-
A'Vr |
Leitrichtung zur Sicherung des Straßenverkehrs. |
-------------------------------------------------- |
Die Neuerung betrifft eine Leiteinrichtung zur Sicherung des Straßenverkehrs mittels
einseitig am Straßenrand oder zweiseitig in der Straßenmitte angeordneter Leitplanken
aus Blech, Beton od. dgl.. Leiteinrichtungen haben die Aufgabe, Fahrzeuge, die aus
irgendeinem Grund von der Fahrbahn abkommen, wieder auf die Fahrbahn zurückzuleiten
bzw in Fahrtrichtung zu halten.
-
Bekannt sind Leitplanken aus profiliertem Stahlblech oder aus Betonkörpers,
die in regelmäßigen Abständen an Pfosten befestigt sind. Ferner ist es bekannt,
mehrere Drahtseile mit runder oder flacher Querschnittsform in Abständen übereinander
anzuordnen. Die bekannten Einrichtungen haben jedoch Mängel, die eine vollständige
Erfüllung der Aufgabe der Leiteinrichtungen nicht zulassen, weil sie Autounfälle,
insbesondere schwerer Natur nicht verhindern können.
-
Bei den Leitplanken aus profiliertem Stahlblech oder aus Betonkörper
hat sich in der Praxis gezeigt, daß sie bei
Bei schweren Wagen dagegen,
wie z. B. Omnibussen oder Lastkraftwagen, halten sie bei ungünstigem Aufprallwinkel
der Aufprallwucht nicht stand, sondern brechen, so daß das Fahrzeug von der Fahrbahn
ausbricht oder auf Autobahnen auf die Gegenfahrbahn gerät. Die Stahlblech- oder
Betonplanken sind nicht elastisch genug, um die erste Aufprallwucht durch elastisches
Nachgeben abzufangen, den Wagen abzubremsen und anschließend auf die Fahrbahn zurückzuleiten.
-
Bei den Leiteinrichtungen aus Drahtseilen sind die Verhältnisse umgekehrt.
Ihr elastisches Verhalten beim Aufprall eines Fahrzeuges fängt das Fahrzeug nicht
früh genug ab, so daß es von der Fahrbahn geraten kann, bevor es zum Stillstand
kommt. Bei Drahtseilen oder Drahtlitzen kommt die Gefahr hinzu, daß sie infolge
ihrer Konstruktion wie eine Säge auf das Fahrzeug einwirken, dabei die Karosserie
zerschneiden und damit Leib und Leben der Insassen in Gefahr bringen. Darüber hinaus
ist damit zu rechnen, daß die in Abständen übereinander angeordneten Drahtseile
sich beim Aufprall auseinander bewegen und damit die angedeutete Gefahr erhöhen.
-
Aufgabe der Neuerung ist es, eine Leiteinrichtung zu schaffen, mit
der die geschilderten Nachteile der bekannten Einrichtungen vermieden werden und
mit der Kraftfahrzeuge aller Klassen und Größen mit guter Sicherheit abgefangen
und auf die Fahrbahn zurückgeleitet bzw. zum Stillstand gebracht werden.
-
Das wird gemäß der Neuerung dadurch erreicht, daß parallel
und
im Abstand hinter bzw. zwischen den Leitplanken und in Höhe der Leitülanken über
dem Boden mindestens ein Drahtseil oder eine Drahtlitze gespannt ist. Mit einer
solchen Anordnung können anprallende Personenwagen bei einem geringen Anprallwinkel
ohne ernste Beschädigung von Planke und Fahrzeug auf die Fahrbahn zurückgeleitet
werden. Bei größeren Anprallwinkeln kann das Fahrzeug im allgemeinen nicht mehr
auf die Fahrbahn zurückgeleitet werden. Das bedeutet aber, daß die kinetische Energie
des Fahrzeuges durch mechanische Formänderungsarbeit vernichtet werden muß.
-
Die verformbaren Bestandteile der Leiteinrichtung sind Planke, Seil
und Pfosten. Da die Leitplanken nur ein beschränktes Maß an Formänderungsarbeit
aufnehmen können, wird der Hauptteil von den Seilen und den Pfosten vernichtet.
-
Zweckmäßig werden die Drahtseile und Abstandshalter mittels besonderer
Beschläge in einer speziellen schäkelartigen Ausführungsform od. dgl. an den Pfosten
befestigt. Das hat den Vorteil, daß die Befestigung von dem bei einem Aufprall abknickenden
Pfosten nach oben abrutschen kann, so daß der Pfosten die Leitplanke nicht mit auf
den Boden zieht.
-
Ferner werden die Drahtseile unabhängig von der Anzugskraft der Schäkelmjutter
so an den Pfosten gedrückt, daß erst von einer bestimmten Zugkraft ab ein Durchrutschen
eintritt.
