DE1940181B2 - Verfahren zur Herstellung von Polyurethanelastomeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyurethanelastomerenInfo
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Description
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Die Herstellung von Polyurethanelastomeren durch Umsetzung eines Adduktes aus Polyäther- oder
Polyesterdiolen und überschüssigem Diisocyanat mit niedermolekularen Glykolen ist bereits bekannt.
Polyurethane auf Basis von Polyestern weisen jedoch eine starke Anfälligkeit gegen hydrolytischen Angriff
auf, werden durch Spaltpilze leicht zersetzt und zeigen unter Dehnung, besonders unter gleichzeitiger Einwirkung
von Feuchtigkeit, eine ausgeprägte Neigung zur Bildung von Spannungsrissen. Viele Polyester-Polyurethanelastomere
zeigen darüber hinaus eine ausgeprägte Tendenz zur Kristallisation und Verhärtung und eine
nur sehr geringe Flexibilität bei tieferen Temperaturen.
Die gegen hydrolytische Einwirkung gut beständigen Polyurethanelastomeren auf Basis von Polyätherdiolen
zeigen eine stärkere Anfälligkeit bei Einwirkung von heißer Luft, quellen in organischen Lösungsmitteln und
in Wasser stärker als Polyester-Polyurethane und weisen eine geringe mechanische Festigkeit auf.
Naheliegende Versuche zur Herstellung von Polyurethanen aus Gemischen aus Polyäther und Polyester sind
indessen nicht ohne weiteres realisierbar, da meist eine Entmischung der Dioi-Komponenten eintritt und
infolge der unterschiedlichen Reaktivität der Diole eine
reproduzierbare Fertigung erschwert ist.
Auch Versuche zur nachträglichen Vermischung von an sich thermoplastisch verarbeitbaren Polyurethanen
auf Basis von Polyäthern mit Polyurethanen auf Basis von Polyestern geben sehr unbefriedigende Ergebnisse,
da sich in den so hergestellten Formkörpern die to Polyesterurethane von den Polyätherurethanen trennen
und die Erzeugnisse aus solchen Gemischen daher oft starke Sirukturanisotropien aufweisen.
Es liegt auch sehr nahe, anzunehmen, daß Gemische aus Polyäther- und Polyesterurethanen die negativen
Eigenschaften sowohl der reinen Polyätherpolyurethane als auch die der Polyesterpolyurethane zeigen
würden. Für einige Eigenschaften, wie z. B. die Hydrolysebeständigkeit, war sogar eine ungünstige
Beeinflussung zu erwarten, da die hydrophilen Polyätherbestandteile
eine verstärkte Übertragung des angreifenden Agens auf die empfindlichen Polyestersegmente
bewirken kennen.
Wie in überraschender Weise gefunden wurde, können Polyurethanelastomere in reproduzierbarer
Weise und mit besonders gutem Eigenschaftsbild erhalten werden, wenn man ein Addukt aus 1 Mol
Polyätherdiol oder einer Polyätherdiolmischung (Molekulargewicht 800-3500) mit 3-20 Mol eines Diisocyanats
herstellt und dieses in einem zweiten Reaktionsschritt mit einem Gemisch aus 0,5 bis 2,5MoI
Hexandiolpolycarbonat oder einem Polyesterdiol aus Adipinsäure und Äthandiol und/oder Butandiol (Molekulargewicht
800-3500) und 1,5 bis 14,5 MoI eines Glykols (Molekulargewicht <300) umsetzt, wobei ein
NCO/OH-Verhältnis von 0,95 bis 1,10 eingehalten wird.
Gegenüber den herkömmlichen Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Elastomeren bietet die
neue Verfahrensweise folgende Vorteile: Da Polyester/ Polyäther-Mischungen sich trennen, treten beim herkömmlichen
Prozeß der Anwendung von Mischungen Verfahrensschwierigkeiten auf. Die Dosierung und das
Vermischen der Komponenten wird durch das neue Verfahren sehr erleichtert, auch ist die Reaktion gut zu
steuern, da die Umsetzung der bevorzugt vorhandenen reaktionsträgen sekundären OH-Gruppen des PoIyätherdiols
mit dem Diisocyanat. in Gegenwart eines sehr großen NCO-Überschusses durchgeführt wird und für
die Umsetzung in der zweiten Stufe die Konzentration der sehr reaktiven primären OH-Gruppen des Glykols
durch die Verdünnung mit dem Polyester herabgesetzt ist.
Die Verfahrensprodukte vereinigen in sich überraschend die günstigen Eigenschaften der Polyesterpolyurethane
mit denen der Polyätherpolyurethane, während die weniger günstigen Eigenschaften der Polyester-
oder Polyäther-Polyurethane weitgehend unterdrückt sind. So weisen z. B. die verfahrensgemäßen
Produkte die gute Kälteflexibilität der Polyätherprodukte auf und zeigen die hohe Beständigkeit gegen
Abrieb und Weiterreißen der Polyester-Polyurethane. Gegenüber den herkömmlichen Polyester-Polyurethanen
ist besonders auffallend und überraschend eine gute Beständigkeit gegen zerstörende Pilze und gegen
Hydrolysealterung, während die Verfahrens produkte sich auch von den einfachen Polyätherurethanen durch
eine besonders gute Beständigkeit gegen Fette, öle und übliche Lösungsmittel abheben. Die Neigung zur
Bildung von Spannungsrissen ist auffallend gering.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Elastomeren aus Diisocyanaten,
miteinander nicht mischbaren Polyätherdiolen des Molekulargewichtsbereichs 800-3500 und
Polyesterdiolen des Molekulargewichtsbereichs 800-3500 und Glykolen mit einem Molekulargewicht
unter 300, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer ersten Reaktionsstufe (A) ein Addukt aus 1 Mol
Polyätherdiol oder einer Polyätherdiolmischung und 3 bis 20 Mol Diisocyanat bei Temperaturen zwischen 60
und 180° herstellt und dieses in einem zweiten Reaktionsschritt (B) mit einem Gemisch aus
0,5-2,5MoI Hexandiolpolycarbonat oder einem Polyesterdiol
aus Adipinsäure und Äthandiol und/oder Butandiol und 1,5 bis 14,5 Mol Glykol bei 60-180°
umsetzt, wobei, über beide Reaktionsschritte gerechnet, ein NCO/OH-Verhältnis von 0,95 -1,1 eingehalten wird.
3 4
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgebauten Polyurethane weisen hauptsächlich Struktursegmente
der Formeln (1) und (2) auf
... —Q—NH-CO—Ο—Α—Ο—CO—NH-Q—NH-CO—Ο—Ε—Ο—CO—NH
—Ο—R— O[CO—NH-Q—NH- CO—OR— O]nCO-NH
—Q—NH-CO—O—E —O · CO—NH-Q—NH-CO—O—A—O—CO—NH (2)
-Q-NH-CO-[O-R-O-CO-NH-Q-NH-CO]n-O-E-O-CO-NH
in welchen A für einen durch Entfernung der
Hydroxylgruppen aus einem Dihydroxypolyäther entstehenden Rest, E für einen durch Entfernung der
Hydroxylgruppen aus dem Dihydroxypolyester entstehenden Rest, R für einen durch Entfernung der
Hydroxylgruppen aus einem Glykol entstehenden Rest und Q für einen durch Entfernung der Isocyanatgruppen
aus einem Diisocyanat entstehenden Rest steht Es sind also sogenannte Blockpolymere, deren »Hartsegment«
aus Urethanblöcken (3)
— O—R—0[—CO—NH-Q—NH-CO-O—R—O—]„CO...
besteht und deren »Weichsegment« aus Polyester- und Polyäther-Gruppierungen aufgebaut ist. Da Polyäther
und Polyester meist ineinander nicht oder nur geringfügig löslich sind, liegen die Komponenten dieses
»Weichsegmentes« ganz oder teilweise im entmischten Zustand vor. Hierdurch wird die Bildung von größeren
Kristallbereichen sehr stark erschwert, so daß diese Polyurethan-Elastomere sich meist durch besonders
gute Transparenz auszeichnen und auch bei tiefen Temperaturen eine gute Flexibilität aufweisen.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können beliebige Polyätherpolyole eingesetzt werden. Insbesondere
geeignet sind Addukte des Äthylenoxids oder Propylenoxids an Startermoleküle wie Wasser, Glykol, 1,2-Propandiol,
1,3-Propandiol, Glycerin, Trimethylolpropan usw. Ferner eignen sich Butylenglykolpolyäther, sowie
gemischte Polyäther, die neben den genannten Komponenten noch andere Glykolreste, wie z. B. Phenyläthylenglykolreste
eingebaut enthalten. Bevorzugt werden Dihydroxypolyäther eingesetzt.
