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Thermostabile Polyester Zusatz zum Patent....0.. Anmeldung P 1817
384.7 Gegenstand der Patentanmeldung P 18 17 384.7 sind thermostabile Polyester
der allgemeinen Formel (- CO - (R¹)a - CO . O - R - O -)n , I in der R1 einen organischen
Rest bedeutet, welcher aus einem Phenylen-Rest, in dem dieH-Atome gegebenenfalls
durch Chloratome substituiert sind, und ggf. teilweise aus einem ggf. verzweigten,
gesättigten Alkylenrest mit insgesamt 1 bis 10 C-Atomen besteht, in der a entweder
0 oder 1 und n eine ganze Zahl von 30 bis 300, vorzugsweise von 50 bis 255, bedeuten
und in der R einen organischen Rest bedeutet, weloher zu 1 - 99 Mol %, vorzugsweise
5 bis 90 Mol % einem chlorierten Phenylen-Rest oder zwei chlorierten Phenylen-Resten
entspricht, wobei-sich wischen den beiden chlorierten Phenylen-Resten ggf. eine
ggf. durch organische Gruppen substituierte Methylengruppe, eine Sulfongruppe oder
Sauerstoff befinden, und welcher im übrigen, auffüllend auf 100 Mol %, einem p-Phenylen-Rest
oder einem Rest der allgemeinen Formel
entspricht, in der Y einen der Reste -0-, -CO-, -S-, -SO2- oder einen ggf. alkyl-
oder phenylsubstituierten Methylenrest darstellt.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung wurden nun Polyester hergestellt,
welche der Formel 1 entsprechen, in der Jedoch R mindestens 3 sich von Diphenolen
ableitende 2-wertige organische Reste darstellt, von denen mindestens einer bromiert
oder chloriert und mindestens einer nicht halogeniert ist. So kann R beispielsweise
mindestens 3 der durch die allgemeinen Formeln
charakterisierten, sich von Diphenolen ableitenden, zweiwertigen
Reste darstellen, wobei b 0 oder 1, X Brom oder Chlor und Y einen der Reste -0-,
-C0-, -5--, 502 oder einen gegebenenfalls alkyl- oder phenylsubstituierten Methylenrest
bedeuten. Dabei muß jedoch auch die bereits erwähnte Bedingung erfllllt sein, daß
mindestens einer der aufgezählten, in R enthaltenen Reste bromiert oder chloriert
und mindestens einer nicht halogeniert ist.
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Die Herstellung dieser Polyester, welche nicht Gegenstand dieser Erfindung
ist, erfolgt ganz analog den Angaben in der Hauptanmeldung P 18 17 384.7 nach bekannten
Verfahren. Es. werden also vorzugsweise Dichloride der Iso- und/oder Terephthalsäure,
welche ggf. am aromatischen Kern 1 oder 2 Chloratome enthalten, mit Gemischen aus
mindestens 3 zweiwertigen Phenolen, von welchen mindestens 1 Phenol bromiert oder
chloriert und mindestens ein Phenol nicht ha2ogeniert sein muß, ggf. in organischen
Lösungsmitteln, in Gegenwart von Katalysatoren bei einer Temperatur von 50 bis 2500C
und unter Abspaltung von HCl umgesetzt. Dabei kann so vorgegangen werden, daß entweder
das Gemisch aller Diphenole auf einmal dem Ubrigen Reaktionsgemisch zugegeben wird,
oder daß die Zugabe der Phenole stufenweise erfolgt. Im letzteren Falle wird alsp
eine Komponente erst dann zugegeben, nach dem eine andere oder mehrere andere, ggf.
auch stufenweise, bereits zum größten Teil mit den Säurechloriden reagiert haben.
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Bei der Herstellung arbeitet man vorzugsweisc in der Weise, daß die
.summe der Säuredichloride und die Summe der Diphenole im stöchiometrischen Verhältnis,
d.h. in Molverhältnis 1:1, zueinaner vorliegen. Manchmal, insbesondere
bei
der Herstellung von Hydroxyl-Endgruppen enthaltenden Polyestern und bei der Einstellung
besonderer Molekulargewichte, ist es angebracht, mit einem ueberschuß an Diphenol
bis maximal 5 Mol % zu arbeiten.
