DE1923570B2 - Verschäumbare Formmassen und Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen - Google Patents
Verschäumbare Formmassen und Verfahren zur Herstellung von SchaumstoffenInfo
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Description
Die Herstellung von Schaumstoffen auf der Grundlage von Vinylhalogenid-Polymerisaten ist bekannt.
Bei einem bekannten Verfahren wird ein chemisches Treibmittel einem Vinylhalogenid-Polymerisat-Plastisol
einverleibt, und das erhaltene Gemisch wird bei jenem Zeitpunkt zur Gasentwicklung erhitzt, bei dem
die Kohäsionskräfte im Vinylhalogenid-Polymerisat ausreichen, um das in Freiheit gesetzte Gas zurückzuhalten.
Ferner ist bekannt, daß das Treibmittel sich zersetzen und Gas in Freiheit setzen muß, während
das Vinylhalogenid-Polymerisat in flüssigem oder halbflüssigem Zustand vorliegt, wenn man einen Schaumstoff
mit dem erforderlichen Zellenaufbau erhalten will. Beste Ergebnisse erzielt man, wenn das Treibmittel
sich während des Schmelzens des Vinylhalogenid-Polymerisats
rasch zersetzt.
Das bei der Herstellung verschäumter Vinylhalogenid-Polymerisate
meist verwendete Treibmittel aus der Vielzahl stickstoffhaltiger Verbindungen ist Azodicarbonsäurediamid.
Die reine Verbindung zersetzt sich bei Temperaturen oberhalb 216 C. Darüber hinaus
ist jedoch bekannt, daß organische· Blei-, Zink- und Cadmiumsalze als Zersetzungsbeschleuniger bzw. Aktivatoren
für Azodicarbonsäurediamid verwendet werden und daß dieses sich in deren Gegenwart bei
Temperaturen von etwa 150 bis 205 C zersetzt. Insbesondere ist aus der FR-PS 13 72 052 die Verwendung
von zweiwertigen Cadmium- und Bleisalzen oder Gemischen von wirksamen zweiwertigen Metallsalzen
von Monocarbonsäuren als Aktivatoren für Azodicarbonsäurediamide bekanntgeworden. Außerdem verleihen
diese Metallsalze den Vinylbalogenid-Polymerisat-Formmassen im gleichen Sinne wie die Zersetzungsprodukte
des Azodicarbonsäurediamids Hitze- und Lichtbeständigkeit.
Unter den vorgenannten Metallsalzen beeinflussen
Unter den vorgenannten Metallsalzen beeinflussen
4·) Cadmiumsalze die Zersetzungstemperatur des Azodicarbonsäurediamids
am stärksten. Diese Salze befriedigen jedoch nicht vollständig als Aktivatoren, da
sie teuer sind und die Schaumstoffe oft durch Bildung von Cadmiumsulfid verschmutzen. Bei vielen
w Anwendungszwecken senken Blei- und Zinksalze die Zersetzungstemperatur des Azodicarbonsäurediamids
nicht in dem Maße, daß während des Schmelzens des Vinylhalogenid-Polymerisats eine rasche und vollständige
Gasentwicklung gewährleistet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, verschäumbare Vinylhalogenid-Polymerisat-Formmassen
zur Verfugung zu stellen, die Schaumstoffe mit ausgezeichneter Zellstruktur, Färbung sowie Hitze- bzw. Lichtbeständigkeit
besitzen.
W) Die Erfindung betrifft somit verschäumbare Formmassen,
bestehend aus
(1) einem Vinylhalogenid-Polymerisat-Plastisol,
(2) 1 bis 10 Gewichtsprozent Azodicarbonsäurediamid,
bezogen auf das im Plastisol enthaltene
μ Vinylhalogenid-Polymerisat, und
(3) 0,1 bis 2 Gewichtsprozent eines Aktivator-Glemisches,
bezogen auf das im Plastisol enthaltene Vinylhalogenid-Polymerisat, aus
(a) 1 bis 10 Gewichtsteilen eines Blei- oder Zinksa'zes
einer Monocarbonsäure mit 8 bis 24 C-Atomen, Blei- oder Zinkphenolat oder eines
Blei- oder Zinkalkylphenolats je 1 Gewichtsteil
(b) eines Barium-, Calcium- oder Magnesiumsal- s zes einer Monocarbonsäure mit 8 bis 24 C-Atomen,
Barium-, Calcium- oder Magnesiumphenolat oder eines Barium-, Calcium- oder Magnesiumalkylphenolats,
(4) sowie gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen.
Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von Vinylhalogenid-Polymerisat-Schaumstoffen
durch Erhitzen einer Mischung aus einem Vinylhalogenid-Polymerisat-Plastisol, Azodicarbonsäurediamid
und einem Aktivator für die Zersetzung des Treibmittels auf eine Temperatur von etwa 150 bis 2050C, das dadurch gekennzeichne* ist,
daß man dem Gemisch vor dem Erhitzen 0,1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das im Plastisol enthaltene
Vinylhalogenid-Polymerisat, eines Aktivator-Gemisches aus 1 bis 10 Gewichtsteilen
(a) eines Blei- oder Zinksalzes einer Monocarbonsäure mit 8 bis 24 C-Atomen, oder eines Phenolats
oder eines Alkylphenols dieser Metalle je 1 Gewichtsteil
2i
(b) eines Barium-, Calcium- oder Magnesiumsalzes einer Monocarbonsäure mit 8 bis 24 C-Atomen,
oder eines Phenolats oder Alkylphenols dieser Metalle einverleibt.
Diese erfindungsgemäß verwendeten, relativ preiswerten Gemische der Metallsalze wirken in einem
Maße aktivierend, wie es bisher nur bei Verwendung eines Cadmiumsalzes erreicht wurde, und sie schließen
außerdem die Verschmutzung durch Bildung von Cadmiumsulfid aus. Es überrascht, daß diese Akti- 3r>
vator-Gemische auch eine größere Herabsetzung der Zersetzungstemperatur des Azodicarbonsäurediamids
bewirken, als bei Verwendung von entweder Bleioder Zinksalzen als alleinigen Aktivatoren erreicht
wird, insbesondere darum, weil Barium-, Calcium- bzw. Magnesiumsalze bei alleiniger Anwendung keine
Herabsetzung der Zersetzungstemperatur des vorgenannten Treibmittels bewirken. Bei Verwendung von
Aktivator-Gemischen, die ein Cadmium- und ein Barium-, Calcium- oder Magnesiumsalz enthalten, wird
die Zersetzungstemperatur von Azodicarbonsäurediamid gewöhnlich bis zu einerTemperatur herabgesetzt,
die unterhalb der Schmelztemperatur des Vinylhalogenid-Polymerisats
liegt. In diesem Falle geht das in Freiheit gesetzte Gas verloren, und man erhält einen r>o
schlecht ausgebildeten Schaumstoff.
Die gemeinsam mit dem Blei- oder Zinksalz verwendete Menge des Barium-, Calcium- oder Magnesiumsalzes
wird so bemessen, daß die Zersetzungstemperatur des Azodicarbonsäurediamids im benötig- τ>
ten Maße herabgesetzt wird. Bei Verwendung von 1 bis 10 Gewichtsteilen des Barium-, Calcium- oder
Magnesiumsalzes pro Gewichtsteil des Blei- oder Zinksalzes wird die Temperatur zumeist auf jenen
Bereich eingestellt, bei dem das Plastisol schmelzen wi soll. Vorzugsweise verwendet man 2 bis 4 Gewichtsteile des Barium-, Calcium- oder Magnesiumsalzes
pro Gewichtsteil des Blei- oder Zinksalzes, da man dadurch eine Zersetzungstemperatur erzielt, die etwa
um 17"C unterhalb jener liegt, die bei Verwendung hr>
eines Blei- oder Zinksalzes allein erzielt wird. Bei Verwendung größerer Anteile des Barium-, Calcium-
oder Magnesiumsalzes zersetzt sich das Treibmittel, bevor die Kohäsionskräfte in der Formmasse ausreichen,
das Gas zurückzuhalten, und man erhält einen unbefriedigenden Schaumstoff. Bei Verwendung
kleinerer Anteile erfolgt die Zersetzung des Treibmittels bei der Schmelztemperatur der Polymerisat-Formmasse
nicht rasch, und es wird während der üblichen Zeitspanne des Schmelzens nicht genügend
Gas in Freiheit gesetzt. Wenn die Formmasse während einer längeren Zeitspanne geschmolzen wird, so erhält
man einen Schaumstoff mit einer groben Zellstruktur; ferner kann ein wesentlicher Anteil des
Gases aus der Formmasse entweichen, was ein Zusammensinken des Schaumstoffes zur Folge hat.
Der Anteil des für die Formmassen der Erfindung verwendeten Aktivator-Gemisches liegt im Bereich
von etwa 0,1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das im Plastisol enthaltene Vinylhalogenid-Polymerisat;
besonders befriedigende Ergebnisse erzielt man bei Verwendung von 0,2 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Vinylhalogenid-Polymerisat. Der Anteil des der Plastisol-Masse einverleibten Azodicarbonsäurediamids
beträgt etwa 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das im Plastisol enthaltene
Vinylhalügenid-Polymerisat.
Die in dem erfindungsgemäß verwendeten Aktivator-Gemisch enthaltenen Metallsalze können sich von
organischen Monocarbonsäuren mit 8 bis 24 C-Atomen, vo:i Phenol oder von einem Alkylphenol
ableiten. Beispiele für geeignete Säuren sind gesättigte und ungesättigte aliphatische, aromatische und alicyclische
Säuren, wie Caprylsäure, 2-Äthylcapronsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Isocaprinsäure, Neodekansäure,
Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure, Behensäure, Ölsäure,
Linolsäure, Erukasäure, Brassidinsäure, Naphthensäure. Benzoesäure, p-tert.-Butylbenzoesäure, Salicylsäure,
Hexahydrobenzoesäure, Ricinolsäure, a-Hydroxystearinsäure, Maleinsäuremonobutylester oder
Phthalsäuremonodecylester. Die Salze können entweder neutrale oder basische Salze sein. Beispiele
für Alkylphenole, von denen sich die Salze ableiten, sind Butylphenol, Dibutylphenol, n-Octylphenol, Nonylphenol,
Dodecylphenol, Dinonylphenol und Didecylphenol.
Die erfindungsgemäß verwendeten Vinylhalogenidpolymerisate leiten sich von Produkten ab, die durch
Polymerisation eines Vinylhalogenide, gägebenenfalls
in Gegenwart eines Comonomeren, erhalten werden. Der Ausdruck »Vinylhalogenid-Polymerisat« bedeutet
hier Vinylhalogenid-Homopolymerisate, wie Polyvinylchlorid, Polyvinylbromid oder Polyvinylidenchlorid,
sowie Copolymerisate, wie sie durch Copolymerisation eines Vinylhalogenide mit einem Comonomer, wie
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylidenchlorid, Styrol, Methylmethacrylat oder einem Fumarsäure-
bzw. Maleinsäuredialkylester, hergestellt werden. Als Vinylhalogenid kommt vorzugsweise das
Chlorid, aber auch das Bromid bzw. das Fluorid in Frage. Die erfindungsgemäß verwendeten Copolymerisate
werden aus Monomer-Gemischen hergestellt, die mindestens 70% Vinylhalogenid und bis zu 30% Comonomer
enthalten.
Die Formmassen der Erfindung können übliche, in Piastisolen verwendete Weichmacher enthalten, wie
Dioctylphthalat, Diphenylphthalat, Butylbenzylphthalat, Triphenylphosphat, Trikresylphosphat, Octyldiphenylphosphat
oder Dibutylsebacat.
Außer den vorgenannten Verbindungen können die
Formmassen der Erfindung unter Berücksichtigung der für die betreffenden Anwendungszwecke verwendeten
Anteile andere Hitze: bzw. Lichtstabilisatoren enthalten, wie epoxydierte Öle, organische Phosphite,
Füllstoffe, Pigmente, Farbstoffe oder Streckmittel.
Man kann die Formmassen nach üblichen Verfahren herstellen. Zum Beispiel kann man das Vinylhalogenid-Polymerisat
mit dem Weichmacher, Azodicarbonsäurediamid, dem Aktivator-Gemisch und anderen Zusätzen
zu einer einheitlichen Masse vermischen. Andererseits kann man das Treibmittel, das Aktivator-Gemisch
und weitere Zusätze einem Vinylhalogenid-Polymerisat-Plastisol einverleiben. Das Azodicarbonsäurediamid
wird vorzugsweise als in einem Teil des Weichmachers vordispergierte Paste zugesetzt. Die
Metallsalze können in Form einer Lösung in einem Kohlenwasserstoff, Alkohol oder Glykoläther hinzugefügt
werden. Die Plastisol-Massen können nach üblichen Verfahren auf einen Schichtträger aufgetragen
werden, wie Gewebe oder Papier. Der erhaltene Auftrag kann durch etwa 1- bis 5minütiges Erhitzen auf
etwa 135 bis 16O0C geliert, sowie durch weiteres Erhitzen
auf 165 bis 2000C geschmolzen und verschäumt werd.en.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Teile beziehen sich auf das Gewicht.
entspricht einer Schaiimstoffdichte von etwa 0,21 g/cm3.
