DE1924164B2 - - Google Patents
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Description
Inaktivierte Hefe hat bekanntlich einen hohen Nährwert. Leider hat aber nach dem üblichen in der
Praxis verwendeten Trocknungsverfahren hergestellte Hefe einen charakteristischen Geschmack und Geruch,
der den meisten Menschen zuwider ist. Deshalb ist die Menge an inaktivierter Hefe, die als Nahrungsmittel
für die menschliche Ernährung verwendet wird, relativ gering.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues und industriell verwertbares Verfahren zur Behandlung verschiedener
Arten von Hefe zu schaffen, durch das der charakteristische, unangenehme Geschmack und Geruch
entfernt werden können, wobei die Hefe inaktiviert und so modifiziert wird, daß ihr Geschmack mehr
oder weniger neutral oder dem von gebratenem Fleisch mehr oder weniger ähnlich ist.
Es sind bereits die verschiedensten Maßnahmen empfohlen worden, um Hefe in ein Nahrungsmittel umzuwandeln.
Es sind bereits die verschiedensten Maßnahmen empfohlen worden, um Hefe in ein Nahrungsmittel umzuwandeln.
So sieht die deutsche Patentschrift 413 414 vor, gegebenenfalls entbitterte Hefe in durch Erwärmen
verflüssigtes Fett einzutragen und diese Mischung nach völliger Durchtränkung der Hefemasse mit dem
Fett allmählich auf etwa 1800C zu erhitzen. Sobald bei diesem Erhitzen der Siedepunkt des Wassers überschritten
wird, verdampft das intrazelluläre Wasser unter Zischen und Schaumbildung. Als Endprodukt
soll man nach dem Abkühlen eine Art Brei erhalten, der als Brotaufstrich geeignet sein soll. Tatsächlich
wird jedoch beim Nacharbeiten dieser Lehre zu technischem Handeln nach dem Abtrennen der Fettbestandteile
ein knolliges, hartes Produkt mit angebranntem Geschmack erhalten. Außerdem klebt die
Hefe hartnäckig an den Wänden des Reaktionsgefäßes an.
Gemäß einem anderen bekannten Verfahren wird Hefe zusammen mit auf etwa 1000C vorerhitztem Öl
unter vermindertem Druck entwässert. Dieses Vakuumverfahren läßt sich schon im Laboratoriumsmaßstab schlecht steuern, da stoßendes Kochen und
eine sehr starke Schaumbildung zu beobachten sind. Außerdem ist der Materialdurchsatz, bezogen auf die
Größe der Vorrichtung, die Menge des erforderlichen Öls bzw. Fetts und die Behandlungszeit, nicht ausreichend
groß. Infolge der mit seiner Durchführung im technischen Maßstab verbundenen hohen Kosten
und der geringen Kapazität hat dieses Verfahren zur Herstellung eines eßbaren Hefeproduktes keinen
Eingang in die Praxis gefunden.
Überraschenderweise lassen sich diese Nachteile überwinden, und es kann in besonders wirtschaftlicher
Weise ein als Nahrungsmittel geeignetes Hefepräparat hoher Qualität hergestellt werden, wenn man sich
spezieller Maßnahmen bedient.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Nahrungsmittels durch Erhitzen von Hefe in
Kontakt mit einem genießbaren Öl oder Fett auf aufrechterhalten, bis der "Wassergehalt der Hefe auf
Temperaturen von mindestens 150=C ist dadurch weniger als 15 Gewichtsprozent, bezogen auf Hefegekennzeichnet, daß man die Hefe unter Bedingungen trockenmasse, gesunken ist. Die Werte für den
heftigen Rührens mit dem auf 150 bis 210°C erhitzten Wassergehalt in der Beschreibung und in den AnSpeiseöl
oder Speisefett so lan^e in Berührung bringt, .-· Sprüchen sind aus dem Gewichtsverlust des Produktes
bis der Wassergehalt der Hefe, berechnet auf die nach 20stündigem Erhitzen auf 1150C bei atmo-Hefetrockenmasse,
weniger als 15 Gewichtsprozent sphärischem Druck berechnet. Wenn der Wassergehalt
beträgt nicht unter 15% gesunken ist, so ist die Geschmacks-
Mp.t? nimmt an, daß die Wirkung dieses Verfahrens verbesserung des entstandenen Hefeproduktes nicht
auf Geschmack und Geruch der Hefe hauptsächlich io ausreichend, und es neigt dazu zusammenzuballen, was
darauf beruht, daß die unerwünschten Bestandteile seine Handhabung erschwert. Außerdem sind Hefemit
dem flüchtigen Wasserdampf abdestilliert werden, produkte mit einem Wassergehalt über 15% nur kurze
wobei diese eventuell vorher einer thermischen Zeit haltbar.
Zersetzung unterliegen. Wird der Wassergehalt der Hefe unter 5 Gewichts-
Zersetzung unterliegen. Wird der Wassergehalt der Hefe unter 5 Gewichts-
Mit dem in der Beschreibung und in den Ansprüchen : 5 prozent gesenkt, erhält man zusätzlich zur Geschmacksverwendeten
Ausdruck »Bedingungen des heftigen und Geruchsverbesserung ein besonders gut hand-Rührens«
sind Bedingungen gemeint, die einen innigen habbares und lange haltbares Produkt.
Kontakt zwischen dem Öl und den kleinen Hefeleilchen Die Eigenschaften des Hefeendproduktes hängen
Kontakt zwischen dem Öl und den kleinen Hefeleilchen Die Eigenschaften des Hefeendproduktes hängen
gewährleisten, so daß ein im wesentlichen einheitliches bis zu einem gewissen Ausmaß von der Wahl der
Produkt erhalten wird. Man kann die hierfür erf order- 20 verschiedenen im Verfahren auftretenden Variablen ab,
liehe Bewegung durch eine turbulente Strömung des die zusammen zur gewünschten Wasserentfernung
Gemisches erzeugen. führen. Zwei nach dem Verfahren der Erfindung herin der Beschreibung und in den Ansprüchen sind gestellte Hefeprodukte mit demselben Wassergehalt
mit dem Ausdruck »Hefe« sowohl Hefen als auch mehr können sich demgemäß in anderen Eigenschaften,
oder weniger hefeähnliche Pilze gemeint. Es ist 25 wie Geschmack und Teilchengröße, voneinander
bekannt, daß bestimmte Pilze, die sich unter bestimm- unterscheiden, wenn die variablen Größen des Verten
Züchtungsbedingungen als Schimmelpilze ver- fahrens verschieden kombiniert wurden. Die geeignete
halten und im allgemeinen zu den Schimmelpilzen Kombination der veränderlichen Größen des Vergerechnet
werden, so gezüchtet werden kJnnen, daß fahrens, die die besten Ergebnisse erzielen läßt, kann
die Myzelbildung unterdrückt und die Entwicklung 30 in jedem einzelnen Fall durch Vorversuche festgestellt
mehr oder weniger hefeähnlicher Zellen begünstigt werden.
wird; auch solche Zellen sind für das Verfahren der Nach der Behandlung der Hefe mit dem heißen Öl
Erfindung geeignet, wenn sie unter Bedingungen, die oder Fett kann das erhaltene Hefeprodukt vom Öl mit
das Wachstum hefeähnlicher Zellen begünstigen, Hilfe der üblichen Verfahren, wie Dekantieren,
gezüchtet werden. Das Verfahren der Erfindung kann 35 Filtrieren oder Zentrifugieren, abgetrennt werden,
weiterhin mit Pilzen, die vorherrschend myzelähnliche Das durch Dekantieren oder Filtrieren abgetrennte
Zellen bilden, durchgeführt werden. Nach dem Hefeprodukt hat normalerweise einen Fettgehalt von
Verfahren der Erfindung können Hefen und Pilze 20 bis 50%. Wenn das Hefeprodukt durch Zentriverwendet
werden, die auf irgendeiner assimilierbaren fugieren vom Öl abgetrennt wird , so ergibt sich ein
Kohlenstoffquelle gezüchtet werden, wie Melasse, 40 Fettgehalt des Endproduktes von weniger als 15%
verzuckerte Stärke, Abwässer und Mineralöle oder und in einigen Fällen zwischen 7 bis 10% oder weniger,
deren Fraktionen. Je nach Wunsch kann das auf eine der angeführten
Vorzugsweise im Verfahren der Erfindung eingesetzte Arten erhaltene Hefeprodukt zur Reduzierung des
Hefen sind Bäckerhefe, Torulahefe, entbitterte Brauer- Fettgehalts auf sehr niedrige Werte, z. B. durch
hefe und Abfallhefe aus der Alkoholherstellung aus 45 Extraktion mit einem Lösungsmittel, weiterbehandelt
Melassen. werden. Die- Extraktion kann mit Aceton oder niedri-
Die als Ausgangsmaterialien zum Verfahren der gen Kohlenwasserstoffen als Lösungsmittel durchErfindung
verwendeten Hefen können in verschiedenen geführt werden. Das extrahierte Fett oder Öl und das
Formen eingesetzt werden, z. B. in Stangen, Körnern Lösungsmittel können z. B. durch Destillation zurück-
und vorzugsweise als Heferahm. 50 gewonnen werden.
