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Heizölbehälter und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Heizölbehälters, der eine
dem Heizöl zugekehrte erste Wandung aus einem ölbestandigen Kunststoff wie Polyesterharz,
und eine auf der Außenseite der ersten Wandung angeordnete zweite Wandung aus einem
zur Aufnahme der auftretenden statischen Kräfte geeigneten, gießfähigen Werkstoff
wie Beton aufweist.
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Die Erfindung betrifft weiterhin einen Heizölbehalter.
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Es ist ein Heizdlbehälter insbesondere fUr Heizanlagen von Ein- und
Mehrfamilienhausern bekannt, dessen tragende Wandung aus Stahl besteht und an ihrer
Innenseite mit einer nachträglich durch Spritzen aufgebrachten Kunststoffschicht
versehen ist. Die Kunststoffschicht ist aus Sicherheitsgrtinden vorgeschrieben bzw,
erforderlich, um Leckagen zu verhindern, die zu einer Verunreinigung des Grundwassers
und damit zu erheblichen Schäden fUhren können. Der bekannte
Heizölbehälter
weist den Nachteil auf, daß der nachträglich aufgebrachte Kunststoff beim Aushärten
schrumpft, so daß sich die Kunststoffschicht bei dem Schrumpfvorgang von der tragenden
Wandung des Heizölbehälters ablösen kann. Ein solches Ablösen der Kunststoffschicht
führt zu Spannungen in der Kunststoffschicht, die durch Risse Undichtigkeiten und
damit Leckagen hervorrufen können. Löst sich die Kunststoffschicht auf einem größeren
Abschnitt, so wird sie an diesem Abschnitt zur tragenden Wandung. Hierzu ist sie
infolge ihrer Korrosionsschäden vorbeugenden Aufgabe jedoch nicht geeignet, so daß
die statische Belastung in solchen Fällen die erträgliche Belastung überschreiten
kann.
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Bei einer aus Beton bestehenden tragenden Wandung würde sich der weitere
Nachteil ergeben, daß der nachträglich auf den Beton aufgebrachte, noch nicht ausgehärtete
Kunststoff zum sog.
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Verseifen neigt.
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Man ist daher bereits dazu übergegangen, einwandige Heizölbehälter
aus Kunststoff herzustellen, Um die vorgenannten Nachteile zu vermeiden, welche
die unktionstUchtigkeit und damit die Sicherheit des Heizölbehälters entscheidend
beeinflussen können. Derartige Kunststoff-Heizölbehälter weisen jedoch insbesondere
bei einem hohen Grundwasserspiegel infolge ihres verhAltnismäßig niedrigen Gewichtes
den Nachteil auf, daß sie einem im Verhältnis zu ihrem Eigengewicht großen Auftrieb
ausgesetzt sind. In derartigen Fällen ist es daher erforderlich,
Vorkehrungen
gegen ein Auftreiben des Heizölbehälters zu treffen. Ein weiterer Nachteil dieses
Heizölbehälters ist die geringe Sicherheit gegenüber dem von außen auf ihn wirkenden
Erddruck, der infolge der unterschiedlichen Bodeneigenschaften in der Regel rechnerisch
nur näherungsweise zu erfassen ist und insbesondere bei verhältnismäßig tiefer Absenkung
des Heizölbehälters in den Boden beträchtliche Werte annehmen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Heizölbehälter zu schaffen, bei
dem die vorgenannten Nachteile der bekannten Heizölbehälter, wie ein Ablösen der
aus Kunststoff bestehenden inneren Wandung von der zweiten Wandung beim Aushärten
der inneren Wandung, ein Verseifen der inneren Wandung, ein Auftreiben des Heizölbehälters
durch vom Grundwasser hervorgerufene Auftriebskräfte etc. vermieden sind, der infolge
der Ausbildung seiner tragenden Wandung eine ausreichend hohe Sicherheit gegen vom
Erddruck herrührende Belastungen aufweist, und der wirtschaftlich herstellbar ist.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen eines solchen
Heizölbehälters zu schaffen, der eine dem Heizöl zugekehrte erste Wandung aus einem
ölbeständigen Kunststoff, wie beispielsweise Polyesterharz, und einlauf der Außenseite
der ersten Wandung angeordnete zweite Wandung aus einem zur Aufnahme der auftretenden
statischen Kräfte geeigneten, gießfähigen Werkstoff, wie beispielsweise Beton oder
Stahlbeton, aufweist.