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Als Katalysatoren kommen die in der Hauptanmeldung P 18 17 384.7 aufgezählten
Substanzen infrage.
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Die erfindungsgemäßen Polyester weisen Molekulargewichte von etwa
15 000 bis 200 000, vorzugsweise von 30 000 bis 150 000, auf.
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Die Viskositätswerte (Reduzierte Viskosität) liegen im Bereich von
0,4 bis 2,1, vorzugsweise 0,6 bis 1,7. Beide Angaben wurden, wie in der Hauptanmeldung
beschrieben, ermittelt.
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Der größte Teil der erfindungsgemäßen thermostabilen Polyester ist
selbstverlöschend bzw. schwerentflammbar. Diese Eigenschaft ist besonders dann ausgeprägt,
wenn sich die Produkte von chlorierten Phthalsäuren ableiten und Uberwiegend ste
enthalten, welche sich vcn chlorierten oder bromierten Diphenolen ableiten.
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Die Erfindung betrifft insbesondere solche thermostabilen, sich von
mindestens 3 verschiedenen Phenolen ableitende Polyester gemäß obiger Beschreibung,
welche zu 70 bis 100 % Terephthalsäure-und zu 0 bis 30 % Isophthalsäurereste enthalten.
Diese bevorzugten Polyester weisen neben der Thermostabilität auch noch die Vorteile
auf, daß sie gegenUber den meisten Lösungsmitteln beständig sind, und daß sie sehr
gute elektrische Eigenschaften besitzen.
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Der Literatur ist zu entnehmen, daß es bisher nicht gelungen ist,
brauchbare hochmolekulare Polyester aus Terephthalsäuredichlorid oder aus Gemischen
von Tere- und Isophthalsäuredichlorid, welche mindestens 75 % Terephthalsäuredichlorid
enthalten, und halogenierten Diphenolen herzustellen. Die bei den Polymerisationsversuchen
anfallenden niedermolekularen Produkte sind in den stärksten Lösungsmitteln bereits
so schwer löslich, daß sie ausfallen und die Polymerisalon abbricht. DiesbezUglich
ist beispielsweise auf die US-Patentschrift 3.234.167 hinzuweisen, wo von erfolglosen
Versuchen, Terephthalsäuredichlorid mit 2,2-Bis-(3, 5-dichlor-4-hydroxyphenyl )-propan
zu genUgend hochpolymeren Polyestern zu kondensieren berichtet wird. Auch dabei
gelangte man nur zu unbrauchbaren, unlöslichen, niedermolekularen Produkten. Aus
derselben US-Patentschrift geht auch hervor, daß man bei Einsatz desselben Phenols
erst dann lösliche hochmolekulare Polyester erhält, wenn man Gemische von Tere-
und Isophthalsäuredichlorid, in denen der Isoterephthalsäuredichloridgehalt überwiegt,
verwendet. Auffallend ist auch, daß in dem US-Patent 3.234.168 ausschließlich von
Polyestern auf der Basis 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl) und Isophthalsäuredichlorid
bzw.
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von deren Herstellung die Rede ist, und daß auch in dem britischen
Patent 1.095.815 lediglich Polyester auf Basis Halogenphenole-Isophthalsäuredichlorid
erwähnt werden. Derartige Polyester weisen aber den Nachteil auf, daß sie fUr manche
Anwendungen nicht genUgend stabil gegenüber organischen Lösungsmitteln sind. Außerdem
sind sie vor allem auch gegen Hitze wenig stabil.
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Die bevorzugten, 70 bis 100 % Terephthalsäurereste enthaltenden erfindungsgemäßen
Polyester, welche Uberraschenderweise gen
Ugend hohe Molekulargewichte
aufweisen, haben nun den Vorteil, daß sie einerseits in sehr starken Lösungsmitteln,
wie beispielsweise o-Dichlorbenzol, noch löslich sind und deshalb überhaupt verarbeitbar
bzw. formbar sind, daß sie andererseits jedoch erhablich beständig gegenUber den
meisten organischen Lösungsmitteln sind. Allein aus diesem Grunde stellen sie besonders
wertvolle Werkstoffe dar. Außerdem weisen diese erfindungsgemäßen bevorzugten Polyester
vielfach den Vorteil auf, daß die Erweichungsbereiche niedriger sind. Das bedeutet
in manchen Fällen eine Vereinfachung der Verarbeitung und Varianten in der Anwendung.
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Weitere bevorzugte thermostabile Polyester gemäß dieser Erfindung
sind solche, in welchen der Rest R der Formel I entweder teilweise, vorzugsweise
zu 50 bis 80 Mol %, der Formel
oder teilweise, vorzugsweise zu 5 bis 30 Mol , der Formel V, wobei X Chlor bedeutet,
oder der Formel
Eine weitere bevorzugte Form der erfindungsgemäßen Polyester sind
solche, in welchen R teilweise, vorzugsweise zu 50 bis 70 Mol %, der Formel VIII
und gleichzeitig teilweise, vorzugsweise zu 5 bis 20 Mol %, der Formel IX entspricht.
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Die oben erwähnten, gemäß der Erfindung bevorzugten Polyester zeichnen
sich dadurch aus, daß sie besonders ausgeprägt selbstverlöschend sind.
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Weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der beschriebenen
thermostabilen Polyester für die Herstellung von Elektroisolier-Folien, -Filmen,
-Uberz'Agen und -Imprägnierungen.
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Die Eigenschaften und die Anwendung derartiger Isoliermaterialien
entsprechen etwa denen der Polyester gemäß der Hauptanmeldung P 18 17 384.7.
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Beispiel 1 In einem Dreihalskolben, versehen mit Rührer, Kühler und
Einleitungsrohr, wurden 6,84 g (0,03 Mol) 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 51,24
g (0,14 Mol) 2,2 Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan, 7,74 g (0,03 Mol) Tetrachlorhydrochinon
und 40,6 g (0,2 Mol) lerephthalsauredichlorid in 500 ml o-Dichlorbenzol gelöst und
die entstandene Lösung mit 0,5 ml Chinolin versetzt. Das Reaktionsgemisch wurde
unter Rühren auf die Siedetemperatur des o-Dichlorbenzols erhitzt. Nach 24 Stunden
war die HCl-Abspaltung beendet. Der Polyester wurde mit Cyclohexan ausgefällt, abfiltriert
und bei ca. 2000 C im Vakuum getrocknet.
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Es wurden folgende Kennzahlen ermittelt: Ausbeute: ca. 95 % der Theorie
Schmelzbereich, ermittelt im Scbmelzblock: 330 bis 3650C Wärmebeständigkeit nach
Vicat (DIN 53 460): ca. 220 Molekulargewicht mittels der gelchromatographischen
Messung: Reduzierte Viskosität: 1,1 Dichte: 1,4 Zugfestigkeit bei 20° C: ZerreiBdehnung:
770 kp/cm2 Elastizitätsmodul: 26 500 Durchschlagfestigkeit (DIN 40634 und 53481:
170 Dielektr.Verlustfaktor bei 106 Hz und bei 20°C: 75 Dielektrizitätskonstante
bei 106 Hz und 200C: 3 Das Produkt war in chlorierten Kohlenwasserstoffen löslich.
Es war selbstverlöschend.
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Beispiel 2: Gemäß Beispiel 1 wurden 51,24 g (0,14 Mol) 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
5,94 g (0,02 Mol) 2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan, 9,12 g (0,04 Mol) 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
und 40,6 g (0,2 Mol)lerephthalsäuredichlorid in 500 ml o-Dichlorbenzol in Gegenwart
vcn 0,5 ml Chinolin als Eatalysator zur Reaktion gebracht. Nach Beendigung der HCl-Abspaltung
wurde das Polymere mit einem Cyclohexan/Benzingemisch (1 : 1) ausgefällt und wie
üblich gereinigt.
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Red. Viskosität: 1,25 (gemessen 0,5 ffi in Chloroform) Das Produkt
war in chlorierten Eohlenwasserstoffen löslich, in Chloroform bis zu einer ca. 20
%igen Lösung.
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Beispiel D: Gemäß Beispiel 1 wurden 43,92 g (0,12 Mol) 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
11,88 g (0,04 Mol) 2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan, 9,12 g (0,04 Mol) 2,2-Bis-(4-hydroxypheny
ronan und 40,6 g (0,2 Mol) Terephthalsäuredichlorid in Gegenwart von zur Reaktion
gebracht.
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Nach Beendigung der HCl-Abspaltung wurde das Polymer mit Cyclohexan
ausgefällt und wie üblich gereinigt.
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Red. Viskosität: 0,9 Das Produkt war in chlorierten Kohlenwasserstoffen
löslich.
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Beispiel 4: Gemäß Beispiel 1 wurden 40,6 g (0,2 Mol) Terephthalsäuredichlorid,
51,24 g (0,14 Mol) 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
10,0
g (0,04 Mol) 4,4'-Dihydroxydiphenylsulphon, 5,94 g (0,02 Mol) 2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan
in 500 ml gelöst und in Gegenwart von 0,5 ml N,N-Dibutylanilin zur Reaktion gebracht.
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Das Polymer wurde wie üblich ausgefällt und gereinigt. Es hatte eine
red. Viskosität von 1,14 (0,5 %ig in Chloroform); Schmelzbereich: 315 - 3500 C Beisniel
5: Gemäß Beispiel 1 wurden 51,24 g (0,14 Mol) 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
4,56 g (0,02 Mol) 2,2-Bis-(4-hydroxyphen?l)-propan, 10,0 g 4,4-Dihydroxydiphenylsulphon
urd 40,6 g (0,2 Mol) Terephthalsäuredichlorid in 500 ml o-Dichlorbenzol gelöst und
in Gegenwart von 0,5 ml ,N-Dimethylcyclohexylain als Katalysator zur Reaktion gebracht.
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Das Polymer wurde wie üblich ausgefällt und gereinigt.
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Es wies eine red. Viskosität von 0,9 (0,5 %ig in Chloroform) auf.
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Schmelzbereich: 310 - 3400 C.
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Beispiel 6: Gemäß Beispiel 1 wurde ein Gemisch aus 9,12 g (0,04 Mol)
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan und 17,82 g (0,06 Mol). Dichlordian und 40,6 g
(0,2 Mol) Terephthalsä.uredichlorid in 700 ml o-Dichlorbenzol gelöst und in Gegenwart
von zur Reaktion gebracht.
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Nach ca. 4 Stunden waren ca. 50 Mol-% der HOl-Nenge abgespalten.
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38,8 g (0,1 Mol) Tetrachlordiphenylolsulphon wurden zugegeben.
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Nach ca. 3 Stunden war die Reaktion beendet. Das Polymer wurde wie
üblich ausgefällt und gereinigt.
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Folgende Kenndaten wurden ermittelt: Schmelzbereich 330 - 3700 C;
red. Viskosität 1,65 (0,5 % in Chloroform gemessen).
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Beispiel 7: Gemäß Beispiel 1 wurden 43,92 g 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propsn,
13,68 g 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan, 3,72 g p,p-Diphenol, 8,12 g Isophthalsäuredichlorid
und 32,48 g Terephthalsäuredichlorid zur Reaktion gebracht. Nach Beendigung der
HCl-Absoaltung wurde das Polymere mit einem Cyclohexan-Benzin-Gemisch (1 : 1 ) ausgefällt
und wie üblich gereinigt.
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Red. Viskosität: 0,91 (gemessen 0,5 % in Chloroform) Das Produkt war
in chlorierten Kohlenwasserstoffen löslich.
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Beispiel 8: GemhQ Beispiel 1 wurden 43,92 g 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
15,96 g 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 1,862 g -p,p-Dinhenol und 40,6 g Terephthalsäuredichlorid
zur Reaktion gebracht. Nach Beendigung der HCl-Abspaltur.g wurde das Polymer mit
einem Cyclohexan-Benzin-Gemisch ausgefällt und wie üblich gereinigt.
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Red. Viskosität: 1,27 (gemessen 0,5 % in Chloroform) Das Produkt war
in chlorierten Kohlenwasserstoffen löslich.
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Beispiel 9: Gemäß Beispiel 1 wurden 47,58 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl
)-propan, 13,68 g 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 5,44 g 2,2-3is-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan
und 40,6 g Terephthalsäuredichlorid zur Reaktion gebracht. Nach Beendigung der HCl-Abspaltung
wurde das Polymer mit einem Cyclohexan-Benzin Gemisch ausgefällt und wie üblich
gereinigt.
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Red. Viskosität: 0,94 (gemessen 0,5 % in Chloroform) Das Produkt war
in chlorierten Kohlenwasserstoffen löslich. Es war selbstverlösehend.