DE1936098A1 - Gasproduzierende Zusammensetzung - Google Patents
Gasproduzierende ZusammensetzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft gasproduzierende Zusammensetzungen, die Azodicarbonamid und wenigstens eine
chromhaltige Verbindung, wie ein Chromat, Dichromat
oder Chromalaunsalz eines Alkali- oder Erdalkalimetalles oder eine Chromverbindung, wie Chromtrioxyd
oder Chromtrichlorid, enthalten. Die Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung zersetzen sich bei
einer niedrigeren Temperatur und produzieren ein größeres Gasvolumen als eine äquivalente Menge von
Azodicarbonamid, was die Zusammensetzungen nach der Erfindung besonders brauchbar als Blähmittel für die
Herstellung von geschäumten thermoplastischen Harzprodukten macht.
Verschieden· Typen bekannter chemischer Verbindungen und Zusammensetzungen zersetzen sieh beim Erhitzen
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unter Bildung relativ großer Gasvolumen. Bestimmte dieser Verbindungen und Zusammensetzungen werden als
Blähmittel bei der Herstellung geschäumter thermoplastischer Harze verwendet. Eines der in größerem
Umfang verwendeten Blähmittel ist Azodicarbonamid wegen seiner ausgezeichneten Stabilität, seiner
hohen Zersetzungstemperatur, großen Zersetzungsgeschwindigkeit und wegen des relativ großen Gasvolumens,
das je Gewichtseinheit bei der Zersetzung gebildet wird. Die Gase, die durch die Zersetzung von Azodicarbonamid
gebildet werden, sind im wesentlichen geruchfrei, und
die Zersetzungsrückstände sind .nicht giftig, geruchfrei und setzen sich nicht um.
Wenn Azodicarbonamid als Blähmittel bei der Herstellung geschäumter thermoplastischer Harze verwendet wird,
variiert die optimale Z er set zunge temper stur und spezieller
die optimale Geschwindigkeit einer Gasentwicklung je nach der Schäumungsmethode und der speziell verwendeten Art des thermoplastischen Harzes. Beispielsweise
werden Polyäthylenschaumstoffe nach eiia* der folgenden
Methoden hergestellt, wenn Azodicarbonanid als
Blähmittel benützt wird.
a) Kontinuierliche Schäumungsmethode unter Vernetzung durch
Bestrahlung ι Bei dieser Methode werden Polyäthylen und
Aä5odicarb#»amid miteinander v*r«iadit und eztrudiert.
Das «xtrudierte Material wird einer Bestrahlung durch
074 - 3 -
Elektronenstrahlen unterzogen, um eine Vernetzung zu
bewirken, und dann auf eine ausreichende Temperatur erhitzt, um das Azodicarbonamid zu zersetzen. Die
bei der Zersetzung gebildeten Gase bewirken, daß das extrudierte Material sich ausdehnt und einen geschäumten
Materialbogen liefert.
b) Kontinuierliche Schäumungsmethode unter Vernetzung
durch Chemikalien» Bei dieser Methode werden Polyäthylen, Azodicarbonamid und ein chemisches Vernetzungsmittel
miteinander vermischt und extrudiert. Das extrudierte Material wird auf eine ausreichende
Temperatur erhitzt, um das Azodicarbonamid zu zersetzen, was bewirkt, daß das extrudierte Material
sich zu einem geschäumten Bogen expandiert.
c) Druckschaumungsmethod.es Bei dieser Methode werden
Polyäthylen, Azodicarbonamid und ein chemisches Vernetzungsmittel durch Schmelzen miteinander vermischt
und sodann in einen Hohlraum gegeben, der verschlossen wird und dabei eine begrenzte Kammer bildet. Der
Inhalt wird dann unter Druck erhitzt. Danach wird das Moterial ge schauet, indem man die, Kammer vom Druck
befreit.
Bei jeder der obigen Methoden wird das Polyäthylen
vor dem Schäumen mit Azodicarbonamid vermischt. Die Zersetzungste»p«ratur von Azodicarbonamid muß höher
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sein als die Temperatur, bei der das Mischen erfolgt,
da, wenn sich das Azodicarbonamid während des Vermischens
zersetzt, das geschäumte Endprodukt große Blasen enthält, die die Güte des Endproduktes nachteilig
beeinflussen.
Bei der Schäumungsstufe wird Polyäthylenharz auf eine
Temperatur erhitzt, bei der das Polyäthylenharz eine fe ausreichende Viskosität undElastizität erhält, daß
der Schaumstoff, wenn er gebildet ist, nicht zusammenfällt. Der optimale Temperaturbereich für die Schäumungsstufe
ist von dem Reinheitsgrad des Polyäthylene, dem Grad der Vernetzung und der Schäumungsmethode abhängig.
In jedem Fall muß sich das Azodicarbonamid-Blähmittel
bei der Temperatur oder unterhalb der Temperatur zersetzen, bei der das Schäumen stattfindet.,
Vie oben angeführt, ist die optimale Zersetzungstem-
^ peratur auch, von der speziellen Art des thermoplastischen
Harzes abhängig, d«# geschäumt wird. Bei der
Herstellung von geschäumten Polyvinylchloridledern entweder nach der Streichmethode unter Verwendung von
Plastisol oder nach der Kalandermethode ohne Verwendung
von Plastisol erfolgt das Vermischen des Harzes, des Weichmachers, des Stabilisators, des als Blähmittel
dienenden Azodicarbonamide und irgendwelcher anderer
Zusätze beispielsweise bei einer relativ niedrigen Temperatur, und demgemäß besteht keine wesentliche Ge-
.-.■-■ 5 -
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fahr einer Zersetzung des Azodicarbonamids während der Vermischungsstufe. Wenn das Gemisch jedoch durch
den Schäumungsofen geleitet wird, um eine Schäumung
des Gemisches zu bewirken, wie dies bei der Streiehmethode
erfolgt, oder wenn das Gemisch durch einen erhitzten Kalander in der Form eines umgekehrten L
geführt wird, um die Schäumung zu bewirken, wie dies
bei der Kalandermethode erfolgt, muß die Schäumungstemperatur
relativ niedrig sein, um die Stabilität des entwickelten Schaumes zu erhalten und eine thermische
Zersetzung des Polyvinylchloridsubatrates zu ▼erhindern. Wenn demnach Polyvinylchlorid geschäumt wird,
sollte die Zersetzungstemperatur von Azodicarbonamid vergleichsweise niedriger sein als wenn Polyäthylen
geschäumt wird.
Wie oben festgestellt, ist di· Zereetzunestemperehir ,
des Azodicarbonamids ein wesentlicher Faktor, wenn thermoplastische Harze unter Verwendung von Azodicarbonamid
als Blähmittel geschäumt werden. Nach dem Stand der Technik wurde die Zugahe von Hilfestoffen
vorgeschlagen, um die Zersetzungstemperatur von Azodicarbonamid einzustellen. Bestimmte dieser Hilfestoffe,
die als Unterstützungsmittel bezeichnet werden, sind in R.A.Reed, British Plastics, (Oct.) Seite 468 (i960),
L.I.Nass, Mod.Plastics, kO, (?)· 15 (l903), a.a.0.40,
(8), Seite 127 (1963) und "Gelogen AZ Compounding Research Report No.38" (Naugatuck Chemicals Division of
• 009887/1374 ' 6 "
V.S.Rubber Company) beschrieben. Die folgenden Substanzen sind in diesen Veröffentlichungen beschrieben/
2-Äthylhexoat-cadmium usw.
Zn-SaIz ——--
Zinkoxyd, Zinkacetat, Zinkchlorid usw.
basisches Bleistearat, zweibaaisches Bleiphosphit, dreibasisches Bleisulfat usw.
andere Verbindungen— Calcium-bariumlaurat, Cadmium-
bariumzusammense tzung.
Die von der Technik vorgeschlagenen Hilfestoffe verminderten die Zersetzungetemperatur von Azodieafbonamid etwas, besaßen aber die äußerst unerwünschte
Wirkung, daß sie dazu neigten, das bei der Zersetzung
entwickelte Gasvolumen wesentlich zu vermindern» Wegen des verminderten Gasgewinne mußten zusätzliche Mengen
der Blähmittel verwendet werden, was beides die Kosten und die Menge der Zersetzungerückstände in dem Bndprodukt steigert.
Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, gasproduzierende Zusammensetzungen mit einem Gehalt-an
Azodicarbonajsld zu bekommen, welche sich bei einer vorbestimmten Temperatur Ssarsetjeen, Eine weitere Aufgabe
der Erfindung ist es, gasproduzierende Zusammensetzungen
mit einemGehalt an Azodicarbonamid zu erhalten, welche
eine niedrigere Zersetzungstemperatur besitzen und wenigstens ein ebenso großes Gasvolumen wie Azodicarbonamid
auf einer äquivalenten Gewichtsgrundlage ««zeugen.
Die Ziele nach der vorliegenden Erfindung erreichte man mit Hilfe von Zusammensetzungen, die Azodicarbonamid
sowie wenigstens eine chromhaltige Verbindung umfassen. Die Zusammensetzung nach der Erfindung zersetzt sich
bei niedrigeren Temperaturen und liefert überraschenderweise bei der Zersetzung ein größeres Gasvolumen als
Azodicarbonamid.
Fig.l ist eine graphische Darstellung, die die Wirkung
eines Variierens der Kaliumchromalaunmenge auf die Zersetzungstemperatur (durchgezogene Linie)
und die Menge des entwickelten Gases (gestrichelte Linie) bei der Zersetzung von Azodicarbonamid
zeigt.
Fig.2 ist eine graphische Darstellung, die die Wirkung
eines Variierens der Kai iunab i ehr oma t menge auf
die Zersetzungstemperstiur (durchgezogene Linie)
und die Menge des entwickelten Gases (gestrichelte Linie) bei der Zersetzung von Azodicarbonamid
zeigt.
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Die gasproduzierenden Zusammensetzungen nach der Erfindung
bestehen aus Azodicarbonamid und wenigstens einer chromhaltigen Verbindung. Die Chromverbindungen,
die vorteilhafterweise nach der Erfindung verwendet werden, sind Chromate, Bichromate, Chromalaunsalze
der Alkali- und Erdalkalimetalle sowie der zweiwertigen
Metalle, wie Kupfer, Zinn oder Blei, Chromtrioxyd und Chromtrichlorid, und diese Verbindungen werden
durch die folgenden Formeln wiedergegeben .
■2SVr2<SV-3
M1Cr2O7
M'CrO^
CrO3
CrCl3
worin M ein einwertiges Kation und M' ein zweiwertiges
Kation bedeutet.
Bei den einwertigen Kationen, die duxii M in den obigen
Formeln wiedergegeben sind, sei die besondere Aufmerksamkeit auf die Alkalimetalle, wie Lithium, Natrium,
Kalium und Rubidium, sowie auf Ammonium gelenkt. Als zweiwertiges Kation, das in den obigen Formeln durch
M1 wiedergegeben ist, kommen insbesondere Calcium,
Magnesium, Barium und Strontium sowie andere zweiwertige Metalle, wie Kupfer, Zinn und Blei, in Betracht.
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Die von den obigen Formeln erfaßten Chromverbindungen, die bei der vorliegenden Erfindung besonders brauchbar
sind, sind Lithiumchromalaun, Natriumchromalaun, Kaliumchromalaun, Rubidxumchromalaun, Ammoniumchromalaun,
Lithiumbichromat, Natriumbichromat, Kaiiumbichromat,
Rubidiumbichromat, Ammoniumbichromat, Kupferbichromat,
Magnesiumbichromat, Kalziumbichromat, Strontiumbichromat,
Bariumbichromat, Zinnbichromat, Bleibichromat,
Lit/tiumchromat, Natriumchromat, Kaliumchromat, Rubidiumchromat,
Ammoniumchromat, Kupferchromat, Magnesiumchromat,
Calciumchromat, Strontiumchrömat, Bariumchromat,
Zinnchromat, Bleichromat, Chromtrioxyd und Chromtrichlorid.
Bei der Herstellung der Zusammensetzung nach der iirfindung
kann eine einzelne chromhaltige Verbindung oder eine Kombination von zwei oder mehr solcher Verbindungen
mit gleich zufriedenstellenden Ergebnissen verwendet werden.
Bei den oben erwähnten Verbindungen sind Chromtrioxyd und jene Verbindungen, in denen M Ln den Formeln Na, K
oder NH. bedeutet, relativ billig und im Handel erhältlich und daher für die Verwendung nach der Erfindung
bevorzugt.
Wenn die oben beschriebenen NatriumsaLze in den Zusamraen-
nnb7.\n\{',t>n nach der LrFindung verwendet wardun, soLLtmbe-
ÖÖä38?/m4 " ' BADORSG1NAL
- Io -
19360S3
sondere Vorkehrungen getroffen werden, um zu verhindern, daß die Zusammensetzungen Wasser aufnehmen, da die Natriumsalze
stark hygroskopisch sind und das Hydratationswasser die Bildung großer Blasen in dem Endprodukt verursachen
kann, Es ist bevorzugt, alle Zusammensetzungen
nach der Erfindung in trockenem Zustand zu halten, bis sie dem zu schäumenden thermoplastischen Harzgemisch
zugegeben werden. Einige der chromhaltigen Verbindungen besitzen in ihrem normalen Zustand Kristallisationswasser, doch stört das Kristallisationswasser deren
Verwendung nach der vorliegenden Erfindung nicht.
Selbst relativ kleine Mengen der oben beschriebenen Chromverbindungen besitzen bei der Zugabe zu Azodicarbonamid
einige Wirkung auf die Zersetzungstemperatur und erhöhen die entwickelte Gasmenge. Um eine
praktische Wirkung zu erzielen, sollten jedoch wenigstens
0,05 $ der chromhaltigen Verbindungen, bezogen auf das Gewicht des Azodicarbonamid, benützt werden.
Es gibt keine genaue obere Grenze für die Menge der Chromverbindungen, doch haben Mengen oberhalb 10 $
der chromhaltigen Verbindungen, bezogen auf das Gewicht
des Azodicarbonamid, keine wesentliche zusätzliche Wirkung auf die Zersetzungstemperatur oder die
bei der Zersetzung entwickelte Gasmenge. Es ist bevorzugt, etwa 0,2 bis 1,5 Gew. -*j6 der Chromverbindungen ,
bezogen auf das Gewicht des Azodicarbonamid, zu verwenden,
da Ir diesem Zugabebereich die chromhaltigen Ver-
-11 - -
bindungen am wirksamsten für eine Verminderung der ZersetzuEigstemperatur
und eine Erhöhung dar entwickelten Gasmenge sind. Mengen der Chromverbindungen obarhalb
10 tfo sollten vermieden werden, da sie die relative Menge
des Azodicarbonamid in den Zusammensetzungen vermindern.
Da ein großer Überschuß der Chaanverbindungen weder die
Zerseirssungstemperatur vermindert, noch das Gasvolumen
erhöht, hat der Überschuß die Wirkung einer Verdünnung der Zusammensetzung, so daß weniger Gas Je Gewichtseinlslt
der Zusammensetzung entwickelt wird.
Die Zusammensetzung©« nach der Erfindung erhält man
durch Ves-siiucheia d©r chromhaltigen Verbindtangen -j-i'" v-
ifed®T aach. einer trockenen Method© ©dar nach ©iner
feucfe.t<six Methods ifiit des Aasodicarbonaiaide Bsi ύ®τ
trockenen Methode wird di© chromhaltige Verbindung pulverisiert und-danach trocken" mit dem Azodiearb&xiamid
vermischt. Um ein gleichförmigeres Gemisch zu
erhalten, kann eine wässrige Lösung der chromhaltigen Verbindung zu demAsodicarbonassid zugesetzt und das
Gemisch sorgfältig varmengt und dann getrocknet werden.
Es ist auch möglich, die pulverisiert© chromhaltige Verbindung direkt zu dem thermop la arischen Harz
zuzusetzen, wenn es mit Azodicarbonamid vermischt wird»
Da di© chromhaltiges! Verbindungen in Berührung mit Azo- ■ dicarbonamidteilch®n kommosn müssen, um wirksam zu sein,
sind kleiner© Teilchengrößen srwür&scht,
RAD ORKsN^L
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Die Vorteile der Zusammensetzung nach der Erfindung im Vergleich mit den bekannten Zusammensetzungen sind
folgende»
a) Durch Zugabe der chromhaltigen Verbindungen zu den Zusammensetzungen
nach der vorliegenden Erfindung wird die entwickelte Gasmenge je Gewüxtseinheit merklich
erhöht. Dies gestattet dem Benutzer, weniger Blähmittel zu verwenden. Die Steigerung der Menge eines entwickelten
Gases erhielt man nicht mit Zusammensetzungen nach dem Stand der Technik.
b) Die Zersetzungstemperatur von Azodicarbonamid wird merklich
herabgesetzt. Außerdem kann durch Variieren der Menge der Chromverbindungen sowohl die Zersetzungstemperatur
wie auch die Menge des entwickelten Gases innerhalb bestimmter Grenzen eingestellt werden.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung, wobei Teile Gewichts teile bedeuten, soweit
nicht etwas anderes angegeben ist.
Verschiedene Substanzen einschließlich bestimmter bekannter
Zersetzungshilfsmittel und bestimmter chromhaltiger Hilfsmittel nach der Erfindung wurden getrennt
in einem Mörser pulverisiert. 0,5 Gew.-^i eines jeden
pulverisierten Hilfsmittels wurden zu handelsüblichem
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Azodicarbonamid von 99» O $-iger Reinheit und mit einer
Teilchengröße unterhalb 15 Mikron zugesetzt. Dia Zersetzungstemperatur
und die Menge des bei der Zersetzung entwickelten Gases eines jeden &emisches wurde gemessen.
Die Zersetzungstemperdur der Zusammensetzungen wurde nach JIS 0064 - I966 (Standardmethode zur Messung
eines Schmelzpunktes eines chemischen Produktes) gemessen. Die Zersetzungs-iemperatur von Azodioarbonamid
wurde mit 200 C angenommen, und eine Flüssigkeit innerhalb einer Meßröhre wurde auf I70 C gesteigert. Eine
Kapillarröhre, die die zu bestimmende Probe enthielt, wurde in die Flüssigkeit eingetaucht, und die Temperatur
wurde in einer Geschwindigkeit von 3 C/min bis auf 18O°C gesteigert. Wenn die Temperatur 180 C erreicht
hatte, wurde die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 2 C/min weiter gesteigert. Die Temperatur, bei der
die Farbe der Probe sich nach weiß veränderte bzw. eine Zersetzung und Schäumung eintrat, wurde als Zersetzungetemperatur
angesehen.
Die Menge des entwickelten Gases wurde gemäß ASTH D 1715-60 T (Gasentwicklung bei chemischen Blähmitteln für zellförmig«
Kunststoffe) gemessen. In eine gläserne Versuchsröhre von 12 m 180 mm wurden 2,50 mm flüssiges Paraffin
gegeben, zu dem 0,250 g dar zu bewertenden Probe zuge-
setzt wurden. Die Vereuchsröhre wurde in ein auf I90 C
gehaltenes Heizbad eingetaucht9 und ein entwickeltes Gas
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wurde in einer 100 ml Glasbürette aufgefangen. Die innerhalb von 20 Minuten nach dem Eintauchen offensichtlich
entwickelte Gasmenge wurde gemessen. In ähnlicher Weise wurde ein Kontrollversuch durchgeführt, um die infolge
Luftausdehnung usw. offensichtlich entwickelte Gasmenge
zu bestimmen. Die Menge eines entwickelten Gases wurde auf Standardbedingungen (θ C, 1 atm) nach der folgenden
Gleichung umgerechnet, und die Menge eines je Gram entwickelten Gases wurde aufgezeichnet.
(Va - Vo) χ
Po _ 273
760 273 + T
V t Menge eines entwickelten Gases (umgerechnet auf
O0C, 1 atm) (ml/g).
Va ι Offensichtliche Menge eines entwickelten Gases (ml).
Po ι Atmosphärischer Druck, umgerechnet auf 0 C
(am Hg).
T t Wassertemperatur eines Kühlmantels, der eine Gasbürette umgibt.
Po erhielt man durch Messen des atmosphärischen Druck zur Zeit der Bestimmung unter Verwendung eines Fortin1s
Quecksilberbarometers, anschließende Temperaturkorrektur, Kapillarkorrektur und Breitenkorrektur. Die Er-
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gebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
Im Vergleich mit der Probe von Azodicarbonamid besaß
die Zusammensetzung aus Azodicarbonamid und einer chromhaltigen Verbindung, wie Chromalaun, Bichromat oder
Chromsalzen, Chromtrioxid oder Chromtrichlorid, wesentlich niedrigere Zersetzungstemperaturen, und die Menge
eines entwickelten Gases wurde auch überraschenderweise um etwa 5 bis 20 $ erhöht.
die Zusammensetzung aus Azodicarbonamid und einer chromhaltigen Verbindung, wie Chromalaun, Bichromat oder
Chromsalzen, Chromtrioxid oder Chromtrichlorid, wesentlich niedrigere Zersetzungstemperaturen, und die Menge
eines entwickelten Gases wurde auch überraschenderweise um etwa 5 bis 20 $ erhöht.
