-
Zifferblatt für Kleinuhren Die Erfindung betrifft ein Zifferblatt
für Kleinuhren mit darunter angeordneter Minutenscheibe, deren Anzeige-Markierungen
durch ein Fenster im Zifferblatt ablesbar sind.
-
Die @inutenscheibe kann dazu dienen, statt des Ivilnuten zeigers die
minuten anzuzeigen, wird jedoch im allgemeinen dafür verwendet, den Ablauf einer
bestimmten, bis maximal 60 Minuten dauernden Frist zu signalisieren.
-
Hierbei wird die Minutenscheibe durch Auslösen einer Mechanik mit
dem Uhrwerk verbunden und zeigt somit die Zeit an, die seit diesem Auslösen vergangen
ist. Am Fensterausschnitt des Zifferblattes ist hierzu eine Harkierung arlgebracht,
an der die Minutenteilung bzw. die Ziffern der Minutenscheibe vorbeiwandern.
-
ei der Uhrenfabrikation gilt die Regel, daß umlaufende steile gegenüber
festen Teilen einen DIindestabstand von 10/100 mm und zwei gegeneinander bewegliche
Teile einen solchen von 15/100 mm einhalten müssen. Diese lXindestmaße dürfen keinesfalls
unterschritten werden und gelten auch nur für eine Präzisionafertigung. Im allgemeinen
werden in der Uhrenindustrie die Abstände etwa verdoppelt, so daß im einen Fall
etwa 20/100 mm, im anderen etwa 30/100 mm Abstand vorgesehen werden.
-
Diese Regel ist auch auf die gegenüber dem feststehenden Zifferblatt
sowie der feststehenden Platine umlaufenden I»Iinutenscheibe anzuwenden. Die Minutenscheibe
muß also von diesen eilen einen Hindestabstand von etwa 20/100 mm einhalten, wenn
die Herstellungspräzision nicht allzu hochgetrieben bzw. der Ausschuß in Grenzen
gehalten werden soll. Da jedoch der Zwischenraum zwischen der Oberseite der Platine
und der Rückseite des Zifferblattes nur verhältnismäßig gering und durch die Zeigermechanik
nach oben begrenzt ist, lassen sich die angeführten Toleranzen bei den bekannten
Minutenscheiben gerade noch, unter Ausnutzung sämtlicher Möglichkeiten, einhalten.
bs ist jedoch nicht möglich, die Minuteneinteilung bzw. die Ziffern auf der Minutenscheibe
in Leuchtstoff aufzutragen, da dieser Leuchtstoffauftrag selbst etwa 20/100 bis
30/100 mm stark ist und somit die vorgeschriebene Toleranz aufzehrt bzw. überschreitet.
Die Anzeige auf einer derartigen Minutenscheibe konnte also bisher nicht in Leuchtstoffmarkierungen
vorgenommen werden. Insbesondere bei "Daucheruhren" ist es jedoch besonders wichtig,
daß eine bestimmte, seit Tauchbeginn verstrichene Frist einwandfrei abgelesen werden
kann. Die sich hierfür anbietende Nöglichkeit mittels der Minutenscheibe kann jedoch
nicht ausgenutzt werden, da normal gedruckte Ziffern unter
unter
Wasser nicht mehr abgelesen werden können. Es mußte daher ein Einstellring außerhalb
des Uhrgehäuses angebracht werden, der im allgemeinen mit seiner Nullmarke auf die
Stellung des Minutenzeigers bei Tauchbeginn eingestellt wird und das Ablesen der
seit Tauchbeginn vergangenen Zeit gestattet. Auch hier ist jedoch das Aufbringen
von Leuchtmarkierungen nicht möglich, da diese Markierungen sich, da sie nicht geschützt
sind, sehr schnell abnutzen bzw. verschmutzen.
-
Ziel der Erfindung ist es, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie die seit
dem Auslösen der Antriebsmechanik für die iM nutenscheibe verstrichene Frist eindeutig
auch in der Dunkelheit abgelesen werden kann, ohne daß inderungen in der Konstruktion
des Uhrwerkes vorgenommen werden müssen.
-
Nach der Erfindung wird dies nach einer ersten Möglich keit dadurch
erreicht, daß die lvlarkierungen auf der hinutenscheibe aus Leuchtstoff sind Ulld
daß die Rückseite des Zifferblatt es über den gesamten Weg des auf die Minutenscheibe
aufgetragenen Leuchtstoffs ausgespart ist.
-
Im allgemeinen ist das Zifferblatt einer Kleinuhr so stark, daß ohne
große Schwierigkeiten noch 10/100 bis 25/100 mm ausgedreht werden können. Diese
Ausdrehung genügt,um die eingangs erwähnte Toleranz beibehalten zu können,um also
zu verhindern, daß der aufgetragene Leuchtstoff auf der Rückseite des Zifferblattes
schleift, sich abreibt und dadurch das Uhrwerk verschmutzt. Andererseits weist das
Zifferblatt immer noch eine solche Stärke auf, daß es mechanischen Einflüssen bei
der Herstellung standzuhalten vermag.
-
Bei dünnen Zifferblättern ist es allerdings möglich, daß sich die
Ausdrehung auf der Rückseite auch auf der feinstbearbeiteten Oberfläche des Zifferblattes
abzeichnet. Um dies zu vermeiden, wird nach einer zweiten Möglichkeit der erfindung
vorgeschlagen, daß die üjarkierungen auf derlHinutenscheibe wiederum aus Leuchtstoff
sind, daß jedoch zwischen Minutenscheibe und Zifferblatt auf der Minutenscheibe
und/oder der Rückseite des Zifferblattes Gleiterhöhungen vorgesehen sind.
-
Durch diese Gleiterhöhungen wird eine präzise Führung der Minutenscheibe
an der Rückseite des Zifferblattes bewirkt bzw. erreicht daß der einzuhaltende Abstand
von 20/100 bis 25/100 mm zwischen der Fläche der Minutenscheibe und der Rückseite
des Zifferblatts mit Sicherheit eingehalten wird. Dadurch ist es möglich, zwischen
den Gleiterhöhungen den Leuchtstoff aufzutragen, da er auch in diesem Falle wiederum
nicht an der Rückseite des Zifferblattes streifen und abgerieben werden kann.
-
Selbstverständlich können auch beide Möglichkeiten miteinander kombiniert
werden, wobei die Ausdrehung auf der Rückseite des Zifferblattes so gering gehalten
werden-kann, daß sie auch beidunnen Zifferblättern auf deren Oberfläche nicht erkennbar
ist.
-
Die drei Möglichkeiten lassen also den Auftrag von Leuchtstoff auf
die Minutenscheibe zu und damit auch das Anbringen von Minuteneint eilungen, Ziffern
oder sonstigen Markierungen, die den Ablauf einer Frist kennzeichnen. Zu solchen
Markierungen gehört beispielsweise auch, daß in erfindungsgemäßer Weise ein mit
der Umdrehung der Minutenscheibe spiralig steigendes (fallendes) Leuchtband auf
der Minutenscheibe vorgesehen ist, wobei vollkommen auf schwierig abzulesende Ziffernverzichtet
werden kann. Es wird lediglich der Fristbeginn
eingestellt und durch
allmähliches Ansteigen (Fallen) des Leuchtbandes innerhalb des Fensters der Ablauf
der Frist angezeigt. Hierbei kann die Fläche des Fensters als Maß für die abgelaufene
bzw. noch freie Zeit herangezogen werden oder auch an der Seite des Fensters vorgesehene
Markierungen. So ist es beispielsweise denkbar, auf beiden Seiten des Fensters Zahlen,
beispielsweise - 0 - 15 - 30 - 45 - 60 -, anzubringen und zur leichteren Ablesbarkeit
über diesen Fenstern in an sich bekannter Weise das Uhrglas als Lupe auszubilden.
Bei schlechten Sichtverhältnissen kann danrtlie abgelaufene bzw. noch freie Zeit
an der Fläche des durch das Fenster erkennbaren Leuchtbandes abgeschätzt werden,
während bei guten Sichtverhältnissen ohne Schwierigkeiten auch Minuten abzulesen
sind. Das Anbringen eines solchen spiralig steigenden bzw. fallenden Leuchtbandes
ermöglicht jedoch nicht nur das einwandfreie Erkennen der abgelaufenen bzw. noch
freien Zeit, sondern läßt auch eine wirtschaftliche Herstellung derartiger DIinutenscheib
en zu, da das diffizile Auftragen von Leuchtziffern insbesondere bei kleinen Armbanduhren
wegfällt. Außerdem ist es nicht mehr notwendig, die iffern manuell auf zu tragen,
da der Leuchtstoff für das Leuchtband ohne Schwierigkeiten aufgespritzt werden kann.
Die Herstellung einer derartigen Minutenscheibe ist also gegenüber IIinutenscheiben
mit auf getragenen Ziffern wesentlich vereinfacht und damit auch verbilligt.
-
Vorteilhafterweise werden die Gleiterhöhungen außerhalb des Weges
des auf die Minutenscheibe aufgetragenen reuchtsto£les vorgesehen, wobei sie die
Markierungen zwischen sich einschließen und sie auch in radialer Kichtung begrenzen
können. Im einfachsten Falle werden die Gleiterhöhungen hierbei auf zwei konzentrisch
angeordneten
Kreisen angebracht. Es ist jedoch auch nach einem weiteren Erfindungsmerkmal möglich,
die Gleiterhöhungen einerseits auf einem inneren konzentrischen Ring und andererseits
auf einer sich von dem maximalen radialen Abstand bis zu dem inneren Ring erstreckenden
Spirale anzuordnen. Hierbei durchläuft zwar die spiralig angeordnete Gleiterhöhung
das Zifferblattfenster, jedoch ist dabei eine einwandfreie Begrenzung des Leuchtbandes
gegeben, was das Auftragen des Leuchtstoffes auf die PIinutenscheibe wesentlich
erleichtert. Zweckmäßigerweise wird man hierbei Anfang und Ende der Spirale auf
einen die Nullstellung markierenden Radialstrahl legen, -womit eine einfache Justierung
der ullstellung der Minutenscheibe ermöglicht wird.
-
Es empfiehlt sich, die Gleitflächen der Gleiterhöhungen aus Kunststoff
zu bilden oder zumindest die Gleiterhöhungen mit Kunststoff abzudecken. Ganz allgemein
ist es zweckmäßig, Paarungen der aufeinandergleitenden Flächen vorzusehen, die einen
niederen Reibungskoeffizienten aufweisen.
-
Wird durch die bisher nach der Erfindung aufgezeigten Möglichkeiten
davon ausgegangen, daß der iieuchtstoff auf die Minutenscheibe aufgetragen, durch
den Leuchtstoff also die notwendige Toleranz zwischen Minutenscheibe und Zifferblatt
aufgezehrt bzw. überschritten wird,so sieht eine weitere Möglichkeit der Erfindung
eine leuchtende Signalisierung der abgelaufenen bzw. noch freien Zeit dadurch vor,
daß die Minutenscheibe aus einem transparenten, mit einem Leuchtstoff gefüllten
Kunststoff gebildet ist und daß die Markierungen den Leuchtstoff abdeckend auf die
Minutenscheibe aufgedruckt sind. Das Aufdrucken
der - Narkierungen
auf die leuchtende Kunststoffscheibe erhöht deren Dicke nur unwesentlich, so daß
ohne weitere Maßnahmen die vorgeschriebenen Toleranzen einzuhalten sind. Selbst
wenn die Minutenscheibe tatsächlich an einem feststehenden Teil der Uhr streifen
sollte, wird kein oder nur so wenig Material abgerieben, daß es sowohl für die Funktionen
der Uhr als auch für die Leuchtkraft der mit Leuchtstoff gefüllten Kunststoffscheibe
ohne Belang ist Üblicherweise sind die Ausschnitte zurn Ablesen des Zifferblattes,
um mindestens zwei Ziffern deutlich ablesen zu können, recht breit gehalten. Hingegen
ist es möglich, bei Auftragen des erfindungsgemäßen spiraligen Leuchtbandes das
Fenster verhältnismäßig schmal, etwa in der Breite eines Ziffernzeichens, zu halten,
wodurch im Gegensatz zu dem breiten Ausschnitt die Stabilität des Zifferblattes
kaum beeinträchtigt wird. Nach einer weiteren Variante ist es auch möglich, im Zifferblatt
zwei Fenster vorzusehen, wobei im einen Fenster das spiralig steigende (fallende)
Leuchtband und im anderen Fenster die zugehörigen Zahlen erscheinen.
-
Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt
und zwar zeigen: Fig. 1 bis 3 Zifferblätter im Schnitt mit darunter angeordneter
Minutenscheibe, Fig. 4 eine inutenscheibe in Draufsicht, Fig. 5 bis 8 die Draufsicht
auf Zifferblätter mit unterschiedlicher Stellung der Minutenscheibe, Fig. 9 ein
Zifferblatt mit zwei Fenstern und Figur ein Zifferblatt mit einem sektorförmigen
Fenster.