Als für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Diisocyanate seien z. B. genannt: 2,4-Toluylendiisocyanat
und dessen Gemische mit 2,6-Toluylendiisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat,
1,3-Phenylendiisocyanat, Diphenylmethan-^'-diisocyanat
und dessen Gemische mit Diphenylmethan-2,4'-diisocyanat, Diphenylpropan-4,4'-diisocyanat, 3,3'-Dimethyl-diphenylmethan^^'-diisocyanat,
3,3'-Dimeth-
oxydiphenylmethan-4,4'-düsocyanat, Diphenyl-4,4'-diisocyanat,
Naphthalin-1 ^-diisocyanat.
Als Beispiele für niedrigmolekdare Glykole (Molekulargewicht
<300) seien Äthylenglykol, 1,3-Propylenglykol, 1,4-Butylenglykol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol,
Hydrochinon-bis-hydroxyäthyläther, Diäthylen- und Triäthylenglykol genannt. Diese Alkylenglykole sollen,
ebenso wie die Polyester, ausschließlich primäre OH-Gruppen aufweisen.
Die Herstellung des Adduktes (A) aus dem Polyätherglykol und dem Diisocyanat kann kontinuierlich und
diskontinuierlich bei Temperaturen zwischen 60 und 1800C erfolgen, wobei man im Falle der diskontinuierlichen
Herstellung vorteilhaft in das flüssige oder geschmolzene Diisocyanat das Diol allmählich einträgt.
Enthält der Polyäther see. Oh-Gruppen, so sind bei den bevorzugten Reaktionstemperaturen um 100° C Umsetzungszeiten
von 45—120 min erforderlich. Eine Katalyse der Reaktion ist bei Anwendung der sehr reaktiven
aromatischen Diisocyanate nicht erforderlich. Bei Anwendung der weniger reaktiven aliphatischen Diisocyanate
empfiehlt sich eine Umsetzung bei Temperaturen um 150°C oder auch die Mitverwendung von an sich
bekannten Katalysatoren, wie z. B. Zinndibutyldilaurat, Zinndioctoat, Alkalisalzen von Carbonsäuren usw.
Die Umsetzung des Adduktes (A) mit dem Polyester-Glykolgemisch (B) erfolgt vorteilhaft bei Temperaturen
zwischen 60-1800C. Da die Reaktion rasch und stark exotherm verläuft, kann sie kontinuierlich und diskontinuierlich
durchgeführt werden, indem die Komponenten rasch und intensiv vermischt und sofort anschließend in
80 bis 1200C warme Formen, auf warme Platten und dgl.
vergossen werden. Das Reaktionsgemisch erstarrt nach wenigen Minuten und bildet hochwertige Elastomere.
Es können so direkte Fertigteile, Folien und Platten hergestellt werden. Die erhaltenen Elastomeren können
gegebenenfalls auch zerkleinert und dann thermoplastisch, z. B. durch Extrusion, Spritzguß, Kalandern,
geformt werden. Sie sind in stark polaren Lösungsmitteln, wie z. B. Dimethylformamid oder Dimethylformamid/Cyclohexanongemischen
löslich. Solche Lösungen können in bekannter Weise zu Folien, Beschichtungen u. dgl. verarbeitet werden.
Bei Anwendung der NCO/OH-Verhältnisse von 0,95 bis 1,0 werden Urethankautschuktypen erhalten, die sich
in bekannter Weise nach den Methoden der Gummi-Industrie verarbeiten lassen.
Die Verfahrensprodukte können daher für die Herstellung von Schläuchen, Kabelmänteln, Puffern,
Schutzklappen, Gleitlagern, dämpfenden Kraftübertragungselementen, Schuhbesohlungen, Textilbeschichtungen
eingesetzt werden.
100 Gewichtsteile einer Mischung (OH-Zahl 92, mittleres Molekulargewicht 1220) eine:, linearen Polypropylenglykoläthers
des Molekulargewichtes 2000 und eines linearen Polypropylenglykoläthers des Molekulargewichtes
890 wurden auf 1000C erwärmt und in 119,5
Gewichtsteile von auf 60° C erwärmtem Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
eingetragen und vermischt Die Umsetzi'ügstemperatur stieg hierbei auf 120° C. Bei
dieser Temperatur wurde 1 Stunden gerührt. Nach dieser Zeit wurde die Temperatur auf 135° C gesteigert
und das Addukt mit einer 120° C heißen Mischung aus 100 Gewichtsleilen eines Polyesters aus Adipinsäure
und Butandiol-(1,4) Molekulargewicht 2200, OH-Zahl =51,4) und 30 Gewichtsteilen Butandiol-(1,4)
während 30 see innig verrührt und dann in 110—120°C
heiße Formen gegossen. Das Reaktionsgemisch erstarrt alsbald und kann nach 5—10 min entforr..t werden.
Ein Teil der Formkörper wurde nach dem Erkaiten
mittels einer Schneidemühle granuliert und auf Spritzguß- und Extrusionsmaschinen verarbeitet. Die Fertigteile
wiesen eine hervorragende Transparenz und gute mechanische Festigkeiten auf.
10
15
20 1 b) Vergleichsversuch zu 1 a
Polyäther, Polyester sowie Butylenglykol, Art und Mengenverhältnisse wie in Beispiel la, wurden gemischt,
auf 120° erwärmt und mit dem auf 1200C erwärmten Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat während
30 see verrührt. Die Masse wurde in die 120° C heißen
Formen gegossen. Die Produkte erstarrten wachsartig und weisen geringe mechanische Festigkeiten auf.
1 c) Vergleichsversuch zu 1 a
100 Gewichtsteile des Polyesters aus Beispiel la wurden auf 100° C erwärmt und in 119,5 Gewichtsteile
von auf 60° C erwärmtem Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
eingetragen und verrührt. Die Temperatur steigt hierbei rasch auf 132°C. Das auf 135°C erwärmte
Addukt wurde mit einer 120° C heißen Mischung aus 100
Gewichtsteilen der Polypropylenglykoläthermischung aus Beispiel la und 30 Gewichtsteilen Butandiol-(1,4)
während 30 see verrührt und in 1IO-12O°C heiße
Formen gegossen. Die weitere Verarbeitung erfolgte wie in Beispiel la. Die Produkte waren opak
durchscheinend und wiesen nur geringe Festigkeiten auf.
Prüfwerte
Prüfung nach
DIN
DIN
Dimension
Ib
Ic
Aussehen | — | — | transparent |
Shore-Härte A | 53505 | - | 88 |
Zugfestigkeit | 53504 | kp/cm2 | 392 |
Weiterreißfestigkeit | 53515 | kp/cm | 69 |
Abriebverlust | 53516 | mm3 | 38 |
Beispiel 2a | deren mecha |
wachsartig, opak | opak |
86 | 84 |
210 | 192 |
34 | 20-40 |
140 | 94 |
deren mechanische Eigenschaften nicht geprüft werden
100 Gewichtsteile eines Polypropylenglykoläthers (Molekulargewicht 2000, OH-Zahl 56) wurden auf
100° C erwärmt und mit 173 Gewichtsteilen auf 50° C erwärmtem Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat umgesetzt.
Nach einstündigem Rühren bei 110° C wurde das Addukt mit einer 100°C heißen Mischung aus 45
Gewichtsteilen Butandiol-(1,4) und 100 Gewichtsteilen eines Polyesters aus Adipinsäure und Äthandiol
(OH-Zahl 112, Molekulargewicht 1000) während 30 see
intensiv verrührt und auf 120° C heiße Platten gegossen. Nach 5 min konnte das Reaktionsprodukt abgehoben
werden. Nach dem Erkalten wurde granuliert und auf Spritzgußmaschinen zu Prüfkörpern verarbeitet.