Einige der bisher bekannten Zersetzungshilfsstoffe verminderten
die Zersetzungstemperatur mehr als die chromhaltigen Verbindungen, doch die Menge des entwickelten
Gases blieb die gleiche oder wurde herabgesetzt.
Gases blieb die gleiche oder wurde herabgesetzt.
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— Io —
- 16 Tabelle I
Wirkungen der Zugabe verschiedener Substanzen in einer
Menge von 0,5 Gew.-^ des Azodicarbonamid
Zusätze | Blähmittel nach der verliegenden Erfindung |
Natriumchromalaun kaliumchromalaun Ammoniumchromalaun |
Zersetzungs temperatur (°c) |
201,5 | Menge eines entwickelten Gases (ml/g bei STP) |
183,7 |
Kontrollversuch | Bekannte Zersetzungs hilfsmittel |
Natriumbichromat Kaliumbichromat Ammoniumbiehromat Calciumbichromat Bariumbichromat Bleibichromat |
201,1 | 196,2 196,2 |
177,7 | 205,8 |
Natriumchromat Kaliumchromat Amm oniumchr oma t Calciumchromat Bariumchromat Bleichromat |
194,9 196,0 195,6 |
188,4 | 197,8 195,2 201,5 |
|||
Chromtrioxyd Chromtrich1orid |
193,1 192,1 194,5 195,8 194,9 196,1 |
193,9 | 210,1 214,7 205,2 201,5 200,0 205,1 |
|||
Zinkoxyd Calciumstearat Bleistearat |
194,1 191,3 195,0 196,3 192,7 194,6 |
193,3 | 203,8 201,2 204,3 191,8 192,4 195,0 |
197,6 | ||
Kaliumpermanganat Kaliumpyrophosphat Natriumthiophosphat Natriumsulfit Aluminiumalaun Chromsulfat Kaliumsulfat Calciumcarbonat |
192,9 191,9 |
196,1 | 198,3 188,7 |
180,3 | ||
184,4 199,8 195,4 |
198,4 199,6 196,2 198,2 |
182,7 176,9 167,1 |
||||
197,5 198,7 199,4 200,1 195,1 198,3 198,5 198,6 |
172,4 175,3 134,7 158,2 178,7 173,8 169,1 |
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— 17 —
Zur Bestimmung des Bereiches einer Wirksamkeit der chromhaltigen Verbindungen wurden Kaliumchromalaun
(KgSO^CrjL (CO^) „24h θ) und Kaliumbichromat in verschiedenen
Mengen zu Azodicarbonamid zugesetzt, und die so erhaltenen Zusammensetzungen wurden wie in Beispiel
1 beschrieben bewertet. Die Ergebnisse sind in Fig.l und Fig,2 gezeigt. Aus den Figuren 1 und 2 ist ersichtlich,
daß eine Menge bis zu etwa 1 Gew.-^ der chromhaltigen
Verbindung die Zersetzungstemperatur wesentlich vermindert und die Menge des entwickelten Gases
erhöht.
wurden Gemische hergestellt, in denen eine Kombination zweier chromhaltiger Verbindungen zu Azodicarbonamid zugesetzt
wurde. Die resultierenden Gemische wurden wie in Beispiel 1 untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle XX
aufgeführt.
- 18 -
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Wirkungen der Zugabe einer Kombination von chromhaltigen Verbindungen zu Azodicarbonamid
Zusatz | Zersetzungs temperatur |
Menge des entwickel ten Gases (ml/g bei STP) |
Kontrollprobe | 201,1 | 177,7 |
Kaliumchromalaun 0,2 Gew.-# Kaiiumbichromat 0,3 Gew.-$ |
193,2 | 213,2 |
Kaliumchromalaun 0,25 Gew.-^ Kaiiumbiohromat 0,25 Gew.-^ |
194,6 | 209,4 |
Kaliumchromalaun 0,4 Gew.-^ Kaiiumbichr«mat 0,1 Gew.-^ |
195,3 | 203,1 |
Kaliumchromalaun 0,25 Gew.-$ Kaliumchromat 0,25 Gew.-^ |
194,5 | 203,5 |
Kaliumchromalaun 0,25 Gew.-^ Chromtrioxyd 0,25 Gew.-^ |
194,4 | 202,0 |
Kaiiumbichromat 0,25 Gew.-^ Kaliumchromat 0,25 Gew. -<f> - ' - |
192,4 | 210,8 |
- 19 -
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In jedem Falle wurden zufriedenstellende Ergebnisse erzielt, wenn zwei der Hilfsstoffe nach der vorliegenden
Erfindung in Kombination miteinander verwendet wurden.
Um zu bestimmen ι ob der Zereetzungshilfsstoff der
Chromreihe nach der vorliegenden Erfindung «ine spezifische Wirkung auf Azodicarbonamid besitzt oder ob die
chromhaltigen Verbindungen auch mit anderen Blähmitteln brauchbar sind, wurde die Wirkung von Caliumbichromat
auf Azoisobutyronitril, Hydrazodicarbonamid, Dinitrosopentamethylen-te
tramin, Parat oluol-sulf onylhydrazid
und ρ,ρ'-Oxybis-(benzoleulfonylhydrazid) bestimmt.
Kaliumbichromat wurde in einem Mörser pulverisiert, und 0,5 Gew,-^ wurden zu jedem der oben angegebenen Blähmittel
zugesetzt. Die Zersetzungstemperaturen wurden nach der Methode wie in Beispiel 1 bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle III aufgeführt.
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- 2 ο -
- 2ο -
Wirkungen einer Zugabe von Kaliumbichromat zu verschiedenen
Arten von Blähmitteln
Blähmittel | Zersetzungstemperatur (°o) |
Zugabe 0,5 Gew.-1» |
Azoisobutytonitril Hydrazodicarbonamid Dinitrosopentamethylen- tetramin Parat oluolsulfonyl- hydrazid ρ,p1-Oxybis-(benzol- eulfonylhydrazid) |
Kontroll versuch |
99,0 98,8 248,2 248,2 197,1 197,6 108,2 108,7 149,4 149,6 |
99,7 99,7 246,9 247,9 195,6 197,1 107,7 108,2 149,1 149,0 |
Bei keinem der obigen Blähmittel wurde die Zersetzungstemperatur durch Kaliumbichromat merklich verändert.
Ea ist daher ersichtlich, daß Verbindungen der Chromreihe
eine spezifische Wirkung nur auf Azodicarbonamid ausüben.
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Claims (6)
1.) Gasproduzierende Zusammensetzung mit einem Gehalt an
Azodicarbonamid, gekennzeichnet durch einen Gehaltwenigstens
9iner chromhaltigen Verbindung in solcher Menge, die die ZersetzungsiRnperatur des Azodicarbonamide herabsetzt
und die Menge des bei der Zersetzung des Azodicarbonamids entwickelten Gases erhöht.
2.) Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als chromhaltige Verbindung ein oder
mehrere Verbindungen der allgemeinen Formeln
mehrere Verbindungen der allgemeinen Formeln
M3Cr2O7 CrO3
M1Cr3O7 CrCl3
enthält, worin M ein einwertiges Kation und M· ein
zweiwertiges Kation bedeutet.
zweiwertiges Kation bedeutet.
3.) Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine chromhaltige Verbindung enthält, in der M Na, K oder NIL bedeutet.
4.) Zusammensetzung nach Anspruch 1 bLs 3» dadurch gekenn zeichnet,
daß sie als chromhaltige Verbindung ein Alkalloder Ammonium/, Tdichromat oder -chromalaunealz, ein ü)rd-
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009887/1974
alkali-, Kupfer-, Zinn- oder Bleiohroaat oder -dichromat,
Chromtrioxyd oder Chromtrichlorid enthält.
5·) Zusammensetzung nach Anspruch 1 bis 4§ dadurch gekennzeichnet,
daß sie 0,05 h±a 10 Gew,-^, bezogen auf das
Gewicht des Azodicarbonamid, der chromhaltigen Verbindung
enthält.
6.) Zusammensetzung nach Anspruch 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß sie als chromhaltige Verbindung Kaliumchromalaun
^2SOjLCr2(SOk)...24h_o7, Ammoniumchromalaun
/TnH^J2SB^Cr2CSO1^) .24H2o7, Kaliuabichromat, Natriumbichromat
oder Kaliumchromat enthält.
7«) Schäumbare thermoplastische Harzmasse mit einem Gehalt
an Azodicarbonamid als Blähmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt ainer chromhaltigen Verbindung in einer
Menge von etwa 0,05 bis etwa 10 Gew.-^, bezogen auf
das Gewicht des enthaltenen Azodicarbonamid.
009887/1974
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