-
"Webmaschine" Priorität: Britische Patentanmeldung 48 460/68 vom
12. Oktober 1968 Die Erfindung betrifft eine Webmaschine und insbesondere deren
Einrichtung zur Mustersteuerung.
-
Bekanntlich werden beim Weben die Schaftstäbe einer Webmaschine periodisch
gehoben und gesenkt und das entsprechende Muster wird abhängig von den Intervallen
zwischen aufeinanderfolgenden Betätigungen gebildet. Es ist üblich, die Bewegungen
der Schaftstäbe mittels einer Schaftmaschine zu steuern, in welcher eine üblicherweise
aus Papier oder Pappe hergestellte Musterkette oder eine Einrichtung aus hölzernen
Zapfen und Haken Schaftmasohinenhaken betätigt, welche mit den Schaftstäben verbunden
sind und mittels hin- und hergehender Messer betätigt werden.
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte
Einrichtung zur Mustersteuerung vorzusehen, welche mit Geschwindigkeiten arbeiten
kann, die größer sind als die Geschwindigkeiten bei den bekannten Einrichtungen.
-
Der Bedarf von mit hoher Geschwindigkeit arbeitenden Mustereinrichtungen
ist an den zur Zeit verwendeten Schmalstücknadelwebmaschinen, welche z.B. mit 1500
Schüssen in der Minute arbeiten können, ein Faktor von besonderer Bedeutung.
-
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Einrichtung zur Auswahl von Mustern vorzusehen, in welcher die beweglichen Teile
eine geringe Masse aufweisen und über geringe Abstände mit kurzer Zeitdauer verschoben
werden könnens Eine andere Aufgabe der Erfindung besteht in einer Nusterauswahleihrichtung,
in welcher die gewünschte Nusterinformation in binärer Form vorgelegt wird. -Ferner
besteht eine weitere Aufgabe darin, eine Mustersteuereinrichtung vorzusehen, in
welcher die Schaftstäbe unter positiver Steuerung gehoben und gesenkt werden und
keiner 'Federbelastung zur Ausführung einer dieser Bewegungen unterworfen sind.
-
Entsprechend der mrliegenden Erfindung ist eine Mustersteuereinrichtung
gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Kupplungen, von denen Jeweils eine für jeden
Schaftstab in der Maschine vorgesehen ist, durch eine Einrichtung zum periodischen
Ver; binden und Trennen von Kupplungsgliedern, durch eine Vielzahl exzentrisch angeordneter
Verbindungsstangen, von denen eine für jeden Schaft stab vorgesehen ist und welche
mit den jeweils zugehörigen Schaft stäben wirkungsmäßig verbunden sind, durch eine
Steuereinrichtung zum gegenseitigen Verbinden und Trennen der Kupplungsglieder,
wobei die Steuerung mittels Nocken -scheiben
oder Nusterketten
oder durch eine elektrische, elektronische, hydraulische oder pneumatische Einrichtung
zu bewirken ist, die ihrerseits durch eine in binärer Form vorliegende Information
betätigbar ist.
-
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung anhand
eines Ausführungsbeispieles nachstehend näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine perspektivische
Ansicht einer einer Mehrzahl von Einrichtungen zum Steuern eines Webmaschinenmusters,
wobei eine solche Einrichtung für jeden Schaftstab in der Webmaschine vorgesehen
ist, Fig. 2 eine perspektivische Ansicht mit Teilschnitt einer gupplungsanordnung
und einer exzentrisch angebrachten Verbindungsstange und Fig. 3.eine Ansicht einer
Einrichtung zum zyklischen Antrieb einer Antriebswelle for die Vorrichtung nach
Fig. 1.
-
Fig. 3 zeigt eine Antriebswelle 10 mit einer Vielnutverbindung, welche
zur zyklischen Drehbewegung um einen Winkel von 1800 mittels einer geeigneten Antriebseinrichtung
versehen ist, 50 daß eine Umkehr der Antriebsemrichtung während jeder vollständigen
Umdrehung einer nicht dargestellten Hauptwelle des Webstuhles stattfindet. Zwischen
jeder Umkehr der Drehrichtung liegt eine Halteperiode von kurzer Dauer. Eine Form
der Antriebs einrichtung wird nachstehend beschrieben. Ein zugeordnetes Nockenscheibenpaar
11 ist auf einer Welle 12 angeordnet, welche von der Hauptwelle des Webstuhles durch
ein geeignetes Untersetzungsgetriebe angetrieben wird und die Rin- und Eerbewegung
von Nockenhebeln 13 um einen Drehzapfen 14 bewirkt. Ein Verlängerungsstück 15 des
Nockenhebels 13 ist an seinem Ende mit einer Zahnstange 16 versehen, welche mit
einem Zahnrad 17 kämmt, das auf der Antriebswelle 10 angebracht ist. Die Abmessungen
der
Hebel und des Nockenhubes sowie die Getriebegröße sind so gewählt, daß die Antriebswelle
10 um einen Winkel von 1800 zyklisch rotiert, und das profil des Nockens ist so
ausgebildet, daß eine Halteperiode kurzer Dauer zwischen jeder Umkehr der 3Bewegung
der Antriebswelle 10 auftritt.
-
Gemäß den Fig. 1 und 2 ist die Antriebswelle 10 mit einer Kupplungsanordnung
versehen, von denen Jeweils eine für einen Schaftstab vorgesehen ist. Jede dieser
Kupplungsanordnungen weist ein mit einer Vielnutverbindung versehenes, als Gleitstück
ausgebildetes Xupplungsglied 18 auf, das eine Mitnehmerausnehmung 19 hat, und ein
Kupplungsglied 20, das auf dem Umfang der Antriebswelle 10 frei drehbar aber axial
unverschiebbar durch einen Federring 21 oder dgl. gehalten ist und einen Mitnehmervorsprung
22 aufweist.
-
Eine Verbindungsstange 23 ist exzentrisch und drehbar auf dem Kupplungsglied
20 angebracht-.und an ihrem Ende über ein zusätzliches Glied mit dem ihr zugeordneten
Schaftstsb verbunden. Die Größe der Exzentrizität reicht aus, um eine Lage veränderung
des Schaftstabes um den zur Formung eines Kettfaches gewünschten Betrag zu erreichen.
Wenn die Rupplungsgliedez 18 und 20 miteinander verbunden sind, so wird die zyklische
Drehbewegung der Antriebswelle 10 auf das Kupplungsglied 20 übertragen und die Verbindungsstange
23 wird in annähernd einfacher, harmonischer Bewegung bewegt. Wenn die Kupplungsglieder
18 und 20 voneinander getrennt sind, wird keine Antriebsbewegung übertragen und
die Antriebswelle 10 läuft leer innerhalb des Kupplungsgliedes 20.
-
Die Steuereinrichtung für das Einrasten zwischen den Kupplungsgliedern
18 und 20 weist Gleitschuhpaare 24 auf, die in einer Nut 25 des Kupplungsgliedes
18 gleitbar untergebracht und die an Hebeln 26.drehbar gelagert sind.
-
Die Hebel 26 sind an einer Schwenkwelle 27 festgeklemmt, welche frei
in dem nicht dargestellten Maschinenrahmen schwenken kann.
-
An der Schwenkwelle 27 ist auch ein Hebelarm 28 befestigt, an dessen
Ende eine Spannfeder 29 angreift, die mit dem Maschinenrahmen verbunden ist. An
der Schwenkwelle 27 ist ferner ein Hebel 30 befestigt, dessen Ende mit einer Schubstange
31 verbunden ist, welche bei Betätigung durch ein Musterkurvenglied 32 oder dgl.
der Schwenkwelle 2? ihrerseits eine Drehbewegung aufzwingt, wodurch die Gleitschuhe
24 das Xupplungsglied 18 in Achsrichtung längs der Antriebswelle 10 verschieben
und es auf diese Weise mit dem Kupplungsglied 20 verbinden oder davon trennen.
-
Die Schwenkwelle 27 ist ferner mit einem Haltehebel 33 versehen, der
zum Eingriff in einen von zwei Schlitzen 34 gebracht werden kann, welche in einer
Verlängerung der Verbindungsstange 23 vorhanden sind, wenn das Kupplungsglied 18
von dem Kupplungsglied 20 gelöst ist und so die Verbindungsstange 23 in einer stationären
Lage gehalten wird. Dei Haltehebel 33 macht auf diese Weise möglich, einen Schaftstab
in einer oberen oder unteren Fachlage für irgendeine vom besonderen vorgegebenen
Webmuster bedingte Anzahl von Schüssen zu halten, welche Lage davon abhängt, mit
welchem Schlitz 34 der Haltehebel 33 zusammenwirkt.
-
Das Musterkurvenglied 32 kann durch ein anderes Betätigungsglied,
z.B. einen Elektromagnet, einen hydraulischen oder pneumatischen Arbeitszylinder
oder dgl. bewegt werden, welche durch Signale zu speisen sind, die elektronisch,
elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch von in binärer Form vorliegenden Informationen
erhalten werden. Wenn Nusterketten verwendet werden, ist es von.
-
Vorteil, die Glieder in llnterschiedlichenFarben herzustellen oder
sie zu färben, so daß für Jedes gewünschte Muster eine Reihe von Ketten unter Bezug
auf eine Webmusterfarbkarte aufgemacht: werden kann. Wegen der Färbung der Glieder
ist es in
einfacher Weise möglich, eine Reihe von Ketten (eine für
Jede Musterateuereinrichtung) miteinander zu verbinden und es ist auch einfach,
die Korrekturen einer Vereinigung von Ketten durch Vergleich mit der Farbkarte des
besonderen zu erzeugenden Webmusters zu prüfen, Vorzugsweise bestehen die Glieder
aus plastischem Kunststoff, der in einer Herstellllngsform hergestellt wird, so
daß sie im wesentlichen in ihrer Endform und Endgröße erzeugt werden.
-
Wenn während des Betriebes ein Mustersignal, das eine Änderung in
der derzeitigen Lage des Schaftstabes verlangt, durch eine der Schubstangen 31 erhalten
wird, so wird diese Schubstange bewegt, wodurch die Schwenkwelle 27 gedreht und
dadurch die Schuhe 24.gezwungen werden, das Kupplungsglied 18 in Wirkverbindung
mit dem Kupplungsglied 20 zu bringen. Diese Verbindung der Kupplungsglieder findet
während der kurzen Dauer der Hslteperioden statt, die zwischen Jeder Umkehr der
zyklischen Drehbewegung der Antriebswelle 10 vorhanden ist. Verbindungsst@ngen 23
werden dann gezwungen hin- und herzugehen und zwingen t.erseits den Jeweils damit
verbundenen Schaftstab, sich fortlaufend zu bewegen, bis eine Trennung der Kupplungsglieder
18 und 2D durch die entsprechende Form des Nusterkurvengliedes 32 oder dgl. bewirkt
wird.