Im Verfahren der Erfindung können alle bekannten Das Fett oder Öl kann mehrere Male wieder verSpeiseöle
oder Speisefette verwendet werden, z. B. wendet werden. Um eine unerwünschte Ansammlung
Maisöl, Erdnußöl, Schweinefett, Sojabohnenöl, Palmöl von Abbauprodukten im Fett oder Öl zu vermeiden,
oder hydriertes oder teilweise hydriertes Palmöl oder ist es jedoch wünschenswert, das öl oder Fett zuhydriertes
oder teilweise hydriertes, desodoriertes 55 mindest teilweise zu entfernen und durch frisches Öl
Fischöl. Wenn das Produkt für die menschliche oder Fett zu ersetzen. Normalerweise erreicht man
Ernährung verwendet werden soll, so nimmt man einen befriedigenden öl- oder Fettersatz, indem man
vorzugsweise Erdnußöl, da das mit diesem Öl erhaltene das als Bestandteil des Produktes entfernte Fett oder
Produkt den besten Geschmack und Geruch hat. Öl durch frisches Fett oder Öl ersetzt.
Die richtige Kombination von Behandlungstempera- 60 Der gewünschte Fettgehalt des Endproduktes hängt
tür und Behandlungszeit bei einem bestimmten Ge- von mehreren Faktoren ab, z. B. vom Verwendungswichtsverhältnis
zwischen öl und Hefeausgangs- zweck des Produktes und von der Art und den Kosten
material kann durch einfache Vorversuche festgestellt des im Verfahren verwendeten Öles oder Fettes. Wird
werden. Die Bedingungen sollen natürlich so gewählt das Verfahren der Erfindung ohne jeden Trennschritt
werden, daß die gewünschte Trocknungswirkung und 65 durchgeführt, so erhält man ein Gemisch aus behandeldie
Wirkung auf den Geschmack ohne eine Gefahr tem Hefeprodukt und Fett oder öl, das für manche
der Verbrennung eintreten. Zwecke erwünscht ist. In anderen Fällen wünscht man
Der Kontakt zwischen Hefe und öl wird so lange ein Produkt mit einem möglichst niedrigen Fettgehalt,
ζ. B. wenn die Kosten des Fettes oder Öles eine möglichst hohe Rückgewinnung desselben wünschenswert
machen, wenn das Endprodukt als Ersatz oder als Ergänzung für natürliche Nahrung mit nur niedrigem
Fettgehalt dient oder wenn das Produkt längere Zeit bei erhöhten Temperaturen gelagert werden soll.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann selbstverständlich auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Es ist wünschenswert, zur Verbesserung des Geschmacks des Produktes Salz zuzusetzen. Das Salz
kann zum Hefeausgangsmaterial vor dem Eintritt in das Verfahren oder zum fertigen Hefeprodukt zugegeben
werden.
Je nach den speziellen Verfahrensmaßnahmen und den Trennbedingungen wird das vom Öl oder Fett
getrennte Hefeprodukt in Körner- oder Pulverform oder als Körner-Pulver-Gemisch erhalten. Unter
manchen Bedingungen erhält man jedoch ein kompakteres Produkt, das nötigenfalls pulverisiert wird, z. B.
durch Zerkleinern oder Mahlen. Im Vergleich mit frischer Hefe ist der Riboflavingehalt des Produktes
im allgemeinen im wesentlichen unverändert, während der Thiamingehalt gewöhnlich etwas herabgesetzt ist.
Das erfindungsgemäß hergestellte Produkte kann als solches oder nach Beimischung von erwünschten
Gewürzen oder anderen eßbaren Zusätzen verwendet werden. Es kann auch als Bestandteil oder als Zusatz
von Fleischprodukten, wie Wurst, Fleischklößen, Frühstücksfleisch, Farce, Leberpastete oder Fertiggerichten
dienen, bei denen das Hackfleisch oder andere Proteinquellen ganz oder teilweise durch das Produkt
ersetzt werden. Ebenso kann das Produkt in Brot, Biskuits und Happen verwendet werden. Schließlich
kann das Produkt auch als Futter für Tiere, einschließlich Fische und Vögel, verwendet werden.
An Hand der Zeichnung wird die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung einer bevorzugten
Ausführungsform des Verfahrens erläutert.
Aus einem Hefevorratsbehälter oder einer Hefeherstellungsanlage 1 wird der Heferahm mittels einer
Pumpe 2 durch ein Ventil 3 in ein röhrenförmiges Reaktionsgefäß 4 gepumpt, in dem sich ein heißer
Ölstrom in der durch den Pfeil angegebenen Richtung bewegt. Das entstandene Gemisch aus Heferahm,
heißem Öl und Wasserdampf geht durch das röhrenförmige Reaktionsgefäß 4, von dem aus es über ein
verstellbares Drosselventil oder andere geeignete verstellbare Druckregler 5 in einen Auffangbehälter 6,
vorzugsweise wie abgebildet einen Zyklon, entleert wird. Die verstellbare Druckregeleinrichtung kann offen
sein, um einen freien Durchgang des Gemisches zu erlauben, oder sie kann den Auslaß aus dem Reaktionsgefäß verschieden stark beschränken, um die Heftigkeit
des Druckausgleichs zu regeln. Der Dampf entweicht in die umgebende Atmosphäre, oder er wird aus dem
Zyklon 6 durch nicht gezeigte Leitungen entfernt und vorzugsweise für Heizzwecke verwendet, z. B. zum
Erwärmen der Heferahm- oder Ölzufuhr. Das Gemisch aus Öl und behandelter Hefe wird aus dem
Zyklon 6 mittels einer Pumpe 7 durch ein Ventil 8 in eine Abscheideeinrichtung 9 gefördert, die z. B.
aus einem Dekanter, einer oder mehreren Filterzentrifugen, einem oder mehreren Hydrozyklonen oder
einer Kombination derselben bestehen kann. Wenn mehrere Filterzentrifugen verwendet werden, kann das
Ventil 8 so ausgestaltet sein, daß es den Strom aus Hefeprodukt und Öl von einer Zentrifuge zu der
nächsten verlagert, wenn die erste mit Produkt gefüllt ist. Aus der Abscheideeinrichtung 9 wird das Hefeprodukt
in der durch den Pfeil Y angegebenen Richtung abgezogen, während das vom Hefeprodukt
abgetrennte öl zu einem Ölvorratsbehälter 10 geleitet wird, von wo aus es mittels einer Pumpe 11 durch eine
Heizeinrichtung 12 gefördert wird. Diese Heizeinrichtung besteht z. B. aus Öl- oder Gasbrennern, die
einen Teil der Oberfläche der Ölleitung überstreichen, oder aus einem Wärmeaustauscher. Von der Heizeinrichtung
gelangt das Öl durch ein Ventil 13 in das röhrenförmige Reaktionsgefäß 4, wo es mit neu
zugeführtem Hefematerial in Kontakt kommt. Frisches öl wird aus einem Ölvorrat 14 durch ein Ventil 15
in das System gebracht. Wenn erwünscht, kann die Funktion der Pumpen 2 und 11 und/oder der Ventile 3
und 13, sowie die Heizfunktion der Heizeinrichtung 12 automatisch oder halbautomatisch durch Regeleinrichtungen,
die auf wesentliche Daten, wie Temperatur und Geschwindigkeit, die durch geeignete Vorrichtungen
gemessen werden, ansprechen, gesteuert werden. Die erfindungsgemäß bevorzugte Vorrichtung ist
demnach dadurch gekennzeichnet, daß sie ein längliches, röhrenförmiges Reaktionsgefäß 4, eine Einrichtung
11 zum Befördern von Speiseöl oder Speisefett durch dieses Reaktionsgefäß in Richtung zu einem
Ende desselben, eine Einrichtung zum Erwärmen des Speiseöls oder Speisefetts 12, eine Einrichtung 2 zum
Einbringen von Hefeausgangsmaterial in das röhrenförmige Reaktionsgefäß an einem von dem genannten
Ende entfernten Punkt, eine Auffangeinrichtung 6 zum Auffangen des aus dem Reaktionsgefäß entleerten
Gemisches, die eine wesentliche Ausdehnung erlaubt, eine mit der Auffangeinrichtung 6 verbundene Abscheideeinrichtung
9 zum Abtrennen des Speiseöls oder Speisefetts von der behandelten Hefe und Einrichtungen zum Zurückleiten von mindestens einem
Teil des abgetrennten Speiseöls oder Speisefetts in das röhrenförmige Reaktionsgefäß 4 umfaßt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Auffangeinrichtung 6 eine oder mehrere Zyklone.
Besonders zweckmäßig umfaßt die Abscheideeinrichtung 9 eine oder mehrere Dekantiereinrichtungen
oder Hydrozyklonen und/oder eine oder mehrere Filterzentrifugen.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Die Angaben für den Rohproteingehalt wurden nach dem Prozentgehalt
Stickstoff in trockenem Material berechnet und mit dem Faktor 6,25 multipliziert. Die Prozentangaben
in allen Beispielen bedeuten, wenn nicht anders angegeben, Gewichtsprozent.
Beispiele 1 und 2 wurden unter Verwendung eines einfachen offenen, durch einen Gasbrenner erwärmter
Kessels durchgeführt, während bei den Beisipielen 2
bis 8 eine Vorrichtung der folgenden Art verwendei wurde.
Ein Hefevorratsgefäß steht durch eine Leitung und
ein Hefezufuhrventil mit einem ein Ölbad enthaltender Behälter in Verbindung. Das Ölbad wird durch einer
von einem Motor cetrielrenen Propeller gerührt unc durch einen Gasbrenner erhitzt. Der Boden de;
Behälters ist durch eine Leitung und ein Entnahme ventil mit einer Filterzentrifuge verbunden. Aus dei
Filterzentrifuge wird das endgültige Hefeprodukt ent
nommen, während das vom Produkt abgetrennt*
Öl durch eine Pumpe entfernt und durch eine Leitunj in den Behälter zurückgeleitet wird. Ein der Temperatu:
des Ölbades ausgesetzter Temperaturfühler steht mi einer geeigneten Regeleinrichtung in Verbindung, di<
die Tätigkeit des Hefezufuhrventils steuert, wodurch die Hefezufuhrmen.!»e in Abhängigkeit von der Badtemperatur
geregelt wird. Wenn die Temperatur des Ölbades dazu neigi., zu niedrig zu werden, so wird die
Hefezufuhrmenge reduziert oder auf Null herabgesetzt. Hierdurch wird die Temperatur so konstant wie möglich
auf dem gewünschten, in den jeweiligen Beispielen angegebenen Wert gehalten.
Da die Zentrifuge regelmäßig entleert werden mußte, war es notwendig, die Entfernung des Öls und des
Hefeproduktes aus dem Behälter zu unterbrechen, wenn die Zentrifuge gefüllt war. Die Patentansprüche 3
und 4 beinhalten weitere Ausgestaltungen der Erfindung.
der entstandene Heferahm wird mit solcher Geschwindigkeit dem Ölbad, zugeführt, daß die durchschnittliche
Verweilzeit nur 20 Sekunden beträgt. Die Anfangstemperatur des Ölbades beträgt etwa
175°C, und während des Verfahrens wird die Öltemperatur
durch kräftiges Heizen auf über 165°C gehalten. Das entstandene Produkt von 20 g Gewicht
und 2,3% Wassergehalt zeichnete sich durch eine besonders helle Farbe und einen weniger deutlichen
ίο »Braten«-Geschmack als die Produkte der Beispiele 1
bis 4 aus.
Die nach den Beispielen 1 bis 5 hergestellten Hefeprodukte werden La.gerfähigkeitsuntersuchungen
unterzogen und zur Herstellung von Nahrungsmittelprodukten
verwendet.
Rohöl: 41 Erdnußöl.
Öltemperatur: li>5QC.
Hefe: Preßhefe, Trockenmassegehalt 26,68% proteingehalt 47,1 %.
350 g Hefe werden mit 150 ml Wasser vermischt und die entstandenen etwa 500 ml Heferahm werden in
den Heferahmvorratsbehälter gefüllt, von wo aus er innerhalb von etwa 13 Minuten in das Ölbad gelangt,
worauf die Gasversorgung des Brenners unterbrochen wird. Nach weiteren 2 Minuten wird das Entnahmeventil
geschlossen, und das Produkt wird 5 Minuten zentrifugiert. Anschließend wird das Produkt aus der
Zentrifuge entnommen. Das Produkt wird in einem Mörser mit 3,6 g Salz vermischt. Es werden 108 g
Produkt mit 8,7% Öl, 4,8% Wasser und 40,2% Rohprotein erhalten.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird wiederholt, nur werden dem Erdnußöl 4% Emulgator (ein partieller
Polyglycerinester dimerisierter Fettsäuren aus Sojabohnenöl) zugesetzt. Die Beschaffenheit des Hefeproduktes
ist im Vergleich zu dem Produkt aus Beispiel 1 leicht verbessert.
Öl: 4 kg teilweise hydriertes Palmöl mit 200 ppm butyliertem Hydr;:'xyanisol als Antioxydans.
Öltemperatur: 1650C.
Hefe: Preßhefe. Trockenmassegehalt: 28,98%.
175 g Hefe werden mit 75 ml Wasser vermischt, und die entstandenen etwa 250 ml Heferahm werden in den
Hefevorratsbehälter überführt. Der Heferahm wird innerhalb von 6 Minuten mit dem Öl vereinigt,
wonach die Gasversorgung des Brenners unterbrochen wird. Nach weiteren 2 Minuten wird das Entnahmeventil
geschlossen und nach 5minutigem Zentrifugieren wird das Produk' gesammelt. Das Produkt wird mit
1,8 g Salz vermischt. Man erhält 55 g Produkt mit
8,0% Öl und 3,f % Wasser.
Öl: 4 kg teilweise hydriertes, desodoriertes Fischöl.
Öltemperatur: 175= C.
Hefe: Abfallhde von der Alkoholherstellung aus Melasse, Trocken.nassegehalt: 31,08%.
Man verfährt wie in Beispiel 3 beschrieben. Das entstandene Prod ukt enthält 7,5 % Öl und 1,9 % Wasser.
B e i s ρ i e 1 5 6s
Öl: 41 Maisöl.
Hefe: Preßhefe. Trockenmassegehalt: 27,32%.
75 g Hefe werden mit 35 ml Wasser vermischt, und Lagerfähigkeitsuntersuchungen
Proben des Produktes aus Beispiel 3 werden Lagerfähigkeitsuntersuchungen
unterzogen. Die Proben werden in kleinen Kunststoff beuteln bei den in Tabelle I
angegebenen Temperaturen während der in der Tabelle ebenfalls angegebenen Zeiträume gelagert. Die
in der Tabelle angegebenen Werte sind die Ergebnisse von in Übereinstimmung mit der Thiobarbitursäuremethode
erhaltenen Peroxydbestimmungen.
40
45
Lager | Lager | 30° C | Bemerkungen |
dauer | temperatur | 0,150 | |
Monate | 1.8°C I | frisches Produkt | |
0 | I 0,150 |
keine Geschmacksver | |
2 | 0,170 | 0,242 | änderung |
keine Geschmacksver | |||
3 | — | änderung | |
keine Geschmacksver | |||
4 | 0,243 | *) | änderung |
*) Geschmack nicht un | |||
6 | angenehm, aber ver | ||
schieden von der fri | |||
schen Probe | |||
**) Geschmack von dem | |||
7 | **) | der frischen Probe | |
etwas verschieden | |||
55 Beispiele 6 bis 15
Die Beispiele 6 bis 15 wurden unter Verwendung einer der in der Zeichnung gezeigten ähnlichen Vorrichtung
durchgeführt, wobei die Abscheidevorrichtung 9 eine Filterzentrifuge war und das Ventil 5
vollkommen offen war. Das Reaktionsgefäß 4 war ein Rohr mit einem Innendurchmesser von 22 mm und
einer Länge von 3,8 m. Mittels einer Pumpe 11 wurde das Öl in das Reaktionsgefäß mit einer Geschwindigkeit
von 3,2 bis 3,3 1 pro Minute gefördert. In den Beispielen 6 bis 12 uud 14 bzw. 15 bestand das Hefeausgangsmaterial
aus Heferahm, der aus 750 g Preßhefe mit einem Trockenmassegehalt von etwa 28% hergestellt worden war. Im Beispiel 13 war das Hefeausgangsmaterial
ein Spezialheferahm mit einem Trockenmassegehalt von 16%, der aus 315 g Candida
mycoderma Zellen und aus 250 ml Wasser hergestellt worden war. In den Beispielen 13 bis 15 wurde als Öl
gehärtetes Palmöl verwendet. In allen anderen Beispielen wurde als Öl Sojabohnenöl verwendet. Die
Temperatur des Hefeausgangsmaterials und die Zu-
309 584/160
3744
ίο
fuhrmenge desselben gehen aus nachstehender Tabelle Vl hervor, die auch die Angaben über die öltemperatur
beim Verlassen der Heizquelle 12, bzw. beim Verlassen der Zentrifuge 9 enthält. Die Verweilzeit
der Hefe im Reaktionsgefäß für die einzelnen Beispiele ist ebenfalls in Tabelle VI angegeben. Diese
Verweilzeiten wurden aus dem Volumen des Reaktionsgefäßes, dem Volumen der öl- und Hefezufuhr und
des im Reaktionsgefäß freigesetzten Wasserdampfes berechnet. Aus der Tabelle VI geht hervor, daß sehr
kurze bis äußerst kurze Verweilzeiten erreicht wurden. Die Tabelle gibt schließlich für jedes der erhaltenen
Produkte die Ergebnisse einer Geschmacks- und Ausehensbewertung wieder, wobei folgende Kriterien
5 nach einer von 1 bis 5 gehenden Skala bewertet wurden: Geruch/Geschmack und Farbe. Die Zahl 5
bedeutete die höchste Bewertung. Für die Bewertung der Konsistenz wurde folgendes Schema aufgestellt:
3 = normal; niedriger als 3 = zu weich; höher ίο als 3 = zu fest.
Hefe- | Zufuhr- geschwindig- keit, |
öl | erwärmt | Rück geleitet, |
Tabelle | VI | 1 | Farbe | Produkt | Bewertung | ue- ruch oder Ge |
Bemerkungen | |
ausgangsmaterial | ml/Minute | 0C | Kon si stenz |
schmack | |||||||||
Tem pera tur, |
23 | 180 | 148 | Verweil | 3 | 3V2 | schmeckt | ||||||
Bei | 0C | zeit der | Trok- | 3V2 | leicht »angebrannt« | ||||||||
spiel | 58 | 35 | 180 | 140 | fiele im Reaktions gefäß, Sekunden |
kcn- masse- gehalt, |
3 | 3V2 | schmeckt | ||||
Nr. | 3V2 | leicht »angebrannt« | |||||||||||
6 | 54 | 50 | 183 | 137 | 2,3 | 99,00 | 3V2 | 3V2 | schmeckt | ||||
3V2 | leicht »angebrannt« | ||||||||||||
7 | 51 | 81 | 180 | 131 | 1,7 | 99,03 | 4 | 4 | |||||
106 | 179 | 119 | 3 | 4 | 4 | ||||||||
8 | 47 | 106 | 205 | 143 | 1,2 | 98,16 | 5 | 4 | 5 | ||||
56 | 100 | 175 | 135 | 4 | 3 | 4 | |||||||
9 | 55 | 33 | 200 | 144 | 0,7 | 97,43 | 1 | 2 | IV2 | ||||
10 | 75 | 75 | 183 | 126 | 0,6 | 95,54 | 4 | 4 | 3 | ||||
11 | 42 | 75 | 210 | 151 | 0,6 | 99,39 | 5 | 4 | 3 | schmeckt | |||
12 | 67 | 0,6 | 97,57 | 3 | leicht »angebrannt« | ||||||||
13 | 68 | 1,7 | 95,17 | Hierzu 1 Blatt Zeichnungen | |||||||||
14 | 0,8 | 95,30 | |||||||||||
15 | 0,8 | 99,23 | |||||||||||
; 7 i A
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Nahrungsmittels durch Erhitzen von Hefe in Kontakt mit
einem genießbaren Öl oder Fett auf Temperaturen von mindestens 150°C, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Hefe unter Bedingungen heftigen Rührens mit dem auf 150 bis 2100C erhitzten Speiseöl oder Speisefett so lange
in Berührung bringt, bis der Wassergehalt der Hefe, berechnet auf die Hefetrockenmasse, weniger
als 15 Gewichtsprozent beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß man eis Hefeausgangsmaterial einen
Heferahm einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das heiße, unter Druck
befindliche Gemisch aus Speiseöl oder Speisefett und Hefe unter heftiger Bewegung durch ein längliches,
röhrenförmiges Reaktionsgefäß laufen läßt, am Ende dessen durch Entspannungsverdampfung
einen wesentlichen Teil des aus dem Wassergehalt des Hefeausgangsmaterials gebildeten Wasserdampfes
entweichen läßt und nach Gewinnung des Hefeproduktes zumindest einen Teil des Speiseöls
oder Speisefettes wieder in das Reaktionsgefäß zurückleitet.
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Behälter zum Aufnehmen eines Ölbads, eine Einrichtung zum Erwärmen des
Behälterinhalts, eine Einrichtung zum Zuführen von Hefeausgangsmaterial in den Behälter, eine
Einrichtung zum Bewegen des Bades im Behälter, eine mit dem Badbehälter verbundene Abscheideeinrichtung
zum Trennen eines aus dem Behälter entfernten Gemisches aus Hefeprodukt und Speiseöl
oder Speisefett, wobei die Abscheideeinrichtung einen mit dem Badbehälter verbundenen Auslaß
für das abgetrennte Speiseöl oder Speisefett aufweist, so daß das abgetrennte Speiseöl oder
Speisefett in den Behälter zurückgeleitet werden kann, und eine Einrichtung zum Regeln der
Zufuhrmenge des Hefeausgangsmaterials und/oder des zurückgeleiteten Speiseöls oder Speisefetts
in das Bad und/oder zum Regeln der Erwärmungseinrichtung für das Speiseöl oder Speisefett umfaßt.
5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie
ein längliches, röhrenförmiges Reaktionsgefäß (4), eine Einrichtung (11) zum Befördern von Speiseöl
oder Speisefett durch dieses Reaktionsgefäß in Richtung zu einem Ende desselben, eine Einrichtung
zum Erwärmen des Speiseöls oder Speisefetts (12), eine Einrichtung (2) zum Einbringen von Hefeausgangsmaterial
in das röhrenförmige Reaktionsgefäß an einem von dem genannten Ende entfernten Punkt, eine Auffangeinrichtung (6) zum Auffangen
des aus dem Reaktionsgefäß entleerten Gemisches, die eine wesentliche Ausdehnung erlaubt, eine mit
der Auffangeinrichtung (6) verbundene Abscheideeinrichtung (9) zum Abtrennen des Speiseöls oder
Speisefetts von der behandelten Hefe und Einrichtungen zum Zurückleiten von mindestens einem
Teil des abgetrennten Speiseöls oder Speisefetts in das röhrenförmige Reaktionsgefäß (4) umfaßt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auffangeinrichtung (6) eine oder mehrere Zyklone umfaßt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheideeinrichtung (9)
eine oder mehrere Dekantiereinrichtungen oder Hydrozyklone und/oder eine oder mehrere Filierzentrifugen
umfaßt.
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |