DE1930631B2 - Verfahren zum verbinden zweier unterwasser-rohrleitungen - Google Patents
Verfahren zum verbinden zweier unterwasser-rohrleitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden zweier Unterwasser-Rohrleitungen mit Hilfe einer
Vorrichtung, wie sie im Oberbegriff des Anspruchs beschrieben und aus der US-PS 3267682
bekannt ist. Bei dem bekannten Verfahren sind zum Verbinden der Rohre Taucher oder komplizierte
Fernbetätigungs- und Überwachungseinrichtungen erforderlich. Dieses bekannte Verfahren eignet sich
daher im wesentlichen nur zum Verbinden von Rohren in relativ geringer Wassertiefe. Für Rohrleitungen
von großem Querschnitt müßten bei dem bekannten Verfahren außerdem mehrere Taucher eingesetzt
werden. Das bekannte Verfahren wird außerdem auch durch starken Seegang und Strömungen sehr erschwert.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren laut Oberbegriff des Patentanspruchs so zu verbessern,
daß die Verbindung der Unterwasser-Rohrleitungen ohne Einsatz von Tauchern oder komplizierten
Fernbetätigungs- und Überwachungseinrichtungen auch in großen Meerestiefen durchgeführt werden
kann.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs gelöst.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können Rohrleitungen auch noch in Wassertiefen von etwa
300 m und mehr sicher und genau miteinander verbunden werden, es sind hier keine Taucher oder irgendwelche
komplizierten Fernbetätigungs- und Überwachungseinrichtungen erforderlich, das erfindungsgemüße
Verfahren ist auch weitgehend ungestört durch Seegang und Wasserströmungen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer
Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die Fig. 1 bis 6 zeigen schematiseh
die einzelnen aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte nach der Erfindung.
In I-ig. 1 erkennt man eine schwimmfähige Bohranlage
bzw. ein Fahrzeug oder eine Plattform 1 in der »n Position, die sie nach der Fertigstellung einer Unterwasser-Produktionstiefbohrung
2 einnimmt. Natürlich könnte der Bohrlochkopf der Tiefbohrung 2 sowohl über der Wasseroberfläche als auch unter Wasser
angeordnet sein. Ferner ist ein Unterwasserstandrohr 3 vorgesehen, das die Bohrplattform 1 auf bekannte
Weise mit dem Kopf 4 der Tiefbohrung 2 verbindet. Nach der Fertigstellung der Tiefbohrung wird
ein Teil einer Rohrleitung 5 an den Bohrlochkopf 4 angeschlossen. Das freie Ende 6 der Rohrleitung 5
wird mit einem Fünrungsseil 7 verbunden, das an einer Boje 8 befestigt ist, mittels deren die Lage der
Rohrleitung 5 auf dem Meeresboden markiert wird. Das Führungsseil 7 hat aus noch zu erläuternden
Gründen eine vorbestimmte Länge.
Die Position einer Unterwasser-Sammelstation bzw. einer Fördereinrichtung 9 wird mit Hilfe einer mit der Station 9 durch ein Führungsseil 13 verbundenen Boje 12 markiert. Natürlich können gegebenenfalls weitere Sammelleitungen 11 von der Sammelstation 9 zu anderen Tiefbohrungen führen, von denen in Fig. 2 nur eine dargestellt ist. Gemäß Fig. 1 bis 4 sind sowohl die Sammelstation 9 als auch der Bohrlochkopf 4 auf dem Meeresboden 14 angeordnet.
Die Position einer Unterwasser-Sammelstation bzw. einer Fördereinrichtung 9 wird mit Hilfe einer mit der Station 9 durch ein Führungsseil 13 verbundenen Boje 12 markiert. Natürlich können gegebenenfalls weitere Sammelleitungen 11 von der Sammelstation 9 zu anderen Tiefbohrungen führen, von denen in Fig. 2 nur eine dargestellt ist. Gemäß Fig. 1 bis 4 sind sowohl die Sammelstation 9 als auch der Bohrlochkopf 4 auf dem Meeresboden 14 angeordnet.
Gemäß Fig. 2 können mit Hilfe der schwimmenden Plattform 1 mehrere Tiefbohrungen, /.. B. die beiden
Tiefbohrungen 2 und 15, fertiggestellt werden, bevor mit den Arbeiten zum Verlegen und Verbinden der
Rohrleitungen begonnen wird. Gemäß Fig. 2 umfaßt die Tiefbohrung 15 einen Bohrlochkopf 16, einen Teil
einer an den Bohrlochkopf angeschlossenen Rohrleitung 17 sowie eine durch ein Führungsseil 19 mit dem
freien Ende 20 der Rohrleitung 17 verbundenen Boje 18.
Gemäß Fig. 2 dient bei der Durchführung von Arbeiten unter Wasser ein zum Verlegen von Rohrleitungen
benutzter Kahn 22 dazu, mehrere Tiefbohrungen anzuschließen. Jede Arbeitsfolge zum Anschließen
einer Tiefbohrung umfaßt allgemein Maßnahmen,
um eine Rohrleitung herabzulassen, diese mit der Sammelstation bzw. der Fördereinrichtung 9 zu verbinden
und sie bis zu der Boje zu verlegen, die die Lage des Endes der vorher an den betreffenden Bohrlochkopf
angeschlossenen Rohrleitung markiert. Hierbei bewegt sich der Kahn zum Verlegen der
Rohrleitung annähernd in der Richtung, in der sich der an den Bohrlochkopf angeschlossene Teil der
Rohrleitung erstreckt.
Genauer gesagt wird von dem Kahn 22 aus ein Rohrleitungsabschnitt 23 herabgelassen, der auf bekannte
Weise im Wege der Fernbetätigung mit der Fördereinrichtung bzw. der Sammelstation 9 verbunden
wird, deren Lage durch die Boje 12 markiert ist. Mit Hilfe des Kahns 22 wird die Rohrleitung 23
in die Nähe der die Lage des Endes der Rohrleitung 5 bezeichnenden Boje 8 gebracht. Sobald der Kahn 22
diese Position erreicht hat, wird das freie Ende der Rohrleitung 23 so vorbereitet, daß es unter Wasser
mit dem freien Ende 6 der Rohrleitung 5 verbunden
werden kann. Hierbei wird gemäß Fig. 3, 4 und η mit
dem freien Ende der Rohrleitung 23 eine Voriichturg 24 verbunden, die es ermöglicht, Schneidarbeitun
auszuführen, die Rohrleitungen aufeinander auszurichten und die Leitungen miteinander zu verbinden.
ücmäli Fig. 5 wird durch die an ilen Bohrlochkopf
4 angeschlossene Unterwasser-Rohrleitung 5 ein sogenannter Molch Ta hindurchgeschickt. Die
Rohrleitung 5 ruht auf dem Meeresboden 14, und eine Verschlußvorrichtung, z. B. der Molch 7«, ist so ausgebildet,
daß sie es ermöglicht, das freie Ende der Rohrleitung 5 zu verschließen und ein Drahtseil 7
freizugeben, an dem die Boje 8 befestigt ist. Das Drahtseil 7 wird dann von einem Hilfsfahrzeug 25
aufgenommen und gespannt, z. B. mit Hilfe einer Seilrolle und eines Gegengewichts 26 oder einer Unterwasserboje,
um eine geradlinige Führung zu dem Ende 6 der Rohrleitung 5 auf dem Meeresboden herzustellen.
Gegebenenfalls kann auch der Kahn 22 hierzu benutzt werden. Es sei bemerkt, daß es gemäß
der Erfindung nicht unbedingt erforderlich ist, einen solchen Rohrleitungsmolch Ta durch die auf dem
Meeresboden liegende Rohrleitung 5 hindurchzuschicken. Vielmehr kann man jede beliebige Vorrichtung,
die es ermöglicht, das Leitungsende 6 mit einer Boje zu verbinden, an der Rohrleitung 5 zu befestigen,
wenn diese auf dem Meeresboden verlegt wird. Beispielsweise würde eine einfache anschweißbare
Kappe mit einem Ring in Fällen genügen, in denen das freie Ende der Unterwasserrohrleitung 5 abgeschnitten
werden soll. Die Verwendung eines Molches ist in Fällen erforderlich, in denen nicht vorauszusehen
war, daß man eine Boje benötigen würde, und in denen das Ende der Rohrleitung zur Beseitigung von
Beschädigungen nicht ohne weiteres zugänglich ist.
Dann wird das freie Ende der Rohrleitung 23 an der Handhabungs- und Verbindungsvorrichtung 24
befestigt. Das Führungsseil 7 wird durch die Vorrichtung 24 hindurchgeführt. Auf diese Weise kann die
durch Führungsseile 28 und 29 mit Winden 22a und 22b verbundene Vorrichtung 24so zum Meeresboden
14 herabgelassen werden, daß sie in der Nähe der Rohrleitung 5 angeordnet sind. Mit der Vorrichtung
24 sind auf dem Kahn 22 vorgesehene Steuervorrichtungen 27 verbunden. Wenn die Winden auf dem
Kahn 22 die Rohrleitung 23 zusammen mit der Vorrichtung 24 zum Ende der auf dem Meeresboden 14
liegenden, an den Bohrlochkopf angeschlossenen Rohrleitung 5 herablassen, gleitet die Vorrichtung 24
somit längs des Führungsseils 7 nach unten. Bei diesem in Fig. 4 gezeigten Stadium verlaufen die benachbarten
Abschnitte der Rohrleitungen 5 und 23 paralle! zueinander, und sie überlappen sich innerhalb
der Vorrichtung 24. Im Wege der Fernbetätigung wird der überstehende Teil mindestens einer der beiden
Rohrleitungen so abgeschnitten, daß die Stirnfläche der Rohrleitung im wesentlichen in der gleichen senkrechten
Ebene liegt wie das freie Ende der anderen Rohrleitung. Beispielsweise wird das Ende der Rohrleitung 5 abgeschnitten, und dann wird das zugeschnittene
Ende in Fluchtung mit dem freien Ende der anderen Rohrleitung 23 gebracht, wie das vorher
in der Vorrichtung 24 in eine bestimmte Lage gebracht wurde; hierauf werden die einander benachbarten
Leitungsenden im Wege der Fernbetätigung miteinander verbunden.
ίο Vorzugsweise wird die an den Bohrkopf 4 angeschlossene
Rohrleitung 5 im Wege der Formbetätigung erfaßt, zugeschnitten, fertig bearbeitet und in
Fluchtung mit dem freien Ende der Rohrleitung 23 gebracht, um dann mit dieser Rohrleitung ebenfalls
im Wege der Fernbetätigung verbunden zu werden.
Die Vorrichtung 24 zum Ausrichten, Zuschneiden und Verbinden der Rohrleitungen wird dann von den
beiden Leitungen gelöst und mit Hilfe der Seile 28 und 29 hochgezogen, und ein ähnliches Verfahren
wird angewendet, um die Rohrleitung 17 von dem Kahn 22 aus mit einer weiteren Rohrleitung zu verbinden.
Auf diese Weise ist es ohne Schwierigkeiten möglich, mehrere Tiefbohrungen an eine Sammelstation
oder Fördereinrichtung anzuschließen. Entsprechend kann man dieses Verfahren auch anwenden,
um eine Fördervorrichtung an eine Sammelstation oder umgekehrt anzuschließen. Weiterhin ist das erfindungsgemäße
Verfahren anwendbar, wenn beschädigte Rohrleitungen repariert werden müssen.
Es sei bemerkt, daß für die Herstellung von Leitungsverbindungen unter Wasser verschiedene Verfahren
zur Verfügung stehen. Beispielsweise ist es ohne weiteres möglich, in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren das Widerstandsstumpfschweißverfahren anzuwenden. Hierbei könnte man das freie Ende der Rohrleitung 23 mit einer in einem
geeigneten Behälter angeordneten Einrichtung versehen, die z. B. eine Fernsehkamera umfaßt, mittels deren
das Ausmaß der Überlappung der zu verbindenden Rohrleitungen ermittelt werden kann. In diesem
Falle könnte der überstehende Teil oberhalb der Wasserobertläche mit Hilfe einer bekannten Vorrichtung
abgeschnitten und das freie Ende der Rohrleitung 23 in der erforderlichen Weise vorbereitet werden, woraufhin
die ganze Vorrichtung herabgelassen wird, bis sie zur Anlage an der Rohrleitung 5 kommt, so daß
die Rohrleitung 23 dann mit der Leitung S verbunden werden kann. Die Rohrleitungen 5 und 23 können
auch mit Hilfe des Lichtbogenschweißverfahrens oder des autogenen Schweißverfahrens verbunden werden.
Zwar wurde die Erfindung insbesondere bezüglich
des Verbindens von Rohrleitungen beschrieben, doch sei bemerkt, daß sich das erfindungsgemäße Verfahren
ebensogut anwenden läßt, um anders geformte Bauteile, z. B. Stangen oder Platten, miteinander zu
verbinden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1 9 30 63 I
Patentanspruch:
Verfahren zum Verbinden zweier Unterwasser-Rohrleitungen mit Hilfe einer Vorrichtung,
wobei insbesondere eine der Rohrleitungen an eine produzierende Tiefbohrung und die andere
an eine Sammelstation angeschlossen ist, von denen die erste Rohrleitung bereits auf dem Meeresboden
verlegt ist und die zweite Rohrleitung an der Vorrichtung befestigt und mit dieser auf den
Meeresboden abgesenkt wird, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) Das freie Ende der ersten Rohrleitung (5) wird mit einem an einer Boje (8) befestigten,
gespannten Führungsseil (7) verbunden,
b) die zweite Rohrleitung (23) wird in die Nähe der Boje (8) gezogen und dort mit der Vorrichtung
(24) fest verbundin,
c) das Führungsseil (7) wird durch die Vorrichtung hindurchgeführt,
d) Vorrichtung und Rohrleitung (23) werden am Führungsseil entlang zum Meeresboden
abgesenkt, wobei das Ende der zweiten Rohrleitung (23) in eine solche Lage zum freien Ende der ersten Rohrleitung (5) gebracht
wird, daß eine Überlappung entsteht,
e) eines der Enden der Rohrleitungen wird über die Vorrichtung (24) zugeschnitten und
achsgleich zum anderen Rohrende ausgerichtet und
f) beide Rohrleitungen werden miteinander in üblicher Weise verbunden.
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