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Wobbel-Meßverfahren für Trägerfrequenz-Ubertragungssysteme, insbesondere
für Koaxialkabelstrecken Die Erfindung betrifft ein Wobbel-Meßverfahren für Trägerfrequenz-8bertragungssysteme,
insbesondere für Koaxialkabelstrecken, mit einem Pegelbildempfänger zur Sichtbarmachung
des Wobbelsignais.
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Zum Entzerren von Dämpfungsfchlern in Trägerfrequenz-Koaxialkabelsystemen
werden vielfach Kosinus- oder Echoentzerrer verwendet, mit denen kosinusähnliche
Frequenzgänge erzeugt werden. Solche Entzerrer werden meist unter Anwendung eines
einfachen Strecken-Wobbelverfahrens und mit Hilfe eines Pegelbildgerätes-eingestellt.
In erster Linie benötigt man für ein derartiges Verfahren einen hinreichend schnell
wobbelnden Generator mit einem Wobbel-Hub, der der Übertragungsbandbreite des jeweiligen
Trägerfrequenz-Systems angepaßt werden muß.
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Als-Anzeigegerät wird ein breitbandiger Pegelmesser mit Effekt wertanzeige
verwendet, der am Schreiberauagang eines Pegelbildgerätes angeschlossen wird. Die
Einstellung der Entzerrer geschieht derart daß die Einstellknöpfe des Entzerrers
nachinander so veratellt werden, daß am Anzeigegerät jeweils ein Spannungsminimum
eintritt. Soll das Wobbel-Signal gleichzeitig am Pegelbildgerät sichtbar gemacht
werden, so muß die Horizontal-Ablenkspannung vom Sendeort zum Empfangs ort übertragen
werden oder es muß Synchronisation zwischen der Horizontalablenkspannung am Sendeort
und einer neu erzeugten Horizontal-Ablenkspannung am Empfangs ort hergestellt werden.
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Bei einer ersten Art des Streckenwobbelns wird die vom Wobbel-Sender
gelieferte Horizontai-Ablenkspannung für das
Pegelbildgerät mit
einem Streckenwobbel zusatz in ein frequenzmoduliertes Signal, beispielsweise 2700
Hz - 100 Hz umgesetzt. Dieses frequenzmodulterte Signal wird über einen Sprechkanal
zum Empfangs ort übertragen und dort mittels eines zweiten Streckenwobbelzusatzes
demoduliert. Das sich hierbei ergebende Signal, das der Horizontal-Ablenkspannung
des Sendeortes entspricht, wird dem Pegelbildgerät zugeführt.
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Dieses Verfahren hat Jedoch in der Praxis den Nachteil, daß eine unterbrechungs-
und storungsfreie NF-Leitung zur Ubertragung des frequenzmodulierten Signale vom
Sendeort zum Emptangeort benötigt wird.
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Bei einer weiteren Art des Streckenwobbelns wird das am Sendeort abgehende
Wobbelsignal über einen Schalter, beispielsweise einem Relaisumschalter, geführt,
der von einem Pegelbildempfänger eo gesteuert wird, daß nur der Vorlauf der gewobbelten
Frequenz auf die Strecke gegeben wird. Am Empfangsort wird am Schreiberausgang des
dort befindlichen Pegelbildgerätes ein Triggerzusatz angeschlossen, der auf das
durch den Umschalter am Sendeort unterbrochene Signal reagiert und den Ablauf der
Horizontal-Ablenkspannung eines modulierten Wobbelzusatzes steuert. Diese neu gewonnene
und synchron zur Ablenkspannung des Sendeortes verlaufende Horizontal-Ablenkspannung
wird dem Pegelbildgerät zur Sichtbarmachung des Wobbelsignals zugeführt. Dieses
Verfahren hat nun neben einem großen Geräteaufwand den Nachteil, daß für die Entzerrung
der Koaiialkabelstrecke Umschaltungen vorgenommen werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wobbel-MeB-verfahren
für Trägerfrequea-ffbertragungasysteme, insbesondere für Koaxialkabelstrecken anzugeben,
das betriebssicher ist und dessen Durchführung bei geringem aufwand gewährleistet
ist.
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Gemäß a-et Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das von
einem Wobbeloszillator gelieferte Wobbelsignal über einen Pegelsender und den eineh
Zweig einer sendeseitiRen Gabel auf die Koaxialkahelstrecke gegeben wird, daß mit
der vom Wobbeloszillator gelieferten Horizontal-Ablenkspannung ein zweiter Pegelsender
moduliert wird, dessen Ausgangssignal in seiner Frequenz außerhalb des Wobbelbereichs
liegt und über den zweiten Zweig der sendeseitigen Gabel auf die Koaxialkabelstrecke
gegeben wird; daß das Wobbelsignal über den einen Zweig einer empfangsseitigen Gabel
dem Pegelbildempfänger und das Ausgangssignal des zweiten Pegelsenders über den
anderen Zweig dieser empfangszeitigen Gabel einem Pegelempfänger zugeführt wird,
daß der Pegelempfänger einen Gleichspannungsausgang aufweist, an dem die Horizontal-Ablenkspannung
ansteht und daß die 'lorizontal-AblenkBpannung von diesem Gleichspannungsausgang
zum Pegelbildempfänger geführt wird.
