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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren bzw. eine
verbesserte Vorrichtung zum Isolieren eines interessierenden Ions
in einer Quadrupol-Ionenfalle.
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In
den letzten Jahren hat die Quadrupol-Ionenfalle (QIT) in der Analysetechnik
stark an Bedeutung gewonnen. Die QIT wurde erstmals im Jahre 1952
offenbart. Die Geschichte ihrer Entwicklung und Details ihres Aufbaus
und ihrer Funktionsweise wurden in verschiedenen Veröffentlichungen
dargelegt, einschließlich
in dem Buch mit dem Titel "Quadrupole Storage
Mass Spectrometry" von
March und Hughes, das 1989 von John Wiley & Sons veröffentlicht wurde. Kurz gesagt
ist die QIT ein Massenspektrometer, das Radiofrequenzfelder verwendet
und keine Verwendung eines Magneten zum Trennen von Ionen und Vorsehen
eines Massespektrums einer unbekannten Probe erfordert. Die zu analysierende
Probe wird zunächst
in Ionen innerhalb der QIT dissoziiert/fragmentiert, wobei deren
Ionen geladene Atome oder molekular gebundene Gruppen von Atomen sind.
Die QIT ist imstande, Bewegungsrückstellkräfte bei
ausgewählten
Ionen in den drei orthogonalen Richtungen vorzusehen, und kann daher
das ausgewählte
Ion innerhalb der QIT halten.
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Es
gibt mehrere allgemein gebräuchliche Techniken
zum Bestimmen von Ionen in der QIT. Durch Beeinflussen des elektrischen
Feldes innerhalb der Falle wurde es möglich zu scannen, d.h. zu bewirken,
dass aufeinander folgende m/e-Werte
der gespeicherten Atome instabil werden, so dass die getrennten
Ionen in einen Detektor strömen
und die detektierte Ionenstromsignalintensität, als eine Funktion des Scanparameters,
das Massespektrum der analysierten Ionen ist.
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Ein
alternatives Scanverfahren verwendet zusammen mit dem Ändern der
Quadrupol-RF-Feldspannung eine einzelne, zusätzliche an das Quadrupolfeld
angelegte Dipolfrequenz, um die säkularen Bewegungen der eingefangenen
Ionen mit aufeinander folgendem m/e der Reihe nach in Resonanz mit dem
zusätzlichen
Feld zu bringen und dabei zu bewirken, dass deren Amplituden steigen
bis die Ionen den Einfangbereich verlassen. Dieses Scanverfahren
wird als Resonanzscannen bezeichnet. Andere nicht-scannende Techniken
zur Spektrenbestimmung sind in einer weiteren, am 10. Januar 1994
eingereichten Anmeldung (Varian, Fall-Nr. 93-22) mit dem Titel "A Method of Space
Charge Control for Improved In Isolation in a QIT" beschrieben. Diese
weiteren Verfahren umfassen das Messen eines Wellen- bzw. Bildstroms
und dessen Integration zur Bestimmung der Ladungsmenge in der Falle
auf ähnliche Weise
wie die Ionenzyklotronresonanz-Spektrometerdetektion (ICR) und FT-ICR oder durch gleichzeitigen
Ausstoß der
Ionen in der Falle durch eine an eine Endkappe angelegte Gleichspannung oder
durch Einstellen der RF-Einfangpannung auf Null. Die gleichzeitig
ausgestoßenen
Ionen könnten
dann durch die bei Laufzeitspektrometern verwendete Technik der
Ionentrennung getrennt werden.
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Es
gibt mehrere wichtige Experimente, bei denen es sehr wichtig ist,
zuerst ein Ion mit einem bestimmten m/e oder eines derartigen Ionenbereichs innerhalb
der QIT zu isolieren. Ein derartig spezielles Experiment nennt man
MS/MS. Dies ist das Experiment, bei dem ein bestimmtes Ion als ein
Mutterion isoliert wird, dann das Mutterion durch sanfte Stöße dissoziiert
wird, was man generell als stoßinduzierte Dissoziation
(CID) bezeichnet, um Tochterionen zu erhalten. Das gemeinsam übertragene
US-Patent 5,198,665,
das vorher schon als ein verwandtes Patent beschrieben wurde, beschreibt
ein derartiges Isolationsverfahren für CID.
