DE1926091B2 - Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben - Google Patents
Vorrichtung zum Biegen von GlasscheibenInfo
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- C03B23/023—Re-forming glass sheets by bending
- C03B23/03—Re-forming glass sheets by bending by press-bending between shaping moulds
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben, bei der die auf Erweichungstemperatur erhitzten Glasscheiben auf einer Ringform
liegend in der Senkrechten beschleunigt angehoben werden.
Eine Vorrichtung zur Herstellung von gebogenen r> Glasscheiben, beispielsweise für den Einbau in Personenkraftwagen, ist aus der US-PS 32 94 516 bekannt. In
dieser bekannten Vorrichtung wird eine untere Ringform verwendet, die mit den Randbereichen der auf die
Erweichungstemperatur erhitzten Glasscheibe in Eingriff steht Die Glasscheibe wird dann dadurch geformt,
daß ein oberer Formstempel mit der oberen Fläche der Glasscheibe in Eingriff gebracht wird, so daß die
Glasscheibe zwischen der unteren Ringform und dem oberen Formpreßstempel in die gewünschte Form
gebracht wird. Dieses vorbekannte Verfahren hat den Nachteil, daß in dem durchsichtigen Mittelbereich der
Scheibe Verzerrungen in der Oberfläche des Glases erzeugt werden, die zu eine klare Durchsicht behindernden optischen Fehlern führt Nach einem nicht to
vorveröffentlichten Verfahren werden solche optischen Fehler in dem Durchsichtsbereich der Glasscheibe
dadurch vermieden, daß der obere Formpreßstempel weggelassen ist und die auf die Erweichungstemperatur
erhitzte Glasscheibe auf der unteren Ringform horizon- « tal liegend durch diese beschleunigt gegen die Wirkung
der Schwerkraft angehoben wird. Dabei sackt die Scheibe so weit durch, daß sie in Übereinstimmung mit
der Gesamtheit der Ringform kommt, was durch die vorgebbare Beschleunigungskraft, unterstützt durch die w>
Gravitationskraft für das weiche Glas, mit genau vorgebbaren Bedingungen möglich ist. Bei diesem
Verfahren haben sich Schwierigkeiten bei der Herstellung scharfer komplexer Biegungen, insbesondere in
den Randbereichen der Scheibe ergeben. Diese t>>
Randteile und insbesondere die Ecken der Scheiben haben bei dem letztgenannten Formgebungsverfahren
die Neigung, sich nach oben von der formgebenden
Oberfläche der Ringform abzubiegen, wenn die
Beharrungskräfte den mittleren Bereich der Scheibe zum Durchsacken bringen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Vorrichtung so zu verbessern, daß
ein einwandfreies Biegen der Glasscheibe auch mit relativ scharfen und komplexen Krümmungen möglich
ist
Erfindungsgemäß besteht die Lösung dieser Aufgabe darin, daß oberhalb der Ringform eine stationär
angeordnete Form vorgesehen ist, deren Formflächen mit Teilbereichen der Ringform komplementär sind und
die Scheiben im maximal angehobenen Zustand durch die Formflächen an die Ringform angedrückt sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Durch die Erfindung wird in vorteilhafter Weise erreicht daß die Ecken oder andere Scheibenrandbereiche, die sich außer Kontakt mit der formgebenden
Fläche der unteren Ringform neigen können, auf der formgebenden Fläche zur Anlage gebracht werden
können, ohne daß die Formgebung der Scheibe durch die Wirkung der Beharrungskräfte beeinträchtigt wird.
Durch dift Erfindung bleiben die Vorteile voll erhalten, die durch die Biegung der Scheibe unter der Wirkung
der Schwerkraft und der Beschleunigungskräfte erzielt werden, nämlich die Vermeidung jeglicher optischer
Fehler in den Durchsichtsbereich der Scheibe. Etwa auftretende optische Fehler in dem Randbereich der
Scheibe, der mit der stationären oberen Form in Eingriff kommt, haben keine Bedeutung, da diese Bereiche nicht
im Durchsichtsbereich der Scheibe liegen.
Im nachfolgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben, das in der Zeichnung dargestellt
ist. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispieles einer Biegevorrichtung,
F i g. 2 eine perspektivische Darstellung der unteren Ringform und der oberen Biegeform und
F i g. 3 eine Teildarstellung gemäß F i g. 2, bei der sich beide Biegeformen in Eingriff mit der Glasscheibe
befinden.
Die Fig. 1 zeigt eine allgemein mit 10 bezeichnete
Biegevorrichtung, in der die Glasscheiben unter Wirkung der Beharrungskräfte und der Schwerkraft
gebogen werden. Die Biegevorrichtung 10 besteht im wesentlichen aus einer beweglichen unteren Biegeform
11, einer praktisch stationären oberen Biegeform 12 und
aus einer Reihe von Stützrollen 13, die in einem Rahmen 14 gelagert sind.
Die untere Biegeform 11 besitzt eine Ringform 15, die
nur mit den Randbereichen der Scheibe 19 in Eingriff tritt. Die Ringform 15 ist konkav ausgebildet und auf
einem Element 16 angeordnet, das mittels mehrerer Stützen 18 auf einer Basisplatte 17 gehalten ist.
Die untere Biegeform 11 ist in senkrechter Richtung
beweglich, um die zu biegende Glasscheibe 19 von den Rollen 13 abzuheben und die zur Biegung erforderlichen
Beharrungskräfte zur Wirkung zu bringen. Um Freiheit für die Rollen 13 zu schaffen, besteht das Element 16 aus
quer zur Förderrichtung der Scheiben liegenden Teilen 20 und aus in Förderrichtung liegenden, im Abstand
angeordneten Teilen 21, wobei die Rollen 13 zwischen den Teilen 21 liegen.
Die Basisplatte 17 der unteren Biegeform U ist auf einem Wagen 22 mittels nicht dargestellter Bolzen
befestigt, die in Schlitzen 23 der Basisplatte 17 aufgenommen sind. Der Wagen 22 wird von teleskopar-
tigen Gliedern 24 geführt, die ausschließlich eine senkrechte Bewegung ermöglichen. Diese Bewegung
erfolgt durch eine Kolbenstange 25 eines Zylinders 26, die an dem Boden des Wagens angreift Die auf
Erweichungstemperatur erhitzten Glasscheiben 19 werden aus einem nicht gezeigten Ofen in die
Biegevorrichtung 10 durch Eintrittsrollen 27 eingegeben und zum Zwecke der Biegung auf den Rollen 13 in
Stellung gebracht Wenn sich eine Scheibe der Biegevorrichtung nähert, betätigt sie eine nicht
dargestellte Fotozelle oder eine sonstige Tastvorrichtung
und erregt einen Zeitschalter, der die Betätigungen der verschiedenen Teile der Biegevorrichtung auslöst
und steuert
Wenn die Scheibe 19 ihre Position über der unteren Biegeform 11 erreicht hat, wird sie angehalten, indem
ihr Vorderrand mit Anschlägen 28, von denen nur einer gezeigt ist, in Eingriff gebracht wird. Die Anschläge 28
sind beweglich und können in den Förderweg der Glasscheibe und aus ihm heraus mitteis des auf der
Basispfatte 17 befestigten Zylinders 26 geschwenkt werden. Auf ein Signal des Zeitschalters wird der
Zylinder 26 unter Druck gesetzt, so daß seine Kolbenstange 25 die untere Form 11 schnell nach oben
bewegt und hierbei die Scheibe von den Rollen 13 abhebt Wenn die Scheibe 19 durch die Form aufwärts
bewegt wird, bewirken die Beharrungskräfte das Durchsacken der Scheibe. Wenn das Durchsacken
begonnen hat, reicht im allgemeinen die natürliche Schwerkraft aus, um die erweichte Scheibe weiter zu
biegen, bis sie die der Ringform 15 entsprechende Form erreicht hat, und zwar allmählich oder kurz nachdem die
Form 11 ihre oberste Stellung erreicht hat.
Die obere Biegeform 12 ist mit der unteren Biegeform 11 ausgerichtet und sie hat formgebende Elemente, die
gemäß F i g. 2 aus vier L-förmigen Segmenten 30 bestehen, die nur mit den Scheibenecken in Eingriff
treten. Jedes dieser Segmente 30 ist am unteren Ende einer Stange 32 angebracht, die von einer oberen
waagerechten Basisplatte 31 nach unten ragt. Jedes Segment 30 hat eine formgebende Oberfläche 33, die
dem gegenüberliegenden Teil der Ringfläche 15 komplementär ist, wie dies aus F i g. 3 ersichtlich ist.
Die obere Biegeform 12 bleibt praktisch stationär und sie ist an einem starren Rahmen 34 mittels Bolzen
befestigt, die in Schlitze 35 eingreifen. Der starre Rahmen 34 ist federnd unter einem Maschinenraum 36
mittels Bolzen 37 aufgehängt. Um die Bolzen 37 sind Federn 38 zwischen dem Maschinenrahmen 36 und dem
starren Rahmen 34 angeordnet, die die Kräfte begrenzen, die durch die Segmente 30 bei einem
Kontakt mit der Glasscheibe ausgeübt werden können, wenn die untere Biegeform 11 ihre oberste Stellung
erreicht hat
Bei einem Betrieb der Biegevorrichtung tritt eine auf die Erweichungstemperatur erhitzte Glasscheibe in die
Biegevorrichtung 10 auf den Eintrittsrollen 27 ein, und sie wird in der Biegevorrichtung von den Rollen 13
übernommen und durch die Anschläge 28 angehalten, wenn sie die Biegestellung über der Ringform erreicht
hat Die Biegeform 11 wird dann durch die Kolbenstange 25 schnell nach oben bewegt und sie hebt die
ι ο Glasscheibe 19 von den Rollen 13 ab. Die zusammenwirkenden
Beharrungs- und Schwerkräfte zwingen das Glas, auf die formgebende Oberfläche der Ringform 15
durchzusacken. Wenn die Form sich ihrer obersten Stellung nähert, gelangen die vier Scheibenecken in
Eingriff mit den abwärts gerichteten L-förmigen Segmenten 30 der oberen Biegeform 12.
Die Beharrungskräfte reichen im allgmeinen zusammen mit der Schwerkraft aus, um die Scheibe in
Übereinstimmung mit der Oberfläche der Ringform 15 bei der Aufwärtsbewegung der unteren Biegeform 11 zu
biegen. Die Segmente 30 der oberen Biegeform 12 stellen sicher, daß die Eckenbereiche der Scheibe stets
auf die formgebende Fläche der unteren Ringform gedrückt werden.
2> Wenn die untere Biegeform 11 ihre obere Stellung erreicht, wird sie momentan angehalten, um zu
erreichen, daß die Scheibe in die gebogene Form durchsackt. Dann wird das obere Ende des Zylinders 26
unter Druck gesetzt und dadurch die Biegeform U abgesenkt, wobei die gebogene Scheibe 19 auf die
Rollen 13 abgelegt wird.
Während der Abwärtsbewegung der Glasscheibe 19 werden die Anschläge 18 nach unten aus dem
Förderweg der Glasscheibe abgesenkt, so daß die auf den Rollen 13 abgelegte gebogene Scheibe frei aus der
Biegevorrichtung 10 auf die Ausgangsrollen 40 hinausgeführt werden kann. Wenn sich die Glasscheibe den
Rollen 13 nähert, kann auf die untere Oberfläche der Scheibe 19 Kühlluft gegeben werden, um sie in ihrer
to gebogenen Form zu verfestigen.
Die dargestellte Biegeform ist rechteckig. Es können jedoch auch andere Formen verwendet werden. Die
Form und der Ort der Segmente 30 hängen von der exakten Formgebung der jeweiligen Scheibe ab. Die
■ii Segmente können statt an den Ecken auch an anderen
Stellen des Randbereiches angeordnet sein, wenn auf Grund der Krümmung die Neigung für einen bestimmten
Teil der Scheibe besteht, sich von der Ringform abzuheben und außer Eingriff mit der formgebenden
"><> Oberfläche der unteren Biegeform zu gelangen, nachdem die Beharrungskräfte und die Schwerkraft zur
Wirkung gekommen sind.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben, bei der die auf Erweichungstemperatur erhitzten Glasscheiben auf einer Ringform liegend in der
Senkrechten beschleunigt angehoben werden, d a -durch gekennzeichnet, daß oberhalb der
Ringform (15) eine stationär angeordnete Form (12) vorgesehen ist, deren Formflächen (33) mit Teilbereichen der Ringform (15) komplementär sind und
die Scheiben (19) im maximal angehobenen Zustand durch die Formflächen (33) an die Ringform (15)
angedrückt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die stationäre Form (Ä2) federnd
gehalten ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formflächen (33) L-fönnig
ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formflächen (33) mit den
Scheibenecken in Eingriff treten.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die stationäre Form (12) an
Stangen (32) befestigt ist
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