DE853225C - Verfahren zur Stabilisierung von Motortreibstoffen - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung von MotortreibstoffenInfo
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- DE853225C DE853225C DEP29112A DEP0029112A DE853225C DE 853225 C DE853225 C DE 853225C DE P29112 A DEP29112 A DE P29112A DE P0029112 A DEP0029112 A DE P0029112A DE 853225 C DE853225 C DE 853225C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
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Description
- Verfahren zur Stabilisierung von Motortreibstoffen Die vorliegende Erfindung betrifft die Stabilisierung von Motor- und Flugmotortreibstoffen, die Antiklopfmittel enthalten.
- Die Verwendung von Bleitetraärhyl enthaltenden Antiklopfmitteln ist bei der Herstellung von hochwertigen Treibstoffen für Verbrennungsmotoren allgemein bekannt. In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Treibstoffen mit noch größerer Klopffestigkeit besonders für Flugmotortreibstoffe gestiegen. Zur Erleichterung der Produktion solcher Treibstoffe wurden die amtlichen Vorschriften über den Bleigehalt beträchtlich gelockert, so daß für solche Treibstoffe ein sehr viel höherer Anteil von Antiklopfmitteln nunmehr erlaubt ist.
- Es ist bekannt. <lalß 13leitetraäthy1 enthaltendes Benzin, besonders Flugmotorenbenzin, welches normalerweise einen höheren Anteil an Antiklopfmitteln als gewöhnliches Motorbenzin besitzt, zur Unstabilität bei Lagerung neigt und einen gewissen bleihaltigen Niederschlag absetzt. Diese Unstabilität wird um so ausgesprochener, je höher der Bleigehalt des Treibstoffes steigt. Infolgedessen hat die Lockerung hinsichtlich des durch die amtlichen Vorschriften erlaubten Bleigehaltes die Unstabilität solcher gebleiten Treibstoffe noch deutlicher gemacht.
- Es wurde gefunden, daß elementarer Schwefel, Schwefelwasserstoff, Schwefelkohlenstoff, Thiophen und Dialkyldisulfide eine auffallende Wirkung in der Erzeugung der Unstabilität besitzen, und d'aß Unstabilität auch durch gewisse Olefine gefördert zu werden scheint. Alkylsulfide (Thioäther) und Meccaptane scheinen keine wesentliche Wirkung auf die Stabilität von ge'bleitem Treibstoff auszuüben.
- Gemäß der Erfindung werden Bleitetraät@hyl enthaltende Motor- und Flugmotortreibstoffe durch Beifügung eines kleinen Anteils einer Monocarboxylverbindung, nämlich einer Monocarbonsäure, ihre Säureamide, ihre Anhydride oder Salze von Monocarbonsäuren (außer Bleiacetat) stabilisiert. Oxy- und Aminoderivate der Monocarbonsäuren eignen sich nicht für das Verfahren der Erfindung.
- Der Betrag des erforderlichen Stabilisators übersteigt im allgemeinen nicht o,oi 011o des Treibstoffes; in manchen Fällen werden befriedigende Resultate bereits erreicht, wenn der Treibstoff o,ooi 0/0 des Stabilisators enthält.
- Der Stabilisator kann dem Treibstoff auf verschiedene Weise beigemengt werden. Er kann z. B. dem fertigen Treibstoff oder irgendeinem Bestandteil desselben vor dem Mischen oder dem Antiklopfmittel zugesetzt werden. Man kann ihn aber auch beim Mischungs.prozeß oder beim Bleien zusetzen.
- Bleisalze sind im allgemeinen nur wenig in Motor- bzw. Flugmotortreibstoffen löslich. Um solche Salze von sehr geringer Löslichkeit Treibstoffen wirksam beizumengen, kann dem Treibstoff ein Überschuß an Salz beigefügt und die gebildete überschüssige verdünnte Lösung abgegossen werden. Man kann aber auch das Bleisalz z. B. in der Form einer alkoholischen Lösung zusetzen, wodurch ein deutliches Anwachsen der Löslichkeit des Salzes in dem Treibstoff erreicht wird.
- Die folgenden vier nicht stabilisierten Treibstoffe, von denen jeder 1,2 ccm Bleitetraäthyl pro Liter enthält, wurden Lagerungsprüfungen unterworfen, welche im Dunkeln beieiner Temperatur von 49° C durchgeführt wurden. Treibstoff A war ein handelsüblicher Flugmotortreibstoff; Treibstoff B war ein schwefe'l,freies Isooctan, welchem Thiophen in einem Maße zugesetzt wurde, daß sich ein Schwefelgehalt von 0,005 Gewichtsprozent ergab; Treibstoff C war ein schwefelfreies Isooctan, welchem Schwefelkohlenstoff in ausreichendem Maße zugegeben wurde um ihm einen Schwefelgehalt von o,oo5 Gewichtsprozenten zu geben; Treibstoff D war ein handelsübliches Flugmotorbenzin.
- Die für die Bildung des Niederschlages bei den nicht stabilisierten obenerwähnten Treibstoffen erforderlichen Tage wurden wie folgt festgestellt:
Treibstoff Niederschlag -- - I spurenweiser I mittlerer i starker A - 1 2 B 5 6 8 C Z - 2 D - - 1 . Beispiel I Anteile der jeweiligen Stabilisatoren, die den mit den Buchstaben A, B, C und D Zahl der Tage für Niederschlagsbildung bezeichneten Treibstoffen zugesetzt sind Spuren mäßig stark Wirkung von Essigsäure A plus o,ooi0/0 Essigsäure . .. . ... . ... . . . . .. . . ... .. . ... . . . . .. . . . >16 - - i Wirkung von Essigsäureanhydrid D plus o,ooi 0/0 Essigsäureanhydrid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 26 26 B plus o,ooi 011o Essigsäureanhydrid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 41 46 C plus o,ooi 011o Essigsäureanhydrid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 - - Wirkung von Acetamid D plus o,ooi 0110 Acetamid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 40 68 B plus o,ooi0/0 Acetamid ...................................... i9 36 68 C plus o,ooi% Acetam.id ...................................... 14 26 56 I Wirkung von ameisensaurem Ammonium (Ammoniumformiate) A plus o,oi 0/0 ameisensaures Ammonium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . i i - i 18 B plus o,or% ameisensaures Ammonium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - 14 16 C plus o,oi 0/0 ameisensaures Ammonium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - - I 14 Anteile der jeweiligen Stabilisatoren, die den mit den Buchstaben A, B, C und D Zahl der Tage für Niederschlagsbildung bezeichneten Treibstoffen zugesetzt sind Spuren I mäßig i stark Wirkung von essigsaurem Ammonium A plus o,oo5 0,1, essigsaures Ammonium ....................... 9 12 84 A plus o,ooi °o essigsaures Ammonium ....................... 18 49 j >85 A plus 0,0001 °o essigsaures Ammonium . . .. . . . . . . . . .. . . . .. . . . . 12 48 64 B plus o,ooi °/o essigsaures Ammonium ....................... 18 34 >85 B plus o,oooi °/o essigsaures Ammonium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 39 49 C plus o,oo5 °/o essigsaures Ammonium ....................... 27 So >85 C plus o,oooi °,!o essigsaures Ammonium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 34 49 Wirkung von Acetaten D plus Überschuß an Zinkacetat .............................. 7 14 20 B plus Überschuß an Zinkacetat .............................. 1 17 20 B plus Überschuß an Kadmiumacetat ......................... 6 1i 12 B plus Überschuß an Natriumacetat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - 1 23 B plus Überschuß an Uranyl-Zink-Acetat ...................... 2 - 31 Wirkung von Ammoniumbutyrat A plus o,ooi °/o Ammoniumbutyrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 - j 21 B plus o,ooi Ammoniumbutvrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - i9 C plus o,ooi °/o Ammoniumbutyrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - - 19 Wirkung von Bleipalmitat D plus 0,002 V/" Bleipalmitat................................... - 1 4 C plus 0,002 °,!V0 Bleipalmitat................................... 8 - 9 Wirkung von Ammoniumstearat B plus Übexschuß an Ammoniumstearat ....................... 8 14 20 C plus Überschuß an Ammoniumstearat .. ... .................. - - 4 Wirkung von Bleistearat B plus Überschuß an Bleistearat .............................. 1 7 36 C plus Überschuß an Bleistearat .............................. - 1 io Be,ispiel11 Anteile an Estern, die mit A, B, C und D bezeichneten Treibstoffen Zahl der Tage für Niederschlagsbildung als Stabilisator zugesetzt sind Spuren I mäßig stark I B plus o,ooi°1o Methylacetat .................................... 6 7 i0 C plus 0,001°%o Methylacetat .................................... - 2 V 3 D plus 0,001°/o Methylacetat .................................... - 1 2 B plus o,ooi°/o Äthylacetat ..................................... - 6 10 C plus o,ooi°/o Äthylacetat ..................................... - - 2 D plus o,ooi°/o Äthvlacetat ..................................... - 1 2 B plus 0,o5 °;'o Äthvlacetat...................................... 2 7 20 C plus 0,05 °/o Äthylacetat...................................... - 1 2 D plus 0,o5 °/o Äthylacetat...................................... - T 2 B plus o,ooi°!a Amylacetat ..................................... 5 6 10 C plus o,ooi°/o Amylacetat ..................................... - 2 3 D plus o,ooi°/o Amylacetat ..................................... - 1 2 A plus o,ooi°/o Phenylacetat .................................... - - 3 B plus o,ooi°/o Phenylacetat .................................... - 8 To C plus o,ooi°/o Phenylacetat .................................... - - 6 A plus o,ooi°/o Bornylacetat .................................... - - 2 B plus o,ooi°/o Bornylacetat .................................... - 12 14 C plus o,ooi°/o Bornylacetat .................................... - - 3 A plus o,ooi°/o Vinylacetat ..................................... - - 2 B plus o,ooi°/o Vinylacetat ..................................... 2 4 6 C plus o,ooi°/a Vinylacetat ..................................... - - ! 4 Beispiel III Stabilisator Zahl der Tage für Niederschlagsbildung Spuren 1 mittel stark Treibstoff C plus o,ooi o% Ammoniumstearat/Ammoniumacetat ...... 7 9 To Treibstoff C plus o,ooi °/o Ammoniumstearat/Zinkacetat . . . . . . . . . . . . 6 - 7 Beispiel IV Stabilisator Zahl der Tage für Niederschlagsbildung Spuren mittel stark I Treibstoff A plus o,ooi °/o Ammoniumbenzoat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - - 8 Treibstoff A, gesättigt mit Ammoniumoxalat ....... . . . . . . . . . . . . . .. 1 - 2 Treibstoff, gesättigt mit Ammoniumcitrat ........................ - 1 2 Treibstoff B plus o,ooi °/o Ammoniumbenzoat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . i I - i9 Treibstoff B, gesättigt mit Ammoniumoxalat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 2 3 5 Treibstoff B, gesättigt mit Ammoniumoitrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 5 Treibstoff C plus o,ooi °/o Ammoniumbenzoat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - - i 21 Treibstoff C, gesättigt mit Ammoniumoxalat .. . . .. :... . . . . . . . .. . .. i - 2 Treibstoff C, gesättigt mit Ammoniumcitrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1 -- 2
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Stabilisierung von Motor-und Flugmotortreibstoffen, die Bleitetraäthyl als Antilklopfmittel enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß dem Treibstoff eine geringe Menge von Monocarbonsäuren, ihren Säureamiden, ihren Anhydriden oder Salzen (außer Bleiacetat) zugesetzt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz o,oi Gewichtsprozente des Treibstoffs nicht wesentlich überschreitet und nicht wesentlich geringer als o,ooi °/o ist und dem fertigen Treibstoff oder einem seiner Bestandteile oder ihm während des Mischungsprozesses oder während des Bleiens beigemengt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brennstoff ein kleriner Anteil von Ammoniumacetat oder Acetamid zugesetzt wird. Angezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 845 407; Chemisches Zentralblatt, 1941, Band I, S. i381.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB853225X | 1945-09-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE853225C true DE853225C (de) | 1952-10-23 |
Family
ID=10590381
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP29112A Expired DE853225C (de) | 1945-09-21 | 1949-01-01 | Verfahren zur Stabilisierung von Motortreibstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE853225C (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR845407A (fr) * | 1938-04-25 | 1939-08-23 | Cie Nat Matieres Colorantes | Procédé de protection des moteurs et du matériel de stockage contre l'action du plomb tétraéthyl contenu dans les essences |
-
1949
- 1949-01-01 DE DEP29112A patent/DE853225C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR845407A (fr) * | 1938-04-25 | 1939-08-23 | Cie Nat Matieres Colorantes | Procédé de protection des moteurs et du matériel de stockage contre l'action du plomb tétraéthyl contenu dans les essences |
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