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Die Lösung der zuletzt genannten Aufgabe besteht erEindungsgemäß darin,
daß zunächst die erste Wandung hergestellt wird
und diese aus Kunststoff
bestehende erste Wandung anschließend als Innenschalung beim Herstellen der auf
ihrer Außenseite vorgesehenen zweiten Wandung verwendet wird. Dabei ist zur Vermeidung
eines Ablösens der beiden Wandungen voneinander beim Aushärten bzw. Schrumpfen nach
der Erfindung vorgesehen, daß die aus einem aushärtenden vorzugsweise glasfaserverstärkten
Kunststoff bestehende erste Wandung nach ihrer Herstellung ausgehärtet wird, bevor
auf ihrer Außenseite die zweite Wandung hergestellt wird. Fur die Herstellung der
zweiten Wandung kann im Abstand zu der Außenseite der als Innenschalung verwendeten
ersten Wandung eine Außenschalung angeordnet werden und der Werkstoff £ür die zweite
Wandung in den verschalten Raum zwischen der Außenseite der Innenschalung und der
Innenseite der Außenschalung verfüllt werden. Bei einer Ausbildung der Erfindung,
bei der als Werkstoff der zweiten Wandung Beton vorgesehen ist, wird zweckmäßig
im Abstand zu der Außenseite der ersten Wandung eine Bewehrung aus Stahldraht angeordnet,
bevor die Aussenverschalung angebracht wird.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
erste Wandung des Heizölbehälters in zwei Halbschalen hergestellt wird. Hierfür
hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn eine Halbschale der ersten Wandung
durch Auftragen des Werkstoffes -der ersten Wandung auf eine positive Form hergestellt
wird. Die Außenfläche dieser Form vird zweckmäßig gleich der Innenfläche der noch
nicht ausgehärteten ersten Wandung einer Halbschale ausgebildet. Die erste Wandung
kann insbesondere
bei kleineren Heizölbehältern so stark ausgebildet
werden, daß sie ohne weitere stützende Hilfsmittel als Innenschalung für die zweite
Wandung verwendbar ist. Insbesondere für größere Heizölbehälter sieht die Erfindung
jedoch bevorzugt vor, daß die erste Wandung verhältnismäßig dünn ausgebildet wird
und nach ihrem Aushärten zum Verfüllen der zweiten Wandung auf eine Stützform aufgezogen
wird, die dann zusammen mit der ersten Wandung die Innenschalung für die zweite
Wandung bildet. Hierfür wird eine Stützform hergestellt, die entsprechend dem Schrumpfmaß
kleiner als die Form für die Herstellung der ersten Wandung ausgeführt ist, d.h.
deren AußenflächeJI + der Innenfläche der ausgehärteten und geschrumpften ersten
Wandung entspricht.
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Um-eine gute Verbindung zwischen der Außenseite der ersten Wandung
und der Innenseite der zweiten Wandung zu schaffen, sieht die Erfindung vor, daß
die Außenseite der ersten Wandung auf gerauht wird. Hierfür kann auf die Außenseite
der ersten Wandung ein körniges Material aufgebracht werden. Als besonders zveck-
-mäßig hat es sich erwiesen, wenn auf die Außenseite der im Kbrigen fertig hergestellten
ersten Wandung eine dünne Kunststoffschicht aufgespritzt wird und das körnige Material,
wie Sand oder feiner Kies, anschließend auf die noch haftende plastische, noch nicht
ausgehärtete dünne Kunststoffschicht aufgebracht wird.
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Ein solches Aufbringen von beispielsweise Sand kann durch Aufstreuen
von Hand durchgeführt werden; es kann jedoch vorteilhaft auch eine Verteilungsvorrichtung
wie beispielsweise ein mit
reduziertem Druck arbeitendes Sandstrahlgebläse
Verwendung finden.
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Die mit dem Werkstoff der zweiten Wandung verfüllte Schalung kann
in der freien Atmosphäre oder in einem geschlossenen Raum aushärten. Für eine anzustrebende
schnelle, wirtschaftliche Fertigung hat es sich jedoch als zweckmäßig erwiesen,
wenn der verfüllten Schalung zum schnellen Abbinden des verfüllten Werkstoffes der
zweiten Wandung beispielsweise in einer Dampfkammer Wärme zugeführt wird. Nach dem
Aushärten der zweiten Wandung kann die Außenschalung entfernt werden.
