Die Erfindung betrifft ein Verfahreen zum Ein- innerhalb der Röhre erhitzt werden müssen, wodurch
bringen von Quecksilber in eine elektrische Gas- sichergestellt ist, daß keine Verunreinigungen ver-
entladungsröhre, insbesondere Ziffernanzeigeröhre dampft werden und sich auf den Kathodenober-
nach dem Glimmlichtprinzip, bei dem in die Röhre flächen niedersetzen können. Ein weiterer Vorteil der
eine das Quecksilber enthaltende Glasampulle ein- 5 Erfindung beteht darin, daß eine erfindungsgemaß
gebracht wird und das Quecksilber erst nach erfolg- aufgebaute Röhre einfacher hergestellt werden kann,
tem Formierprozeß und Vakuumabschluß der Röhre weil zusätzliche Einschmelz- und Schweißstellen ver-
durch thermische Deformation der Glasampulle frei- mieden sind.
gesetzt wird, wobei diese thermische Deformation An Hand des in der Figur dargestellten, bevor-
durch Ausstrahlung von einer Wärmequelle ver- io zugten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
ursacht wird. nachfolgend näher erklärt.
Zur Erzielung hoher Lebensdauerwerte ist es Die Figur zeigt eine Zitfernanzeigeröhre nach dem
bei Gasentladungsröhren, insbesondere bei Ziffern- Glhnmlichtprinzip mit einer Vielzahl von bei Poten-
anzeigeröhren nach dem Glimmlichtprinzip, bekannt, tialgebung glimmenden Kathoden 3 und einer
die auf Kathodenpotential liegenden Elektroden mit i5 Anode 4, die in einem aus Glas bestehenden Röhren-
einer dünnen Schicht von Quecksilber zu versehen. kolben 1 angeordnet sind. Der Röhrenkolben ist mit
Infolge seines hohen Atomgewichts wirkt Queck- einem Schutzgas, z. B. Neon-Argon, mit einem Druck
Silber hemmend gegun die Ionenzerstreuung. Da die von etwa 35 Torr gefüllt. Die einzelnen Elektroden 3
Quecksilberbedeckung der einzelnen Kathoden mög- und 4 sind mit elektrischen Durchführungen 2 im
liehst gleichmäßig erfolgen soll, kann diese Be- 20 Sockel der Röhre verbunden.
deckung zeitlich nicht willkürlich vorgenommen wer- Gemäß der Erfindung befindet sich nun in der
den. Es ist vielmehr erforderlich, daß die Röhre zu- Röhre eine geschlossene Ampulle 5, in welcher eine
nächst leergepumpt, mit dem Füllgas gefüllt und geringe Menge Quecksilber 6 angeordnet ist. Gemäß
dann einem Formierprozeß unterworfen wird, in wel- der Erfindung ist diese Ampulle aus eimern Glas hcrchem
angestrebt wird, daß die einzelnen Oberflächen 25 gestellt, das eine Infrarotstrahlung besonders stark
der Kathoden eine möglichst gleiche und möglichst absorbiert und relativ niedrigschmelzend ist. Ein solniedrige
Austrittsarbeit erhalten. Die Quecksilber- ches Glas ist beispielsweise ein bleifreies IR-Einbedeckung
soll erst -ach diesen Verfahrensschritten schmelzglas. Zur Erhöhung des Absorptionsvermöerfolgen.
Um dies zu erreichen, ist es bereits be- gens der Infrarotstrahlung ist dieses Glas zweckmäßig
Jcannt, daß Quecksilber zunächst verschlossen in 30 eingefärbt. Ferner soll der Dampfdruck des Glases
einer Ampulle in die Röhre einzubringen und dann dieser Ampulle bei seiner Erweichungstemperatur
gum gewünschten Zeitpunkt das Quecksilber durch relativ niedrig sein.
Zerstören oder Deformieren der Ampulle freizu- Das Röhrengehäuse 1 der Röhre besteht zwecksetzen,
mäßig aus einem Glas, das Infrarotstrahlung verhält-
Bckanntermaßen verwendet man dazu kleine 35 nismäßig gering absorbiert. Es sind dazu die üblich
Glasampullen, die außer dem Quecksilber noch mit für Elektronenröhren verwendeten Gläser durchaus
einer elektrischen Heizspirale versehen sind. Die brauchbar, da deren Absorptionsvermögen für InfraHeizspirale
wird dann durch Stromdurchgang erhitzt rot nicht sehr hoch ist. Die Ampulle ist zweckmäßig
und dadurch die Glasampulle erweicht und gesprengt. an einem Zufühmngsteil zu den Elektroden z. B.
Diesem bekannten Verfahren haftet der Nachteil an, 40 durch Einschmelzen befestigt,
daß beim Glühen der Heizspirale leicht verdampf- Nachdem die mit der Ampulle versehene Röhre
bare Verunreinigungen freigesetzt werden, die auf mit dem Füllgas versehen ist und der Formierungsdic
Kathodenoberfläche einwirken, bevor das Queck- prozeß für die Elektroden durchgeführt worden ist.
»silber sich auf dieser niederschlägt. Als Folge davon wird nun vorzugsweise mit Hilfe eines Infrarotstrahtreten
wieder Zonen erhöhter Austrittsarbeit auf den 45 lers in einem Parabolspiegel eine scharf gebündelte
Kathodenoberflächen auf. Darüber hinaus erfordern Infrarotstrahlung auf die in die Röhre eingebaute
Solche mit Heizspiralen versehene Ampullen zusatz- Quccksilbcrampulle gerichtet. Diese Infrafrotstrahliche
Schweißstellen und zusätzliche Durchführungen lung durchdringt die Röhrenwandung 1, da diese verim
Röhrensockel. häitnismäßig wenig Infrarotstrahlung absorbiert, und
Es ist weiter bekannt, ein innerhalb einer Ziffern- 50 gelangt auf die Ampulle, die gemäß der vorliegenden
anzeigeröhre angeordnetes Glasröhrchen mit Queck- Erfindung die Infrarotstrahlung sehr stark absorbiert,
silber durch Hochfrequenzströme oder durch An- Die absorbierte Infrarotstrahlung führt zu einer sehr
Strahlung von einer Wärmequelle her zu erhitzen, schnellen F.rwcichung (eiwa 20 Sekunden) und De-
wodurch das C/lasröhrchen weich wird und zerplatzt formation der Ampulle und einem Austreten des
und das Quecksilber verdampft. 55 Quecksilber, das sich in gewünschter Weise auf den
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu- Oberflächen der Elektroden niedersetzt. Da bei die-
gründe, ein Verfahren der eingangs genannten Art sein Verfahren keine weiteren Metallteile wesentlich
anzugeben, da» insbesondere hinsichtlich der vor- erhitzt werden, ist die Gefahr einer Verunreinigung
siebend genannten Nachteile verbessert ist, der Elektrodenoberflächen weitgehend reduziert.
Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die 60
Glasampulle aus einem die Infrarotstrahlung stark n .
absorbierenden und niedrigschmelzcnden Glas her- Patentansprüche:
gestellt wird und daß die Deformation der Glasampulle mittels einer direkt auf die Ampulle gezielten 1. Verfahren zum Einbringen von Quecksilber
Infrarotstrahlung hoher Leistung vorgenommen wird. 65 in eine elektrische Gasentladungsröhre, insbeson-
Hin wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht dete Ziffernanzeigeröhre nach dem Glimmlicht*
dat in, daß bei dem Freisetzen des Silbers und der De- prinzip, bei dem in die Röhre eine das Queck-
fi der Ampulle keine zusätzlichen Metallteile silber enthaltende Glasampulle eingebracht wird
ψηά das Quecksilber erst nach erfolgtem Formier-
»rozeß und Vokuumabschluß der Röhre durch thermische Deformation der Glasampulle freigesetzt
wird, wobei diese thermische Deformation Surch Anstrahlung von einer Wärmequelle verlirsacht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasampulle aus einem die Infrarotstrahlung
stark absorbierenden und niedrigschmelzen- <len Glas hergestellt wird und daß die Deformalion
der Glasampulle mittels einer direkt auf die Ampulle gezielten Infrarotstrahlung hoher Lei-
»tung vorgenommen wird.
2, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Röhrenwandung aus einem die Infrarotstrahlung vergleichsweise gering absorbierenden
Glas hergestellt wird.
3, Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Glas der Glasampulle
Farbstoffe zur Erhöhung der Infrafrotstrahlungsabsorption zugesetzt werden,
4„ Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glasampulle mittels Lappen od. dgl. an Elektroden oder deren Zuführungen befestigt wird.
Hierzu 1 Blau Zeichnungen