2b) Vergleichsversuch zu 2a
Es wurde wie in Beispiel 2a verfahren, jedoch die 100
Gewichtsteile des Polyesters durch die äquivalente Menge eines Propylenglykoläthers (OH-Zahl = 110)
ersetzt. Es wurde nur eine wachsartige Masse erhalten, 2c) Vergleichsversuch zu 2a
100 Gewichtsteile Polypropylenglykoläther (Molekulargewicht 2CO0, OH-Zahl 56) und 100 Gewichtsteile
Polypropylenglykoläther (Molekulargewicht 1020, OH-Zahl 110) wurden bei 120°C mit 173 Gewichtsteilen
Diphenyimethan-4,4'-diisocyanat umgesetzt, das Reaktionsgemisch 65 min auf 120° C erwärmt und dann sofort
mit 45 Gewichtsteilen Butandiol-(1,4) vermischt. Das Produkt wurde auf 120° C heiße Platten gegossen. Nach
10 min wurde abgehoben, abgekühlt, granuliert und verspritzt.
2d) Vergleichsversuch zu 2a
Es wurde wie in Beispiel 2a verfahren, jedoch anstelle
des Polypropylenglykolpolyäthers ein Adipinsäureäthylenglykolpolyester (Molekulargewicht 2000, OH-Zahl
56, Säurezahl 0,9) eingesetzt Die Prüfwerte sind in nachfolgender Tabelle angegeben.
Prüfung
nach DIN
nach DIN
Dimension 2 a 2b
2c
2d
Shore Härte | 53505 | A | 97 |
Zugfestigkeit | 53504 | kp/cm2 | 492 |
Bruchdehnung | 53504 | % | 5i0 |
Abriebverlust | 53516 | mm3 | 39 |
95 | 96 |
268 | 410 |
141 | 480 |
104 | 33 |
Zusätzliche Prüfungen
Prüfkörper aus den Beispielen 2a bis 2d wurden in Wasser von 100°C gelagert und der Zeitraum (t= in
Tagen) bestimmt, nach dem die Zugfestigkeit auf 200 kp/cm2 abgefallen ist.
2a
2b
2c
t (Tage)
10-11
4-5
Prüfkörper aus den Beispielen 2a bis 2d wurden unter einer Vorspannung von 50% in feuchter Gartenerde
vergraben. Nach drei Monaten wurde der Befall durch Spaltpilze und die Bildung von Spannungsrissen
beurteilt. Während die Proben aus Versuch 2a und 2c keine Schädigung aufweisen, sind die Proben aus
Versuch 2d durch Spaltpilze befallen und weisen Spannungsrisse (quer zur Dehnungsrichtung) auf. Die
Probe 2b ist durchgebrochen, zeigt aber keinen Pilzbefall.
Ein Gemisch aus 33,8 Gewichtsteilen eines linearen Polypropylenglykoläthers des Molekulargewichts 2000
und 14,7 Gewichtsteilen eines trifunktionellen Polypropylenglykoläthers des Molekulargewichts 2000 wurden
bei 1400C mit 24 Gewichtsteilen Hexamethylendiisocyanat-(l,6)
eine Stunde lang verrührt. Das entstandene Addukt wurde mit 1 Gewichtsteil 2,6,2',6'-Tetraisopropyl-diphenylcarbodiimid
versetzt und mit einer 1200C
heißen Lösung von 0,01 Gewichtsteil Natriumacetat in 8 Gewichtsteilen Butandiol-(1,4) und 46,5 Gewichtsteilen
eines endständigen Hydroxylgruppen aufweisenden Hexandiolpolycarbonates (Molekulargewicht 2000)
während 120 see verrührt und dann auf 1100C heiße
Platten gegossen. Nach 8 min konnte eine Platte entformt werden. Für den elastischen transparenten
Chemiewerkstoff wurden folgende mechanische Eigenschaften gemessen:
Zugfestigkeit (kp/cm2; DIN 53 504) = 248
Bruchdehnung (%; DIN 53 504) = 560
Weiterreißfestigkeit(kp/cm;DIN53 515) = 58
Shore-HärteA(DIN53 505) = 81
Es wurde wie in Beispiel 3 verfahren, es kamen jedoch 18,2 Gewichtsteile des linearen Polypropylenglykoläthers
(Molekulargewicht 2000), 19,2 Gewichtsteüe
eines trifunktionellen Polypropylenglykoläthers (Molekulargewicht 2000) und 62,6 Gewiehtsteile des Hexandiolpolycarbonats
zur Anwendung. Das elastische, transparente Material wurde nach dem Granulieren zu
2 mm starken, 32 mm breiten Bändern extrudiert und deren Eigenschaften geprüft:
Zugfestigkeit (kp/cm2; DIN 53 504) = 220
Bruchdehnung (%; DIN 53 504) = 400
Weiterreißfestigkeit(kp/cm;DIN53 515) = 50
Shore-HärteA(DIN53 505) = 85
Die Prüfkörper der Beispiele 3 und 4 wurden 7 Tage in Wasser von 1000C gelagert Die mechanischen
Eigenschaften waren nach dieser Zeit unverändert
Ein Addukt aus 43 Gewichtsteilen eines linearer Polypropylenglykoläthers des Molekulargewichts 200(
und 35,6 Gewichtsteilen Diphenylmethan-4,4'-diisocya nat wurde bei 12O0C hergestellt, 30 min bei 20 Ton
gerührt und mit 1 Gewichtsteil 2,2',6,6'-Tetra-isopropyl diphenylcarbodiimid versetzt. Das 125°C warme Ad
dukt wurde anschließend mit einem 125°C heißer
ίο Gemisch aus 8 Gewichtsteilen Butandiol-(1,4) und 5/
Gewichtsteilen eines Adipinsäure-butandiol-äthandiol polyesters (Molekulargewicht 2000, OH-Zahl 56) wä·
hend 45 see verrührt. Im Laufe von 1 min wurder Platten von 1, 2, 4 und 6 mm Stärke gegosser
υ (Formiernperatur: 1200C). Nach 10 min konnte ent·
formt werden. Die Formkörper wurden 15 Stunden be
900C gelagert und dann geprüft.
Zugfestigkeit (kp/cm2; DIN 53 504) = 281
Bruchdehnung(%;DIN53 504) = 480
Weiterreißfestigkeit(kp/cm;DIN53 515) = 48
Shore-Härte(DIN53 505) = 76
Im Erdverrottungstest, d.h. Lagerung'in leuchter
Gartenerde unter Vorspannung von 50%, zeigen die Prüfkörper nach 6 Wochen keine Schädigung durch
Spaltpilze, während die Kontrollprobe, ein in vergleichbarer Weise ausschließlich aus dem Adipinsäure-butandiol-äthandiol-polyester
(Molekulargewicht 2000), Butandiol-(1,4) sowie Diphenylmethan-4,4'-diisocyanai
hergestelltes Elastomeres, starken Pilzbefall und Schädigungen durch Rißbildung zeigt.
Beispiel 5 wurde wiederholt, jedoch anstatt 35,6 Gewichtsteilen Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
(NCO/OH = 1,03) nur 34,8 Gewiehtsteile (NCO/
OH =0,97) angewandt. Die Formkörper wurden granuliert und durch Lösen bei 900C eine 20%ige Lösung in
Dimethylformamid hergestellt. Diese Lösung ergab nach dem Verstreichen auf Glasplatten und nach dem
Trocknen sehr dünne, geschmeidige und sehr dehnbare Filme, die in Trichlorethylen, Benzin und öl unlöslich
sind.
Vergleichsversuche:
A) Vergleichsversuch zu 1 a)
A) Vergleichsversuch zu 1 a)
100 Gewiehtsteile einer Mischung aus einem linearen
so Polypropylenglykol mit Molekulargewicht 2000 und einem linearen Polypropylenglykol mit Molgewicht 890
der mittleren OH-Zahl 92 und 100 Gew.-Teile eines Polyesters aus Aiiipinsäure und Butandioi-(i,4) (Molgewicht
2200, OH-Zahl=51,4) wurden bei 10O0C gemischt
und mit 119,5 Gew.-Teilen Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
rasch und innig gemischt Die Temperatur des Reaktionsgemisches stieg hierbei auf 1200C an. Eine
Stunde wurde bei 1200C gerührt und das NCO-Voraddukt
mit 30 Gewichtsteilen Butandiol-(lf4) während 30
Sekunden innig vermischt Anschließend wurde in 1100C heiße Formen gegossen. Das Reaktionsgemisch
erstarrte nach wenigen Minuten zu einer transparenten, mit opaken Schlieren durchsetzten Masse. Dieses
Reaktionsprodukt war inhomogen, es wurde daher granuliert und mittels einer Schneckenspritzgießmaschine
zu Prüfkörpern verarbeitet Die so erhaltenen Formteile waren transparent wiesen jedoch eine
überraschend hohe Schrumpfung auf, als die Prüfkörper
15 Stunden bei 100°C getempert wurden, wie dies in der
Praxis üblich ist. Die Reaktionsmasse ist somit zur Herstellung von technischen Formteilen wenig geeignet.