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Bei der oben bereits beschriebenen bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens,
das die Herstellung der ersten Wandung in zwei Halbschalen vorsieht, wird der Werkstoff
der zweiten Wandung vorzugsweise vor dem Verbinden der beiden Halbschalen der ersten
Wandung auf diese aufgebracht, d.h. es verden zwei einander zugeordnete zweiwandige
Hälften eines Heizölbehälters für sich fertiggestellt. Das Einfüllen bzw. -gießen
des Werkstoffes der zweiten Wandung erfolgt bevorzugt von der geschlossenen Seite
einer Halbschale her und nicht an deren die spätere Stoßkante bildenden Rand. Diese
Maßnahme hat den Vorteil, daß der Werkstoff an der Stoßkante infolge des dort wirksamen
größten statischen Druckes am besten verdichtet wird, so daß eine besonders gute
einer Klebeschicht zugekehrte Stoßkante entsteht. Nach ihrer Fertigstellung kann
auf mindestens eine Stoßkante einer Hälfte eine Klebeschicht auf getragen werden.
Die obere Hälfte wird anschließend auf die gewendete untere Hälfte des Heizölbehälters
aufgesetzt
und in der von den beiden Stoßkanten gebildeten Teilfuge zu einem Hohlkörper beispielsweise
mit einem Kunststoffmörtel verklebt.
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Insbesondere im Hinblick auf die Einfüllöffnung und den an der Einfüllöffnung
vorgesehenen Domschacht hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Teilfuge
auf einem horizontalen Breitenkreis, und zwar vorteilhaft in der Mitte des Heizölbehälters,
angeordnet ist. Es ist jedoch grundsätzlich auch möglich, eine vertikal verlaufende
Teilfuge vorzusehen. Hierbei werden nicht wie im vorgenannten Fall eine untere mit
einer oberen Halbschale, sondern zwei seitliche Halbschalen miteinander verkebt.
Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, daß nicht zwei unterschiedlich ausgebildete
Halbschalen hergestellt zuaerden brauchen, sondern daß jeweils völlig identische
Halb schalen miteinander zu einem Heizölbehälter verbunden werden können.
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Der Domschacht an der Einfüllöfnung wird vorzugsweise vorgefertigt
und mit der ersten Wandung verbunden, wenn diese noch nicht ausgehärtet ist. Er
wird zweckmäßig wie die erste Wandung aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff
hergestellt und an der Stoßkante zur ersten Wandung außen in der Art. einer Kehlung
mit glasfaserverstärkten Kunststoff verstärkt.
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Um ein Durchsickern von Heizöl in der Teilfuge eines aus zwei Hälften
hergestellten Heizölbehälters mit Sicherheit zu vermeiden, kann nach der Erfindung
nach dem Verkleben von zwei einander zugeordneten Halbschalen auch die dem Heizöl
zugekehrte Innenseite der ersten Wandung im Bereich der verklebten Teilfuge
mit
einer Verstärkungsschicht versehen werden.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird nach dem Aushärten
der zweiten Wandung auf deren Außenseite eine dritte Wandung aufgebracht. Diese
dritte Wandung kann auf die Außenseite der zweiten Wandung aufgespritzt werden,
wobei als Werkstoff ein vorzugsweise glasfaserverstärkter Kunststoff verwendet werden
kann. Hierdurch wird ein aus der ersten, der zweiten und der dritten Wandung bestehender
Verbundquerschnitt geschaffen, wobei die auftretenden Druckkräfte von der zweiten
Wandung und die Zugkräfte von den jeweils außen liegenden ersten und dritten Wandungen
übertragen werden können. Als Werkstoff für die zweite Wandung kann ein Hart schaum,
beispielsweise aus Polyuretan, verwendet werden. Es kann aber bei dieser Ausgestaltung
auch, und zwar bevorzugt, Beton für die zweite Wandung Verwendung finden, wobei
eine Bewehrung infolge der vorstehend beschriebenen Festigkeitsverhältnisse nicht
erforderlich ist. Bei einer aus Beton bestehenden zweiten Wandung wird vor dem Anbringen
der dritten Wandung auf die Außenseite der zweiten Wandung eine saure Lösung zum
Binden von freiem Kalk aufgebracht, die mit der Säure behandelte Fläche anschließend
abgewaschen und nach dem Trocknen versiegelt. Durch diese Verfahrensschritte kann
dem weiter oben beschriebenen Verseifen des noch nicht ausgehärteten aufgebrachten
Kunststoff entgegengewirkt werden.
