falle
bestimmt, wird am besten empirisch bestimmt und für beide Schritte geeicht.
Für den zweiten Schritt ist es vorteilhaft, die Amplituden sowohl am Anfang wie
auch am Ende in an sich bekannter Weise durch sorgfältige Apodisierung von Fre
quenzstörungen frei zu halten.
Die Wahl der optimalen Parameter liegen für den zweiten Schritt völlig anders,
wenn es sich um Ionen höherer Masse handelt, für die ein wesentlich höheres relati
ves Auflösungsvermögen benötigt wird. Für eine Massenauflösung von 0,3 u bei
Ionen der Masse 2000 u, die mit 200 kHz etwa beim 2,5-fachen der Stabilitätsgrenze
schwingen, ist eine Frequenzauflösung von 0,03 kHz erforderlich. Dafür wird eine
Länge der wiederholbaren Zeitperiode von rund 32 Millisekunden benötigt. Es steigt
der Speicherbedarf auf 64 kByte. Für die Berechnung wird zweckmäßigerweise wie
der die FFT-Methode eingesetzt. Die Rechenzeit beträgt dafür immer noch weit we
niger als eine Sekunde.
Die bisherige Beschreibung bezieht sich ganz auf eine digitale Speicherung der
Zahlenfolge der Amplitudenwerte des Frequenzgemisches. Es sind aber auch elek
tronische Methoden und Bausteine für die analoge Speicherung von Spannungen mit
schneller Auslesbarkeit bekannt geworden. Das Verfahren kann daher genau so gut
mit analoger Speicherung des Frequenzgemisches benutzt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Anregung der Schwingungen von Ionen verschiedener Masse-zu-
Ladungs-Verhältnisse in einer Ionenfalle über eine lange Zeitdauer T mit Hilfe
eines Summensignals frequenzverschiedener Wechselspannungen mit verschie
denen Amplituden und Phasen,
bei dem
bei dem
- (a) ein Überlagerungsgemisch kurzer Zeitdauer t, das Wechselspannungen aller für die Anregung notwendigen Frequenzen mit in der kurzen Zeitdauer t ganz zahliger Periodizität enthält, wobei die Phasen der Wechselspannungen relativ zum Beginn der kurzen Zeitdauer t statistisch zufällig ausgewählt werden,
- (b) das Überlagerungsgemisch unmittelbar hintereinander so häufig wiederholt an die Elektroden der Ionenfalle ausgegeben wird, bis die lange Zeitdauer T er reicht ist, und
- (c) das entstehende Signal der langen Zeitdauer T am Ende der Zeitdauer T vom vollen Spannungswert stetig auf 0 gefahren wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überlagerungs
gemisch kurzer Zeitdauer t analog gespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überlagerungs
gemisch in Form einer Zahlenwertfolge für die Spannungen digital gespeichert
wird, und daß die Zahlenwertfolge in an sich bekannter Weise über einen Digi
tal-Analog-Wandler an die Elektroden der Ionenfalle ausgegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahlenwertfolge
für das Überlagerungsgemisch der kurzen Zeitdauer t durch numerische Addi
tion der Zahlenwertfolgen von Sinusfunktionen berechnet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahlenwertfolge
für das Überlagerungsgemisch der kurzen Zeitdauer t durch eine inverse Fou
rier-Transformation einer vorgegebenen Amplitudenfunktion in der Frequenz
domäne erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die kurze Zeitdauer t aus einem gewünschten Frequenzabstand Δf nach
der Beziehung t = 1/Δf bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzabstand
Δf nach bekannten Beziehungen aus einer gewünschten Massenauflösung Δm
bestimmt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das entstehende Signal der langen Zeitdauer T am Anfang der Zeitdau
er T von 0 stetig auf den vollen Spannungswert gefahren wird.
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