DE812848C

DE812848C - Verfahren und Vorrichtung zum Feststellen und Beseitigen von Undichtigkeiten an den Verbindungsstellen in unter Druck stehenden Rohrleitungen, insbesondere Pressluftleitungen, namentlich im Bergbau

Info

Publication number: DE812848C
Application number: DEP14285D
Authority: DE
Inventors: Anton Loebbert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-09-14
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-09-06
Also published as: FR974966A

Description

(WiGBL S. 175)

AUSGEGEBEN AM 6. SEPTEMBER 1951

namentlich im Bergbau

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Feststellen und Beseitigen von Undichtigkeiten an den Verbindungsstellen in unter Druck stehenden Rohrleitungen, insbesondere Preßluftleitungen, namentlich im Bergbau, mit dem Ziele, eine Möglichkeit zu schaffen, welche einerseits das Feststellen von Undichtigkeiten und andererseits das Beseitigen der Undichtigkeiten zuläßt, ohne daß Ausbauarbeiten an den Rohrleitungen vorgenommen zu werden brauchen.

Preßluftleitungen weisen in der Regel sehr große Luftverluste infolge von Undichtigkeiten an den Verbindungsstellen auf. Im Bergbau sind diese Verluste besonders groß, da eine Schachtanlage mittlerer Größe bereits ein Rohrleitungsnetz für Preßluft von 40 bis 50 km Länge hat. Bei gut unterhaltenen Leitungen betragen die Verluste 20 bis 30% der angesaugten Luftmenge. Es sind aber auch schon Undichtigkeitsverluste bis zu 70% festgestellt worden. Die Ursache der Verluste ist in den Verbindungen der einzelnen Rohre miteinander zu suchen, die in den wenigsten Fällen vollkommen dicht sind. Ein Auswechseln oder Ausbauen der Rohre zur Verbesserung der Verbindungen ist bereits deshalb nicht möglich, weil hiermit unerträgliche Betriebsunterbrechungen verbunden wären. Außerdem würde ein Ausbauen oder Auswechseln einen sehr erheblichen Kostenaufwand verursachen. Die Undichtigkeiten

sind vielfach derart gering, daß sie sich nicht ohne weiteres feststellen lassen. Eine Möglichkeit zur Feststellung solch feiner Undichtigkeiten an den Verbindungsstellen bestand bisher im Bergbau nicht, so daß selbst bei einer Erneuerung der Verbindungen das Erreichen des erstrebten Erfolges ungewiß bliebe.

Nach der Erfindung wird die Verbindungsstelle dicht eingekammert und an die Kammer ein durchsichtiges Prüfröhrchen in Siphonform mit zweckmäßig nur geringfügiger Flüssigkeitsfüllung, z. B. Wasserfüllung, angeschlossen. An dem Hochsteigen von Bläschen in der Wasserfüllung ist zu erkennen, ob die Verbindung undicht ist. Die Wasserfüllung soll deshalb nur gering sein, weil bei feinen Undichtigkeiten bereits der Druck, den eine Wassersäule geringer Höhe erzeugt, ausreicht, um das Austreten von Luft zu verhindern und damit die Feststellung einer Undichtigkeit un-

ao möglich zu machen. Durch die Erfindung erfolgt gewissermaßen ein dichtes Einkapseln der Verbindungsstellen.

Wird eine Undichtigkeit festgestellt, dann wird die Einkammerung belassen und die Anschlußöffnung für das Prüfröhrchen nach Abnahme des letzteren dicht verschlossen. Wenn sich ergibt, daß die Verbindungsstelle dicht ist, dann wird die Einkammerung wieder entfernt und für die Prüfung j der nächsten Verbindungsstelle verwandt.

Die Prüfung der bereits eingebauten Vorrichtungen ihrerseits kann durch Aufbringen einer weiteren die aufgebrachte Vorrichtung umschließenden Kammer erfolgen, so daß die Möglichkeit zu einer ständigen Nachprüfung besteht.

Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus zwei um die Verbindungsstelle zu legenden und dicht gegeneinanderzuziehenden Schalen mit sich zu Stopfbüchsen ergänzenden Stirnseiten sowie geteilten und wie die Schalen, zweckmäßig jedoch mit zur Schalentrennfuge versetzter Trennfuge zusammenzulegenden Stopfbüchsenbrillen, welche über in den Schalenstirnseiten vorgesehene Schrauben angezogen werden. Wenigstens eine Schale weist hierbei eine verschließbare Anschlußöffnung für das Prüfröhrchen auf. Diese Vorrichtung ist sehr einfach und läßt sich billig herstellen. Sie kann angewandt werden, ohne daß es erforderlich ist, die Luft aus den Leitungen herauszulassen oder eine Betriebsunterbrechung vorzunehmen. Infolge ihres geringen Umfanges kann sie auch an raumbeengten Stellen Verwendung finden.

Es empfiehlt sich, auf den Flansch der Stopfbüchsenbrille eine geteilte Ringscheibe mit zur Brillentrennfuge versetzter Trennfuge zu legen.

Durch eine solche Scheibe wird einem etwaigen ungleichmäßigen Anzug der Stopfbüchsenbrillen infolge der Teilung der letzteren vorgebeugt.

Ein besonderer Vorteil der neuen Vorrichtung besteht auch darin, daß sie unempfindlich gegen Längenausdehnungen der Rohrleitung und gegen Knickbeanspruchungen der Verbindungsstellen ist.

Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Abb. ι läßt eine Vorrichtung im Längsschnitt nach der Linie II-II in Abb. 3 an einer Rohrverbindung angebracht erkennen;

Abb. 2 ist ein Schnitt durch die Vorrichtung nach der Linie I-I in Abb. 1; .

Abb. 3 gibt eine Stirnansicht der Vorrichtung wieder.

Die Verbindung der Rohre 1 und 2 ist über die beiden Flansche 3 bewirkt, die sich auf den Rohrenden befinden und mittels der um 6o° gegeneinander versetzten Schrauben zusammengezogen sind. Die Rohrenden greifen mit Nut und Feder ineinander; wobei in die Nut ein Dichtungsring eingelegt ist.

Die Vorrichtung besteht aus den beiden Schalen 4 und 5, welche um die Verbindungsstelle gelegt und mittels der Schrauben 6 dicht zusammengezogen sind. In der Trennfuge liegt ein Dichtungsstreifen 7. Die Stirnenden 8 der Schalen ergänzen sich zu Stopfbüchsen.

Die Stopfbüchsenbrillen 9 sind gleichfalls geteilt. Sie sind jedoch so um die Rohrleitung gelegt, daß ihre Trennfuge versetzt zu der Trennfuge der Schalen liegt. Das Anziehen der Stopfbüchsenbrillen gegen die dichtende Packung 10 erfolgt über die Schrauben 11 und die Muttern 12. Die Schrauben 11 können in den Schalen eingegossen sein.

Auf den Brillenflansch ist eine geteilte Ringscheibe 16 gelegt. Die Trennfuge der Ringscheibe Hegt versetzt zu der Trennfuge der Stopfbüchsen.

Die obere Schale 4 weist eine öffnung für den Anschluß eines Prüf röhrchens 13 auf, dessen Ende Siphonform hat und welches durchsichtig ist. In dem Bogen ist eine kleine Wasserfüllung 17 vorgesehen. Falls die Vorrichtung infolge festgestellter Undichtigkeit an der Verbindungsstelle verbleiben soll, dann wird das Röhrchen abgenommen und die Anschlußöffnung dicht verschlossen. Letzteres kann beispielsweise mit einer Kappe oder einem Stopfen erfolgen.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Feststellung und Beseitigung undichter Verbindungsstellen in unter Druck stehenden Rohrleitungen, insbesondere Preßluftleitungen, namentlich im Bergbau, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstelle dicht eingekammert und an die Kammer ein durchsichtiges Prüfröhrchen mit siphonförmigem Ende und geringer Flüssigkeitsfüllung, z. B. Wasserfüllung, in letzterem angeschlossen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer festgestellten Undichtigkeit die Einkammerung belassen und die Anschlußöffnung für das Prüfröhrchen nach Abnahme des letzteren durch einen Stopfen dicht verschlossen wird.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet

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durch zwei um die Verbindungsstelle zu legende und dicht zusammenzuziehende Schalen mit sich zu Stopfbuchsen ergänzenden Stirnseiten sowie geteilte und wie die Schalen, zweckmäßig jedoch mit zur Schalentrennfuge versetzter Trennfuge zusammenzulegende Stopfbüchsenbrillen, welche über in den Schalenstirnseiten vorgesehene Schrauben angezogen werden.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Schale eine verschließbare Anschlußöffnung für das Prüfröhrchen aufweist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Flansch der Stopfbüchsenbrille eine geteilte Ringscheibe mit zur Brillentrennfuge versetzter Trennfuge gelegt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

O 1371 8.Sl