-
Blendschutz- und Fang zaun für raftfahrzeuge Die Erfindung betrifft
einen Blendschutz- und Fangzaun für Kraftfahrzeuge, die längs von Fahrstraßen, insbesondere
auf Mittelstreifen von Autobahnen, errichtet werden.
-
Ein bekannter Leit- und Fangzaun besteht aus Leitplanken in Gestalt
von Stahlblechprofilschienen, die in etwa 50 cm Höhe entlang dem Fahrbahnrand fortlaufend
befestigt sind. Zur besseren enntlichmachung des Straßenverlaufs sind die Leitplanken
mit weißer Farbe versehen.
-
Ein solcher Leit- und Fanqzaun macht auch bei Dunkelheit die Fahrbahnbegrenzung
gut kenntlich, so daß der Fahrbahnverlauf schon auf verhältnismäßig große Entfernung
gut abgeschätzt werden kann.
-
Die Leitplanken vermögen Fahrzeuge, die in eine von der Fahrbahn abweichende
Fahrtrichtung kommen, abzufangen. Hierbei kommt es jedoch häufig zu erheblichen
Unfallfolgen, da Fahrzeuge, die von den Leitplanken abgefangen werden, meist von
diesen wieder elastisch abprallen und dann infolge des ihnen willkürlich erteilten
Impulses vdllig unkOntrollierbar sind.
-
Es wird, da vielfach elastische Zustände eintreten, an den Leitplanken
wenig Energie als Formänderungsarbeit vernichtet.
-
Das elastische Verhalten der Leitplanken ist nachteilig, da
oft
Fahrzeuge wieder zurückprallen. ISäufq werden gerade Alassenunfälle exst lurch ein
von den Leitplanken abprallendes, unbeherrschbar qewordenes Fahrzeug verursacht.
-
Durch die niedrige Höhe an Leitplanken ist ein Blendschutz zusätzlich
aufzusetzen, wobei vielfach ein einfacher Blendschutzzaun die Fangwirkung der Leitplanken
beeinträchtigt. So ist es bekannt, auf bestehende Leitplanken oder auf einem zwischen
den-Leitplanken verlegten Rohr Platten aufzustellen, die aus Kunststoff bestehen
und itohlraume aufweisen. Diese Platten sind scharfkantig und zersplittern, wenn
ein Fahrzeug aufprall.
-
Aufgabe oer Erfindung ist es, unter Vermefdung der geschilderten Nachteile
einen Blendschutz- und Fangzaun für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, zu schaffen,
der die bisher erzielten Vorteile hinsichtlich Kenntlichmachung der Fahrbahnbeqrenzung
und des Fahrbahnverlaufs beibehalt oder übertrifft, mit dem aber die geschilderten
Nachteile beim Abfangen eines die Fahrbahn verlassenden Fahrzeugs vermieden werden,
indem Personen- und Sachschäden so gering wie möglich gehalten werden Ferner ist
wesentlich, aaß der neue Leit- und Fangzaun so ausgebildet ist, aaß er als wirksamer
Blendschutz dient.
-
Die Lösung dieser Aufgabe ist mit einem Blendschutz- und Fangzaun
der genannten Art verwirklicht, der nach der Erfindung Kunststoff-Leitplatten aufweist,
die sich um ihre Längsachsein Grenzen verschwenkbar auf senkrechten Stützrohren
befinden, uie ihrerseits durch einen Klemmsitz mit einem unten längs zum Fahrbahnrand
verlaufenden Basisrohr verbunden sind.
-
Die Leitplatten lassen sich vorteilhafterweise je nach dem Verlauf
der Fahrbahn als Blendschutz schräg zur Fahrbahn einstellen und bestehen vorzugsweise
aus Hartschaumkunststoff.
-
in dem-eine Kernschicht aus halbharten Xunststoffschaum eingebettet
sein kann. Es ist aber auch möglich, die Leitplatte aus einem einzigen halbharten
Kunststoffschaum aufzubauen, der
annähernd eine gleiche Wirkung
wie der zusammengesetzte Stoff hat. Die Oberfläche wird hierbei in geeigneter Weise
beschichtet.