-
Unterhalb eines Zifferblattes 1 ist eine Minutenscheibe 2, die mit
einem Antriebs-Zahnrad 3 verbunden ist, untergebracht. Mit 4 ist (strichpunktiert)
die Oberseite der Uhrwerksplatine bezeichnet. Im Zifferblatt 1 ist ein Fenster 5
vorgesehen, durch das die Markierungen auf der Minutenscheibe 2 erkennbar sind.
Auf der Minutenscheibe ist ein Leuchtband 6 vorgesehen; statt des Leuchtbandes 6
können selbstverständlich auch Ziffern oder ähnliche Markierungen in Leuchtstoff
aufgebracht sein.
-
Die Rückseite des Zifferblattes 1 ist nach Figur 1 über den gesamten
Weg des auf die Minutenscheibe 2 aufgetragenen Leuchtstoffes 6 ausgespart (7), so
daß zwischen der Oberseite des Leuchtbandes 6 und der Rückseite des Zifferblattes
1 wiederum die vorgeschriebene Toleranz in der Größenordnung von 20/100 bis 25/100
mm eingehalten wird.
-
In Figur 2 legt sich eine Minutenscheibe 12 mittels Gleiterhöhungen
8, deren Gleitflächen mit Kunststoff 9 abgedeckt sind, gegen die Rückseite des Zifferblattes
1, so daß keinesfalls der Leuchtstoff des Leuchtbandes 6 an der Rückseite des Zifferblattes
streifen kann. Eine Variante dieser Ausführung ist in Figur 3 gezeigt, wobei wiederum
eine ebene Minutenscheibe 2 zum Einsatz kommt, die sich jedoch über Gleitringe 18
ebenfalls an die Rückseite des Zifferblattes 1 anlegt. Diese Gleitringe 18 bestehen
zweckmäßigerweise aus einem gut gleitfähigen Kunststoff, wie beispielsweise Polytetrafluoräthylen
o.ä. Auch hier wird die Distanz von der Fläche der Minutenscheibe 2 zu der Rückseite
des Zifferblattes 1 durch die als Gleiterhöhungen dienenden Gleitringe 18 bestimmt,
jedoch ist gleichzeitig auch das Zifferblatt 1 auf seiner Rückseite geringfügig
ausgedreht,
um entweder einen höheren Leuchtstoffauftrag vornehmen oder aber die Sicherheit
gegen Abrieb verbessern zu können.
-
Figur 4 zeigt die Draufsicht auf eine Minutenscheibe 2 mit einem aufgebrachten
Leuchtband 6. Strichpunktiert ist das Zifferblattfenster 5 eingezeichnet.
-
Die Figuren 5 bis 8 zeigen die Draufsicht auf ein Zifferblatt 1, wobei
in Figur 5 das Leuchtband 6 vollkommen im Zifferblattfenster 5 erscheint. Von dieser
Nullstellung aus wird beim Weiterdrehen der Minutenscheibe die durch das Leuchtband
6 bedeckte Fläche, wie die Figuren 6, 7 und 8 zeigen, immer kleiner, bis schließlich
keine leuchtende Fläche in dem Zifferblattfenster 5 mehr erscheint, die vorgegebene
Frist also vollkommen abgelaufen ist. Sehr deutlich wird dies erkennbar bei Minutenscheiben,
die im gleichen Grundton wie die Zifferblattoberfläche gehalten sind, bei Taucheruhren
also zweckmäßigerweise schwarz.
-
Figur 9 zeigt in gleicher Darstellungsweise wie die vorherigen Figuren
ein Zifferblatt 1 mit zwei Fenstern 5, 15, wobei im Fenster 5 wiederum das Leuchtband
6, im Fenster 15 jedoch die der Stellung des Leuchtbandes 6 entsprechende Ziffer
erscheint. Ähnlich ist die Ausführung nach Figur 10 mit einem Fenster 25, das sowohl
das Leuchtband 6 als auch die jeweils zugehörige Ziffer erkennen läßt. Seitlich
an dem Fenster 25 können Markierungen 10 vorgesehen sein, die infolge ihrer Kleinheit
zweckmäßigerweise durch eine im Uhrglas vorgesehene Lupe 11 zu betrachten sind.