Prül werte:
Shore Härte A (DIN 53 505) 88
Zugfestigkeit (DIN 53 504) 356 kp/cm2
Weiterreißfestigkeit (DIN 53 515) 67 kp/cm
Abriebverlust (DIN 53 516) 47 mm3
SchrumpfungbeimTempern(15h/100°C) 5-6%
B) Verfahren in Anlehnung an GB-PS 11 47 852
500 g eines Polyesters aus Butandiol und Adipinsäure (Molekulargewicht 2000, OH-Zahl 56) wurden bei
140°C mit 500 g eines Polypropylenglykols (Molekulargewicht
2000, OH-Zahl 56) gemischt und mit 850 g Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat umgesetzt. Das Reaktionsgemisch
wurde 2 Stunden auf 110—1200C erwärmt.
Anschließend wurden 240 g Butandiol-(1,4) intensiv eingerührt und die Mischung in 110°C heiße
Formen vergossen. Das Reaktionsprodukt war opak und mit Schlieren durchsetzt. Nach Granulation wurde
dit Masse mittels einer Spritzgießmaschine zu Prüfkörpern verarbeitet. Die erhaltenen Prüfkörper waren trotz
der zusätzlichen Homogenisierung in der Schneckenspritzgießmaschine noch von weißen Schlieren durchsetzt
und zeigten als besonderes Zeichen einer
Inhomogenität einen deutlichen »Permuttglanz«. Prüfwerte
siehe Tabelle.
C) Erfindungsgemäßes Verfahren
500 Gewichtsteile des Polypropylenglykols (Molekulargewicht 2000, OH-Zahl 56) wurden mit 850 Teilen
Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat bei 120° C umgesetzt.
Nach 2 Stunden wurde ein Gemisch aus 500 Gewichtsteilen eines Polyesters aus Äthandiol und
Adipinsäure (Molgewicht 2000, OH-Zahl 56) und 240 Gewichtsteilen Butandiol-(1,4) intensiv eingerührt. Die
reagierende Masse wurde sofort in die HO0C warmen Formen gegossen. Die 12 mm starken Platten waren
gleichmäßig opak und wurden nach Granulation durch Spritzgießen zu Prüfkörpern verarbeitet. Prüfwerte
vergleiche Tabelle.
Meßwerte
Shore-Härte A | 95 | 96 |
Zugfestigkeit, kp/cm2 | 337 | 460 |
Bruchdehnung, % | 347 | 512 |
Weiterreißfestigkeit, kp/cm | 92*) | 98 |
Abriebverlust, mm3 | 58 | 38 |
*) Anmerkung: Prüfkörper reißt unter Delaminierung, dies
deutet Schichtenbildung an und erklärt den »Perlmutteffekt«.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Polyurethanelastomeren aus Diisocyanaten, miteinander nicht mischbaren Polyätherdiolen des Molekulargewichtsbereiches von 800 bis 3500 und Polyesterdiolen des Molekulargewichtsbereichs 800 bis 3500 und Glykolen mit einem Molekulargewicht unter 300, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer ersten Reaktionsstufe (A) ein Addukt aus 1 Mol Polyätherdiol oder einer Polyätherdiolmischung und 3 bis 20 Mol Diisocyanat bei Temperaturen zwischen 60 und 1800C herstellt und dieses in einem zweiten Reaktionsschritt (B) mit einem Gemisch aus 0,5 bis 2,5 Mol Hexandiolpolycarbonat oder einem PoIyesterdiol aus Adipinsäure und Äthandiol und/oder Butandiol und 1,5 bis 14,5MoI Glykol bei 60 bis 1800C umsetzt, wobei, über beide Reaktionsschritte gerechnet, ein NCO/OH-Verhältnis von 0,95 bis 1,1 eingehalten wird.
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