DE1927529B2 - Verfahren zur herstellung von mono- und biscarbodiimiden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von mono- und biscarbodiimidenInfo
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Description
in der X Brom, Chlor oder Jod bedeutet, umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Triphenylphosphin-dihalogenid
Triphenylphosphindichlorid oder Triphenylphosphin-dibromid verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Säureakzeptor eine tertiäre
organische Stickstoffverbindung verwendet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung
bei Temperaturen im Bereich von 20 bis 80° C, vorzugsweise bei der Siedetemperatur des Lösungsmittels,
durchführt getragen werden, daß das Wasser aus dem Gleichgewicht entfernt wird, beispielsweise durch Zusatz von
Trockenmitteln oder durch azeotrope Destillation. Um zu befriedigenden Anbeuten zu gelangen, ist es
außerdem erforderlich, die teuren Metalloxide in einem 1,5- bis 2,5molaren Überschuß einzusetzen.
Ferner ist bekannt, substituierte Thioharnstoffe in
Gegenwart von anorganischen Basen mit Quecksilberkomplexen, wie z.B. mit komplexem Kalium-quecksilber-jodid,
umzusetzen (US-PS 29 46 819). Dieses Verfahren ist nur bei der Herstellung von Carbodiimiden,
die in wäßrigen alkalischen Lösungen stabil sind,
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Mono- und Biscarbodiimiden aus den
entsprechenden substituierten Thioharnstoffen.
Es ist bereits bekannt, Carbodiimide durch Umset-Eung
von disubstituierten Thioharnstoffen mit Schwermetalloxiden oder -salzen, wie z. B. mit Quecksilberoxid,
Arsentrioxid, Zinkoxid, Zinkchlorid, Zinksulfat, Bleicarbonat, Bleinitrat oder Bleichlorid, herzustellen. Es hat
sich gezeigt, daß bei diesem Verfahren die Verwendung von Quecksilber- und Bleioxid am vorteilhaftesten ist
(DT-PS 9 24 751; F. K u r ζ e r und K. D ο u r a g h i -Z a deh,
Chemical Reviews, 67, 108 [1967]). Dieses Verfahren ist insofern sehr nachteilig, als sich das bei der
Umsetzung abgespaltene Wasser unter Bildung der entsprechenden substituierten Harnstoffe an das Carbodiimid
anlagert. Zwecks Vermeidung dieser unerwünschten Nebenreaktion muß daher dafür Sorge
anwendbar. Das Verfahren ist wegen der erforderlichen teuren Quecksilberkomplexe unwirtschaftlich.
Weiterhin ist bekannt, substituierte Thioharnstoffe in wäßrigen alkalischen Lösungen mit Hypohalogeniden
zu den entsprechenden Carbodiimiden zu oxidieren (DT-PS 8 23 445). Auch bei diesem Verfahren geht ein
Teil des entstandenen Carbodiimids durch Wasseranlagerung unter Bildung der entsprechenden substituierten
Harnstoffe verloren.
Bekannt ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von Carbodiimiden aus den entsprechenden Thioharnstoffen
unter Verwendung von niederen Alkylchlorformiaten (US-PS 29 42 025). Dieses Verfahren ist nur für die
Herstellung von aliphatischen Monocarbodiimiden beschrieben, außerdem sind die Ausbeuten sehr gering.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren lassen sich Carbodiimide aus substituierten Harnstoffen durch
Umsetzung mit Triphenylphosphin-dibromid in Gegenwart von Triäthylamin herstellen (H. J. B e s t m a η η, J.
Linnert und L Mott, Liebigs Ann. Chem. 718, 24 [1968]). Als Nebenprodukt fällt bei diesem Verfahren
Triphenylphosphinoxid an.
Außer nach den genannten Verfahren erhält man Carbodiimide unter Verwendung von phosphorhaltigen
Katalysatoren aus Isocyanaten (US-PS 28 53 518 und 28 53 473).
Es wurde nun gefunden, daß man Mono- oder Biscarbodiimide in hoher Ausbeute erhält, wenn man
Mono- oder Bisthioharnstoffe in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels und eines Säureakzeptors
mit einem Triphenylphosphin-dihalogenid der allgemeinen Formel
in der X Brom, Chlor oder Jod bedeutet, umsetzt.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ablaufende Reaktion folgt der Gleichung 1 bzw. 2,
R —NH-C —NH-R' + (QH5I3PX2
— 2HX
-4HX
R-N = C=N-R' + (C6H5I3PS
R —NH-C —NH-R'—NH-C—NH-R" + 2(Q1H5I3PX2
S S
R —N=C=N-R'—C=N=C-R" + 2(Q1H5I3PS
in der R, R' und R" für einen aliphatischen, aromatischen
oder cycloaliphatischen Rest und X für Brom, Jod oder Chlor steht
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich sowohl für die Herstellung von aliphatischen als auch von
aromatischen Mono- und Biscarbodiimiden. Außer
symmetrisch substituierten lassen sich auch unsymmetrisch substituierte, z. B. auch gemischt aliphatisch-aromatisch
substituierte Carbodiimide herstellen.
Beispielhaft seien die folgenden für die Umsetzung geeigneten Thioharnstoffe genannt:
Diphenylthioharnstoff, Di-m-tolylthioharnstoff,
Di-p-methoxy-phenyl-thioharnstoff,
Dicyclohexykhioharnstoff, Di-n-butyl-thioharnstoff und Hexamethylen-bis-(tert-butyl-thioharnstoff).
Di-p-methoxy-phenyl-thioharnstoff,
Dicyclohexykhioharnstoff, Di-n-butyl-thioharnstoff und Hexamethylen-bis-(tert-butyl-thioharnstoff).
Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise die folgenden: Benzol, halogenierte Kohlenwasserstoffe
wie Tetrachlorkohlenstoff, Methylenchlorid und Chlorbenzol. Es können auch Lösungsmittelgemische verwendet
werden.
Das Triphenylphosphin-dihalogenid verwendet man
vorteilhafterweise in Form einer Suspension, die man durch Eintropfen von Brom bzw. einer Lösung von
Chlor in einem organischen Lösungsmittel, z. B. in Tetrachlorkohlenstoff bzw. einer Lösung von Jod in
einem organischen Lösungsmittel, z. B. Benzol, in eine Lösung von Triphenylphosphin in einem organischen
Lösungsmittel, z. B. Benzol, erhalten hat. Man kann jedoch auch von festem Triphenylphosphin-dihalogenid
ausgehen. Aus wirtschaftlichen Gründen wird die Verwendung von Triphenylphosphin-dichlorid oder
-bromid bevorzugt
Als Säureakzeptoren eignen sich gut tertiäte organische Stickstoffverbindungen, vorzugsweise wird Triäthylamin
verwendet
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßig bei Temperaturen im Bereich von 20 bis 80° C
durchgeführt Es können jedoch auch unbeschadet höhere Reaktionstemrvraturen angewendet werden.
Vorzugsweise führt man die Umsetzung bei der Siedetemperatur des Lösungsmittels, gegebenenfalls bei
Siedetemperatur des zur Lösung des Triphenylphosphin verwendeten Lösungsmittels durch. Die Reaktionsdauer
ist von der gewählten Reaktionstemperatur und von der Art des eingesetzten Thioharnstoffe abhängig. Sie
beträgt im allgemeinen etwa 1 bis 3 Stunden.
Die Reaktionskomponenten werden in äquimolaren Mengen eingesetzt Geringe Überschüsse einer Komponente
können unbeschadet angewandt werden, sie üben weder einen günstigen noch einen unerwünschten
Einfluß auf die Umsetzung aus. Die Menge an eingesetztem Säureakzeptor richtet sich naturgemäß
nach der während der Reaktion abgespaltenen und zu neutralisierenden Halogenwasserstoffmenge, die wiederum
von den Molmengen der sich umsetzenden Ausgangskomponenten abhängig ist. Pro Mol frei
werdenden Halogenwasserstoffs muß also mindestens ein Äquivalent Säureakzeptor eingesetzt werden.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt beispielsweise wie folgt. In eine Lösung von
Triphenylphosphin in Benzol wird unter Eiskühlung Brom oder eine Lösung von Chlor in Tetrachlorkohlenstoff
oder eine Lösung von Jod in Benzol zugetropft. Dabei fällt das entsprechende Triphenylphosphin-dihalogenid
aus. Diese Suspension wird mit Triäthylamin versetzt. Anschließend wird der Mono- bzw. Bisthioharnstoff
portionsweise eingetragen. Er kann auch gelöst in einem organischen Lösungsmittel eingesetzt
werden. Das Reaktionsgemisch wird anschließend einige Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem
Abkühlen auf 5°C wird von ausgefallenem Triäthylamin-hydrohalogenid
abfiltriert. Das Filtrat wird im Vakuum eingeengt und mit Äther aufgenommen. Das
dabei in fester Form abgeschiedene Triphenylphosphinsulfid v/ird abfiltriert, das ätherische Filtrat im Vakuum
eingeengt und der Rückstand je nach Art des Carbodiimids umkristallisiert oder im Vakuum rektifiziert.
Gegenüber dem bekannten Verfahren von Bestmann, Linnert und M ο11 zeichnet sich das
erfindungsgemäße Verfahren durch höhere Ausbeuten aus. Außerdem kann das bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren als Nebenprodukt anfallende Triphenylphosphinsulfid mit billigen Reduktionsmitteln wie Eisenpulver
oder Natrium leicht zu Triphenylphosphin reduziert und so im Kreislauf geführt werden. Das nach dem
Verfahren von Bestmann, Linnert und M ο 11 als Nebenprodukt entstehende Triphenylphosphinoxid
läßt sich dagegen nur mittels teurer Silane reduzieren.
Carbodiimide sind wertvolle Verbindungen, die in den verschiedensten Gebieten industrielle Verwendung
finden (Cnem. Reviews 67, S. 139 [1967]). Beispielsweise
können sie als Katalysatoren und Stabilisatoren bei der Herstellung verschiedener Polymerer und ferner als
Pestizide verwendet werden.
Beispiel 1 bis 7
26,2 g (100 mMol) Triphenylphosphin wurden in 200 ml absolutem Benzol gelöst und unter Rühren und
Kühlen bei 0 bis 5° C tropfenweise mit 16,0 g (100 mMol) Brom bzw. mit einer Lösung von 7,09 g (100 mMol)
Chlor in Tetrachlorkohlenstoff bzw. mit einer Lösung von 25,4 g (100 mMol) Jod in Benzol versetzt. Die dabei
entstandene Suspension von Triphenylphosphindibromid-dijodid bzw. -dichlorid wurde einige Minuten bei
Raumtemperatur gerührt und danach unter Kühlung mit einer Lösung von 20,2 g (200 mMol) Triäthylamin in
25 ml absolutem Benzol versetzt. Anschließend wurden in diese Suspension portionsweise 100 mMol des
substituierten Thioharnstoffs eingetragen. Dieses Reaktionsgemisch wurde nun einige Stunden unter Rückfluß
erhitzt und anschließend auf 5°C abgekühlt Nach dem Abfiltrieren und Waschen des ausgefallenen Triäthylaminhydrobromids
bzw. -Chlorids bzw. -jodids wurde das Filtrat im Vakuum eingeengt und mit etwa 20 bis
50 ml Äther versetzt Nach dem Abfiltrieren des ausgefallenen Triphenylphosphinsulfids wurde das Filtrat
im Vakuum eingeengt. Das dabei erhaltene rohe Carbodiimid wurde durch Destillation im Vakuum
gereinigt.
Die Versuchsbedingungen und Ergebnisse wurden tabellarisch dargestellt. Die Ausbeute wurde in Prozente
bezogen auf den substituierten Thioharnstoff, berechnet.
In eine in der vorstehend beschriebenen Weise aus 52,4 g (200 mMol) Triphenylphosphin hergestellten
Suspension von Triphenylphosphin-dibromid in Benzol und Triäthylamin wurden 34,66 g (100 mMol) Hexanethylen-bis-(tert-butyl-thioharnstoff)
eingetragen. Das Reaktionsgemisch wurde 2 Stunden lang unter Rückfluß bei 8O0C erhitzt und anschließend in der vorstehend
beschriebenen Weise aufgearbeitet. Es wurden 24,2 g (87% der Theorie) Hexamethylen-bis-(tert.-butyl-carbodiimid)
vom Siedepunkt 134° C/0,4 Torr erhalten.
Beispiel R-NH
(CH5I1I1X,
C = S
R-NH | X | |
R | Br | |
1 | C11H5 | Cl |
T | Q1H5 | Cl |
3 | ITi-CH3- C11H4 | Br |
4 | p-CH,O—C11H4 | Br |
5 | CyCIo-C0H11 | Br |
6 | n-C4H„ | J |
7 | CH, | |
Reuksionszeil bei 80 C"
(Sid.i
Sdp.
Ausbeule
108 | C'0.3 Torr | 89,1 |
124 | C/0.9 Torr | 88,7 |
134 | C/0.4 Torr | 91.8 |
180 | C/0.3 Torr | 95,6 |
120 | C/1.0 Torr | 71,8 |
88 | C/12 Torr | 78.4 |
132 | C/1.5 Torr | 85,1 |
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Mono- oder Biscarbodiimiden, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Mono- oder Bisthioharnstoff in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels und
eines Säureakzeptors mit einem Triphenylphosphindihalogenid der allgemeinen Formel
IO
(C6Hs)3PXj ,
Priority Applications (8)
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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