DE1942062C3 - Fadenspeicher- und -liefervorrichtung für textile Fäden - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Fadenspeicher- und -liefervorrichtung für textile Fäden nach dem Oberbegriff des Patentanspruches.

Eine derartige Vorrichtung ist aus der GB-PS 4 13 413 bekannt. Dort ist eine Einrichtung zum Herstellen von Kunstseide beschrieben, bei welcher der erzeugte Faden kontinuierlich durch verschiedene Bäder bewegt wird. Dies geschieht mit Hilfe einer Anzahl von Wickelkörpern, die parallel zueinander jeweils in einem Bad angeordnet sind. Der Faden läuft auf einen Wickelkörper Windungen bildend auf, die Windungen werden axial gefördert, worauf der Faden dem nächsten Wickelkörper und damit dem nächsten Bad zugeführt wird. Auf dein nächsten Wickelkörper erfolgt ebenfalls eine Axialverschiebung in entgegengesetzter Richtung und so fort. Jeder Wickelkörper ist in eine Anzahl von Abschnitten unterteilt, auf denen jeweils ein Faden in der beschriebenen Weise bewegt wird, so daß der gesamte Wickelkörper mehrere Fäden gleichzeitig trägt bzw. mehrere Gruppen von Windungen fördert. Jeder Wickelkörper besteht aus zwei Gruppen von Lamellen, die gemeinsam an ihren Enden in Ausnehmungen eines Speichersterns gehaltert sind. Die beiden Speichersterne sind auf einer gemeinsamen Achse angeordnet. Jedem Speicherstern ist eine ortsfeste Steuerscheibe zugeordnet mit Führungsnuten und Auflaufkurven, auf welcher die Lamellen mit an ihnen abstehenden Zapfen bzw. Schultern in Eingriff stehen. Die Auflaufkurven und Führungsnuten sind an den einander gegenüberliegenden, an beiden Enden des Wickelkörpers angeordneten Steuerscheiben so angeordnet, daß während eines Teiles einer vollen Achsumdrehung eine Gruppe von Lamellen an den Fadenwindungen anliegt und diese in Axialrichtung bewegt, während die andere Gruppe, außer Kontakt mit dem Faden, eine Rückwärtsbewegung vollführt, während eines anderen Abschnittes der Umdrehung beide Lamellengruppen am Faden anliegen, jedoch keine Axialbewegung vollführen, und während eines weiteren Abschnittes die zweite Lamellengruppe die Axialförderung übernimmt, während die erste zurückbewegt wird, usw. Während der Axialbewegungen gleiten die Enden der Lamellen in den Nuten der Speichersterne.

Diese bekannte Vorrichtung ist aufwendig in ihrer Bauart, da jede Steuerscheibe mit den exzentrisch verlaufenden Führungsnuten und Auflaufkurven sehr exakt gearbeitet werden muß. Erschwerend kommt hi.izu, daß für jeden Wickelkörper zwei unterschiedliche Steuerscheiben hergestellt werden müssen, da die Bewegung es erfordert, daß sich die Nuten spiegelbildlich, die Auflaufkurven diametral gegenüberliegen müssen. Auch die Ausbildung der Lamellen mit

ίο Endzapfen und Schulter ist infolge der erforderlichen Paßgenauigkeit wirtschaftlich aufwendig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß die oszillierende Bewegung der Lamellen mit einfachen baulichen Mitteln erreicht wird. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gleitführungen als über den Umfang des Wickelkörpers verteilte, zu seiner Achse geneigte Nuten ausgebildet und die Lamellen keilförmig sind.

Die geneigten Nuten und die Schrägflächen der keilförmigen Lamellen bewirken zwangsweise bei jeder Längsverschiebung gegeneinander auch eine Radialbewegung, so daß die stirnseitige Steuerkurve lediglich diese Längsverschiebung bewirken muß. Dies kann auf j einfache Weise durch eine Scheibe mit einer Schrägfläche erfolgen. Solche Scheiben sind einfach herstellbar und können für beide Enden des Wickel körpers gleichartig ausgebildet sein. Sie müssen nur versetzt montiert werden. Geneigte Nuten und keilförmige

so Lamellen sind ebenfalls einfach herstellbar. Der gesamte Wickelkörper ist somit wirtschaftlich in der Herstellung und robust im Betrieb.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur der Zeichnung dargestellt.

!■'> Sie zeigt eine Fadenliefervorrichtung in Achsrichtung geschnitten.

Die Vorrichtung besitzt mit dem ortsfesten Gehäuse 1 fest verbunden einen Kern 2OAr. Der Kern 20k wird von einer Bohrung 32 für eine Hohlwelle 3 durchsetzt. Die Hohlwelle 3 trägt an einem Ende eine Antriebsscheibe 4, der ein Antriebsorgan 41 zugeordnet ist, und an ihrem anderen Ende einen Rotor 5 mit einer Aufwickelöse 52. Der Kern 20k weist auf seinem Umfang gleichmäßig verteilte Radialschlitze 25 und 25' für keilförmige

4ί Lamellen i4k und 15A: auf. Diese keilförmigen Lamellen sind in den Radialschlitzen geführt und durch geeignete Mittel gegen Herausfallen gesichert. Mit ihren Stirnseiten liegen sie unter Spannung an Taumelflächen 148* bzw. 158Ar an. Die Taumelflächen rotieren mit der Hohlwelle 3 und bewirken eine oszillierende Bewegung der keilförmigen Lamellen entlang der geneigten Führungsbasen der Radialschlitze 25 und 25'. Diese Bewegung setzt sich aus einer achsparallelen und einer radialen Teilbewegung der Lamellen zusammen. Die Lamellen 14Ar und 15Ar tragen auf ihren Wirkungskanten 130 einen Speicherwickel 102. Dieser wird aus dem Faden 101 gebildet, der von einer Spule durch die Hohlwelle 3 und über die Aufwickelöse 52 zugeführt wird. Jede Fadenwindung über die Wirkungskanten 130

M) wird durch die Oszillation der Lamellen in Richtung des Pfeiles W auf folgende Weise gefördert: Die Taumelscheiben 148/f und 158Ar sind so geneigt und in ihrer Neigung zueinander versetzt, daß dadurch und durch die entgegengerichtete Neigung der Führungsbasen der

b- Radialschlitze 25 und 25' im wesentlichen immer die sich in Pfeilrichtung bewegenden Wirkungskanten von innen an den Windungen anliegen.
Der abgehende Faden 101Ar bzw. 101a wird jeweils

von dem dem Rotor abgewendeten Ende des Speicherwickels abgezogea Die mittels einer nicht gezeichneten Fühleinrichtung kontrollierten oberen und unteren Grenzwerte des Speicherwickels sind mit 102a und 102e bezeichnet

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Fadenspeicher- und -liefervorrichtung für textile Fäden, mit einem zylindrischen Wickelkörper zum Aufnehmen von Fadenwindungen, die in Axialrichtung des Wickelkörpers mittels Lamellen förderbar sind, welche in als Gleitführungen ausgebildeten Ausnehmungen am Wickelkörper mittels wenigstens einer an den Lamellen stirnseitig anliegenden Steuerkurve derart periodisch axial hin und herbewegbar sind, daß die Lamellen die Fadenwindungen über einen Teil des Umfangs des Wickelkörpers von innen abstützen und axial fördern und über einen anderen Teil des Umfangs nach innen eingezogen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführungen als über den Umfang des Wickelkörpers (20k) verteilte, zu einer Achse geneigte Nuten (25, 25') ausgebildet und die Lamellen {i5k) keilförmig sind.