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"Walzenbürste Die Erfindung betrifft eine Walzenbtrste für Straßenreinigungsmaschinen
o.dgl., bestehend aus einer Bürstenwelle mit aufgesetzten und abnehmbaren borstenbestückten
Bürstenteilen.
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Derartige Walzenbürsten werden eingebaut in Straßenreinigungsmaschinen,
Flugplatzkehrmaschinen oder dgl.
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Sie sind an der Unterseite eines Fahrzeuges angebracht und rotieren
über die zu reinigende Oberfläche, wobei
lose und festsitzende Straßenverunreinigungen
gefegt bzw.
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abgekratzt werden. Dabei werden die losgelösten Verunreinigungen meist
vor die Öffnung eines Ansaugsystems gefegt.
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Bekannt ist, Walzenbürsten mit halbschalenförmigen, borstenbestückten
Bürstenteilen zu versehen. Die Bürstenteile besitzen zahlreiche Bohrungen von etwa
7 mm Durchmesser; in je zwei Bohrungen wird ein gebogener Strang aus mehreren, meist
sechs bis zehn Stahlstreifen gesteckt. Lurch eine keilartige Vorrichtung werden
die Stränge festgehalten.
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Nach Abnutzung der Stahlstreifen können die halbschaligen Bürstenteile
von der Bürstenwelle abgenommen werden und neu mit Stahlborsten versehen werden.
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Die bekannten Walzenbürsten haben vielerlei Nachteile, wie die Anwendung
in der Praxis gezeigt hat. Zunächst ist erforderlich, für die gesamte Bürstenlänge
einen zweiten Satz halbschaliger Bürstenelemente auf Lager zu halten, da das Neubestücken
der Walzenbürste relativ viel Zeit in Anspruch nimmt. Wie aus letzterem hervorgeht,
ist diese-Arbeit auch sehr lohnintensiv und saisonorientiert, da Reinigungsmaschinan
mit Bürstenwalzen viel im Straßenbau eingesetzt werden und dieser in den Wintermonaten
zum Teil ruht. Die Lohnkosten können auch nicht reduziert werden, da verschiedene
Walzentypen im Handel sind und der Bau von Spezialmaschinen für das Einstecken der
Borsten aus Stahl sich nicht lohnt.
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Weiterhin ist bei den bekannten Walzenbürsten nachteilig, daß einzelne
Halbschalen nicht ausgewechselt werden können und über-dies bei Auswechseln die
gesamte Walzenbürste mit Welle aus der Halterung unterhalb des Fahrzeuges herausgenommen
werden muß Um den geschilderten Nachteilen abzuhelfen, müssen folgende Aufgaben
mit Hilfe der Erfindung gelost werden.
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1. Die verbrauchten Borsten sollen kostengünstig ohne lange Wartezeiten
ersetzt werden können. Dabei soll der gleiche Wellentype - wie bisher bekannt -
verwendet werden können.
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2. Fertige Borstenteile sollen kontinuierlich hergestellt und' danach
gelagert werden können 3. Die Herstellung der Borst.enteil scll rationalisiert w.erden,
d.h. besonders lohnintensive Arbeiten sollen maschinell ausgeführt werden können
bzw. vermieden werden.
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4. Das Auswechseln der Borsten soll ohne Auswechseln der Bürstenwelle
möglich sein.
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Das Auswechseln auch nur kleiner abgenutzter Borstenbereiche soll
möglich sein.
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Die Aufgaben lassen sich mit Hilfe einer Walzenbürste lösen, bei der
die Borsten an Blechsegmenten befestigt sind.
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Auf diese Weise mit Borsten bestückt Walzenbürsten können in kurzer
Zeit neu mit Borsten versehen werden, wobei die lffellentypen der bekannten Walzenbürsten
weiterhin verwendet werden können. Es ist auch kein Doppelsatz an halbschaligen
Bürstenteilen erforderlich. Die erfindungsgemäßen Bürstenteile können ohne großen
Kapitalaufwand auf Vorrat hergestellt und gelagert werden.
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Die Blechsegmente können maschinell hergestellt, bearbeitet und mit
Borsten versehen werden. Ein Auswechseln der gesamten oder eines Teiles der Borsten
ist ohne Abnehmen der Welle möglich.
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Weitere öglichkeiten des Einsatzes und der Einzelheiten des Aufbaues
sind in den Unteransprüchen zusammengefaßt.
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Die Borsten werden vorteilhafterweise an Blechsegmenten fächerartig
befestigt, wobei die Blechsegmente den Umfang der Welle ganz oder teilweise umfassen.
Die Blechsegmente werden stapelweise, z.B. zu acht Stück, zusammengefaßt und so
auf der Bürstenwelle befestigt. Dabei geschieht die Befestigung ähnlich wie bei
den bekannten Halbschalen-Bürstenteilen mit Befestigungsbolzen. Um ein derartiges
Bürstenteil, das aus mehreren Blechsegmenten hesteht, möglichst satt am Befestigungsbolzen
zu befestigen, werden an zwei inmitten des Stapels gelegenen und mit Borsten bestückten
Segmenten auf zwei gegenüberliegenden Seiten
im Bereich der Symmetrieachse
Abschnitte von Borsten freigelassen.
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Ähnlich den Halbschalenelementen bei den bekannten Walzenbürsten lassen
sich durch die zusammengefaßten Segmente Bürstenteile herstellen, wenn die Segmente
jeweils den halben Wellenumfang umgreifen.
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Ein engerer Borstenstand läßt sich erreichen, indem beide Seiten der
Blechsegmente mit Borsten bestückt werden. Die Borsten werden vorteilhafterweise
aus Feders tahl hergestellt, der in der Mitte gebogen und im Bereich der Biegung
an den Blechsegmenten befestigt wird. Zum Wellenmittelpunkt hin im Bereich der Biegung
der Borsten sind Vorsprünge auf dem Blechsegment vorhanden, die ein Herausrutschen
des Borstenstranges aus der festgelegten Lage verhindern.
