DE19368C - Neuerung an Turbinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die beiliegende Zeichnung zeigt eine VoIlturbine mit äufserer Beaufschlagung; der mit S bezeichnete, auf der Fundamentplatte r befestigte Theil ist der Leitkurvenapparat, dessen Kanäle durch zwei entsprechend gebogene Wandungen getrennt sind, die, am äufseren Umfange des Apparates aus einander stehend, nach innen zusammen laufen, so dafs im Horizontalschnitt die in den Fig. 2, 4 und 5 dargestellte Form entsteht. Den Leitkurvenapparat umgiebt eine ringförmige Schütze s, in welcher eine der Anzahl der Kanäle entsprechende Anzahl Oeffnun-•gen ο angebracht sind; diese Schütze ist drehbar und erhält ihre Bewegung von dem Stellrade c aus durch die senkrechte Welle d, die horizontale Wellef und die Schnecke/, die in ein mit der Schütze verbundenes, verzahntes Stück R greift. Bei geschlossener Stellung der Schütze, Fig. 4, liegen die Oeffnungen 0 derselben vor den aus einander stehenden Wandungen der Leitkanäle, während in geöffneter Stellung, Fig. 2 und 5, die Oeffnungen 0 zum Theil oder ganz vor die Leitkanäle gedreht sind. Um bei th'eilweiser Oeffnung der Leitkanäle, Fig. 2, in denselben eine Stauung des Aufschlagwassers, welche herbeigeführt wird durch das Bestreben desselben, den unmittelbar neben der Schützenöffnung noch bleibenden geschlossenen Theil des Kanals auszufüllen, zu verhindern, ist neben jeder Oeffnung eine aus Eisenblech hergestellte, um den Bolzen w drehbare Klappe k angebracht, deren Breite gleich der Höhe des Leitkanales ist und in diesem bei der Drehung der Schütze sich so verschiebt, dafs bei geschlossenem Zustande der letzteren die Klappe die in Fig. 4 dargestellte Lage einnimmt, während sie sich bei ganz geöffneter Schütze in ihrer ganzen Fläche an die Wandung des Leitkanales anlegt, Fig. 5. Bei theilweiser Oeffnung dagegen, Fig. 2, geschieht dieses nur mit ihrem freien Ende, und es ist somit der unmittelbar neben der Oeffnung liegende Raum des Kanales für den Zutritt des Wassers abgesperrt, so dafs dasselbe, die Richtung seiner Strömung beibehaltend, ohne eine durch Wirbelung im Leitkanal entstehende Stauung in das Laufrad geführt wird. Die Stellung der Schütze bezw. die Gröfse der Oeffnung der Leitkanäle ist aus einem mit der Stellradwelle d in Verbindung gebrachten Zeigerwerke u zu erkennen.

Durch die beschriebene Schützenanordnung kann der Zutritt des Aufschlagwassers sehr leicht und auf das Genaueste regulirt werden; um aber auch bei geringerem Wasservorrath, besonders während der Sommermonate, allerdings mit weniger Kraft, aber längere Zeit und auch bei gänzlich geöffneter Schütze arbeiten zu können, ist das Laufrad T so eingerichtet, dafs die inneren Schaufelöffnungen durch einzusetzende Bogenstücke B verengert werden können. Diese aus Eisenblech hergestellten Bogenstücke enthalten Oeffnungen O₁, deren Gröfse nach dem gewünschten Wasserverbrauch eingerichtet wird; die Anbringung im Laufrade erfolgt durch Anschrauben an die Arme, Fig. 2, und durch Be-

festigung vermittelst besonderer Lappen u, Fig. 6. Von den Bogenstücken, die im Laufrade durch den Kanal K zugänglich sind, können verschiedene Sorten von je vier Stück mit verschiedenartigen Oeffnungen vorräthig gehalten und nach Bedarf ausgewechselt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Turbinen zum Zwecke der Regelung der Wasserströmung in den Leitkanälen die in denselben liegenden, direct neben den Eintrittsöfihungen der Schütze scharnierartig angebrachten Klappen k.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.