DE19629669A1 - Begrünungsmatte - Google Patents
BegrünungsmatteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Begrünungsmatte, die aus einzelnen
Schichten aufgebaut ist und in die die Begrünungspflanzen eingebracht
sind.
Es ist bekannt, Begrünungsmatten zu erstellen, die alle
Voraussetzungen der Begrünung erfüllen. Solche Matten finden ihren
Einsatz zur Befestigung und Begrünung von Böschungen, insbesondere
aber zur Begrünung von Dächern. Die Herstellung solcher Matten
erfordert eine langzeitige Behandlung vor allem, wenn sie zur
Dachbegrünung verwendet werden. Es ist erforderlich, daß die Matte
bereits vor dem Aufbringen so weit begrünt ist, daß der Fortbestand
der Begrünung gewährleistet ist. Würde die Matte gleich an Ort und
Stelle ausgelegt, so ist gerade bei Dächern eine nachträgliche
Besamung kaum möglich, ebenso wie das Auslegen von
selbstwurzelnden Pflanzen. Wind und Regen beeinflussen die Samen
und Pflanzen in dieser Phase so stark, daß ständige Nachbehandlungen
unvermeidlich sind. So werden die Samen und auch die noch nicht
verwurzelten Stecklinge weggeschwemmt oder von Vögel gepickt.
Die Begrünungsmatten werden in der Regel gleich bei der Herstellung
mit Samen belegt. Um diese Samen zum Keimen zu bringen und
kräftige Pflanzen entstehen zu lassen, werden die Begrünungsmatten
im Freien meist geschützt ausgelegt und begossen bis die Samen sich
entwickelt haben. Dieser Vorgang dauert in der Praxis etwa 4-6
Monate. Danach werden die Bahnen aufgerollt und zur Baustelle
transportiert, um verlegt zu werden.
Während der Begrünungsphase, wo die Matte bewässert werden muß,
nimmt diese Feuchtigkeit auf, und zwar bis zu 80%. Damit wird ihr
Gewicht wesentlich vergrößert. Das Verlegen der Matte ist somit
erschwert, vor allem wenn sie auf Dächer aufgebracht werden muß.
Durch die Langzeitlagerung bis zur Durchgrünung und durch die
Gewichtszunahme entstehen somit erhebliche Zusatzkosten.
Die insbesondere auf Dächern verlegten Matten werden mit einem
Substrat unterlegt, oder diese wird oben aufgebracht. Dieses bedingt,
daß das Substrat einen genügenden Halt finden muß. Da der Unterbau
gleichzeitig zur Dränage dient, kann ein unterlegtes Substrat leicht
abgeschwemmt werden. Ein aufgebrachtes Substrat dagegen ist stark
den Witterungseinflüssen ausgesetzt und wird durch Wind abgetragen
oder durch Regen abgeschwemmt. Auch eine starke Sonneneinwirkung
trägt dazu bei, daß die Begrünungsmatte schnell austrocknet und einen
erhöhten Wartungsbedarf hat.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Begrünungsmatte zu
schaffen, die keine Lagerung zur Begrünung erfordert und die
unmittelbar nach der maschinellen Fertigung an die Baustelle lieferbar
ist und sofort vor Ort verlegt werden kann und die alle für das
Wachstum der Grünpflanzen erforderlichen Substanzen enthält und
gegen Witterungseinflüsse und Vogelfraß weitgehendst geschützt ist.
Die Lösung der Aufgabe geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß eine
maschinell vorgefertigte Begrünungsmatte aus einzelnen Schichten
aufgebaut ist, die sich aus verschiedenen Materialien zusammen setzen.
Einzeheiten der Erfindung sind den kennzeichnenden Teilen der
Ansprüche zu entnehmen.
Der Vorteil besteht darin, daß die Begrünungsmatte maschinell
herstellbar ist und unmittelbar nach der Herstellung an die Baustelle
geliefert werden kann. Es ist keine Lagerungszeit notwendig, womit
auch die durch Vorlagerung erforderliche Bewässerung entfällt, was
die Matte wesentlich leichter macht und dazu beiträgt, daß das
Verlegen einfacher und schneller ist. Auf Dächern kann die Matte
somit auf jedem Unterbau aufgelegt werden. Durch die Verwendung
von selbstwurzelnden Pflanzen, wie Sedum, ist es möglich, auch die
Anwachsphase auf die Baustelle zu verlegen. Es werden somit
Pflanzensprößlinge auf das Substrat gelegt, die durch die Gewebematte
festgehalten werden. Nach dem Verlegen der Matte ist dann nur noch
ein Angießen erforderlich, alles weitere besorgt die Natur.
Diese Matte kann in Rollbahnen, wie auch in Platten angeliefert
werden. Es empfiehlt sich bei Rollbahnen, zur besseren Belüftung der
Pflanzen, Wellpappe oder ähnliches als Zwischenlage mit aufzurollen
und die Rolle stehend zu transportieren. Bei Platten, werden diese
zweckmäßig stehend transportiert, wobei ein Belüftungsabstand
eingehalten wird.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die Aufbaumatte in der Grundausführung,
Fig. 2 zeigt den erweiterten Schichtaufbau und,
Fig. 3 zeigt eine zusätzliche Verfestigung.
Die Aufbaumatte 1 besteht in der Grundausführung aus mehreren
Schichten. Die unterste Pflanzenfaserschicht 2 wird aus Kokosfaser
oder einem anderen Gemisch aus Pflanzenfasern gebildet. Diese
Pflanzenfaserschicht 2 trägt zur Verwurzelung der Pflanzen bei und ist
erst langzeitig verrottbar.
Auf die Pflanzenfaserschicht 2 werden unmittelbar die Grünpflanzen 3
hier Sedum, aufgelegt. Es müssen selbstwurzelnde Pflanzen sein. Ihre
Wurzeln bilden sich in der Pflanzenfaserschicht 2 und wachsen durch
diese hindurch.
Um allen äußeren Einflüssen stand zu halten, werden die
Grünpflanzen 3 mit einem grobmaschigen Gewebenetz 4 belegt. Dieses
Gewebenetz verhindert, daß die Pflanzen durch Regen fortgespült oder
vom Wind weggetragen werden. Das Gewebenetz 4 besteht aus Jute
oder Baumwolle, einem Material, das schnell verrottet und darüber
hinaus den Pflanzenanwuchs nicht behindert. Sind die Pflanzen einmal
angewachsen, ist das Gewebenetz nicht mehr erforderlich. Durch seine
Verrottung bildet es jedoch noch zusätzlich ein Düngemittel.
Diese aus den angegebenen Schichten bestehende Aufbaumatte 1,
kann zum besseren Halt mit mehreren Steppnähten 5 durchgenäht
werden. Der Transport erfolgt in Rollbahnen oder Platten, die infolge
ihres leichten Gewichtes gut verlegbar sind.
Die Aufbaumatte 1 ist bereits mit allem versehen, was zum Verlegen
und Begrünen erforderlich ist. Sie läßt sich so bereits auf jedem
bekannten Trägermaterial auflegen. Wobei als Trägermaterial auch
ein Substrat dienen kann.
Diese Aufbaumatte 1 ist geeignet eine dauerhafte Begrünung zu
gewährleisten, wenn sie auf Böden, wie Böschungen usw. aufgelegt
wird, wo der Untergrund geeignet ist, die Wurzeln der Grünpflanzen
aufzunehmen und ihr Wachstum zu fördern. Bei Dachbegrünungen
dagegen muß ein Substrat unterfüttert werden. Erfindungsgemäß wird
dieses Substrat in die Matte integriert.
Dieses zeigt Fig. 2. Die Aufbaumatte 1 wird zu diesem Zweck mit
weiteren Schichten verschiedener Materialien unterbaut, bzw.
abgedeckt. Die einzelnen Schichten dieser Aufbaumatte bestehen somit
aus verschiedenen Materialien, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen.
Die Grundlage bildet eine Trägerbahn 6 in Form einer Vliesmatte,
deren Material dem Verwendungszweck jeweils angepaßt ist. In der
Regel wird ein Material gewählt, durch das die Wurzeln der Pflanze
hindurch wachsen können. Bei Dachbegrünungen finden die Wurzeln
damit zusätzliche Feuchtigkeit, die unter der Matte auf dem Dach
vorhanden ist. Bei Bodenauflagen kann das Vlies aus verrottbarem
Material bestehen. Durch die Zusammensetzung des Materials kann die
Verrottungszeit bestimmt werden.
In bestimmten Fällen empfiehlt es sich, unter der Trägerbahn 6 noch
eine weitere Biofolie 7 zu unterlegen. Dieses, wenn die Aufbaumatte 1
bis zu ihrem endgültigen Einsatz zwischengelagert werden muß, und
zwar im ausgerollten Zustand. Die Biofolie 7 verrottet relativ schnell
und ist in der Regel abgebaut, wenn die Aufbaumatte ihren endgültigen
Bestimmungsort erreicht. Die Biofolie 7 verhindert jedoch, daß die
Wurzeln der Grünpflanzen schon während der Lagerzeit vor
endgültigem Einsatz das Vlies durchdringen und sich im Boden
verankern. Die Biofolie 7 wird in ihrer Breite so zugeschnitten, daß sie
auf einer Seite der Aufbaumatte 1 übersteht. Damit überlappen sich
die ausgelegten Matten entlang ihrer Längskanten. Diese Überlappung
bewirkt, daß während der Lagerzeit keine Unkräuter zwischen den
Matten aufkeimen können und somit die Matten vor übergreifenden
Umkräutern schützen. Die Trägerbahn 6 kann im Bedarfsfall auch aus
einem wurzelfesten Material hergestellt sein, womit ein Durchwurzeln
verhindert ist.
Auf die Trägerbahn 6 ist ein Substrat 8 in einer Schicht von ca. 2 cm
bis 3 cm aufgelegt. Dieses Substrat 8 enthält alle Nährstoffe, die für das
Wachstum der Pflanzen erforderlich sind. Das Substrat 8 wird mit einer
Pflanzenfaserbahn 9 abgedeckt. Für diese Pflanzenfaserbahn hat sich
die Kokosfaser als besonders geeignet erwiesen. Es können im
Bedarfsfall auch andere Pflanzenfasern Anwendung finden. Auf die
Pflanzenfaserbahn 9 werden selbstwurzelnde Grünpflanzen 3
aufgebracht. Hier hat sich Sedum als besonders gut empfohlen. Es
können aber auch Samen eingebracht werden. Die Pflanzenfaserbahn 9
insbesondere aus Kokosfaser bildet eine gute Grundlage für die
Wurzeln der Grünpflanzen, die bereits darin ihre ersten Nährstoffe
finden, ehe sie diese Schicht durchdrungen haben und ihre Nahrung aus
dem Substrat holen. Die Grünpflanzen 3 werden von einem
grobmaschigen Gewebenetz 4 gehalten, so daß sie nicht durch äußere
Einflüsse, wie Wind und Regen, weggeschwemmt oder weggeweht
werden.
Nicht nur Wind und Regen beeinträchtigen die Grünpflanzen. Diese
werden auch durch Sonneneinwirkung stark im Wachstum, während
der Anwachsphase, behindert. Der Untergrund, insbesondere das
Substrat können austrocknen. Diesem muß dann durch eine ständige
Pflege entgegengewirkt werden. Auch Vögel tragen das ihre dazu bei,
indem sie die Samen und Jungpflanzen fressen. Um dieses zu
verhindern, wird erfindungsgemäß oben auf die Aufbaumatte ein
Spinnvlies 10 verhältnismäßig lose aufgelegt. Dieses Spinnvlies 10 ist
aus einem Material gefertigt, daß nach einer vorbestimmten Zeit
verrottet. Das Spinnvlies 10 ist darüber hinaus luftdurchlässig,
wasserdurchlässig und lichtdurchlässig. Unter dem Spinnvlies hält sich
somit gut die Feuchtigkeit, so daß selbst bei starker Sonneneinwirkung
die darunter liegenden Schichten nicht mehr austrocknen. Eine
Bewässerung oder Pflege ist somit nur noch im Einzelfall nötig. Das
Spinnvlies 10 wird auf der Aufbaumatte 1 befestigt. Statt eines
Spinnvlies kann auch ein feinmaschiges Gewebe Anwendung finden.
Diese so aus Schichten bestehende Aufbaumatte wird maschinell
gefertigt, indem die einzelnen Bahnen von Trommeln abgerollt
übereinander gebracht werden und Substrat und Grünpflanzen, bzw.
Samen zwischengeschichtet werden. Nachdem alle Bahnen
übereinandergefügt sind, wird die gesamte Aufbaumatte 1 durch
Steppnähte 5 miteinander vernäht. Damit ist die Aufbaumatte
transportfähig. Die Steppnähte 5 können für das Spinnvlies gesondert
ausgeführt werden, und zwar in einem Garn, das sich leicht aufreißen
läßt. Damit ist es möglich, das Spinnvlies im Bedarfsfall jederzeit zu
entfernen.
Es hat sich gezeigt, daß in bestimmten Fällen die Aufbaumatte 1 nicht
die gewünschte Festigkeit besitzt. Insbesondere bei Verlegung von
nebeneinander liegenden Bahnen können orkanartige Böen dazu
führen, daß die Bahnen verrutschen oder beschädigt werden. Gem. Fig.
3 wird erfindungsgemäß die Aufbaumatte verstärkt und steifer
gemacht. Hierzu wird auf die Trägerbahn 6 ein Metallgeflecht 11
aufgelegt. Dieses Metallgeflecht 11 kann ein Maschendraht sein, der als
durchgehende Bahn die gesamte Breite und Länge der Aufbaumatte
einnimmt, oder er kann als Streifen 12 links und rechts entlang der
Aufbaumatte geführt sein. Beim Verlegen solcher mit Metallgeflecht
verstärkten Matten können diese leicht untereinander verbunden
werden, indem die Drahtbahnen miteinander verknüpft werden.
Claims (8)
1. Begrünungsmatte zur Befestigung von losem Erdreich und zur
Auflage auf Dächern, die aus einzelnen Schichten aufgebaut ist
und die auf Böden oder Trägermaterialien auflegbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufbaumatte (1) aus übereinander
liegenden Bahnen besteht, die sich schichtweise aus
verschiedenen Materialien zusammensetzen, deren Grundaufbau
aus einer einer Schicht bestehend aus Pflanzenfasern (2), einer
Schicht bestehend aus selbstwurzelnden Grünpflanzen (3) und
einer Schicht bestehend aus einem grobmaschigen Gewebenetz
(4) gebildet ist.
2. Begrünungsmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufbaumatte (1) mit einer Trägerbahn (6) unterlegt ist
und daß zwischen Trägerbahn (6) und Pflanzenfaserschicht (2)
ein Substrat (8) eingefügt ist.
3. Begrünungsmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb des Gewebenetzes (4) ein Spinnvlies (10) aufgelegt
ist.
4. Begrünungsmatte nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß unterhalb der Aufbaumatte (1) auf die
Trägerbahn (6) eine Biofolie (7) aufgebracht ist, deren Breite
größer als die Trägerbahnbreite ist.
5. Begrünungsmatte nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Trägerbahn (6) und dem
Substrat (8) ein durchgehendes Metallgeflecht (11) eingefügt ist.
6. Begrünungsmatte nach Anspruch 1 bis 3 dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Trägerbahn (6) und Substrat
(8) in Längsrichtung der Aufbaumatte (1) links und rechts je ein
Streifen (12) des Metallgeflechtes (11) eingelegt ist.
7. Begrünungsmatte nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufbaumatte (1) in allen Schichten
durch Steppnähte (5) miteinander versteppt ist.
8. Begrünungsmatte nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Spinnvlies (10) so aufgelegt und
versteppt ist, daß es leicht entfernbar ist.
Priority Applications (1)
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DE19629669A DE19629669B4 (de) | 1996-01-17 | 1996-07-23 | Begrünungsmatte |
Applications Claiming Priority (3)
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DE19601475.1 | 1996-01-17 | ||
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Publications (2)
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Country | Link |
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DE (1) | DE19629669B4 (de) |
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Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1996
- 1996-07-23 DE DE19629669A patent/DE19629669B4/de not_active Expired - Lifetime
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WO2009068788A2 (fr) * | 2007-11-05 | 2009-06-04 | Demguilhem Stephane | Substrat de culture a arrosage integre |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19629669B4 (de) | 2008-01-03 |
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