DE19501209A1 - Verfahren zur Herstellung einer Dachbegrünung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer DachbegrünungInfo
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- Y02A30/254—Roof garden systems; Roof coverings with high solar reflectance
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung einer Dachbegrünung, bei dem das Dach
zunächst wurzelfest abgedichtet wird und dann suk
zessive eine Drainageschicht, ein Filtervlies und
schließlich Erdreich und Pflanzen mit Wurzelwerk
aufgebracht werden.
Die für die Herstellung einer Dachbegrünung einge
setzten Pflanzen müssen aufgrund des geringen Spei
cherungsvermögens des Erdreichs für Flüssigkeiten
in der Lage sein, längere Trockenperioden zu über
stehen. Es werden deshalb nur ganz bestimmte, diese
Anforderungen erfüllende Pflanzenarten eingesetzt.
Hierbei handelt es sich begriffsmäßig um sogenannte
Sukkulenten, und insbesondere Sedum sowie darüber
hinaus um trockenresistente Stauden und Gräser. Sie
überstehen selbst längere Trockenperioden ohne we
gen des Flüssigkeitsmangels auf dem Dach Schaden zu
nehmen.
Im Stande der Technik geschieht die Herstellung der
Dachbegrünung im wesentlichen auf folgende Weise:
Zunächst wird nach Abdichtung des Daches zum Bei
spiel durch Aufbringen einer Schutzlage eine Drai
nageschicht aufgebracht. Sie dient in erster Linie
dem Ableiten überschüssigen Wassers. Dann wird Sub
strat oder Erdreich auf ein zuvor aufgelegtes Fil
tervlies angehäuft, das die Ausschwämmung des Erd
reichs verhindert. Schließlich wird durch Ansäen
und/oder Anpflanzen die Begrünung hergestellt, die
nach dem Ausschlagen oder Anwachsen der Pflanzen,
also zu einem um viele Tage später liegenden Zeit
punkt, einen zusätzlichen Arbeitsgang zur Durchfüh
rung einer Nachpflege erfordert. Dies ist im Hin
blick auf eine rationelle Herstellung der Dachbe
grünung als entscheidender Nachteil anzusehen.
Zur Abkürzung der langwierigen Pflanzvorgänge ist
es alternativ bekannt, in Vorbereitung seitens des
Gartenbaubetriebes die Sukkulenten, trockenresi
stenten Stauden usw. anzupflanzen und nach hinrei
chender Ausbildung des Wurzelwerkes die Wurzeln in
einer derart geringen Tiefe unterhalb der Erdober
fläche abzutrennen, daß ein anschließendes Aufrol
len des Wurzelwerkes mit den Pflanzen möglich ist.
Die Stärke der abgetrennten Lage mit dem Wurzelwerk
ist hierbei so gering, daß die Fähigkeit zur Spei
cherung des durch Regenfälle zur Verfügung stehen
den Wassers nicht ausreicht, um längere Trockenpe
rioden zu überstehen. Eine bleibende Begrünung ist
somit nicht garantiert. Eine Vergrößerung der Dicke
der einzelnen Lagen hätte zwar eine Steigerung der
Speicherkapazität zur Folge, würde andererseits je
doch das Zusammenrollen wesentlich erschweren oder
gar unmöglich machen. Aus diesem Grunde ist es er
forderlich, vor dem Entrollen der aus Wurzelwerk
und Pflanzen bestehenden Lage auf dem Dach einen
aus Erdreich und Substrat bestehenden Unterbau auf
zubringen. Durch das Entrollen der Matten auf dem
Unterbau wird zwar das zeit- und kostenintensive
Anpflanzen auf dem Dach eingespart, das Aufbringen
einer zusätzlichen Lage von Erdreich nimmt jedoch
ebenfalls viel Zeit in Anspruch. Außerdem ist ein
Überleben der Pflanzen wegen des abgetrennten Wur
zelwerks nicht garantiert.
Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Schaf
fung eines Verfahrens zur Dachbegrünung zur Aufgabe
gemacht, das wesentlich rascher durchführbar ist
und eine zuverlässige Begrünung des Daches ohne
Nachpflege sicherstellt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß in den Boden einer Schale ein wasserdurchlässi
ger Träger eingelegt wird, an dem sich das Wurzel
werk zumindest oberflächlich anlagern kann, die
Schale mit Erdreich gefüllt wird, die Pflanzen in
der Schale gesät oder angepflanzt werden und nach
dem Anwachsen der Träger mitsamt den Pflanzen und
dem mit dem Wurzelwerk durchdrungenen Erdreich aus
der Schale herausgenommen und auf das Filtervlies
aufgelegt werden. Das wesentliche der Erfindung
ist, daß die Anpflanzung im Gartenbaubetrieb so
weit vorbereitet wird, daß die Erdschicht mit den
Pflanzen nur noch auf das Filtervlies des Daches
aufgelegt werden muß. Die einzelnen Erdmatten wer
den vorzugsweise eng aneinander anliegend verlegt,
so daß das Dach flächendeckend bedeckt ist. Nur am
Rand des Daches wird üblicherweise ein Kiesstreifen
freigelassen. Die Begrünung ist damit fertigge
stellt und bedarf keiner Nachpflege. Selbstver
ständlich ist eine Erhaltungspflege durch Einbrin
gen von Dünger und Durchführung von Rekultivie
rungs- und Regenerationsmaßnahmen weiterhin erfor
derlich. Diese Maßnahmen sind jedoch nicht Gegen
stand der Dachbegrünung. Der im Erdreich einge
brachte Träger sorgt für die notwendige Stabilisie
rung, die insbesondere bei Sukkulenten nicht allein
über das Wurzelwerk stattfindet, jedoch unabdingbar
ist. Der entscheidende Vorteil des erfindungsgemä
ßen Verfahrens ist die Herstellung der Dachbegrü
nung in einem einzigen Arbeitsgang, ohne daß Nach
pflegemaßnahmen oder vorab die Herstellung eines
Unterbaues gefordert werden müssen. Das Aufziehen
der Pflanzen im Gartenbaubetrieb stellt demgegen
über einen wesentlich geringeren Aufwand dar, da
die Aufzucht unter für die Pflanzen günstigeren Be
dingungen stattfinden kann.
Der Träger ist vorzugsweise so beschaffen, daß er
eine Durchwurzelung erlaubt. Dies kann zum einen
durch seine maschenförmige Struktur und/oder durch
die Verwendung von Materialien geschehen, durch die
die Wurzeln dringen können. Es kommen insbesondere
Ballentücher, Vliese, Filze oder Kokosmatten in Be
tracht. Je nach Anwendung werden verrottbare oder
nicht verrottbare Materialien bevorzugt. Bei Kokos
matten tritt zum Beispiel eine Verrottung nach etwa
zwei bis drei Jahren ein. Ballentücher bestehen
demgegenüber aus teilweise verrottbaren und unver
rottbaren, in der Regel synthetischen Fäden. Bei
Verwendung eines synthetischen Nadelfilzes liegt
völlige Unverrottbarkeit des Trägers vor. Der Vor
teil der Durchwurzelung liegt darin, daß die Pflan
zen bereits unmittelbar nach dem Anbringen auf dem
Dach einen festen Halt haben und dadurch weniger
sturmgefährdet sind. Außerdem können die Wurzeln
schneller bis zur Drainageschicht durchdringen, wo
durch die Wasseraufnahme der Pflanzen verbessert
wird.
Oftmals ist eine Begehbarkeit der begrünten Dach
fläche erwünscht. Dies trifft vor allen Dingen bei
Dachlandschaften zu, die hauptsächlich aus Rasen
bestehen. Damit das Wurzelwerk beim Auftreten oder
bei anderen Belastungen von oben nicht unmittelbar
gegen die Dachabdichtung gedrückt wird, wird vor
zugsweise zwischen der wurzelfesten Dachabdichtung
und der Drainageschicht eine Schutzlage einge
bracht, die mechanische Beschädigungen der Dachhaut
verhindert. Die Schutzwirkung wird am besten durch
ein flexibles Vlies relativ großer Dichte erreicht,
welches zudem noch als Flüssigkeitsspeicher dienen
kann.
Vorzugsweise findet für das erfindungsgemäße Ver
fahren ein Träger mit einem oder mehreren Henkeln
Verwendung, welche bei in die Schale eingesetztem
Träger aus dieser herausragen. Somit kann der Trä
ger mitsamt der Pflanzen und dem Erdreich sehr
leicht an den Henkeln aus der Schale herausgezogen
und auf das Dach aufgelegt werden. Nach der exakten
Positionierung auf dem Dach werden die Henkel vom
Träger entfernt.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläu
tert wird.
In der Zeichnung ist eine Dachschalung (1) eines
Flachdaches dargestellt, die am linken Rand eine
Erhöhung (2) aufweist. Auf der Dachschalung (1) ist
eine wurzelfeste Dachabdichtung (3) verlegt, die
ungefähr bis zur Mitte der oberen Kante der Erhö
hung (2) reicht. Ebenso verläuft eine nach oben un
mittelbar anschließende Schutzlage (4), über der im
Bereich des rechten Teils des Daches eine Drainage
schicht (5) aufgehäuft ist, welche ihrerseits von
einem Filtervlies (6) bedeckt wird, das nach links
derart ausläuft, daß es schließlich auf der Schutz
lage (4) aufliegt. Mit Ausnahme dieses auslaufenden
Bereichs befindet sich über dem Filtervlies (6)
Erdreich (7) mit darin eingesetzten Pflanzen (8).
Die Wurzeln (nicht gezeichnet) durchdringen teil
weise Träger (9), auf dem Filtervlies (6) aufgelegt
sind und sich in horizontaler Richtung aneinander
anschließen. Die Erhöhung (2) der Dachschalung (1)
sowie ein Teil der Dachabdichtung (3) und der
Schutzlage (4) sind von einem im wesentlichen U-förmigen
Abdeckblech (10) umschlossen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Dachbegrünung,
bei dem das Dach zunächst wurzelfest abgedichtet
wird und dann sukzessive eine Drainageschicht (5),
ein Filtervlies (6) und schließlich Erdreich (7)
und Pflanzen (8) mit Wurzelwerk aufgebracht werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - in den Boden einer Schale ein wasserdurchlässiger Träger (9) eingelegt wird, an dem sich das Wurzel werk zumindest oberflächlich anlagern kann,
- - die Schale mit Erdreich (7) gefüllt wird,
- - die Pflanzen (8) in der Schale gesät oder ange pflanzt werden,
- - nach dem Anwachsen der Pflanzen (8) der Träger (9) mitsamt den Pflanzen (8) und dem mit dem Wur zelwerk durchdrungenen Erdreich (7) aus der Schale herausgenommen und auf das Filtervlies (6) aufge legt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein Träger (9) verwendet wird, der eine
maschenförmige Struktur aufweist und/oder aus eine
Durchwurzelung erlaubendem Material besteht.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen der wurzelfesten
Abdichtung (3) und der Drainageschicht (5) eine
Schutzlage (4) eingebracht wird.
4. Träger zur Verwendung für das Verfahren nach ei
nem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet,
durch einen Henkel, der lösbar mit dem Träger (9)
verbunden ist und der bei in der Schale eingesetz
tem Träger (9) aus der Schale herausragt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19501209A DE19501209A1 (de) | 1995-01-17 | 1995-01-17 | Verfahren zur Herstellung einer Dachbegrünung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19501209A DE19501209A1 (de) | 1995-01-17 | 1995-01-17 | Verfahren zur Herstellung einer Dachbegrünung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19501209A1 true DE19501209A1 (de) | 1996-07-18 |
Family
ID=7751653
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19501209A Withdrawn DE19501209A1 (de) | 1995-01-17 | 1995-01-17 | Verfahren zur Herstellung einer Dachbegrünung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19501209A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN114288831A (zh) * | 2021-12-11 | 2022-04-08 | 周嫚嫚 | 一种用于脱硫塔的高效脱硫塔盘 |
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-
1995
- 1995-01-17 DE DE19501209A patent/DE19501209A1/de not_active Withdrawn
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Non-Patent Citations (2)
Title |
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Das Bauzentrum, 1992, H.8, S.72-91 * |
JP 2-291212 A., In: Patents Abstracts of Japan, C-806, Febr.15, 1991, Vol.15, No.64 * |
Cited By (1)
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Legal Events
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