DE1945709C3 - Vorrichtung zur Steuerung der Verschlußzeit einer fotografischen Kamera - Google Patents

Vorrichtung zur Steuerung der Verschlußzeit einer fotografischen Kamera

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung der Verschlußzeit eines Schlitzverschlusses in einer
fotografischen Stehbildkamera.
Es ist bei Schlitzverschlüssen einerseits bekannt, die Verschlußzeit mechanisch zu steuern, d. h. die Schließbewegung des zweiten Vorhanges zu einem durch die Wirkung einstellbarer mechanischer Bauelemente definierten Zeitpunkt nach der Verschlußöffnung einsetzen zu lassen. Bei längeren Verschlußzeiten ist es bekannt, unter diesen mechanischen Bauelementen ein Hemmwerk zu verwenden.
Andererseits ist es bei derartigen Verschlüssen aber auch bekannt, die Schließbewegung des zweiten Vorhanges mittels eines Magneten auszulösen, der in einem elektronischen Kreis liegt und mittels eines ÄC-Gliedes gesteuert wird.
Beide Vorrichtungen steuern jedoch die Verschlußzeit nicht in allen Bereichen gleich gut bzw. gleich wirkungsvoll. So arbeiten z.B. die mechanischen Steuervorrichtungen besonders effektvoll und ohne größeren Aufwand im Kurzzeitbereich, d. h. in dem Bereich, in dem die Ablaufbewegung des ersten Verschlußvorhanges den zeitgerechten Ablauf des zweiten Vorhanges einleitet, weil in diesem Bereich noch kein Hemmwerk zur Steuerung benutzt werden muß. Dagegen arbeitet die elektronische Steuerung sehr gut im Langzeitbereich z.B. von etwa 1/100 s und längen während sich im Kurzzeitbereich z. B. die Anzugs- bzw. Abfallverzögerung des Elektromagneten unangenehm bemerkbar macht.
Es ist zwar bereits eine Kamera bekannt, die sowohl mit einer mechanisch wirkenden Verschlußzeit-Steuervorrichtung und zusätzlich auch noch mit einer elektronisch wirkenden Verschlußzeit-Steuervorrichtung versehen ist. Jedoch kann bei dieser Kamera der Benutzer immer nur wählen, ob er alle Verschlußzeiten mechanisch oder alle Verschlußzeiten elektronisch gebildet haben möchte. Er kann daher nicht jeweils die Vorteile der einen oder anderen Art der Verschlußzeitenbildung quasi automatisch nutzen, sondern müßte — wenn er im voraus weiß, daß er mit einer langen Zeit arbeiten wird — auf elektronische Zeitenbildung umschalten, und wenn er weiß, daß er mit einer kurzen Zeit arbeiten wird, auf die mechanische Zeitenbildung schalten.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verschlußzeitsteuerung zu schaffen, welche nur die Vorteile der bekannten mechanischen und elektronischen Steuervorrichtung umfaßt, deren jeweilige Nachteile aber automatisch vermeidet.
Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Steuerung der Verschlußzeit im Kurzzeitbereich in bekannter Weise ausschließlich durch mechanische Bauelemente bewirkt wird, während für die Steuerung im Langzeitbereich ein elektronischer Zeitkreis (RC-Kreis) in Verbindung mit einem als Anzugsmagneten wirkenden Elektromagneten vorgesehen ist, der auch bei Zeiteinstellung auf eine mechanisch gesteuerte Verschlußzeit eingeschaltet wird, und daß im gesamten mechanisch gesteuerten Zeitbereich der variable Widerstand des Zeitsteuerkreises auf einen Widerstandswert eingestellt bleibt, der etwa der längsten mechanisch gesteuerten Zeit entspricht, so daß sich der mechanische gesteuerte Verschlußzeitenbereich und der elektronisch gesteuerte Verschlußzeitenbereich in diesem Bereich überlappen.
