DE1933291A1 - Verfahren und Vorrichtung zur pyrogenen Herstellung von hochdispersem Siliciumdioxid - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur pyrogenen Herstellung von hochdispersem SiliciumdioxidInfo
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Description
"DEUTSCHE GOLD-UND SILBER-SCHEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER
Frankfurt/Main, Weissfrauenstr. 9
Verfahren und Vorrichtung zur pyrogenen Herstellung von
hochdispersem Siliciumdioxid·
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von hochdispersem Siliciumdioxid durch Umsetzung von Siliciumdioxid oder Siliciumdioxid enthaltenden Materialien mittel«
eines Reduktionsmittels bei hohen Temperaturen, wobei ein Produkt
mit stark verdickend und thixotropierend wirkenden Eigenschaften
erhalten wird.
Hochdisperse Kieselsäure ist ein in vielen Bereichen der Technik und der Gebrauchsgüter genutzter Stoff» der z.B. als verstärkender
Füllstoff in Kautschuk und Elastomeren, als Träger und, Bestandteil
von Katalysatoren, als Trockenmittel u.a.tn, Vθrwendμng findet.
Ein besonderes Anwendungsgebiet ist die Verwendung hoohdisperser
Kieselsäure als Verdickungsmittel in Ölen und Lacken, bei welchen
durch Zusatz geringer Mengen von feinteiligem SiO2 eine für die
Anwendung nützliche Erhöhung der Viskosität und der Thixotropic erreicht werden kann.
Nur ein begrenzter Teil der synthetisch hergestellten feinteiligen
Kieselsäuren weist eine ausgeprägte Fähigkeit zur Verdickung und Thixotropierung in polaren oder unpolaren Dispersionsmittel auf.
Während die aus Alkalisilikatlösungen mit Säuren gefällten Kieselsäuren diese Eigenschaften kaum besitzen, kommt sie den in
einer Wasserstoff-Luft-Flamme durch Hoohtemperaturhydrolyee aus Siliciutntetraohlorid gemäss der Bruttoforsnel
SiGl^ + 2 H2 + Luft ——^ SiO2 + k HCl (1)
erzeugten Kieselsäuren in besonderem Masse zu«
Dieser Prozess benötigt jedoeh einön relativ teuren Rohstoff,
nämlich Siliciumtetrachlorid, welches zuvor aus Chlor und Silicium
hergestellt werden muss· Dae Silicium wird auf elektrothermiechen
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-Z-
Wege aus Quarz und Koks nach, der Reaktion
SiO2 + 2 C } Si + 2 CO (2)
gewonnen« Die Handhabung des Siliciumtetrachlorides ist wegen
seines korrosiven Charakters umständlich und erfordert besondere Schutzmassnahmen. Bei der Hydrolyse des SiCIr fällt als unerwünschtes
Nebenprodukt der ebenfalls korrosiv wirkende Chlorwasserstoff an. Die entstehende Kieselsäure besitzt saure Eigenschaften
und muss in einem nachgeschalteten Prozess entsäuert werden. Jedoch weist auch danach eine wässrige Aufschlämmung noch einen pH-Wert
von ca. k auf.
In einem anderen bekannt gewordenen Prozess wird Quarz mit Flussäure in Siliciumtetrafluorid übergeführt und dieses durch
Hochtemperaturhydrolyse in feinteiliges Siliciumdioxid und Flusssäure, welche in den Prozess zurückgeht, zerlegt. Die hierbei
auftretenden Korrosionsprobleme sind noch wesentlich grosser als beim SiCl^-Prozess. Die Giftigkeit der Flussäure erfordert
spezielle Schutzraassnahmen« Das erzeugte Siliciumdioxid enthält noch Fluorid und reagiert ebenfalls sauer.
Seit einigen Jahren ist ein Prozess zur Herstellung von feinteiligem
Siliciumdioxid auf elektrothemaischem Wege bekannt,welcher
es gestattet, direkt aus Quarz und Koks ohne Zuhilfenahme teurer und korrosiver Hilfsstoffe feinteiliges Siliciumdioxid herzustellen.
Bei diesem Prozess wird mittels elektrischem Strom bei hoher Temperatur ein gasförmiges Gemisch aus Siliciummonoxid und
Kohlenmonoxid erzeugt, welches sofort über dem Reaktionsofen
reoxydiert wird.
Das dabei anfallende Siliciumdioxid ist hochdispers und besitzt
spezifische Oberflächengrössen zwischen ca. 8o und 35o m /g.
Dieser Direkt-Prozesa ist dom SiClj,-Prozess rohstoffmassig und
energetisch Überlegen. Während für die elektrothermisch^ Gewinnung
009886/tÖSt.
von 1 Mol Silicium ο,254 k¥h und 2 Mol Kohlenstoff erforderlich
sind, benötigt man für die Herstellung von 1 Mol SiO_ über
gasförmiges Siliciummonoxid o,231 kWh und 1 Mol Kohlenstoff.
Chlor und Wasserstoff werden bei diesem Prozess nicht benötigt. Beim SiCl.-Prozess liegen drei Verfahrensstufen (Si-Herstellung,
SiCl.-Herstellung, SiCl.-Hydrolyse) vor, während beim Direkt-Prozess
nur eine einzige Stufe erforderlich ist.
Das nach dem Direkt-Prozess hergestellte Siliciumdioxid weist
hinsichtlich Teilchengrösse und -form, Teilchengrössenverteilung,
spezifischer Oberfläche, Schüttdichte, Lichtbrechung und anderer Eigenschaften die gleichen Werte auf wie das aus SiCl. hergestellte,
jedoch mit der einen Ausnahme, dass es keine anwendungstechnisch
interessante Verdickungs- und Thixotropierungsfähigkeit besitzt.
Diese Fähigkeiten, welche sehr wahrscheinlich auf nicht genügend bekannte oberflächenchemische Eigenschaften zurückgehen und
durch eine besonders starke Partikelanziehung in einem Dispersionsmittel bedingt sind, sind jedoch für einen grossen Anwendungsbereich
erforderlich, wie z.B. für die Erhöhung der Viskosität von
Lacken und anderen Anstrichmitteln, für die Herstellung "anorganischer
Fette aus dünnflüssigen Ölen, von Salben und Pasten u.a. mehr. Durch die Erhöhung der thixotropen Eigenschaften z.B. eines
Lackes, soll letzterer sich zwar leicht verstreichen lassen, jedoch nach Abziehen des Pinsels an einer geneigten Wand nicht
nach unten fliessen. Es wird stets angestrebt, mit möglichst wenig Zusatz an Siliciumdioxid auszukommen. Dies bedeutet, dass
das SiOp eine stark verdickende und thixotropierende Wirkung
ausüben muss.
Die Erfindung ging nun von der Aufgabenstellung aus, ein Verfahren
zur Herstellung von hochdispersem Siliciumdioxid durch Umsetzung von Siliciumdioxid oder Siliciumdioxid enthaltenden Materialien
mittels eines Reduktionsmittels bei hohen Temperaturen anzuge.ben,
welches zu Produkten führt, die stark verdickende und thixotropierende Eigenschaften aufweisen.
- 4 -. 009886/1859
Das Kennzeichnende des1 Erfindung 1st darin zu sehen, dass auf
das in der Gasphase vorliegende Umsetzungsprodukt Wasserdampf
unter Bildung eines Silan- und Silanolgruppen enthaltenden Zwischenproduktes
aur Einwirlcurfg gebracht und anschileseend das
Zwischenprodukt einer thermischen Behandlung bei Temperaturen im Bereich von 1oo bis 1ooo C, vorzugsweise im Bereich von
2oo bis 7oo° C» unterworfen wird.
Als Rohstoff für das erfindungsgemässe Verfahren wird Quarz oder
ein SiO„-haltiges Material, wie z.B. ein mineralisches oder
synthetisches Silikat, verwendet. Die Umwandlung in die Gasphase
erfolgt durch Erhitzen mit einem Reduktionsmittel, welches Koks,
Silicium, Magnesium, Aluminium, Siliciumcarbid u.a. sein kann. Erhitzt man die Mischung aus Quarz bzw. dem SiO_-haltigen Material
mit dem Reduktionsmittel auf Temperaturen oberhalb 15oo C, z.B.
mittels eines elektrischen Lichtbogens, so erfolgt eine vollständige Überführung in die Gasphase unter Bildung niederer
gasförmiger Oxide des Siliciums und gegebenenfalls des«Kohlenstoffs.'
Auf dieses Gas lässt man bei der vorliegenden hohen Temperatur (y 15oo° C) Wasser einwirken, indem man letzteres in Dampfform
mit dem niedere Siliciumoxide enthaltenden Gasstrom vermischt - z.B. durch Einblasen von Wasserdampf mittels eines zentrisch
um den das Siliciummonoxid enthaltenden Gasstrom angeordneten Düsenringes. Es ist jedoch auch möglich, das Wasser flüssig mittels
einer Reihe von Düsen in den Gasstrom einzuspritzen, wobei die vorliegende hohe Temperatur zu einer Verdampfung des Wassers führt.
Die Reaktion, des das Siliciummonoxid enthaltenden Gases mit dem
Wasserdampf führt zu einem hochdispersen, Silan- und Silanol-Gruppen enthaltenden Zwischenprodukt, welches durch eine anschliessende
Behandlung bei Temperaturen zwischen ca. I00 und I0000 C, vorzugsweise 2oo bis 7oo° C, mit einer mittleren Verweilzeit
zwischen ca. o,5 und 1o Minuten in Siliciumdioxid mit
stark verdickender und thixotropierender Wirkung übergeführt wird.
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^, 5 —
Die thermische Behandlung kann s.,B, in Wasserdampf atmosphäre
oder in Luft vorgenommen werden« Di© Aufenthaltsdauer des SiO2
beträgt hierbei ein Vielfaches (ζ(Β, das 1oo- bis Io ooo-fache der
eigentlichen Reaktionszeit zwischen dem Silieiurnoxid-haltigen
Gasstrahl und dem Wasserdampf).
Die thermisch© Behandlung bewirkt eine Steigerung der Verdickungs-
und Thixotropierungsvirkung sowie ©inen Abbau dar intermediär
auftretenden Silangruppen im Siliciumdioxid. Der Abbau der Silangruppen
ist erforderlich; da diese bei der Verwendung des Produktes als Verdickungs- und Thixotropierungsmittel infolge ihrer hohen
Reaktionsfähigkeit zu unerwünschten Reaktionen führen könnten.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht
darin, dass es ein hochdisperses Siliciumdioxid liefert, welches vollständig frei von Halogeniden ist. Dies ist insbesondere bei
der Anwendung als Verdickungsmittel·in Zahnpasten und Salben,
die in metallischen Behältern wie Tuben oder Dosen verpackt, von hohem Interesse f da nun jegliche durch Halogenide geförderte
Korrosion ausgeschlossen 1st, welche sich, insbesondere bei langen
Lagerzeiten äusserst schädlich auswirken kann» Interessanterweise liegt das pH (gemessen in 4'^iger wässriger Suspension) der nach
dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Produkte zwischen
5 und 7» während - wie bereits erwähnt - der pH-Wert von SiCIr/
Hydrolyse-Kieselsäure auch naoh ©iner "Entsäuerung" nicht grosser
als 4,3 ist.
Die Durchführung des Verfahrens erfolgt in vorteilhafter Weise in den in den Pig» 1 bis 3 scheraatisch dargestellten Vorrichtungen«
Der prinzipielle Ablauf des Verfahrens wird an einem in Pig. I
dargestellten Beispiel erläuterts
In einen.elektrothermischen Ofen 1 wird den* zn
SiO5-haltige Rohstoff, S0B0 SiO»-Sand 1o1 susammen rait Koks 1o2
eingegeben und fo®± Temperatisran^ 15oc C in die Gasphase überge-
führt. Der durcti eine Öffnung aus dem Ofen 1 austretende, SiIiciummonoxid
und Kohlenmonoxid enthaltende Gasstrom 1o3 wird in einer Mischvorrichtung 2, welche z.B. aus einer Anzahl kreisförmig
angeordneter und nach der Mitte gerichteter Düsen bestehen kann, mit Dampf, welcher über eine Leitung 3 eintritt,
behandelt, wobei ein feinteiliges, Silan- und Silanol-Gruppen
enthaltendes SiO_-Zwischenprodukt 2o1 entsteht, welches mit
dem Gasstrom zwecks Abkühlung durch einen Wärmetauscher 4 geleitet
wird. Durch eine Leitung 5 kann gegebenenfalls Luft oder
Dampf oder auch ein anderes Gas eingeleitet werden.
Hinter dem Wärmetauscher 4 wird der Gasstrom über eine Leitung
ko einem Abscheider 6 zugeführt, in welchem die Hauptmenge des
Zwischenproduktes abgeschieden und über eine Schleuse 7 mittels eines Rohres 1o in ein Reaktionsgefäss 8 eingeleitet
wird. Das Realctionsgefäss ist ist i;n gewählten Beispiel als
Wirbelschicht-Reaktor ausgeführt; es können natürlich auch
andere Reaktionsapparate benutzt werden, welche eine thermische Nachbehandlung des Zwischenproduktes erlauben, wie z.B.
Drehrohre oder pneumatisch arbeitende, beheizte Geräte.
Dem Reaktionsgefäss wird über eine Leitung 9 ein schwacher
Strom von Luft, Dampf oder eines anderen Gases zugeführt, so dass der Inhalt 8o1 vom Realctionsgefäss 8 in bekannter Weise
in oinen schwach wirbelnden Zustand versetzt wird. Zur Aufrecht
erhaltung der ex-wünschten Behandlungstemperatur von
z.B, hoo - 7oo C wird dem Reaktionsgefäss 8 Wärme, z.B.
durch elektrische Heizelemente 1o zugeführt. Durch eine
Leitung 11 fliesst das behandelte Material, welches nunmehr
das gewünschte, stark verdickend und thixotropierend wirkende SiOp darstellt, in ein Vorratsgefäss 12» aus welchem es über
ein© Schleuse 13 entnommen werden kann.
Der im Abscheider 6 weltgehend vom Peststoff befreite Haupt-Gasstrom
strömt über eine Leitung 6o zusammen mit dem aus dem
Reaktionsgefäss 8 über eine Leitung 8o, in welche ein Ventil
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eingebaut ist kommenden Neben-Gasstrom über eine gemeinsame
Leitung OR in einen Abscheider 14 und wird mittels eines Gebläses
Ii über eine Leitung 1Uo abgezogen. Durch das Ventil 16 werden .
die den Gasströmen entsprechenden Zugverhältnisse am Abscheider 6 und Reaktionsgefäss 8 eingestellt. Der im Abscheider 14 anfallende
Feststoff-Restanteil wird über eine Schleuse 7 und eine Leitung ·
17o dem Vorratsgcfäss 12 zugeführt.
Dor Wärmetauscher h kann entfallen, wenn durch Zuführen von
Luft oder Dampf über die Leitung 5 die Temperatur des Gasstromes auf einen Wert gebracht wird, welcher weder den nachgeschalteten
Apparaten noch dem im Gasstrom mitgeführten Zwischenprodukt S chad en zufügt.
Die bei dem erfindungsgemässen Verfahren anfallenden Mengen an Wasserstoff und Kohlenmonoxid können - insbesondere im Falle einer
Proζ essführung, welche nur Wasserdampf benutzt - gewonnen und einer
wirtschaftlichen Verwertung zugeführt werden. Eine Abtrennung kann
oe:spielsweise durch Kondensation des Wasserdampfes erreicht werden.
Aus ökonomischen Gründen wird man die Kondensation bei Temperaturen
oberhalb loo C unter' Druck vornehmen, um dem Verfahren nicht die
yondensationswärme des Wasserdampfes zu entziehen.
In Fig. 2, für welche im wesentlichen die gleichen Bezugszeichen
gelten, wird eine dementsprechende Verfahrensführung dargestellt:
Das dem Ilochtemperaturofen 1 entströmende, Siliciummonoxid enthaltende,
Gas 1o3 wird in der Mischvorrichtung 2 mit Wasserdampf aus der Leitung 3 vermischt und zur Reaktion gebracht. Zur Abkühlung
und zum 3trömungsmässigen Weitertransport wird aus der
Leitung 5 weiterer Wasserdampf zugeführt. Der das Silan- und
Silanol-Gruppen-haltige Zwischenprodukt 2ol enthaltende Gasstrom
wird über den Wärmetauscher k dem Abscheider 6 zugeleitet, aus
welchem das hochdisperse Zwischenprodukt über Schleuse 7 in den
Nachbehandlungsreaktor 8 und aus diesem heraus über Leitung 11
BAD ORfGiNAL
009886/1859 '
in das Auffanggefäss 12 flicsst. Der Nachbehandlungsreaktor R
wird über die Leitung 9 mit Wasserdampf beschickt und mittels der Heizung 1o auf einer Temperatur zwischen Too und 7°o C gehalten«
Der dem Abscheider 6 und dem Reaktor 8 über das Ventil 16
entströmende, Wasserstoff, Kohlenmonoxid und geringe Anteile Kohlendioxid enthaltende Wasserdampf gelangt in den Abscheider 14
durch welchen restliche Feststoffanteile abgeschieden und über die
Schleuse 17 dem Auffanggefäss 12 zugeführt werden. Das aus dem
Abscheider 14 kommende Gas wird durch das Gebläse 15 angesaugt
und über ein Ventil 18 in die Leitung 5 und dafiiit in den Prozess
zurückgeführt. Ein Teil des aus dem Gebläse 15 kommenden Gases
wird über ein Ventil 19 dem Verdichter 2o zugeführt, durch diesen
auf einen höheren Druck, beispielsweise 5 Atmosphären, komprimiert,
in einem Kondensator 21 kondensiert, abgekühlt und (Jas entstandene
zweiphasige Gemisch aus Wasser, Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid über ein Ventil 22 in ein Trenngefäss 23 geleitet.
Über eine Leitung 24 wird das Gemisch aus H2, CO und C0„ entnommen,
während über eine Leitung 25 das kondensierte Wasser entfernt wird.
Über eine Leitung 26 wird eine dem über die Leitung 25 abfliessenden
Kondensat entsprechende, sowie durch die chemische Reaktion verbrauchte Menge Wasser in den Kondensator 21 eingeleitet und als
Wasserdampf durch eine Leitung 21o über den Wärmetauscher 4 und die Leitung 3 der Mischvorrichtung 2 zugeführt. Das verdickend
und thixotropierend wirkende Siliciumdioxid wird über die Schleuse
13 entnommen.
In Fig. 3 ist eine Vorrichtung für eine geeignete Durchführung der
Behandlung eines Silicitammonoxid enthaltenden Gasstromes mit
Wasserdampf schematisch dargestellt:
In einem mit Kohlenstoff und hochfeuerfesten oxydischen Steinen ausgekleideten Ofen 1, in welchen Graphitelektroden 2 durch eine
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Deckenplatte '} eingeführt sind, wird aus einem durch Zuführungsöffnungen 4 angeführten Gemisch aus einem quarzhaltigen Material
und Koks vermittels eines zwischen den Graphitelektroden 2 eich ausbildenden Lichtbogens 5 ein Gasgemisch aus Siliciummonoxid
und Kohlenmonoxid erzeugt, welches den Ofen durch eine Austrittsöffnung
6 verlässt. '
Im unteren Teil eines auf eine von Kühlwasser durchflossene Kühlkammer
7 aiifgesetzten Rohres R wird mittels eines Zuführungsrohres
9o über eine Ringrohrleitung 9» welche auf ihrer inneren Seite eine Anzahl von Löchern 91 oder auch von speziell geformten Düsen
aufweist, Wasserdampf zugeführt, welcher zu einer Reaktion mit dem Siliciummonoxid unter Ausbildung von Silän- und Silanol-Gruppen
führt.
Die Wasserdampfzuführung kann sowohl senkrecht in den heissen
Gasstrom erfolgen, man kann jedoch auch eine gegen die Senkrechte nach unten oder nach oben abgewinkelte Richtung wählen. Die
Wasserdampfstrahlen können auch unter abwechselnd gegeneinander
versetzten Einspeisungswinkeln zugeführt werden. Durch eine tangential geleitete Einspeisung kann eine "Verlängerung der
Verweilzeit sowie eine sehr gute Vermischung in der Reaktionszone erreicht werden. c.
Durch eine Ringleitung 1o kann'weiterer Wasserdampf als auch
Luft zur Temperatur-Regulierung und zum pneumatischen Transport des gebildeten Zwischenproduktes eingeleitet werden. Die gleiche
Wirkung kann aber auch durch Einspritzen von Wasser sowie durch die
Kombination von Dampf- und Wassereinleitung erreicht werden. Anstelle der Zufuhr von Wasser über die Leitung 1o kann es auch
vorteilhaft sein, über die Leitung 9o Dampf und Wasser gleichzeitig
in die Ringleitung 9 einzuleiten oder auch Wasser direkt oberhalb der Ringleitung 9 einzuspritzen.
1o -
009806/1359
Ein Siliciumdioxid mit besonders guter Verdickungswlrkung erhält
man, wenn das Siliciurnmonoxic! durch Zusatz eines Gases verdünnt
wird, bevor es mit dein Wasserdampf zur Reaktion kommt. Es können auch Gasgemische.zur Anwendung gelangen. Die Verdünnungsgase
werden dem elektrothermischen Ofen zweckmässigerweise am Entstehungsort
des Siliciummonoxids zugeführt, d.h. bei Anwendung der Lichtbogenheizung z.B. in dem in Fig. 3 mit 5 bezeichneten
Raum. Die Zufuhr kann sowohl durch Bohrungen in den Elektroden als auch durch besondere Leitungen, insbesondere solche aus
Graphit, bewerkstelligt werden. Die Menge an Zusatzgas beträgt vorteilhafterweise das 1- bis ^-fache Volumen des Siliciummonoxidvolumens.
Es können alle Gase verwendet werden, welche keine unerwünschten Reaktionen mit dem Siliciummonoxid eingehen. Mit
guter Wirkung wurden Argon, Stickstoff und Wasserstoff eingesetzt. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung des im Verfahren anfallenden Gasgemisches aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid, wenn nur mit
Wasserdampf gearbeitet wird. Die geringe, in diesem Gas enthaltene Menge an Kohlendioxid hat keine beobachtbare Wirkung auf die
Qualität des Endproduktes. Durch die Anwendung des Verdünnungsgases vor der Wasserdampfbehandlung wurden Produkte mit einer um
1o - 15 io erhöhten Viskosität erhalten.
Der genaue Ablauf der sich bei der Wasserdampfbehändlung abspielenden
Reaktionen lässt sich nicht eindeutig darlegen; es soll jedoch versucht werden, nachstehend eine Erläuterung für
den Ablauf des erfindungsgemässen Verfahrens zu geben:
Es ist aus Probenahmen zu ersehen, dass es sich unter den erfindungsgemässen
Bedingungen nicht einfach um eine Oxydation des gasförmigen Siliciummonoxids zu Siliciumdioxid gemäss
+H
(f) +H2
handelt. Es liegt offenbar überwiegend eine Anlagerung von
Wasser gemäss
-.11 -
00S886/1859
V(S)
unter Bildung von Silan- und Silanol-Gruppen vor. Die Silan-
und Silanol-Gruppen wurden im Zwischenprodukt ultrarotspektroskopisch
nachgewiesen. Neben Si-II-Gruppen wurden im Ultrn.rotspelctrum
auch SiII -Gruppen festgestellt, welche durch die Reaktion
sio(s) + Pi2 } H2SiO (5)
entstanden sein können-. Der hierzu erforderliche Wasserstoff
kann aus dem bekannten Wassergasgleichgewicht
CO + H2O H2 + CO2 (6)
/aus
herrühren, oder auch der in einem gewissen Ausmass stattfindenden Reaktion (3) .
herrühren, oder auch der in einem gewissen Ausmass stattfindenden Reaktion (3) .
Fängt man das Zivischenprodukt vor dem Eintritt in die Nachbehandlung«
apparatur (Pos. β Fig." 1 bzw. Fig. 2) ab, so lassen sich die
gebildeten Silan-Gruppen ausser dem Nachweis im UltrarotSpektrum
sehr einfach dadurch feststellen, dass man zu einer Aufschlämmung
in Wasser Silbernitratlösiing hinzufügt. Das durch Reduktion
ausfallende Silber bewirkt sofort eine Dunkelbraun- bis Schwarzfärbung der Suspension. Mit Wasser entwickelt das Zwischenprodukt
bei Zimmertemperatur Wasserstoff, wodurch seine Verwendung als Füllstoff eingeschränkt wird.
Die thermische Nachbehandlung des Zwischenproduktes unter den erfindungsgemässen Bedingungen mit Luft oder Wasserdampf beseitigt
die Silan-Gruppen und auch einen Teil der Silanol-Gruppen und verleiht ihm die erwünschten, stark verdickend wirkenden
Eigenschafton. Der sehr empfindliche Silbernitrat-Test zeigt
z.B. bei einer Behandlung mit Luft bei 6oo° C nach 3 Minuten nur
noch sehr geringe Spuren von Silan-Gruppen an.
- 12 -
"00988871859 .
Für die Messung der Verdickungswirkung und des Thixotropierungsvermögens
werden in der Praxis eine Reihe von Messmethoden benutzt.
Bei diesen Methoden wird die Viskosität von Dispersionen des Verdickungsmittels in einem - meist organischen - Dispersionsmittel
bei Anlegen bestimmter Schergefälle gemessen· Wegen der starken Abhängigkeit der Viskosität von der Temperatur ist eine sehr
gute Thermostatisierung der Messanordnung erforderlich. Die
Viskosität von Dispersionen fester Stoffe ist stark von der Vorbehandlung der Dispersion vor der eigentlichen Viskositätsmessung
abhängig. ,
Für die Beurteilung der erfindungsgemäss erhaltenen Produkte
wurden als Messgeräte die Haake-Viskowaage und das Epprecht-Rheometer
benutzt. Die Messtemperatur betrug 22° C. Die Vorbehandlungen
erfolgten mit Homogenisierer und Dreiwalzenstuhl. Die Messungen wurden an 6$igen Dispersionen durchgeführt.
In Tab. 1 sind die Viskositäten verschiedener Kieselsäuren, die mit der Viskowaage und mit dem Rheometer erhalten wurden, zum
Vergleich gegenübergestellt. Zur Untersuchung kamen eine handelsübliche, nassgefällte Kieselsäure, eine Anzahl von handelsüblichen,
durch Hochtemperaturhydrolyse von SiCIr hergestellten
Kieselsäuren, eine handelsübliche, durch Oxydation von Siliciummonoxid
gewonnene Kieselsäure sowie eine Reihe von Kieselsäuren, die nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhalten wurden. Als
Dispersionsmittel kamen Butandiol-1,h und ein ungesättigter
Polyesterlack zur Anwendung.
Butandiol-1,k | Rheometer cP |
Polyesterlack | |
Viskowaage cP |
~1o | Rheometer cP |
|
nassgefällte Kieselsäure | Uo | ROO - I000 | |
Kieselsäure aus SiCl^ | 2oo - 35o | I2oo - IR00 | |
Kieselsäure aus SiO | Uo - 17o | '.8Ie - 1525 | 3oo - 450 |
Kieselsäure gemäss Er findung |
22o - 3ko | I2oo - I700 |
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- 13 -
Kieselsäuren mit Viskositätswerten unterhalb 2oo cP sind für Anwendungszwecke, weiche eine verdickende Wirkung erfordern, nicht
verwendbar. Rein qualitativ ist das schon daran zu erkennen, dass solche Dispersionen von einem eingetauchten und wieder herausgezogenen
Glasstab leicht wieder ablaufen· Bei Viskositätswerten oberhalb 25o cP findet kein Ablaufen mehr statt.
Aus Tab. 1 geht hervor, dass nassgefällte Kieselsäure keine praktisch verwertbare Verdickungswirkung ausübt, und dass die
auf dem bisher bekannten Wege der SiO-Oxydation erhaltene Kieselsäure sich nur unwesentlich von der naäsgefällten unterscheidet.
Die durch Flammenhydrolyse aus SiGIr erhaltene Kieselsäure liegt
mit ihrer Viskosität auf einem Niveau, das ihren breiten Einsatz auf den Anwendungsgebieten, welche eine ausgeprägte Verdickungswirkung
erfordern, ermöglicht.
Die Zahlen in Tab. 1 zeigen, dass es nach dem erfindungsgemässen'
Verfahren nunmehr möglich ist, einem aus Siliciummonoxid hergestellten Siliciumdioxid so stark verdickende Eigenschaften zu verleihen,
dass dieses mit bestem Erfolg auf den bisher der durch
Flammenhydrolyse gewonnenen Kieselsäure vorbehaltenen Anwendungsgebieten eingesetzt werden kann. Der Vergleich der beiden unteren
Reihen in Tab. 1 zeigt den grossen Abstand des erfindungsgemäss
hergestellten Siliciumdioxids gegenüber dem auf dem bisherigen
Wege über Siliciummonoxid erzeugten.
Ein kontinuierlich zugeführtes Gemisch aus 5,^5 kg Quarzsand pro
Stunde und 1,o9 kg Koks pro Stunde wurde in einem elektrischen
Lichtbogenofen in die Gasphase übergeführt. In den aus dem Ofen
mit einer Temperatur von ca. 15oo bis 25oo° C austretenden,
Siliciummonoxid und Kohlenmonoxid enthaltenden, Gasstrahl wurde aus
- Uf -
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einem um den Gasstrahl zentrisch angeordneten Ring mit 4o Löchern
Wasserdampf von I2o - I3o° C in einer Menge von 60 kg/h eingeblasen.
Aus einem darüber befindlichen Ring wurde eine Luftmenge
von ca. 25o"Tim eingeführt, wodurch der Gasstrom eine Temperatur
zwischen 35o und 4oo° C annahm.
Aus diesem Gasstrom wurde mittels eines Zentrifugalabscheiders
das hochdisperse Zwischenprodukt abgeschieden und in einer auf
52o C gehaltenen Wirbelschicht mit einer mittleren Verweilzeit
von 1o Minuten behandelt. "Als Wirbelmedium wurden 6 Nm Luft/h
verwendet. Das aus der Wirbelschicht abfliessende Endprodukt
ist von weisser Farbe, hat eine spezifische Oberfläche von
219 m /g und eine Schüttdichte von I5 g/l· Der pH-Wert einer
4 ^igen wässrigen Suspension beträgt 6,3·
das hochdisperse Zwischenprodukt abgeschieden und in einer auf
52o C gehaltenen Wirbelschicht mit einer mittleren Verweilzeit
von 1o Minuten behandelt. "Als Wirbelmedium wurden 6 Nm Luft/h
verwendet. Das aus der Wirbelschicht abfliessende Endprodukt
ist von weisser Farbe, hat eine spezifische Oberfläche von
219 m /g und eine Schüttdichte von I5 g/l· Der pH-Wert einer
4 ^igen wässrigen Suspension beträgt 6,3·
Die Viskosität in Bütandiol beträgt 3"O cP, gemessen mit der
Viskowaage, und i48o cP, gemessen am Rheometer. In ungesättigtem Polyesterlack wird mit dem Rheometer eine Viskosität von I7I0 cP gemessen.
Viskowaage, und i48o cP, gemessen am Rheometer. In ungesättigtem Polyesterlack wird mit dem Rheometer eine Viskosität von I7I0 cP gemessen.
Elektronenmikroskopische Aufnahmen zeigen kugelförmige, kompakte Teilchen mit Durchmessern zwischen ca. 5 und ca. 15o Millimikron.
Aus einem kontinuierlich einem elektrischen Lichtbogenofen zugeführten Gemisch von gemahlenem Quarzit und gebrochenem Silicium
im Gewichtsverhältnis 2,1 5 1 wurde ein Gasstrahl mit ca. 3»8 kg Sillciummonoxid pro Stunde erzeugt. Aus der Mischvorrichtung
von Beispiel 1 wurden dem heissen Gasstrahl 80 kg Wasserdampf
pro Stunde zugeführt sowie aus dem oberen Ring eine Wasserdampfmenge von 1ko kg/h.
im Gewichtsverhältnis 2,1 5 1 wurde ein Gasstrahl mit ca. 3»8 kg Sillciummonoxid pro Stunde erzeugt. Aus der Mischvorrichtung
von Beispiel 1 wurden dem heissen Gasstrahl 80 kg Wasserdampf
pro Stunde zugeführt sowie aus dem oberen Ring eine Wasserdampfmenge von 1ko kg/h.
Das bei der Reaktion zwischen Siliciummonoxid und Wasserdampf
entstehende, Silan- und Silanol-Gruppen enthaltende Zwischenprodukt wurde mittels eines Abscheiders aus dem Gasstrom abgetrennt,
entstehende, Silan- und Silanol-Gruppen enthaltende Zwischenprodukt wurde mittels eines Abscheiders aus dem Gasstrom abgetrennt,
- 15 -
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wobei eine Menge von 5 kg/h erhalten wurde. Das Zwischenprodukt
wurde mit einer mittleren Verweilzeit von 1o Minuten durch einen auf 5oo C geheizten Drehrohrofen geleitet, wobei über das
Material e±i durch die thermische Konvektion bedingter Luftstrom strömte.
Das aus dem Drehrohrofen abgezogene, weisse Siliciumdioxid hatte
2 /
eine Oberfläche von 13^m /g und zeigte in Butandiol eine Viskosität
von 285 cP, gemessen mit der V±skowaage bzw. 113o cP,
gemessen mit dem Rheometer. In ungesättigtem Polyesterlack betrug die Viskosität i42o cP. Das Schüttgewicht war 3o g/l.
In einer dem in Abb. 2 dargestellten Schema entsprechenden Apparatur
wurde ein kontinuierlich zugeführtes Gemisch aus 5i5 leg
gemahlenem Quarz/h und 1,1 kg Petrolkoks/h im elektrischen Lichtbogenofen
in die Gasphase übergeführt und über dem Ofen mit 5^,7 kg Wasserdampf/h zur Reaktion gebracht. Dem Reaktionsgemisch
wurden zur Abkühlung und zum Weitertransport pro Stunde 15o kg Kreislaufgas, bestehend aus °Λ,2 Gew.-^ 11P0' 3'2 Gew«-$ COf
2,2 Gew.-$ CO und o,4 Gew„»$ II zugesetzt. Das mittels eines
Abscheiders ausgeschiedene Zwischenprodukt wurde in einer auf
66o° C gehaltenen Wirbelschicht mit einer mittleren Verweilzeit von 1,5 Minuten behandelt. Als Wirbelmedium kamen o,5 kg Wasserdampf/h
zum Einsatz. Es wurden 5t^ kg Siliciumdioxid mit einer
spezifischen Oberfläche von 1p1 m /g und einer im Rheometer in Butandiol gemessenen Viskosität von 1525 cP erhalten. Die
Schüttdichte des Produktes betrug 21 g/l; der pH-Wert einer
4$igen wässrigen Suspension lag bei 6,1.
Von dem vom Feststoff befreiten Gasstrom wurden über ein Gebläse
15o kg/h in den Prozess zurückgeführt und 56,2 kg/h nach Verdichtung
auf 3»2 atü in einem nachgeschalteten Wärmetauscher kondensiert. Hinter dem Wärmetauscher wurden 53 kg Wasser/h"
abgezogen und ein Gasgemisch von 1,8 kg CO/h, o,24 kg H„/h und
- 16 -
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1,2 kg C02/h erhalten. Die im Wärmetauscher anfallende Kondensationswärme wurde zur Verdampfung von 5^i7 kg Wasser/h genutzt,
welches wie o.a< über dem elektrischen Lichtbogenofen mit dem
siliciummonoxidhaltigen Gasstrom zur Reaktion gebracht wird.
Es wurde nach Beispiel 1 gearbeitet, jedoch anstelle von Vasser-
3 dampf aus dem gleichen Lochring Luft in einer Menge von 3o Nm
in den Gasstrahl eingeblasen. Das entstandene Siliciumdioxid wurde in einer auf 5oo - 53o° C gehaltenen Wirbelschicht mit
einer mittleren Verweilzeit von 2 bis k Minuten behandelt, wobei
als Wirbelgas sowohl Luft als auch Wasserdampf zum Einsatz kamen.
Das aus der Wirbelschicht abgezogene Produkt zeigte eine spezifisehe
Oberfläche von 188 m /g, ein Schüttgewicht Von 32 g/l und wies eine Viskosität von 158 eP, gemessen an einer öligen Dispersion
in Butandiol-1,4 an der Viskowaage und von 15 cP, gemessen
am Rheometer auf.
Die gemessenen Viskositäten sind für eine Verwendung als Verdickungsmittel
völlig unzureichend.
Wenn man die Wasserdampfmenge und Versuchsführung so wählt,
dass bei der Umsetzung des Siliciummonoxids Durch-Oxydation zum SiO2 erfolgt - d.h., wenn kein silangruppenhalti'ges Zwischenprodukt gebildet wird - so ist das VerdickungsvermÖgen des erhaltenen
SiO- ebenso unzureichend wie bei der Oxydation mit Luft, wie
aus dem folgenden Beispiel hervorgeht.
Xn einem nach Beispiel 1 erzeugten, niedere Siliciumoxide enthaltenden
Gasstrahl wurde aus einem Lochring mit 4o Löchern 19 kg Wasserdampf pro Stunde eingeblasen. Es wurde ein weisses,
durchoxydiertes Siliciumdioxid mit einer in Butandiol-1,4 in
öliger Dispersion mit der Viskowaage gemessenen Viskosität von
18R cP erhalten, die sich bei einer Beispiel k entsprechenden
Nachbehandlung nur noch auf den Wert von 191 cP veränderte. Die
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am Rheometer gemessene Viskosität betrug 234 cP. ,
In einer Kreislaufapparatur ähnlich Abb. 2 wurde ein kontinuierlich
zugeführtes Gemisch aus 5»5 kg Quarzsand/h und 1,1 kg gebrochenem
Koks/h im elektrischen Lichtbogenofen in die Gasphase übergeführt und über dem Ofen mit 5o kg Dampf/h zur Reaktion gebracht. Dem
Reaktionsgemisch wurden zur Abkühlung und zum Weitertransport
ca* 8o kg Kreislaufgas/h zugesetzt. Das aus dem Abscheider (6)
über Schleuse (7) abgezogene Zwischenprodukt wurde in einem Drehrohrofen an Luft bei 5oo° C nachbehandelt, wobei die Verweilze^t
15 Minuten betrug.
Das erhaltene Endprodukt hatte eine spezifische Oberfläche von 173 m /g, ein Schüttgewicht von 25»5 g/l und einen pH-Wert
(4$ige wässrige Aufschlämmung) von 6,8· Es wurde in 6$iger Suspension
in Butandiöl mit einem Flügelrührer (5»2 cm Durchmesser,
1500 U/min) bei 22°C 1o Minuten lang gerührt. 2 Stunden nach
Herstellung der Dispersion wurde an einem Haake-Rotovisko (22aC) und einem Schergefälle von 2,72 seo~ eine Viskosität von
1780 cP gemessen. Die, Messung an einer gleichbehandelten aus der
SiCl.-Flammenhydrolyse stammenden, handelsüblichen Kieselsäure ergab einen Wert von Jo6 cP. Für 4$ige Dispersionen lauteten
die Werte 495 cP für das erfindungsgemäss erhaltene Produkt
und 145 cP für die aus SiCl ^ gewonnene Kieselsäure.
Aus einem kontinuierlich einem elektrischen Lichtbogenofen stündlich zugeführten Gemisch von 5»5 kg Quarzsplitt und
1,1 kg gebrochenem Petrolkoks wurde ein Gasgemisch aus 4,1 kg Siliciummonoxid/h und 2,5 kg Kohlenmonoxid/h hergestellt und über
dem Ofen mit 5o kg Wasserdampf/h zur Reaktion gebracht. Das
Reaktionsgemisch wurde oberhalb der Reaktionazone mit einer
Luftmenge von 2oo - 24o Nm abgekühlt und das in einem Zyklon
abgetrennte Zwischenprodukt in einer Wirbelsohichtapparatur bei
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6Ro C mit einer mittleren Verweilzeit von ca. 1 Minute mit Luft
behandelt. Die zu verschiedenen Zeitpunkten abgezogenen Endprodukte
zeigten in Butandiol Viskositätswerte zwischen 235 und 25o cP, gemessen an der Viskowaage.
Unfer sonst gleichgehaltenen Bedingungen wurde durch die mit
einer Bohrung und einem Anschluss versehenen Graphitelektroden
ι 3/n
Argon in einer Menge von 4 Nm direkt in den Lichtbogen eingeleitet.
Das Brennen des Lichtbogens wurde durch dieses Vorgehen nicht verschlechtert, sondern durch das entstehende Argonplasma
sogar etwas verbessert. Die aus der Wirbelschicht abgezogenen Produkte zeigten Viskositätswerte zwischen 27o und 295 cP
(Butandiol, Viskowaage). ·
Die Arbeitsweise gemäss Beispiel 7 wurde mit Stickstoff (6 Nmr/h)
anstelle von Argon durchgeführt. Es wurden dieselben Ergebnisse, erhalten. Nur der elektrische Lichtbogen brannt unruhiger.
Es wurde wie in Beispiel 7 gearbeitet, jedoch kamen anstelle der Luftmenge von 2oo — 2^o Nm /h eine Wasserdampfmenge von I6o kg/h
zur Anwendung. In den Lichtbogenraum wurden durch k Graphitrohre
5,5 Nm Wasserstoff/h eingeführt. Die aus der Wirbelschichtnachbehandlung
abgezogenen Produkte hatten Viskositätswerte zwischen 31 ο und 35o cP (Butandiol, Viskowaage).
Bei einer Arbeitsweise nach Beispiel 3 wurden durch k Graphitrohre
in den Lichtbogenraum 2,5 Nm /h des Restgases aus Wasserstoff,
Kohlenmonoxid und Kohlendioxid (siehe Abb. 2, Leitung 24) mit
einer Zusammensetzung von ca. 55 Vol.$ H2, ca. 35 Vol.-$ CO und
ca. 8 Vol.-56 C0_ eingeführt. Das aus der Wirbelschicht abgezogene
- 19 -
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Siliciumdioxid hatte eine spezifische Oberfläche von 1o9 m /g,
ein Schüttgewicht von 3I g/l und Viskositätswerte zwischen
25o und 2j6o cP,' gemessen in Butandiol an der Viskowaage.
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Claims (11)
1.) Verfahren zur Herstellung von hochdispersem Siliciumdioxid
durch Umsetzung von aus Siliciumdioxid bestehenden oder Siliciumdioxid enthaltenden Materialien mit einem Reduktionsmittel
bei hohen Temperaturen unter Bildung eines Siliciummonoxid enthaltenden Gasstromes, anschliessende Abkühlung
das Gasstromes in Gegenwart oxydierend wirkender Gase und Abtrennung des mit der Abkühlung entstandenen hochdispersen
Silioiumdioxides vom Restgas, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Siliciummonoxid enthaltenden heissen Gasstrom vor
seiher Abkühlung Wasserdampf unter Bildung eines hoch-r dispersen, Silan- und Silanolgruppen enthaltenden Zwischenproduktes
zur Einwirkung gebracht und anschliessend das Zwischenprodukt nach Abtrennung aus dem Gasstrom einer
thermischen Nachbehandlung bei Temperaturen im Bereich von loo bis 1ooo° C, vorzugsweise im Bereich von 2oo bis 7oo C,
unterworfen wird.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in
einem elektrothermischen Ofen, vorzugsweise einem Lichtbogenofen, durch Umsetzung von Quarzsand mit Kohlenstoff ein im
wesentlichen Siliciummonoxid und Kohlenmonoxid enthaltender Gasstrom erzeugt wird, welcher unmittelbar nach seiner Entstehung mit Wasserdampf intensiv gemischt wird, dann zusammen
mit dem gebildeten Silan- und Silanolgruppen enthaltenden
Zwischenprodukt zur Abkühlung durch einen Wärmeaustauscher und anschliessend in eine Abscheidevorrichtung geleitet wird,
in welcher das hochdisperse Zwischenprodukt von der Gasphase getrennt und einem Wirbelschichtreaktor zur thermischen
Nachbehandlung zugeführt wird»
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3·) Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Siliciumrnonoxid und Kohlenmonoxid enthaltenden Gasstrom vor der Wasserdampf-Einwirkung durch Zusatz eines Gases
verdünnt wird.
4.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3 ι dadurch gekennzeichnet,
< dass das Verdünnungsgas in den Lichtbogen am Entstehungsort
des Gasstromes eingeleitet wird.
5·) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
' dass als Verdünnungsgase Edelgase, Stickstoff und Wasserstoff
angewandt werden, '
6.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass als Verdünnungsgas das im Verfahren anfallende Gasgemisch
aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid verwendet wird ι
7.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet,
dass das Verdünnungsgas in einer Menge des 1-bis-4-fachen Vorlumens
des Siliciummonoxidvolumens zugesetzt wird.
8») Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1-7, bestehend aus einem Lichtbogenofen zur Erzeugung des Siliciummonoxid enthaltenden Gasstromes mit einer oberhalb
der Lichtbogenzone angeordneten., in ein Rohr übergehenden Austrittsöffnung, einer mit Zuführungselementen für den Wasserdampf
versehenen Mischvorrichtung zur Umsetzung des Siliciummonoxids mit Wasserdampf, einem Abscheider und einem Reaktor
zur thermischen Nachbehandlung des Zwischenproduktes, dadurch
gekennzeichnet, dass die Mischvorrichtung unmittelbar oberhalb
der Lichtbogenzone von dieser durch eine auf eine Deckplatte aufsitzende Kühlkammer getrennt, eine Einheit mit dem Ofen
bildend derartig angeordnet ist, dass sie den unteren Teil dee Auetrittsrohres für den Gasstrom bildet.
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-&■■
9.) Vorrichtung nach Anspruch 8» dadurch gekennzeichnet, dass die
Mischvorrichtung eine Ringrohrleitung mit nach dem Inneren des Gasstromaustrittsrohres gerichteten als Düsen ausgebildeten
Austrittsöffnungen für den einzuspeisenden Wasserdampf darstellt, wobei die Düsen derartig angeordnet sind,
dass deren Injektionsriohtungen senkrecht zum Gasstrom und/oder nach unten abgewinkelt gegen den Gasstrom und/oder
nach oben abgewinkelt mit dem Gasstrom weisen können.
1o.) Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb des Gasstrom-Austrittsrohres oberhalb der Mischvorrichtung eine weitere Ringrohrleitung
angeordnet ist.
11.) Hochdisperses, weisses Siliciumdioxid, hergestellt gemäss
Verfahren und Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 1o, dadurch gekennzeichnet, dass es aus kugelförmigen, kompakten
Primärteilchen mit Abmessungen zwischen 5 und 15o Millimikron
besteht und eine spezifische Oberfläche zwischen 5« und
3oo m /g und ein Schüttgewicht zwischen 15 und 3o g/l
aufweist, in 5$ ige wässrige Dispersion neutral reagiert
und stark verdickend und thixotropierend wirkende Eigenschaften besitzt.
Go/Te
3.6.69
3.6.69
00988 6/1859
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |