DE1943971A1 - Zahnpflegemittel - Google Patents
ZahnpflegemittelInfo
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
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- A61K8/44—Aminocarboxylic acids or derivatives thereof, e.g. aminocarboxylic acids containing sulfur; Salts; Esters or N-acylated derivatives thereof
-
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- A61Q—SPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
- A61Q11/00—Preparations for care of the teeth, of the oral cavity or of dentures; Dentifrices, e.g. toothpastes; Mouth rinses
Description
Zahnpflegemittel
Die Erfindung betrifft Zahnpflegemittel in Form von Lösungen, Gelen, Pasten, Pulvern, Tabletten, Dragees, Lotionen, Salben
oder Kaugummi, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie Monoäthanolaminhydrofluorid in Kombination mit einer oder
mehreren Aminosäuren enthalten.
Es ist bisher nicht möglich, eine kausale Kariesprophylaxe zu betreiben, da wesentliche ätiologische Faktoren der Karies
bis heute unbekannt sind. Dagegen sind zahlreiche die Entstehung von Karies fördernde Faktoren bekannt, beispielsweise
mangelhafte Zahn- und Mundpflege, die Struktur der Zahnoberfläche sowie die Zusammensetzung der aufgenommenen Nahrung,
mit der die Bildung von Zahnbelag in engem Zusammenhang steht. Durch die Bildung von Zahnbelägen wird die Entstehung von
kariösen Läsionen im unter dem Belag befindlichen Zahnschmelz hervorgerufen, da durch die anwesenden Bakterien die im Belag
vorhandenen Kohlenhydrate zu sauren Abbauprodukten zersetzt werden. Die Zahnbeläge können daher als in ursächlichem Zusammenhang
mit der Kariesbildung stehend angesehen werden.
Die bisher bekannt gewordenen kariesprophylaktischen Maßnahmen bestehen einmal darin, die Entstehung von Zahnbelag zu verhindern
oder entstandenen Zahnbelag möglichst schnell und vollständig zu entfernen. Die am häufigsten angewandte Methode ist
jedoch die Erhöhung der Resistenz der Schmelzoberfläche gegen die bei der bakteriellen Zersetzung der Kohlenhydrate im Zahnbelag
entstehenden sauren Abbauprodukte. Dies geschieht allgemein durch den Einsatz von vorzugsweise dissoziierbaren
Fluorverbindungen, beispielsweise durch den Einbau derselben in Zahn- und Mundpflegemittel oder die Fluoridierung von
Trinkwasser.
109811/1995 -2-
1941971
Aus dies deutschen Patentschrift 971 375 ist es auch gekannt,
Zahnpflegemitteln als disspziierbare Fluo,rverbindimg Ethanol =■
aminhydrofluprid zusammen mit Calciumcarbonat zuzusetzen und
damit eine erhöhte Widerstandsfähigkeit der Z^hnseh
fläche gegenüber Säuren zu erreichen. Die belgische "schrift 714 785 der Anmelderin beschreibt fluorhaltige Zahnpflegemittel^
die Äthanolaminhydrofluorid als Fluordonator und außerdem ein Poliermittel enthalten, das zum größten Teil
aus Dicalciumphosphat besteht. Durch die Verwendung dieses
Poliermittels wird die Fluorabsorption während der Lagerung
des Zahnpflegemittels praktisch ausgeschaltet.
Es wurde nun gefunden, daß Äthanolaminhydrofluorid enthaltende Zahnpflegemittel mit einer gegenüber den bekannten Präparaten
wesentlich gesteigerten Fähigkeit zur Herabsetzung der Säurelöslichkeit des Zahnschmelzes erhalten werden können, wenn man
solchen Zahnpflegemitteln noch eine oder mehrere Aminosäuren
zusetzt. Dabei entsteht offensichtlich ein synergistischer Effekt, dessen näherer Mechanismus gegenwärtig noch ungeklärt
ist.
Als im Rahmen der Erfindung zusammen mit Äthanolaminhydrofluorid einsetzbare Aminosäuren seien beispielsweise Glycin, Alanin,
Aminobuttersäure, Aminoisobuttersäure, Valin, Leucin, Isoleucin,
Phenylalanin, Prolin, Serin, Threonin, Cystein, Cystin,
Methionin, Tryptophan, Tyrosin, Asparagin, Glutamin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Lysin, Arginin und Histidin genannt. Als
im Rahmen der Erfindung besonders vorteilhaft einsetzbare Aminosäuren gelten Glycin, Methionin und/oder Serin,
Der Anteil von Äthanolaminhydrofluorid in den erfindungsgemäßen Zahnpflegemitteln liegt zweckmäßigerweise bei etwa 0,5 bis 15
Gew.-%, derjenige der Aminosäuren bei etwa 0,ol bis 10,ρ Gew.%
der Gesamtzusammensetzung. Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel soll in wäßrigem Medium etwa 3,5 bis 6,5
betragen,
109811/199 5 _3_
Der folgende Versuchsbericht beweist die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Kombination aus Äthanolaminhydrofluorid
und Aminosäuren gegenüber Äthanolaminhydrofluorid alleine in Bezug auf die Herabsetzung der Zahnschmelzlöslichkeit.