Durch die elektronische Steuerung der Verschlußzeit im Langzeitbereich wird somit der Einsatz eines Hemmwerkes entbehrlich, wie es bei mechanischer
Zeitsteuerung erforderlich wäre. Umgekehrt kann aber die Anzugsverzögerung des Relais sich nicht im Kurzzeitbereich auswirken, wo diese Verzögerung prozentual wesentlich stärker ins Gewicht fallen würde, als dies bei den längeren Zeiten der Fall ist
Der Übergang von der mechanischen Zeitsteuerung zur elektronischen Zeitsteuerung erfolgt zweckmäßigerweise etwa bei der kürzesten vollen Offen-Zeit des Verschlusses, da dies die längste Zeit ist, bei der noch keir Hemmwerk eingesetzt werden muß. Diese Zeit liegt bei Schlitzverschlüssen etwa bei einer 1/100 s. Zu diesem Zweck ist der Zeitstellknopf der Kamera sowohl mit mechanischen Stellmitteln als auch mit elektronischen Stellmitteln versehen, die jede in dem für sie vorgesehenen Zeitbereich wirksam werden.
Es besteht allerdings bei einer derartigen Aneinanderreihung von verschiedenen Systemen die Gefahr, daß sich deren Wirkungsbereiche überschneiden bzw. daß zwischen ihnen eine Lücke verbleibt. Gemäß der Erfindung ist diese Gefahr dadurch beseitigt, daß eines der Auslösesysteme stets mit einem Grenzwert wirksam bleibt und daß das andere Auslösesystem zu diesem Grenzwert lediglich zugeschaltet wird und diesen überlagert. Zum Beispiel kann die Anordnung derart getroffen sein, daß die elektrische Auslösung mit dem Grenzwert von beispielsweise 1/100 s ständig wirksam bleibt. Wird eine kürzere Zeit eingestellt, so lösen die mechanischen Mittel den zweiten Verschlußvorhang zwar schon vor Ablauf dieser 1/100 s aus, aber unabhängig davon tritt auch die elektronische Auslösung nach 1/100 s in Funktion. Dann ist der zweite Vorhang bereits ausgelöst, und die elektronische Auslösung läuft ins Leere, was aber keine Wirkung auf den Verschlußablauf hat.
Andererseits kann die Anordnung aber auch so getroffen sein, daß die mechanische Auslösung mit ihrem Grenzwert von etwa 1/100 s erhalten bleibt, aber diese mechanische Auslösefunktion durch den zugeschalteten elektronischen Kreis bis zum Ablauf der eingestellten längeren Zeit unterdrückt wird. Wenn bei einem derartigen Verschluß der elektronische Kreis ausfiele, bliebe der Verschluß trotzdem mit ca. 1/100 s als längster Verschlußzeit funktionsfähig. Wichtiger ist jedoch, daß beiden Anordnungen gemeinsam ist, daß Lücken zwischen dem mechanischen und elektronischen Auslösesystem mit Sicherheit vermieden sind. Zwar kann sich der Zeitpunkt des Überganges von der mechanischen zur elektronischen Auslösung je nach Justierung etwas verschieben, es kann zwischen beiden jedoch keine Lücke auftreten, so daß auch eine kostspielige, extrem genaue Justierung entbehrlich ist.
Als Stellmittel für die mechanische Zeitsteuerung sind gemäß der Erfindung an sich bekannte mechanische Bauelemente, z. B. in Form kurvengesteuerter Schieber und Anschläge, vorgesehen, während als Stellmittel für die elektronische Zeitsteuerung mit dem Zeitstellknopf ein variabler Widerstand verbunden ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind anhand der Zeichnungen am Ausführungsbeispiel eines Schlitzverschlusses mit starren Einzelschiebern näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische perspektivische Ansicht eines Schlitzverschlusses mit erfindungsgemäßer Zeitsteuervorrichtung,
F i g. 2 eine schematische Seitenansicht der Zeitsteuervorrichtung in einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig.3 eine schematische Seitenansicht der Zeitsteuervorrichtung in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
F i g. 4 eine schematische Seitenansicht der Zeitsteuervorrichtung in einem dritten Ausführungsbeispiel.