Tabelle I zeigt die Anteile der der vorgenannten Formmasse einverleibten Aktivator-Salze.
Aktivator
1 A
1 B
(Vergleich)
1 C
(Vergleich)
1 D
(Vergleich)
0,25 Teile Blei a!s Blei-2-äthyIcapronat
0,10 Teile Barium als Barium-2-äthylcapronat
0,25 Teile Blei als Blei-2-äthylcapronat
0,25 Teile Barium als Barium-2-äthylcapronat
keiner
20 Diese Formmassen werden bei 188"C geschmolzen
und verschäumt. Die Formmasse, die lediglich ein Bariumsalz als Aktivator (Beispiel 1 C), bzw. jene, die
keinen Aktivator (Beispiel 1 D) enthält, zeigen während der Heizperiode nur sehr geringfügiges Schäumen.
Tabelle II zeigt die bei Verwendung eines Blei/Barium-Aktivators (Beispiel 1 A) bzw. eines Blei-Aktivators
(Beispiel 1 B) erhaltenen Ergebnisse.
Es wird eine Anzahl von Polyvinylchlorid-Schaum- jo Tabelle II
stoffen aus einer Formmasse der nachstehenden Zu- Treibverhältnisse der aktivierten Formmassen bei 188"C
sammensetzung hergestellt:
Polyvinylchlorid
(niedriges Molekulargewicht)
Dioctylphthalat
Butylbenzylphthalat
Titandioxid (50prozentige Dispersion in Dioctylphthalat)
Butylbenzylphthalat
Titandioxid (50prozentige Dispersion in Dioctylphthalat)
Azodicarbonsäurediamid (50prozentige Dispersion in Dioctylphthalat)
Aktivator-Gemisch
Teile | 35 | Beispiel | Zeit | bei 188'C, Min. | 4 | 5 | 6 |
100 | 1 | 2 3 | 5,4 | 5,5 | 5,5 | ||
45 | 1 A | 1,8 | 3,2 5,0 | 4,8 | 5,0 | 5,1 | |
25 | 40 | 1 B | 1,4 | 2,5 4,2 | |||
4 | (Vergleich) | ||||||
Beispiel 2 | |||||||
verschieden
Die Bestandteile werden zu einem einheitlichen Plastisol vermischt. Das Plastisol wird mit Hilfe einer
Rakel auf Trennpapier so aufgetragen, daß man Filme mit einer Dicke von 0,5 mm nach dem Gelieren erhält.
Die Filme werden durch 2minütiges Erhitzen in einem Umwälzluftofen bei 1500C geliert. Die
Dicke von Filmausschnitten, deren Abmessungen 7,6 x 12,7 cm betragen, wird gemessen. Diese Ausschnitte
gelierten Films werden durch 1 bis 6 Minuten weiteres Erhitzen im Umwälzluftofen bei verschiedenen
Temperaturen verschäumt. Die Dicke des verschäumten Films wird gemessen.
Das Verhältnis der Dicke des verschäumten Films zur Dicke des gelierten Films gilt als Maßstab für
das relative Ausmaß des Aufschäumens der Formmasse. Dieses im folgenden als »Treibverhältnis« bezeichnete
Verhältnis stimmt gut mit der Schaumstoffdichte überein. Bei Formmassen mit einem Gehalt
von 3 Teilen Azodicarbonsäurediamid pro 100 Teile Polyvinylchlorid wird die beste Zellenstruktur bei
einem Treibverhältnis von etwa 5,0 erhalten. Diese Unter Verwendung einer Formmasse der Zusammensetzung
von Beispiel 1 wird eine Anzahl von PoIyvinylchlorid-Schaumstoffen hergestellt, die die in Tabelle
III aufgeführten Aktivator-Salze enthalten.
Tabelle III
Beispiel Aktivator
Beispiel Aktivator
55
(Vergleich)
2C
(Vergleich)
(Vergleich)
(Vergleich)
0,15 Teile Zink als Zink-2-äthylcapro-
nat
0,05 Teile Barium als Barium-2-äthyl-
capronat
0,15 Teile Zink als Zink-2-äthyIcapro-
nat
0,15 Teile Barium als Barium-2-äthyl-
capronat
keiner
Diese Formmassen werden bei 177 C g< schmolzen und verschäumt. Die Formmassen, die lediglich ein
Bariumsalz als Aktivator (Beispiel 2C) bzw. keinen Aktivator (Beispiel 2 D) enthalten, zeigen während
der Heizperiode nur geringfügiges Schäumen. Tabelle IV zeigt die bei Verwendung eines Zink/Barium-Aktivators
(Beispiel 2A) bzw. eines Zink-Aktivators (Beispiel 2 B) erzielten Ergebnisse.
Trcibverhällnisse
177 C
177 C
der aktivierten Formmassen bei
Zeit bei 177 t.
2 3
2 3
Min.
2 B
(Vergleich)
(Vergleich)
1.7
1.1
1.1
2,8
1,9
1,9
4,0
3,4
3,4
4,7
4,0
4,0
4,9
4,4
Die aus Tabelle Il bzw. IV ersichtlichen Zahlenwerte zeigen, daß die Formmassen, die die Aktivator-Gemische
der Erfindung enthalten (Beispiel 1 A bzw. 2A). das optimale Treibverhältnis rascher erreichen
als die entsprechenden Formmassen, die lediglich ein Blei- oder ein Zinksalz enthalten (Beispiel 1 B bzw.
2B).
Entsprechende Ergebnisse werden bei Verwendung von Blei/Calcium-, Blei/Magnesium-, Zink/Calcium-
und Zink/Magnesium-Aktivatoren als Zusätze in Vinylhalogenid-Polymerisat-Plastisolen
bei Verwendung von Azodicarbonsäurediamid als Treibmittel erhalten.
Es wird eine Anzahl von Polyvinylchlorid-Schaumstoffen aus einer Formmasse der nachstehenden Zusammensetzung
hergestellt:
Polyvinylchlorid
(niedriges Molekulargewicht)
Dioctylphthalat
Buiylbenzylphthalat
Titandioxyd (50prozcntige
Dispersion in Dioclylphthalat)
Azodicarbonsäurediamid (50prozentige Dispersion in Dioctylphthalat)
Aktivator-Gemisch
Buiylbenzylphthalat
Titandioxyd (50prozcntige
Dispersion in Dioclylphthalat)
Azodicarbonsäurediamid (50prozentige Dispersion in Dioctylphthalat)
Aktivator-Gemisch
Teile
100
100
45
25
verschieden
Die Bestandteile werden zu einem einheitlichen Plastisol vermischt. Das Plastisol wird mit Hilfe einer
Rakel auf Trennpapier so aufgetragen, daß man Filme mit einer Dicke von 0,5 mm nach dem Gelieren erhalt.
Die Filme werden durch 2minütiges Erhitzen in einem Uinwälzluflofen bei 150 (.' geliert. Die
Dicke von Filmausschnitten, deren Abmessungen 7,6/ 12,7 cm betragen, wird gemessen. Diese Ausschnitte
gelierten Films werden durch 1 bis 6 Minuten weiteres Erhitzen im IJmwül/luf'lolcn bei verschiedenen
Temperaturen verschäumt. Die Dicke des vcrschäumtcn F'iims wird gemessen.
Das Verhältnis der Dicke des verschäumten Films zur Dicke des gelierten Films gilt als Maßslab für
da> ιelalive Ausmaß des Aufschäumcns der Formmasse.
Dieses im folgenden als »Trcibvcrhällnis« bezeichnete Verhältnis stimmt gut mit der Schaumstoffdichte überein. Bei Formmassen mit einem Gehalt
von 3 Teilen Azodicarbonsäurediamid pro 100 Teile Polyvinylchlorid wird die beste Zellenstruktur bei
einem Treibverhältnis von etwa 5,0 erhalten. Dies entspricht einer Schaumstoffdichte von etwa 0,21 g/cm1.
Die Tabelle V zeigt die Anteile der der vorgenannten
Formmasse einverleibten Aktivatorsalze.
Aktivator
3 A 0,20 Teile Blei als Bleimcthylbenzoat
0.10 Teile Barium als Bariummethylbenzoal
3 B | 0,30 Teile Blei als Bleimelhylbcnzoat |
(Vergleich) | |
3 C | 0,30 Teile Barium als Bariummcthyl- |
(Vergleich) | bcnzoat |
3 D | 0,30Teile Cadmium als Cadmium- |
(Vergleich) | methylbenzoat |
3 E | 0,20 Teile Blei als Bleimcthylbenzoat |
(Vergleich) | 0,10 Teile Cadmium als Cadmium- |
methylbcnzoat | |
3 F | keiner |
(Vergleich) |
Diese Formmassen werden bei 188 C" geschmolzen und verschäumt. Die Formmasse, die lediglich ein
Bariumsalz als Aktivator (Beispiel 3C), bzw. jene, die keinen Aktivator (Beispiel 3 F) enthält, zeigen während
der Heizperiode kein Schäumen. Die Tabelle IV zeigt die bei Verwendung anderer Aktivatoren erhaltenen
Ergebnisse.
Trcibvcrhällnissc
'"' 188 C
'"' 188 C
der aktivierten Formmassen bei
Zeit bei 188 ( , min
12 3 4
12 3 4
3 A
3 B (Vergl.)
3 D (Vergl.)
1.9 3,6
.,4 2,4
.,5 2,7
5,0
3,9
4,2
3,9
4,2
5,5
4,4
4,6
4,4
4,6
5,5 5,5
4.8 5,0
4.9 5,0
->-> 3 E (Vergl.) 1,7 3.0 4,5 4,7 5,0 5.2
Aus den Ergebnissen der Tabelle Vl ist ersichtlich, daß die Formmassen, die die Aktivatormischung nach
vorliegender Erfindung (Beispiel 3A) enthalten, das in größtmögliche Treibverhältnis bedeutend schneller erreichen
als die Vergleichsformmasscn, die Blei- und/ oiler C'admiumsalzc gemäß dem Stand der Technik
enthalten.
Claims (8)
1. Verschäumbare Formmasse, bestehend aus
(1) einem Vinylhalogenid-Polymerisat-Plastisol,
(2) 1 bis 10 Gewichtsprozent Azodicarbonsäurediamid,
bezogen auf das im Plastisol enthaltene Vinylhalogenid-Polymerisat, und
(3) 0,1 bis 2 Gewichtsprozent eines Aktivator-Gemisches, bezogen auf das im Plastisol enthal- ι ο
tene Vinylhalogenid-Polymerisat, aus
(a) 1 bis 10 Gewichtsteilen eines Blei- oder Zinksalzes einer Monocarbonsäure mit 8
bis 24 C-Atomen, Blei- oder Zinkphenolat oder eines Blei- oder Zinkalkylphenolats
je 1 Gewichtsteil
(b) eines Barium-, Calcium- oder Magnesiumsalzes einer Monocarbonsäure mit 8 bis
24 C-Atomen, Barium-, Calcium- oder Magnesiumphenolat oder eines Barium-, Calcium- oder Magnesiumalkylphenolats,
(4) sowie gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen.
2. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Plastisol als Vinylhalogenid-Polymerisat
Polyvinylchlorid enthält.
3. Formmassen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Azodicarbonsäurediamids
2 bis 5 Gewichtsprozent beträgt, bezogen auf das im Plastisol enthaltene Vinylhalogenid-Polymerisat.
JO
4. Formmassen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Aktivator-Gemisches
0,2 bis 0,5 Gewichtsprozent beträgt, bezogen auf das im Plastisol enthaltene Vinylhalogenid-Polymerisat.
v>
5. Formmassen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Aktivator-Gemisch 2 bis
4 Gewichtsteile eines Bleisalzes pro Gewichtsteil eines Bariumsalzes enthält.
6. Formmassen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Aktivator-Gemisch 2 bis
4 Gewichtsteile eines Zinksalzes pro Gewichtsieil eines Bariumsalzes enthält.
7. Formmassen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Aktivator-Gemisch 2 bis
4 Gewichtsteile eines Zinksalzes pro Gewichtsteil eines Caiciumsalzes enthält.
8. Verfahren zur Herstellung von Vinylhalogenid-Polymerisat-Schaumstoffen
durch Erhitzen einer Mischung aus einem Vinylhalogenid-Polymerisat-Plastisol, Azodicarbonsäurediamid und einem Aktivator
für die Zersetzung des Treibmittels auf eine Temperatur von etwa 150 bis 205"C, dadurch
gekennzeichnet, daß man dem Gemisch vor dem Erhitzen 0,1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf
das im Plastisol enthaltene Vinylhalogenid-Polymerisat, eines Aktivator-Gemisches aus 1 bis
10 Gewichtsteilen
(a) eines Blei- oder Zinksalzes einer Monocarbonsäure mit 8 bis 24 C-Atomen, oder eines
Phenolate oder eines Alkylphenols dieser
Metalle je 1 Gewichtsteil
(b) eines Barium-, Calcium- oder Magnesiumsalzes einer Monocarbonsäure mit 8 bis 24 C-Atomen
oder eines Phenolats oder Alkylphenolats dieser Metalle einverleibt.
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1969
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