Versuchsbericht
Die Frontzähne von jeweils 10 Probanden wurden an drei hintereinander
folgenden Tagen einmal täglich mit den Lösungen A, B bzw. C eingepinselt und die Säureresistenz des Zahnschmelzes
mittels des CRT-Testes bestimmt, wobei der Ausgangswert vor Aufnahme der Pinselung und der Endwert am 4. Tag am l.Incisivus
bestimmt wurden. Dabei wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Lösung A (Wasser)
Proband Nr. | Ausgangswert in Sekunden |
Endwert in Sekunden |
Differenz in Sekunden |
1 | 53 | 65 | + 12 |
2 | 65 | 66 | + 1 |
3 | 63 | 58 | 5 |
4 | 62 | 60 | 2 |
5 | 68 | 70 | + 2 |
6 | 88 | 60 | 28 |
7 | 60 | 68 | + 8 |
8 | 60 | 70 | + 10 |
9 | 68 | 70 | + 2 |
10 | 65 | 60 | 5 |
Durchschnitts wert |
0,5 |
109811/1995 . -4-
Lösung B (13%lge wäßrige Äthanolaminhydrofluoridlösung; pH 4)
Proband Nr. | Ausgängswert -.. in Sekunden |
Endwert in Sekunden |
Differenz in Sekunden |
11 | 49 | .55 | + 6 |
12 | 46 | 58 | + 12 |
13 | 50 | + 6 | |
14 | 51 | 54 | + 3 |
15 ... . . | 44 | 50 .--, | -.+■■-.■ 6-.- -; |
16. | 50 | 60 | + iq |
17 | 50 | , 52 ,, | . + 2 |
18 | 38 | 60 | + 22 |
19 | 46 | 56 | + 10 |
20 | 45 | 50 | :+·-. 5 |
Durchschnitts wert |
+ 8X2 |
Lösung C (Wäßrige Lösung von 13,vo% Äthanolaminhydrofluorid und
0,1% Serin; | • | PH 4) | Endwert in Sekunden |
Differenz in Sekunden |
Proband Nr. | Ausgangswert in Sekunden |
65 | + 20 | |
21 | 45 | 66 | + 26 | |
22 · | 40 | 55 | + 13 | |
23 | 42 | 58 | + 20 | |
24 | 38 | 60 | + 10 | |
25 | 50 | 56 | + 16 | |
_ 26 | 40 | 63 | + 10 | |
27 | 53 | 54 | + 10 | |
28 | 44 | 58 | + 17 | |
29 | 41 | 50 | + 5 | |
30 | 45 | Durchschnitts wert |
+ 14.7 | |
10 9 8 11/19 9
' Ί943971*
HIe die Vergleichsversuche eindeutig zeigen, wird bereits
nach dreitägiger Behandlung mit einer Lösung der erfindungsgemMßen
Kombination eine wesentlich, nämlich im Durchschnitt um 14,7 Sekunden! verringerte Säurelöslichkeit des Zahnschmelzes
gegenüber der Anwendung von Äthanolaminhydrofluorid alleine erreicht (um 8,2 Sekunden verringerte Säurelöslichkeit).
Die Säurelöslichkeit der Schmelzoberfläche wurde, wie bereits
oben ausgeführt, mit Hilfe des CRT-Testes untersucht. Der CRT-Test gibt ein Maß für die erzielte SchmelzlöslichkeitS'-reduktion
und ist bei H.-G. Walter, HeIv. odont. Acta 2_, 4O
(1958), H.R. Mühlemann und F. Wolgensinger, HeIv. odont.
Acta 2/ 35 (1959) sowie H.-J. Gülzow, Deutsche Zahnärztliche
Zeitschrift 21, 290 (1966) beschrieben. Diesem CRT-Test
liegt folgendes Prinzip zugrunde:
Ein Filterpapierscheibchen definierter Größe wird mit einem
pH-Indikator-Farbstoff (Kristallviolett) getränkt und mit definierter Salzsäure beschickt. Dabei verändert sich naturgemäß
die Farbe des Indikators. Wird nun das säuregetränkte Plättchen auf die Zahnoberfläche gebracht, so löst die Säure
Calcium aus dem Schmelz heraus und wird dabei neutralisiert. Mit fortschreitender Neutralisation steigt der pH-Wert wieder
an und das Indikatorplättchen erlangt seine ursprüngliche Färbung wieder. Die Zeit vom Aufbringen des Plättchens bis
zum Wiedererlangen der ursprünglichen Farbe wird gemessen und gilt als Maß der Calcium-Löslichkeit.