Der Schieber-Schlitzverschluß, an dem die Erfindung nun beispielsweise erläutert wird, besteht aus einer Bildfensterplatte 1 mit dem Bildfenster 2. Vor und hinter der Platte 1 läuft je ein Schieber des Schlitzverschlusses ab. Jeder Schieber ist aus mehreren Lamellen zusammengesetzt, die sich beim Ablauf teleskopartig auseinanderziehen bzw. zusammenschieben. Und zwar besteht der in gespanntem Verschlußzustand das Bildfenster 2 abdeckende Schieber aus den Lamellen 3a, 3b, 3c, während der nachlaufende Schieber aus den beiden Lamellen 4a, 4b besteht. In dem in der Figur dargestellten gespannten Verschlußzustand liegen die letzteren Lamellen am linken unteren Ende der Figur übereinander.
Für die Lamellenführung sind parallel zu beiden Seiten der kurzen Bildfensterkante Führungsstangen 5 und 6 vorgesehen. Auf der Führungsstange 5 sind die Lamellen 3a, 3b, 3c mittels der Lappen 3a', 3b\ 3c' geführt, während sie auf der anderen Seite mit ihren flachen Kanten in nicht speziell dargestellten Gleitführungen laufen. In gleicher Weise sind die Lamellen 4a,4b mittels der Lappen 4a', 4b' einseitig auf der Stange 6 geführt.
Die jeweils schlitzbildende Lamelle jedes Schiebers steht mit einem Streifen nach außen über den Rand der höchsten Bildfensterplatte I hinaus, und jeder dieser Streifen ist zahnstangenartig perforiert. Über diese Zahnstangen 3a"bzw. 4a" werden die Schieber jeweils angetrieben, und zwar mittels je eines Zahnsegments 7 bzw. 8. Das Segment 7 greift mit seinen Zähnen in die Zahnstange 3a", und das Segment 8 greift in die Zahnstange 4a". Mittels der Achsen 7a und 8a sind die Zahnsegmente 7,8 ortsfest, aber drehbar im Kameragehäuse gelagert. Eine Schubstange 9 verbindet das Zahnsegment mit einer Treibvorrichtung, die in der Darstellung der F i g. 1 oberhalb des Bildfensters 2 angebracht ist. Das Zahnsegment 8 ist mit dieser Treibvorrichtung über die Schubstange 10 verbunden. Die übrigen Lamellen jedes Schiebers werden durch Anschlag der Lappen 3a', 36'3c"und 4a',4f>'aneinander mitgenommen, wobei diese Mitnahmebewegung durch Federn unterstützt ist.
Im einzelnen besteht die Treibvorrichtung aus zwei U-förmigen abgewinkelten Blechstreifen II, 12, die — versetzt ineinandergreifend — koaxial auf einer stationären Achse 13 drehbar gelagert sind. Der Streifen 11 besitzt einen als Kurbel wirkenden Arm 11a, der mit der Schubstange 9 drehbar verbunden ist, und in gleicher Weise besitzt der Streifen 12 einen Arm 12a, der mit der Schubstange 10 drehbar verbunden ist. Das Ganze stellt zwei Schubkurbelgetriebe dar, von denen jedes eines der Zahnsegmente antreibt.
Auf der Achse 13 ist eine Schraubenfeder 14 gelagert, die von der Mitte aus gegenläufig gewickelt ist, sich mit ihrem Mittelstück stationär abstützt und mit ihren freien Enden auf je einen der Streifen 11, 12 einwirkt. Unter der Kraft dieser Feder 14 schwenken die Streifen 11,12 nach Verschlußauslösung in Richtung des Pfeiles A um die Achse 13.
In gespanntem Zustand des Verschlusses, wie er in Fig. t dargestellt ist, wird der Streifen 11 an der Bewegung in Pfeilrichtung A durch die Sperrklinke 15 gehindert, die hinter einen seitlich hervorstehenden Lappen 11 b des Streif ens 11 greift. Der Streifen 11 treibt die Schubstange 9 und damit das Zahnsegment 7 an, das
seinerseits den vorlaufenden Schieber 3 bewegt. Eine Auslösung der Sperrklinke 15 ist daher gleichbedeutend mit dem Beginn des Verschlußablaufes. Sperrklinke 15 unterliegt daher der Einwirkung der Auslösestange 16, die außerhalb des Kameragehäuses in einem nicht dargestellten Auslöseknopf endet.
Der Streifen 12, der über die Schubstange 10 und das Segment 8 den nachlaufenden Schieber antreibt, wird an der Drehung in Pfeilrichtung A durch einen Sperrhebel 17 gehindert, der an einem seitlich hervorstehenden Lappen 126 angreift und zwecks Lösung der Sperre um eine ortsfeste Achse 18 kippbar ist.
Das Zeitintervall, um das der Sperrhebel 17 später ausgelöst wird als die Sperrklinke 15, bestimmt die Verschlußzeit, mit der eine Aufnahme getätigt wird. Zur Steuerung dieses Zeitintervalls sind sowohl mechanische als auch elektronische Bauelemente vorgesehen, die nachstehend beschrieben werden und die die eigentliche Verkörperung der Erfindung darstellen.
Zur mechanischen Verschlußzeitsteuerung ist der Sperrhebel 17 mit einem Anschlaghebel 19 verbunden, der relativ zum Sperrhebel 17 längs verschiebbar ist. Das in der Fig. 1 vordere Ende des Anschlaghebels 19 ist mit einer schrägen Fläche versehen, die mit einem Lappen Hc des Streifens 11 zusammenwirkt. Das hintere Ende des Anschlaghebels 19 liegt an einem flachen Zwischenstück 20 an, das mit dem Anschlaghebel 19 zusammen längs verschiebbar ist und das seinerseits mit seinem anderen Ende an einer Axialkurve 21 anliegt, die mit einem außerhalb des Kameragehäuses zugänglichen Zeitsteller 22 zu gemeinsamer Drehung fest verbunden ist. Die Anlage des Anschlaghebels 19 am Zwischenstück 20 und dessen Anlage an der Axialkurve 21 wird durch eine Zugfeder 23 sichergestellt. Durch Drehen des Zeitstellers 22 ist es somit möglich, den Anschlaghebel 19 mehr oder weniger in Pfeilrichtung Bzn verschieben.
Das Verschieben des Anschlaghebels 19 in dieser Richtung bewirkt, daß der Lappen lic bei Ablauf des ersten Verschlußschiebers früher oder später auf die schräge Fläche des Anschlaghebels 19 trifft. Trifft der Lappen llcauf diese schräge Fläche, dann wird dadurch der Anschlaghebel 19 zusammen mit dem Sperrhebel 17 gegen die Kraft der Feder 24 um die Achse 18 gekippt, wodurch der Lappen 126 freikommt, so daß dann auch der vom Streifen 12 angetriebene nachlaufende Verschlußschieber ablaufen kann.
Bei der Erfindung erfaßt jedoch die Verstellmöglichkeit des Anschlaghebels 19 nur den Verschlußzeitbereich von der kürzesten Offen-Zeit des Verschlusses, die etwa bei 1/100 s liegt und weniger. Die kürzestmögliche Verschlußzeiteinstellung ist gegeben, wenn der Anschlaghebel 19 am weitesten in Richtung des Lappens llczugestellt ist. Von dieser Stellung ausgehend erfolgt die Auslösung des zweiten Verschlußschiebers zu immer späteren Zeitpunkten, je weiter der Anschlaghebel 19 in der Darstellung der F i g. 1 nach rechts verschoben wird, bis schließlich knapp über 1/100 s der Lappen Hc den ^schlaghebel 19 nicht mehr erreicht.
Für die dann folgenden längeren Zeiten ist eine :lektronisch wirkende Verschlußzeitsteuervorrichtung vorgesehen, deren Hauptbestandteil ein Elektromagnet !5 ist. Letzterer liegt in einem elektronischen Kreis Fig.2), bestehend aus einem /?C-Glied 26, 27, mit lessen Potential eine Kippstufe 28 angesteuert wird, die irerseits über einen Transistor 29 den Stromfluß im Magneten 25 steuert. Zur Stromversorgung ist eine atterie 30 vorgesehen. Der Widerstand 26 des ÄC-Gliedes ist als variabler Widerstand ausgebildet un koaxial, aber ortsfest mit der Axialkurve 21 aingeordne Die Axialkurve 21 trägt den mit dem Widerstan zusammenwirkenden Schleifer 32. der sich bei Drehunj der Axialkurve in einem bestimmten Bereich über di< Widerstandswindungen bewegt.
Dem Elektromagneten 25 ist als Anker das freie End< des Sperrhebels 17 angeordnet. Zieht der Magnet an, se kippt der Hebel 17 im Uhrzeigersinn genauso, als würde
ίο der Anschlaghebel 19 vom Lappen lic angehoben. Ir beiden Fällen erfolgt eine Auslösung des Sperrhebels 17, d. h. die Freigabe des zweiten Verschlußschiebers.
Die Zuordnung zwischen Axialkurve 21 mit Schleifer 32 und variablem Widerstand 26 ist derart getroffen, daß der Schleifer 32 so lange auf einer bloßen Zuleitung 26a zum Widerstand 26 aufliegt, solange sich die Kurve in einer Stellung befindet, in der der Anschlaghebel 19 noch seitlich verschoben werden kann. An dem tiefsten Punkt der Kurve 21 schließt sich jedoch ein Kurvenstück 21a ohne Steigung an (F i g. 2, 3, 4), und wenn das Zwischenstück 20 auf diesem Kurvenstück 21a aufliegt, befindet sich der Anschlaghebel 19 in einer so weit zurückgezogenen Stellung, daß er nicht mehr vom Lappen lic berührt wird. In dieser Stellung gelangt gerade der Schleifer 32 zur Auflage auf die Windungen des variablen Widerstandes 26. Zuvor lag der Schleifer 32 lediglich auf der Zuleitung 26a auf, so daß als Widerstand im RC-Kreis der Festwiderstand 34 maßgeblich war. Dadurch war die elektronische Belichtungszeit konstant auf 1/100s eingestellt. D.h. auch wenn der Zeitsteller 22 auf eine kürzere Belichtungszeit als 1/100s eingestellt war, z.B. auf 1/50Os, so erfolgte die Auslösung des zweiten Vorhanges zwar mechanisch tatsächlich nach Ablauf von 1/500 s, und der zweite Vorhang lief ab und schloß das Bildfenster. Aber unabhängig davon bekam der Elektromagnet nach 1/100 s einen Stromstoß, der zur elektromagnetischen Auslösung geführt hätte, wäre diese nicht schon zuvor mechanisch erfolgt.
Die Funktion der beschriebenen Bauteile sei im Zusammenhang mit F i g. 2 noch einmal kurz erläutert. Zunächst sei angenommen, daß das Zwischenstück 20 auf der höchsten Stelle der Axialkurve 21 aufliegt. Diese Einstellung entspricht der kürzesten einstellbaren Belichtungszeit. In dieser Stellung befindet sich der Anschlaghebel 19 in der Darstellung der Fig.2 am weitesten links. Schwenkt nun der Lappen lic in Pfeilrichtung C etwa um die Achse 13, so trifft er von unten auf den Anschlaghebel 19, wodurch der Sperrhebel 17 ausgeklinkt wird. Wird aber der Zeitsteller 22 in Pfeilrichtung D gedreht, so verschiebt sich der Anschlaghebel 19 unter der Kraft der Feder 23 immer weiter nach rechts, so daß der Lappen lic zeitlich immer später auf den Anschlaghebel 19 trifft.
d, h. die Belichtungszeit verlängert sich. Wenn schließlich das Zwischenstück 20 auf dem Grund der Kurve, das ist auf dem Kurvenzug 21a, aufliegt, ist der Anschlaghebel 19 aus dem Bewegungsbereich des Lappens lic ausgewandert. In diesem Moment trifft jedoch der mit der Axialkurve 21 und dem Zeitsteller 22 verbundene Schleifer 32 auf die Widerstandswindi ngen 26. Zunächst ist dabei nach wie vor die kürzeste elektronisch gesteuerte Verschlußzeit eingestellt, die etwa 1/100 s beträgt. Der Kondensator 27 ist vorerst durch den Überbrückungskontakt 27a kurzgeschlossen. Wird jetzt der erste Verschlußschieber ausgelöst, so bewegt sich der Lappen lic vom Kontakt 27a weg, so daß dieser geöffnet und damit der Kurzschluß des Kondensators 27
Io
aufgehoben wird. Das Potential des Zeitkreises beginnt zu steigen. 1st ein bestimmtes Potential erreicht, kippt der Trigger 28 um und der Transistor 29 schaltet durch, so daß der Magnet 25 Strom bekommt. Er zieht an und kippt den Sperrhebel 17 um die Achse 18, so daß nun auch der zweite Verschlußschieber zum Ablauf freigegeben wird.
Wird der Zeitsteller 22 weiter in Pfeilrichtung D gedreht, so wird der Widerstand 26 größer. Dadurch wird auch die Zeitkonstante des RC-Gliedes größer, so daß der Magnet 25 seinen Strom zu einem immer späteren Zeitpunkt, gerechnet von der Auslösung des ersten Verschlußschiebers ab, erhält.
Fig.3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, in der der Magnet 25' nicht als Anzugsmagnet, sondern als n Haltemagnet geschaltet ist. Im Stromkreis ist zusätzlich der Kontakt 35 eingefügt. Kontakt 35 ist ein Hauptkoniakt, der von dem die Axialkurve 21 tragenden Kurvenkörper nur geschlossen wird, wenn am Zeitsteller von der mechanischen Zeitsteuerung auf die elektronische Zeitsteuerung übergegangen wird, so daß der gesamte elektronische Steuerkreis in diesem Zustand Strom erhält. Kontakt 36 ist ein Vorkontakt, der wie in F i g. 2 bei Betätigung des Kameraauslösers unmittelbar vor Freigabe des ersten Verschlußschiebers geschlossen wird. Die Kippstufe 28' und der Transistor 29' sind so geschaltet, daß der Transistor 29' in diesem Zustand leitend ist.
Der Unterschied des Ausführungsbeispiels in F i g. 3 zu demjenigen in F i g. 2 besteht in folgendem:
Beim Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 wird der Sperrhebel 17 bei mechanischer Zeitsteuerung durch den Lappen Hc ausgeschwenkt und bei elektronischer Zeitsteuerung durch den Magnet 25. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.3 wird der Sperrhcbel 17 dagegen sowohl bei mechanischer als auch bei elektronischer Zeitsteuerung allein durch den Lappen lic ausgelöst. Dieses Auslösen wird bei der elektronischen Zeitsteuerung durch den Haltemagneten 25' lediglich für die Dauer der Verschlußzeit verhindert.
Während also im Beispiel nach F i g. 2 die elektronische Auslösung bei dem Grenzwert von 1/100 s auch im Bereich kurzer Verschlußzeiten wirksam bleibt und ihr die mechanische Auslösung bei Verschlußzeiten von weniger als 1/100 s nur gleichsam überlagert ist, ist dies bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 gerade umgekehrt. Hier ist die mechanische Auslösung ständig wirksam, und ab 1/100 s in Richtung längerer Zeiten ist dieser mechanischen Auslösung die elektronische Auslösung überlagert, die die mechanische Auslösung so lange verhindert, bis die längere Zeit verstrichen ist. In beiden Fällen wird auf diese Weise die Bildung einer Lücke zwischen der mechanischen und der elektronischen Verschlußi'.ehsteuerung vermieden.
Die Darstellung der Fig.3 zeigt einen Zustand bei 5s der elektronischen Zeitsteuerung. Die Kontakte 35 und 36 sind geschlossen, und der erste Verschlußschieber ist bereits abgelaufen. Während aber im Ausführungsbeispiel nach Fig.2 der Lappen lic bei eingestellter elcketronischer Zeitsteuerung den Anschlaghebel 19 f>o überhaupt nicht erreicht, trifft der Lappen lic im Beispiel nach F i g. 3 immer auf diesen Hebel \%. Bei eingeschalteter elektronischer Zeitsteuerung tut er dies in seiner letzten Drehstellung, in der er daher immer noch auf den Anschlaghebel 19 drückt. Da jedoch im Haltemagnet 25' Strom fließt, ist der Lappen lic zunächst nicht in der Lage, den Spcrrhebel 17 auszuschwenken.
Mit Beginn des Ablaufes des ersten Verschlußschiebers wurde aber auch der Kontakt 27a geöffnet, so daß genau wie im Beispiel nach Fig.2 das Potential des Zeitkreises steigt. Nach einer vom eingestellten Widerstand 26 abhängigen Zeit kippt der Trigger 28' um, und Transistor 29' sperrt. Der Magnet 25' wird daher stromlos, und jetzt reicht die Kraft des Lappens lic aus. um den Sperrhebel 17 aus seiner Sperrslellung auszuschwenken, so daß nun auch der zweite Verschlußschieber zum Ablauf freigegeben wird.
In F i g. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem ebenfalls ein Haltemagnet 25" verwendet wird. Die Kraft des Magneten arbeitet gegen die Kraft einer Zugfeder 40, die am anderen Hebelende des Sperrhebels angelenkt ist. Wird der Auslöser 41 in Pfeilrichtung E gedrückt, so wird einmal der Kontakt 36 geschlossen und damit der Magnet 25" bestromt. Außerdem wird unmittelbar danach die Sperre 42 gegen die Kraft der Druckfeder 42a aus dem Bereich des Sperrhebels 17 weggekippt. Dadurch kann die Zugfeder 40 frei wirksam werden. Jedoch reicht ihre Kraft nicht aus. um die Kraft des Haltemagneten 25" zu überwinden, so daß Spcrrhebel 17 zunächst in seiner gezeichneten Sperrstcllung verbleibt. Trifft dagegen bei Ablauf des ersten Verschlußschiebers der Lappen 11c auf die schräge Fläche des Anschlaghebels 19, so genügt diese zusätzliche Kraft, um die Kraft des Elektromagneten zu überwinden, so daß der Sperrhebel 17 aus seiner Sperrstellung kippt. Dies ist der Fall im Zeitenbereich von der kürzesten Verschlußzeit bis zu etwa 1/100 s. 1st dagegen der Anschlaghebel 19 nach rechts auf den Bewegungsbereich des Lappens Hc verschoben, so kann die Feder 40 erst wirksam werden, wenn der Magnet 25" stromlos wird. Dies erfolgt zu unterschiedlichen Zeiten, je nach Einstellung des variablen Widerstandes 26 im Zeitbereich länger als 1 /100 s.
Auch in diesem Ausführungsbeispiel besitzt der variable Widerstand die bloße Zuleitung 26a, so daß auch bei Einstellung kürzerer, mechanisch auszulösender Zeiten der Magnet 25" nach 1/100 s auf alle Fälle stromlos wird. Dieser unter 1/100 s ständig eingestellten elektronischen Zeit sind die kürzeren mechanisch auszulösenden Verschlußzeiten im oben beschriebener Sinne überlagert.
Außerdem ist noch eine Kurvenscheibe 43 vorgese hen, die mit dem Verschlußspannhebel der Kamen getrieblich verbunden ist. Bei Betätigung des Verschluß Spannhebels dreht sie sich in Pfeilrichtung Fund kehr beim Loslassen des VcrschluBspannhebels in ihr gezeichnete Ausgangslage zurück. Auf ihrem Wc drückt sie Sperrhebcl 17 in seine Sperrstellung hintc den Lappen 12b, wobei gleichzeitig die Sperre 42 unt( der Kraft der Druckfeder 42a wieder unter de Sperrhcbel 17 einfällt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 709 636/

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zur Steuerung der Verschlußzeit eines Schlitzverschlusses in einer fotografischen S Kamera, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Verschlußzeit im Kurzzeitbereich in bekannter Weise ausschließlich durch mechanische Bauelemente bewirkt wird, während für die Steuerung im Langzeitbereich ein elektronischer Zeitkreis (RC-Kveis) in Verbindung mit einem als Anzugsmagneten wirkenden Elektromagneten vorgesehen ist, der auch bei Zeiteinstellung auf eine mechanisch gesteuerte Verschlußzeit eingeschaltet wird, und daß im gesamten mechanisch gesteuerten Zeitbereich der variable Widerstand (26) des Zeitsteuerkreises auf einen Widerstandswert eingestellt bleibt, der etwa der längsten mechanisch gesteuerten Zeit entspricht, so daß sich der mechanisch gesteuerte Verschlußzeitenbereich und d«.r elektronisch gesteuerte Verschlußzeitenbereich in diesem Bereich überlappen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronische Zeitsteuerkreis bei allen Verschlußzeiten eingeschaltet ist, daß der Sperrhebel (17) des zweiten Verschlußvorhanges bei allen eingestellten Verschlußzeiten von einem Haltemagneten (25") gegen die Kraft einer Feder (40) in seiner Sperrstellung gehalten wird und daß im Kurzzeitbereich der Sperrhebel (17) durch ein bei Ablauf des ersten Verschlußvorhanges bewegtes mechanisches Glied (UcJ im Zusammenwirken mit der Feder und gegen die Magnetkraft aus seiner Sperrstellung gelöst wird, während seine Auslösung im Langzeitbereich nur durch die Feder (40) nach vorheriger Abschaltung des Haltemagneten (25") erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrhebel (17) des zweiten Verschlußvorhanges bei allen einstellbaren Zeiten durch die Kraft eines mit dem ersten Verschlußvorhang bewegbaren mechanischen Gliedes (UcJ1 aus seiner Sperrstellung gelöst wird und daß im elektronisch gesteuerten Langzeitbereich der elektronische Zeitkreis mit einem Haltemagrieten (25') für den Sperrhebel (17) eingeschaltet wird, so daß das mechanische Glied (lic)des ersten Verschlußvorhanges erst wirksam werden kann, wenn der Magnet (25') wieder stromlos wird.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem eisten Verschlußvorhang und dem Sperrhebel (117) für den zweiten Verschlußvorhang ein mit dem Zeitstellknopf (22) getrieblich verbundener und bei dessen Verstellung verschiebbarer und in allen Stellungen schwenkbarer Zwischenhebel (19) vorgesehen ist, der mit dem Sperrhebel (17) in Anlageverbindung steht, den er bei Schwenkung gegen Federkraft aus seiner Sperrstellung wirft.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Zeitstellknopf (22) sowohl mechanische Stellmittel (21) als auch ein variabler Widerstand (26) verbunden ist.
DE19691945709 1969-09-10 1969-09-10 Vorrichtung zur Steuerung der Verschlußzeit einer fotografischen Kamera Expired DE1945709C3 (de)

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