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Durch diese Maßnahmen erhält man ein Wobbel-Meßverfahren, bei dem
die Horizontal-Ablenkspannung gemeinsam mit dem Wobbelsignal über die zu entzerrende
Koaxialkabelstrecke geschickt wird, ohne daß das Wobbel-Signal dabei beeinträchtigt
wird. Eine eigene Übertragungsleitung für die Horizontal-Ablenkspannung ist dabei
überflüssig. Entgegen den Wobbelverfahren, bei denen die Horizontal-Ablenkspannung
entweder mittels eines Frequenz-Modulators und eines Frequenz-Demodulators über
eine gesonderte Niederfrequenzleitung zum Empfangs ort übertragen oder mittels eines
Relaisumschalters und eines Triggerzusatzes am Empfangs ort Synchronisaticn des
Ablaufs der Horizontal-Ablenkspannung hergestellt wird, verwendet das erfindungsgemäße
Wobbel-Verfahren keine Sondergerate und ist deshalb mit einfachem Meßaufbau realisierbar.
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Da bei der Entzerrung von Koaxialkabelstrecken ohnehin immer ein selektiver
Pegelmesser zur Kontrolle der Pilotpegel usw.
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vorhanden sein-muß, besteht der zusätzliche Aufwand hierbei lediglich
in einem Pegelsender. Darüberhinaus bietet die
Erfindung den Vorteil,
daß die Einstellung der Leitungsentzerrer ohne Umschaltung oder Umstellung der benötigten
Meßgeräte vorgenommen wird.
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Im folgenden wird das erfindungsgemäße Wobbel-Meßverfahren anhand
eines in der Figur gezeigten Blockschaltbildes, das einen beispieleweisen Meßaufbau
zur Durchführung dieses Verfahrens darstellt, näher erläutert. Die Verbindungsleitungen
der einzelnen Blöcke des Blockschaltbildes sind dabei mit Pfeilen versehen, die
die Flußrichtung der Signale anzeigen.
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Am Sendeort wird das von einem Wobbel-Oszillator 1 gelieferte Wobbel-Signal
zu einem Pegelsender 2 und von dort über den einen Zweig einer sendeseitigen Gabel
3 auf eine Koaxialkabelstrecke 4 gegeben. Mit der vom Wobbeloszillator 1 gelieferten
Horizontal-Ablenkspannung wird zugleich ein zweiter Pegelsender 5 moduliert, dessen
Frequenz etwas oberhalb oderetwas unterhalb des Wobbelbereiches liegt und dessen
Schwingungen über den zweiten Zweig der sendeseitigen a^bel 3 auf die Koaxialkabelstrecke
4 gegeben werden. Am Empfangeort gelangt das Wobbelsignal über den einen Zweig einer
empfangsseitigen Gabel 6 zu einem Pegelbildempfänger 7. Die mit der Horizontal-Ablenkspannung
modulierte Hilfsschwingung wird über den zweiten Zweig dieser empfangsseitigen Gabel
6 entkoppelt und einem Pegelempfänger 8 zugeführt. Dieser Pegelempfänger 8 weist
einen Gleichspannungsausgang auf, an dem die Horizontal-Ablenkspannung abgegriffen
und dem Pegelbildempfänger 7 zugeführt wird. Die in der Figur gezeigten Gabeln 3,
6 dienen lediglieh der Vereinfachung der bildlichen Darstellung. In der Praxis haben
die Trägerfrequenz-Strecken geräte von Ubertragunessystemen sowohl in der Sendestelle
als auch in den Zwischen- und Endstellen mehrere Einspeise-und Meßpunkte, die für
die Einspeisung und Auskopplung der mit der Horizontal-Ablenkspannung modulierten
Hilfsschwingung benutzt werden können. Um eine gegenseitige Beeinflussung des
Wobbel~Signals
und der mit der Horizontal-Ablenkspannung modulierten Hilfsschwingung gering zu
halten, wird der über tragungspegel der Hilfaschwingung ungefähr 4 Np unterhalb
des UBertragungspegels des Wobbel-Signais gelegt. Speist man jedoch beispielsweise
beim V 2700 - System, anstelle der Pilotspannung mit der Frequenz von 308 kHz eine
Hilfsspannung mit der Frequenz 308 kHz mit einem Pegel ein, der etwa 1 Np unterhalb
des Pilotsollpegels liegt und wobbelt über den einen Zweig der sendeseitigen Gabel,
an dem sich eine Pilotsperre für 308 kHz befindet, so ist eine Beeinflussung der
Hilfsschwingung durch das Wobbel-Signal, auch wenn dieses über die Pilotfrequenz
hinausreicht, weitgehend beseitigt. Eine Pilotsperre für 308 kHz zwischen dem Pegelbildgerät
7 und dem einen Zweig der empfangsseitigen Gabel beseitigt auch eine umgekehrte
Beeinflussung und ermöglicht große Freizügigkeit im zulässigen Sendepegel des Wobbel-Signals.
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Ebenso erlaubt das erfindungsgemäße Wobbel-Meßverfahren eine Rückübertragung
des Meßergebnisses zum Sendeort. Hierzu wird ein weiterer Pegelsender und ein zweites
Pegelbildgerät benötigt.
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1. Patentanspruch 1 Figur