Die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel können in Form von Lösungen, Gelen, Pasten, Pulvern, Tabletten, Dragees, Lotionen,
Salben oder Kaugummi zur Anwendung kommen, also praktisch in jeder mit den Zähnen in Berührung kommender Applikationsform.
Sie enthalten die in Zahnpflegemitteln üblichen Zusatzstoffe wie beispielsweise Poliermittel in Zahnpasten und Zahnpulvern;
Binde- und Verdickungsmittel sowie Feuchthaltemittel in Zahnpasten, oberflächenaktive Substanzen, beispielsweise
Fettalkoholsulfate, Olefinsulfonate, Fettsäurekondensationsprodukte,
Aminoxide und/oder quaternäre Ammoniumverbindungen.
109811/1995
Sinnvoll ist weiterhin der Zusatz von Aroma- und Geschmacksstoffen,
beispielsweise verschiedenen ätherischen ölen wie
fr ..
Pfefferminzöl, Eukalyptusöl, Wintergrün*, Zimt- oder Nelkenöl
sowie Menthol und seinen Derivaten. Besonders zweckmäßig
ist die Verwendung terpenfreier oder zumindest terpenarmer Aromastoffe.
Zur Konservierung der erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel dienen
bevorzugt Ester der p-Hydroxybenzoesäure, jedoch können auch
alle anderen bisher für diesen Zweck vorgeschlagenen Stoffe
Verwendung finden. ,
Ferner können zur Verwendung in Zahnpflegemitteln an sich bekannte Substanzen, beispielsweise mit durchblutungsfördernder
oder adstringierender Wirkung, in den erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel
mit einem Gehalt an Äthanolaminhydrofluorid und Aminosäuren mitverwendet werden.
Die folgenden Beispiele dienen der näheren Beschreibung der Erfindung und stellen keinerlei Beschränkung dar. Die angegebenen
Zahlen beziehen sich auf Gewichtsprozente.
Beispiel 1) Touchierlösung zum lokalen Gebrauch in der
zahnärztlichen Praxis
Äthanolaminhydrofluorid 12,ο
Methionin . 0,S
Glycin 0,3
Wasser , 87,5
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•Äthanolaminhydrofluorid . » 4,5
Glycin . . 0,5 Aroma- und Geschmacksstoffe , 4,o
Natriumlaurylsulfat, r . 2,5
Äthylalkohol (96%ig) 40,ο
Wasser 48,5
Äthanolaminhydrofluorid 1,5
Serin . 0,1
Glycin 0,1
Methionin . 0,1
Sorbit, 60%ig 8,ο
Glycerin, 86%ig 8,ο
Carboxymethylcellulose 1,5
Natriumlaurylsulfat . - 1,7
unlösliches Natriummetaphosphat 10,ο
Dicalciumphosphatdihydrat . 20,ο
Aroma- und Geschmacksstoffe 1,5
Wasser 47,5
Xthanolaminhydrofluorid 4,5
Glycin 0,3
L-Leucin 0,2
Dicalciumphosphatdihydrat 45,ο
Dicalciumphosphatanhydrid 30,ο
unlösliches Natriummetaphosphat 10,ο
Polyvinylpyrrolidon 3,ο
Geschmacks- und Aromastoffe 3,5
Natriumlaurylsulfat 3,5
109811/199 5
Äthanolaminhydrofluorid L-Alanin
Siliciumdioxid-Gel
(Syloid 63R der Firma Grace GmbH.,
Teilchengröße 10 Mikron, Oberfläche
830 Ia2
Siliciumdioxid-Gel
(Syloid 72R der Firma Grace GmbH.)
Teilchengröße 3 Mikron, Oberfläche
370 m2/g)
Sorbit, 60%ig Glycerin, 86%ig Natrium-N-lauroylsarkosid
Konservierungsmittel Geschmacks- und Aromastoffe Wasser
3,5
0,5
15,ο
10,ο
10,ο 22,0
2,ο
0,2
1,2
35,6
10981 1 / 1995
ORIGINAL INSPECTED
Claims (4)
1.) Zahnpflegemittel in Form von Lösungen, Gelen, Pasten,
Pulvern, Tabletten, Dragees, Lotionen, Salben oder Kaugummi, dadurch gekennzeichnet, daß sie Gemische aus
Monoäthanolaminhydrofluorid und einer oder mehreren Aminosäuren enthalten.
2.) Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,5 bis 15,ο Gew.-% Äthanolaminhydrofluorid und
0,ol bis 10,o Gew.-% der Gesamtzusammensetzung Aminosäuren enthalten.
3.) Zahnpflegemittel nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Aminosäuren Glycin, Methionin und/oder Serin enthalten.
4.) Zahnpflegemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert in wäßrigem Medium 3,5
bis 6,5 beträgt.
10981 1 / 1995
Priority Applications (3)
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- 1970-08-14 FR FR7030028A patent/FR2059736A1/fr active Granted
- 1970-08-20 CH CH1246170A patent/CH534519A/de not_active IP Right Cessation
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Also Published As
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