DE1932091A1 - Verfahren zum Abdichten von gasfuehrenden undichten Rohrleitungssystemen - Google Patents
Verfahren zum Abdichten von gasfuehrenden undichten RohrleitungssystemenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L55/00—Devices or appurtenances for use in, or in connection with, pipes or pipe systems
- F16L55/16—Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders
- F16L55/162—Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders from inside the pipe
- F16L55/164—Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders from inside the pipe a sealing fluid being introduced in the pipe
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- F16L2101/00—Uses or applications of pigs or moles
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Pipeline Systems (AREA)
Description
Th. Goldschmidt A.-G., Essen
Verfahren zum Abdichten von gasführenden undichten Rohrleitungssystemen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abdichten von mit
Gasen, insbesondere gasförmigen Kohlenwasserstoffen, beaufschlagten
undichten Rohrleitungssystemen.
Die Verwendung von Stadtgas als Energiequelle in Industrie und Haushalten bedingt ein weitverzweigtes Rohrleitungsnetz.
Dieses Rohrleitungssystem muß aus Gründen der Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit in möglichst dichtem Zustand
vorliegen. Auftretende Undichtigkeiten sollen auf möglichst
einfache, schnelle und sichere Weise beseitigt werden.
Zur Abdichtung undichter Gasleitungen wurden diese von innen'
mehrfach mit gewissen Lösungen behandelt, die die Eigenschaft haben, den in den Dichtungen befindlichen trockenen Hanf
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wieder zum Quellen zu bringen. Als nachteilig hat sich jedoch herausgestellt, daß der Hanf nach mehreren Jahren
häufig völlig zerfallen ist und sich somit nicht mehr am ursprünglichen Ort befindet. Außerdem können Undichtigkeiten
durch Korrosion entstehen, z.B., wenn Rohre über längere Zeit mit Estrichen oder Gips in Berührung sind. Hier versagen
natürlich die vorgenannten Quellmittel.
Durch, die" Umstellung von Stadtgas auf Erdgas ist das Problem
der Abdichtung undichter Gasleitungssysteme besonders akut
geworden, da das Erdgas in den Rohrleitungssystemen unter erheblich höherem Druck gehalten wird. Hierdurch erhöhen
sich die Mengen des an Leckstellen austretenden Gasvolumens. Außerdem besteht eine erhöhte Gefahr durch Bildung neuer
Leckstellen.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde/ ein Verfahren zu entwickeln, welches ermöglicht, in Rohrleitungssystemen,
die mit gasförmigen Medien beaufschlagt sind, auf einfache, schnelle und sichere Weise Leckstellen
abzudichten.
Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß man das Rohrleitungssystem,
gegebenenfalls abschnittsweise, mit einer
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faserhaltigen wäßrigen Kunststoffdispersion unter erhöhtem Druck, vorzugsweise einem Druck von 2 bis 4 Atmosphären,
füllt, diesen Druck über einen Zeitraum von etwa 3 bis 30 Minuten aufrechterhält, dann entspannt und die verbliebene
Dispersion aus dem behandelten Rohrleitungssystem entfernt.
Als Kunststoffdispersionen eignen sich vorzugsweise Natur- und Kunstkautschukdispersionen, wie z.B. Styrol-Butadien-
oder Butadien-Acrylnitrilcopolymerisate oder Polychloropren. Ferner sind Polyvinylacetat-, Polyvinylpropionat-, Polyvinylalkohol-, Bitumen-, Steinkohlenteer- und Steinkohlenteerpechdispersionen,
welche auch mit den vorerwähnten Kautschukdispersionen vermischt werden können, geeignet. Als fasrige
Materialien können Zellstoff, Baumwollfaserpulver, aufgeschlossener Asbest und Materialien ähnlicher Struktur verwendet
werden. Vorzugsweise verwendet man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wäßrige Dispersionen, welche etwa 20 bis
60 Gew.% Kunststoff und etwa 0,5 bis 2 Gew.% faserhaltige Materialien enthalten. Besonders bevorzugt ist eine wäßrige
Dispersion mit etwa 20 bis 60 Gew.% chloriertem Polybutadien, etwa 1 bis 4 Gew.% Bentonit und 0,5 bis 2 Gew.% faserhaltigen»
Material, insbesondere Papierzellstoff oder Asbest.
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Die Abdichtung der undichten Rohrleitungssysteme erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vermutlich in der Weise,
daß die unter Druck stehende faserhaltige Dispersion zunächst
zu einem geringen Teil an den undichten Stellen ausgepreßt wird, wobei sich an der undichten Stelle eine
Schicht aus koaguliertem, mit dem faserhaltigen Material armierten Kunststoff bildet, welche schließlich abdichtet.
Chlorkautschukdispersionen erweisen sich hierbei bezüglich ihres Kqagulationsverhaltens besonders günstig.
Die Abdichtung erfolgt, abhängig von der Größe der Leckstellen, in der Regel innerhalb eines Zeitraumes von etwa *
3 bis 30 Minuten. Nach diesem Zeitraum wird die in dem Rohrleitungssystem verbliebene Dispersion wieder abgezogen.
Dies kann durch Ausblasen geschehen.
Um Verstopfungen in Leitungsabschnitten mit Steigung statt
Gefälle (sogenannten Wassersäcken) durch nachlaufende Dispersion zu vermeiden und eine konstante und genügend
starke Schichtdicke innerhalb des ganzen Rohrleitungssystems in Form des filmbildenden Trockenrückstandes der Dispersion,
der gleichzeitig einen Korrosions- und Abriebschutz für das Rohrleitungssystem darstellt, sicherzustellen, wird unmittelbar
nach, dem Entfernen der überschüssigen wiederverwend-
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baren Dispersion ein feiner Fäserstaub, insbesondere Baumwollfaserpulver,
durch, die Leitungen hindurchgeblasen, der die Verfestigung der Dispersion beschleunigt. Die verfestigende
Schicht verliert ihre Fließneigung und der resultierende Trockenfilm weist erhöhte mechanische Festigkeitseigenschaften
auf. Der Oberschuß an Faserstaub wird durch, einen kräftigen Luftstrom aus der Leitung herausgeblasen.
Es hat sich bewährt, vor der erfindungsgemäßen Behandlung des Rohrleitungssystems den in diesem enthaltenen Staub
etwa durch Ausblasen zu entfernen.
Im folgenden wird die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens an Hand eines Praxisbeispiels geschildert:
In einem dreigeschossigen Doppelhaus wurde eine zu einer Verbrauchsstelle führende Gasleitung von der Gasuhr im
Keller bis zur Brennstelle untersucht. Nach sorgfältiger Abdichtung des Gashahnes vor dem Herdschlauch wurde ein
Gasverlust von etwa 1 l/h ermittelt. Dieser Gasverlust entstand in einem Leitungssystem, welches aus etwa
6,5 m 1"-, 10,- m 3/4"- und 1,- m l/2n-Rohr bestand.
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Die Leitung wurde zunächst von oben zur Entstaubung durchgeblasen.
Anschließend wurde die Leitung mittels eines Kompressors von unten mit der Dispersion gefüllt und
15 Minuten unter einem Oberdruck von 3 Atmosphären gehalten. Hierauf wurde die Dispersion abgelassen und die Leitung
^ von oben leergeblasen. Nach 15 Minuten wurde erneut durchgeblasen.
Unmittelbar darauf wurde Wollfasermehl mit 2 Atmosphären Überdruck, von oben bis zum Austritt aus der
unteren Öffnung durch die Leitung hindurchgeblasen. 5 Minu-•
ten später wurde die Leitung staubfrei geblasen. Eine anschließend
durchgeführte Druckabfallmessung ergab während einer Meßdauer von 2 Stunden keinen Gasverlust. Nach Durchführung
der Arbeiten, welche etwa 70 Minuten in Anspruch nahmen, konnte die Leitung wieder in Betrieb genommen werden.
Der Verbrauch an 60 %iger Kautschukdispersion mit etwa 2 % Asbest betrug 800 g. Es wurden 130 g Wollfaserstaub
verbraucht. - -
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde in einem anderen Wohnhaus
mit erheblichen Leckstellen durchgeführt. Dabei wurden
folgende Meßwerte erhalten:
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"■ 7 —
1. Vor der Behandlung
Gasdurchgang : 90 l/min Gasdruck : 96 mm WS Differenzdruck: 3 mm WS
Gasdurchgang : 90 l/min Gasdruck : 96 mm WS Differenzdruck: 3 mm WS
Druckabfall : 65 mm WS/min bei 500 mm WS Ausgangsdruck
2. Ausblasen des Gasrohrstaubes Gasdurchgang : 100/1 min Gasdruck : 96 mm WS
Differenzdruck: 3 mm WS
Druckabfall : 90 mm WS/min bei 500 mm WS Ausgangsdruck
3. Nach der Behandlung mit erfindungsgemäßer Dispersion
Gasdürchgang : 80 l/min Gasdruck : 96 mm WS Differenzdruck: 3 mm WS Druckabfall : 0 mm bei 500 ml WS Druck
Diese Beispiele zeigen, daß das erfindungsgemäße Verfahren die Forderungen nach Schnelligkeit, Sicherheit und Einfachheit
erfüllt. Die undichten Stellen werden einwandfrei abgedichtet. Der Bedarf an Vorrichtungen zur Durchführung des
Verfahrens ist gering. Die benötigten Vorrichtungen, wie
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z.B. Druckgefäße mit einem Fassungsinhalt von etwa IO 1,
Preßluftflaschen und dergleichen, sind bequem zu transportieren und zu handhaben.
Preßluftflaschen und dergleichen, sind bequem zu transportieren und zu handhaben.
Da die nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
aus den Rohrleitungssystemen entfernten Dispersionen erneut
* zu gebrauchen sind, ist das Verfahren in hohem Maße wirt-
schaftlich und eignet sich deshalb besonders auch zur
prophylaktischen Behandlung von Rohrleitungssystemen, zum Abdichten noch nicht erkannter Leckstellen.
prophylaktischen Behandlung von Rohrleitungssystemen, zum Abdichten noch nicht erkannter Leckstellen.
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Claims (4)
- Patentansprüchef 1.JVerfahren zum Abdichten von mit Gasen, insbesondere gasförmigen Kohlenwasserstoffen, beaufschlagten undichten Rohrleitungssystemen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rohrleitungssystem, gegebenenfalls abschnittsweise, mit einer faserhaltigen wäßrigen Kunststoffdispers ion unter erhöhtem Drück, vorzugsweise einem Druck von 2 bis 4 Atmosphären, füllt, diesen Druck über einen Zeitraum von etwa 3 bis 30 Minuten aufrechterhält, dann entspannt und die verbliebene Dispersion aus dem behandelten Rohrleitungssystem entfernt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Entleerung des Rohrleitungssystems durch das System feinteiligen Faserstaub, insbesondere Baumwollfaserpulver, bläst.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man vor dem Befüllen des Rohrleitungssystems das System durch Ausblasen von staubförmigen Verunreinigungen befreit.009884/1097' ·
- 4. Verfahren nach einem oder faehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Dispersion verwendet, welche etwa 20 bis 60 Gew.% natürlichen oder synthetischen Kautschuk und etwa 1 bis 4 Gew.% Bentonit sowie 0,5 bis 2 Gew.% Zellstoff enthält.009884/1097
Priority Applications (6)
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- 1970-06-22 BE BE752336D patent/BE752336A/xx unknown
- 1970-06-23 FR FR7023084A patent/FR2052873A5/fr not_active Expired
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Also Published As
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