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Es
gibt drei allgemein gebräuchliche
Arten von Probenionisationsverfahren. Diese sind Elektronenstrahl
(E-Strahl)- oder
Elektronenionisation (EI), stoßinduzierte
Dissoziation (CID) und chemische Ionisation (CI). Der E-Strahl ist ein einstellbarer
Energie-Elekronenstrahl zum Stoßen
der Ionen bei hoher Geschwindigkeit und bewirkt eine starke Partikelfragmentation.
Bei CID läßt man die
Ionen, die durch andere Verfahren, wie z.B. EI oder CI erzeugt wurden, in
der Falle oszillieren, was Stöße mit einem
Backgroundgas ergibt, das die Fragmentation des Ions zur Folge hat,
um ein Ion von geringerem m/e und ein neutrales Fragment auszubilden.
CI bezieht sich auf eine Technik zum Induzieren einer chemischen
Reaktion zwischen zwei verschiedenen Stoffen zur Ausbildung eines
Ionenprodukts.
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Zum
Ausführen
eines chemischen Ionisationsexperiments wird ein neutrales Reagenzgas
in die Falle eingeführt
und durch die Verwendung eines E-Strahls ionisiert. Die daraus resultierenden
Ionen des Reagenzgases reagieren dann mit einer neutralen Probe,
um ein Ion der Probe zu erzeugen; normalerweise durch eine Protonenübertragungsreaktion vom
Reagenz-Ion auf eine neutrale Probe. Ein Problem bei diesem Verfahren
ist, dass das Spektrum zu komplex ist und verschiedene Reagenz-Ionen
erzeugt, die verschiedene chemische Eigenschaften ebenso wie die
durch EI als auch CI erzeugten Probeionen aufweisen, und das gewünschte Ion
isoliert werden muss.
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Es
ist bekannt, dass die Reagenz-Ionenarten ziemlich verschiedene Eigenschaften
aufweisen. Die verschiedenen Arten übertragen verschiedene Energiemengen
auf ein Probemolekül.
Elektronenbeschussverfahren erzeugen CH2 +, CH3 +,
CH+4 +, CH+5 +, C2H3 +, C2H4 +, C2H5 +, C3H5 +. Diese Ionen werden
durch direkten Beschuss sowie durch Ionenmolekülreaktionen zwischen Vorläuferionen
des Reagenzgases (durch EI ausgebildet) und dem übrigen neutralen Reagenzgas
ausgebildet. Jede Ionenart wird beim chemischen Ionisieren einer
Probe eine unterschiedliche Reihe von Produkt-Ionen erzeugen. Entsprechend
können
die Spektren sehr komplex sein. Es herrscht Bedarf daran, ein einzelnes,
massenisoliertes Reagenz-Ion vorzusehen.
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Neue
QIT-Techniken zum Isolieren von Ionen entwickelten sich schnell.
Jedoch weisen die vorliegenden Techniken Nachteile auf. Das US-Patent 4,761,545
von Marshall lehrte die Verwendung einer inversen Fourier-Transformation
mit nicht-linearer Phaseneinstellung, um eine zusätzliche
Breitbandwellenform zu erzeugen, die man an die QIT- Endkappen angelegt
hatte. Die Marshall-Wellenform weist eine Kerbe im Frequenzspektrum
auf, um jene Ionen aus der Falle zu stoßen, deren säkulare Resonanzfrequenzen
außerhalb
der Kerbe liegen und um jene Ionen zu isolieren, deren säkulare Frequenzen
innerhalb der Kerbe liegen. Das Europäische Patent 362432 A1 von
Franzen et al. lehrt die Verwendung einer zusätzlichen, eine Kerbe aufweisenden
Breitbandwellenform, um wahlweise Ionen zu speichern und deren Bestand
während
der E-Strahl-Ionisation zu erhöhen.
Das US-Patent 5,134,286 von Kelly erzeugte die Breitbandwellenform
durch Verwenden von homogenem Rauschen und Filtern, um eine Kerbe
zu erhalten. In meinem früheren
Patent '665, ist ein
Verfahren zum Isolieren eines einzelnen, engen Ionenbereichs unter
Verwendung eines Zwei-Schritt-Verfahrens
für CID
offenbart, welches das Scannen des RF-Feldes zusammen mit einem Zusatzdipolfeldgescannten,
resonanten Ausstoß für Ionen
mit geringerem m/e und einer Breitbandwellenform ohne Kerben zum
Ausstoßen
der Ionen mit höherem
m/e verwendet. Die Verfahren von Marshall, Franzen und Kelly verwenden
niedrige RF-Feld-Werte
während
der Ionisation. Dies hat geringe Masseauflösung für hohe Massewerte zur Folge.
