DE2408497A1

DE2408497A1 - Vorrichtung zur foerderung und schadlosen beseitigung von zersetzungsgasen aus abfallablagerungen

Info

Publication number: DE2408497A1
Application number: DE19742408497
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: AC ABFALL CONSULT GmbH; AC ABFALL-CONSULT GmbH
Current assignee: K and U Hofstetter AG Stahl- und Maschinenbau Ber
Priority date: 1974-02-22
Filing date: 1974-02-22
Publication date: 1975-10-02
Also published as: DE2408497B2; DE2408497C3

Description

AC Abfall-Gonsult - Vorrichtung zur Fö-derntng und schadlosen Beseitigung von Zersetzungsgasen aus Abfallablagerungen BESCHREIBUNG Untersuchungsergebnisse der letzten Jahre haben gezeigt, daß bei der Ablagerung von Abfällen mit biologisch-chemisch abbaubaren Komponenten auf Müllkippen und Deponien insbesondere durch anaerobe sbbauprozesse erhebliche Mengen an Zersetzungsgasen vorwiegend Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2) aber auch höhere Kohlenwasserstoffe sowie Stickstoff (N), Schwefelwasserstoff (E:2S) u.a.m. entstehen.
Bei dem jetzt vorwiegend angewendeten Verfahren der geordneten Ablagerung (Deponie) werden die Abfälle bevorzugt bei gleichzeitiger Verdichtung und unverzüglicher Abdeckung der Abfallechicht in den Verband einer Deponie eingebaut. Diese Art der Einbringung begünstigt infolge mangelhafter Durchlüftung bei gleichzeitigem Sl.tritt von Feuchtigkeit (Niederschlag) den Ablauf biologischchemischer Abbauprozesse unter anaeroben Bedingungen. Prozesse dieser Art führen unter Bildung von Zwischenabbauprodukten insbesondere zu Zersetzungsgasen mit einem hohen Anteil an Methan sowie höheren Kohlenwasserstoffen in geringeren Mengen. Gleiche Verhältnisse werden bei den früher üblichen Müllkippen insbesondcre auch in "wilden Müllkippen" (unkontrollierte und ungeordnete Ablagerung von Abfallstoffen) angetroffen, die durch häufiges Befahren der Oberfläche stark verdichtet werden, wodurch eine gute Durchlüftung verhindert wird.
DIe besondere Gefährlichkeit von Zersetzungsgasen aus Abfallablagerungen resultiert aus dem hohen Anteil an Nethangas (bis 70 Volumenprozent), das zusammen mit Iiuft hochexplosive Gasgemische bilden kann. (Explosionsgrenze von 0114 in tuft 5,3 - 13,9%).
Gezielte Untersuchungen ill letzter Zeit ermöglichten eine zuverlässige Abschätzung der Methangasmengen, die unter anaeroben Bedingungen in Nausmüllablagerungen anfallen können.
Als Richtwert kann gelten, daß aus einem Kubikmeter Hausmüll 35 - 40 Kubikmeter Methangas im Rahmen anaerober Abbauprozesse freigesetzt werden können.
Die spätere gezielte Nutzung eines für die Ablagerung von Abfallstoffen verwendeten Geländes ist im Hinblick auf die zum Teil Jahrzehntelang ablaufenden Abbauprozesse in einem Deponiekörper langfristig infrage gestellt.
AC Abfall-Consult - Vorrwo; ng zua Föiderl.ng und schadlosen Beseitigung von Zersetzungsgasen aus Abfallablagerungen Schon die einfache Begrünung bzw. Rekultivierung eines Deponie geländes stößt auf allergrößte Schwierigkeiten, wenn Zersetzungs gase mit einem entsprechenden Anteil an Methan in die Vegetationszone (Wurzelbereich) eindringen.
Innerhalb kürzester Frist kommt es zu Wachstumshemmungen und alsbald zum Totalausfall der Vegetation. Noch problematischer ist unter diesem Aspekt die Nutzung eines früheren Deponiegeländes für Bebauungszwecke (Gartenkolonien, Sportanlagen, Ausflugslokale, Campingsplätze).
Explosionsunfälle sind bereits aufgetreten.
Ziel der geordneten Ablagerung ist jedoch die schadlose Integration von Abfallstoffen in ein bestehendes Landschaftsgefüge mit der Möglichkeit einer baldigen, gezielten Nutzung des Geländes nach Abschluß des Deponiebetriebes insbesondere zum Zwecke der Naherholung. Unter diesem Gesichtspunkt kommt dem Gashaushalt und der Entgasung von Abfallablagerungen besondere Bedeutung zu.
Ein Gleiches gilt für die Sanierung von bisher ungeordnet angelegten Abfallplätzen (Müllkippen und"wilde Müllablagerungen'#).
Bei der Umlagerung von Abfallstoffen auf solchen Plätzen sowie bei Planierarbeiten, können durch Freiwerden von Methan explosible Gemische entstehen, die das Peraor.al und Batfahrzeuge erheblich gefährden. Aus diesem Grunde ist eine vorangehende Entgasung von Abfallablagerungen in jedem Einzelfalle unabdingbar.
Verfahren zur schadlosen Beseitigung von Zersetzungsgasen aus Abfallablagerungen sind bisher nicht bekannt.
Die dieser Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, den Gashaushalt einer bereits abgeschlossenen oder auch in Betrieb befindlichen Deponie bzw. Müllkippe unter Kontrolle zu halten und die für den reibungslosen epcniebetrieb sowie eine spätere Nutzung gefährlichen Zersetzungsgase rechtzeitig vorher schadlos zu beseitigen.
Ufindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, das die Zersetzirngsgase aus Abfallablagerungen gefördert, bzw gesammelt - zL'. durch Einbringung von Fördersonden im Äufwölbungsbereich eines Deponiekörpers - und sodann einer Vorrichtung zugeführt werden in der die Zersetzungsgase durch Vor- und Nachbehandlung AC Abfall-Consult - Vorrichtung zur Förderung und schadlosen Bseseitigung von Zersetzungsgasen aus Abfallablagerungen entwässert, getrocknet, entstaubt angereichert verdichtet, gemessen und schließlich schadlos beseitigt werden. Zum Beispiel durch abfackeln über ein Flammenrohr bzw. direkte Abgabe an die Atmosphäre.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung wird durch die Zeichnung veranschaulicht.
Es zeigt Fig. 1 die Vorrichtung von vorn mit teilweisem Schnitt.
Die Vorrichtung besteht aus einer oder mehreren perforierten oder geschlitzten Fördersonden 1, dem Sondenabsperrschieber 2, der Ansaugleitung 3 mit Kompensator, dem Vorabscheider 4 mit automatischen Kondensatablass und dem Füllstandsmesser 5; dem Trockenfilter 6, der Pumpen-Kompressoreneinheit 7, der Kühleinheit 8, dem automatischen Kondensatabscheider 9, der Trocknungseinheit 10, dem Dreiwege-Magnetventil il, der Druck-Sammelbehälter 12a + 12b mit Überdruckventilen 13a + 13b, den Kontaktmanometern 14a + 14b mit den Kontaktrelais 15a + 15b, den Reduzierventilen 16a +16b, den Magnetventilen 17a + 17b, dem Gasmengenzähler 18, der Flammenrückschlagsperre 19, der Auslaßleitung 20 mit Kompensator, dem Flammenrohr 21, der Zündanlage 22, der Flammenüberwachung 23, dem Gehäuse 24, der Verankerung 25, dem elektrischen Anschluß 26 und wer Blitzschutzanlage 27.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird durch die Sonden 1 das Gasgemisch gefördert und über die Ansaugeleitung 3 mit Kompensator - zum Ausgleich von Bodensetzungen - dem Vorabscheider 4 zugeleitet. Im Vorabscheider 4 ist ein Füllstandsmesser 5 installiert, welcher bei Vollaufen der Sonde durch Wasser die Anlage abschaltet. Das Gasgemisch wird durch den Trockenfilter 6 von lrerunreinigungen gesäubert und gelangt in die Pumpen-Kompressoreinheit 7 durch die das Gasgemisch angesaugt und verdichtet über die Kühleinheit 8 gekühlt und den Kondensatabschneider 9 entwässert vom Dreiwege-Magnetventil 11 gesteuert in den Druck-Sammelbehälter 12a gelangt. Bei Erreichen des auf dem Kontaktmanometer 14a eingestellten Maximaldruck wird über das Kontaktrelais 15a das Magnetventil 17a geöffnet und die Zündanlage 22 eingeschaltet, gleichzeitig schaltet das Dreiwege-Magnetventil 11 auf den Drucksammelbehälter 12b um. Das verdichtete Gasgemisch wird über den automatischen Kondensatabsohneider 9,die Trocknungseinheit 10 AC Abfall-Gonsult - Vorrichtung zur Förderung und schadlosen Beseitigung von Zersetzungsgasen aus Abfallablagerungen das Reduzierventil 16a, das geöffnete Magnetventil 17a, den Gasmengenzähler 181 der Flammenrückschlagsperre 19 und der Auslaßleitung 20 dem Flammenrohr 21 zugeführt, wo es durch die Zündanlage 22 abgefackelt wird.
Nach erfolgter Zündung schaltet die Flammenüberwachung 23 die Zündanlage 22 ab, schaltet sie jedoch bei geöffnetem Magnetventil 17a oder 17b sofort wieder ein, wenn aus irgend einem Grund die Flamme verlöschen sollte.
Durch den Wechsel- Druck-Sammelbehälter 12a wird befüllt -Druck-Sammelbehälter 12b gibt ab und umgekehrt ist der kontinuierliche Betrieb der Vorrichtung gewährleistet.
Die Vorrichtung ist in einem verschließbaren, schlagfesten Gehälse 24 installiert welches durch die Verankerung 25 mit dem Erdboden verbunden wird. Die Aggregate sind explosionsgeschützt ausgeführt und werden über einen elektrischen Anschluß mit 220Volt 50Hz 26 versorgt. Gegen Blitzschlag ist die Vorrichtung durch eine installierte Blitzschutzanlage 27 geschützt.
Literaturangabe 1. Dr. Pierau,H.: Über den Einfluß von Zersetzungsgasen bei der Ablagerung von Siedlungsabfällen. 1971, Kommunalwirtschaft 1 S. 11-22 2. Merkblatt: Die geordnete Ablagerung (Deponie) fester und schlammiger Abfälle aus Siedlung und Industrie, 1969, Bundesgesundheitsblatt, 12. Jahrgang 122 S. 362-370

Claims

AC Abfall-Consult - Vorrichtung zür Förderung und schadlosen Beseitigung von Zersetzungsgasen aus Abfallablagerungen P a t e n t a n s p r u c h ¼~ Vorrichtung zum Auffangen, Sammeln oder Fördern und schadlosen Beseitigung von Zersetzungsgasen aus Ablagerungen von Abfallstoffen jeglicher Art (M4##llkippen, Deponien, Sondermüllplätzen und Zwischenablagerungen) gekennzeichnet dadurch, daß die in den Ablagerungen entstehende Zersetzungsgase durch Entnahme mittels Auffang-, Förder- oder Sammeleinrichtungen und Einleitung in eine Vorrichtung zur Vor- und Nachbehandlung so-Wie Anreicherung der Zersetzungsgase, der Separierung einselner Komponenten des Gasgemisches sowie des Abfackelns der brennbaren Bestandteile und/oder Abgabe des Gasgemisches oder einzelner Komponenten an die Atmosphäre.
2 Vorrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß die in den Ablagerungen entstehenden Zersetzungsgase durch Entnahme mittels Auffang-! Förder- oder Sammeleinrichtungen und Einleitung in eine Vorrichtung zur Vorbehandlung sowie Anreicherung der Zersetzungsgase, der Separienrng einzelner Komponenten des Gas gemisches sowie des Abfackens der brenn -baren Bestandteile und/oder Abgabe des Gasgemisches oder einzelner Komponenten an die Atmosphäre.
3 Vorrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß die in den Ablagerungen entstehenden Zersetzungsgase durch ~tnahme mittels Auffang-, Förder- oder Sammeleinrichtungen und Einleitung in eine Vorrichtung zur Anreicherung, Nachbehandlung und Separierung einzelner Komponente des Gasgemisches oder einzelner Komponenten an die Atmosphäre.
4 Vorrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß die in den Ablagerungen entstehenden Zersetzungsgase durch Entnahme mittels Auffang-, Förder- oder Sammeleinrichtungen und AC Abfall-Consult - Vorrichtung zur Förderung und schadlosen Beseitigung von Zersetzungsgasen aus Abfallablagerungen Weiter Patentanspruch und Einleitung in eine Vorrichtung zur Anreicherung und Separierung einzelner Komponenten des Gasgemisches sowie des Abfackelns der brennbaren Bestandteile und/oder Abgabe des Gasgemisches oder einzelner Komponenten an die Atmosphäre.
5 Vorrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß die in den Ablagerungen entstehenden Zersetz#ijigsgase durch Entnahme mittels Auffang-, Förder- oder Sammeleinrichtungen f und Einleitung in eine Vorrichtung zur Anreicherung und Separierung einzelner Komponenten des Gasgemisches sowie des Abfackelns der brennbaren Bestandteile und/oder Abgabe des Gasgemisches oder einzelner Komponenten an die Atmosphäre.
6 Vorrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß die in den Ablagerungen entstehenden Zersetzungsgase durch Entnahme mittels Auffang-, Förder- oder Sammeleinrichtungen und Einleitung in eine Vorrichtung zum schadlosen Abfackeln der brennbaren Bestandteile und Abgabe des Restgases an die Atmosphäre.
7 Vorrichtung nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß die in den Ablagerungen entstehenden Zersetzungsgase durch Entnahme mittels Auffang-, Förder- oder Sammeleinrichtungen und Einleitung in eine Vorrichtung zur schadlosen Abgabe des Gasgemisches an die Atmosphäre.