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Papiersack, insbesondere Ventilsack Die Erfindung bezieht sich auf
einen Papiersack, insbesondere Ventilsack, der außer einer oder mehreren Lagen aus
Kraftpapier od.dgl. eine weitere Lage als Sperrschicht enthält.
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Die Sperrschicht kann beispielsweise aus einem Bitumenpapier, aus
einem kunststoffbeschichtetem Papier oder aus einer Folie bestehen oder aber auch
aus zwei Papierlagen mit dazwischen befindlichem Sperrmaterial aufgebaut sein.
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Ein Sack mit einer solchen Sperrschicht schUtzt das Füllen gut in
besonderem Maße, namentlich auch vor dem Eindringen von äußerer Feuchtigkeit.
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Papiersäcke werden ftlr die verschiedensten FUllgUter benutzt, u.a.
besonders £r pulverförmige Stoffe, wie beispielsweise Thomasmehi, Kalk, Zement usw.
Daß Pollen derselben mit solchen Stoffen geschieht maschinell unter Verwendung von
Druckluft. Hierbei ergibt sioh die Forderung,
daß die mit dem Füllgut
in den Papiersack gelangte Luft schnell wieder entweichen kann, um die Zeit für
den Füllvorgang kurz zu halten und zugleich auch das richtige Füllgewicht zu erzielen.
Bei der Verwendung normaler Papiersäcke, deren Lagen nur aus Sackpapier bestehen,
bereitet das Füllen keine besonderen Schwierigkeiten, weil das Sackpapier selbst
eine genügend hohe Luftdurchlässigkeit aufweist, so daß die überschüssige Luft noch
während des Füllvorganges entweichen kann.
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Es hat sich nun gezeigt, daß in vielen Fällen die Verwendung der einfachen
Papiersäcke für gewisse Füllgüter nicht mehr allen Anforderungen gerecht wird, wie
sie heute z.B. von der Markt- und Verbraucherseite her gestellt werden. Insbesondere
hat sich ergeben, daß das Füllgut bei langer Lagerzeit in einem einfachen Papiersack
durch Feuchtigkeit seinflüsse bedingte Verhärtungserscheinungen zeigt, die nicht
in Kauf genommen werden können.
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Um solche unerwünschten Erscheinungen zu vermeiden, kann an die Verwendung
eines Sackes gedacht werden, der nicht nur aus Kraftsackpapierlagen besteht, sondern
außerdem noch eine Sperrschicht aufweist, die ein Eindringen von Feuchtigkeit verhindert.
Im Hinblick auf den Füllsorgang ergeben sich bei einem solchen Sack jedoch große
Schwierigkeiten, weil wegen der Undurchlässigkeit der Sperrsicht die Luft beim Füllen
nicht in der erforderlichen Weise entweichen kann.
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Es ist grundsätzlich möglich, einen solchen, eine Sperrschicht enthaltenden
Sack bei gleicher Füllgutaufnahme größer auszubilden als einen nur aus Kraftpapier
bestehenden Sack, um auf diese Weise durch größeres Volumen ein zusätzliches Luftaufnanmevermögen
während des Füllvorganges zu erreichen und dadurch eine zu lange Füllzeit zu vermeiden.
Dies ist aber aus mehreren Gründen nachteilig.
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Zunächst wird ein solcher Sack teurer, weil wegen seiner größeren
Länge mehr Material benötigt wird. Weiterhin verliert ein solcher Sack seine Form,
wenn die in ihm befindliche überschüssige Luft später entwichen ist. Der Sack ist
dann wegen der zu geringen Füllung nicht mehr prall.
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Hierdurch wird seine Stabilität beeinträchtigt und es besteht die
Gefahr, daß er beim Handhaben zerreißt oder zerbricht.
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Eine andere Möglichkeit zur Herabsetzung der Füllzeit bei einem mit
einer Sperrschicht versehenen Sack besteht darin, daß der Sack im Bereich seines
Ventilbodens mit Löchern versehen wird, die ein Entweichen der Luft beim Füllvorgang
gestatten. Dies ist jedoch ebenfalls ungünstig. Solche Löcher müssen verhältnismäßig
groß sein, um bei ihrer notwendig begrenzten Anzahl überhaupt eine entsprechende
Wirkung zu erbringen. Durch diese Löcher kann später dann Feuchtigkeit in unerwünschtem
Maße in den Sack eindringen.
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Im übrigen gestaltet sich die Herstellung solcher Löcher deshalb problematisch,
weil dies nur in einem gesonderten
Arbeitsgang am bereits gebildeten
Sack geschehen kann.
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Dabei werden Nadeln von der einen Seite des Sackes durch alle Lagen
beider Sackwandungen hindurch bis zur anderen Seite hindurchgestoßen. Wegen der
sich hierbei jeweils in dieselbe Richtung legenden Papierteilchen an den Durchstoßstellen
können sich außerdem leicht Beeinträchtigungen der öffnungen ergeben.
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Ziel der Erfindung ist es, die bestehenden Schwierigkeiten und UnzulEnglichkeiten
zu beheben und einen mit einer Sperrschicht versehenen Sack zu schaffen, der trotzdem
die Erzielung kurzer Füllzeiten zuläßt.
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Zu diesem Zweck sieht die Erfindung vor, daß die Sperrschicht selbst
feine Luftaustrittswege aufweist. Diese Luftaustrittswege werden zweckmäßig in Form
sehr kleiner Löcher in großer Anzahl über die Sperrschicht verteilt angeordnet.
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Ein solcher Sack gestattet einerseits ein einwandfreies Entweichen
der Luft während des Füllvorganges und kann deshalb in derselben Zeit gefüllt werden
wie ein Sack ohne Sperrschicht. Auf der anderen Seite schützt der erfindungsgemäße
Sack das Füllgut sicher vor äußeren Einflüssen und vor dem Eindringen von Feuchtigkeit.
Die feinen Luftaustrittsöffnungen lassen zwar beim Füllen des Sackes das Entweichen
der Luft zu, sind jedoch bei gefülltem Sack durch die fest anliegende benachbarte
Lage abgedeckt und verschlossen.
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Vorteilhaft sind die Luftaustrittswege durch Nadeldurchstiche gebildet.
Durch Verwendung entsprechend dünner und spitzer Nadeln lassen sich sehr feine Durchlässe
herstellen. Besonders zweckmäßig sind die Nadeldurchstiche in der Sperrschicht dabei
von der Sackinnenseite zur Sackaußenseite hin gerichtet. Hierdurch erhält jeder
Durchstich gewissermaßen die Eigenschaften eines Ventils, das beim Füllen des Sackes
den Durchtritt von Luft von innen nach außen zuläßt, das sich dann aber selbsttätig
schließt, sobald die Sperrschicht unter dem Gewicht bzw. Druck des Füllgutes fest
an die benachbarte Papierlage angepreßt wird.
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Die Anzahl und Verteilung der Luftaustrittsöffnungen in der Sperrschicht
kann sich nach dem jeweiligen BedarSsfall richten, insbesondere nach der Art des
Füllgutes.
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Eine vorteilhafte Ausführung besteht im übrigen darin, daß die Luftaustrittswege
in einem mittleren Bereich des Sakkes vorgesehen sind. Beim Stapeln der gefüllten
Säcke ist dann jeweils der mit den Lurtaustrittswegen versehene Bereich durch den
nächsten Sack überdeckt, wodurch sich ein zusätzlicher Schutz, ergibt.
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Es ist möglich, die Luftaustrittswege in der Sperrschicht auf beiden
Seiten des Sackes oder aber auch nur auf einer Seite desselben vorzusehen.
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Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von Papiersäcken mit Luftaustrittswegen
in der Sperrschicht besteht
gemäß der Erfindung darin, daß die Sperrschicht
bei ihrem Durchlauf durch die Schlauchbildemaschine mit den öffnungen versehen wird,
insbesondere mit Hilfe einer oder mehrerer Nadelwalzen. Dies stellt keinen besonderen
Aufwand dar und bringt keinerlei Behinderung der Produktion mit sich.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Papiersackes gemäß der Erfindung wird
nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 den Papiersack
in Ansicht, Fig. 2 einen Schnitt durch eine Wandung des Sackes in größerem Maßstab
und Fig. 3 eine Draufsicht auf die Sperrschicht nach der Linie III - III in Fig.
2.
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Der dargestellte Papiersack 1 hat eine übliche äußere Form und ist
mit einem Ventil 2 versehen. Er dient beispielsweise zur Aufnahme von Thomasphosphat.
Die Wandung des Sackes 1 enthält eine äußere Lage 3 und eine innere Lage 4 aus Kraftsackpapier
und eine dazwischen angeordnete Sperrschicht 5, die beispielsweise aus bituminiertem
Papier oder aus kunststoffbeschichtetem Papier besteht. In Fig. 2 sind diese einzelnen
Lagen der Deutlichkeit wegen im Abstand voneinander dargestellt.
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Die Sperrschicht 5 ist mit Luftaustrittswegen in Form von feinen Nadeldurchstichen
6 versehen, die von der Sackinnen seite zur Sackaußenseite hin gerichtet sind. Dies
gewShrleistet
beim Füllen des Sackes ein schnelles Entweichen der
Luft. Die infolge der Nadeldurchstiche auf der Außenseite der Sperrschicht 5 etwas
vorstehenden Papierteilchen 6a werden bei gefülltem Sack durch die sich dabei fest
an die Sperrschicht 5 anlegende Papierlage 3 niedergedrückt, wodurch die feinen
öffnungen verschlossen werden.
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Wie die Figuren 2 und 3 erkennen lassen, sind bei der dargestellten
Ausführung die Luftaustrittsöffnungen 6 nur in einem mittleren Bereich B der Sperrschicht
vorgesehen.
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Die Breite der in diesen Figuren wiedergegebenen Wandungsabschnitte
des Sackes entspricht etwa der Sackbreite. Die Anordnung der öffnungen in einem
mittleren Bereich hat den Vorteil, daß beim Stapeln der gefüllten Säcke Je--eils
der Bereich B des einen Sackes durch den benachbarten Sack bedeckt wird, so daß
sich ein zusätzlicher Schutz ergibt.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf Säcke mit drei Lagen
beschränkt, sondern kann auch bei Säcken mit einer anderen Anzahl von Lagen vorteilhaft
angewendet werden.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung
dargestellten Merkmale sollen, sofern der bekannte Stand der Technik es zuläßt,
für sich allein oder auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen
werden, auch wenn sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich erwähnt sind.
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Patentansprüche