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Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Heizölbehälter
weist mithin mindestens zwei Schichten auf, die auf ihren jeweils einander zugekehrten
Seiten allseits ohne Zwischenräume
zwischen den Wandungen fest
miteinander verbunden sind, wobei die erste dem Heizöl zugekehrte innere Schicht
aus einem vorzugsweise glasfaserverstärktem Kunststoff besteht und zwischen der
ersten und zweiten Wandung ein körniges Material, wie Sand oder Kies, angeordnet
ist.
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Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn zumindest die
tragenden Abschnitte des Heizölbehälters zweifach gekrümmt ausgebildet sind. In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist der Heizölbehälter als Hohlkugel ausgebildet.
Ohne daß die erfingungsgemäßen Vorteile verloren gehen, kann der Heizölbehälter
jedoch auch beispielsweise mit einem elliptischen Querschnitt oder als sonstiger
Rotationskörper ausgebildet sein, dessen Erzeugende eine ekrüinrnte Linie ist. Ein
solcher Heizölbehälter hat gegenüber einem als Hohlkugel ausgebildeten Heizölbehälter
den Vorteil, daß er bei gleichem größten Außendurchmesser und bei etwa gleicher
Grundfläche ein entsprechend größeres Fassungsvermögen aufweist. Alle diese bevorzugten
Ausbildungen des Heizölbehälters weisen mithin in einem Horizontalschnitt kreisförmige
Ringflächen auf, deren Innendurchmesser sich mit der Höhe der Schnittebene über
dem Fußpunkt ändert. Im Vertikalschnitt besitzt die Innenwandung allseites gekrümmte
Begrenzungslinien, deren Radius konstant oder stetig veränderlich sein kann. Eine
derartige geometrische Ausbildung bringt infolge ihrer Schalenwirkung große Vorteile
hinischtlich der statischen Verhältnisse mit sich. Sie ist darüber hinaus jedoch
auchhinsichtlich des Herstellungsverfahrens vorteilhaft
da sich
die aus Kunststoff bestehende erste Wandung erheblich besser herstellen und einfacher
von ihrer positiv ausgebildeten Form abheben läßt, als wenn die Halbschalen des
Heizölbehälters gerade oder nur einfach gekrümmte Flächen aufweisen würden.
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Die Erfindung ist nachfolgend an Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigen: Fig. 1. einen aus zwei miteinander
verbundenen Hälften bestehenden hohlkugelförmigen Heizölbehälter im Querschnitt,
Fig. 2. den mit einem Kreis umrandeten und mit II bezeichneten Teilausschnitt der
Figur 1 im Bereich der Teilfuge und Fig. 3. einen anderen ebenfalls aus zwei Hälften
zusammengesetzten Heizölbehälter - ebenfalls im Querschnitt.
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Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Heizölbehälter 1, der aus zwei Halbschalen
2 und 3 zusammengesetzt ist. Die Halbschalen 2 und 3 weisen jeweils eine dem nicht
eingezeichneten Heizöl zugekehrte erste Wandung 4 aus einem glasfaserverstärkten
Polyesterharz, ein auf ihrer Außenseite angeordnet es körniges Material 5 aus Sand
und eine zweite Wandung 6 aus einem Gießbeton auf, der mit einer Stahldrahtbevehrung
7 versehen ist. Die Bewehrung besteht aus vertikal verlaufenden Drähten sowie aus
etwa horizontal verlaufenden Drähten, welche in der Art einer Spirale auf den vertikal
verlaufenden Drähten angeordnet und mit diesen verbunden sind. Am Rand der Öffnung
8 in der oberen Halbschale 2 ist an
die erste Wandung 4 ein vorgefertigter
Dom schacht 9 aus glasfaserverstärktem Kunststoff angesetzt, der mit einem Deckel
11 verschlossen ist, in dem Armaturen 12, wie ein Füllrohr, ein Peilrohr, eine Entlüftungsleitung
etc. des Heizölbehälters 1 gehalten sind. Die Halbschalen 2 und 3 sind in der Teilfuge
13 mit einer aus einem Kunststoffmörtel bestehenden Klebeschicht 14 verkebt, wie
dieses aus der vergrößerten Dar¢Pllung der Figur 2 ersichtlich ist. Die dem nicht
gezeichneten Heizöl zugekehrte Innenseite der ersten Wandung 4 ist im Bereich der
verklebten Teilfuge mit einer Verstärkungsschicht 16 verstehen.
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Figur3zeigt eine andere Ausbildung eines Heizölbehälters 1 nach der
Erfingung, dessen tragende Abschnitte ebenfalls zweifach gekrümmt ausgebildet, jedoch
nicht in der Art einer Hohlkugel ausgeführt sind. Die Erzeugende dieses Rotationskörpers
ist vielmehr eine gekrümmte Linie, deren Krümmungsradien sich in jeder Halbschale
stetig ändern, wobei die Halbschalen spiegelsymmetrisch ausgebildet sind. Der Heizölbehälter
1 der Figur 3 weist außer einer ersten aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff
bestehenden Wandung 4 und einer zweiten aus Polyuretan-Hartschaum bestehenden zweiten
Wandung 6 eine dritte Wandung 17 au£, die ebenfalls aus einem glasfaserverstärkten
Kunststoff besteht.
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Bei dieser Ausgestaltung des Heizölbehälters kann auf eine Bewehrung
7 des Heizölbehälters der Figur 1 entsprechende Verstärkung verzichtet werden, da
die zu den Wandungen auftretenden Druckkräfte von der zweiten Wandung 6 und die
Zugkräfte von den Kunststoffschalen der ersten und dritten Wandung 4 bzw. 17 aufgenommen
werden
können. Die nach Aushärten der zweiten Wandung 6 auf deren Außenseite aufgebrachte
dritte Wandung 17 schrumpft bei ihrem Aushärten zwar auch, wie dieses eingangs bei
den bekannten Heizölbehältern als nachteilig angegeben wurde. Es ist hier indes
zu beachten, daß die Schrumpfung der dritten Wandung 17 hier quasi zu der zweiten
Wandung 6 hin erfolgt, so daß der Schrumpfprozess im Gegenteil zu einer der Schrumpfung
einer Innenschale vorteilhaft ist, da er eine intensive Verbindung zwischen der
dritten und der zweiten Wandung 17bzw. 6 bewirkt. Bei der ersten Wandung 4 ist der
mit dem Schrumpfen einer Innenschale verbundene Nachteil des Lösens zwischen der
ersten und der zweiten Wandung 4 bzw. 6 aber dadurch vermieden, daß die zweite Wandung
6 erfindungsgemäß erst nach Aushärten und damit nach Abschluß des Schrumpfvorganges
der ersten Wandung 4 auf deren Außenseite angebracht wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen des gezeichneten Heizölbehälters
ist im einzelnen wie folgt: Zunächst wird die aus glasfaserverstärktem Kunststoff
bestehende erste Wandung 4 der beiden Halbschalen 2,3 auf positiven Kunststofformen
in drei Arbeitsgängen hergestellt. Dabei wird zuerst eine etwa 0,3 bis 0,5 mm Feinschicht
aus reinem Polyesterharz aufgebracht und anschließend, nachdem diese Schicht etwas
angehärtet ist, eine weitere Harzschicht und Glasfaser aufgespritzt bzw. aufgetragen.
Der dritte Arbeitsgang besteht wiederum in einem Auftragen einer Deckschicht aus
Polyesterharz. Die noch nicht ausgehärtete, haftende Außenseite der ersten
Wandung
4 wird anschließend aufgerauht, indem ein körniges Material 5, wie Sand oder Feinkies,
auf diese Schicht aufgebracht wird. Nach einem~Aushärten werden die Halbschalen
2,3 vor dem völligen Aushärten zweckmäßig mit Preßluft von der Form abgehoben. Bei
einem Tank mit einem Fassungsvermögen von etwa 5.000 Litern kann die Wandstärke
der ersten Wandung an der schwächsten Stelle etwa 1 mm betragen.
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Bei der Ausbildung von Heizölbehältern 1 mit horizontal verlaufender
Teilfuge 13 wird unmittelbar nach Auftragen der letzten Schicht der ersten Wandung
4 an die Öffnung 8 ein vorzugsweise vorgefertigter Domschacht 9 angearbeitet, der
ebenfalls aus einem glasfaserverstärkten -Kunststoff besteht und an der Stoßstelle
mit einem glasfaserverstärkten Kunststoff in der Art einer Kehlnaht verstärkt wird.
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Nach Aushärten und damit nach Ende des Schrumpfvorganges der ersten
Wandung 4 können diese Innenschalen als Innenschalungen beim Herstellen der zweiten
Wandung 6 verwendet werden. Bei einer, wie oben angegebenen geringen Wandstärke
bzw. großen TankgröBe wird die erste Wandung 4 einer Halbschale 2,3 zux Gießen der
zweiten Wandung 6 auf eine Stütz£orm aufgezogen.
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Zum Herstellen der zweiten Wandung 6 wird im Abstand zu der Außenseite
der ersten Wandung 4 eine Außenschalung angeordnet und anschließend der Zwischenraum
zwischen der Außenseite der ersten Wandung 4 und der Innenseite der Außenschalung
mit dem Werkstoff der zweiten Wandung 6 verfiillt. Als besonders geeignete Werkstoffe
haben sich wasserdichter Gießbeton aber auch
ein Hartschaum aus
Polyuretan bewährt.
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Bei einer Ausbildung der zweiten Wandung 6 aus Beton wird vor dem
Anordnen der Außenschalung im Abstand zu der Außenseite der ersten Wandung 4 eine
konstruktive Bewehrung 7 aus Stahldraht angeordnet, wenn nicht eine dritte Wandung
17 vorgesehen ist.
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Eine solche Bewehrung 7 kann beispielsweise aus 5 bis 6 mm starkem
Stahldraht bestehen, wobei zwei einander benachbarte Stahldrähte einen größten gegenseitigen
Abstand von etwa 15 cm haben können. Zur Verdichtung des Betons können hochtourige
Aussenrüttler verwendet werden, die entweder an der Außenschalung angebracht werden
oder die Unterstützungskonstruktion der verfüllten Schalung vibrieren können. Die
durch die Sandeinstreuung rauhe Außenseite der ersten Wandung 4 garantiert eine
hervorragende Verbindung der ersten mit der zweiten Wandung 4 bzw.
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6.
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Nach Aushärten der zweiten Wandung 6, die zum schnellen Abbinden vorteilhaft
unter Zuführung von Wärme beispielsweise in einer Daipfkammer erfolgen kann, verden
die Außenschalungen entfernt und zwei einander zugeordnete Halbschalen 2,3 in der
Teilfuge 13 des Heizölbehälters 1 miteinander verklebt. Als Kleber 14 hat sich ein
mit einem Härter versetztes und mit Quarzsand, Quarzmehl, Zement und Wasser vermengtes
Epoxydharz als besonders geeignet erwiesen. Anschließend wird die verklebte Teilfuge
13 durch Aufbringen einer Verstärkungsschicht 16 aus Epoxydharz und Glasmatte auf
der Innenseite der ersten Wandung 4 im Bereich der Teilfuge 13 verstärkt. Nach Aushärten
dieser
Verstärkungsschicht 16 ist der Heizölbehälter 1 insoweit
fertiggestellt, daß ein Deckel 11 mit Armaturen 12 montiert werden kann.
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Bei der Variante des Verfahrens, bei welcher auf eine Bewehrung 7
verzichtet und stattdessen eine dritte Wandung 17 aus Kunststoff auf die Außenseite
der ausgehärteten zweiten Wandung 6 aufgebracht wird, sind die einzelnen Verfahrensschritte
im übrigen die gleichen. Handelt es sich bei dem Werkstoff der zweiten Wandung 6
indes nicht um einen Hartschaum, sondern um Beton, so wird zweckmäßig vor dem Aufspritzen
der dritten Wandung 17 auf die Außenseite der zweiten Wandung 6 zunächst Säure auf
die Aussenseite der aus Beton bestehenden zweiten Wandung 6 aufgebracht, um damit
freien Kalk zu binden. Anschließend wird die gesäuerte Außenseite der zweiten Wandung
6 sorgfältig abgewaschen, getrocknet und versiegelt. Nach Aushärten der Versiegelungsschicht
kann die dritte Wandung 17, die ähnlich der ersten Wandung 4 aufgebaut sein kann,
auf die Außenseite der zweiten Wandung 6 aufgetragen werden.
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Selbstverständlich sind verschiedene Varianten des erfindungsgemäßen
Verfahrens denkbar, ohne daß der Rahmen des Erfindungsgedankens verlassen wird.
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- Ansprüche -