-
Das ist besonders bei Reparaturen vorteilhaft, da'in einer konstruktiv
bestimmbaren Entfernung von der Reparaturstelle das Seil noch unter voller Spannung
bleibt. Auch wird durch einen Riß des Seils nur eine begrenzte Länge der Leitplanke
außer Betrieb gesetzt.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Es zeigen : Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Leiteinrichtung mit
einseitig angeordneten Leitplanken in Vorderansicht von der Straße her, Fig. 2 die
Leiteinrichtung nach Fig. 1 in Rückansicht, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III
der Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 2 Fig. 5 eine Draufsicht
auf die Leiteinrichtung, Fig. 6 einen Querschnitt durch eine angewandelte Ausführungsform
gemäß der Erfindung mit zweiseitig angeordneten Leitplanken und gemeinsamen Pfosten
für Leitplanken und Drahtseile und Fig. 7 einen Querschnitt durch eine weitere Abwandlung
mit getrennten Pfosten für Leitplanken und Drahtseile.
-
Die Leiteinrichtung nach Fig. 1 besteht aus der Leitplanke 10 und
den Pfosten 11 und 12. Die Leitplanke 10 ist nicht unmittelbar an den Pfosten befestigt,
sondern im Abstand zu ihnen. Unmittlbar an den Pfosten 11 und 12 sind Drahtseile
oder Drahtlitzen 1314 und 15, 16, im folgenden immer als Drahtseile bezeichnet,
mittels besonderer Beschläge 17 befestigt, mit denen gleichzeitig Abstandshalter
18 verbunden sind. Im Ausführungsbeispiel sind jeweils zwei Drahtseile 1314 und
15, 16 in einem Beschlag 17 zusammengefaßt und gehaltert. Sämtliche Drahtseile liegen
übereinander, d. h. in einer senkrechten Ebene zum Boden.
-
Die Abstandshalter 18 sind gegenüber den Seilen 13 bis 16 etwas abgewinkelt
und mit ihren Enden 19 an der Leitplanke 10 befestigt.
-
In den Enden 19 der Abstandshalter 18 oder in der Leitplanke 10 befinden
sich nicht weiter dargestellte Schlitze, durch die als Befestigungsmittel eine Schraube
20 od. dgl. greift, mit der Abstandshalter und Leitplanken miteinander verbunden
sind. Die Schlitze in den Abstandshaltern 18 oder Leitplanken 10 ermöglichen bei
Überschreiten einer bestimmten Kraft, die beim Aufprall eines Fahrzeuges auf die
Leitplanke ausgeübt wird, ein Anlegen der Planke an den Pfosten, ohne die Abstandshalter
wesentlich zu beschädigen. Das Anzugsmoment der Befestigungsschrauben ist so zu
wählen, daß ein Durchrutschen der Schrauben durch die Schlitze bereits bei Kräften
auftritt, die erheblich unter der maximalen Belastung der Planke liegen. Auf diese
Weise wird letztere bei einem Anprall zunächst nur wenig beansprucht. Der Hauptanteil
der Kraft wird vielmehr über Bügel 21 aufgenommen, die mittels Klemmstücken 22 an
den Drahtseilen 13 bis 16 und mit ihren abgebogenen Enden 23 an der
Leitplanke 10 befestigt sind. Es ist ohne weiteres klar, |
daß die Seile, die zweckmäßig vorgespannt werden, um so mehr ausgenutzt werden,
je größer der Abstand zwischen Leitplanke und Drahtseilen und je kleiner die Entfernung
zwischen zwei Pfosten gewählt wird.
-
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 zeigt eine Leiteinrichtung mit
zweiseitig angeordneten Leitplanken 10 zur Aufstellung auf dem Mittelstreifen einer
Straße. Der Aufbau entspricht demjenigen der Leiteinrichtung mit einseitig angeordneter
nach
den Figuren 1 bis 5 mit dem Unterschied, daß zwei Leitplanken 10 vorgesehen und
jeder Leitplanke vier Drahtseile zugeordnet sind. Zur Befestigung anobn Pfosten
werden entsprechend anders ausgebildete Beschläge verwendet.
-
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 zeigt eine Möglichkeit, bereits
vorhandene Leitplanken 10, die unmittelbar an Pfosten 30, 31 befestigt sind, nachträglich
mit Drahtseilen zu versehen. Die Drahtseile sind hierbei an eigenen Pfosten 32 mittels
Beschlägen 33 befestigt. Bevor eine Leitplanke 10 beim Aufprall des Fahrzeuges bricht,
kommt sie an den Drahtseilen zur Anlage, welche die Widerstandskraft zum Auffangen
und Abbremsen des Fahrzeuges vergrößern und damit ein Brechen der Planke verhindern.
-
Wie aus Fig. 7 weiter ersichtlich ist, sind die Drahtseile hier mit
den Planken nicht unmittelbar über Bügel, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
verbunden. Selbstverständlich kann eine solche Verbindung auch bei dieser Ausführungsform
vorgesehen sein. Ebenso kann bei den Ausführungsformen nach den Figuren 1 bis 5
und 6 die unmittelbare Verbindung zwischen Drahtseilen Send Leitplanken weggelassen
werden, wenn das aus irgendwelchen Gründen erforderlich sein sollte.
-
Bei Anordnung der Bp Leiteinrichtung auf dem Mittelstreifen der Straße
können die Drahtseile als Tragwerk für einen Blendschutz bekannter Bauart benutzt
werden.