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Diese
Erfindung bezieht sich auf die Quadrupol-Massenspektrometrie. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf Verfahren einer Ionen-Dissoziation
in einer Hochfrequenz-Quadropol-Ionenfallenvorrichtung.
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Die
Tandem-Massenspektrometrie oder MS/MS ist ein Verfahren, das eine
Dissoziation von ausgewählten
Precursor- bzw. Vorläufer-Ionen,
gefolgt durch eine Massenanalyse der sich ergebenden Produkt-Ionen,
umfasst. MS/MS kann dazu verwendet werden, ein Vorläufer-Ion
zu identifizieren und seine Struktur zu bestimmen. Es ist herkömmlich für eine strukturelle
Analyse einer breiten Vielfalt von Verbindungen, umfassend Peptide,
Proteine und Oligopeptide, verwendet worden.
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In
der Praxis umfasst ein Tandem-Massenspektrometrie-Gerät Einrichtungen
zum Auswählen
von Vorläufer-Ionen,
Einrichtungen zum Dissoziieren der ausgewählten Vorläufer-Ionen und Einrichtungen
für eine weitere
Massenanalyse der erhaltenen Produkt-Ionen. Verschiedene, unterschiedliche
Design-Maßnahmen sind
für diesen
Zweck angewandt worden. Einige Design-Gestaltungen, wie beispielsweise
solche, die auf einem Triple-Quadrupol (TQ), einem magnetischen
Sektor oder einer Flugzeit (ToF) basieren, erfordern ein gesondertes
Instrumentarium, das dazu vorgesehen ist, die jeweilige Funktion
an jeder darauf folgenden Stufe des MS/MS-Prozesses auszuführen. Allerdings
basiert das attraktivste Design für eine Tandem-Massenspektrometrie
auf einer Quadrupol-Hochfrequenz-Ionen-Falle
(QIT). Eine QIT kann dazu verwendet werden, Vorläufer-Ionen auszuwählen und
die ausgewählten
Ionen innerhalb eines definierten, räumlichen Volumens einzuschließen, was
ermöglicht,
dass eine oder mehrere Stufen einer Dissoziation und Produkt-Ionen-Analyse durchgeführt werden
kann. Verfahren, wie beispielsweise eine durch Kollision induzierte
Dissoziation (CID) und eine Foto-Dissoziation (PD), sind dazu verwendet
worden, Vorläufer-Ionen
in einer Ionenfallenvorrichtung zu dissoziieren. Eine oberflächeninduzierte
Dissoziation (SID) ist eine andere Dissoziations-Technik, bei der eine
Dissoziation durch Kollision der Ionen mit einer Oberfläche erreicht
wird. Diese Technik besitzt eine relativ hohe Dissoziations-Effektivität, typischerweise
bis zu 50%.
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Herkömmliche
Verfahren zum Anregen einer Ionen-Bewegung in einer Ionenfallenvorrichtung
umfassen ein Anregen einer Ionenwolke nur in der axialen Richtung.
Eine solche Anregung wird üblicherweise
als ein Verfahren zum Erwärmen
einer Ionenwolke, um eine CID zu unterstützen, verwendet. Die maximale
Energie, die durch die Kollision eines Ions mit einem neutralen
Molekül
freigesetzt werden kann, ist eine Funktion der Massen der zwei Teilchen.
Wenn über
die Maxwell'sche
Verteilung der Puffergasgeschwindigkeit gemittelt wird, kann diese
Energie <E
coll> ausgedrückt werden
als:
wobei T die Temperatur des
Puffergases ist, M
b und M
i die
Massen des Puffergasmoleküls
und des Ions jeweils sind, und <K
i> die
durchschnittliche kinetische Energie des Ions ist. Die kinetische
Energie von Ionen in der Ionenfallenvorrichtung ist begrenzt. Es
folgt aus Gleichung (1), dass der CID-Prozess für schwere Ionen ineffektiv
ist. Im Gegensatz dazu kann die gesamte kinetische Energie eines
Ions in einen internen Freiheitsgrad transformiert werden, wenn
die Ionen mit einer Elektrodenoberfläche kollidieren. Demzufolge
hat der SID-Prozess, der solche Kollisionen ausnutzt, den Vorteil,
dass seine Effektivität
nicht durch die Masse des Vorläufer-Ions
eingeschränkt
ist.
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Eine
Anregung der Ionenwolke in der axialen Richtung ist nicht geeignet,
wenn SID verwendet wird, da die Abschluss-Kappenelektroden, an denen
Kollisionen auftreten würden,
Austritts- und Eintrittslöcher
haben, die die Effektivität
des Prozesses verringern. Es ist bevorzugt, Kollisionen an der Ringelektrode
zu induzieren.
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Wie
in "Surface-induced
Dissociation of Molecular Ions in a Quadrupole Ion Trap Mass Spectrometer", von Lammert S.
A. et al., Journal of The American Society for Mass Spectrometry,
1991, vol. 2, Seiten 487–491,
beschrieben ist, ist eine Anregungstechnik mit kurzem DC-Impuls
verwendet worden, um eine SID an der Ringelektrode einer Ionenfallenvorrichtung
zu erzielen. Der angelegte DC-Impuls destabilisiert die Bewegung
der Vorläufer-Ionen
für eine
kurze Zeit, was den Ionen ermöglicht,
Energie von dem Fallenfeld aufzunehmen und mit der Ringelektrode
zu kollidieren. Dieses Experiment hat gezeigt, dass es, im Prinzip,
möglich ist,
eine SID in einer Ionenfallenvorrichtung auszuführen, obwohl die Gesamteffektivität, die erreicht
wurde, nicht hoch war.
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Das
Verfahren dieser Erfindung verwendet eine radiale Anregung der Ionenwolke
mittels einer Quadrupol-Anregung. Dies ermöglicht, dass eine SID in einer
Quadrupol- Ionenfallenvorrichtung
aufgrund von Kollisionen an der Ringelektrode stattfindet. Die gesamte
Effektivität
einer Dissoziation und des Fragmentsammelvorgangs wird dahingehend
befunden, dass sie wesentlich höher
als eine solche ist, die unter Verwendung der vorstehend erwähnten Anregungstechnik
mit kurzem DC-Impuls erreicht wird.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Dissoziieren von Vorläufer-Ionen
und zum Einfangen der entstehenden Produkt-Ionen unter Verwendung
einer Quadrupol-Ionenfallenvorrichtung mit einem Paar Abschluss-Kappenelektroden
und einer Ringelektrode geschaffen, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte einschließt:
Erzeugen eines elektrischen Quadrupol-Feldes, um die Vorläufer-Ionen
in der Ionenfallenvorrichtung einzufangen, und Ausüben von
Quadrupol-Anregung der eingefangenen Vorläufer-Ionen, wobei das elektrische
Quadrupol-Feld und die Quadrupol-Anregung so sind, dass die eingefangenen
Vorläufer-Ionen
durch Resonanz auf die Ringelektrode gesteuert werden, wo sie oberflächeninduzierte
Dissoziation durchlaufen und die Produkt-Ionen erzeugen, die dann
in der Ionenfallenvorrichtung eingefangen werden.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird eine Quadrupol-Ionenfallenvorrichtung zum Einfangen
von Produkt-Ionen, die durch Dissoziation von Vorläufer-Ionen
entstehen, geschaffen, die umfasst: ein Paar Abschluss-Kappenelektroden,
eine Ringelektrode, eine Steuervorrichtung, die ein elektrisches
Quadrupol-Feld erzeugt, das bewirkt, das die Vorläufer-Ionen
in einem Ioneneinfangvolumen der Ionenfallenvorrichtung eingefangen
werden, und eine Anregungseinrichtung, die eine Quadrupol-Anregung auf die
eingefangenen Vorläufer-Ionen
ausübt,
wobei die eingefangenen Vorläufer-Ionen
in Resonanz auf die Ringelektrode gesteuert werden, wo sie oberflächeninduzierte
Dissoziationen durchlaufen, die die Produkt-Ionen schafft, die dann
in dem Ioneneinfangvolumen eingefangen werden.
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Die
Quadrupol-Anregung verursacht eine Instabilität der radialen Komponenten
der Bewegung der eingefangenen Vorläufer-Ionen, so dass die radialen
Exkursionen der Ionen zu der Ringelektrode hin resonant anwachsen,
bis eine Kollision auftritt. In dieser Situation stellen die Parameter
a, q dar, dass eine Stabilität
einer Ionen-Bewegung in einer Ionenfallenvorrichtung innerhalb eines
Resonanzbands β eines
bekannten (a-q)-Stabilitätsdiagrammsliegt.
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Die
Quadrupol-Anregung kann in einer Anzahl von unterschiedlichen Arten
und Weisen erzeugt werden. Eine Maßnahme ist diejenige, die grundsätzliche
Ansteuerspan nung zu modifizieren, die an die Ionenfallenvorrichtung
angelegt wird, um das elektrische Quadrupol-Feld zu erzeugen, z.
B. durch eine periodische Modulation von entweder einem Taktzyklus,
einer Amplitude und/oder einer Phase der Ansteuerspannung. Die Ansteuerspannung
kann eine rechteckige oder harmonische Wellenform haben.
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Alternativ
kann die Quadrupol-Anregung durch Anlegen einer zusätzlichen,
periodischen AC-Anregungsspannung an die Ringelektrode oder an die
Abschluss-Kappenelektroden
erzeugt werden.
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Ausführungsformen
der Erfindung werden nun, anhand nur eines Beispiels und unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen, beschrieben, in denen:
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1(a) stellt eine Quadrupol-Ionenfallenvorrichtung
dar, die eine digitale Ansteueranordnung besitzt,
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1(b) stellt eine Quadrupol-Ionenfallenvorrichtung
dar, die eine harmonische HF-Ansteueranordnung besitzt,
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2 stellt
eine asymmetrisch modulierte Rechteckwellenform-Spannung und das Äquivalent
dieser Art einer Modulation zu einer Impuls-Quadrupol-Anregung dar;
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3(a) und 3(b) stellen
(a-q)-Diagramme dar, die eine Stabilität einer Ionen-Bewegung in einer
Ionenfallenvorrichtung darstellen, die A2M und A4M Rechteckwellenform-Ansteuerspannungen,
jeweils, haben,
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4 stellt
die Verteilung der Ionenenergie zum Augenblick einer Ionenkollision
mit einer Ringelektrode dar,
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5 stellt
die maximale Ionenengergie zum Augenblick einer Ionenkollision mit
einer Ringelektrode als eine Funktion einer Taktzyklus-Modulation
m für die
A2M Wellenform dar, wobei die Taktzyklus-Modulation m als ein Prozentsatz
der gesamten Impulsbreite der Rechteckwellenform-Ansteuerspannung
ausgedrückt
ist,
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6 stellt
eine Verteilung einer Phase des einfangenden Felds zum Augenblick
einer Kollision für
einen Arbeitspunkt q = 0,538, dar. Die unterbrochene Linie stellt
die Rechteckwellenform-Ansteuerspannung an der Ringelektrode dar,
und
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7(a) bis 7(c) stellen
den oberen Teil (d. h. a ≥ 0)
des Stabilitätsdiagramms
einer Ionen-Bewegung in einer Ionenfallenvorrichtung, versorgt mit
einer Rechteckwellenform-Ansteuerspannung, die einen Taktzyklus
von 0,49, 0,48 und 0,47, jeweils, besitzt, dar. Die durchgezogene
Linie definiert eine Grenze für
eine stabile, radiale Ionen-Bewegung
und die unterbrochene Linie ist eine Abtastlinie.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Technik, um eine SID
zu ermöglichen,
um sie in einer Quadrupol-Ionenfallenvorrichtung zu verwenden. In
Ausführungsformen,
die beschrieben werden, wird eine 3D-Quadrupol-Hochfrequenz-Ionenfallenvorrichtung
für ein
Ioneneinfangen verwendet. Vorläufer-Ionen
werden in die Ionenfallenvorrichtung unter Verwendung einer bekannten
Technologie eingebracht oder innerhalb davon erzeugt, und ein Puffergas
wird für
ein kollisionsmäßiges Kühlen der
Ionen-Bewegung verwendet. In bevorzugten Ausführungsformen werden nicht erwünschte Ionen
mittels geeigneter massenselektiver Anregungsverfahren oder einer
Abtasttechnologie entfernt, so dass nur eine Precursor-Ionenpopulation
in der Ionenfallenvorrichtung verbleibt, bevor der Dissoziations-Prozess
beginnt. Der Arbeitspunkt (d. h. der Wert von q in dem (a-q)-Stabilitätsdiagramm)
der Vorläufer-Ionen
wird zu einem ausgewählten
Punkt bewegt, an dem eine Resonanz der radialen Auswanderungen der
Ionen dann auftreten wird, wenn die Quadrupol-Anregung angelegt
wird, oder der Arbeitspunkt der Vorläufer-Ionen wird zu diesem Resonanzpunkt mittels
einer Abtast-Technologie bewegt, während die Quadrupol-Anregung
angelegt wird. Eine solche parametrische Resonanz bewirkt eine exponentielle
Zunahme der radialen Flugbahnen der Vorläufer-Ionen, bis die Ionen mit
der Ringelektrode kollidieren, wo eine oberflächeninduzierte Dissoziation
stattfindet. Die sich ergebenden Produkt- oder (Fragment)-Ionen
werden innerhalb der Ionenfallenvorrichtung für eine Massenanalyse oder für weitere Stufen
einer Dissoziation eingefangen.
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Die
Quadrupol-Anregung kann durch eine periodische Modifikation zu der
Form der fundamentalen Ansteuerspannung bei einer Frequenz erzeugt
werden, die eine integrale Fraktion der Hauptansteuerfrequenz ist,
wodurch eine Quadrupol-Anregung der radialen Bewegung der Ionen
in Resonanz mit dem Anregungsfeld verursacht wird. Die parametrische
Resonanz der radialen Bewegung führt
zu einer exponentiellen Zunahme der radialen Größe einer Ionen-Flugbahn, was
bewirkt, dass die Ionen mit der Ringelektrode kollidieren. Für positiv
geladene Precursor-Ionen treten Kollisionen dann auf, wenn die Spannung
an der Ringelektrode positiv ist, und dies ist der optimale Augenblick
zum Einfangen der sich ergebenden Produkt-Ionen. Die Wellenform der
Ansteuerspannung ist so, dass sich die Spannung an der Ringelektrode
von einer anziehenden zu einer verzögernden, jede halbe Periode, ändert, so
dass die Produkt-Ionen effektiv von der Oberfläche der Ringelektrode durch
das Ansteuerpotenzial entfernt werden. Hierdurch werden sowohl eine
SID mit hoher Effektivität als
auch eine verbesserte Einfangeffektivität der Produkt- Ionen in der Quadrupol-Ionenfallenvorrichtung
erreicht, um dadurch den analytischen Nutzen des Massenspektrometers
zu verbessern. In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine periodische
Rechteckwellenform-(RWF)-Ansteuerspannung verwendet und eine Instabilität der radialen
Bewegung der Ionen wird durch Modifikationen der Form dieser Wellenform
erreicht. Die Form der RWF wird periodisch alle vier Impulse in
einer solchen Art und Weise modifiziert, dass jeder zweite positive
Impuls breiter gemacht wird und jeder vierte Impuls schmaler gemacht
wird. Diese Art einer Anregung wird als eine "asymmetrische, zweite Perioden-Modulation" (Asymmetric Second
Period Modulation (A2M) bezeichnet. Hierdurch können die fundamentale Ansteuerspannung
und die Quadrupol-Anregung
unter Verwendung einer einzelnen Wellenform ausgeführt werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann mindestens eine AC-Anregungsspannung,
die irgendeine sich über
eine periodische Zeit variierende Spannung sein kann, an die Abschluss-Kappenelektroden
oder die Ringelektrode zusammen mit der Ansteuerspannung angelegt
werden, die auch von irgendeiner periodischen, in der Zeit variierenden
Funktion sein kann. Diese zusätzliche
AC-Anregungsspannung erzeugt ein in der Zeit variierendes, elektrisches
Quadrupol-Feld innerhalb des eingeschlossenen Volumens der Ionenfallenvorrichtung,
was eine parametrische Resonanz der radialen Bewegung der Vorläufer-Ionen
unter bestimmten Einfangzuständen
verursacht. Als eine Folge werden die Vorläufer-Ionen dazu gebracht, mit
der Ringelektrode zu kollidieren, was zu einer SID führt.
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In
einer anderen, alternativen Ausführungsform
wird eine radiale Instabilität
einer Ionen-Bewegung mittels einer periodischen Rechteckwellenform-Ansteuerspannung,
die einen Taktzyklus von d < 0,5
(d. h. ein positiver Impuls kürzer
als negativ) besitzt, erreicht. Diese Wellenform modifiziert das
Stabilitätsdiagramm
einer Ionen-Bewegung und führt
auch zu einem Anstieg einer negativen DC-Spannung an der Ringelektrode. Dies
bewirkt, dass die radiale Komponente einer Ionen-Bewegung instabil
für ein
positives Ion wird, falls die Ionenmasse höher als oder gleich zu der
Masse des Vorläufer-Ions
ist. Als eine Folge treten Kollisionen von Vorläufer-Ionen mit der Ringelektrode
auf, was zu einer SID führt.
In diesem Verfahren liefert die Ionenfallenvorrichtung die einfangenden
Bedingungen für
einen begrenzten Massenbereich von Produkt-Ionen, die ein Masse-/Ladungs-Verhältnis geringer
als dasjenige der Vorläufer-Ionen
haben.
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Die 1(a) und 1(b) stellen
zwei alternative Quadrupol-Ionenfallenvorrichtungen
dar, die dazu verwendet werden können,
die vorliegende Erfindung auszuführen.
Beide Vorrichtungen besitzen ein Paar von Abschluss-Kappenelektroden 1, 2,
eine Ringelektrode 3 und einen Hilfsspannungsgenerator 4,
der über
die Abschluss-Kappenelektroden 1, 2 verbunden
ist. Typischerweise besitzt jede Abschluss-Kappenelektrode eine
Blende, durch die Ionen in die Ionenfallenvorrichtung injiziert
oder ejiziert werden können.
Der Hilfsspannungsgenerator 4 kann dazu verwendet werden,
einen Bereich unterschiedlicher Betriebsfunktionen, einschließlich einer
Ionen-Ejektion und
einer massenselektiven Abtastung, zu erleichtern. Typischerweise
ist der Hilfsspannungsgenerator 4 so aufgebaut, um eine
AC- und/oder eine DC-Spannung zu den Abschluss-Kappenelektroden 1, 2 zuzuführen, und
kann dazu verwendet werden, ein AC-Dipol-Feld zu erzeugen, das eine einzelne
Frequenz oder ein komplexeres Spektrum von Frequenzen besitzt.
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1(a) stellt eine typische, digitale Ansteueranordnung
dar, die dazu verwendet wird, eine Ansteuer- (oder einfangende)
Spannung mit einer periodischen rechteckigen Wellenform an die Ringelektrode 3 anzulegen.
Die digitale Ansteueranordnung weist eine digitale Steuereinheit 6 zum
Steuern der Zeitabstimmung eines Satzes von Schaltern 5,
angeordnet so, um alternativ zwischen hohen und niedrigen Spannungspegeln (nicht
dargestellt) umzuschalten, auf, wodurch eine erforderliche Rechteckwellen-Ansteuerspannung
an der Ringelektrode 3 erzeugt wird. Ein Beispiel dieser
Art einer digitalen Ansteueranordnung ist in der PCT Veröffentlichung
No. WO 0129875 beschrieben. Es wird nachfolgend ersichtlich werden,
dass die Zeitabstimmung der Schalter mit einer hohen Präzision (typischerweise
besser als 0,1%) gesteuert werden kann, um eine Rechteckwellen-Ansteuerspannung
zu erzeugen, die einen konstanten oder sich schnell ändernden
Taktzyklus besitzt. Insbesondere ist diese Anordnung gut dafür geeignet,
eine Ansteuerspannung mit einer Rechteckwellenform zu erzeugen,
die einen modulierten Taktzyklus besitzt; zum Beispiel eine asymmetrisch
N-modulierte Wellenform.
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1(b) stellt eine typische Ansteueranordnung
dar, die dazu verwendet wird, eine HF-Ansteuerspannung mit einer
harmonischen Wellenform an die Ringelektrode 3 anzulegen.
In diesem Fall weist die Ansteueranordnung einen HF-Generator 8,
verbunden mit einer LC-Resonanz-Schaltung, auf. Die Ansteueranordnung
weist einen HF-Generator 8, verbunden mit einer LC-Resonanz-Schaltung,
auf. Die Ansteueranordnung besitzt auch einen Hilfs-AC-Generator 7,
der dazu verwendet werden kann, eine zusätzliche AC-Anregungsspannung zu erzeugen und/oder
die HF-Ansteuerspannung zu modulieren.
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Es
wird ersichtlich werden, dass die Quadrupol-Ionenfallenvorrichtungen,
dargestellt in den 1(a) und 1(b), nur erläuternd für einen weiten Bereich von
Quadrupol-Ionenfallenanordnungen,
die im Stand der Technik bekannt sind, sind. Zum Beispiel kann die
Ionenfallenvorrichtung eine zylindrische 3-D-Ionenfallenvorrichtung
oder eine hyperbolische 3-D-Ionenfallenvorrichtung sein.
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Während eines
normalen Betriebs ist der Taktzyklus der RWF-Ansteuerspannung konstant.
Dies führt zu
einem einfangenden Feld innerhalb der Ionenfallenvorrichtung, das
effektiv ist, um extern eingeführte
Ionen über
einen vorbestimmten M/Z-Bereich, der von Interesse ist, einzufangen.
Eine DC-Offset-Spannung kann an sowohl die Abschluss-Kappenelektroden
als auch die Ringelektrode unter Verwendung einer DC-Spannungsquelle angelegt
werden. Eine Hilfs-AC-Spannung, erzeugt durch einen Hilfsspannungsgenerator 4, 7,
kann auch an sowohl die Abschluss-Kappenelektroden als auch die
Ringelektrode angelegt werden. Dementsprechend kann die Spannung,
angelegt an die Ringelektrode, die Summe einer Ansteuerspannung
sein; eine DC-Offset-Spannung und eine AC-Spannung und die Spannung,
die an die Abschluss-Kappenelektroden angelegt ist, können die
Summe einer DC-Offset-Spannung und einer AC-Spannung sein.
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Die
Ringelektrode kann eine Oberflächenbehandlung
aufweisen, um eine oberflächeninduzierte
Dissoziation zu unterstützen.
Diese nimmt die Form einer mit Gold plattierten Oberflächenschicht
oder eines organischen, einlagigen dünnen Films an.
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Ioneneinfangen und Quadrupol-Anregung
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Das
Elektrodensystem der Ionenfallenvorrichtung ist zylindrisch symmetrisch.
Es ist unmöglich,
ein elektrisches Dipol-Feld in der radialen Richtung zu erzeugen,
ohne dass die Ringelektrode in zwei Teile aufgeteilt ist. Eine Stabilität oder eine
andere Ionen-Bewegung
in der Ionenfallenvorrichtung kann durch ein Stabilitätsdiagramm
in einer (a, q)-Ebene
dargestellt werden. Wie durch Ding L. et al. in "Ion motion in the Rectangular Wave Quadrupole
Field and Digital Operation Mode of a Quadrupole Mass Spectrometer", Chinese Vac. Sci.
and Techn., 2001, vol. 11, Seiten 176–181, beschrieben ist, sind
die Parameter a und q für
eine periodische Ansteuerspannung mit Rechteckwellenform durch die
Ausdrücke
gegeben:
wobei Ω = 2π/T die Winkelfrequenz
der Ansteuerspannung ist, V
1 und V
2 die Amplituden der positiven und negativ
Impulse der RWF sind, d der Iaktzyklus, definiert als die Dauer
der positiven Spannung V
1 geteilt durch T,
ist, und M
i und Z
i die
Masse und die Ladung des Ions sind, r
0 der
Innenradius der Ringelektrode ist und 2z
0 der
Abstand zwischen den Abschluss-Kappenelektroden ist. Der geeignetste
Bereich für
ein Ioneneinfangen ist nur der HF-Bereich, für den die DC-Komponente der
einfangenden Spannung Null ist, d. h. U = 0 und a = 0. Für eine Rechteckwelle
entspricht der Taktzyklus von d dem Wert 0,5, und so erfordert der
Nur-HF-Bereich für
eine Rechteckwellen-Spannung, dass V
1 = –V
2 gilt. Der wichtigste Parameter zum Darstellen
einer Ionen-Bewegung in einer Ionenfallenvorrichtung ist die fundamentale,
säkulare
Frequenz der Ionen-Vibration. In einem Quadrupol-Ion haben Fallen-Ionen
zwei säkulare
Frequenzen: eine radiale, säkulare
Frequenz ω
r, die dieselbe für eine Bewegung in der x- und
der y-Richtung ist, und eine axiale säkulare Frequenz ω
z. Beide dieser Frequenzen sind weniger (innerhalb
des ersten stabilen Bereichs) als die Hälfte der Ansteuerfrequenz Ω. Eine Ionen-Bewegung
innerhalb der Ionenfallenvorrichtung kann durch sogenannte Stabilitätsparameter
charakterisiert werden: β
z = 2ω
z/Ω und β
r =
2ω
r/Ω-Berechnungen
zeigen, dass in dem Nur-HF-Bereich einer Ionenfallenvorrichtung,
angesteuert durch eine Ansteuerspannung mit Rechteckwelle, die Stabilitätsparameter
wie folgt variieren: β
z von 0 bis zu 1,0 und β
r von
0 bis zu 0,338.
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Resonanzbedingungen in
dem Fall einer Modulationsresonanz
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Ein
Aufladen der Ringelektrode oder beider Abschluss-Kappenelektroden
führt zu
einem Quadrupol-Feld. Irgendeine periodische, in der Zeit variierende
Wellenform kann als eine Ansteuerspannung zum Einfangen von Ionen
verwendet werden. Eine Hilfs-AC-Anregungsspannung
kann gleichzeitig mit der Ansteuerspannung angelegt werden. Diese
Hilfsspannung kann eine Frequenz unterschiedlich zu der Grundfrequenz der
Ansteuerspannung haben. Tatsächlich
erfordert eine Quadrupol-Anregung keine Anlegung von Hilfs-AC-Spannungen,
da, wie beschrieben worden ist, eine parametrische Resonanz auch
durch irgendeine Art einer Modulation (z. B. Amplituden-, Phasen-
oder Taktzyklus-Modulation)
der fundamentalen Ansteuerspannung erreicht werden kann. Eine Resonanz
der Ionen-Bewegung aufgrund einer allgemeinen Quadrupol-Anregung
führt zu
einer Instabilität
der parametrischen Resonanz der Ionen-Bewegung. Eine Quadrupol-Resonanz
bewirkt eine Instabilität
der Ionen-Bewegung bei bestimmten Werten des Stabilitätsparameters β, dargestellt
durch Resonanzbänder,
gezeigt in nicht schraffierter Weise in dem (a-q)-Stabilitätsdiagramm
der 3. Allgemein wird, falls die Quadrupol-Anregung
eine Periode N mal derjenigen der fundamentalen Ansteuerspannung
besitzt, eine Ionen-Bewegung
instabil innerhalb von Resonanzbändern,
die die Werte βr,z k/N, k = 1, 2 ... N – 1, besitzt, wie dies durch
Sudakov M., et al., in "Excitation
Frequencies of Iones Confined in a Quadrupole Field with Quadrupol
Excitation", Journal
of The American Society for Mass Spectrometry, 2000, vol. 11, Seiten
11–18,
beschrieben ist.
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Wie
bereits beschrieben ist, kann eine Quadrupol-Anregung passend durch
eine Impulsbreiten-(d. h. Taktzyklus) Modulation einer Rechteckwellen-Ansteuerspannung
vorgenommen werden. Der Vorteil dieser Maßnahme ist derjenige, das sie
keine Anlegung irgendeiner zusätzlichen
Spannung erfordert – nur
die Rechteckwellen-Ansteuerspannung wird benötigt. Verschiedene Arten von
Anregungsschemata können
durch Modulieren des Taktzyklus der Hauptansteuer-RWF ausgeführt werden.
Um eine radiale Ionen-Bewegung anzuregen, ist das nützlichste
Schema eine "asymmetrische" Modulation jedes
Nten Impulses, wodurch die Länge jedes
drauffolgenden Nten positiven (oder alternativ
negativen) Impulses alternierend erhöht und verringert wird. Diese
Art einer modulierten Wellenform wird nachfolgend als eine "asymmetrisch N-modulierte
Wellenform" (ANM)
bezeichnet. Einer der Vorteile dieser Art einer Anregung ist derjenige,
dass die modulierte Wellenform keine durchschnittliche DC-Spannung
besitzt. Eine A2M Wellenform (d. h. N = 2) ist in dem linksseitigen
Teil der 2 dargestellt. Diese Wellenform
kann als die Summe einer nicht modulierten Rechteckwelle und einer
periodischen Sequenz von positiven und negativen, kurzen Impulsen
bei jeder zweiten Periode (siehe den rechten Teil der 2)
ausgedrückt
werden. Die Folge von kurzen Impulsen erzeugt eine Quadrupol-Anregung
mit einer Periode, die exakt 4-mal größer als diejenige der fundamentalen
Rechteckwellen-Ansteuerspannung
ist.
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Eine
Berechnung des (a-q)-Stabilitätsdiagramms
einer Ionen-Bewegung kann durch Matrix-Verfahren ausgeführt werden,
wie sie durch D. J. Douglas et al. in "Matrix Methods for the Calculation of
Stability Diagrams in Quadrupole Mass Spectrometry", Journal of The
American Society for Mass Spectrometry, 2001, beschrieben sind.
Die 3(a) und 3(b) stellen
(a-q)-Stabilitätsdiagramme,
die Resonanzbänder
(nicht schraffiert dargestellt) an bestimmten Werten von βr und βz haben,
innerhalb denen die radialen und axialen Komponenten jeweils einer
Ionen-Bewegung instabil sind, dar. Es folgt aus diesen Figuren,
dass eine Ionen-Bewegung in der radialen Richtung unter Verwendung
einer ANM-Wellenform
unabhängig
von irgendeiner axialen Resonanz angeregt werden kann. Genauer gesagt
kreuzt, in dem Fall einer A2M-Wellenform (3a), das Resonanzband
bei βr = 0,25 die Nur-HF-Linie (a = 0) bei q =
0,5386, und ist ausreichend von den am nächsten liegenden axialen Resonanzbändern bei βz =
0,25 und βz = 0,75 separiert. Eine axiale Resonanz
zweiter Ordnung bei βz = 0,5, die die Nur-HF-Linie bei q = 0,500
kreuzt, ist nicht vorhanden. Deshalb kann gesehen werden, dass durch
geeignetes Einstellen des Werts von q eine Resonanz der radialen
Komponenten einer Ionen-Bewegung angeregt werden kann, ohne auch
eine Resonanz der axialen Komponenten einer Ionen-Bewegung anzuregen,
was ansonsten die Anzahl von Vorläufer-Ionen verringern würde, die
die Ringelektrode erreichen. In dem Fall einer A4M-Wellenform (3b)
kreuzt das radiale Resonanzband erster Ordnung bei βr = –0,125 die
Nur-HF-Linie bei q = 0,274, was wiederum ausreichend von den am
nächsten
liegenden axialen Resonanzbändern βz =
0,125 und 0,375 liegt. Eine axiale Resonanz zweiter Ordnung bei βz =
0,25, die die Nur-HF-Linie bei q = 0,269 kreuzt, ist nicht vorhanden.
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Es
wird anhand des Vorstehenden ersichtlich werden, dass eine ANM-Wellenform
besonders nützlich für die Anregung
einer radialen, parametrischen Resonanz, unabhängig einer axialen Resonanz,
ist. Sie verwendet die Eigenschaft, dass die axiale, säkulare Frequenz
zweimal höher
als die radiale, säkulare
Frequenz ist. Ein anderer, wichtiger Vorteil, der unter Verwendung
der ANM-Wellenform erhalten wird, ist derjenige, dass diese Wellenform
nicht irgendeine durchschnittliche DC-Komponente beiträgt. Die
Positionen der Resonanzpunkte entlang der q-Achse für verschiedene
unterschiedliche ANM-Wellenformen
sind in Tabelle 1 dargestellt.
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Es
wird ersichtlich werden, dass es, obwohl die vorstehend beschriebenen
Beispiele auf dem Nur-HF-Bereich in dem (a, q)-Stabilitätsdiagramm
basieren, für
die a = U = 0 gilt, alternativ möglich
ist, eine Taktzyklus-Modulation (z. B. ANM) zu verwenden, um eine
parametrische Resonanz der radialen Komponenten einer Ionen-Bewegung
anzuregen, um eine SID an der Ringelektrode zu bewirken, wenn der
Wert von a finit ist, d. h. wenn der Taktzyklus von d der angelegten
Rechteckwellen-Ansteuerspannung nicht gleich zu 0,5 ist, und/oder
die Amplitude V1, V2 des
positiven und negativen Impulses der Ansteuerspannung ungleich sind.
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Um
die Durchführbarkeit
dieser Verfahren zu testen, sind Computer-Simulationen der Ionen-Bewegung
ausgeführt
worden.
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Simulationen der radialen,
parametrischen Resonanz
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Eine
dicekte Simulation einer Ionen-Bewegung in einer Quadrupol-Ionenfallenvorrichtung
kann unter Verwendung einer Software Simion 7.0 ausgeführt werden.
Solche Simulationen sind für
eine Ionen-Masse Mi = 3500 Da und eine Ladung
Zi = 2e durchgeführt worden. Parameter der Ionenfallenvorrichtung,
verwendet in der Simulation, umfassen einen Innenradius der Ringelektrode
r0 = 10 mm und einen halben Abstand zwischen den
Abschluss-Kappenelektroden z0 = 7,71 mm
(gedehnte Geometrie). Die Ansteuerspannung, verwendet in der Simulation,
war eine A2M-Rechteckwellen-Spannung, die positive und negative
Impulse gleicher Amplitude hat (1000 V). In der Praxis werden Ionen
zufällige
Kollisionen mit Puffergasmolekülen
erfahren und die Simulationssoftware ist entwickelt worden, um diese
Kollisionen unter Verwendung eines 3-D-Fest-Sphären-Modells zu berücksichtigen.
In dieser Simulation wurde He als das Puffergas (Mb =
4 Da) bei einer Temperatur von 300 K verwendet, mit einer durchschnittlichen,
freien Weglänge
der Ionen von 15 mm, was charakteristisch für einen Druck von 1 mTorr ist.
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Eine
Simulation der Ionen-Bewegung wurde nahe dem Punkt der radialen
Resonanz durchgeführt, βr =
0,25 (3,2 μs < T < 3,3 μs). Wenn
der Taktzyklus des Modulations-Pegel-Ions
klein ist (d. h. m < 0,2%),
wird die Ionen-Bewegung stabil sein, da die Energie, erhalten von
dem Anregungsfeld, durch den Energieverlust aufgrund von Kollisionen
mit Molekülen
des Puffergases kompensiert wird. Eine Ionen-Bewegung wird dann auf
einen Bereich innerhalb des einschließenden Volumens der Ionenfallenvorrichtung
eingeschlossen werden. Wenn höhere
Anregungsniveaus verwendet werden, ist die Energie, die von dem
Anregungsfeld erhalten wird, größer als
der Energieverlust an das Puffergas. Eine Ionen-Bewegung wird dann
instabil in der radialen Richtung, was zu Kollisionen mit der Ringelektrode
führt.
Wenn sich der Modulationspegel erhöht, werden sich die Energie
der Ionen zur Zeit der Kollision mit der Ringelektrode und die Breite
des parametrischen Resonanzbands auch erhöhen.
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Simulationen von Ionen-Kollisionen
mit der Ringelektrode
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Die
beschriebene SID resultiert aus einer Instabilität der radialen Bewegungskomponenten
der eingefangenen Vorläufer-Ionen.
Informationen über
die Kollisionen der Ionen mit der Ringelektrode können durch Simulation
abgeleitet werden. In Simulationen, die ausgeführt worden sind, entsprechen
die Anfangszustände der
Ionen der Gleichgewichtsraum-Geschwindigkeitsverteilung der Ionenwolke.
Diese Verteilung wurde zuvor unter Verwendung der vorstehend angegebenen
3-D-Kollisions-Software berechnet. Eine Simulation der Bewegung
jedes Ions begann von dem anfänglichen
Zufalls-Gleichgewichtszustand
in einem einfangenden Potenzial, erzeugt unter Verwendung der A2M-Modulation.
Das Ion erhält
Energie von dem Anregungsfeld und so wächst seine Flugbahn exponentiell
in der radialen Richtung an. Die Simulation wurde dann beendet,
wenn das Ion mit der Ringelektrode kollidierte, und die Ionen-Energie
und die Flugzeit wurden aufgezeichnet. Die Simulation wurde viele
Male wiederholt und Verteilungen der Ionen als eine Funktion einer
Ionen-Kollisionsenergie (d. h. die kinetische Energie der Ionen
zum Augenblick einer Kollision) und der Phase der Ansteuerspannung
zum Augenblick der Kollision, und die durchschnittliche Zahl von
Kollisionen, wurden evaluiert. 4 stellt
typische Verteilungen der Ionen als eine Funktion einer Ionen-Kollisionsenergie
für unterschiedliche
Taktzyklus-Modulations-Werte, m, ausgedrückt als ein Prozentsatz der
gesamten Zyklusbreite der Rechteckwellen-Ansteuerspannung, dar.
Der Arbeitspunkt q in dieser Darstellung ist auf 0,538 eingestellt,
was T = 3,26 μs
erfordert. Wie anhand von 4 gesehen
werden kann, werden, für
jeden Wert von m, die Ionen nahezu gleichförmig als eine Funktion einer
Ionen-Kollisionsenergie bis zu einer maximalen Energie, Emax, verteilt. Wie durch Zhong W et al. in "Tandem Fourier Transform
Mass Spectrometry Studies of SID of Benzene Monomer and Dimer Ions
on a Self-Assembled Fluorinated Alkanethiolate Monolayer Surface", Analytical Chemistry,
1997, vol. 69, Seiten 2496–2503,
beschrieben ist, erfordert der SID-Prozess typischerweise eine Ionen-Energie
in dem Bereich von 10–100
eV, und so folgt auch anhand von 4, dass
eine Modulations-Anregung genug Energie für SID liefern kann, damit diese
in einer Ionenfallenvorrichtung stattfindet.
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5 stellt
die maximale Ionen-Kollisionsenergie (Emax)
als eine Funktion eines Taktzyklus-Modulations-Werts m für verschiedene
Anfangsarbeitspunkte (d. h. q-Werte) der Vorläufer-Ionen dar. Es folgt aus 5,
dass eine Resonanz der radialen Ionen-Bewegung auftreten wird, vorausgesetzt,
dass der Taktzyklus-Modulations-Wert einen Schwellwert mt übersteigt,
der durch Kollisionen der Ionen mit dem Puffergas vorgegeben wird.
Diese Erkenntnis stimmt mit den allgemeinen, experimentellen Daten
in Bezug auf eine parametrische Resonanz-Anregung in einem linearen
Ioneneinfangen, beschrieben durch Collings, B. A. et al. in "Observation of Higher
Order Quadrupole Excitation Frequencies in a Linear Ion Trap" J. Am. Soc. Mass
Spectrom 2000, vol. 11, Seiten 1016–1022, überein. Oberhalb des Schwellwerts
erhöht
sich die maximale Ionen-Kollisionsenergie Emax nahezu
linear mit dem Modulationswert m. Wenn sich ein Ion der Ringelektrode
annähert,
erfährt
es eine zufällige
Anzahl von Kollisionen. Die durchschnittliche Anzahl dieser Kollisionen
ist proportional zu der Ionen-Flugzeit. Sowohl die Flugzeit als
auch die durchschnittliche Zahl der Kollisionen verringert sich
mit einer sich erhöhenden
Modulation. Die Verteilung der Flugzeit des Ions erscheint so, das
sie eine glatte Funktion ist, ist allerdings tatsächlich eine
diskrete Funktion. Dies kommt daher, dass das Ion mit der Ringelektrode
unter einer bestimmten Phase der Ansteuerspannung kollidiert. Die
Phase einer Rechteckwellen-Ansteuerspannung zum Augenblick einer
Kollision kann durch Ausschließen
einer gesamten Zahl von Perioden von der Flugzeit des Ions abgeleitet
werden. Eine typische Verteilung der Ionen als eine Funktion einer RWF-Phase
zum Augenblick einer Kollision für
unterschiedliche Taktzyklus-Modulations-Werte ist in 6 dargestellt.
Es folgt anhand der 6, dass ein positiv geladenes
Ion mit der Ringelektrode unmittelbar vor der Mitte jedes positiven
Impulses kollidiert (oder jedes negativen Impulses für ein negativ
geladenes Ion). Diese bestimmte Phase ist dahingehend bekannt, dass
sie optional für
das Einfangen von Produkt-Ionen ist. Demzufolge sind Produkt-Ionen,
die als ein Ergebnis einer SID erzeugt werden, in der Lage, mit
der höchsten
Effektivität
eingefangen zu werden.
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Ein
Anlegen einer abstoßenden
Spannung für
einen Bruchteil einer Mikrosekunde nach einer Kollision ist dahingehend
bekannt, die Effektivität
einer SID zu verbessern, wie dies durch Martin C. D., et al, in „Mass spectrometer
for molecular structural analyses using surface induced dissociation", PCT Publication
No. WO 0077824, beschrieben ist. Die Rechteckwellen-Ansteuerspannung ändert ein
Vorzeichen nach jeder halben Periode (typischerweise ein paar Teile
einer Mikrosekunde). Demzufolge werden Produkt-Ionen von der Oberfläche der
Ringelektrode durch Abstoßung
entfernt. Dies ist ein anderer Vorteil, eine Rechteckwellen-Ansteuerspannung
in Verbindung mit einer SID in einer Ionen-Fallenvorrichtung zu verwenden.
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Ähnliche
Ergebnisse wurden unter Verwendung der A4M und A8M Wellenformen
erhalten. Eine Quadrupol-Anregung bei niedrigeren Frequenzen gibt
Anlass zu mehreren, zusätzlichen
Resonanzlinien innerhalb des Stabilitätsbereichs und dies kann eine
unerwünschte
Ausstoßung
einiger Produkt-Ionen verursachen. In dem Fall der A2M Wellenform
wird die Ionen-Fallenvorrichtung einen beträchtlichen Massenbereich haben,
für den
eine Ionen-Bewegung stabil ist, was ermöglicht, dass die Produkt-Ionen
eingefangen werden, wobei das untere und das obere Ende dieses Massenbereichs
durch die axialen Resonanzbänder
bei βz = 0,25 und βz = 0,75,
jeweils, definiert sind. Diese Resonanzbänder sind vergleichbar schwach
und Simulationen zeigen, dass dabei eine Möglichkeit vorhanden ist, das
dann, wenn bestimmte Schwellwertbedingungen erfüllt sind, eine Resonanz tatsächlich nicht
auftreten wird. Unter diesen Umständen kann der gesamte Massenbereich
zum Einfangen der Produkt-Ionen verfügbar sein.
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Radiale Instabilität der Ionen-Bewegung
mittels einer Grenzen-Instabilität
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Ein
anderes Verfahren zum Verursachen einer Instabilität einer
Ionen-Bewegung in der radialen Richtung ist für CID angewandt worden, wie
dies durch C. Paradisi et al. in "Boundary Effects and Collisional Activiation
in a Quadrupole Ion Trap",
Org. Mass Spectrom., 1992, vol. 27, Seiten 251–254, beschrieben ist. Dieses Verfahren
erfordert das Anlegen einer zusätzlichen
DC-Spannung. In diesem Fall arbeitet die Ionenfallenvorrichtung
nicht länger
in einem reinen HF-Bereich, da der Parameter a nicht Null ist. In
diesem Fall ist der Massenbereich einer stabilen Ionen-Bewegung
auf die Seite der hohen Masse durch die Grenze einer Stabilität begrenzt
und der Abschneidwert der hohen Masse wird durch die DC-Spannung
bestimmt.
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Unter
Verwendung einer Rechteckwellen-Ansteuerspannung ist es möglich, solche
Bedingungen ohne Anlegen irgendwelcher zusätzlicher Spannungen, durch
die Verwendung eines Taktzyklus d < 0,5,
zu erreichen. In diesem Falle ist die Breite des positiven Impulses
geringer als diejenige des negativen Impulses, so dass die durchschnittliche
Spannung der Ringelektrode negativ ist. Falls die positive und negative
Amplitude der Rechteckwellen-Ansteuerspannung gleich sind, d. h.
V1 = –V2 = VRF, folgt aus
den Gleichungen 2 und 3 vorstehend, das die Parameter a und q für alle Ionen
auf derselben "Abtastlinie" liegen werden:
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Berechnungen
von Stabilitätsdiagrammen
für eine
Rechteckwellen-Ansteuerspannung
mit d < 0,5 sind in
den 7a und 7c für unterschiedliche
Werte von d dargestellt. Die Position der Abtastlinie (dargestellt durch
die unterbrochene Linie) ist von dem Taktzyklus abhängig. Dieses
Verfahren, zum Erreichen einer Instabilität der radialen Komponenten
einer Ionen-Bewegung, kann für
SID in der Ionenfalle verwendet werden. Wie zuvor werden alle nicht
erwünschten
Ionen von der Ionenfalle entfernt und das Vorläufer-Ion wird durch eine Rechteckwellen-Ansteuerspannung
eingefangen. Die Position des Vorläufer-Ions in dem Stabilitätsdiagramm wird
durch seine Masse bestimmt und kann einfach durch eine Änderung
der Einfangsfrequenz verschoben werden. Zum Beispiel kann der Punkt
q = 0,1 als ein Startpunkt verwendet werden. Zu Anfang besitzt der
Taktzyklus den Wert 0,5 und so sind die Vorläufer-Ionen an einem Punkt auf
der Nur-HF-Linie
des (a, q)-Stabilitätsdiagramms
innerhalb eines Bereichs einer stabilen, radialen Ionen-Bewegung
angeordnet. Dann wird, für
positive Vorläufer-Ionen,
der Taktzyklus schnell zu einem Wert geringer als 0,5 geändert, was
bewirkt, dass sich die Parameter a und b der Ionen auf der jeweiligen
Abtastlinie innerhalb eines Bereichs verschieben, für den die
radiale Komponente der Ionen-Bewegung instabil ist, um dadurch zu
bewirken, dass die Vorläufer-Ionen mit
der Ringelektrode kollidieren. In dem Fall von negativen Vorläufer-Ionen kann derselbe
Effekt durch Erhöhen
des Taktzyklus erreicht werden. Unter diesen Bedingungen existiert
ein Massenbereich, für
den eine Ionen-Bewegung stabil ist, was ermöglicht, dass Produkt-Ionen
eingefangen werden, vorausgesetzt, dass sie ein Massen-Ladungs-Verhältnis geringer
als dasjenige der Vorläufer-Ionen
haben.
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Es
wird ersichtlich werden, dass der Taktzyklus weder einen Anfangswert
von 0,5 haben muss, noch müssen
die Spannungen V1, V2 gleich
sein. Allgemein kann der Taktzyklus von irgendeinem ersten Wert,
für den
die Vorläufer-Ionen
in einem Bereich einer stabilen, radialen Ionen-Bewegung vorhanden
sind, zu einem zweiten Wert, für
den die Vorläufer-Ionen
in einem Bereich einer instabilen, radialen Ionen-Bewegung vorhanden
sind, geändert
werden.
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Allgemein
kann die Verschiebung von Vorläufer-Ionen
von einem Bereich einer stabilen Ionen-Bewegung zu einem Bereich
einer instabilen Ionen-Bewegung durch Aufbringen einer DC-Komponenten
auf das elektrische Quadrupol-Feld, durch Ändern der Form (z. B. Taktzyklus)
einer Rechteckwellen-Ansteuerspannung und/oder durch Anlegen einer zusätzlichen
DC-Spannung an die Abschluss-Kappenelektroden oder die Ringelektroden,
erreicht werden.
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Ionen-Kollisionsenergie
ist von dem Abstand des Ionen-Arbeitspunkts von der Stabilitätsgrenze
abhängig,
was bedeutet, dass sie vom Taktzyklus abhängig ist. Simulationen zeigen,
dass eine typische Ionen-Kollisionsenergie ein paar zehn eV beträgt, was
ausreichend für
eine SID ist, damit sie mit einer annehmbaren Effektivität stattfindet.
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Das
Vorstehende zeigt, das es möglich
ist, eine SID und ein hoch effizientes Einfangen von Produkt-Ionen
in einer Quadrupol-Ionenfallenvorrichtung mittels einer Quadrupol-Anregung,
Taktzyklus-Modulation zu erreichen.
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Tabelle
1: Einige Resonanzpunkte niedriger Ordnung in dem Fall einer Quadrupol-Anregung in dem Nur-HF-Bereich
mit RWF
1-Einfangen