Mein früheres
Verfahren hat die höhere
Masseauflösung verbessert,
wies aber dahingehend ein Problem auf, dass es nach dem Ausstoß von Ionen
mit geringerem m/e keine Mittel zum Ausstoßen neu ausgebildeter Ionen
mit geringerem m/e aufweist, die durch CID während des letzten Schritts
des Ausstoßens
von Ionen höherer
Masse erzeugt werden. Diese Ionen mit geringerem m/e werden "Schattenionen" genannt.
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Das
US-Patent 4,686,367 von Louris offenbart das Verfahren zum Erzeugen
von CI-Reagenzarten in einer Falle durch Elektronenbeschuss. Das Abstoßen von
Ionen über
einer ausgewählten
Grenzfrequenz durch Masseinstabilitätsscannen ist offenbart. Im
US-Patent 4,196,699 verwendet Kelly während der Ionisation gefiltertes
Rauschen an den Endkappen, um ungewollte Ionen des Reagenz- und
Probegases während
der Ionisation auszustoßen.
Das US-Patent 4,818,869 von Weber et al. und das Dokument "Intern. J. Mass.
Sec. And Ion Proc.",
V 94, S. 115–147
(1989) von Barberich lehren Ionenisolation durch ein Verfahren,
um das CI-Reagenz-Ion
nach dem Ende der anfänglichen
Ionenausbildungsperiode, d.h. der Ionisationszeit zuzüglich einer
Vorläuferreaktionsperiode,
hinsichtlich der Masse zu selektieren. Bei diesem Verfahren müssen die
Vorläuferionen,
die selbst Reagenz-Ionen sein können,
in der Falle sein, um andere Arten von Reagenz-Ionen auszubilden.
Nach dem Ende der Reagenzausbildungperiode wird ein Gleichstromimpuls
angelegt. Dies verhindert nicht die Ausbildung von zusätzlichen
Reagenz-Ionen mit geringer Masse durch Ladungsaustausch oder Ionenausbildungprozessor
nach dem Gleichstromimpuls-Masseisolationsschritt. Auch das Verfahren
mit gefiltertem Rauschen aus dem Patent von Kelley muss das Einfangen
von allen Vorläuferionen
ermöglichen,
da es nur während
des E-Strahl-Ionisationsschrittes
aktiviert ist, Periode A von 4 des
Patents '689, und
während
des Reaktionsschrittes deaktiviert ist, Periode 8 in 4 des Patents '689. Entsprechend sieht Kelley auch
nicht die Isolation einer einzelnen, masseisolierten Reagenzart
vor, ohne auch alle Vorläuferionen
zu isolieren, die zur Ausbildung des gewünschten Reagenz-Ions führen.
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US 5,196,699 offenbart ein
Verfahren für
die Massenspektrometrie mittels chemischer Ionisation unter Verwendung
eines Kerbfilters. Ein Quadrupol- Ionenfallensystem
mit einer Ringelektrode wird verwendet und ein kombiniertes RF-/Gleichspannungs-Einfangfeld
wird daran angelegt. In einem ersten Schritt wird ein RF-Breitbandspektrum
zu den Elektroden geleitet, um Ionen zu speichern, während Moleküle durch
einen Ionenstrahl ionisiert werden. In einem wesentlichen nächsten Schritt
wird die RF-Breitbandspannung für
eine Zeitdauer unterbrochen, so dass sich Produkt-Ionen durch Ionenreaktionen
ausbilden können.
In einem optionalen nächsten
Schritt wird eine gefilterte Rauschspannung an die Elektroden angelegt,
so dass gefilterte Produkt-Ionen in der Falle bleiben.
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Unter
Verwendung im Wesentlichen der gleichen Masseanalysevorrichtung
wie beim oben genannten Dokument, schlägt
EP 0 292 187 A1 ein Verfahren
zur Ionenextraktion vor, bei dem die Moleküle zuerst ionisiert werden,
eine Reaktionsperiode eingefügt
und ein Vorscannen vor einer zweiten Ionisation und einer zweiten
Reaktionsperiode durchgeführt wird.
Danach wird ein Massescannen zur Analyse für m/e durchgeführt, um
die Ionen aus der Falle abzuziehen.
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Beim
Ionenfallen-Massenspektrometer der
EP 0 575 777 A2 wird eine RF-Breitbandspannung angelegt,
um Ionen mit hoher oder geringer Masse aus der Falle auszustoßen.
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Bei
der
US 5,198,665 wird
ein RF-Breitbandfeld zusätzlich
zum Herunterfahren des RF-Einfangfeldes angelegt. Die
US 5,274,233 offenbarte das Anlegen
mehrerer zusätzlicher
Wechselspannungssignale an die Einfangelektroden eines MS-Systems, wobei die
Wechselspannungsfrequenzen auf resonante Bedingungen der Ionen abgeglichen
werden. Durch Anlegen säkularer
Frequenzen verringern die
US
5,300,772 und die
US
5,302,827 Raumladungseffekte in einem Quadrupol-Ionenfallensystem.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Isolieren eines ausgewählten Ions
in einem Quadrupol-Ionenfallensystem
mit verbesserter Filterung der ausgewählten Ionen vorzusehen, die
im Quadrupolsystem eingefangen sind.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch ein in den Ansprüchen 1 bzw.
8 dargelegtes Verfahren gelöst.
Spezielle Ausführungsbeispiele
sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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1 ist
ein schematisches Blockdiagramm einer QIT mit einem zusätzlichen,
vollleistungsfähigen
Wellenformgenerator.
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2A ist
ein Impuls- und Scanablauf für das
Verfahren dieser Erfindung für
eine m/e-Probeisolation,
um Experimente wie beispielsweise MS/MS zu unterstützen.
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2B ist
ein Impuls- und Scanablauf für das
Verfahren dieser Erfindung für
eine M/e-Reagenz-Ionenisolation,
um chemische Ionisation mit einem einzigen Reagenz-Ion zu unterstützen.
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3A ist
das Standardspektrum für
ein PBTFA-Normgas für
804 > m/e > 44.
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3B ist
eine Spreizung der 3A für m/e nahe 265.
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4A zeigt
die Isolation von m/e = 265 unter Verwendung des Verfahrens von
Well gemäß US-Patent 5,198,665.
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4B zeigt
eine Spreizung von 4A für den Bereich nahe m/e = 265
gemäß der vorliegenden Erfindung.
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4C zeigt
die Isolation von 4C um den Bereich nahe m/e =
265.
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5 zeigt
das Spektrum für
E-Strahl-Ionisation von Luft, H2O-Dampf
und PBFTA in der Falle in großem
Ausmaß.
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6 zeigt
das Spektrum der gleichen Stoffe wie in 5 nach Anlegen
von WF1(2-35) der 2B nur
während
der Ionisation.
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7 zeigt
das Spektrum der gleichen Stoffe wie in 5 nach Anlegen
von WF2(2-37) nach dem Ende der Ionisation und während der
ganzen restlichen Reaktionsperiode für den Ausstoß von m/e < 29.
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8 zeigt
das Spektrum der gleichen Stoffe nach aufeinander folgendem Anlegen
von WF1 und WF2 dieser Erfindung.
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9 zeigt
das Spektrum 10 > m/e < 90 von PTBFA und
Methan als ein Vorläufer-
bzw. Ausgangsreaktionsgas für
CI.
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10 zeigt
das Spektrum der Stoffe von 9 nach Anlegen
von WF1 und WF2 dieser Erfindung für die Isolation von m/e = 29.
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11 zeigt
das Spektrum der gleichen Stoffe von 9, wobei
WF1 und WF2 dieser Erfindung anlegt werden, um m/e = 41 zu isolieren.
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Die
QIT-Vorrichtung von 1 zeigt eine vom Stand der Technik
bekannte Struktur zum Einführen
eines Probegases über
eine Leitung 25 in eine QIT 1, die eine Ringelektrode 2 und
Endkappen 3 und 3' aufweist.
Durch die Befehle der Steuerung 12 liefert der E-Strahl-Erreger 22 einen
Elektronenstrahl durch eine Endkappe in das Innere der Falle zum
Beschienen und Ionisieren des Stoffes in der Falle. Der RF-Einfangfeldgenerator
ist mit der Ringelektrode verbunden und unterliegt ebenso dem Befehl
der Steuerung 12 für
Ablauf- und Spannungspegelsteuerung. Mit den Endkappen ist eine
mit Mittelabgriff 9 versehene Primärwicklung 4 eines
Transformators verbunden, während
mit der Sekundärwicklung 9 des Transformators
der zusätzliche
Frequenzgenerator 24 verbunden ist. Der Zusätzliche
Frequenzgenerator umfasst die Fähigkeit,
zumindest drei merklich unterschiedliche Frequenzspektren vorzusehen.
Dies umfasst einen Einzelfrequenz-Generator I, einen Generator II
mit festem Breitbandspektrum und einen Generator III mit variablem
Breitbandspektrum. Da, technisch gesehen, diese verschiedenen zusätzlichen
Frequenzen nicht gleichzeitig aktiviert werden müssen, könnte ein einziger zusätzlicher
Mehrzweck-Frequenzgenerator
den Anforderungen der Erfindung entsprechen.
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Bezugnehmend
auf 3A ist das Spektrum m/e des Standard-PFTBA-Kalibrierungs-
bzw. Normgases gezeigt. 3B zeigt
die Spreizung von 3A um das Ion mit m/e = 265.
Die Schwierigkeit mit dem herkömmlichen
Verfahren von Wells aus dem Patent '665 kann man bei Durchführung des Zwei-Schritt-Verfahrens von Wells
am PFTBS-Kalibrierungsgas für
das Ion mit m/s = 265 sehen. Die Ergebnisse davon kann man in 4A und 4B sehen.
Wie aus der eine Spreizung von 4A darstellenden 4B ersichtlich,
stammt der Großteil
der Ionenintensität
vom Ion mit m/e = 264. Man hat festgestellt, dass diese Ionen mit
m/e = 264 tatsächlich während dem
Ionenausstoßschritt
ausgebildet werden, wenn die Ionen, die eine höhere Masse als die spezifizierten
Mutterionen aufweisen, durch Anlegen der Breitbandwellenform des '665-Verfahrens von Wells
ausgestoßen
werden. Einige der Ionen hoher Masse (mit Masse 502, um genau zu
sein) dissoziieren, anstatt ausgestoßen zu werden, und bilden m/e =
264 aus. Da die Massen geringer als 265 im ersten Schritt von Wells
ausgestoßen
wurden, bleiben diese Ionen als so genannte 'Schattenionen' in der Falle. Außerdem gibt es zusätzliche
Ionen der Masse 265, die durch eine ähnliche Dissoziation der Masse
503 ausgebildet werden.
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Bezugnehmend
auf 2A wird die Impulsfolge des Verfahrens der Erfindung
in Zusammenhang mit der Isolation von m/e = 265 beschrieben. Diese
Impulsfolge ermöglicht
einem, das Spektrum von 4C und 4D zu
erhalten. 4D zeigt das Ergebnis, bei dem
die Ionen mit m/e = 264 ausgestoßen und die Ionen mit m/e =
265 isoliert wurden.
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Zum
gleichen Zeitpunkt, zu dem der zusätzliche Breitbandimpuls WF1, 2-15 vom
Generator 20 mit variablem Breitband an die Endkappen angelegt wird,
gibt der RF-Generator 2 einen
flachen, niedrigen Spannungspegel 2-4 ab und ist der E-Strahl 2-22 aktiviert,
wie aus 2A ersichtlich.
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Der
Breitbandimpuls 2-15 besteht aus Frequenzen, die höher als
die säkulare
Frequenz des Ions mit m/e = 265 sind. Dies nennt man Hochpassfilter
(HPF), da die Falle die Ionen hoher Masse/Ladung speichert und die
Ionen geringer Masse/Ladung ausstößt.
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Nachdem
der E-Strahl abgeschaltet ist, schaltet der Impuls der zusätzlichen
Generators vom WF1-Spektrum zum WF2-Spektrum, 2-16. Das WF2-Spektrum
wird ausgewählt,
um Frequenzen vorzusehen, die mit säkularen Frequenzen von Ionen mit
m/e höher
als 265 in Resonanz stehen sollen. Nach dem Anlegen dieser beiden
Impulse wird ein Standardablauf von Wells gemäß US-Patents 4,198,665 verwendet.
Bei diesem Ablauf wird die RF-Feldspannung 2-6 und 2-7 erhöht, während die einzelne
zusätzliche
Frequenz 2-1 an die Endkappen für gescannten Resonanzausstoß angelegt
wird, und diese dann gemäß 2-8 und 2-10 abgesenkt,
während gleichzeitig
ein festes zusätzlichen
Breitbandspektrums 2-19 im Bereich von 450 KHz bis hinunter
zu 10 KHz angelegt wird, wie im Patent '665 beschrieben.
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Zu
dem Zeitpunkt, der dem Bereich 2-23 des Signalverlaufs
des RF-Generators entspricht, wird das gewünschte Ion, wie in 4D gezeigt,
isoliert und nachfolgende Experimente können durchgeführt werden,
wie z.B. Anlegen einer einzelnen Rückkopplungsfrequenz 2-24,
die sich von der unterscheiden kann, die in Periode 2-1 vom Generator 5 verwendet wird,
und Modulation der RF-Spannung 2-23' für sanftes Ionisieren des Mutterions
durch stoßinduzierte
Dissoziation (CID), wie in der gleichzeitig angemeldeten, schwebenden
Anmeldung mit dem Titel 'A
Method of Selective Ion Trapping for Quadrupole Ion Trap Mass Spectrometers" der Erfinder Wells
und Wang (Varian, Fall-Nr. 93-24).
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Beim
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung würden
die bei WF1 und WF2 verwendeten Wellenformen aus Frequenzen bestehen,
die im Frequenzbereich weniger voneinander beabstandet sind als
die Breite der Ionenresonanz im Frequenzbereich. Ein alternatives
Verfahren ist auch in Verbindung mit 2A gezeigt.
Es ist nicht erforderlich, dass die Amplitude des RF-Generators
während
des Anlegens von WF1 und WF2 auf einem konstanten Pegel 2-4 bleibt.
Wie dargestellt, kann der RF-Pegel, wie bei 2-20 während WF2
gezeigt, bezüglich
des Werts während
WF1 erhöht
oder abgesenkt werden. Dies ermöglicht,
dass sowohl die Massen unter als auch die Massen über dem
ausgewählten
Ion durch Anpassen der relativen RF-Spannung unabhängig optimiert
werden können,
die für
jede Wellenform verwendet wird, ohne eine Neuberechnung des Frequenzspektrums
für die
Breitbandwellenform zu benötigen.
Das Ändern
des absoluten Wertes der RF-Spannung ermöglicht die Änderung von m/e des ausgewählten Ions.
Bei dieser Alternative jedoch ist es nötig, dass es eine Verzögerungzeit Δt zwischen dem
Abbrechen von WF1 und dem Einführen
des neuen Wertes 2-20 des RF-Feldes gibt. Es ist nötig, dass
die RF-Spannung stabil ist oder Möglichkeit zur Stabilisierung
vor dem Schalten von WF1 erhält,
um Scaneffekte zu vermeiden.
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Ähnlich wird
eine Verzögerungszeit Δt2 benötigt,
bevor WF2 aus dem gleichen Grund angeschaltet wird.
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Nimmt
man jetzt Bezug auf 2B, so wird die Anwendung der
Erfindung mit spezifischer Anwendung auf chemische Ionisationsexperimente
beschrieben. Bei chemischer Ionisation wird ein Reagenzgas in die
Falle eingeführt
und das Gas wird mit Elektronen beschossen, um Reagenz-Ionen zu
erzeugen, die mit der Probe reagieren, um das Probespektrum zu erzeugen.
Es gibt jedoch mehrere Probleme. Eines der Probleme bezieht sich
auf die Tatsache, dass es unpraktisch ist, den Ausgangsfluss aus
dem Gaschromatographen abzubrechen, was ein allgemein verwendetes
Verfahren beim Einführen der
Probe in eine QIT ist. Dies bedeutet, dass Probeionen während des
E-Strahl-Beschusses des Reagenzes erzeugt werden. Die während der
Ionisation ausgebildeten Ionen des Reagenzgases sind das Ergebnis
der EI (Elektronenionisation) und erzeugen daher ein anderes Massespektrum
als das, das aus CI (chemische Ionisation) der Probe erfolgt. Ein
zusätzliches
Problem besteht darin, dass mehrere verschiedene Reagenz-Ionen ausgebildet
werden, was wiederum die Ausbildung verschiedener Sätze von CI-Produkt-Ionen zur
Folge hat. Schließlich
sollte man sich bewusst sein, dass sich die relative Intensität der verschiedenen
Reagenz-Ionen mit unterschiedlichem m/e als eine Funktion der Zeit ändern wird,
da einige der Reagenz-Ionen
auch Vorläuferionen
sind, die mit dem neutralen Reagensgas zur Ausbildung von Reagenz-Ionen
höherer
Masse reagieren werden. Das Resultat dieser verschiedenen unerwünschten
Prozesse ist, dass das CI-Spektrum des Stands der Technik eine komplexe
Mischung aus Ionen ist, die durch verschiedene Prozesse erzeugt werden.
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Das
Verfahren dieser Erfindung zum Isolieren eines Ions für MS/MS,
wie in 2A beschrieben, legt nacheinander
zwei verschiedene Breitbandwellenformen an. Die erste Wellenform
wird zeitlich gesehen gleichzeitig mit dem E-Strahl-Ionisationsbeschuss
angelegt, und die zweite Wellenform wird im Wesentlichen sofort
nach Ende der ersten Wellenform angelegt. Das gleiche Zweierkonzept
des Wellenformablaufs, bei dem die erste Wellenform die E-Strahl-Ionisation überlappt,
kann vorzugsweise auch in Verbindung mit chemischer Ionisation verwendet
werden. Im CI-Fall jedoch wird die Isolation eines spezifischen
Reagenz-Ions angestrebt. Im Gegensatz zum MS/MS-Verfahren, wo geringe
Masseraumladung eine ungewünschte
Auswirkung auf die Speicherung von Mutterionen höherer Masse hat, ist die geringe
Masseladung beim CI-Verfahren nötig, da
es das Reagenz-Ion ist. Es sind die Probeionen höherer Masse, die durch EI während der
Reagenz-Ionausbildung ausgebildet werden, die unerwünscht sind.
Daher gibt es den weiteren Unterschied, dass beim CI-Isolationsverfahren
die erste Wellenform, die gleichzeitig mit der E-Strahl-Ionisation
stattfindet, ein Tiefpassfilterimpuls (TPF) ist, d.h. Ionen mit
geringem m/e-Verhältnis
werden gespeichert und Ionen mit hohem m/e-Verhältnis werden ausgestoßen. Dieser
WF1-, 2-35, -Impuls (TPF) wird verwendet, um all diese
hohen, aus dem Beschuss der Probe resultierenden Massefragmente
auszustoßen.
Dies ist erforderlich, da die Probeionen in der Falle zusammen mit
dem Ausgangs- bzw. Vorläuferprodukt
für die
Reagenz-Ionen vorhanden sind. Dieses Spektrum jedoch stößt nicht
jedes Ausgangsreagenz aus, das nötig
ist, um Reagenz-Ionen für
die Reaktionsperiode zu erzeugen, nachdem der E-Strahl abgeschaltet
ist. Es ist manchmal vorteilhaft, eine zusätzliche Zeitperiode nach dem
Ende der Ionisationsperiode zu ermöglichen, bei der der TPF noch aktiv
ist. Diese zusätzliche
Zeit wird oft verwendet, um zu ermöglichen, dass Vorläuferionen
vollständiger
reagieren, um andere Reagenz-Ionen auszubilden. Der TPF ist so ausgestaltet,
dass er alle Massen über
dem letzten zu isolierendem Reagenz-Ion ausstößt. Wenn der TPF-Impuls (WF1)
abgeschaltet wird, wird der WF2 (HPF), 2-3, angeschaltet.
Der HPF-Impuls ist eine Breitbandwellenform, die ausgewählt wird,
um die säkulare
Frequenz all derjeniger Ionen anzuregen, deren m/e geringer ist
als die des ausgewählten
Reagenz-Ions, und um das Speichern der Ionen mit höheren m/e-Verhältnissen
zu ermöglichen.
Der HPF ist während
der ganzen Reaktionsperiode aktiviert und eliminiert daher alle
Ionen geringerer Masse, die durch Ladungstransfer und Dissoziationsprozesse
ausgebildet würden.
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5 veranschaulicht
die Spektren von Luft, Wasser und Normgasen, die in großem Ausmaß in einer
QIT vorhanden sind, die einer EI unterzogen wird. Das Spektrum wird
durch resonantes Scannen erhalten. Dieses Spektrum wird als äußerst komplex angesehen.
Um die Vorteile des erfinderischen Verfahrens zu veranschaulichen,
habe ich das Ion mit m/e = 29 ausgewählt, um die Leistungsfähigkeit
meines Verfahrens zum Auswählen
eine Reagenz-Ions für
CI zu demonstrieren.