-
Derartige Leitplatten und ihre Stellung zum Fahrbahnverlauf stellen
zunächst einen sehr guten Blendschutz dar unci vermögen darüber hinaus Aufprallenergie
aufzunehmen und durch Umwandlung in Verformungsarbeit zu vernichten, ohne daß starke
Schäden an Fahrzeugen auftreten. Das Verdrehen der Leitplatte um das frei stehende
Stützrohr ist so eingestellt, daß durch einen harten Klemmsitz eine erhebliche Kraft
zum Verschwenken aufgebracht werden muß, und auf diese Weise wird beim seitlichen
Aufprall auf die Platte erhebliche Energie vernichtet. Ein Aufprall wird infolge
der Schrägstellung der Leitplatten, die diese normalerweise einnehmen, einmal dazu
fUhren, daß das Material plastisch verformt, zerstört, zerrieben oder zerbröckelt
wird und zum anderen wird auf das Stützrohr ein Torsionsmoment ausgeübt. In beiden
Fällen wird Aufprallenergie vernichtet. In ähnlicher Weise muß auch eine beträchtliche
Kraft aufgebracht werden, um die Stützrohre in ihrem strammen Klemmsitz um das Basisrohr
zu verschwenken. Bei dieser Anordnung sind elastische Rückstellkräfte weitgehend
eljminierte Durch das dabei verhältnismäßig sanfte Abbremsen des Aufpralls werden
Personenschäden weitgehend verhütet.
-
Die-Anordnung ergibt einen guten Blendschutz, und die Leitplatten
lassen sich dn unterschiedlichen Winkeln zur Fahrbahn einstellen, je -nachdem ob
eine gerade Strecke oder eine Isurve vorliegt.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
-
Es zeigen: Fig. 1 eine Leitplatte mit Halterung in perspektivischer
Darstellung und Fig. 2 einen Querschnitt durch eine mögliche Ausgestaltung einer
Leitplatte gemäß Fig. 1.
-
Ein Blendschutz- und Fangzaun besteht aus einzelnen Leitplatten 10,
die mit einem Stützrohr 12 auf einem Basisrohr 14 befestigt sind.
-
Als Material für eine Leitplatte 10 findet 'kunststoff Anwendung.
-
Nach dem Ausführungsbeispiel in Fiq. 2 handelt es sich (dabei um einen
Ilartschaummantel 16, der eine Sern.schicht aus halbhartem Kunststoffschaum 18 einschließt.
Es iqt aber auch möglich, ein aurchqehendes Kunststoffschaummaterial zu verwenden.
Die Querschnittsform ist auf die Darstellung in Fig. 2 nicht festgelegt. Das Kunststoffmaterjal
wird wasserabweisend und ultraviolettbestrahlungsfest gemacht. Die };ernschicht
18 einer Platte 10 ist mit einer zylinderförmigen, zentrischen knapp bemessenen
Aussparung versehen, in der das Stützrohr 12 Aufnahme findet. Der Sitz die.ses StUtzrohres
12 ist so gewählt, daß ein Verdrehen der Leitplatte 10 um das Stützrohr unter Aufbringung
von Kräften möglich ist. Das Stützrohr 12 kann aber auch bei der Herstellung der
Leitplatte .10 in diese fest mit eingegossen werden. Das aus der Platte 10 nach
unten herausragende Stück des Rohres 12 findet Aufnahme in einer Klemmschelle 22.
Diese besteht vorzugsweise aus zwei gleichen Hälften, die das Basisrohr 14 umgreifen
und mittels eines oberhalb des Basisrohres 14 angeordneten, durch beide Klemmschellenteile
hindurchgeführten Schraubenbolzens 20 zusammengespannt sind. Hierbei wird sowohl
das freie Stück des Stützrohres 12 als auch das Basisrohr 14 im Klemmsitz umgriffen.
Die Schelle wira so festgezogen, aaß ein sicherer Stand gewährleistet ist, daß aber
zugleich unter Aufbringung einer beträchtlichen Kraft, wie sie beim Aufprall auftreten
kann, eine bremsende Verschwenkung stattfindet, und zwar sowohl um die horizontale
als auch vertikale Achse, wobei das letztere dann wichtig ist, wenn das Stützrohr
12 in der Platte eingegossen ist.
-
Eine durch einen Aufprall aus ihrer Stellung gebrachte Leitplatte
10 bietet dem Fahrzeug einen weiteren Widerstand, da dann die Tendenz besteht, die
Platte etwa in Längsrichtung vom Stützrohr 12 zu lösen, was nur durch Aufbringen
von Kräften
möglich ist und unter Abgabe von Formänderungsarbeit
zum gefahrlosen Zerkrümeln des Schaummaterlais führt.
-
Durch die Möglichkeit des Verdrehens der Leitplatten 10 um die Achse
der Stützrohre 12 ist eine gute Blendschutzwirkung erzielbar. Gleichzeitig wird
die Markierung der seitlichen Fahrbahnbegrenzung und damit des Fahrbahnrandes una,
der Blendschutz, insbesondere in Kurven, durch entsprechend dem KurvenradJus schräggestellte
Leitplatten 10 verbessert. Der Blendschutz läßt sich durch Gestaltung der Oberfläche
der Platten 10 zusätzlich verbessern. Die Oberfläche kann beispielsweise lichtschluckend
ausgeführt sein. Außerdem lassen sich reflektjerende Streifen einarbeiten, um die
Markierunyswirkung zu verbessern.
-
Durch das gewählte Material, das imstande ist, in Nollisionsfällen
zusätzlich zu den mechanischen Verstellarbeiten Aufprallenergie in Deformationsenergle
umzuwandeln, werden harte Stöße von Fahrzeugen weitgehend abgefangen.. Zu einer
Bildung scharfer Splitter des Leitplattenmaterials kommt es dabei nicht. Es wird
auch vermieden, daß such teile lösen und auf die Fahrbahnen~ elastisch spingen,
wie dies beispielsweise bei abgesprungenen Teilen von Kunststoffhohlkörpern der
Fall ist.
-
Die Beschädigung des neuen Fangzaunes ist in den meisten Kollisionsfällen
so gering, daß die IIalterungen wieder verwendet werden können und lediglich neue
Platten 10 eingesetzt werden müssen. Durch das die vorhandenen Metallteile umschließende,
relativ weiche Kunststoffmaterial wird eine Berührung der metallischen Fahrzeugteile
mit Metallteilen des Fangzaunes weitgehend vermieden.
-
Die Abstände und damit die Breite der Platten 10 sind so gewählt,
daß bei Unfällen mit Personenschaden eine Krankentrage ohne Schwierigkeiten durch
den Pangzaun hindurch transportiert werden kann. Die Höhe der Platten kann variiert
werden, um auch bei Bodensenken einen ausreichenden Blendschutz zu bieten.
-
Die Höhe der Platten 10 hängt ferner davon ab, auf welche Unterkonstruktion
diese
Platten aufgesetzt sind. Es ist beispielsweise möglich, die Platten 10 als Blendschutz
und als zusätzlichen Fangzaun auf vorhandene Leitplanken aufzusetzen. Bei der bevorzugten
Anwendung eines eigenen Basisrohres 14 ohne Leitplanken richtet sich die Länge der
Platten 10 nach der Anbringhöhe des Basisrohres 14 über dem Erdreich.
-
Das Basisrohr 14 kann beispielsweise so verlegt werden, daß ein Uberspringen
zumindest eines Rades eines aufprallenden Fahrzeuges möglich ist, um das Fahrzeug
nach dem Aufprall auf dem Basjsrohr 14 breiten zu lassen, wodurch das Fahrzeuq gefangen
ist und die Gefahr eines Wiederausbrechens gemindert wird. Zur Unterstützung dieses
Fangvorganges kann beiderseits unter dem Rohr eine einfache durchgehende unter großem
Gewicht (LKW) leicht verformbare Rampe 26 aus Lochblech oder Kunststoff angeordnet
sein, so aaß ein Rad eines leichten Fahrzeugs über das Basisrohr 14 geleitet wird.
Schwere Fahrzeuge werden die Rampe durchbrechen und ihre erste Abbremsung durch
das schwere Basisrohr erhalten. Die Rampe kann in einfachster Weise von der Stützkonstruktion
des Basisrohres 14 mit gehalten weruen.
-
Anstelle der dargestellten einen Schelle 22 mit einer Klemmschraube
20 können mehrere Ubereinandet angeordnete Schellen 22 oder lemmhülsen verwendet
werden, um die Einstellung der Klemmung um die vertikale bzw. horizontale Achse
unterschiedlich vorzunehmen. Aus dem gleichen Grunde können bei Verwendung einer
Schelle zwei Klemmorgane vorgesehen werden.
-
Der besondere Vorteil besteht darin, daß der Blendschutz- und Fangzaun
aus einzelnen, jederzeit lejoht auswechselbaren Elementen besteht, die einen guten
Blendschutz und Leiteffekt durch entsprechendes Einstellen gewährleisten und die
durch ihre besondere Beschaffenheit und Gestaltung Beschädigungen in Kollisionsfällen
so gering wie möglich halten. Bei den verwendeten Teilen sind gefährliche scharfe
Schneidkanten vermieden, und das Kunststoffmaterial kann nicht splittern.
-
---Ansrüche: