DE3322460A1 - Verfahren zum dichten von rohren - Google Patents
Verfahren zum dichten von rohrenInfo
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Description
Verfahren zum Dichten von Rohren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dichten von
Rohren, mit dessen Hilfe sich das Aus- oder Eintreten von Fluiden aus bzw. in Rohrleitungen, z.B. Gaspipelines, auf
einfache Weise verhindern bzw. ein undichtes Rohr vollständig reparieren läßt.
In Rohrleitungen können sich an Schraubverbindungen infolge fehlerhafter Gewinde, unzureichenden Klemmdrucks,
teilweisen Fehlens eines Dichtungsmittels u.dgl. zahlreiche unerwünschte Mikrospalte bilden. In solchen Rohrleitungen
enthaltene Fluide, z.B. Gase oder Flüssigkeiten, treten oftmals aus diesen Mikrospalten aus und können
zu gefährlichen Unfällen führen. In solchen Fällen bereitet es erhebliche Schwierigkeiten, herauszufinden,
wo die Flüssigkeit austritt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Rohrleitungen üblicherweise in Wände,
Bodenbeläge oder Decken eingebaut sind. Selbst wenn man die Austrittspunkte feststellen kann, ist es erforderlich,
ein Teil des Gebäudeinneren oder -äußeren, von Häusern u.dgl. aufzubrechen oder einzureissen. Insbesondere
bei den immer größer werdenden Wohn- und Bürohäusern wirft eine Leckage von Rohrleitungen immer
schwerwiegendere Probleme auf. Zur Lösung dieser Pro. bleme gibt es bereits die verschiedensten Vorschläge. Bei
einem typischen Dichtungsverfahren wird ein Dichtungsmittel
mit Hilfe einer Schäumvorrichtung aufgeschäumt und
dann · zur Dichtung der undichten Stelle(n)
unter Druck in ein Rohr eingepreßt. Bei diesem Verfahren benötigt man jedoch eine Verschnürvorrichtung für das
Dichtungsmittel. Zusätzlich muß man das Dichtungsmittel in das Rohr einpressen. Darüber hinaus benötigt man zur
Durchführung dieses Dichtungsverfahrens Fachpersonal und muß bestimmte Sicherheitsvorkehrungen treffen.
Schließlich ist die Schaumdichte nicht gleichmäßig genug, um auf der Rohroberfläche eine gleichmäßige Schicht
zu gewährleisten. Dadurch wird die Dichtung unzureichend.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein einfach durchzuführendes Verfahren zur vollständigen Dichtung
von undichten Rohrleitungen, nach dessen Durchführung sich ein Austritt von Fluidum aus der Rohrleitung verhindern
läßt oder die undichte Stelle vollständig repariert ist, zu schaffen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Dichten von Rohren, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß man in das Rohrinnere ein Dichtungsmittel in Aerosolform mit einer wäßrigen Harzemulsion und/oder einem
wäßrigen Harzlatex als Hauptbestandteil und einem Treibmittel derart verschäumt, daß der Rohrinnendruck auf
mindestens 4,9 kPa gehalten wird.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.
Ein in der Zeichnung dargestelltes Rohr 1 ist üblicherweise mit einem nicht dargestellten Meßanschlußstück
an einer Stelle S versehen. Das Anschlußstück sollte vor Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung entfernt
und mit einem Verbindungsstück X zur Zufuhr eines Dichtungsmittels versehen werden. Das Anschlußstück X ist
mit einem Manometer 2 versehen. Ferner sollte ebenfalls
vor Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung an das Anschlußstück X über eine Düse 3 ein mit dem Dichtungsmittel
gefüllter Sprühbehälter 4 ^geschlossen* werden.
Gleichzeitig sollten an das Rohr 1 direkt angeschlossene Vorrichtungen, wie Heizgeräte, Wasserschnellerhitzer
u.dgl. vom Rohr 1 demontiert werden. An die diesbezüglichen Anschlüsse des Rohres 1 werden Absperrglieder 5,
6, 7 und 8 montiert und geschlossen.
Bei Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird das der Stelle S am nächsten liegende Absperrglied
5 geöffnet, um einen Anschluß zu einem nicht dargestellten Dichtungsmittelauffangtank herzustellen.
Danach wird das Dichtungsmittel aus dem Sprühbehälter 4 in das Rohr 1 gesprüht. Dabei wird das Dichtungsmittel
durch die Düse 3 und das Verbindungsstück X in Schaumform zugeführt. Wenn das Dichtungsmittel versprüht
wird, sollte der Zufuhrdruck vorzugsweise höchstens
2
49 kPa (0,5 kg/cm ) betragen, da infolge Alterung ermüdete Rohrteile bei höheren Drücken brechen können.
49 kPa (0,5 kg/cm ) betragen, da infolge Alterung ermüdete Rohrteile bei höheren Drücken brechen können.
Die Sprühzufuhr des Dichtungsmittels wird unterbrochen, wenn es aus dem Absperrglied 5 auszufließen beginnt. Zu
diesem Zeitpunkt wird das Absperrglied so schnell wie möglich geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt des Verfahrens
gemäß der Erfindung ist das Rohr 1 mit dem verschäumten Dichtungsmittel in einem durch die Stelle S und das Absperrglied
5 über einen Punkt A festgelegten Bereich gefüllt. Danach wird das Rohr in einem durch den Punkt A
und das Absperrglied 6 über Punkte B und C festgelegten Bereich gefüllt, indem dasselbe Sprühverfahren bei geöffnetem
Absperrglied wiederholt wird. Schließlich wird ein weiterer durch die Punkte B und das Absperrglied 7
über die Punkte D und E festgelegter Bereich bei geöffnetem Absperrglied 7 in ähnlicher Weise behandelt. Zuletzt
wird das Absperrglied 8 geöffnet, um in gleicher Weise
einen durch den Punkt D und das Absperrglied 8 über einen Punkt F festgelegten Bereich zu füllen. Nach
Füllung dieses Bereichs wird die Sprühzufuhr eingestellt.
·
Nachdem das verschäumte Dichtungsmittel dem ganzen Rohr 1 zugeführt ist, wird aus dem Sprühbehälter 4 weiteres
Dichtungsmittel in das Rohr(innere) gesprüht, bis das
Manometer 2 des Anschlußstücks X einen Wert über 4,9, vorzugsweise 9,8 bis 19,6 kPa anzeigt. Das Rohrinnere sollte eine ausreichende Zeit lang (beispielsweise
10 min) auf einem Druck innerhalb des angegebenen Bereichs gehalten werden, damit das Dichtungsmittel
in die Leckagespalte eindringen kann.
Nach Entfernung der Düse 3 von dem Anschlußstück X wird der Sprühbehälter 4 weggenommen. Nun wird eine
(nicht dargestellte) Stickstoff- oder Luftflasche angeschlossen,
um das Dichtungsmittel auszutreiben. Wenn das der Stelle S am nächsten liegende Absperrglied,
d.h. im dargestellten Falle das Absperrglied 5, geöffnet
und in das Rohr 1 aus der Flasche Stickstoff oder Luft eingeblasen wird, wird das restliche Dichtungsmittel
aus dem Rohr in den Dichtungsmittelauffangtank ausgetrieben. Das rückgewonnene bzw. aufgefangene Dichtungsmittel
entspricht im wesentlichen dem ursprünglich dem Bereich von der Stelle S über die Stelle A bis zum
Absperrglied 5 zugeführten Dichtungsmittel. Wenn das gesamte Dichtungsmittel aus diesem Bereich über das Absperrglied
5 wiedergewonnen ist, wird das Absperrglied erneut geschlossen. Durch öffnen und Schließen der verschiedenen
anderen Absperrglieder und Wiederholen der geschilderten Maßnahmen werden sämtliche übrigen Bereiche
des Rohrs von überschüssigem Dichtungsmittel befreit.
Zuletzt wird das Absperrglied 8 geöffnet, um das Dichtungsmittel aus dem durch den Punkt D über den Punkt F
bis zum Absperrglied 8 festgelegten Bereich auszutreiben. Wenn das restliche Dichtungsmittel über das Absperrglied
8 vollständig ausgetrieben ist, wird das Absperrglied 8 geschlossen. Damit wird die Entladungsstufe beendet. Während dieser Stufe sollte der Druck
im Rohr 1 unter Einblasen des Gases, z.B. Stickstoff oder Luft, auf einem Manometerdruck von 19,6 kPa gehalten
werden.
Bei vollständig geschlossenen Absperrgliedern wird danach weiteres Gas in das Rohr 1 eingeblasen, wobei am
Druckregulator der Gasflascheein Druck von 17,3 kPa (17290 Pa) aufrechterhalten wird. Unter Aufrechterhaltung
dieser Bedingungen wird der Blasdruck an jedem Absperrglied gemessen. Wenn der Druckwert ziemlich
niedrig ist, sollten die geschilderten Maßnahmen zum Ablassen bzw. Austreiben des Dichtungsmittels wiederholt
werden, da vermutlich das Dichtungsmittel nicht vollständig ausgetrieben, sondern zum Teil noch im Rohr
verblieben ist.
Wenn der Druck hoch genug ist, wird jedes Absperrglied geöffnet und 45 min lang in diesem Zustand belassen.
Auf diese Weise kann das in die Spalte eingedrungene Dichtungsmittel aushärten und das verwendete Gas verschwinden.
Erfindungsgemäß verwendbare Dichtungsmittel sind wäßrige
Harze in Form von Emulsionen und Latices als Hauptbestandteile, denen ein Treibmittel zugesetzt wurde.
Bevorzugte Emulsionen sind Acrylesteremulsionen, z.B. Polymethyl-, -ethyl- oder -butylacrylate und Poly-
methyl-, -ethyl- oder -buty!methacrylate, Vinylacetatemulsionen,
z.B. Polyvinylacetat, Polyethylenemulsionen, Vinylacetat/Dibutylmaleat-Mischpolymerisatemulsionen
u.dgl..
Bevorzugte Latices sind natürlich vorkommende und künstliche Gummilatices, z.B. NR-, SBR-, BR- und IR-Latices.
Ein erfindungsgemäß verwendetes Dichtungsmittel enthält,
wie bereits erwähnt, als Hauptbestandteil ein wäßriges Harz in Form einer Emulsion oder eines Latex. Durch Vermischen
des Dichtungsmittels mit üblichen Zusätzen, z.B. Gefrierstabilisatoren, Antikorrosionsmitteln,
nicht-ionischen oberflächenaktiven Mitteln, Mitteln zum Einstellen des pH-Werts u.dgl./ wird eine Vorratslösung zubereitet. Das Treibmittel wird danach der erhaltenen
Vorratslösung einverleibt.
Gefrierstabilisatoren dienen dazu, die Haltbarkeit bei niedrigen Temperaturen, beispielsweise bei Temperaturen
von O bis -5 C zu verbessern und ein Gefrieren der Masse beim Versprühen zu verhindern. Zu diesem Zweck
werden, bezogen auf 100 Gew.-Teile des wäßrigen Harzes, 5-10 Gew.-Teile der verschiedensten Alkohole eingesetzt.
Die mitverwendbaren Korrosionsschutzmittel dienen dazu, eine Primärkorrosion der mit dem Dichtungsmittel in
Berührung gelangenden Metalle zu verhindern. Zu diesem Zweck werden in der Regel pro 100 Gew.-Teile wäßrigen
Harzes 2-15 Gew.-Teile Dicyclohexylamin verwendet.
Die verwendeten nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittel
.dienen dazu, die Löslichkeit des Treibmittels in dem wäßrigen Harz zu erhöhen und die Verschäumbarkeit
bzw. Schaumdichte zu stabilisieren. Darüber hinaus dienen sie aber auch noch dazu, das Treibmittel wirksam
aus dem Dichtungsmittel während des Alterns nach der Applikation auszutreiben. Beide Aufgaben werden beispielsweise
durch 0,1 - 0,5 Gew.-Teil (bezogen auf 100 Gew.-Teile des wäßrigen Harzes) Sorbitanmonolaurat
oder Polyhydroxyfettsäureester und Polyoxyethylen/Polyoxypropylen-Polymerisate
erfüllt.
Die Mittel zum Einstellen des pH-Werts verbessern die
Haltbarkeit des wäßrigen Harzes. Zu diesem Zweck wird in der Regel 0,1 bis 0,2 Gew.-Teil (bezogen auf 100
Gew.-Teile des wäßrigen Harzes) wäßriges Ammoniak verwendet.
Das Treibmittel dient dazu, das Dichtungsmittel zu versprühen und dem Rohrinneren zuzuführen und die Verschäumbarkeit
zu stabilisieren, üblicherweise werden als Treibmittel fluorierte Kohlenwasserstoffe, LPG
u.dgl. verwendet. Als Treibmittel bevorzugt verwendet wird ein Gemisch aus CCIpF2 und CClF2-CClF2. Die beiden
Gemischbestandteile können miteinander in solchen Verhältnissen kombiniert werden, daß sie einen ausreichend
hohen Druck liefern, um das Dichtungsmittel in Schaumform in das Rohr zu sprühen. Das bevorzugte Verhältnis
CCl2F2 (Freon 12) zu CClF2-CClF2 (Freon 114) beträgt
70 bis 80: 20 bis 30 Gew.-%.
Im folgenden ist ein Beispiel für ein erfindungsgemäß verwendbares Dichtungsmittel angegeben.
Vorratslösung:
Handelsübliches Polybutylacrylat: 100 Gew.-Teile Handelsübliches Sorbitanmonolaurat: 0,15 Gew.-Teil
Handelsübliches Korrosionsschutzmittel: 2 Gew.-Teile
Wäßriges Ammoniak (pH-Einstellmittel): 0,2 Gew.-Teil
Handelsübliches Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Polymerisat
(nicht-ionisches oberflächenaktives Mittel): 0,12 Gew.-Teil
Handelsüblicher Gefrierstabilisator: 8 Gew.-Teile
Durch Ionenaustausch behandeltes Wasser: 60 Gew.-Teile
Treibmittel:
Freon 12 : Freon 114 = 80/20 Gew.-%.
Dichtungsmittel:
Das Dichtungsmittel wird durch Vermischen von 7,7 Vol.-% Treibmittel mit 92,3 Vol..-% Vorratslösung zubereitet.
Das erhaltene Dichtungsmittel zeigt folgende Vorteile:
' a) Man braucht keine Verschäumungsvorrichtung, da das
Dichtungsmittel chemisch mit Hilfe des Treibmittels verschäumt wird;
b) übliche Vorrichtungen zum Einpressen des Dichtungsmittels
werden nicht benötigt, da das erfindungsgemäß eingesetzte Dichtungsmittel in Aerosolform
zum Einsatz gelangt und folglich ohne Schwierigkeiten in das Rohr versprüht werden kann;
c) da man keine Vorrichtungen zum Verschäumen und Einpressen benötigt, kann man auf Fachpersonal verzichten,
und
d) die Schaumdichte ist weit stabiler als bei üblichen
Dichtungsverfahren, da durch das in dem wäßrigen
Harz gelöste Treibmittel feine und gleichmäßige Schäume entstehen.
.
- Leerseite -
Claims (1)
- PATENTANSPRUCHVerfahren zum Dichten von Rohren, dadurch gekennzeichnet, daß man in das Rohrinnere ein Dichtungsmittel in Aerosolform mit einer wäßrigen Harzemulsion und/oder einem wäßrigen Harzlatex als Hauptbestandteil und einem Treibmittel derart verschäumt, daß das Rohrinnere untereinem. Druck von mindestens 4,9 kPa (0,05 kg/cm ) gehalten wird.
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Legal Events
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Representative=s name: HENKEL, G., DR.PHIL. FEILER, L., DR.RER.NAT. HAENZ |
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