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6 veranschaulicht
das Spektrum unter Verwendung einer zusätzlichen WF1-Breitbandwellenform,
die berechnet ist, um all jene Ionen abzuweisen, die größer als
m/e = 29 sind. Man beachte eine geringe Intensität von Ionen bei m/e = 32, was
vom Ladungstransfer niedriger Ionen zu neutralen Sauerstoffmolekülen kommt.
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7 veranschaulicht
das Spektrum nach Anwendung von WF2 (ohne vorheriges WF1) bei Luft,
Wasser und Normgas, wobei WF2, wie in 2B dargestellt,
am Ende der Ionisationsperiode und während der übrigen Reaktionsperiode angelegt ist.
WF2 ist die berechnete Breitbandwellenform zum Ausstoßen aller
Ionen mit m/e = 29. Die geringe Intensität von m/e = 18 und 19 beruht
auf dem Ladungstransfer zu Fragmenten von Ionen höherer Masse
in der Falle.
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8 ist
das Ergebnis der Anwendung des Ablaufs der Erfindung unter Verwendung
von WF1 und WF2, wie in 2B dargestellt.
Man kann sehen, dass im Wesentlichen alle Ionen außer dem ausgewählten Ion
aus der Falle entfernt sind.
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9 stellt
das Verfahren der vorliegenden Erfindung in Verbindung mit der Verwendung
von Methan als Reagenzgas für
ein chemisches Ionisationsexperiment dar. Das Spektrum in 9 ist
das Standard-E-Strahl-Spektrum für
Methan und PFTBA-Normgas. Die große Intensität von Ionen bei m/e = 19 beruht
auf der Protonisierung von neutralem Wasser. 10 zeigt
das Spektrum für
die Methan-plus-PFTBA-Isolation für das Methanreagenz-Ion mit
m/e = 29 unter Verwendung der Technik der vorliegenden Erfindung.
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11 zeigt
das Spektrum für
Methan-plus-PFTBA unter Verwendung von WF1 und WF2 dieser Erfindung,
die zum Isolieren des Ions bei m/e = 41 berechnet sind. Es wird
auch angemerkt, dass für
die gleiche Ionisationszeit die Ionenintensität für m/e = 41 viel größer als
die Intensität
von m/e ist, wie man in 9 sieht. Dies veranschaulicht,
wie diese Technik ermöglicht,
dass die Falle nur mit dem gewünschten
Reagenz-Ion gefüllt
wird.
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In 2B sind
mehrere alternative Breitbandwellenformen für WF2 dargestellt. Die Alternative 2-41,
als A1WF2 gezeigt, beinhaltet eine Kerbe in der Frequenzbereichdarstellung.
Für die
Isolation von m/e = 29 beispielsweise würde die Wellenform A1WF2 Frequenzen
beinhalten, um Ionen von der Stabilitätsgrenze der geringeren Masse,
d.h. in diesem Falle von m/e = 12 bis zu und mit m(p)–1, d.h. m/e
= 28, und dann von der Masse m(p) + 1, d.h. m/e = 30 bis zur größten Masse,
die durch das Reagenzgas erzeugt werden kann, d.h. m/e = 41 auszustoßen.
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Eine
weitere Alternative A2FWF2, 2-42 für WF2 ermöglicht das Zuschneidern der
Amplituden von den Frequenzkomponenten der Wellenform, um den Ausstoß der Ionen über den
Massebereich zu maximieren und dabei noch gute Masseauflösung beizubehalten.
Eine noch weitere Alternative für
WF2 ist A3WF2, 2-43, die ein Frequenzbereich ist, bei dem
die Frequenzen beabstandet sind, um zu den säkularen Frequenzen der unerwünschten
Ionen zu passen.
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Die
vorangegangenen Beschreibungen der bevorzugten Ausführungsbeispiele
wurden in Verbindung mit der Bestimmung des Spektrums von mittels Quadrupol-Ionenfalle
eingefangenen Ionen mittels eines externen Detektors beschrieben.
Diese Erfindung wäre
auch in Verbindung mit anderen Techniken zum Bestimmen des Spektrums
eingefangener Ionen nützlich,
wie beispielsweise mit den beim Hintergrund der Erfindung beschriebenen
Techniken, die keinen Ausstoß und
keine externe Detektion von ausgestoßenen Ionen verwenden.