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Weiterhin können am Rand des Blechsegementes Abstandshalter vorgesehen
werden, an denen die Borsten federnd anliegen und so eine genaue Lage einhalten.
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Für andere Verwendungszwecke, z.B. bei Gossenkehrbesen, sind Borsten
erforderlich, die mit der gedachten Drehachse der Welle keinen rechten, sondern
einen Winkel von etwa 75 bis 850 bilden, damit der seitwärts der Walzenbegrenzung
liegende Schmutz besser erreicht werden kann. Eine solche Borstenausrichtung läßt
sich einfach erreichen, indem der vordere, von der Welle wegweisende Teil des Blechsegments
in
kleine Bereiche aufgeteilt wird und entsprechend der gewünschten Richtung abgebogen
wird. Die daran befestigten Borsten zeigen dann in die Biegerichtung.
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Weitere Vorteile und Eigenschaften der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können aus einem Ausführungsbeispiel, welches anhand der Zeichnung erläutert wird,
ersehen werden.
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Fig. 1 zeigt eine Walzenbürste, die als Kehrbesen an einer Straßenreinigungsmaschine
mit Absauganlage läuft, Fig. 2 ist eine Draufsicht auf ein borstentragendes Blechsegment,
Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung einen Schnitt gemäß der Linie 3-3 in Fig.
2, Fig. 4 zeigt in einer zu Fig. 3 analogen Darstellung einen Schnitt durch ein
Blechsegment mit abgebogenem Borstenteil.
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In Fig. 1 ist das Vorderteil einer Straßenreinigungsmaschine (LKW
mit Spezialaufbau) 1 mit Vorderrad 2 und unterhalb des Chassis angebrachter Bürstenwalze
3 mit Ansaugvorrichtung dargestellt.
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Das Zentrum der Bürstenwale 3 füllt eine Bürstenwelle 4 aus, die über
eine Antriebsvorrichtung angetrieben wird. Auf der Bürstenwelle 4 sind Borstenträger
8 so befestigt, daß sich ein möglichst dichter ??Flor?? aus Stahlbandspitzen ergibt.
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Ein Borstenträger 8 ist in Fig. 2 dargestellt. Er besteht aus einem
Blechsegment 9, das die Form einer halbkreisförmigen Sichelschneide mit gleichmäßiger
Breite hat.
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Das Blechsegment 9 trägt auf beiden Seiten Stahlborstenbündel lo.
Diese Bündel lo werden angebracht, in-dem eine Rute aus etwa 7 bis lo Stahlstreifen
übereinandergelegt und in der Mitte gebogen wird. Das gebogene Borstenbündel wird
im Bereich der Biegung durch den Kopf einer Niete 12, dem noch eine Scheibe unterlegt
werden kann, gehalten. Die Niete wird durch das Blech des Segments 9 getrieben und
gebördelt. Der obere Rand des Segmentes ist mit rechtwinklig aus dem Blechmaterial
umgebogenen Zungen versehen, die abwechselnd nach vorne und hinten zeigen. Diese
Zungen wirken als Abstandshalter 13, an die sich die Borsten anlegen und in eine
gewünschte Richtung zeigen. Die Borsten und die Abstandshalter sind so über den
Rand des Blechsegments verteilt, daß eine möglichst dichte und gleichmäßige Verteilung
der Borsten entsteht. Unterhalb der aufgenieteten Borstenbündel, in Richtung auf
die Welle hin, sind Vorsprünge 14 in das Blech eingeprägt, die ein Verrutschen der
Borstenbündel verhindern. In Fig. 3 ist der Aufbau des Borstenträgers 8 im Schnitt
zu erkennen. Mehrere Borstenträger 8, z.B.
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8 Stück, werden stapelweise zusammengefaßt und bilden so ein Borstenstück,
das jeweils den halben Umfang der Bürstenwelle umgreift und auf der Bürstenwelle
etwa die gleiche Fläche bedeckt, wie ein dem Stand der Technik
entsprechendes
Bürstenstück aus Metall, das mit einzelnen Bohrungen versehen ist. Durch das Befestigen
der Borsten an einzelnen Blechen ist jedoch die Borstendichte sehr viel höher als
bei den bekannten Bürstenstücken. Die einzelnen Bürstenstücke, die aus mehreren
zusammengefaßten Borstenträgern 8 bestehen, können mit Hilfe von Schrauben und Bolzen
an der Bürstenwelle befestigt werden.
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Ein Auswechseln der Bürsten geschieht einfach, indem fertig montierte
Bürstenteile ausgewechselt werden, wobei die abgenutzten Bürstenteile verschrottet
werden können.
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Für Sonderzwecke, z. B. für Gossenkehrmaschinen, sind Reinigungswalzen
mit abgewinkelten Borsten erforderlich.
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Derartige Reinigungswalzen können einfach hergestellt werden, indem
der obere Teil des Blechsegmentes bei den einzelnen Borstenträgern um den entsprechenden
Winkeln gegenüber dem unteren, zur Welle hinzeieenden Teil des Blechsegmentes in
Einzelbereiche aufgeteilt wird und gebogen wird. Die auf den einzelnen Bereichen
befestigten Borsten zeigen dann die gewünschte Richtung. Ein Borstenträger mit dieser
Eigenschaft ist schematisch in Fig. 4 dargestellt.
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Abänderungen und geringfügige Verbesserungen'sind für den Fachmann
möglich, fallen jedoch in den Bereich der Erfindung.
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Patentansrüche: