DE1937000C3 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
- C10L1/00—Liquid carbonaceous fuels
- C10L1/32—Liquid carbonaceous fuels consisting of coal-oil suspensions or aqueous emulsions or oil emulsions
- C10L1/328—Oil emulsions containing water or any other hydrophilic phase
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- Emulsifying, Dispersing, Foam-Producing Or Wetting Agents (AREA)
Description
llüssige Kohlenwasserstoffkraft- oder -brennstoffe
werden für bestimmte Anwendungszwecke in Form wäßriger Emulsionen eingesetzt, da durch die Auftrennung
der Kohlcnwasserstoffphase in kleine Einzelteilchen ein unkontrollierter Abbrand bzw. ein schnelles
Verdampfen verhindert bzw. erschwert werden kann.
Es ist jedoch schwierig, solche wäßrigen Emulsionen
trotz eines hohen Gehaltes an der emulgierten Kohlenwassersioffphase
auch bei niedrigen Temperaturen pumpfähig und bei üblichen Lagerungstemperaturen
stabil zu halten.
Überraschenderweise läßt sich dieses technische Problem durch eine synergistisch zusammenwirkende
Kombination von Zusatzstoffen lösen.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Kraft- und Brennstoffemulsionen auf der Basis von flüssigen Kohlenwasserstoffen
und einem Gehalt an einem Emulgator sind daher dadurch gekennzeichnet, daß sie aus mindestens
75 Gewichtsprozent, bezogen auf die Emulsion, eines flüssigen Kohlenwasserstoffkraft- bzw. -brennstoffes
als disperse Phase, 0,75 bis 12 Gewichtsprozent Wasser als kontinuierliche Phase, sowie 0,3 bis 10 Gewichtsprozent
eines wasserlöslichen, aschefreien Gefrierpunktserniedrigers. 0,3 bis 10 Gewichtsprozent
eines Emulgators und 0,3 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Emulsion, Harnstoff bestehen.
Die Verwendung von Gefrierpunktserniedrigern zur Lösung von Enteisungsproblemen beispielsweise bei
Flugzeugen (wie Tragflügel und Kraftstoffleitungen) ist an sich bekannt. Für diesen Zweck sind u. a. Äthylenglykollösungen
empfohlen worden, welche die Salze KCNS und NaNO2 als im Glykol lösliche Gefrierpunktserniedriger
enthalten. Derartige Enteisungslösungen eignen sich aber nicht für wäßrige Emulsionen
vom Typ Kohlenwasserstoff-in-Wasser.
Weiterhin ist es bekannt, für relativ wenig konzentrierte
Emulsionen, welche maximal 50 Gewichtsprozent der Kraftstoffkomponente in der wäßrigen Phase
dispergiert enthalten, spezielle Emulgatoren vom Typ der oxyäthyliierten Alkylphenole einzusetzen. Die
nachstehend angegebene Vergleichsemulsion H (vgl. auch Tabelle I) zeigt jedoch, daß ein solcher Emulgatortyp
nicht ausreicht, um bei hochkonzentrierten Emulsionen die erforderliche Stabilität zu gewährleisten.
Überraschenderweise ist es unbedingt erforderlich,
daß in solchen hochkonzentrierten Emulsionen Harnstoff als Stabilisatorkomponente mitverwendet wird
(vgl. Tabelle II).
Der Kohlenwasserstoffkraft- oder -brennstoff, nachstehend einfach als »Kraft- oder Brennstoff« bezeichnet,
kann ein Kraftstoff für Flugzeug-, wie Düsenoder Flugturbinen-, Automobil-, wie Benzin-, oder
Lastkraftwagen- bzw. Schiffs-, wie Schiffsdieselmotoren sein. Der Kraft- bzw. Brennstoff umfaßt somit die
bei Temperaturen von 20 bis 4000C siedenden Erdöldestillatkraftstofle,
wie Dieselkraftstoff, Benzin oder Kerosin. Flugzeugkerosine sind die bevorzugten Kraftstoffkomponenten
der Eimulsionen der Erfindung. Der Anteil der Kraft- bzw. Brennstoffkomponente der
Emulsionen der Erfindung beträgt vorzugsweise über 90 Gew.-%, insbesondere über 95 Gew.-%, bezogen auf
die Emulsion. Der bevorzugte Maximalgehalt der Emulsion an der Kraft- bzw. Brennstoffkomponente
beträgt 98,5 Gew.-%.
Man darf dem Kraft- bzw. Brennstoff keinen übermäßig hohen Anteil Wasser einverleiben. Der Anteil
des Wassers beträgt zweckmäßig 0,75 bis 12Gew.-%, vorzugsweise 0,75 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die Gesamt-Emulsion.
Die erfindungsgemißen Emulsionen können die verschiedensten
bekannten Emulgatoren enthalten. Vor-
zugsweise verwendet man einen Emulgator oder ein Emulgatorgemisch mit einem HLB-Wert von 11 bis 16
(siehe die Zeitschrift »J. Soc. Cosmetic Chemistry«, Dezember 1948, Seite 419).
Der Emulgator ist zweckmäßig ein aus 5 bis 15 Mol
eines Alkyienoxyds pro Mol eines Alkylphenols hergestelltes Kondensationsprodukt Beispiele von für zur
Herstellung dieser Kondensationsprodukte geeigneter Alkylphenole sind Alkylphenole mit 5 bis 15 C-Atomen,
vorzugsweise ein Octyl-, Nonyl- oder Dodecylphenol. Beispiele für geeignete Alkylenoxyde sind Athylenoxyd
und Propylenoxyd. Ein bevorzugter Emulgator ist ein Kondensationsprodukt eines Octylphenols mit
Äthylenoxyd. Solche Produkte sind im Handel erhältlich. Man kann 0,3 bis 5 Gew.-% Emulgator, bezogen
auf die Emulsion, verwenden, obwohl man auch bis zu 10Gew.-% einsetzen kann. Vorzugsweise verwendet
man 0,5 bis l,5Ge\v.-% Emulator.
Es wurde festgestellt, daß Harnstoff eine überraschende
Wirksamkeit in bezug auf die Stabilität der Emulsion der Erfindung besitzt. Dies ist aus Tabelle
II ersichtlich, in der Harnstoff mit anderen Emulsionsstabiüsatoren
verglichen wird. Die Emulsion der Erfindung kann vorzugsweise 0,3 bis 5 Gew.-%, insbesondere
0,3 bis 0,7Gew.-% Harnstoff, enthalten.
Beispiele für verwendbare wasserlösliche aschefreie Gefrierpunktserniedriger sind Ammoniumsalze, wie
Ammoniumnitrat, oder mehrwertige Alkohole, wie Glykol oder Glycerin. Ammoniumnitrat wird als Gefrierpunktserniedriger
bevorzugt. Der Anteil des Gefrierpunktserniedrigers
kann bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf die Emulsion, betragen. Vorzugsweise beträgt dieser
Anteil 0,3 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,3 bis 0,7 Gew.-%. Eine besondere überraschende Stabilität zeigt
eine Kraft- bzw. Brennstoffemulsion, die jeweils 0,3 bis 0,7 Gew.-% Ammoniumnitrat bzw. Harnstoff enthält.
Die Kraft- bzw. Brennstoffemulsionen der Erfindung können weitere Zusätze, wie Korrosionsinhibitoren
und Antistatika, enthalten.
Die Korrosionsinhibitoren können wegen des in den Emulsionen der Erfindung vorhandenen Wassers erforderlich
sein. Ein Zusatz von Spuren von z. B. Äthylendiamin wirkt der Korrosion von Eisen entgegen. Weitere
Beispiele für Korrosionsinhibitoren sind Glycerin und Glykol. Man kann auch andere Korrosionsinhibitoren,
wie Alkylbernsteinsäuren oder deren Anhydride, z.B. Dodecylbernsteinsäure oder deren Anhydrid, in
geeigneten Anteilen verwenden. Der Anteil des Korrosionsinhibitors beträgt gewöhnlich bis zu l,0Gew.-%.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein emulgierter Kraftstoff (Emulsion 1) besitzt die nachstehende Zusammensetzung:
Flugturbinen-Kraftstoff 97,0 %
Emulgator A (Im Handel erhält- 1,0 %
lichcs Kondcnsationsprodukt ins
Octylphenol und Äthylenoxyd)
lichcs Kondcnsationsprodukt ins
Octylphenol und Äthylenoxyd)
Wasser 1,0%
Harnstoff 0,5 %
Ammoniumnitrat 0,5 %
Ein weiterer emulgierter Kraftstoff (Emulsion H) die nachstehende Zusammensetzung:
Flugturbinen-Kraftstoff | 96,8% |
Emulgator A (Im Handel erhält | 0,8 % |
liches Kondensationsprodukt aus | |
Octylphenol und Äthylenoxyd) | |
Wasser | 1,0 % |
Harnstoff | 0,4 % |
Ammoniumnitrat | 0,4 % |
Äthylenglykol | 0,4% |
Dodecenylbernsteinsäureanhydrid | 0,2 % |
Tabelle I zeigt die Eigenschaften der vorgenannten Emulsionen I und II und jene der nachstehenden
Vergleichs-Emulsionen A bis H.
Die in den Emulsionen A bis H enthaltenen Emulgatoren A bzw. B sind handelsübliche Octylphenol-Äthylenoxyd-Kondensationsprodukte.
Emulsion A
Flugturbinen-Kraftstoff
Emulgator A
Wasser
Harnstoff
Emulgator A
Wasser
Harnstoff
Emulsion B
Flugturbinen-Kraftstoff
Emulgator A
Wasser
Ammoniumnitrat
Emulgator A
Wasser
Ammoniumnitrat
Emulsion C
Flugturbinen-Kraftstoff
Emulgator A
Wasser
Ammoniumchlorid
Emulgator A
Wasser
Ammoniumchlorid
Emulsion D
Flugturbinen-Kraftstoff
Emulgator B
Wasser
Harnstoff
Emulgator B
Wasser
Harnstoff
Emulsion E
Flugturbinen-Kraftstoff
Emulgator B
Wasser
Harnstoff
Emulgator B
Wasser
Harnstoff
Emulsion F
Flugturbinen-Kraftstoff
Emulgator B
Wasser
Acetamid
Emulgator B
Wasser
Acetamid
Emulsion G
Flugturbinen-Kraftstoff
Emulgator B
Wasser
Ammoniumchlorid
Emulgator B
Wasser
Ammoniumchlorid
Emulsion H
Flugturbinen-Kraflstoff
Emulgator B
Emulgator B
Wasser
97,0 % 1,0 % 1,3 % 0,6 %
97,0 % 1,0 % 1,0 % 1,0 %
97,0 % 1,0% 1,5 % 0,5 %
97,0 % 1,0% 1,0 % 1,0%
97,0 % 1,0 % 1,5% 0,5 %
97,0% 1,0% 1,0% 1,0%
97,0 % 1,0% 1,5% 0,5 %
97,0% 1,0% 2,0 %
Die Prozentangaben der vorgenannten Kohlenwasserstoffe und des Wassers beziehen sich auf das Volumen,
die der anderen Komponenten au! das Gewicht.
Emulsionen
Verhalten
beim Stehen
an der Luft
bei Raumtemperatur
beim Stehen
an der Luft
bei Raumtemperatur
Verhalten beim Abkülen auf -29 C
Verhalten bei
Lagerung Lagerung bei I!: C bei 55 C
stabil1)
stabil1)
bricht
allmählich
bricht4)
bricht4)
stabil1)
stabil1)
bricht rasch
bricht4)
bricht4)
stabil3) stabil2) bricht5)
stabil1) stabil1)
stabil1) stabil1)
Die nachstehenden Emulsionen werden hergestellt, um die Überlegenheit von Harnstoff gegenüber anderen
Emulsions-Stabilisatoren zu zeigen. Alle Emulsionen bestehen aus 97 Vol.-% Flugkerosin, 1 VoL-%
Wasser, 1 Gew.-% Emulgator A, 0,5Gew.-% Ammoniumnitrat und einem der in Tabelle Il aufgeführten
Stabilisatoren.
stabil1) stabil2) bricht5) bricht')
stabil2) stabil2) bricht ) ') langer als 30 Tage
2) nach 5 Cyclen des Kühlens von Raumtemperaturauf-29 C,
Haltens der Emulsion für einige Zeit bei -29 C" und Aufwärmens auf Raumtemperatur
1J nach einem Cyclus
4) der Kraftstoff wird nach zwei bis vier stunden an der Oberfläche
in Form einer zusammenhängenden Phase sichtbar.
Emulsionsstabilisator
Stabilisator-Anteil
Harnstorf 0,5
Formamid 0,5
Maleinsäureanhydrid 0,5
Bernsteinsäuredinitril 0,5
Glykolsä'urenitrii 0,5
Wasser + Glycin 0,25 0,25
Wasser + Guanidin- 0,25
hydrochlorid 0,25
Lebensdauer der Emulsion bei 15 C
1 Monat 160 Std. 65 Std. 65 Std. 65 Std. 65 Std.
65 Std.
Claims (11)
1. Wäßrige Kraft- und BrennstofTemulsionen auf der Basis von flüssigen Kohlenwasserstoffen mit einem
Gehalt an einem Emulgator, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus mindestens 75Gew.-%, bezogen
auf die Emulsion, eines flüssigen Kohlenwasserstoffkraft- bzw. -brennstoffes als disperse
Phase, 0,75 bis 12Gew.-% Wasser als kontinuierliche Phase, sowie 0,3 bis 10Gew.-% eines wasserlöslichen,
aschefreien Gefrierpunktserniedrigers,
0,3 bis 10Gew.-% eines Emulgators und 0,3 bis 10Gew.-%, bezogen auf die Emulsion, Harnstoff,
sowie gegebenenfalls üblichen bekannten Zusätzen bestehen.
2. Emulsionennach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kohlenwasserstoffkraftstoff ein Flugkraftstoff auf Kerosinbasis ist
3. Emulsionen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Kohlenwasserstoffkraft-
oder -brennstoffes über 90Gew.-%, vorzugsweise 95 bis 98,5 Gew.-%, bezogen auf die
Emulsion, beträgt
4. Emulsionen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Wassers 0,75
bis 3 Gew.-%, bezogen auf die Emulsion, beträgt.
5. Emulsionen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Emulgators
0.5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Emulsion, beträgt.
6. Emulsionen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Emulgator ein Kondensationsprodukt
aus einem Alkylphenol mit einem Alkylenoxyd ist.
7. Emulsionen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Emulgator ein Kondensationsprodukt aus 5 bis 15MoI Alkylenoxyd pro Mol
Alkylphenol ist.
8. Emulsionen nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Harnstoffs 0,3
bis 0,7 Gew.-Vo, bezogen auf die Emulsion, beträgt.
9. Emulsionen nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Gefrierpunktserniedrigers
0,3 bis 5Gew.-%, insbesondere 0,3 bis 0,7 Gew.-%, bezogen auf die Emulsion, beträgt.
10. Emulsionen nach Anspruch I bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gefrierpunktserniedriger
ein Ammoniumsalz, vorzugsweise Ammoniumnitrat ist.
11. Emulsionen nach Anspruch 1 bis 10, gekennzeichnet
durch einen Gehalt von jeweils 0,3 bis 0,7 Gew.-%, bezogen auf die Emulsion, an Harnstoff
und Ammoniumnitrat.
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